Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dieser Briefroman gehört zu Frölichs bekanntesten Werken und erzählt die Erlebnisse der Titelfigur Virginia, die im noch jungen Amerika heldenhaft ihre Frau stehen muss.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 286
Veröffentlichungsjahr: 2012
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Virginia
Oder: Die Kolonie von Kentucky
Henriette Frölich
Inhalt:
An die Leser
Erster Teil
Virginia an Adele
Dieselbe an dieselbe
Zweiter Teil
Virginia an Adele
Virginia an Adele
Virginia, H. Frölich
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Deutschland
ISBN: 9783849615079
www.jazzybee-verlag.de
Mehr Wahrheit als Dichtung
Anders malt mit ihrem Zauberbilde,
Anders sich in jedem Kopf die Welt.
An dem Indusstrande und am Belt
Schmücken andre Blumen die Gefilde.
Andre Regung bringt der Frühlingsmorgen,
Andere die düstre Winternacht.
Was der Dichter, scheinbar frei, gedacht,
Mußte oft von der Umgebung borgen.
Zürnt ihr mir? Daß ich ein Bild gewählet
Aus der Unglücksjahre wüstem Drang?
Wo der Nebel mit dem Lichte rang,
Mit der Wahrheit Irrtum sich vermählet?
Zürnet nicht, ich hab es nicht erfunden,
Nur empfangen von der Außenwelt
Und, zur Schau, im Rahmen aufgestellt,
In der Muße launevollen Stunden.
Auch die Heldin wollet mir nicht schelten,
Die ein ahndungsvoller Tag gebar
Und gespenst'ge Bilder der Gefahr
Hingescheucht zu fernen fremden Welten.
Wo sie irrte, fand sie viel Gespielen
In der Zeiten dunklem Labyrinth.
Doch ihr Wahn, er war der Flammen Kind,
Welche in der Menschheit Glorie spielen.
Und sie flieht der Selbstsucht harte Bande,
Ihre Wahrheit flieht die Heuchelei,
Ihren Hochsinn, ihre zarte Treu'
Rettend in dem fernen Friedenslande.
Sendet ihr im frischen Morgenwinde
Mild den Wunsch, der euch den Busen dehnt,
Daß sie, was ihr alle sucht und sehnt,
Das verlorne Eden, wiederfinde.
Am Bord des »Washington«. Im Hafen von Marseille, den 20. August 1814
Wie wirst Du erschrocken sein, arme Adele, als Du mein Zimmer leer fandest? Wie verstohlen und mit immer steigender Angst wirst Du Dich nach mir erkundigt haben, fast mehr fürchtend, meine Spur zu finden als sie zu verlieren. Glaube mir, diese Vorstellung hat mich sehr gequält. Gern hätte ich Dir mein Vorhaben vertraut. Es wäre mir so süß gewesen, mich noch einmal scheidend an die Brust zu legen, an der ich oftmals meine stummen Tränen barg! Aber wie durft ich wagen, die Last dieses Geheimnisses auf Deine zarte Seele zu wälzen. Woher hättest Du die Fassung genommen, Deiner Mutter das gewöhnliche, kindlich fröhliche Mädchen zu zeigen? oder mit Unbefangenheit dem Späherblicke Deines Vaters zu begegnen? Nein, ich konnte Dir diese Angst nicht ersparen, ich glaube vielmehr, ich habe sie abgekürzt. Während Du sorglos schliefest, dann ahndetest, hofftest, zweifeltest, trennten uns schon Berge und Täler; ach! und wenn Du diesen Brief erhältst, liegt das Weltmeer zwischen uns, und ich bin außer der Gewalt der Menschen, nur in der Gewalt Gottes und seiner Elemente. Ihm, dem Allmächtigen, übergebe ich mich; nur der Willkür der Menschen widerstrebt mein Herz, es hat zuviel unter ihren rohen Händen gelitten. Ihre triumphierenden Blicke könnten mich bis ins Grab treiben. Triumphierend? worüber denn? War's ihr Verdienst? O nein! Ihre Schlechtigkeit, ihre Ränke haben wohl mitgewirkt, dessen mögen sie sich nicht überheben. Aber auch die Schlechtigkeit ihrer Gegner, die Selbstsucht aller, zufällige Ereignisse – was weiß ich? Am Ende Gott. Wohl, wohl! Ohne seine Zulassung geschieht nichts. Aber warum er es zuläßt? wozu? Da liegt's. Mit der Beantwortung sind die meisten so fertig da, als habe der Ewige mit ihnen darüber beratschlagt, und nur wenige fühlen es lebendig, daß Irren das gemeine Los der Sterblichen ist, daß das Warum vielleicht erst halb in künftigen Jahrhunderten, ganz erst in der Ewigkeit begriffen wird. Soviel aber ist mir Armen klar, daß alles dies nimmermehr geschah, damit die P... s und O... s wieder in den Vorsälen der Bourboniden glänzen möchten oder die M... s und R... s auf ihren ehemaligen Schlössern wieder schwelgen und Bauern quälen könnten. Noch viel weniger, damit die Güter der Montorins und Polignys durch die Hände Deiner einfachen Virginia und des zierlichen Louis vermählt würden. Vergib mir, teure Adele! er ist Dein Bruder; aber hat er Dein Herz? Und wenn selbst – nimmer, nimmer! Und wohnte auch in meiner Seele kein fremdes Bild – nimmer! nimmer! Er ist nicht der Sohn meines Vaterlandes, wie wollte er mein Gefühl verstehen, wie das schonen können, was er verdammt? O mein armes verratenes, zerrissenes, verlassenes Vaterland! auch Virginia muß dich verlassen, mit blutendem Herzen verlassen. Wäre sie ein Mann, sie würde bleiben und kämpfen; vielleicht könnte sie dir noch etwas nützen, und wär's auch nur mit ihrem Blute. Aber ein Weib, ein unterjochtes Weib? Qualvolles, nutzloses Leben; dazustehen im Kampf der Parteien, beobachtet in jeder Miene, gemißhandelt um jeder unfreiwilligen Träne, beargwohnt um jedes Wort, am meisten beim duldenden Schweigen! Nein, Vaterland, ich muß dich verlassen! Schweigen könnte ich. Aber nein, ich soll reden, reden in ihrem Sinne. Nicht genug. Eine Bekehrungsgeschichte meines Innern müßte ich erlügen, verdammend anklagen meine angebornen Gefühle, abschwörend dartun die ererbten Ansichten meines trefflichen Vaters. Unglückliches Weib! Der Mann kämpft für seine Meinung und macht sich Bahn; das Weib soll keine Meinung haben. – Wie oft, fröhliche Adele, habe ich Dich beneidet, daß Deine Gedanken nur den engen Raum zwischen der letzten Oper und dem nächsten Ball durchliefen; und doch strafte mich sogleich ein (wie mir schien) besseres Selbstgefühl. Du begriffst mich nicht, wenn Du meine Wange erblassen, mein Auge weinen sahst; doch liebten wir uns so herzlich, Du mit dem kindlich unbekümmerten Gemüt, ich mit der Erkenntnis, daß nur zufällige Umstände uns so verschieden gebildet und Liebe und Güte selbst das Ungleichste binden können. Oh, meine Adele! noch immer seh ich Dich, als Du zum erstenmal übers Meer herübergekommen warst und an der Hand Deiner Mutter in unser Zimmer tratest, ein freundliches, engelschönes Kind, kaum acht Jahre alt. Wie flog mein Herz Dir da entgegen, der jüngeren lieblichen Schwester; wie dankte ich dem Vater, daß er Euch durch seinen rastlosen Eifer die Rückkehr bewirkt. Oh, wäret Ihr doch nimmer wieder geschieden! Dann hättest Du mich ganz verstehen lernen mit zunehmenden Jahren, und spätere Ereignisse wären Dir nicht unbekannt. So aber riß die Lebenswoge uns schon wieder auseinander, als Du kaum das zwölfte Jahr vollendet, und dem seltenen, gefährlichen Briefwechsel war nichts Bedeutendes zu vertrauen, weniger noch dem stets beobachteten Gespräch in den letzten Monden unserer Wiedervereinigung. Und doch treibt mich ein unwiderstehlicher Drang, Dir mein ganzes Innerstes zu zeigen. Ich folge ihm; die Einsamkeit einer Seereise gibt mir volle Muße.
Auf der Höhe von Gibraltar
Die Sonne taucht freundlich aus den Fluten herauf. Sie beleuchtet meinen Blicken zum letzten Male das dämmernde Europa. Tränen benetzen meine Wangen, unwillkürlich strecke ich meine Arme nach dem heimischen Gestade aus! ach, es schwindet von Minute zu Minute weiter zurück. Ich weine, ja, Adele, ich weine! Die Weiblichkeit behauptet ihre vollen Rechte und drängt den männlichen Mut in den Hintergrund. – Ich habe mich auf einige Augenblicke in die Kajüte geflüchtet, um mich in der Einsamkeit recht auszuweinen. Große Schmerzen beruhigt der Mensch nur durch sich selbst, er erhebt sich nur durch eigne Kraft. Die mitleidigen Tröster, welche sich auf dem Verdeck um mich her versammelten, taten mir nur weher. Wie kann man so ins allgemeine hin zusprechen, wo man die feinsten Ursachen der Rührung nicht kennt, wohl selbst ausgesprochen nicht kennen würde! Wie will man den verwandten Ton treffen, um diesen Mißklang in Einklang aufzulösen! Sogar der freundliche Kapitän verwies mich nur an mich selbst, als er mir mit seiner schönen Stimme voll Rührung sagte: »Liebe, schöne Miß, Sie verlassen ein Land voll Unruhe und Verwirrung; mein Vaterland, das heilige Land der Freiheit, wird Sie als Tochter aufnehmen und diese bangen Tränen trocknen. Betrachten Sie mich als Ihren Bruder, und gebieten Sie über alles, was dieser Bruder sein nennt.« Guter Mann! es ist nicht das Gefühl des Verlassenseins, was mich beklemmt. In den Sälen der Tuilerien würde ich mir viel verwaister erscheinen.
Siehe, meine Tränen sind während des Schreibens getrocknet, und mein Mut kehrt zurück. Ich muß wieder hinauf, damit der lange Aufenthalt in dem verschlossenen Raume mir nicht nachteilig werde. Ich will nicht seekrank werden, wenn es irgend zu vermeiden ist. Krankheit wirkt auf den Geist, aber der Geist beherrscht mehr noch den Körper. Der meinige soll sich aufheitern und stark sein. Nur noch einen Abschiedsblick nach der Wiege meiner Kindheit, nach den Gräbern meiner Lieben; dann teilnehmend gelebt mit der Gegenwart und die Vergangenheit noch einmal wiederholt für meine Adele.
Unser Leben gleicht des Jägers Träumen,
Der am waldbekränzten Hügel ruht.
Er entschlief am milden Strahl der Sonne,
Von der Liebe, von der Jagden Wonne,
Und erwachet in der Stürme Wut.
Sohn des Hügels, morgen wirst du fragen:
Was verlöscht Ronkatlins hellen Schein?
Hat das Meer den glühenden Stern verschlungen?
Selmas Bardenharfen sind verklungen,
Toskars Tochter klaget dort allein!
Ach, Malwina wandelt zu der Halle,
Staubumschleiert lehnen Schild und Speer.
Es empfängt sie geisterhaftes Grausen,
Kleiner Menschen Söhne drinnen hausen,
Ihre Helden findet sie nicht mehr.
Bald auch kehren Lutas sanfte Mädchen
Ohne die Gespielin von der Jagd,
Wenden ihren Tränenblick voll Trauern
Nach Torluthas moosbewachsnen Mauern,
Wo der Eichen Flamme nicht mehr lacht.
Du siehst, liebe Adele, daß Ossian mein treuer Begleiter ist. Wie hätte ich den vergessen? er ist ja ein Geschenk von Dir. Immer schon war er mein Lieblingsdichter, und jetzt ist er mir über alles teuer, das liebste Gut, welches ich aus dem Schiffbruche gerettet. Erst jetzt verstehe ich ihn ganz, und bei seinen Klaggesängen schweigt mir das Leid im Busen. Oft stehe ich noch abends einsam am Maste gelehnt und betrachte die Gewölke, welche der untergegangenen Sonne nachziehen. Dann will mich's oft bedünken, als lagerten die Helden vergangener Zeiten auf ihrem rötlichen Saum. Teure Gestalten! ihr begleitet Virginia nach dem Lande, wo sie einst ruhen wird unter dem moosigen Steine, den die Hand eines Fremdlings mitleidvoll auf ihren Hügel legt. Doch nicht von meinem Grabe wollte ich mit Dir reden, traute Adele, als ich dieses neue Blatt anfing, sondern von meinem Eintritt in das Leben und wie ich das wurde, was ich bin.
Meinen Vater hast Du gekannt, den schönen, herrlichen Mann. Du erinnerst Dich noch seines hohen männlichen Wuchses, seiner stolzen Stirn, seiner Adlernase, der sanften, großen blauen Augen, des freundlichen Mundes. Du weißt noch, wie ernst und fest, wie wild und freundlich er zu gleicher Zeit war. Als jüngerer Sohn des Ritters von Montorin für die Rechtsgelehrsamkeit bestimmt, studierte er auf dem Kollegium zu Aix – als der Freiheitskampf in Amerika alle Herzen der europäischen Jugend in Bewegung setzte. Sein älterer Bruder, schon früher im Militär angestellt, wußte es dahin zu bringen, daß er zu einem Regimente versetzt wurde, welches, im Laufe des Krieges, zur Verstärkung der französischen Hülfstruppen eingeschifft werden sollte. Lange hatte sich ein Oheim, dessen Erbe er war, diesem Wunsche auf das lebhafteste widersetzt. Der jugendliche Enthusiasmus siegte. Vor seiner Einschiffung wünschte der ältere den jüngern Bruder noch zu sehen und nahm einen kleinen Umweg über Aix. Hier ergriff nun meinen Vater das unwiderstehliche Verlangen, den geliebten Bruder in diesen ehrenvollen Kampf zu begleiten. Plutarch und Xenophon hatten den kaum erst sechzehnjährigen Jüngling zum Manne gereift. Er raffte zusammen, was sich ohne Aufsehen fortbringen ließ, und folgte heimlich dem Bruder, um als Freiwilliger den Feldzug mitzumachen. Sie erreichten glücklich den Hafen von Marseille, wo die Flotte bereitlag, sie aufzunehmen. Mit leichtem Herzen verließen sie Frankreich. Dieselben Wellen, die immer hin und wieder kehren, auf deren Rücken unser »Washington« dahintanzt, dieselben trugen sie fröhlich zu dem ersehnten Ziele.
Mit hochklopfendem Busen landeten die Jünglinge und begannen den Kampf gegen die Macht des stolzen Englands. Drei Jahre fochten sie nebeneinander, mit wechselndem Glücke, doch umschwebte meistens der Sieg ihre Fahnen. Ihre Heldenherzen rissen sie zu jeder schwierigen Unternehmung voran. Wo die Gefahr war, fochten die Brüder. Bei Eutaw wankte das Bataillon, welches der ältere als Oberst kommandierte, auf einen Augenblick. Ein mörderisches Kartätschenfeuer der Engländer trennte die Glieder; da entriß mein Oheim dem weichenden Fähnrich das Panier: »Wer mich liebt und die Ehre«, rief er, »der folge mir! Freiheit und Sieg! Freiheit und Sieg!« Mit diesen Worten stürmte er im raschen Laufe gegen die feindliche Batterie vor. »Freiheit und Sieg!« rief mein Vater; »Freiheit, Sieg und unser Oberst!« tönte es durch alle Glieder. Man stürmte ihm nach. Die Batterie war genommen, aber tödlich verwundet erreichte mein edler Oheim das Ziel seiner Anstrengung. Ein Schuß in die Brust hatte ihn schon im halben Laufe getroffen. Er hielt die linke Hand fest auf die Wunde gedrückt, um das fließende Blut noch einige Augenblicke aufzuhalten, pflanzte mit bebender Rechten die flatternde Fahne neben dem feindlichen Geschütz auf und sank dann sterbend nieder. »Mein Wunsch ist erfüllt«, sagte er mit schwacher Stimme, »der Sieg ist unser. Freiheit und Menschenrechte habe ich diesem dereinst glücklichen Lande erkämpfen helfen. Weine nicht, mein Bruder, weinet nicht, Kameraden, ich sterbe den schönsten Tod.« Mit diesen Worten hauchte der jugendliche Held in den Armen des Bruders seine große Seele aus. Nur ein einfacher, kleiner Hügel konnte über seine irdischen Reste errichtet werden, aber sein Pantheon ist der Ort, wo er fiel, und mit heiliger Ehrfurcht, wie die Spartanerin zu dem Passe von Thermopylä, werde ich dahin wallen. Er kämpfte nicht den zweideutigen Kampf für Land und Besitztum, er focht für fremdes Glück, für die Menschheit, für den Gott im Busen. In den Jahren des Genusses ließ er ein glänzendes Los daheim und hohe Erwartungen; trug in Wüsten alle Beschwerden und Mühseligkeiten des Krieges, um für ein fremdes, gedrücktes Volk zu kämpfen. Indem ich mir ihn so vergegenwärtige, fühle ich, was Ahnenstolz ist und wie er entspringt. Ja, ich bin stolz auf ihn, auf den edlen, nicht auf den adeligen Menschen. Ursprünglich waren beide Worte nur eins. Wehe! daß man in der Folge Zeichen und Sache trennen mußte.
Nach dem Frieden kehrte mein Vater nach Frankreich zurück. Er fand den alten Herzog, seinen Oheim, tief gebeugt über den Verlust seines Lieblings, wurde aber, als nunmehriger Erbe, mit allen Zeichen der Wertschätzung empfangen, bei Hofe vorgestellt, bewundert und mit Schmeicheleien überhäuft. Die Frauen fanden ihn unbeschreiblich schön, den Männern gebot er Ehrfurcht, ein Teil der jüngern, nicht sehr begünstigten, schloß sich mit Begeisterung an ihn an. Der Oheim tat zweckmäßige Schritte und erhielt die sehr nahe Aussicht zu einer ansehnlichen Hofbedienung für ihn. Mein Vater liebte aber den Hof nicht, sowenig man auch hinter seinem gefälligen, zarten Benehmen, welches der Abdruck seines menschenfreundlichen Herzens war, seine Abneigung ahndete. Der Oheim war höchst unangenehm überrascht, als ihm mein Vater mit Festigkeit erklärte, er werde sich niemals an den Hof fesseln. Nun bestand der Oheim darauf, ihm ein Regiment zu kaufen. Mein Vater unterdrückte die Äußerungen seiner Gedanken über dieses unrechtmäßige Verfahren und weigerte sich gleichfalls, scheinbar aus dem Grunde, weil er den Soldatenstand nicht liebe. Man fand diese Abneigung höchst ungereimt an einem jungen Helden, der nur eben mit frischen Lorbeern heimgekehrt war. Mein Vater aber erwiderte, es sei ganz ein anderes, für Freiheit und Menschenrecht in den Kampf zu ziehn als auf Paraden zu glänzen und, als Söldling, völlig fremden Zwecken zu dienen. Man verstand einander fast gar nicht. Der Neffe wünschte, zu seinen Studien zurückzukehren und mit seinen geliebten Griechen und Römern zu leben; der Oheim nannte dies Pedanterie und Verkehrtheit, wodurch er eben für die höhere Welt und seine glänzenden Entwürfe verdorben worden und dem feinern Leben immer mehr entfremdet würde. Die Spannung stieg zwischen beiden, sosehr mein Vater sich auch Mühe gab, durch kindliche Zuvorkommenheit diese Unzufriedenheit zu bekämpfen. Endlich erhielt mein Vater die Einwilligung, auf einige Zeit ein kleines Gut in der Provence besuchen zu dürfen, welches er von seiner Mutter geerbt und seit seiner ersten Kindheit nicht gesehen hatte. Er verließ in den ersten Frühlingstagen das geräuschvolle Paris, wie der Vogel den Käfig. Er hatte dort wohl Freunde gefunden, aber die Luft, welche sie gemeinschaftlich umfangen hielt, war so schwül, daß sie das freie Aufatmen gar sehr erschwerte. Jetzt sog er wieder die junge Brust voll frischer Lebenslust und frohen Mut.
Du hast Chaumerive gesehen, am nördlichen Ufer der Durance, diesen schönen Schauplatz meiner frohen Jugend. Gewiß gedenkst Du noch des blumigen Tales, das sich, mit Rebenhügeln umkränzt, längs den Ufern dahinzieht. Vor allem aber des dunklen Flusses, der vor unsrer Wohnung strömt, von zahllosen Fischerbarken bedeckt; denn gewiß ist Dir die kühne Wallfahrt noch im Gedächtnis, welche wir beide eines Nachmittags auf seinem grünen Uferwall unternahmen, um seinen Ausfluß in die Rhône zu sehn. Wir gelangten dahin; aber schon begann die Sonne zu sinken, als wir, gefesselt von dem großen Schauspiel, an die Rückkehr dachten, wo Dir dann Dunkelheit und Ermüdung manche Träne auspreßten. Hierher begab sich mein Vater. Freilich war es damals bei weitem nicht so reizend, als Du es gefunden. Seit länger als zwölf Jahren von dem Besitzer vernachlässigt, waren die Gebäude verfallen, die Gärten verwildert, die Felder und Weinberge nur für den augenblicklichen Nutzen bestellt. Mangel und Schmutz blickten aus den einzelnen Hütten hervor, und blaßgelbe Gestalten, in Lumpen gehüllt, verrichteten träge die nötigen Fronarbeiten. Doch die Natur war gleich üppig. Die wilde Durance tanzte ebenso trotzig daher. Die dunkeln Oliven schattierten ebenso anmutig mit der frischen Zitrone, und Thymian und Lavendel dufteten selbst von öden Triften.
Es bedurfte nur festen Willen, Einsicht und Geschmack, um mit geringen Aufopferungen ein Paradies zu schaffen, welches späterhin jedes Auge entzückte. Mein Vater hatte schon im Augenblicke der Ankunft seinen Entschluß gefaßt. Er entließ den reichgewordenen Pächter mit einer angemessenen Vergütung, verteilte den größten Teil des Ackers unter seine Bauern, gegen eine jährliche geringe, von ihnen selbst bestimmte Pacht, und hob alle Zeichen der Dienstbarkeit auf. Er stellte sich den erstaunten Menschen nur als ihren Freund und Ratgeber dar und gewann alle Herzen. Jedermann griff mutig zur Arbeit, und die entworfene Verbesserung rückte mit Riesenschritten vor. Der Weinbau wurde ganz auf die Hügel beschränkt, dort aber um so sorgfältiger betrieben. Es wurden für die Kelter nur gleichzeitig reifende Gewächse von verwandten Eigenschaften gepflanzt. Der Ölbaum wurde nur sparsam zwischen den Reben geduldet und bekränzte meist nur den Rücken der Höhen und die nördliche Seite. Die Ebenen wurden mit Weizen besäet und sorgfältig von den schattenden Bäumen und dem wuchernden Gesträuche gereinigt. Die sumpfigen Wiesen und Triften, längs dem Flusse, wurden durch zweckmäßige Gräben trockengelegt und durch Ausrottungen ein sehr großer Teil Acker für den fast unbekannten Kartoffelbau gewonnen. Auf dem magersten Teil des Landes wurden Maulbeerpflanzungen angelegt und Pomeranzen, Zitronen und alle übrigen Obstarten in den Gärten mit großer Sorgfalt gezogen. So wurde durch kluge Sonderung dieses mannigfaltigen, sonst durcheinandergeworfenen Anbaues derselben Grundfläche ein zehnfacher Ertrag abgewonnen. Üppig wallte der goldne Weizen, wo ihn sonst der Maulbeerbaum und das Gesträuch erstickte, und der freie Weinstock lieferte den köstlichsten Wein. Die entwässerten Triften nährten zahlreiche und kräftige Herden, wo sonst nur einige magere Kühe des Pächters weideten. Jetzt nahm der Landmann, durch Vorschüsse meines Vaters unterstützt, an allem teil, und Wohlstand kehrte in seine reinliche Hütte zurück, Gesundheit und Kraft sprach sich in seiner regsamen Gestalt aus und jene liebenswürdige Fröhlichkeit, welche den guten Provenzalen so eigentümlich ist. Oh, wie wurde aber auch mein Vater von seinen treuen Untertanen geliebt! Seine Aussprüche waren Orakel, seine Felder und Berge wurden am besten bearbeitet, seine Bauten unglaublich schnell ausgeführt, und bei den Auszahlungen entstand nur Streit darüber, daß er zuviel geben und der Arbeiter zuwenig nehmen wollte.
Welche hohe Zinsen trugen die kleinen, anfangs gemachten Aufopferungen! Wie wurde ihm seine Leutseligkeit in der Folge mit Wucher vergolten! Wie rührend aber war es auch, den edlen Mann im Kreise seiner Untertanen zu erblicken. Doch liebte er diese Benennung nicht; er nannte sie nur seine Freunde. »Ich bin ärmer als sie«, pflegte er zu sagen, »ich bedarf ihrer Hülfe mehr als sie der meinigen, denn ich bin weniger abgehärtet, und mir sind so viele Bedürfnisse anerzogen, deren Entbehrung sie gar nicht gewahr werden.« Der fein gebildete Mann, dessen geistreiche Unterhaltung von Höflingen bewundert wurde, war mit diesen Kindern der Natur so einfach als sie. Er stimmte seine Begriffe zu den ihrigen herab, um diese zu lenken, legte oft gesellig Hand an bei ihren Arbeiten, mischte sich in ihre Spiele und erfreute sich herzlich bei ihren fröhlichen Scherzen. Bei jedem traurigen, ja nur rührenden Anlaß füllte sich augenblicklich sein blaues Auge mit Tränen, welche er jedoch sorgfältig zu verbergen suchte. Er half, wo er konnte, und tröstete, wo keine Hülfe war. So trat er wie ein Halbgott unter diese gedrückten, vernachlässigten Menschen, und ein neuer Morgen brach an für dieses kleine freundliche Tal. Dem Vater selbst schien ein schönerer Lebensmorgen aufgegangen. Im lieblichsten Wechsel flogen die Tage, flogen Sommer und Herbst dahin. Die Musen besuchten ihn am winterlichen Kamine, dessen Gesimse es nie an frischen Blumen gebrach. Hier ahmte er denn oft Anakreons Lieder nach beim schäumenden Becher voll süßen, feurigen Mostes, öfter noch die heimischen Gesänge der alten Troubadours. So durch Einsamkeit und Dichtkunst zur Liebe vorbereitet, fanden ihn die ersten entzückenden Tage des neuen Frühlings. Man hatte in Paris vergebens auf seine Rückkunft gewartet, der Herzog hatte vergebens schriftlich darauf gedrungen; mein sich zu glücklich fühlender Vater hatte immer auszuweichen gewußt, indem er seine Gegenwart als notwendig zur Vollendung der begonnenen Bauten darstellte. Diese schilderte er so pomphaft, daß der Herzog, von Ehrgeiz ergriffen, unaufgefordert große Summen überschickte, damit Provence und Languedoc von der Pracht seines Hauses reden möchten. Wie weit aber war das, was mein Vater ausführte, von diesen stolzen Ansichten entfernt! Zwar höchst geschmackvoll waren die neuen Schöpfungen, aber auch ebenso einfach; die Wohnung, von mäßiger Größe, war nur für eine häuslich glückliche Familie berechnet, in den Gärten Schönheit mit Nützlichkeit gepaart. Die ersparten Summen kamen ihm gut zustatten, seinen ländlichen Freunden aufzuhelfen und seinem neuen Wirtschaftsysteme Schwung zu geben. Gegen das Ende des Karnevals hatten seine Pariser Freunde bestimmt auf seine Gegenwart gerechnet und ihm vielfältig ihre Erfindungen für die letzten Maskenbälle mitgeteilt, woran er teilnehmen sollte. Er lehnte ihre Einladungen ab; doch veranlaßten sie ihn zu dem Einfall, zum Fastnachtabend nach Aix zu reisen, um der dortigen Maskerade beizuwohnen. Mit innigem Vergnügen betrat er diese Stadt wieder, wo sein Geist die erste Nahrung erhalten und wo noch so viele seiner Jugendgespielen lebten. Mancher von ihnen, der sonst mit ihm in einer Klasse gewetteifert hatte, riß jetzt auf der Rednerbühne des Parlaments durch seine feurige Beredsamkeit hin. Einer derselben – ich nenne ihn bei seinem Vornamen Victor –, der Sohn eines Kaufmannes, jetzt Parlamentsadvokat, ein feuriger, unternehmender Kopf, dessen Herz für alles Große schlug und der, mit Aufopferung seiner selbst, für das Recht kämpfte, war außer sich vor Freuden, seinen Leo wiederzusehn, und lud ihn für die Nacht in das Haus seines Vaters ein. Zuvor wollten sich beide Freunde noch auf dem Orbitello treffen und sich des Maskengetümmels freuen. Lust und Leben empfing meinen Vater auf diesem entzückenden Korso, mit welchem sich kaum die Boulevards von Paris messen können. Die Bäume blühten, die Fontänen sprangen, und bei jedem Schritt umringten ihn hüpfende kleine Mädchen, reichten ihm duftende Sträuße und baten um Zuckerwerk für die Schwalbe. Er ging fröhlich auf diese altgriechische Lust ein und füllte und leerte unaufhörlich seine Taschen für diese lieblichen kleinen Geschöpfe. So gelangte er zur mittleren Fontäne, wo er schon in der Entfernung seinen Freund erkannte, an seinem Arme hing ein Mädchen in der Tracht der Bäuerinnen von Arles, dieser fast griechischen Kleidung, welche so schön steht. Das kurze Unterkleid war aus blaßroter Seide und das Drolet oder Oberkleid aus dunkelgrünem Sammet, um die dunklen Locken wand sich ein Tuch in gleicher Farbe, mit Gold durchwirkt. Schuhschnallen und Armspangen waren mit den schönsten Edelsteinen besetzt, und um den blendendweißen Hals hingen blaßrote Korallen. So erschien diese Nymphengestalt zum ersten Male den entzückten Augen meines Vaters. Sie ward meine Mutter! Du verzeihst mir gewiß, daß ich bei dieser Veranlassung etwas umständlicher erzähle, als es wohl nötig ist. Dieser Moment entschied ja über das Leben zweier mir so unendlich teuern Personen und über mein Dasein. Mein Vater war als Troubadour gekleidet, und Victor stellte ihn seiner Schwester vor. Der Eindruck, den beide aufeinander machten, war überraschend, und als man sich in der Morgenfrühe trennte, waren beide von dem Gefühl durchdrungen, daß Leben ohneeinander Tod sei!
Die Liebe, diese Blütenzeit des Lebens, dieser Silberblick auf seines Stromes Wellen, ist nirgend mächtiger als unter dem schönen provenzalischen Himmel, dem Vaterlande der Lieder. Hier nur vereinigt sie Feuer und Zartheit in gleichem Maße, hier nur ist sie die einzige große Angelegenheit des Lebens. Auch meine Eltern fühlten sie, vom ersten Augenblick, als solche. Leo atmete nur für seine Klara, und Klara dachte nur ihn. Victor war hocherfreut über das Bündnis zweier ihm so teuren Wesen, und seine siegende Beredsamkeit riß den Vater mit sich fort, der wohl anfangs etwas von Standesunterschied bemerkte. Der Zeitgeist entfaltete schon seine Schwingen und fand besonders in den beiden Freunden begeisterte Herolde. Sie hatten früher nur in der idealen Welt der Alten gelebt und sich von je Abkömmlinge altgriechischer Kolonien geträumt. Leo hatte in Amerika den Standesunterschied, welcher seinem sanften Herzen niemals zugesagt, als unbedeutend ansehen lernen, und Victors stolzes Selbstgefühl wurde davon beleidigt. So stand der Verlobung der beiden Liebenden kein Hindernis weiter im Wege, und Leo eilte auf Flügeln der Liebe nach Chaumerive, um die nötigen Anstalten zum Empfange seiner jungen Gattin zu treffen. Er schrieb seinem Oheime mit aller kindlichen Zärtlichkeit eines Sohnes und dem Entzücken eines glücklichen Bräutigams und bat um seinen Segen. Er sahe, für den schlimmsten Fall, wohl einer Unzufriedenheit, einer Mißbilligung des stolzen Herzogs entgegen, doch hielt er dieses für kein Hindernis seines Glücks, da er die Volljährigkeit erreicht hatte und Chaumerive sein unbestrittenes Eigentum war. Mochte doch der Herzog ihm die Erbschaft seines Namens und seiner Güter entziehen, sie waren niemals das Ziel seiner Wünsche gewesen. Wie befremdet aber war er, als ihm ein Kurier die Antwort des Herzogs überbrachte, der ihn im ungemessensten Zorn einen Niederträchtigen nannte, der die Ehre seines Hauses beschimpfe, ihm befahl, sogleich diese entehrende Verbindung für immer aufzugeben und sich zu ihm nach Paris zu verfügen. Mein Vater war empört über diesen Befehl. Er fühlte sich Mann und ward wie ein Knabe gescholten. Daß er dies nicht sei, beschloß er zu zeigen. Er reiste ungesäumt nach Aix und beschleunigte die Anstalten zu seiner Vermählung. Er fühlte zu zart, um seiner Klara und ihrer Familie, durch Mitteilung des erhaltenen Schreibens, trübe Stunden zu verursachen. Er gedachte Klaren künftig nach und nach mit der Spannung oder dem Bruche zwischen ihm und dem Oheime bekannt zu machen, da er annahm, sie werde davon, bei dieser Entfernung von Paris, in ihrem kleinen Paradiese wohl nicht berührt werden. Am Ende sieht der Oheim auch wohl die Sache, wenn sie geschehen, anders an, dachte er, als jetzt, wo er sie noch zu hintertreiben hofft, und so überließ sich der glückliche Leo ohne Sorge der Seligkeit seines neuen Standes. Wenig Tage nach der Vermählung führte er die geliebte Klara in seine Heimat. Die Bewohner von Chaumerive empfingen ihre schöne Frau, wie sie sie nannten, gleich einer Königin, und die freundliche Klara besaß schon in den ersten Tagen alle Herzen, ebenso unumschränkt als ihr Leo. Du hast, meine geliebte Freundin, noch nach vielen Jahren gesehen, wie dieses edle Paar geliebt wurde. Jeder Tag erhöhte ihr Glück, denn an jedem Tage entdeckte einer an dem andern mehr liebenswürdige Eigenschaften. Schöne, selige Zeit! die nur zu bald endete und nie in dieser Reinheit wiederkehrte.
Kaum waren einige Monde wie ebensoviel glückliche Augenblicke geschwunden, als in einer rauhen Novembernacht ein starkes Geräusch meinen Vater aus den Armen seiner Gattin aufschreckte. Fackeln erleuchteten den Hof, er sieht im Schein derselben einen verschlossenen Wagen halten, und in demselben Augenblick treten Polizeibeamte zu ihm ein. Man zeigt ihm einen lettre de cachet vor und bemächtigt sich seiner Person. Kaum vergönnte man dem überraschten Unglücklichen Zeit, seine Lippen noch einmal auf den Mund seiner ohnmächtigen Gattin zu drücken. Man reißt ihn mit Räubereile hinunter. Am Wagen haben sich einige wenige seiner erwachten Leute gesammelt. Sie wollen den geliebten Herrn mit ihrem letzten Blutstropfen verteidigen; man donnert sie im Namen des Königs zurück, der Wagen wird verschlossen, und dahin rollt er unaufhaltsam, der furchtbaren Bastille zu. Mein Vater, mein armer betäubter Vater allein und für den Augenblick ohne Aussicht auf Rettung. Aber er hatte eine männliche Seele, und diese verzweifelt nie. Der Mann wagt auch den mißlichsten Kampf mit dem Schicksal und gibt die Hoffnung des Sieges nur mit dem letzten Lebensfunken auf. Wer vermöchte aber wohl die Verzweiflung seiner unglücklichen Klara zu schildern, als sie von ihrer tiefen Ohnmacht erwachte! Noch nach späten Jahren geriet sie außer sich, wenn sie von dieser fürchterlichen Nacht sprach. Sie umklammerte dann unwillkürlich meinen Vater mit krampfhafter Stärke, als fürchte sie, ihn aufs neue zu verlieren, und Tränen und Küsse überströmten sein Gesicht. Damals fehlte der Unglücklichen sogar die Wohltat der Tränen. Stumm, gleich einem Marmorbilde, saß sie da. Ihre Kammerfrau handelte an ihrer Statt und sandte einen treuen Boten zu Pferde nach Aix. Victor schäumte vor Wut, er übersah mit einem Blick den ganzen Zusammenhang, und zugleich fühlte er in seinem Busen Kraft, zu helfen und selbst mit den Machthabern in die Schranken zu treten. Er versah sich mit Geld und Wechseln, nahm Kurierpferde und flog zu seiner angebeteten Schwester. Hier erschien er wie ein rettender Engel. An seiner hohen Kraft richtete sich die Trostlose mühsam auf. Er hauchte ihr einen Teil seiner Hoffnung ein und begab sich ungesäumt mit ihr nach Paris.