Verachte nicht den Tod - Nadja Quint - E-Book

Verachte nicht den Tod E-Book

Nadja Quint

4,3

Beschreibung

Die Düsseldorfer Hauptkommissarin Evelyn Eick mutet sich zu viel zu. Ihr Vater liegt im Hospiz, und trotzdem übernimmt sie einen überaus schwierigen Fall. Beim Tod einer jungen Frau deutet scheinbar alles auf einen natürlichen Tod hin, denn sie litt an Multipler Sklerose. Doch bei der Leichenschau entdeckt eine Amtsärztin, dass die junge Frau auf ungewöhnliche Weise vergiftet wurde. Der Hausarzt, der den Totenschein ausgestellt hat, behauptet, nichts davon bemerkt zu haben, aber von seiner Arzthelferin führt eine Verbindung zu einem dubiosen Notar, der mit seinem Verein ganz offen für aktive Sterbehilfe eintritt. Bald darauf verschwindet die kleine Leonie aus einer Klinik. Sie ist unheilbar an Leukämie erkrankt. Und auch von Leonies Eltern führt eine Spur zu dem Sterbehilfe-Verein. Während Evelyn ermittelt, rückt der Tod ihres eigenen Vaters unaufhaltsam näher.

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Nadja QuintVerachte nicht den Tod

Nadja Quint wurde 1959 in Herford geboren. Sie lebt in Düsseldorf und arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bevor sie sich dem Krimi widmete, veröffentlichte sie TV-Sketche, u. a. für die Serie »Sechserpack« (Sat1).

»Verachte nicht den Tod« ist ihr Romandebut.

Nadja Quint

Verachte nichtden Tod

Originalausgabe© 2012 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheimwww.kbv-verlag.deE-Mail: [email protected]: 0 65 93 - 998 96-0Fax: 0 65 93 - 998 96-20Umschlagillustration: Ralf Krampunter Verwendung von: © Martina Berg · www.fotolia.deRedaktion: Volker Maria Neumann, KölnDruck: Aalexx Buchproduktion GmbH, GroßburgwedelPrinted in GermanyPrint-ISBN 978-3-942446-64-8E-Book-ISBN 978-3-95441-122-1

Verachte nicht den Tod, sondern befreunde dich mit ihm, da auch er eines von den Dingen ist, die die Natur will.

Marc Aurel

Tag 1

Den Sonntagmorgen verbrachte Saskia Ohmert damit, handschriftliche Notizen ihres Chefs in elektronische Patientendateien zu übertragen. Während der Woche war so viel zu tun gewesen, dass sie dafür keine Zeit gefunden hatte. Solche Überstunden machten ihr nichts aus, der Chef zahlte gut dafür. Doch heute ging ihr die Arbeit nicht so leicht von der Hand wie sonst. Saskia stand ein schwieriger Termin bevor, sie war angespannt. Als sie um halb zwei die Praxis verließ, blieben ihr noch anderthalb Stunden bis zu dem Treffen.

Zu Hause auf dem Bett lag die neue Unterwäsche, das kobaltblaue Kleid hing auf einem Bügel neben dem Spiegel. Die Verabredung hatte Saskia selbst arrangiert, jetzt musste sie alles richtig machen. Ihre Lippen bemalte sie mit einem kühlen Rosa. Mehrmals musste sie den Stift neu ansetzen, um eine saubere Kontur zu ziehen. Sie war nervös, doch sie meisterte die Situation. Um in Ruhe die Straßenbahn zu erreichen, trat sie rechtzeitig in den Hausflur und schloss die Tür zweimal ab. Schon lange wünschte sie sich eine größere Wohnung.

Für den Weg zur Haltestelle hatte sie acht Minuten eingeplant. Keinesfalls durfte sie abgehetzt zum Treffen erscheinen, schon gar nicht bei dieser Hitze. Im Schaufenster der Apotheke, an der sie vorbeiging, zeigte ein elektronisches Schriftband die Wetterdaten an: sechsunddreißig Grad Celsius, dreiundfünfzig Prozent Luftfeuchtigkeit. Ein Hochdruckgebiet lag seit Tagen unverändert über dem Rheinland.

Wie so oft in den letzten Wochen musste Saskia an eine Quizshow denken, die erfolgreich im Fernsehen lief. Dort konnte man in kurzer Zeit eine riesige Summe Geld gewinnen. Sie hatte darüber nachgedacht, sich als Kandidatin zu bewerben. Aber sie machte sich nichts vor: Ihr Allgemeinwissen war eher dünn. Umso mehr Hoffnung setzte sie in das anstehende Gespräch. Wenn es gut lief, würde sich Saskias Leben ändern – radikal und positiv.

An der Haltestelle wartete außer ihr niemand. Sie setzte sich in die mittlere der drei Plastikschalen unter der Überdachung aus Plexiglas. Diskret hob sie einen Arm und roch an ihrer Achselhöhle. Es ärgerte sie, so stark zu schwitzen. Als sie aufblickte, merkte sie, dass ein Mann in einem offenen Sportwagen sie beobachtete. Sie sah zu ihm hinüber, er grinste. Hinter seiner breiten Sonnenbrille ließen sich die Augen nicht erkennen. Sein Mund gefiel ihr, sie lächelte. Die Ampel sprang auf Grün. Bevor der Mann losfuhr, hob er grüßend die Hand. Saskia lächelte immer noch und schaute dem Auto nach. Einen Moment lang überlegte sie, sich das Nummernschild zu merken. Im Straßenverkehrsamt arbeitete eine Freundin, die ihr schon öfter die Namen von Fahrzeughaltern herausgesucht hatte. Doch jetzt, genau in dem Moment, als sie dem Sportwagen hinterherblickte, fasste Saskia einen Entschluss: Nie wieder wollte sie auf solche Weise den Kontakt zu einem Mann herstellen. Das Treffen, das jetzt vor ihr lag, erschien ihr bei Weitem aussichtsreicher.

Die Bahn kam pünktlich. Im menschenleeren Waggon setzte Saskia sich weit hinten auf einen Einzelplatz. Auf ihrer Arbeitsstelle brauchte sie gute Umgangsformen. Sie wusste, was sich gehörte und was nicht. Eine Straßenbahn ist kein Ort für Körperpflege, dachte sie und fand gleich darauf eine Entschuldigung für das, was sie vorhatte. In diesem besonderen Fall musste es eine Ausnahme geben. Saskia beugte sich hinunter, ihr Oberkörper verschwand hinter der Rücklehne des Vordersitzes. Aus ihrer Handtasche zog sie einen Glasflakon und besprühte sich die Achseln. Sensual Rose hieß ihr Deo, sie hatte es wegen des Namens gekauft.

Als die Bahn die Königsallee querte, stand Saskia auf und ging zur nächsten Tür. Auf der Westseite des Boulevards standen nur wenige hundert Meter voneinander entfernt drei Luxus-Hotels. Das mittlere galt als das exklusivste, dort war Saskia an diesem Nachmittag verabredet. Sie stieg aus und strich mit beiden Händen ihr Kleid zurecht. Es war nicht zu kurz für den Anlass, der Saum endete einige Zentimeter über dem Knie.

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