Unsterblich ist der Tod - Morten Lund - E-Book

Unsterblich ist der Tod E-Book

Morten Lund

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Beschreibung

Eine neue Mordserie erschüttert Stockholm: Eine Leiche wird ausgestopft und als hochrangiger SS-Offizier hergerichtet. Kommissar Kodi Blom und seine smarte Kollegin Eva Pelle beginnen zu ermitteln. Schon bald gibt es zahlreiche Verdächtige. Einer davon ist ein Deutscher, der auf der Insel Björkö bei Stockholm die suspekte "Kolonie der Ruhe" gründete. Doch auch die schwedische Neonaziszene ist kein unbeschriebenes Blatt: die einen verehren Göring, die nächsten Goebbels. Wen wollen sie unsterblich machen? Spur für Spur kämpft sich das Ermittlerduo durch das undurchsichtige Dickicht. Ihr Weg führt sie dabei nach Island und Nordnorwegen auf der Suche nach den Geistern der Vergangenheit. Am Ende jedoch müssen sie alles und jeden und sogar sich selbst in Frage stellen.

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© für die Originalausgabe und das eBook:

2014 LangenMüller in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München.

F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel

Umschlagmotiv: shutterstock/Antonio Danner

Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering

ISBN 978-3-7844-8190-6

Ich hasse ihn, dachte er und zündete sich eine Zigarre an. Er nahm einen Zug und blies den Rauch in den Himmel. Dann blickte er die Böschung hinunter aufs Wasser. Wie schön es auf Björkö war. Er liebte diese Insel. Was für ein schöner Name und was für eine schöne Geschichte: Die Wikinger waren schon hier. Mutige Männer. Stolze Schweden. Von all den Bezeichnungen, die man den Wikingern gegeben hatte, gefiel ihm »schreckliche Wölfe« am besten. Er lächelte. Schrecklich ist gut. Und Wölfe haben etwas Wildes. Er nahm noch einen Zug von seiner Zigarre. Ich hasse ihn, diesen deutschen Dreckskerl, dachte er. Und ich liebe Göri …

Sein Gedanke wurde unterbrochen von einem Geräusch, einem Zischen hinter seinem Rücken, das immer näher kam und immer lauter wurde. Er drehte sich um. Was ist das? In diesem Augenblick schlug etwas in sein rechtes Auge ein und durchbohrte seinen Schädel. Die Wucht des Aufpralls riss ihn von den Beinen, er fiel den Abhang hinunter, sein Körper überschlug sich und blieb am Rande des Wassers liegen, das er kurz zuvor bewundert hatte.

Kommissar Kodi Blom hatte eine Rasierklinge in der Hand. Er stand vor dem Spiegel und überlegte, ob er seine Koteletten abnehmen sollte. Er liebte Koteletten, weil sie ihn an die Siebzigerjahre erinnerten: Die Männer trugen mächtige Koteletten, breite Krawatten und Hemden mit Kragen, die so groß waren wie die Tragflächen von Flugzeugen. Blom dachte an seinen Onkel Lars, der früher eine Hornbrille getragen hatte, eine Tolle wie die Leningrad Cowboys, weite Schlaghosen und lange Koteletten die gesamte Wange hinab. Onkel Lars war Steuerberater.

Leider standen Blom Koteletten nicht. Er hatte einen großen Kopf, und wenn er sich Koteletten wachsen ließ, dann sah es aus, als klebten Streichhölzer an seinen Wangen. Blom betrachtete sein Spiegelbild. Ich bin nicht mehr jung, dachte er. Ich bin 43 und sehe auch so aus. Ich habe die ersten grauen Haare im Bart und in den Koteletten. Ich habe Falten und ein paar Kilo zu viel, ein paar bloß, aber immerhin. Meine Mundwinkel hängen nach unten. Vielleicht sollte ich wieder mehr lachen. »I can’t be satisfied«, sang Muddy Waters aus dem CD-Spieler, den Blom im Bad deponiert hatte. Das passte, auch wenn Muddy Waters wegen etwas anderem unzufrieden war. Ich stecke in der Midlife-Crisis. Und mir stehen Koteletten nicht.

Seufzend setzte Blom die Rasierklinge an der rechten Wange an. Als die Haare ins Waschbecken rieselten, klingelte sein Handy, das er auf die Waschmaschine in dem engen Bad gelegt hatte. Eva Pelle war dran, seine Kollegin. In der Stockholmer Nervenheilanstalt Långbro sei ein Mann tot aufgefunden worden. Er trage die Uniform von Hermann Göring – und sein Körper sei ausgestopft.

»Ausgestopft!«, rief Blom.

»Ja, der Kopf ist noch echt, aber der Rest ist ausgestopft«, sagte Eva Pelle.

»Ich komme.«

Blom warf die Rasierklinge ins Waschbecken, zog Hose und Jacke über, griff sich das Handy, schlüpfte im Flur in die Schuhe und stürzte aus dem Haus. Mit der Kotelette auf der linken Wange und einer blanken rechten Wange setzte er sich ins Auto und fuhr hinaus in den Süden von Stockholm, nach Älvsjö zur Nervenheilanstalt Långbro. Es war Samstagmorgen, 11 Uhr. Am frühen Nachmittag würde sein Verein spielen, die Wolverhampton Wanderers. TV4 würde das Spiel übertragen, aber Blom würde es nicht sehen können. Er war wütend. Andererseits: Was für ein Toter! Ein ausgestopfter Göring!

Auf der E4 war wenig los, sodass Blom in Ruhe über den Toten nachdenken konnte. Dieser ausgestopfte Göring erinnerte ihn an einen anderen kuriosen Fall: Der Rentner Lennart Hagberg hatte sich in seinem Apartment in Uppsala einen Porno angeschaut und sich gleichzeitig an eine selbstgebastelte Sex-Maschine angeschlossen. Er hatte Elektroden an seinen Penis geklebt und den Trafo hochgedreht. Zur gleichen Zeit ging in der Bank gegenüber wegen eines Einbruchs der Alarm los. Durch einen technischen Defekt entstand eine immense Aufladung der Stromkreise in diesem Stadtviertel. An die technischen Details konnte sich Blom nicht mehr erinnern. Jedenfalls starb der Rentner mit dem Schwanz am Trafo an einem heftigen Stromschlag. Weil die Polizei zunächst einen Mord nicht ausschließen konnte – immerhin war Lennart Hagberg ein reicher Mann –, war Kodi Blom von der Stockholmer Mordkommission beauftragt worden, den Fall zu übernehmen. Er hatte ihn rasch gelöst, denn er fand in Hagbergs Unterlagen eine Zeichnung der selbstgebastelten Penis-Trafo-Maschine. Blom hatte den Bauplan damals »Anleitung zum Glücklichsein« genannt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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