Volkswirtschaftliche Heterogenität in der Eurozone. Eine Gefahr für die Stabilität? - Lasse Kelzenberg - E-Book

Volkswirtschaftliche Heterogenität in der Eurozone. Eine Gefahr für die Stabilität? E-Book

Lasse Kelzenberg

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: (PS/MWA) Aufholen, nachholen, überholen? Bedingungen und Strategien der Entwicklung aufstrebender Schwellenländer, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Europäische Währungsunion (EWU) ist ein noch nie da gewesenes Projekt. Es ist das erste Mal, dass souveräne Staaten, derzeit 19 an der Zahl, eine einheitliche Währung einführen. Seit im Jahre 2008 die Eurokrise ausbrach, ist ein zunehmend deutlich werdendes Gefälle zwischen den Euroländern erkennbar. Der letzte Wahlerfolg der linkspopulistischen Syriza-Partei zur stärksten politischen Kraft Griechenlands ist nur ein aktuelles Beispiel für den wachsenden Unmut innerhalb der Bevölkerung. Doch welche Implikationen bringt dieses wirtschaftliche Gefälle mit sich? Was bedeutet es hinsichtlich der Stabilität der EWU? Diese Arbeit soll einen Beitrag zur Beantwortung dieser Leitfrage leisten, indem sie aus einer vorwiegend keynesianischer Perspektive Antworten gibt. Dabei sollen besondere Schwerpunkte auf der Rolle der Europäischen Zentralbank sowie den unterschiedlichen Lohn- und Preisniveaus liegen.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung und Hintergründe

1.1 Fragestellung und Methodik

1.2 Theoriekapitel: Der Keynesianismus und die Debatte um Preisstabilität

1.3 Theoriekapitel: Lohnstückkosten bestimmen die Inflation

2. Volkswirtschaftliche Heterogenität als Problem der EZB

2.1 Konstruktionsfehler bereits bei der Einführung

2.2 Auf- und Abwertung der Währung

2.3 Zinsen und Staatsanleihen

3. Divergente Entwicklungen der Wettbewerbsfähigkeit

3.1 Heterogene Lohnregime

3.2 Divergente Lohnstückkostenentwicklung

3.3 Handelsüberschüsse und –Defizite

4. Wirtschaftspolitische Schlussfolgerung

Resümee

Literatur

 

1. Einleitung und Hintergründe

 

1.1 Fragestellung und Methodik

 

Die Europäische Währungsunion (EWU) ist ein noch nie da gewesenes Projekt. Es ist das erste Mal, dass souveräne Staaten, derzeit 19 an der Zahl, eine einheitliche Währung einführen. Seit im Jahre 2008 die Eurokrise ausbrach, ist ein zunehmend deutlich werdendes Gefälle zwischen den Euroländern erkennbar. Der letzte Wahlerfolg derlinkspopulistischen Syriza-Partei zur stärksten politischen Kraft Griechenlands ist nur ein aktuelles Beispiel für den wachsenden Unmut innerhalb der Bevölkerung, der besonders von der Krise betroffenen Staaten. Doch welche Implikationen bringt dieses wirtschaftliche Gefälle mit sich? Was bedeutet es hinsichtlich der Stabilität der EWU? In einem Satz lässt sich Fragen:

 

Inwieweit birgt volkswirtschaftliche Heterogenität zwischen den Mitgliedstaaten eine Gefahr für die Stabilität der Europäischen Währungsunion?

 

Diese Arbeit soll einen Beitrag zur Beantwortung dieser Leitfrage leisten, indem sie aus einer vorwiegend keynesianischer Perspektive Antworten gibt. Aufgrund der markanten Diversität keynesianischer Strömungen (vgl.Schaper 2001: 15ff)kann aus diesem Anspruch jedoch nicht abgeleitet werden, dass dieser Arbeit „dem Keynesianismus“ zuzurechnen ist. Vielmehr sollen einige – tendenziell keynesianische Annahmen – eine Analyse volkswirtschaftlicher Heterogenität in der Eurozone ermöglichen. Dabei sollen besondere Schwerpunkte auf der Rolle der Europäischen Zentralbank sowie den unterschiedlichen Lohn- und Preisniveaus liegen.

 

1.2 Theoriekapitel: Der Keynesianismus und die Debatte um Preisstabilität

 

Nach dem Scheitern des Wirtschaftsliberalismus‘ während der Weltwirtschaftskrise wurde in der Ökonomie regelmäßig debattiert, in welchem Maße staatliche Intervention von Nöten sei und wie viele Freiheiten man den Unternehmen bzw. den Märkten lassen sollte. Die Einführung der sogenannten Phillips-Kurve führte zu einer Intensivierung der Konfliktlinie zwischen Vollbeschäftigung und Preisstabilität. Denn „die modifizierte Kurve zeigt, dass höhere Inflationsraten von geringen Arbeitslosenquoten begleitet sind und umgekehrt. Dadurch wird der Eindruck erweckt, dass es eine Wahlmöglichkeit zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation gibt und dass die Beschäftigungspolitik im Sinne des Keynesianismus durch expansive Geld- und Fiskalpolitik die Beschäftigung erhöhen kann, wenn sie bereit ist, dafür eine höhere Inflationsrate in Kauf zu nehmen.“(Bauer/Pollert 2013: 114f)Es folgte ein ökonomischer Mittelweg von Vollbeschäftigung und Preisstabilität, bei dem es für einige Zeit gelang, die Inflation gering zu halten und Vollbeschäftigung herzustellen. In den 1970er Jahren jedoch kam es zum sogenannten Ölschock. Dieser wirtschaftliche Angebotsschock ließ sich nicht mit dem prädominanten Konzept der Nachfragesteuerung vereinbaren und man suchte dringend nach Lösungen um die sukzessiv steigende Inflation zu bekämpfen. Im Wesentlichen wurden zwei Lösungsansätze diskutiert(vgl. Galbraith 2013: 39f):

 

1. Einen Erhalt der Vollbeschäftigung durch Steuersenkungen oder durch vermehrte Konjunkturprogramme.

 

2. Das Verhindern einer Inflationsspirale durch eine restriktive Geldpolitik, unter der Prämisse, dass der Angebotsschock ein Inflationsauslöser sei.

 

Mit der „Thatcher-Reagan-Revolution 1981-1997“(Galbraith 2013: 39), also der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik Margaret Thatchers und Ronald Reagans, obsiegte das Ziel der Preisstabilität über das der Vollbeschäftigung und neoklassische Lehren setzten sich durch. Die keynesianische Strategie der Wirtschaftsstimulation wurde supprimiert. In diesem Sinne wurde auch die monetaristische Inflationsvorstellung zum vorherrschenden Paradigma und die Geldmenge rückte zunehmend ins Zentrum des ökonomischen Mainstreams. Gerade aufgrund dieser Omnipräsenz neoklassischer Lehren soll sich diese Arbeit mit alternativen – vorwiegend keynesianisch geprägten - Konzepten auseinandersetzen.

 

1.3 Theoriekapitel: Lohnstückkosten bestimmen die Inflation