Waidwund (eBook) - Max Stadler - E-Book

Waidwund (eBook) E-Book

Max Stadler

4,5

Beschreibung

Ein ebenso wohlhabender wie einflussreicher und gewissenloser Großbauer stirbt, grausam, den "Tod der tausend Schnitte". Sofort beginnt die Hatz auf dem Dorf - und der ein oder andere Schuldige scheint schnell gefunden, wird von der Meute in die Enge getrieben. Parallel nimmt das Team um den ruppigen Polizisten Leitner die Jagd nach dem Täter auf. Lokale Seilschaften machen den Ermittlern das Leben schwer, als unter der Oberfläche brodelnde Skandale ans Tageslicht kommen. Aber der Mörder schlägt Haken, und er hat sein nächstes Opfer schon im Visier. Ein nervenaufreibender bayerischer Krimi mit viel Lokalkolorit, der sich um Freundschaft, Missgunst und Verrat dreht und den gebannten Leser bis in die Weiten Afrikas entführt.

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Max Stadler

Waidwund

Ein bayerischer Krimi

 

 

 

 

 

 

 

ars vivendi

 

Vollständige eBook-Ausgabe der im ars vivendi verlag erschienenen Originalausgabe (1. Auflage Oktober 2014)

 

© 2014 by ars vivendi verlag GmbH & Co. KG, Cadolzburg

Alle Rechte vorbehalten

www.arsvivendi.com

 

Lektorat: Dr. Felicitas Igel

Umschlaggestaltung: ars vivendi unter Verwendung eines Fotos von © plainpicture/Anja Weber-Decker

Datenkonvertierung eBook: ars vivendi verlag

 

eISBN 978-3-86913-484-0

 

Prolog

Er hatte ihr auf Facebook eine Freundschaftsanfrage geschickt. Begleitet von einer Nachricht:

 

Nico Las: hey, hab dich neulich im Bus gesehen. Ein Freund hat mir gesagt, wie du heißt, und da wollte ich dir mal schreiben. Wohn gleich um die Ecke. Vielleicht hast du ja mal Lust, was zu unternehmen.

 

Irgendwie nett. Auf seinem Profilfoto konnte man nicht viel erkennen, man sah nur die Rückseite eines Kopfes, aber das machte sie erst recht neugierig. Sie nahm die Anfrage an.

 

Annegretchen: hi, in welchem Bus, wo wohnst du denn? Wie alt bist du?

 

Ein Chatfenster öffnete sich.

 

Nico Las: 16, gleich ein Dorf weiter ;-) wohnst noch nicht lange hier oder?

Annegretchen: nee

Nico Las: wie biste denn in diesem Loch gelandet?

Annegretchen: das is ne lange und bo-o-o-ring Geschichte

Nico Las: hab nix anderes vor ; )

Annegretchen: na, kurz gesagt, mein Vater hat hier nen Job gekriegt und ich musste mit, vorher warn wir in Regensburg

Nico Las: man, geile Stadt ; )

Annegretchen: ja

Nico Las: konnte er nicht dort nen Job machen?

Annegretchen: kA, wohl nich

Nico Las: er hätte ja mal auch erst dich fragen können

Annegretchen: voll, ja, ich hatte nix zu melden, aber sonst ist er schon okay

 

Zwei Tage später.

 

Annegretchen: komm hier noch nicht so gut klar, um ehrlich zu sein

Nico Las: hier ist ja auch nix los, mir geht’s ähnlich, und ich bin hier geboren -,-

Annegretchen: du Armer ;) mir fehlen voll die alten Freunde

Nico Las: sollten uns gegenseitig trösten :(

Annegretchen: was, willst du, dass wir uns sehn IRL?

Nico Las: hast du Bock?

Annegretchen: weiß nich …

Nico Las: willst du erst sehen, wie ich ausschau?

Annegretchen: hab keine Cam :(

Nico Las: ich schick dir ein Bild

Annegretchen: gefällt mir :D

Nico Las: danke :)

Annegretchen: mich hast du ja schon mal gesehen … ;-)

Nico Las: du bist schön.

Annegretchen: danke!! :D

 

Sie glaubte ihm jedes Wort. Schon seltsam, dass sie sich so genau an das Glücksgefühl erinnerte, das sie in diesem Moment verspürt hatte. Geweckt von drei einfachen Worten: Du bist schön.

Dabei gab es Nico Las gar nicht. Er war eine Erfindung. Der Mann, der neben ihr auf dem Fahrersitz saß, war älter, viel älter. Er beugte sich zu ihr herüber und sagte so leise, dass sie ihn kaum verstand: »Steig aus.«

Sie rührte sich nicht. Konnte sich nicht bewegen. Das Blut pulsierte donnernd in ihren Schläfen. Sie merkte, dass sie sich in die Hose gemacht hatte, ihr Schritt fühlte sich nass und kalt an.

Der Mann stieg aus, ging zur Beifahrerseite hinüber und öffnete die Tür. Er packte sie beim Handgelenk und zog sie hoch. Kühler Wind fuhr ihr in die Haare. Es roch nach Gras, die Sonne stand tief im Westen und schickte ein paar letzte Strahlen durch die Baumwipfel.

»Wohin gehn wir?«, flüsterte sie.

»Es ist nicht weit.«

Sie hörte das Summen von Mücken. Eine setzte sich auf ihren Unterarm, während sie langsam durchs Unterholz gingen, aber sie wagte es nicht, den Arm zu schütteln; wagte es kaum zu atmen. Irgendwo im Wald schrie ein Eichelhäher. Zwischen den Baumstämmen glitzerte etwas. Wasser.

»Da wären wir«, sagte der Mann.

 

ERSTER TEIL

 

1

Er setzte sich auf das Bett. Ein paar Krümel lagen auf dem Laken, ein Eck des Kopfkissens hatte einen Fleck. Er blickte zur Wand. Die Bilder und Fotos, die dort gehangen hatten, waren weg. Auf dem Nachttisch das Buch. Aufgeschlagen in der Mitte, wo die Worte standen, mit dickem Filzstift geschrieben: ICH WILL MORGEN NICHT MEHR AUFWACHEN. Er hob die Bettdecke an. Darunter lagen ein Bonbonpapier und eine Socke. Er nahm die Socke. Sie war blau mit zwei schwarzen Streifen. Er drückte sie an den Mund und atmete hindurch. Vom Staub und dem Fußgeruch wurde ihm schwindlig. Fast übel. Aber es war ein merkwürdig angenehmes Gefühl.

Er saß da. Während er so dasaß, ging draußen vor dem Fenster die Sonne unter, und es wurde Nacht.

Es war noch nicht so wahnsinnig lange her, da hatte er jeden Abend auf dieser Bettkante gesessen. »Papa, erzähl die Geschichte von der Prinzessin, die nicht weiß, dass sie eine Prinzessin ist, bitte!« Das war ihre gemeinsame Geschichte. Jeden Abend erfand er ein neues Kapitel im Leben der Prinzessin und spann den Faden weiter.

Er atmete durch die Socke.

 

Die Geschichte handelte von Prinzessin Alexandra, die nicht ahnt, dass sie eine Prinzessin ist, weil ihr Vater, König Karl, sie als Kind weggegeben hat, damit sie in einem anderen Land aufwächst, ohne Diener, ohne Luxus, bis sie irgendwann reif genug ist, um ihre wahre Herkunft zu erfahren. Auf diese Weise soll das Mädchen ein reines Herz und reine Gefühle entwickeln. Der Mann, bei dem König Karl seine Tochter unterbringt, ist ein ehemaliger Gärtner namens Solomir, der einst bei ihm auf dem Schloss gearbeitet hat, bevor er sich in einem Land im Süden zur Ruhe setzte. Er freut sich sehr, dass der König ihm seine Tochter anvertraut, und verspricht seinem ehemaligen Herrscher, sein Bestes zu geben, damit Alexandra ein guter Mensch wird.

Nun hat aber Solomir vor Kurzem eine neue Frau geheiratet, nachdem seine geliebte Gattin an einer schweren Krankheit verstorben ist. Diese Stiefmutter hat ein böses Herz. Weil sie selbst keine Kinder bekommen kann, will sie das Mädchen für sich allein behalten. Deshalb bittet sie einen alten Magier im Dorf, König Karl und ihren Mann Solomir zu verhexen, damit sie vergessen, wer Alexandra ist.

So kommt es, dass Vater und Tochter über Jahre hinweg weit voneinander entfernt leben und nichts voneinander wissen. Der Vater ist in seinem Herzen sehr traurig, ohne zu ahnen, was der Grund dafür ist. Also stürzt er sich in den Krieg mit anderen Völkern im Norden. Es ist eine grausame Zeit.

 

»Wie sehr traurig ist denn der König?«, hatte sie hier einmal dazwischengefragt.

Er hatte kurz nachgedacht.

»Sehr, sehr traurig. Und das Traurigsein kommt aus seinem Bauch, nachts tut ihm der Bauch so weh, dass er gar nicht schlafen kann und glaubt, es zerreißt ihn.«

 

Im Süden wächst Prinzessin Alexandra zu einer jungen Frau heran. Im Haus der Stiefmutter muss sie putzen, Wäsche waschen, bügeln, kochen und darf kaum aus dem Haus. Nur nach dem Mittagessen bietet sich die Gelegenheit, dem Gefängnis zu entfliehen, denn dann hält die Stiefmutter ihren Mittagsschlaf.

Der gute Gärtner Solomir hat einen Hund. Dieser Hund hat ein Geheimnis. Er kann nämlich sprechen und die Gedanken aller Menschen lesen. Er ist der Einzige, der das böse Spiel von Solomirs Frau durchschaut. Leider sind ihm die Pfoten gebunden, weil der alte Magier einen Fluch über ihn geworfen hat; wenn der Hund zu einem Menschen spricht, verwandelt er sich in einen Regenwurm.

Eines Tages vergisst Prinzessin Alexandra die Zeit und entfernt sich zu weit.

Irgendwann blickt sie zur Sonne und sieht, dass sie es nicht rechtzeitig zurück zum Haus schaffen wird. Verzweifelt ruft sie: »Was soll ich nur tun? Mutter wird mich ganz sicher einsperren und nie wieder einen Spaziergang machen lassen!«

Beim Anblick des weinenden Mädchens zerreißt es dem gutmütigen alten Hund fast das Herz. Er hat so lange geschwiegen, aber jetzt ist der Augenblick gekommen, in dem er die Wahrheit aussprechen muss.

Er sagt: »Liebe Alexandra, erschrick nicht, aber du bist in Wirklichkeit eine Prinzessin, und die Frau, die du für deine Mutter hältst, ist gar nicht deine Mutter, sondern nur eine böse Stiefmutter, die deinen Vater und ihren Mann, den Gärtner Solomir, verhexen ließ. Eigentlich kommst du aus einem fernen Land im Norden, das jenseits eines breiten Meeres liegt, wo blaue Fjorde ins Landesinnere reichen, die Einwohner eine holprig singende Sprache sprechen und viele Elche und Bären leben.«

Kaum hat der Hund diese Worte ausgesprochen, schrumpft sein Körper, und er wird zu einem Regenwurm. Schon will sich ein Vogel vom Himmel herab auf ihn stürzen, aber Prinzessin Alexandra hebt ihn rasch auf und steckt ihn in ein kleines Kästchen, das sie immer bei sich trägt. Sie stopft ein wenig Erde hinzu, damit der Regenwurm etwas zu fressen hat und nicht verhungert. Dann macht sie sich auf den Weg.

Sie kehrt nicht mehr zum Haus ihrer Stiefmutter zurück, sondern geht am Flussufer entlang, bis sie zu einer Brücke ­gelangt. Dort steht ein Wachposten. Er verlangt von jedem Reisenden, der auf die andere Seite möchte, drei Goldtaler.

Prinzessin Alexandra hat keine Goldtaler. Sie wartet, bis der Wachposten in sein Häuschen geht, und läuft los. Leider warten am anderen Ende noch zwei Wachposten. Ein junger und ein alter.

Der Alte packt Prinzessin Alexandra hart am Arm.

»Du kommst jetzt ins Gefängnis!«, sagt er barsch. »Wer zum anderen Ufer will, muss drei Goldtaler zahlen, so ist das Gesetz. Wer das nicht tut, muss dafür büßen!«

Er zerrt sie in einen kleinen Turm, der als Gefängnis dient.

»So! Hier wird dir der Übermut schon vergehen!« Mit diesen Worten dreht er sich um, und die Tür fällt krachend ins Schloss.

Prinzessin Alexandra sinkt zu Boden. Sehr weit ist sie nicht gekommen. Wenn ihre Stiefmutter erfährt, dass sie hier im Gefängnis sitzt, wird ihre Flucht nach nur wenigen Stunden beendet sein. Eine Träne rinnt über ihre Wange und tropft auf das kleine Kästchen. Sie öffnet es und sieht den Regenwurm, der aus seinem Erdhaufen hervorlugt. Mit einem Mal hat sie das Gefühl, dass er mit ihr spricht: Verliere den Mut nicht, scheint er zu sagen. Warte ab. Also beruhigt sie sich.

Plötzlich schreckt sie hoch. Ein Schlüssel dreht sich im Schloss. Prinzessin Alexandra kauert sich zusammen. Wer ist das? Kommt die Stiefmutter schon, um sie zu holen?

Da öffnet sich die Tür einen Spalt, und der Kopf des jungen Wachpostens taucht auf. Er winkt sie zu sich.

»Komm, schnell!«

Zögernd erhebt sie sich und geht zu ihm. Dabei bemerkt sie, dass er sich ständig umblickt. Als sie an der Tür ist, packt er sie bei der Hand und zieht sie nach draußen.

Er läuft auf einen kleinen Stall zu, der ein paar Hundert Meter vom Fluss entfernt am Wegrand steht. Die Prinzessin hört das Wiehern eines Pferdes. Ihr junger Befreier schiebt die Stalltür auf und verschwindet. Kurz darauf kehrt er zurück. Er führt ein herrliches schwarzes Pferd heraus.

»Kannst du reiten?«, fragt er.

Sie schüttelt den Kopf. Soweit sie sich erinnern kann, hat sie noch nie auf einem Pferd gesessen. Und dennoch schwingt sie sich auf den Rücken des Tieres, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Sanft streichelt sie dem Pferd über den Hals. Das Tier wiehert leise, als wolle es sie willkommen heißen. Als sie sich umblickt, ist der Wachposten weg.

Aus dem Stall ertönt das Wiehern eines zweiten Pferdes. Kurz darauf ist der junge Mann wieder da. Im Handumdrehen sitzt auch er im Sattel und gibt seinem Pferd kräftig die Sporen.

»Los!«

Das lässt sich Prinzessin Alexandra nicht zweimal sagen. Zusammen reiten die beiden durch Täler und über Berge, vorbei an Dörfern und größeren Siedlungen. Eine Bande Räuber will sie überfallen, aber sie können entkommen; die böse Stiefmutter schickt ihnen einen Trupp Männer hinterher, als sie erfährt, wohin Prinzessin Alexandra unterwegs ist. Mehrmals entkommen sie nur knapp, der junge Wachposten, der sich in Prinzessin Alexandra verliebt hat und Martin heißt, wird bei einem Kampf verwundet, aber auch die listigsten Hinterhalte können das Paar nicht aufhalten.

Endlich gelangen sie in das Reich von Prinzessin Alexandras Vater. Die böse Stiefmutter hat ein falsches Gerücht verbreiten lassen, wonach Martin den Thron begehrt und den König umbringen will. Die Ritter des Königs nehmen das Paar gefangen und werfen es in den Kerker. Beide werden zum Tod verurteilt. Aber als der König der Hinrichtung beiwohnt, erkennt er seine Tochter, der Zauber löst sich, und die beiden fallen sich glücklich in die Arme.

Der Tag, der um ein Haar den Tod der Prinzessin besiegelt hätte, wird zum Freudentag und später zum neuen Nationalfeiertag des Reiches. Am Abend beginnt im Schloss ein großes Fest, mit zahllosen Luftballons und viel Eiscreme.

Ganz besonders freut sich die Prinzessin, dass sich nicht nur der Zauber gegen ihren Vater aufgelöst hat, sondern auch der, der den lieben Hund in einen Regenwurm verwandelt hat. Der sprechende Hund weicht von nun an seiner Herrin nicht mehr von der Seite. Am selben Abend verloben sich Martin und Prinzessin Alexandra. Eine neue Ära hat begonnen, eine Ära voller Frieden und Glück.

Das Abenteuer endet damit, dass die Prinzessin ihren Vater, den König, fragt: »Bleibe ich jetzt bei dir?«

»Ja«, antwortet der König.

»Für immer?«

»Für immer.«

»Wirst du auf mich aufpassen, ganz egal, was passiert?«

»Hab keine Angst, meine Tochter«, sagt der König. »Was auch immer geschieht, ich werde da sein und auf dich aufpassen. Wohin dein Weg dich auch führt, ich werde immer bei dir sein und dich beschützen. Und wenn dir jemand etwas zuleide tut, dann werde ich ihm folgen wie ein Racheengel, durch die Nacht und bis in den Tag.«

 

Wie ein Racheengel, dachte er und nickte langsam. Durch die Nacht. Und bis in den Tag.

 

2

Der Bauer, der im Mai seine Wiesen mäht, weiß, dass dabei hin und wieder Blut fließt. Rehkitze liegen reglos im Gras und warten auf ihre Mutter. Sie laufen vor den Traktoren nicht weg, sondern ducken sich nur tiefer.

Holger Nübler scherte das einen Dreck. Er saß im Führerhaus seines MB-Tracs 1600 Turbo und rauschte über seine fast einen Hektar große Wiese. Das Schmetterlingsmähwerk am Heck war gut neun Meter breit und erzeugte einen dichten, schma­len Schwad. Grünfutter für die zweihundert Milchkühe, die Nübler derzeit im Stall stehen hatte.

Er fluchte. Eines der Vorderräder war in eine tiefe Mulde geraten. Der Traktor wankte, kämpfte sich aber weiter den Hang entlang. Der Boden war morastig. Unweit trieb der Biber sein Unwesen. Er staute den Bach an verschiedenen Stellen an und veränderte die ganze Landschaft. Nübler stellte Fallen auf, aber das war wie mit Tomaten auf Panzer werfen.

Sein Handy klingelte. Die Nummer auf dem Display kannte er.

»Und?«, meldete er sich, ohne den anderen zu grüßen. »Was gibt’s Neues?«

»Ich hab jetzt die Stangermeier eingeschaltet. Die schaut, was geht.«

»Der Strobl?«

»Nix zu machen. Der besteht auf seinem Gutachter.«

»Kann der das so einfach machen?«

»Na ja.« Die Stimme am anderen Ende klang unsicher. »Er ist der Förster, ihm gehört der Wald, du und dein Vater, ihr pachtet ihn ja nur, deswegen kann er tun, was …«

»Himmel, Schorsch, du bist doch mal Anwalt gewesen, es muss da doch einen Weg geben! Irgendwas muss doch hängen geblieben sein von deinem Studium, verdammt noch mal! So ein Paragraf oder ein Gesetz, das wir verwenden können.«

»Rechtlich ist das ziemlich wasserdicht, wenn der Gutachter die Verbissschäden bestätigt, da können wir nichts tun, aber wie gesagt, die Stangermeier kümmert sich drum. Sie kennt den Forstdirektor.«

»Den kennst du doch angeblich auch, Herr Landrat!«, schnaubte Nübler mit einer Mischung aus Wut und Spott.

In der Leitung herrschte eine Weile Stille. Der MB-Trac röhrte auf, als Nübler am Ende der Wiese kurz abbremste, wendete und dann in einer neuen Spur zurückfuhr. Er hatte etwa die Hälfte der Wiese geschafft. Bis vor wenigen Augenblicken war seine Laune noch gut gewesen. Jetzt aber hatte ihm der Anrufer ernsthaft den Tag versaut.

»Was?«, rief er. Der Landrat hatte etwas gesagt, das er beim Lärm des Motors nicht verstanden hatte.

»Ich habe gefragt«, wiederholte der andere, »ob du schon was von deinem Vater gehört hast.«

Holger Nübler wechselte in den dritten Gang hoch, es ging jetzt leicht bergab. Der Deckel des Auspuffs, der vor ihm aus der Motorhaube ragte, hob sich, eine dunkle Rauchwolke zischte in die Luft.

»Was weiß ich, wo der Alte sich rumtreibt«, knurrte Nübler.

Aber so ganz konnte er seine Beunruhigung nicht verbergen. Seit knapp einer Woche war Hans Nübler wie vom Erdboden verschluckt. Nicht, dass dies etwas Besonderes war. Der Alte verschwand regelmäßig. Meistens tourte er durch Tschechien. In jedem Städtchen ein Mädchen. Auch mit fast siebzig noch. Aber eine Woche war selbst für ihn eine lange Zeit. »Irgendwann muss ihm doch der Viagra-Vorrat ausgehen«, meinte Holger.

»Wenn er sich meldet, sag ihm, dass er mich anrufen soll. Diese Verbissgeschichte kann verdammt teuer werden.«

»Wem sagst du das!«, erwiderte der junge Nübler. »Aber der Förster hat sich auf uns eingeschossen, dieser Sudet! In den letzten Jahren war es schon schlimm, aber was er diesmal vorhat … der will uns nur die Jagd versauen, sag ich dir!«

»Nur keine Sorge«, beschwichtigte ihn der Landrat. »Das kriegen wir schon hin, Holger.«

»Das hoffe ich, mein Lieber! Sonst kannst du dir deinen Hirsch nämlich schnitzen!«

Holger Nübler wusste haargenau, dass er hier einen wunden Punkt traf. Dieser hatte es auf einen kapitalen Rothirsch abgesehen, der seit Monaten in der Gegend herumstreifte. Noch war Schonzeit. Aber wenn am 1. August die Jagd aufs Hochwild losging, würde der Herr Landrat als Erster draußen sitzen. Dafür leistete er gern einen kleinen Dienst. Das bot Möglichkeiten. Dieses Verbissgutachten war Holger Nübler ein Dorn im Auge. Das Geld war zweitrangig. Mehr als 20.000 würde es nicht kosten. Aber dem Förster gönnte er keinen Cent.

Die Reaktion ließ dann auch nicht auf sich warten.

»Ich mach, was ich kann«, erklärte der Landrat hastig.

Holger Nübler sah vor seinem geistigen Auge, wie dieser sich mit der Hand über die verschwitzte Stirn fuhr. Den Kerl hatte er am Haken. Der Schwachkopf schuldete der Familie Nübler ohnehin noch was, seit sie ihn im Wahlkampf großzügig unterstützt hatten.

Sie verabschiedeten sich, und Holger Nübler konzentrierte sich wieder auf die Wiese. Es war kurz nach zwei, in einer Stunde würde er mit dem Mähen fertig sein. Dann konnte er das Gras einfahren. Um fünf ging die Stadtratssitzung los, alles recht knapp, aber machbar.

Drüben am Waldrand blinkte etwas auf. Kurz darauf wieder, einige Meter weiter. Ein Auto, grün. Auf die Entfernung konnte Holger Nübler nicht erkennen, um welche Marke es sich handelte, aber er tippte auf den Förster. Der war zu jeder Tages- und Nachtzeit in seinem Revier unterwegs. Dieser Teil des Waldes an der Grenze zu Tschechien gehörte dem Staat. Nübler wurmte das schon lange. Von drüben kam regelmäßig Rot-, Dam- und Sikawild ins Land gewechselt, der Zerwirkraum des Försters war stets gut gefüllt. Auch an Sauen mangelte es nicht. Für einen Jäger das reinste Paradies. Und beim Förster gingen auch noch die Ehefrau und die Kinder mit raus. Die Bauern drum herum konnten sich die Reste holen. Und mussten dazu auch noch für den Verbiss blechen!

Eine Unverschämtheit.

Wütend trat Nübler fester aufs Gaspedal. Der Motor brummte auf. Er spürte die Kraft unter seinem Sitz. Die vier großen Räder des Traktors walzten durchs Gras.

Das Ende der Wiese.

Er nahm den Fuß vom Gas und schaltete herunter. Aber gerade als er das Lenkrad nach links drehen wollte, um einen neuen Schwad zu beginnen, ertönte ein lautes Knirschen im linken Flügel des Mähwerks. Er schob das halb geöffnete Rückfenster des MB-Tracs ganz auf und schielte über die Ladefläche hinunter.

Schon von hier oben konnte er Haare und Hautfetzen auf den unter der Plane hervorlugenden metallenen Scheiben erkennen. Er seufzte verärgert. Erst der Landrat, jetzt auch noch ein Kitz, das die Messer blockierte.

Nübler schaltete den Motor aus. Die Zapfwelle drehte sich langsamer und langsamer, bis sie schließlich stehen blieb. Er öffnete die Tür, stieg die schmalen, silberfarbenen Stufen des Führerhäuschens hinab und näherte sich dem Heck seines Traktors. Noch einmal ein kurzer Blick zur Zapfwelle, um ganz sicherzugehen, dass er sich keine Hand abhackte, wenn er das Verdeck des Mähwerks öffnete, dann beugte er sich vor.

Und stutzte.

Es dauerte einen Moment, bis die Synapsen in seinem Gehirn die richtigen Verknüpfungen herstellten. Vor ihm lag kein Reh, sondern etwas, das Klamotten anhatte. Genauer gesagt ragte da ein Bein aus einer beigefarbenen Anzugshose.

Einer Hose, die ihm bekannt vorkam.

Vorsichtig, als wollte er es unbewusst vermeiden, auf verstreute Körperteile zu treten, umrundete er den rechten Flügel des Mähwerks. Mit der Hand stützte er sich auf der grünen Abdeckhaube ab, holte kurz Luft und blickte darunter.

»Scheiße«, murmelte er.

 

3

Der hochgewachsene Mann trug eine blaue Jeans, ein helles, an den Ärmeln aufgekrempeltes Hemd und rote Turnschuhe. Er ging mit ruhigem, stetem Schritt den Berg hinab. Manche Kinder blieben am Wegrand stehen und riefen laut Mzungu, »Weißer«, oder grüßten ihn ehrfürchtig mit Shikamoo, »ich küsse deine Füße«.

Es hatte seit mehreren Tagen keinen Tropfen geregnet, was sogar für die Trockenzeit hier im nördlichen Tansania ungewöhnlich war. Ende Mai pflegten sonst ab und an kleine Schauer den Staub auf den Wegen ein wenig zu befeuchten.

So musste der Mann innehalten und sich abwenden, als ein mit drei Männern beladenes pikipiki, ein Motorrad, an ihm vorbei den Hang hinabrauschte und eine riesige Staubwolke aufwirbelte. Es herrschte Linksverkehr, was aber nichts zu bedeuten hatte. Man richtete sich nach den Fahrrinnen, und die verliefen kreuz und quer über den Sandweg.

Es war neun Uhr morgens und bereits drückend heiß. Die Mangobäume trugen dennoch ihr saftiges Grün. Zwischen den Bananengewächsen wurde Kaffee angebaut. Die hellgrünen Knospen waren zum Teil schon aufgesprungen und gaben die zarten, weißen Blüten preis. Darunter spross oftmals bläulich-grau der Kohl.

Der Mann wischte sich über das Gesicht und marschierte weiter. Der Weg beschrieb eine Kurve. Zur Rechten stand eine Baracke mit einem roten Coca-Cola-Schild und der Aufschrift SHOP. Davor lümmelte die Jugend aus dem kleinen Bergdorf in den Ausläufern des Mount Meru herum. Zur anderen Seite hin hatte er einen Ausblick auf die Ebene, in der sich Aru­sha, sein Ziel für diesen Vormittag, ausbreitete. Eine weite Ansammlung von verfallenen Hütten und ein Zentrum rund um den Clocktower, wo sich einige schicke Hotels in die Luft reckten und den Bergsteigern und Safari-Gästen Unterkunft boten, die sich hierher verirrten.

Wenige Minuten später vernahm er das Hupen der Dalladallas, als Sammeltaxis fungierende Kleinbusse, und die dröhnenden Motoren der alten, verrosteten Lastwagen, die auf der Verbindungsstraße zwischen Moshi und Arusha hin und her rasten. Die Straße war ein letzter Überrest aus der deutschen Kolonialzeit vor dem Ersten Weltkrieg, neben der stillgelegten Eisenbahnlinie von Dar-es-Salaam nach Dodoma.

Er wartete, bis sich im dichten Verkehr eine kleine Lücke auftat, und lief dann rasch über die Straße. Dort befand sich eine kleine, geteerte Ausbuchtung, die liegen gebliebenen Fahrzeugen als letzte Ruhestätte und Dalladallas als Haltemöglichkeit diente.

Der Mann ließ zwei Kleinbusse passieren, die ihm zu voll waren. Aus dem Seitenfenster hängend forderten die »Kassierer« ihn mit Pfiffen und Rufen auf, trotzdem einzusteigen. Er achtete nicht darauf und stieg in den dritten, der mit quietschenden Reifen vor ihm hielt.

Musik wummerte aus den Lautsprechern. Der hagere Europäer zwängte sich auf den ausklappbaren Sitz hinter der Schiebetür. Der Bus fuhr an, der Kassierer sprang auf und zog die Tür hinter sich zu. Er hing mit halbem Oberkörper zum Fenster hinaus und trommelte immer wieder gegen das Dach, um dem Fahrer zu signalisieren, wann er anhalten sollte.

Die Bäume wichen nach und nach verfallenen Hütten und kleinen Geschäften. Am Straßenrand wurden unterschiedlichste Dinge feilgeboten: Früchte, geröstete Erdnüsse, Pflanzentöpfe, Stühle, Souvenirs. Manchmal konnte man das Wort »Intanet« auf Schildern und Aushängen entziffern.

Mit jedem Stopp wurde es enger im Wagen. Die Zugestiegenen mussten gebückt stehen. Die Kinder wurden den Sitzenden auf den Schoß gehoben. Der Mann bekam ein etwa sechs Jahre altes Mädchen ab. Es musterte ihn ängstlich.

Der Verkehr wurde dichter, die Luft im Bus stickiger. Jemand forderte seinen Nachbarn laut auf, das Fenster zu öffnen. Der ignorierte die Schreie. Dem Weißen war es gleich. Als der Kassierer ihm auffordernd die Hand hinstreckte und mit ein paar Münzen klimperte, gab er ihm 400 Schilling für die Fahrt und stieg aus.

»Hello«, »how are you my friend«, »where you go«, »taxi, taxi!«. Er kannte den Refrain und bahnte sich einen Weg durch die Schar heraneilender Fahrer und Händler.

In solch einer Stadt kam ihm jedes Mal zu Bewusstsein, wie oft Menschen sich nach dem sehnten, was du hast, und nur ganz selten nach dem, was du bist. Mit seiner hellen Haut war er ein potenzieller Kunde, den es zu rupfen galt. Er spürte die Blicke der Männer in seinem Rücken. Zwei, drei Unverbesserliche folgten ihm in sicherem Abstand. Sie würden ihn nicht aus den Augen lassen, bis sich eine Gelegenheit bot, ihn anzusprechen. Dann gab es zwei Alternativen: Entweder sie besaßen ein kleines Geschäft mit Souvenirs und Krimskrams, in das sie ihn bringen wollten, oder sie arbeiteten als Lockvögel für einen der Safari-Anbieter.

Hatte der eine Lockvogel kein Glück, versuchte es der nächste. In der Regel arbeiteten sie in Dreier- oder Vierergruppen. Eine Taktik, die nur selten aufging. Aber wenn es klappte, winkte den Männern ein Job auf einer der Safaris, vielleicht als Koch oder Träger.

Es wimmelte von Fahrradtaxis an der Kreuzung. Er ging unter zwei hohen Laubbäumen hindurch und bog nach links ab. Vor ihm erhob sich ein riesiger Glasbau, der in der Sonne schimmerte. Das Nauro-Hotel, umgeben von einer drei Meter hohen Betonmauer. Die Einfahrt war scharf überwacht. Im Innenhof standen mehrere hellbraune Geländewagen, vollbeladen und mit den charakteristischen zwei Reservereifen an der Kofferraumtür.

Weiter unten folgte ein langgezogener Bau mit geriffelten Gittern vor den Fenstern. Durch die Stäbe des spitzen Stahlzauns konnte man die Schrift am Eingang lesen: Tribunal Pénal International pour le Rwanda. Noch viele Jahre nach den Massakern an den Tutsi wurden hier Kriegsverbrecher verurteilt.

Ein betonierter Graben verlief entlang des linken Straßenrands. In den Regenmonaten April und Mai rauschte hier das Wasser hinab. Jetzt war er ausgetrocknet. Stattdessen lagen Plastiktüten und anderer Müll darin herum. Auf dem Gehweg trugen Frauen Fruchtplatten mit Bananen, Ananas oder Mangos auf dem Kopf. An den Laternen lehnten zahnlose Bettler.

Arusha war eine junge Stadt. Das Elend hingegen war in diesen Landstrichen so alt wie die Natur selbst. Die Menschen lebten vom Ackerbau. Rund um die Stadt hatten sich verschiedene Volksstämme angesiedelt. In der Ebene zogen die Massai durch die Steppe. Das stolze Nomadenvolk hatte eine ganz eigene Kultur und Sprache. Ähnlich verhielt es sich mit den Meru, benannt nach dem Berg, an dessen Hang sie sich niedergelassen hatten. Gegenüber den Chagga und den Iraqw, die etwas weiter weg um den Kilimandscharo herum ihre Weiden und Felder bestellten, hegten die Meru ein gepflegtes Misstrauen. Neben ihrer eigenen Stammessprache lernten alle auch die Amtssprache des Landes, Kiswahili. Englisch konnten die wenigsten.

Ihr Land bebauten sie in reiner Handarbeit. Maschinen gab es zwar, aber niemand konnte sie sich leisten. Viele sahen nie eine Schule von innen, sondern halfen auf den Feldern, verdingten sich als Kassierer in den Dalladallas oder als Laufbursche. Nur ein Bruchteil schaffte den Absprung.

Der hagere Europäer näherte sich dem Regionalbüro des Premierministers. Dahinter lag das Mount Meru Hospital, das größte Krankenhaus des Landes. Er überquerte die Straße. Auf einer kleinen Insel mit Bäumen sprudelte ein Brunnen. Im Kreisverkehr darum herum schob ein Junge einen Karren voller toter Hennen den Hang hoch. Jeeps, dreirädrige Transporter und Mopeds jagten mit jaulenden Motoren durcheinander. Staub wirbelte auf.

Nach Sonnenuntergang verwandelte sich Arusha in eine unheimliche Kulisse. Wenn im Mondschein die Umrisse des Mount Meru über den Häusern zu erkennen waren und die wenigen Straßenlaternen einen matten Schein auf die Geschäfte und Bürgersteige warfen, hielt man sich als Ausländer besser nicht im Freien auf. Immer wieder wurden Touristen ausgeraubt und umgebracht, weil sie in der Dämmerung oder in der Nacht unterwegs waren.

Die grimmigen Blicke mancher Einheimischer verrieten schon tagsüber keine guten Absichten. Viele hatten keine Arbeit und nur ein loses Bretterdach über dem Kopf, wenn überhaupt.

Den hageren Mann griff niemand an.

Er sah jetzt den Clocktower vor sich. An der Ecke war die Post. Der Mann schob die Tür auf und trat in den kahlen Raum. Zur Rechten befanden sich die Schalter, zur Linken eine Reihe von Computern.

Ein Schalter war besetzt. Die teilnahmslos dreinblickende Frau mit gelben Zähnen und zwanzig überflüssigen Kilos nahm den Schein entgegen, den er ihr hinhielt, und deutete wortlos auf einen Computer.

Der Stuhl knarrte bedenklich, als der Mann sich setzte. Er klickte auf das Browsersymbol und wartete. Die Verbindung war erstaunlich gut, es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Startseite sich öffnete. Er rief die Website eines E-Mail-Anbieters auf und gab sein Pseudonym ein. Toby Tanser.

Da war die Nachricht, auf die er seit Tagen gewartet hatte. Der Absender nannte sich Racheengel. Ein wenig pathetisch.

Er öffnete die Mail. Sie hatte keinen Betreff, war erst vor wenigen Minuten abgeschickt worden und bestand nur aus einem einzigen Wort.

Gefunden.

4

»Der eigene Sohn … hat ihn gefunden?« Kopfschüttelnd zog der Gerichtsmediziner sich den zweiten Latexhandschuh über und klopfte auf den Kotflügel des MB-Tracs. »Soll ich schon mal anfangen, oder warten wir, bis die Chefin kommt?«

Leitner zuckte die Achseln und holte seine Pfeife aus der Tasche. Er steckte sie in den Mund und sah sich um. Hundert Meter entfernt standen zwei Streifenwagen am Waldrand. Ein Krankenwagen parkte unweit davon. Die Hintertüren waren offen. Kollege Scholtyssek sprach mit einem der Mediziner. Leitner sah den jungen Bauern, der auf der Krankenliege hockte und ins Leere starrte. Eine etwa dreißigjährige Frau in orangefarbenen Notarztklamotten legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter und sagte etwas, das man auf diese Entfernung nicht verstehen konnte.

»Warte noch schnell, sie ist gleich da. Sonst krieg ich wieder Ärger, du weißt ja, wie sie ist. Immer schön alles nach Vorschrift.«

Der Gerichtsmediziner nickte. Ja, er wusste, wie die Chefin war.

Leitner deutete auf das Mähwerk.

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