Vom glückseligen Leben / Von der Kürze des Lebens - Seneca - E-Book

Vom glückseligen Leben / Von der Kürze des Lebens E-Book

Seneca

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Beschreibung

Seneca war römischer Staatsmann, Philosoph, Dramatiker und Stoiker, der zu Lebzeiten als einer der reichsten und mächtigsten Männer des alten Roms zählte. In seinen Schriften rät er zu Verzicht und Zurückhaltung, um eine innere Seelenruhe zu erlangen, die er als das höchste Gut erachtete. Die vorliegende Ausgabe enthält die beiden philosophischen Schriften 'Vom glückseligen Leben' und 'Von der Kürze des Lebens', die auch heute noch eine erstaunliche Aktualität aufweisen. 'Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst.' 'Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.'

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Seitenzahl: 126

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Übersetzt, mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Otto Apelt

 

 

© 2016 Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

 

Alle Rechte, auch das der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Fotokopie) oder der Speicherung auf elektronischen Systemen, vorbehalten.

All rights reserved.

 

Umschlag und Titelillustration:

Timon Schlichenmaier, Hamburg

E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

ISBN: 978-3-86820-945-7

 

www.nikol-verlag.de

Vom glücklichen Leben

An seinen Bruder Gallio

Einleitung

Die Schrift ist gerichtet an seinen älteren Bruder Marcus Annaeus Novatus, der seit seiner Adoption durch Gallio, den Freund des Vaters, den Namen Gallio führte. Es ist derselbe, dem er bereits früher die drei Bücher über den Zorn gewidmet hatte. Auf die Denkweise dieses von ihm sehr geschätzten Bruders, der es als Staatsmann bis zum Konsul gebracht hatte, scheint die Lehre Epikurs einen gewissen Eindruck gemacht zu haben. Daher die längeren Ausführungen über den Gegensatz der stoischen und Epikureischen Ansichten über das wahre Lebensglück. Der milde, halbwegs anerkennende Ton, in dem er von Epikur spricht, tritt hier, eben wohl mit Rücksicht auf seines Bruders Verhältnis zu Epikur, noch etwas stärker hervor als in anderen Dialogen. Allein die Anerkennung ist doch auch hier nur eine relative, insofern als sich die Lustlehre Epikurs, welche die Tugend zur unentbehrlichen Begleiterin der Lust macht, vorteilhaft unterscheidet von der unbedingten Lustlehre anderer. Er selbst, Seneca, ist und bleibt Stoiker, der in der Tugend allein die Gewähr eines glücklichen Lebens findet. Sie allein ist es, die uns gegen alle Tücken des Schicksals sichert.

Wenn man ihm entgegenhält, er selbst zeige in seiner Lebensführung doch nicht durchweg das Bild des vollendeten Weisen, so sei, meint er, damit der stoische Standpunkt durchaus nicht erschüttert; denn er selbst sei sich seiner Unvollkommenheit recht wohl bewußt und fühle sich durchaus nur als Strebender, nicht etwa als am Ziel bereits Angelangter. So wird die Abhandlung immer entschiedener zu einer Rechtfertigung der eigenen Lebensgestaltung in ihrem Verhältnis zu den Anforderungen des Stoizismus. Man kann Stoiker sein und bleiben, auch ohne daß man auf Reichtum und äußere Glücksgüter verzichtet; ja, man ist dann gerade in der besonders günstigen Lage, Gold und Gut nach vernünftigen Grundsätzen zugunsten der Mitwelt nach den verschiedensten Richtungen hin zu verwenden, statt es im Dienst der Lust zu vergeuden. Diese ebenso geschickt wie taktvoll durchgeführte apologetische Tendenz gibt dem zweiten Teil der Abhandlung einen besonderen Reiz.

Inhaltsübersicht

Glückseligkeit ist das Ziel, nach dem jedermann strebt; allein die Vorstellungen, die man sich von diesem Ziel macht, sind ebenso irrig wie die Wege, die man zu seiner Erlangung einschlägt. Man läuft blindlings der großen Menge nach, die sich durch reine Äußerlichkeiten bestimmen läßt, während das wahre Glück ganz nur von der Beschaffenheit unseres Inneren abhängt. c. 1, 2.

Für das wahre Lebensglück kommt es auf eine Seelenstimmung an, die den äußeren Lebensverhältnissen, wie sie uns das Schicksal, sei es gewährt, sei es auferlegt, keinen entscheidenden Einfluß einräumt. Eben darin besteht das Geheimnis wahrer Lebenskunst, daß man sich von des Schicksals Launen unabhängig zu machen weiß. In diesem Sinne wird von Seneca eine ganze Reihe von Definitionen der Glückseligkeit vorgeführt, die darin übereinstimmen, daß Sinnengenuß kein wahres Glück gewähre, daß vielmehr nur die gesunde Vernunft zur Grundlage dieses Glückes tauge. Ihr allein gebührt die Herrschaft, wenn sich auch ein großes Maß von Lust ihr zugesellen kann, ohne etwa unentbehrlich zu sein. Verträgt sich doch die Lust auch mit dem schändlichsten Leben. Ein solches Leben ist aber nichts weniger als naturgemäß. Nur das naturgemäße Leben ist ein wahrhaft glückliches Leben; die Voraussetzung desselben ist aber die erlangte Seelenruhe. c. 3—8.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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