VigorRobic® - Frank Sommer - E-Book

VigorRobic® E-Book

Frank Sommer

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Beschreibung

Die männliche Potenz unterliegt dem natürlichen Alterungsprozess. Dieser Abbau kann durch regelmäßiges Training verlangsamt werden. Ebenso wie die Ausdauerfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems muss auch die Potenz trainiert werden, wenn "Mann" seine Leistung erhalten möchte. Mit VigorRobic® liegt nun erstmals ein Buch über die Trainierbarkeit der Potenz vor. Neben einleitenden Kapiteln, in denen der Aufbau des männlichen Geschlechts, die Phasen der Erektion, mögliche Ursachen ihrer Störung sowie die Frage der Trainierbarkeit der Potenz erläutert werden, bilden Trainingseinheiten zur "Standfestigkeit" der Erektion, zur Steigerung der Durchblutung und zur Sauerstoffversorgung des Penis den Schwerpunkt des Buches.

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Seitenzahl: 137

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Meinen Eltern

Hinweise

Lassen Sie sich vor Beginn einer neuartigen körperlichen Belastung von einem Arzt beraten. Bei körperlichen Störungen und Einnahme von Medikamenten ist dies unbedingt erforderlich. Der Autor und der Verlag übernehmen für Folgeschäden keine Haftung.

VigorRobic® ist als Warenzeichen geschützt.

Danksagung

Der Firma Reebok Deutschland GmbH danke ich für die Bereitstellung von Bekleidung, Schuhen, Kleingeräten und Accessoires.

Monika Liening, Inhaberin vom Ladyfitness Untereschbach, und den beiden Inhabern des Fitnesszentrums Refrath, „Die Fitmacher“, danke ich dafür, dass sie ihre Studios zur Verfügung gestellt haben.

Frank Sommer

VIGORROBIC®

Potenter durch gezieltes Fitnesstraining

Übungen und Trainingsprogramme zum Erhalt und zur Steigerung der männlichen Sexualität

Meyer & Meyer Verlag

VigorRobic® – Potenter durch gezieltes Fitnesstraining

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über

<http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2000 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

4., überarbeitete Auflage 2009

6. Auflage 2016

Auckland, Beirut, Dubai, Hägendorf, Hongkong, Indianapolis, Kairo, Kapstadt, Manila, Maidenhead, Neu-Delhi,

Singapur, Sydney, Teheran, Wien

Member of the World

Sport Publishers’ Association (WSPA)

eISBN: 978-3-84032-509-0

www.dersportverlag.de

E-Mail: [email protected]

INHALT

Einleitung

Teil I – Grundlagen

1 Anatomie der männlichen Geschlechtsorgane

1.1 Äußere Geschlechtsorgane

1.2 Innere Geschlechtsorgane

2 Wie funktioniert das – Erektion und Ejakulation?

2.1 Erektionsphasen

2.1.1 Schlaffe Phase

2.1.2 Latente (Füllungs-)Phase

2.1.3 Phase der Tumeszens (Penisvergrößerung)

2.1.4 Phase der vollen Erektion

2.1.5 Phase der harten Erektion (maximale Penisversteifung)

2.1.6 Phase der Detumeszenz (Entspannung)

2.2 Ejakulationsvorgänge

3 Wie kommt es zu Potenzstörungen?

3.1 Was ist Impotenz?

3.2 Seelische (psychogene) Ursachen

3.2.1 Das Problem mit der Penislänge

3.2.2 Angst vor der eigenen Sexualität

3.2.3 Sexualität unter Leistungsdruck und Versagensängste

3.2.4 Wenn einem die Nerven durchgehen

3.3 Organische (körperliche) Ursachen

3.3.1 Störungen der Blutversorgung

3.3.2 Störungen im venösen Blutabfluss

3.3.3 Erkrankung der Nerven (neurologische Ursachen)

3.3.4 Hormonelle Störungen und deren Ursachen

3.3.5 Nebenwirkungen von Medikamenten

3.4 Störung der Ejakulation

3.4.1 Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio praecox)

3.4.2 Verzögerter Samenerguss (Ejaculatio retardata)

3.4.3 Ausbleibender Samenerguss (retrograde Ejakulation)

4 Warum und wie „Mann“ seine Potenz trainieren kann und soll

4.1 Warum Potenz trainieren?

4.2 Wie ist überhaupt Potenz trainierbar?

4.2.1 Was man darüber wissen sollte

Erhöhung der Sauerstoffversorgung

Erhöhung des Blutzuflusses

Verminderung des Blutabflusses

Ejakulationsverzögerung

4.3 Wer ist zum Training geeignet?

4.3.1 Urologisch-andrologische Sicht

4.3.2 Gesundheitliche (kardiovaskuläre-orthopädische) Sicht

5 Grundregeln des VigorRobic®-Trainings

5.1 Aufwärmen und Abkühlen

5.2 Trainingshäufigkeit

5.3 Individuelle Leistungsgrenzen

5.4 Warnsignale des Körpers

5.5 Leistungsminderung durch Übertraining

5.6 Den Körper kennen lernen

Teil II – Übungen und Trainingsprogramme

6 Übungen zum Training der „Standfestigkeit“ der Erektion

6.1 Muskuläre Übungen ohne Geräte

6.2 Muskuläre Übungen mit Geräten

7 Übungen und Trainingsmethoden zur Steigerung der Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Penis

7.1 Kraftübungen

7.2 Ausdauertraining nach dem Intervallprinzip

7.2.1 Exkurs

Was ist Ausdauer?

Intensitätsmessung

Wie ermittle ich meine Pulsfrequenz?

Wie ermittle ich meinen Trainingspuls?

Selbsteinschätzung der Belastungsintensität

7.2.2 Geeignete Sportarten

7.3 Das Intervall-Trainingsprogramm

8 Training für Anfänger

8.1 Allgemeine Informationen

8.2 Grundbegriffe

8.3 Training der Standfestigkeit

8.4 Training der Durchblutung

8.5 Richtige Haltung und Bewegungsausführung

8.6 Ruhepausen

8.7 Die Atmung

8.8 Trainingshäufigkeit

8.9 Trainingsprogramme

9 Training für Geübte

9.1 Training über das Versagen hinaus

9.1.1 Intensivwiederholungen

9.1.2 Prinzip der erweiterten Sätze

9.1.3 Burns

9.2 Trainingsprogramme

10 Trainingsprogramme ohne Hilfsmittel

11 Das 8-12-Minuten-Programm für zu Hause

Nachwort: Medizinisch-wissenschaftliche Grundlagen des VigorRobic®-Trainings

EINLEITUNG

Das Thema Potenzerhalt und Potenzsteigerung war und ist immer hochaktuell. Das wird auch so bleiben. Schon Generationen von Menschen vor unserer Zeitrechnung haben sich damit auseinandergesetzt. Unsere Kinder, Enkel und Urenkel warden dies auch tun. Der ewig erigierte Phallus des Priapos, eines Gottes der Fruchtbarkeit aus dem Zeitalter der Antike, galt damals schon als ein Symbol der Stärke, Macht, Potenz und Fertilität. Das Thema der männlichen Sexualität zog sich unablässig durch die Geschichte der Menschheit, mit einigen Schwankungen in seiner Aktualität, bis hin zu unserem hoch industrialisierten Zeitalter. Vergessen sollte man nicht, dass man in verschiedenen Kulturkreisen, Ländern und Gesellschaften unterschiedlich offen mit dieser Thematik umgeht. Einen erneuten Höhepunkt erhielt die Frage der sexuellen Potenz des Mannes Anfang 1998. Viagra®, die „blaue Wunderpille“, wurde für den amerikanischen Markt zum Verkauf zugelassen. Presse, Rundfunk, Fernsehen und nicht zuletzt wir Männer beförderten das immerwährende Thema der Potenz auf Platz Nr. 1.

Wo stehen wir momentan? – Dem Mann wird in unserer abendländischen Kultur und bürgerlichen Gesellschaft in besonderem Maße Aktivität, Aggression, Selbstkontrolle und Stärke zugeschrieben, was sich auch in der Einschätzung seiner sexuellen Potenz widerspiegelt. Das ist der Grund, warum das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein eines Mannes, der nicht jederzeit „kann“ – geschweige denn, wenn er impotent ist –, sehr stark leiden. Impotent zu sein, bedeutet für den Betroffenen nicht nur, Probleme innerhalb der Partnerschaft zu bekommen, sondern oft auch Versagen in seiner beruflichen, sozialen und familiären Rolle. Es kann sich ein Teufelskreis zwischen Versagen und Minderung des Selbstwertgefühls ausbilden.

„Mann” spricht nicht über seine Potenzprobleme, kaum jemand möchte sich die Blöße geben, aber über Potenz und potenzsteigernde Wirkungen verschiedener Mittel wird ausgiebig gesprochen. Viele Mythen geistern in den Köpfen und in der Boulevardpresse herum. Bei den meisten potenzsteigernden Mitteln fehlt jegliche fundierte Information. Manche Medikamente wirken zwar an der Stelle, wo der Erfolg stattfinden soll, sind aber sowohl mit starken körperlichen Nebenwirkungen als auch finanziellen Verlusten verbunden.

Es ist bekannt, dass man mit zunehmendem Alter an „Manneskraft“ verliert. Die Durchblutung, die Elastizität des Gewebes und die Fähigkeit, das Blut bei einer Erektion im Penis zu halten, nimmt ab. In einer groß angelegten Studie wurde in den USA festgestellt, dass 52% aller amerikanischen Männer zwischen 40 und 70 Jahren mit unfreiwilligen Problemen der Potenz zu kämpfen haben.

Auch bei Jugendlichen können Potenzprobleme auftreten, beispielsweise bedingt durch eine Periode der sexuellen Inaktivität oder durch eine allgemein schwache Ausprägung der Strukturen, die für die Erektion verantwortlich sind.

Den Menschen ist zwar oft schon im Unterbewusstsein gegenwärtig, dass gewisse Aktivitäten oder Handlungen eine bestimmte Reaktion des Körpers hervorrufen. Aber es fehlt das medizinisch-naturwissenschaftliche Hintergrundverständnis, um diese Phänomene zu erklären.

Als Arzt für Urologie und als Sportmediziner habe ich mich intensivst mit den Auswirkungen von Sport auf die Potenz beschäftigt. Sowohl in der Laienpresse als auch in medizinischen Fachzeitschriften ist über einen Zusammenhang zwischen Impotenz und Fahrradsport berichtet worden. In meinen ersten Studien untersuchte ich diesen Zusammenhang. Die Durchblutungsverhältnisse des Gliedes wurden bei Radrennsportlern während der sportlichen Aktivität gemessen. Beim Sitzen auf dem harten Rennsattel kam es zu einer sehr starken Minderung der Durchblutung! Nun stellte sich die Frage, wie man diesen Effekt verhindern kann. Es folgten Untersuchungen mit unterschiedlichen Körperhaltungen. Sowohl bei mittelmäßig anstrengenden Radfahrten in stehender Position als auch beim Fahren auf dem Liegefahrrad konnte keine Durchblutungsverminderung am Penis festgestellt werden. Aber wer kann schon die ganze Zeit im Stehen fahren? Oder was macht man, wenn kein Liegefahrrad zur Verfügung steht? Hieraus entwickelte sich die Frage, ob es durchblutungsfördernde Übungen für den Penis gibt – als eine Art Ausgleichstraining.

Es gibt sie! Ich habe herausgefunden, dass eine gewisse Art von Krafttraining und eine spezielle Methode zum Training der Ausdauer eine Durchblutungserhöhung am Glied bewirkt. Warum aber sollten nur Fahrradfahrer solche durchblutungssteigernden Übungen und Trainingsprogramme durchführen? Dieser positive Effekt sollte allen Männern durch Training zugänglich gemacht werden. Die Untersuchungen ergaben zudem, dass eine gute Sauerstoffversorgung des männlichen Genitales wichtig ist, um die Elastizität des Penis und dessen Strukturen zu erhalten. Deshalb beschäftigte ich mich sehr ausführlich mit der Entwicklung von Übungen und Trainingsprogrammen, die sowohl die Sauerstoffversorgung als auch die Durchblutungsverhältnisse im Penis steigern.

Die nächste Frage, die sich mir stellte, war: Was ist wichtig, um eine gute Erektion zu erhalten? – Antwort: ein Training für die Standfestigkeit! Jetzt fehlten nur noch entsprechende Übungen, durch die sich der Blutabfluss aus dem erigierten Penis drosseln lässt.

Ich stellte fest, dass alle drei Faktoren, die für eine gute Erektion und damit für ein zufriedenstellendes Sexualleben notwendig sind, trainiert werden können. Unter Berücksichtigung dieser wissenschaftlich gewonnenen medizinischen Erkenntnisse entwickelte ich das Trainingsprogramm VigorRobic®. Diese neue Trainingsform VigorRobic®bietet Möglichkeiten der Durchblutungsförderung, Sauerstofferhöhung und Standfestigkeitsverbesserung des Gliedes. Dadurch wird die Potenz erhalten bzw. verbessert.

Warum sollten Männer ihre Potenz verkümmern lassen, wenn man ihnen jetzt die Möglichkeit eines Trainings an die Hand geben kann?

Durch VigorRobic® wird die „Manneskraft“ erhalten und sogar gesteigert!Ein angenehmer „Nebeneffekt“ dieser Trainingsmethode: Der Samenerguss kann gezielt verzögert werden!Da auch die Psyche maßgeblichen Einfluss auf die Fähigkeit hat, eine gute Sexualität zu erleben, gilt als weiterer Vorzug: Ein gezieltes VigorRobic®-Training stärkt das Selbstbewusstsein!

TEIL I – GRUNDLAGEN

ANATOMIE DER MÄNNLICHEN GESCHLECHTSORGANE

1

Für das Verständnis der Trainierbarkeit der Potenz und des Vorgangs der Erektion sind Grundkenntnisse über den Organaufbau (Anatomie) der männlichen Geschlechtsorgane erforderlich.

Das männliche Geschlecht (Zeichnung I) wird in äußere – das sind die sichtbaren – und innere – das sind die nicht sichtbaren – Geschlechtsorgane eingeteilt.

1.1 ÄUßERE GESCHLECHTSORGANE

Penis (Glied) und Hodensack (Skrotum) bilden die äußeren männlichen Geschlechtsorgane.

Der Penis wird in seinem gesamten vielfältigen Aufbau durch seine Fähigkeit zur Erektion, zur Befruchtung der Frau (zur Fortpflanzung) und zum Urinieren (Wasserlassen) bestimmt. Er besteht beim Menschen, anders als bei einigen Tierarten, nur aus – unterschiedlichem – Gewebe, d. h., er hat keine knöchernen oder knorpeligen Strukturen.

Dieses Gewebe setzt sich aus zwei parallel angelegten Schwellkörpern zusammen, die durch eine dünne elastische Wand nur teilweise getrennt sind; dadurch wird ein Austausch von Blut in beide Schwellkörper ermöglicht. Sie verlaufen vom Beckenboden und -skelett, wo sie als sogenannte Peniswurzel verankert sind, über den frei beweglichen Penisschaft bis unter die Eichel. Über einen Muskelapparat (Mm. ischiocavernosi und M. bulbospongiosus) (ZeichnungII) wird die Peniswurzel (-basis) am knöchernen Schambein und an der Bauchwand fixiert. Unterhalb dieser paarig angelegten Schwellkörper verläuft mittig der unpaarige Harnröhrenschwellkörper, der am äußeren Ende die Eichel bildet. Über die Harnröhre wird sowohl Wasser (Urin) gelassen als auch beim Samenerguss (Ejakulation) das Sperma nach außen geleitet. Die Eichel ist ein sehr empfindliches Gebilde. In ihr münden viele Nerven, die – insbesondere ein oberhalb der Schwellkörper verlaufender Nerv (Nervus dorsalis penis) –, die Informationen für den Ablauf der Erektion und Ejakulation über das Rückenmark zum Gehirn übermitteln.

Die paarigen Schwellkörper, die innen wie ein schwammiges, wabiges Geflecht aussehen, füllen sich bei vermehrtem Zufluss mit Blut und bewirken auf diese Weise die Erektion. Die kleinen, hohlraumartig angeordneten Waben sind von Bindegewebsnetzen und glatten Muskelzellen umgeben. Im nicht erigierten Zustand sind die korkenzieherartig gewundenen Gefäße (Arteriolen), die in die wabigen Hohlräume münden, eng gestellt.

Die korkenzieherartige Struktur der kleinen Gefäße ist wichtig, da diese Gefäße bei der Erektion des Penis, wobei es zu einer Verlängerung (Elongation) des Gliedes kommt, auch gestreckt werden. Damit der Penis sich nicht endlos ausdehnen kann, werden die Schwellkörper von einer festen, kaum dehnbaren, bindegewebigen Hülle (Tunica albuginea) umschlossen, die bei der Erektion auch eine Festigung (Fixation) bewirkt.

Zeichnung I: Der Aufbau des männlichen Geschlechts

Zeichnung II: Der Beckenboden

Zeichnung III: Der Querschnitt durch den Penis (Gefäßversorgung)

In die Schwellkörper münden zwei paarig angelegte Penisgefäße (Penisarterien), die für die Blutzufuhr zum männlichen Glied verantwortlich sind. Diese vier Penisarterien entspringen jeweils aus den ebenfalls paarig angelegten Beckengefäßen (Aa. pudendae internae). Außerdem sind in den Schwellkörpern noch Nerven (Nervi cavernosi penis) zu finden, die elektrische Kommandos an das umgebende Gewebe abgeben.

Der Blutabfluss aus den wabigen Hohlräumen wird durch abführende Blutgefäße (Penisvenen) reguliert und erfolgt über ein Venengeflecht. Das gesamte Venengeflecht im Schwellkörper ist im nicht erigierten Zustand weit gestellt und das Blut kann ungehindert abfließen. Bei der Erektion jedoch, wenn sich die Hohlräume mit Blut füllen, kommt es zu einer Drosselung des Blutabflusses. Oberhalb der Schwellkörper verlaufen auch Gefäße, die für die Blutversorgung und deren Ableitung zur Eichel und Penishaut sorgen (Zeichnung III).

Die Penishaut, die kurz vor der Eichel aus zwei Anteilen (Vorhautblätter) gebildet wird, umhüllt insgesamt die Strukturen des Penis, wie z. B. die Schwellkörper, Gefäße, Nerven und die bindegewebige Hülle. Sie liegt locker um den Penis und ist in der Regel sehr gut verschiebbar. Die Struktur, welche die Eichel bedeckt, nennt man Vorhaut, welche sich normalerweise leicht über diese zurückziehen lassen soll; bei der Erektion geschieht dies normalerweise von selbst. Das innere Vorhautblatt hat direkten Kontakt mit der Eichel und ist über das sogenannte Bändchen fest mit ihr verbunden. In ihr befinden sich einige Drüsen, die ein Sekret zur Befeuchtung der anliegenden Strukturen absondern.

Bei mangelnder Hygiene können sich hier weißliche Absonderungen bilden, die sich zu eingedickten, käseartigen Strukturen entwickeln können.

Der Hodensack, in dem die beiden Hoden liegen, bildet eine Art Beutel der Bauchhaut. Diese Struktur ist mit vielen Muskelzellen versehen. Bei unterschiedlichen Reizungen, wie z. B. Kälte oder Berührung, kann sich der Hodensack stark zusammenziehen. Hierbei werden die Hoden in Richtung Bauch nach oben bewegt.

Viele Nerven enden in der Haut des Skrotums; d. h., es reagiert sehr empfindsam auf äußere Reizung.

1.2 INNERE GESCHLECHTSORGANE

Die Hoden und Nebenhoden, Samenleiter, Samenbläschen und Vorsteherdrüse (Prostata) zählen zu den inneren Geschlechtsorganen.

Die Hoden (Keimdrüsen) sind ein paarig angelegtes, pflaumenförmiges Organ. Sie fühlen sich prall-elastisch an und sind etwa 4-5 cm lang. Dabei ist der rechte Hoden oft etwas größer als der linke und reicht etwas tiefer in den Hodensack hinab. Das Organ wird durch eine derbe Membran gehalten. Diese ermöglicht u. a. den für die Entstehung von Spermien notwendigen Binnendruck. Die Hoden sind von mehreren Hodenhüllen umgeben, die sich teilweise aus dem Bauchfell entwickelt haben. Dabei handelt es sich um sehr empfindliche Strukturen, woraus sich auch der starke Schmerz bei Druck oder Stoß auf die Hoden erklärt.

Im Hoden erfolgt einerseits in speziellen Zellen (Leydig-Zellen) die Produktion des männlichen Geschlechtshormons (Testosteron), und bei Eintritt in die Geschlechtsreife werden Samenzellen (Spermien) gebildet. Da verschiedene Zelltypen für die Hormonbildung und die Spermiogenese verantwortlich sind, können Störungen in diesem Bereich unterschiedliche Auswirkungen auf beide Systeme haben. Eine nicht optimale Samenzellenqualität muss nicht unbedingt das männliche Hormon und damit das äußere männliche Erscheinungsbild oder gar die Potenz beeinflussen.

Über eine Verbindung gelangen die Spermien vom Hoden in den Nebenhoden und von dort weiter in den Samenleiter. Erst während der Wanderung vom Hoden in den Samenleiter reifen die Spermien zum befruchtungsfähigen Stadium heran.

Dies dauert im Durchschnitt zwei bis drei Monate. Für diesen Reifungsprozess ist es u. a. wichtig, dass die Hoden im Hodensack und nicht in der Bauchhöhle liegen, da für eine regelgerechte Spermienreifung eine Temperaturdifferenz (kälter) zum Bauchraum gewährleistet werden muss. Bei Erwachsenen, deren Leistenhoden – d. h., die Keimdrüse ist im Hodensack nicht tastbar – in der Kindheit zu spät oder gar nicht behandelt wurde, kann es zu Unfruchtbarkeit kommen.

Der Nebenhoden sitzt dem Hoden kapuzenförmig von hinten auf. Er kann als eine derbe, schwanzartige Struktur gefunden werden, wenn man den Hoden auf seiner Rückseite abtastet.

Der Nebenhoden ist aus mehreren, ineinander übergehenden Gängen aufgebaut. Hier erfolgt durch Wanderung die Reifung der Spermien. Bei starken Entzündungen des Nebenhodens kann das Ganggeflecht verkleben oder sogar zerstört werden. Dann können die Spermien von der entzündeten Seite des Nebenhodens nicht mehr in den Samenleiter gelangen. Somit ist verständlich, dass es bei beidseitigen starken Entzündungen zu Fruchtbarkeits-(Fertilitäts-) Störungen kommen kann.

Der Samenleiter entspringt am unteren Ende des Nebenhodens und findet im weiteren Verlauf Anschluss zur Harnröhre. Im Hodensack ist der Samenleiter gut als derbe, feste Struktur tastbar. Seine Wand ist aus Muskel- und Bindegewebsschichten aufgebaut. Bei der männlichen Sterilisation wird der Samenleiter im Hodensack durchtrennt und unterbunden, damit die Spermien nicht mehr weitertransportiert werden können. Der Samenleiter, der aus dem Nebenhodenschwanz hervorgeht, zieht mit Gefäßen und Nerven zusammen als Samenstrang nach oben in die Leiste. Im Beckeninneren kommt es dann wieder zu einer Aufteilung von Samenleiter und den meisten Gefäßen und Nerven. Er kreuzt den Harnleiter (Verbindung von der Niere zur Blase), um dann hinter der Blase durch die Vorsteherdrüse (Prostata) am Samenhügel in die hintere Harnröhre zu münden. Beim Samenerguss gelangen die Spermien, die vorher noch mit Flüssigkeit der Samenbläschen und Prostatasekret vermengt wurden, in die hintere Harnröhre. Von dort erfolgt der weitere Transport über die An- und Entspannung (Kontraktion) der Harnröhre nach außen.