Verlust, Trauer und neue Freude (Klett-Cotta Leben!) - Ulrike Sammer - E-Book

Verlust, Trauer und neue Freude (Klett-Cotta Leben!) E-Book

Ulrike Sammer

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Beschreibung

Wie gelingt es, nach dem Tod des geliebten Partners, des eigenen Kindes oder eines anderen, besonders nahestehenden Menschen wieder Tritt zu fassen? Ulrike Sammer hat viele Trauernde begleitet und hier neben ihrer psychologischen Kenntnis über Trauerprozesse auch eigene Erfahrungen eingebracht. Das Buch - beschreibt die typischen Emotionen und die körperlichen und seelischen Symptome in einer solchen Ausnahmesituation - macht die verschiedenen Phasen der Trauer verständlich und hilft, persönliche Rituale und Bewältigungsmöglichkeiten zu finden - unterstützt dabei, schwere Verlusterfahrungen allmählich ins Leben zu integrieren.

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Seitenzahl: 230

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Alle Bücher aus der Reihe »Leben«

finden sich unter

www.klett-cotta.de/leben

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Besuchen Sie uns im Internet: www.klett-cotta.de

Klett-Cotta

© 2010 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung

Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Cover: Weiß-Freiburg GmbH – Graphik & Buchgestaltung

Abbildung: © photocase/cydonna

Datenkonvertierung: CPI – Clausen & Bosse GmbH, Leck

Printausgabe: ISBN 978-3-608-86025-2

E-Book: ISBN 978-3-608-10147-8

Schnelleinstieg

Verlusterfahrungen begleiten unser Leben. Neben den dramatischen Verlusten gibt es auch die alltäglichen. Was können wir aus ihnen lernen?

Der Verlust eines nahestehenden Menschen: Eine Achterbahnfahrt für Körper und Seele

Ohne Trauer geht es nicht weiter. Welches sind die typischen Abläufe und Phasen?

Rituale sind Bewältigungshilfen: Anregungen für persönliche Formen des Trauerns

Warum manche Menschen nicht trauern können

Praktische Trauerhilfe: Was man selbst tun kann und wie andere begleiten können

Die Kunst des Loslassen: Der erste Schritt zu einem guten Leben danach

InhaltVorwortEinleitung

TEIL A

VERLUST – EINE UNFREIWILLIGE UNDUNWIEDERBRINGLICHE TRENNUNG1. Dramatische Verluste2. Die seelischen Qualen im Verborgenen3. Die Verluste des Alltags

TEIL B

DER VERLUST EINES NAHESTEHENDEN MENSCHEN1. Ein Lebensende kündigt sich anWas Angehörige erleben …… und was die Sterbenden dabei selbst erleben2. Wenn der Tod nun tatsächlich eingetreten ist3. Welche Symptome können jeden Verlust begleiten?Körperliche BeschwerdenSeelische BeschwerdenTrauer oder Depression?Irritation und Destabilisieru2ngVerzweiflung, Hoffnungslosigkeit und HilflosigkeitStress und UnruheAngstIdentitätskriseSchuldSchamAlte Wunden werden virulentGereiztheit und AggressionZornRachegelüsteGleichgültigkeitErleichterung und Befreiung

TEIL C

TRAUER UND TRAUERARBEIT1. Was ist Trauer?2. Ein rätselhafter Begriff: die Trauerarbeit3. Trauer als Prozess4. Phasen und Modelle des Trauerprozesses nach Todesfällen: Kübler-Ross, Kast, SpiegelTrauerprozess in vier Phasen von Verena Kast72Trauerprozess in vier Phasen von Yorick Spiegel5. Das Ende des Trauerprozesses: der Abschied

TEIL D

RITUALE : ÖFFENTLICHE UND PRIVATEFORMEN DER TRAUER1. Formen der Trauer in der Öffentlichkeit2. Persönliche Formen3. Private, intime innere Abschiede4. Übergänge meistern5. Ein Ort der gemeinsamen Begegnung6. Ein »sicherer Ort« für die Erinnerung7. Eine neue Beziehung?

TEIL E

HINDERNISSE EINER ERFOLGREICHEN TRAUERARBEIT1. Die Unfähigkeit, in den Trauerprozess einzutretenEine gestörte Beziehungsfähigkeit durch frühe IrritationenDie narzisstische StörungGibt es noch andere Gründe für »blinde Flecken« bei Beziehungen?Mangel an MusternDas große VerdrängenZwei Beispiele besonders schwieriger Umstände für einen Trauerprozess2. Wenn man in der Trauer stecken bleibt: Psychische Barrieren für die AblösungAufbrechen alter seelischer Narben bei Trennungen aller ArtEine nicht gelöste SymbioseSchuldgefühleDie neuen Ufer locken nichtDie Trauer wird hochstilisiertSelbstmitleid3. Ablösungsprozesse, die nicht wirklich gelingenDas Verlorene wird verteufeltDas Verlorene wird verherrlicht4. Die komplizierte Trauer

TEIL F

UND WAS HILFT?1. Was man selbst tun kannKlarheitDen Verlust beim Namen nennenBedürfnisse klar aussprechenSchutz gegenüber ManipulationGedenken kann viele Gesichter habenBewegung und AbreagierenStruktur hilftEntspannungStützende Sätze und innere BilderGedankenstopp gegen GrübeleienEin Weg ins UnterbewussteEine Stärkung des SelbstwertgefühlsGenuss kann man übenAchtsamkeitDie Anker2. Wie können Partner, Familie und Freunde sinnvoll unterstützen?Praktische HilfeSeelische UnterstützungRisiken einschätzen3. Psychohygiene für die Unterstützer4. Selbsthilfe-, Selbsterfahrungs- und Therapiegruppen5. Psychotherapeutische HilfeKriseninterventionGesprächstherapie entlastetDie Verhaltenstherapie hilft beim Aufbau neuer GewohnheitenDie Angst wird langsam abgebautKrisenkompetenz verbessert das SelbstwertgefühlDie Therapie, die glücklich machtBei alten Wunden: die Katathym-Imaginative Psychotherapie6. Kann man Kindern helfen, Verluste besser zu verarbeiten?

TEIL G

LICHT AM ENDE DES TUNNELS1. Der Verlust des Gewohnten2. Aktivierung der Ressourcen3. Ein Lebensmotto kann auch geändert werden4. So kann Loslassen gelingen5. Was ein anderer Blickwinkel bringen kann …6. Die Zukunftspläne sind tot – es lebe die Gegenwart7. Eine neue Lebensfreude8. Tipps für einen neuen Zugang nach innen und nach außenSich besser vernetzenSich selbst genug werdenGut zu sich selbst sein9. Ein Wort auf den Weg

Literaturverzeichnis

Über die Autorin

Gott nimmt nicht die Lasten,

sondern stärkt die Schultern.

(Franz Grillparzer)

[10]Vorwort

Verlust und Trauer haben mein eigenes Leben von klein auf begleitet, aber konnte ich mich jemals daran gewöhnen? Kann man sich überhaupt an Verlust, Tod und Trauer gewöhnen? Ich kann nicht gerade behaupten, dass diese Schicksalsschläge zu meinen »Freunden« geworden sind. Auch wenn man gezwungen ist, sich mit betrüblichen Tatsachen auseinanderzusetzen, so muss man sie dennoch nicht lieb gewinnen. Aber es gibt wenigstens ein paar Erfahrungen im Umgang mit Verlusten, auf die man zurückgreifen kann, wenn das Schicksal wieder einmal zuschlägt.

Auch wenn es einem jedes Mal das Herz zerreißen möchte, macht jeder Betroffene die Erfahrung, dass der Schmerz mit der Zeit besser wird. Wie nach einer Operation. Der alte Spruch »Die Zeit heilt Wunden« ist zwar abgedroschen, aber er stimmt trotzdem. Jedenfalls meistens …

Wie alle Menschen auf der Welt habe ich im Laufe der Zeit viele Freunde verloren. Die meisten, weil sich unsere Wege trennten (was bei meinen zahlreichen Umzügen um die halbe Welt notgedrungen war), manche auch, weil sie starben. Auch Tiere, die mich zumindest einige Jahre treu begleitet haben, sind in ihren »Tierhimmel« aufgestiegen. Ihr Verlust war manchmal sehr schlimm, denn sie hatten einen Teil meines Herzens bewohnt.

Der Verlust nahestehender Menschen ist jedoch in jedem Fall einschneidender als alle anderen, vor allem wenn sie ein wichtiger Teil des eigenen Lebens waren. Selbst der Onkel, der im Krieg gestorben ist, hat durch die permanente Trauer um ihn in meinen ersten Lebensjahren stark das häusliche Klima dominiert. Noch viel mehr der Tod meines geliebten Großvaters und [11]einige Jahre später das dramatische Sterben meines Vaters durch seine Krebserkrankung. Aus dieser Zeit stammen meine eigenen Erfahrungen einer verdrängten und später verschleppten Trauer, über die später berichtet wird.

Es gab auch noch keinerlei Verständnis oder Hilfe für ein Kind oder ein halbwüchsiges Mädchen (das ich damals war), wie es mit dem Verlust umgehen soll. Jeder war bemüht, das Leben so weitergehen zu lassen wie vorher. So konnte weder ich noch meine Umgebung zu einer angemessenen Trauer finden.

Meine verstorbene Mutter, mit der ich sehr verbunden war, habe ich später oft vermisst, aber der mit Abstand schlimmste Verlust war der meiner Tochter. Hilflos zusehen zu müssen, wie der Krebs trotz mehrmaliger Operationen von ihr Besitz ergreift, brachte mich an meine Grenzen. Die Notwendigkeit, mit dem Schmerz zurechtzukommen, hat mich kreativ nach vielen Wegen suchen lassen. Für diese Herausforderung muss ich dankbar sein.

Über meine eigenen Erlebnisse hinaus hatte ich mit vielen Klienten in meiner psychotherapeutischen Praxis zu tun, die einen schmerzlichen Verlust zu verkraften hatten. Viel öfter erlebte ich aber Menschen, die eine (für sie) unerfindliche Wunde, eine Schwachstelle bei sich bemerkten und nicht wussten, dass es ein altes, noch immer unverarbeitetes, früheres Verlusttrauma in ihnen gibt. Auch ihnen sei mein Dank ausgesprochen, denn sie haben mir eine Menge Einsichten vermittelt.

[12]Einleitung

Reaktionen nach Verlusten können viele verschiedene Gesichter haben.

Manche Menschen sind starr vor Entsetzen; andere sind unglaublich erleichtert, dass der Albtraum endlich ein Ende hat. Aus manchen Augen schießen die Tränen hervor und vernebeln den klaren Blick; bei anderen kippt die Trauer plötzlich und macht einem hysterischen Lachen Platz.

Manche sind wie in Trance; und andere schreien ihren Schmerz laut hinaus.

Manche sind ganz einfach still, in sich gekehrt, auf Rückzug von der Umwelt –

und andere wollen nur reden, reden und wieder reden. Manche fallen in Ohnmacht; andere scheinen völlig gefasst zu sein.

Manche werden so sehr in ein Chaos aus widerstreitenden Gefühlen gestürzt, dass sie sich selbst nicht mehr kennen; andere verhalten sich so, als ob nichts gewesen wäre. Bei manchen öffnet sich förmlich der Boden und sie stürzen in eine schwarze, bodenlose Untiefe; andere verdrängen den Verlust und nehmen ihn scheinbar nicht zur Kenntnis.

Viele verschiedene Reaktionen – und welche ist richtig?

Welche ist angemessen?

Kann man das überhaupt sagen?

Verluste sind ein Teil des Lebens, und sie finden dauernd und täglich bei jedem Einzelnen statt: wenn Beziehungen zerbrechen, wenn Menschen ihre geliebte Umgebung oder Orte der Erinnerung zurücklassen müssen, wenn ein Lebensabschnitt endet oder wenn man durch Krankheit seine gewohnte Unabhängigkeit und Lebensweise aufgeben muss. Manche Verluste sind nur klein und unspektakulär. Sie werden kaum wahrgenommen. Andere sind nicht zu übersehen und bieten durchaus Anlass, ein paar trübe Gedanken zu haben. Wieder andere sind dramatisch und fordern eine Neuorientierung. Jedenfalls begleiten Verluste [13]unser ganzes Leben und man sollte eigentlich mit der Trauer, der adäquaten Reaktion auf einen Verlust, relativ vertraut sein.

Aber: Sie passt einfach nicht in unsere »Spaßgesellschaft«! Deshalb werden die dunklen Gefühle oft an den Rand der Wahrnehmung gedrängt oder ignoriert. Es gibt wenig passende Rituale zu ihrer Verarbeitung und, sofern der Verlust nicht außerordentlich ist, wird er nicht wichtig genommen. Das rächt sich!

Wir werden uns in diesem Buch vor allem dem Abschied zuwenden, der keinen Stein auf dem anderen lässt. Aber auch jene Menschen, deren Verlust von niemandem in seiner Tragweite verstanden wird, sollen sich hier wiederfinden können. Ich will deshalb Verlust, Trauer und auch die vielfältigen anderen Reaktionen auf die kleinen, mittleren und großen Brüche im Lebensverlauf im Bewusstsein erweitern, weil es klar werden soll, dass man sie ernst nehmen muss. Wir wissen aus der Psychologie: Was nicht thematisiert wird, ist für viele Menschen nicht vorhanden. Und was nicht vorhanden ist, bekommt weder Hilfe, Verständnis noch Muster, um damit förderlich umzugehen.

Förderlich umgehen heißt: Möglichst schon beizeiten, aber jedenfalls nach einem Verlust und einer erfolgreichen Trauerarbeit lernen, sich von Vergangenem abzulösen und sich selbst die Chance eines Neuanfanges zu geben.

[15]TEIL A

Verlust – eine unfreiwillige und unwiederbringliche Trennung

DAS SCHICKSAL HATmanchmal schwere Aufgaben bereit, die die Betroffenen wie ein Keulenschlag treffen. Sie können sich nicht auf eine Loslösung vorbereiten, nicht mehr frei wählen, ob sie sich von einem Menschen oder einer Situation trennen wollen oder lieber doch nicht. Diese Entscheidung übernimmt das Schicksal ein für alle Mal. Es entreißt den Betroffenen etwas, das ihnen lieb und wert war und ist. Diese erzwungene und vor allem endgültige Trennung nennt man Verlust.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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