Warrior Lover Trilogie - Snippets - Inka Loreen Minden - kostenlos E-Book

Warrior Lover Trilogie - Snippets E-Book

Inka Loreen Minden

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Beschreibung

Dieses E-Book enthält extralange Auszüge zum Reinschmökern aus allen drei Teilen der Warrior Lover Trilogie (Jax, Crome, Ice) plus der Bonusstory Storm. Darum geht es: Unsere Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr, alles ist verstrahlt. Achtzig Jahre nach einem Atomkrieg leben die Menschen unter gigantischen Kuppeln und sind einem diktatorischen System ausgeliefert. Um das Volk bei Laune zu halten, gibt es "Brot und Spiele" wie im alten Rom. Das Regime schickt Elitesoldaten an die Stadtgrenzen, um die Outsider draußen zu halten, denn der Wasservorrat der Kuppelstädte ist begrenzt. Doch nach und nach kommen sowohl die Warrior als auch die Einwohner der Wahrheit auf die Spur: Alles, was man ihnen erzählt hat, ist eine Lüge … Die Warrior-Lover-Trilogie umfasst die Teile: Jax – Warrior Lover 1 Crome – Warrior Lover 2 Ice – Warrior Lover 3 Storm – Warrior Lover Bonusstory

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Seitenzahl: 286

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Inka Loreen Minden

Warrior Lover Trilogie - Snippets

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt

Presse

Jax – Warrior Lover 1

Crome – Warrior Lover 2

Ice – Warrior Lover 3

Storm – Warrior Lover Bonusstory

Kapitel 1 – Lebensmüde

Kapitel 2 – Vertrauensbruch

Über die Autorin

Impressum neobooks

Inhalt

Dieses E-Book enthält Auszüge aus allen drei Teilen der Warrior Lover Trilogie (Jax, Crome, Ice) plus der Bonusstory Storm.

Darum geht es:

Unsere Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr, alles ist verstrahlt. Achtzig Jahre nach einem Atomkrieg leben die Menschen unter gigantischen Kuppeln und sind einem diktatorischen System ausgeliefert. Um das Volk bei Laune zu halten, gibt es »Brot und Spiele« wie im alten Rom.

Das Regime schickt Elitesoldaten an die Stadtgrenzen, um die Outsider draußen zu halten, denn der Wasservorrat der Kuppelstädte ist begrenzt. Doch nach und nach kommen sowohl die Warrior als auch die Einwohner der Wahrheit auf die Spur: Alles, was man ihnen erzählt hat, ist eine Lüge …

Die Warrior-Lover-Trilogie umfasst die Teile:

Jax – Warrior Lover 1

Crome – Warrior Lover 2

Ice – Warrior Lover 3

Storm – Warrior Lover Bonusstory

Alles Liebe,

Eure Inka

Presse

Jax und Crome wurden Amazon Jahresbestseller 2013

Inka Loreen Minden hat mich dieses Jahr in vierfacher Hinsicht überzeugt. Mit »Jax«, »Crome« und »Ice« hat sie eine absolut spannende Dystopie erschaffen, die nicht nur durch diese zugleich schockierende und doch auch faszinierende Endzeitkulisse besticht, sondern auch durch die glühende Leidenschaft der sexy Krieger. Das absolute Sahnehäubchen war »Storm«, der durch viel Dramatik und Nähe überzeugt. (theworldofbigeyes.wordpress)

»Jax« ist in meinen Augen eine Geschichte, die man in Action, Erotik und interessanten Ideen kaum überbieten kann. (buchliebhaber.blogspot)

Crome: Heiße Krieger, tolle Protagonistin, fesselnde und niveauvolle Hintergrundstory, der besondere Kick Erotik und ein Schreibstil, der das Ganze gefühlvoll und bewundernswert umsetzt. (leselustleseliebe.wordpress)

Mit »Crome« hat Inka Loreen Minden eine fantastische Fortsetzung geschaffen, die durch Spannung, Erotik und viel Gefühl besticht. (buchliebhaber.blogspot)

Crome: Ich kann diese Serie jedem, der gerne erotische Bücher mit einer guten Handlung liest, weiter empfehlen und vergebe 10 von 10 Punkten. (letannasblog.blogspot)

Ice: Die Leidenschaft springt förmlich aus den Seiten. (theworldofbigeyes.wordpress)

Ice: Mehr Geschichten, mehr Entwicklungen, mehr alles. Liebe und Erotik pur. (buchliebhaber.blogspot)

Storm: Liebevoll geschriebene dystopisch-erotische Gay-Romance, die beim Lesen romantische Gefühle weckt. (Happy End Bücher)

Jax – Warrior Lover 1

Jax gehört einer Eliteeinheit an, die den Pöbel von der Stadt fernhält. Wenn ein Warrior erfolgreich vom Einsatz in den Outlands zurückkehrt, darf er sich zu seinem privaten Vergnügen eine Sklavin nehmen – mit der er machen kann, was er will. Da kommt es ihm gelegen, dass er die ehemalige Ärztin unter den Sklavinnen entdeckt, die seinen Bruder getötet hat.

Samantha führt ein behütetes Leben in White City, bis sie beschuldigt wird, einen Warrior – die wie Helden gefeiert werden – ermordet zu haben. Sie kann sich entscheiden: Hinrichtung oder ein Dasein als Sklavin. Sie wählt das Sklavenleben und wird prompt vom gefährlichsten aller Krieger gewählt: Jax, dem Unbesiegbaren. Sie weiß, dass er sich rächen möchte, daher versucht sie alles, ihn von ihrer Unschuld zu überzeugen.

Eine erotische Liebesgeschichte

Kapitel 1 – Ich bin eine Sklavin

Samantha Walker gibt es nicht mehr. Von heute an bin ich eine Serva, eine Sklavin mit der Nummer 13. Ein Gefängnisarzt hat sie mir groß und dick auf meinen linken Oberarm eintätowiert, genau wie den Strichcode darunter. Keine Ahnung, welche Daten er anzeigt. Das ist mir im Moment auch egal, denn Angst kriecht wie winzige Spinnen über meinen Körper und hinterlässt eine Gänsehaut.

Mit fünfzig anderen Sklaven stehe ich halbnackt in der vordersten Reihe der Ankunftshalle. Die riesige Kuppel wird von zahlreichen Scheinwerfern beleuchtet, vor uns befinden sich eine Bühne und ein schwarzes Tor, das noch geschlossen ist. Hinter uns klatscht das Publikum rhythmisch in die Hände und kann es kaum erwarten, bis die Warrior eintreffen. Was für eine Show – der Kommentator überschlägt sich mit Neugier erweckenden Vorankündigungen.

Ich stehe kurz davor, in Tränen auszubrechen, doch ein bisschen Würde möchte ich mir bewahren. Wenn alles gutgeht, wird mich keiner der Soldaten wollen. Ich lebe drei Tage länger gesund und munter in meiner winzigen Zelle, habe drei Tage länger Zeit, mir einen Plan zurechtzulegen, wie ich dieser Misere entfliehen kann, obwohl ich weiß, dass bisher niemand eine Flucht überlebt hat, falls ihm überhaupt eine geglückt ist.

Wir Sklaven tragen bloß einen blutroten Stringtanga, die Frauen zusätzlich ein Brustband in derselben Farbe. Es verhüllt kaum unsere Nippel. Niemals zuvor bin ich mir so nackt vorgekommen. Immer wieder fängt eine Kamera uns ein, besonders lang hält sie auf die Gesichter derer, in denen Panik geschrieben steht.

Während das Publikum grölt und Transparente für ihre Favoriten schwenkt, sind meine Augen auf das Bühnentor gerichtet, aus dem jede Sekunde die Warrior schreiten werden. Zwanzig Männer, unsere besten Soldaten. Insgesamt sind es über hundert, die mit Waffengewalt und vollem Körpereinsatz unsere Stadtgrenzen verteidigen; den Rest übernehmen automatisierte Waffensysteme.

Alle drei Tage, bei Schichtwechsel, wird ein Medienspektakel veranstaltet, um das Volk von White City zu unterhalten. Die Warrior werden wie Helden gefeiert. Auf riesigen Bildschirmen sind die Highlights der letzten Sendungen zu sehen. Gerade wird eine Szene gezeigt, in der Soldat Blaire – ein blonder Hüne mit Löwenmähne – eine Serva vergewaltigt, die er an einen Tisch gefesselt hat, Arme und Beine wie ein X gespreizt. Es ist Nummer 4, das Mädchen neben mir. Vielleicht achtzehn Jahre alt. Sie zittert und weint lautlose Tränen. Als wir hier einmarschiert sind, habe ich sie nach ihrem Namen gefragt. Sie heißt Miraja und gehörte den Rebellen an. Ich würde so gerne ihre Hand nehmen, um sie zu trösten und selbst Halt zu finden, doch es ist verboten, sich zu bewegen. Die Wärter stehen hinter uns, bereit, uns zu erschießen, sollten wir nicht gehorchen. Teilweise sind sie ehemalige Warrior, die zu alt sind, um den harten Job an der Stadtgrenze länger zu bewältigen.

Weitere Bilder werden eingespielt, wie Blaire vor den Stadtmauern einem alten Mann mit seiner Automatikwaffe den Kopf wegpustet. Der Outsider hat Blaire nicht einmal angegriffen, wollte bestimmt nur sauberes Trinkwasser oder Medikamente, die die Rebellen angeblich durch Abwasserrohre schmuggeln. Blaire tötet diese armen Menschen, ohne mit der Wimper zu zucken, bloß weil sie sich der Sperrzone nähern. Dabei lächelt er diabolisch, und ich erschaudere, während Miraja neben mir würgt.

»Reiß dich zusammen«, flüstere ich. »Oder du wirst erschossen.«

»Ein verführerischer Gedanke«, antwortet sie leise, woraufhin ich wünschte, meine Worte zurücknehmen zu können. Sie hat doch nicht vor …

Als plötzlich Rockmusik ertönt und das Tor aufgeht, zucken wir alle zusammen, Männer wie Frauen. Unter uns befinden sich neun männliche Sklaven, da es auch Warrior gibt, die dasselbe Geschlecht bevorzugen. Die Servi schauen nicht weniger ängstlich aus als wir Frauen, ein junger Mann mit der Nummer 8 weint still vor sich hin. Ich habe gehört, die meisten Männer lassen sich lieber exekutieren, als sich diese Demütigung anzutun. Wenn ich mir Mirajas Elend ansehe, kommen mir Zweifel, ob ich mich nicht auch lieber für die Todesspritze hätte entscheiden sollen. Ich zittere, Schweiß läuft mir vom Nacken unter meinen langen Haaren den Rücken hinab.

Blaire tritt auf die Bühne, seine Waffe über dem Kopf erhoben. Er hat eine Cargohose an, und über seinem nackten, muskulösen Oberkörper trägt er eine Schutzweste, an der weitere Waffen hängen: Granaten, Wurfsterne, Messer. Mit dem kantigen Gesicht und den langen blonden Haaren, die ihm in einer wilden Mähne um den Kopf fallen, sieht er aus wie ein Wikinger.

Er lässt sich bejubeln, dreht sich im Kreis und schreitet mit stolzgeschwellter Brust auf der Bühne hin und her. Frauen aus dem Publikum schreien seinen Namen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie sie ihre Bustiers, die knapp ihre Brüste verhüllen, hochziehen und schreien: »Fick mich, Blaire!«

Mein Magen verkrampft sich. Die Leute im Zuschauerraum, überwiegend Frauen, tragen kaum mehr als ich am Leib. In der Stadt ist es warm, außerdem verfällt das Volk immer mehr der Gier nach dieser Show, es liebt dieses Medienspektakel. Es erinnert mich an »Brot und Spiele« im alten Rom. Die Arbeiter sollen bei Laune gehalten werden, und das gelingt dem Regime ausgezeichnet. Da beinahe alle Geschlechtskrankheiten ausgerottet sind und niemand ungewollt schwanger werden kann, wird die Show immer extremer und auch das schamlose Treiben unter der Bevölkerung von Jahr zu Jahr schlimmer. Jeder macht es mit jedem, es gibt kaum feste Beziehungen. Treue und Vertrauen sind Fremdwörter geworden, das erschreckt mich. Viele sehen nicht, was sich wirklich abspielt oder wollen es nicht wahrhaben.

Blaire geht an der Reihe der Sklaven vorbei und wirft Miraja einen scharfen Blick zu, macht obszöne Gesten mit der Zunge und deutet mit dem Finger auf sie.

Das Publikum kreischt, und Miraja zittert so stark, dass ich glaube, trotz des Lärms ihre Zähne klappern zu hören.

Die Menge grölt und jubelt, feuert Blaire an, sich wieder Nummer 4 zu nehmen. Die Leute sind geil darauf, sie leiden zu sehen, wie beim letzten Mal. Auf den Monitoren erscheint eine Großaufnahme: Mirajas vor Angst und Schmerz weit aufgerissene Augen, während Blaire sie vergewaltigt, immer und immer wieder, die halbe Nacht lang. Das Volk ist live dabei, sitzt gemütlich zu Hause vor den Screenern und holt sich einen runter. Sie widern mich an. Alles widert mich an. Wie habe ich das in den letzten fünfundzwanzig Jahren ausgehalten?

Miraja bricht in Tränen aus, und als Blaire sich vor das Eingabepult stellt, habe ich Angst, dass sie ohnmächtig wird. Sie schwankt leicht.

Der Warrior tippt etwas ein – auf der Leinwand erscheint die Zahl 4.

Das Publikum hält nichts mehr auf den Sitzen und kreischt vor Begeisterung, während zwei Wächter in blauer Uniform Miraja abführen. Sie wehrt sich, schreit, tritt um sich. Wahrscheinlich hofft sie auf den erlösenden Schuss, doch der bleibt aus, Blaire hat gewählt. Ein Wärter verabreicht ihr eine Spritze in den Hals, betäubt sinkt sie in seinen Armen zusammen und wird weggezerrt.

Hoffentlich ist sie lange genug ohne Bewusstsein, damit sie nicht mitbekommt, wie sich das Schwein erneut an ihr vergeht. Aber das Glück wird ihr verwehrt sein. Wut und Angst ballen sich in mir zusammen. Am liebsten würde ich mich umdrehen wollen, einer Wache das Gewehr entreißen und den Warrior erschießen, sie alle töten, diese abartigen Sadisten.

Mein Magen verkrampft sich unaufhörlich. Einerseits aus Erleichterung, da ich nicht Blaires bevorzugtes Opfer bin, andererseits kommt mir die Galle hoch, wenn ich daran denke, was er Miraja antun wird.

Das Publikum beruhigt sich, der nächste Warrior wird vorgestellt: Crome.

Erneut ein Hüne, denn die Krieger sind alle groß, mit einem breiten Rücken und Muskeln wie Stahl. Sein silberfarbenes, fast weißes Haar leuchtet, als das Licht der Scheinwerfer auf ihn fällt.

Während er an unserer Reihe vorbeigeht, versuche ich ihm nicht in die Augen zu blicken. Bloß keine Aufmerksamkeit erregen. Hoffentlich gefalle ich keinem von ihnen. Zumindest entspreche ich nicht dem gängigen Schönheitsideal, habe keinen Korrekt-Maß-Körper. Meine Brüste sind zu groß, mein Hintern zu rund und ich wirke wenig burschikos. Allein meiner Intelligenz habe ich es zu verdanken, dass ich Ärztin werden durfte, ansonsten würde ich jetzt wohl bei der Unterschicht im Publikum sitzen und sabbernd grölen.

Die Krieger kommen, wählen und verschwinden. So geht es ewig weiter. Bei jedem Mal stehe ich Todesängste aus und bete, dass mich niemand nimmt.

Der Senat hatte belastende Beweise gegen mich in der Hand. Ich hätte den Warrior Cedric Carter umgebracht.

Ich bin Ärztin, ich rette Leben!

Ich war Ärztin. Jetzt bin ich nur noch eine Nummer.

Ich unterdrücke ein Schluchzen und lasse meine Verhandlung im Geiste Revue passieren, um mich abzulenken. Cedric Carter sowie sein Bruder Jackson gerieten unter Beschuss der Rebellen und wurden beide von einer Granate schwer verletzt. Jackson überlebte, während ich Cedric nicht retten konnte. Obwohl er schon über den Berg war, versagte plötzlich sein Herz. Weil ich ihm absichtlich das falsche Medikament verabreicht hätte.

Der Lüge nicht genug, hat der Senat behauptet, ich würde den Rebellen angehören, hätte Medikamente nach draußen geschmuggelt und mich gegen das Regime gestellt. Doch das habe ich nicht! Niemals! Ich war immer loyal, wenn auch nicht in Gedanken. Oft habe ich daran gedacht, mich aufzulehnen. Aber ich war zu feige und habe mich immer gefügt, mein angenehmes Leben einem Dasein in Krankheit und Armut vorgezogen. Vor den Stadttoren zu leben ist höllisch, dort ist man der krebserregenden Sonne und der atomaren Verstrahlung ausgesetzt. Außerdem macht das verseuchte Wasser viele krank. Hier unter der schützenden Stadtkuppel atmen wir saubere Luft, produzieren reines Wasser und gesunde Lebensmittel. Es ist eines der letzten Paradiese, eine von dreihundert autarken Städten, die es auf der Erde gibt.

Leider reicht der Platz nicht für alle. Knapp fünfzigtausend Menschen leben hier in White City, und deshalb können die Outsider auch nicht in der Stadt wohnen. Das Regime tut aber viel dafür, um sie ruhigzustellen. Es liefert ein Mal in der Woche unser kostbares Wasser und ab und zu Medizin, aber nur, wenn die Outsider die Stadt nicht angreifen.

Mein Prozess war kurz, ich saß drei Monate hinter Gittern, bevor ich meine Todesstrafe antreten sollte. Mein Anwalt konnte veranlassen, dass ich in das Serva-Programm aufgenommen wurde, doch mit jeder Sekunde, die ich hier stehe, bereue ich diese Entscheidung mehr.

Mein Herz hämmert wild, bestimmt kann jeder sehen wie mein Brustkorb vibriert. Ständig zeigen sie Großaufnahmen von uns Sklaven, unsere starren Gesichter und die dazugehörigen Nummern.

Der vorletzte Warrior hat einen jungen Mann gewählt, und ich stehe immer noch da, bin wie in Trance, nur meine Blase drückt. Verdammt, ich muss dringend auf die Toilette.

Der letzte Soldat betritt die Bühne – und ich halte die Luft an. Sein schwarzes Haar ist kurz, der Bartschatten reicht fast bis zu den hohen Wangenknochen. Der Blick aus seinen blauen Augen wirkt kalt, sein Gesicht zeigt keine Regung. Ohne Starallüren, und als ob er das Publikum nicht bemerkt, schreitet er über die Bühne, den Lauf seiner großen Waffe auf der Schulter abgestützt. Sein nackter Oberkörper glänzt vor Schweiß und starrt vor Dreck. Oder ist das getrocknetes Blut?

Ich erschaudere.

Oh mein Gott, es ist Jackson Carter, von allen nur Jax oder »der Unbesiegbare« genannt, weil er schon drei Mal einen Treffer überlebt hat, der für andere tödlich geendet hätte.

Die Menge brüllt seinen Namen, mein Puls rast. Sogar eine Serva ruft: »Jax, nimm mich!«

Er ignoriert sie jedoch.

Zitternd drehe ich der Sklavin, die eine der ersten in der Reihe ist, den Kopf zu. Es handelt sich um eine schwarzhaarige Frau, die kaum älter ist als ich, höchstens dreißig. Ihre Figur ist ebenfalls sehr weiblich: große Brüste, runder Po. Ist sie verrückt?

Ein Wächter drückt ihr den Lauf seiner Waffe gegen den Kopf – sie verstummt.

Mit rasendem Herzen schaue ich auf die Bühne; Jax hat der Zwischenfall nicht aus der Ruhe gebracht.

Ich kenne ihn persönlich, denn ich habe ihn operiert! Er ist der größte und stärkste von ihnen. Obwohl er vor drei Monaten nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen ist, steht er bereits wieder an der Front. Er scheint wirklich unbesiegbar zu sein.

Seit dem Tod seines Bruders – heißt es – habe er seine Menschlichkeit verloren. Oder den letzten Rest davon. Welcher Warrior ist schon human?

Unauffällig versuche ich ihn zu mustern und erkenne tatsächlich Blut auf seinem gestählten Körper, Abschürfungen, kleine Wunden und die alten, verblassenden Narben, die ihm diese Granate beschert hat.

Jacksons Blick huscht teilnahmslos über die Sklavinnen, der Schwarzhaarigen schenkt er nur geringfügig länger seine Aufmerksamkeit. Sein Interesse scheint nicht groß zu sein. Er lächelt nicht, seine Miene ist finster. Seit er bei dem Granatenangriff fast gestorben ist, hat er keine Serva mehr zu sich geholt. Jax soll gefühlskalt geworden sein und noch besser kämpfen als zuvor. Er ist eine Tötungsmaschine.

Die Monitore zeigen ihn im Einsatz; er ist Scharfschütze und auch im Nahkampf hervorragend. Niemals verfehlt er sein Ziel.

Plötzlich verhaken sich unsere Blicke, seine blauen Augen werden groß. Hastig schaue ich weg und wünsche mir, er hätte mich nicht erkannt.

Geh vorbei, geh vorbei, leiere ich in Gedanken herunter, doch er stoppt vor dem Eingabepult.

Die Menge verstummt und hält ebenfalls die Luft an. Es wird totenstill. Eisiger Schweiß dringt aus all meinen Poren, hektisch beiße ich mit den Schneidezähnen auf die Innenseite meiner Unterlippe. Dann ertönt ein Aufschrei und Applaus tost los, es folgen aufgeregte Lautsprecherdurchsagen und Begeisterungsstürme des Kommentators. »Wir hatten bereits aufgegeben zu hoffen, aber es ist passiert: Jax hat gewählt, ist denn das die Möglichkeit?!«

Ich sehe auf, meine Eingeweide krampfen sich zusammen und ich schnappe nach Luft. Magensäure verätzt meine Zunge und schwarze Flecken tanzen vor meinen Augen. Wie gelähmt starre ich auf die blutroten Zahlen: 13.

Ja, Jackson hat gewählt. Er hat mich gewählt.

»Du Glückliche«, wispert die Sklavin zu meiner Rechten. Ich kenne sie nicht. »Jax ist gut zu uns. Er hat den Ruf, einer Serva niemals ein Leid angetan zu haben.«

Aber keine der Servas wurde beschuldigt, seinen Bruder getötet zu haben.

Kapitel 2 – In der Vergnügungseinheit

Zwei Wachen schleifen mich hinter Jax her durch kahle Korridore. Sie führen aus der Empfangshalle direkt in die Vergnügungseinheiten, die sich im selben Gebäude befinden. Irgendwo hier sind auch die anderen Sklaven mit den Kriegern.

Meine Beine zittern so stark, mein ganzer Körper bebt unkontrolliert, dass ich kaum laufen kann und ständig stolpere. Mühsam halte ich mit den ausladenden Schritten der Wachmänner mit. Mein großer Zeh blutet, weil ich irgendwo hängen geblieben bin, aber ich spüre keine Schmerzen, nicht da. Mein Blick ist auf Jacksons breiten Rücken geheftet. Deutlich zeichnen sich seine Muskeln ab. Der Stoff der Einsatzhose spannt sich über seinen knackigen Po. Ein attraktiver Mann ist er, doch leider ein Monster.

Als ich ihn operiert habe, bin ich in den Genuss gekommen, jeden Winkel seines Körpers zu sehen. Damals habe ich von ihm geträumt, von seinen blauen Augen, die mich nach der Operation zwar verklärt, aber dankbar musterten, dem gestählten Leib, der tiefen, maskulinen Stimme, seinem … Ob wieder alles funktioniert? Ich wurde verhaftet, bevor ich weitere Untersuchungen an ihm durchführen konnte. Jetzt wünsche ich mir zu meinem Schutz, dass die Operation nicht erfolgreich war. Vielleicht ist das ja der Grund, warum er sich seitdem keine neue Sklavin mehr ausgesucht hat?

Mein Herz rast. Doch was macht es für einen Unterschied, wie er mich quälen und töten wird? Eigentlich keinen.

Vor einem gläsernen Aufzug reicht er seine Waffen einem uniformierten Mann, dann fahre ich mit Jax nach oben. Wir sind nicht allein, neben den zwei Wachen steht ein Reporter im schicken Anzug, außerdem sind überall Kameras angebracht, auch in einer Ecke des Liftes.

Jax geht auf die Fragen des Journalisten nicht ein und schenkt ihm keinen Blick, sondern starrt nach draußen. Der Aufzug zeigt in den Innenhof des Gebäudes. Das Publikum strömt heraus, die Leute wollen nach Hause, um nichts zu verpassen. Die meisten schauen in ihre Mobilgeräte und zappen von einem Programm zum anderen. Sie haben zwanzig Warrior zur Auswahl, jeder Krieger hat seinen eigenen Kanal, und morgen werden die Highlights zusammengeschnitten. Sie laufen während der nächsten Tage, bis ein neuer Schwung Krieger zurückkehrt und das Spektakel von vorn beginnt.

Ich habe mir früher die Sendung nur selten angesehen, da ich sie schon immer primitiv und verachtenswert fand. Doch das Regime unterstützt die Ausstrahlung, sogar finanziell, denn sie dient nicht nur der Unterhaltung, sondern als Abschreckung und Warnung.

Die Lifttür öffnet sich und wir treten in einen weiteren kahlen Gang, bis wir vor einer Tür mit der Nummer 829 stehen bleiben. Dort drückt Jackson den Daumen auf einen Scanner, die Tür springt auf.

Obwohl Jax den Reporter vehement ignoriert, sprüht der vor Begeisterung und redet ohne Luft zu holen. »Wieso haben Sie sich nach so langer Zeit für eine Sklavin entschieden und warum ausgerechnet für diese? Nach unseren Informationen ist sie die Ärztin, die Ihren Bruder ermordet …«

Jax packt meinen Arm, reißt mich aus dem Griff der Wachen, zerrt mich in die Wohnung und knallt den drei Männern die Tür vor der Nase zu. Jetzt bin ich mit dem Warrior allein.

Ich schlucke hart, um den Kloß aus meinem Hals zu vertreiben, dennoch klingt meine Stimme dünn und schwach, als ich frage: »Dürfte ich auf die Toilette?« Hastig blicke ich mich um. Automatisch flammt Licht auf, indirekte Beleuchtung in warmen Farbtönen. Ein großes Bett steht mitten im Raum, das die Möglichkeit bietet, die Sklavinnen an ein schmiedeeisernes Gestell festzubinden.

Ich erschaudere und mein Magen verkrampft sich erneut.

Ich sehe keine Fenster, nur zwei weitere Türen. Eine wird ins Badezimmer führen, die andere auf die Toilette. Ich weiß das, weil alle Vergnügungseinheiten gleich aufgebaut sind, nur die Einrichtung variiert. Es gibt Einheiten, die Folterkammern ähneln, je nachdem, was der Warrior für Vorlieben hat. Aber dieser Raum erinnert mich eher an das Hotelzimmer in New World City. Mein Exfreund Mark und ich haben vor zwei Jahren Urlaub in einer anderen Stadt gemacht. Es war das erste und einzige Mal, dass ich White City verlassen habe und mit einem Shuttle geflogen bin. Es war ein schöner Urlaub, wir hatten von unserem Zimmer einen Blick auf einen Erholungspark mit Ziegen und Kaninchen, die wir streicheln durften, und vielen Pflanzen.

Mark war der Einzige, der sich nach meiner Verhandlung von mir verabschiedet hat.

Tränen drängen nach draußen, hastig zwinkere ich sie weg. »Bitte, darf ich?«, frage ich erneut, weil Jax nicht reagiert. Der hockt sich aufs Bett und streckt die Füße aus.

Sofort zerre ich am Türgriff, aber sie ist verschlossen. Verdammt, war klar. Wie weit wäre ich auch gekommen? Bis zu den Wachmännern, die überall im Gebäude postiert sind?

»Du kommst hier nicht raus«, sagt Jax bedrohlich leise.

Ich wirbele zu ihm herum. Es ist das erste Mal, dass er heute vor mir spricht.

»Zieh mir die Stiefel aus«, befiehlt er, wobei er mich scharf anschaut. Seine blauen Augen funkeln. Wegen des Bartschattens wirkt ihre Farbe intensiver, fast so blau wie der künstliche Himmel der Kuppel.

»Bitte, ich muss wirklich dringend!« Die Tränen brennen wie Säure in meinen Augen. Ich kneife die Schenkel zusammen, um mir nicht in die Hose zu machen. Meine Blase schmerzt und fühlt sich an, als würde sie gleich platzen.

»Widersprichst du mir?«, brüllt er durch den Raum.

Ich zucke stark, und obwohl ich innerlich vor Angst erstarrt bin, setzen sich meine Beine in Bewegung, als ob Jax und ich Magneten wären. Dieser Mann würde mich anziehen, wäre er nicht mein Todesurteil. Besser, ich mache, was er sagt, vielleicht bleibe ich länger am Leben.

Ich knie mich vor ihn und löse mit zitternden Fingern die Verschlüsse der Stiefel, dann ziehe ich daran, doch sie sitzen wie festgeklebt. Oh Gott, ich schaffe es nicht! So viel Kraft habe ich nicht.

»Bist du zu nichts zu gebrauchen?«, knurrt er, schubst mich an der Schulter weg und zerrt sich die Stiefel herunter.

Bebend sitze ich am Boden und schaue zu ihm auf. Er stellt sich hin, öffnet die Hose und zieht sie sich über die muskulösen Schenkel. Sie sind leicht behaart und wie der Rest seines Körpers voller Narben. Mit meinem vierköpfigen OP-Team und einem Medibot habe ich diesen Kerl stundenlang zusammengeflickt, diese Tötungsmaschine wiedergeboren.

Er trägt nur noch einen eng anliegenden schwarzen Slip, der deutlich zeigt, wie gut er darunter bestückt ist, auch wenn er nicht erregt ist.

Demonstrativ hält er mir die Hand hin. »Steh auf.«

Erst zögere ich, bis etwas in seinen Augen aufblitzt. Ich kann es nicht beschreiben, aber es macht mir keine Angst, es fühlt sich warm an. Vertraut. Es ist derselbe Blick wie damals im Krankenhaus.

Ich strecke ihm den Arm hin und unsere Hände greifen ineinander. Seine Finger sind rau, lang und schlank und doch voller Kraft. Mit einem Ruck zieht er mich auf die Beine, sodass ich taumle und gegen seine Brust falle. Reflexartig stütze ich mich an seinem Bauch ab, rieche seinen Männerschweiß, spüre für den Bruchteil einer Sekunde die harten Muskeln und ziehe rasch den Arm zurück.

»Tut mir leid«, wispere ich, ohne ihn anzusehen. Da ich ihm ohnehin nur bis zur Brust reiche, muss ich nicht einmal den Kopf senken.

Als er mir plötzlich das Brustband abreißt, schreie ich überrascht auf. Fast nässe ich mich ein, kann es gerade noch aufhalten.

Ich schaue Jax an, aber er starrt nur auf meine Brüste. Weil ich so dringend auf die Toilette muss, habe ich eine Gänsehaut und meine Nippel ziehen sich zusammen. Er fasst sie an, streicht mit den Daumen darüber und wiegt meine großen Hälften in seinen Händen.

Wie ein Blitz schießt das zarte Gefühl in meinen Unterleib und verstärkt das Pochen in meiner Blase.

»Bitte … Ich muss so dringend. Bitte!«, flehe ich unter Tränen. Wird er es tun? Nimmt er mich jetzt mit Gewalt? Erneut wage ich einen Blick in sein Gesicht und erschrecke: Seine Augen scheinen zu glühen, Löcher in meine Haut zu brennen. Ich weiß genau, was dieser Ausdruck bedeutet, und schnappe panisch nach Luft.

Mit einem weiteren Ruck entfernt er mir den Stringtanga.

»Bitte, ich halte es nicht mehr aus.« Ich lasse den Tränen freien Lauf, scheiß auf meine Würde. Den letzten Rest habe ich ohnehin gerade verloren.

Ich presse die Hand auf mein Geschlecht, nicht nur, weil ich so dringend muss, sondern weil ich höre, wie die Kameras, die in jeder Zimmerecke und über uns angebracht sind, heranzoomen. Die ganze Stadt kann mich sehen, der Sender überträgt die Show sogar auf Großbildschirme an öffentlichen Plätzen. Ich bin nackt, völlig entblößt. Zitternd schluchze ich auf und schaue auf den Boden, damit die Haare über mein Gesicht fallen und es verdecken. Ich komme mir zutiefst erniedrigt vor.

»Jetzt kannst du gehen«, sagt er heiser.

Ich laufe los, reiße die schmalere der beiden Türen auf und befinde mich in einem winzigen Raum, in dem es nur eine Toilette, ein Waschbecken und ein Wandschränkchen gibt. Sofort möchte ich die Tür hinter mir schließen, aber Jax’ Arm schießt hervor und hält sie auf. »Nichts da, ich werde dir zusehen.«

»Was?« Ich schlucke hart.

»Na los, meine Geduld ist begrenzt! Ich hatte ein paar verdammt beschissene Tage und kann so eine Zicke wie dich wirklich nicht gebrauchen.«

»Dann lass mich gehen«, flehe ich und presse meinen Rücken gegen die kühle Wand.

»Jetzt setz dich!« Er packt meine Schultern und drückt mich einfach auf die Toilettenschüssel. Dann bleibt er mit vor der Brust verschränkten Armen neben mir stehen.

Großer Gott, wenn ich mir zuvor erniedrigt vorkam, habe ich für das hier keinen Ausdruck mehr.

Wie soll ich mich denn entspannen, wenn er so dicht bei mir steht? Er wird mich hören, er kann sogar alles erkennen! Erneut presse ich die Beine zusammen und starre auf den Boden. Dass ich seine Zehen sehe, macht die Sache allerdings nicht besser. Lieber würde ich die winzigen Fliesen zählen, die den Boden zieren. Das mache ich immer, wenn ich mich nicht entspannen kann, das ist eine alte Angewohnheit.

Obwohl mein Unterleib bereits schmerzt, dauert es bestimmt drei Minuten, bis ich mich endlich erleichtern kann. Stöhnend schließe ich die Augen und atme auf, versuche seine Anwesenheit und die aller Menschen in der Stadt zu ignorieren.

Schließlich drücke ich auf das Bedienteil neben der Keramik, betätige die Spülung und die automatische Intimwäsche. Ein Wasserstrahl spritzt mich an und ein Föhn bläst mich trocken. Die warme Luft kribbelt auf meinen Schamlippen. Eigentlich mag ich das Gefühl, doch es passt nicht hierher. Jax hat es auch nicht verdient, dass ich für ihn sauber bin, aber so kann ich wenigstens Zeit schinden und das Grausame herauszögern.

»Ich hab mir keine Sklavin geholt, damit sie die halbe Nacht auf dem Klo hockt«, knurrt er und zieht mich herunter. »Komm endlich, wasch mich!« Er zerrt mich in den nächsten Raum, wo uns eine feuchtwarme Duftwolke entgegenschlägt. Mitten im luxuriösen Badezimmer steht ein runder Whirlpool, der fast bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist.

Was für ein Überfluss! Neidisch starre ich auf das heiße Nass. Ich habe zu Hause nur eine Dampfdusche, die mit extrem wenig Wasser auskommt. Sauberes Wasser ist Luxus, doch die Warrior haben Sonderrechte und dürfen sich nach einer Schicht ein Bad gönnen.

Auf dem hinteren Rand liegen Sprühverbände, ein stiftgroßer Wundlaser und andere medizinische Dinge. Dorthin gehe ich und möchte nach dem Laser greifen, denn Jax hat zwei tiefere Schnitte über der Brust. Bevor ich das Instrument erreiche, packt er mich am Handgelenk. »Was wird das?«

Laut klopft mein Puls in den Ohren. »I-ich will deine Wunden versorgen.«

»Damit du mich umbringen kannst wie meinen Bruder?«

»Ich hab …« alles versucht, um sein Leben zu retten, möchte ich sagen, doch er packt mein Handgelenk fester, sodass ich aufschreie.

Sofort lässt er los und sagt bedrohlich: »Du wirst nur noch sprechen, wenn ich dich dazu auffordere.«

Mit Tränen in den Augen nicke ich und bleibe zitternd am Beckenrand stehen. Er ist so hoch, dass mein Unterleib dahinter verschwindet und keinen Blicken ausgesetzt ist. Die Arme verschränke ich vor der Brust.

Jax wendet mir den Rücken zu, zieht sich den Slip aus und steigt ins Wasser. Ich versuche, seine knackigen Pobacken zu ignorieren, während er sich leise stöhnend hinhockt.

Diese viereckige Uhr an seinem Handgelenk hat er nicht abgelegt. Könnte aber auch ein kleiner Computer sein. Alle Soldaten tragen so ein Ding.

Jax dreht sich, sodass er mich sieht, und legt den Kopf gegen den Rand. Dann greift er nach dem Laser, aktiviert ihn auf Knopfdruck und lässt den Lichtstrahl mit routinierten Bewegungen über die beiden Wunden an der Brust gleiten. Zischend schließen sie sich. Er muss Schmerzen haben, dennoch zuckt er kein einziges Mal zusammen.

Danach schießt er sich mit einer Injektionspistole in die Halsvene. Die Spritze enthält wahrscheinlich ein Aufbaupräparat, das ihn mit Nährstoffen versorgt.

Ich stehe nur da und warte ab, während mein armes Herz rast, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Die Kameras versuche ich weiterhin auszublenden, aber das fällt mir schwer. Ich mustere Jackson, sein hartes männliches, aber ansprechendes Gesicht. Im Kinn hat er ein winziges Grübchen, seine Nase ist leicht schief. Er hat sie sich bei den Einsätzen bestimmt öfter gebrochen. Seine Brauen sind dunkel und dicht, genau wie die Wimpern. Er ist ein Riese von einem Kerl und drängt beinahe alles Wasser über den Rand, wo es in einer Rinne aufgefangen und der Kanalisation zugeführt wird. Nichts darf verloren gehen, denn es ist aufwändig, das verstrahlte und mit Chemikalien verseuchte Wasser der Outlands zu reinigen. Unter der Stadt gibt es zwar eine saubere Quelle, doch die wird nicht ewig reichen.

Als Jax »Komm rein und wasch mich« raunt, springe ich fast in die Luft. Ist das sein Ernst? Er möchte es in der Wanne tun? Will er mich ertränken?

Erneut schenkt er mir einen von diesen Blicken, unter denen es mir heiß und kalt wird. Wenn er doch nur kein Warrior und ich keine Sklavin wäre!

»Na komm, ich tu dir nichts«, sagt er leise, als ob er nicht möchte, dass es die da draußen hören.

»Als ob auf dein Wort Verlass ist«, stoße ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Sofort bereue ich, was ich gesagt habe. Verdammt, musst du ihn auch noch reizen, Sam?

Schnaubend greift er nach einem Schwamm, um sich damit über die Arme zu reiben.

Mein Herz rast, ich warte auf die Konsequenz meiner Aufmüpfigkeit, aber er beachtet mich nicht weiter.

Wieso flippt er nicht aus? Zuvor war er nicht so ruhig.

Um ihn nicht noch mehr zu verärgern, steige ich umständlich über den Rand. Ich möchte niemandem einen Blick zwischen meine Beine gewähren und Jax schon drei Mal nicht. Er hat ohnehin genug gesehen.

Schnell lasse ich mich bis zum Hals ins Wasser sinken, noch mehr schwappt über den Rand. Aber, oh, tut die Wärme gut! Wie ein schützender Mantel hüllt sie mich ein, und sofort fühle ich mich bei Jax in der Wanne wohler als draußen. Das Wasser verbirgt meinen Körper vor den anderen. Nicht, dass es noch viel zu verbergen gibt, schließlich hat der Sender bereits alles aufgezeichnet.

Jax streckt die Hand aus und drückt einen Knopf. Es zischt leise und Blubberblasen sprudeln an die Oberfläche. Nun kann niemand mehr etwas sehen, ich leider auch nicht, denn eine gewisse Körperstelle hätte mich bei Jackson brennend interessiert. Lediglich sein Kopf und die breite, vernarbte Brust ragen aus dem Wasser.

Plötzlich fühle ich seine Füße an meinen Beinen, einer davon wandert gefährlich nah zu meiner Körpermitte. Ich zucke, möchte zurückweichen, aber dazu ist die Wanne zu klein. Eigentlich ist der Whirlpool groß genug für drei Erwachsene, aber Jax beansprucht Platz für zwei.

Als er sich vorbeugt und meinen Knöchel packt, sodass mein halbes Bein aus dem Wasser ragt und mein Kopf beinahe untertaucht, stoße ich einen Schrei aus und kralle die Finger in den Rand. Jetzt werde ich sterben!

Fest drückt er seinen Fuß auf meine Scham und bewegt ihn. Die ungewohnte Berührung an meiner intimsten Stelle ist angenehm und verwirrt mich. Mein Kitzler pocht, mein Innerstes krampft sich lustvoll zusammen. Hitze schießt in mein Gesicht.

Was erlaubt sich der Kerl! Ich versuche, mein Bein zurückzuziehen, doch sein Griff um meinen Knöchel ist eisern. Je mehr ich mich anstrenge, desto größer wird der Druck auf meine Schamlippen. Jax bohrt seinen Zeh dazwischen, legt meinen empfindsamsten Punkt frei und massiert ihn. Dabei trifft mich sein verwegener Blick. Er schaut aus wie ein Pirat, der eben einen Schatz erbeutet hat. Oder eine Meerjungfrau, die er flachlegen will.

Oh, dieser rohe, primitive Mann!

Mit rasendem Puls verfolge ich, wie er den Laser nimmt und damit die winzige Wunde an meinem Zeh schließt. Es wird kurz heiß, dann lässt der Schmerz nach. Und die ganze Zeit streichelt er mich mit dem Fuß zwischen meinen Beinen. Keine Kamera wird das aufzeichnen, die Blasen verbergen alles. Zum Glück liege ich so tief im Wasser, dass niemand sieht, wie hart meine Nippel geworden sind. Meine Brüste spannen und tun fast mehr weh als die kleine Narbe an meinem Zeh. Was macht Jax mit meinem Körper?

Er hält mein Bein weiterhin hoch, und ich könnte schwören, dass er sich vorstellt, wie er an meinen Zehen lutscht. Langsam gleitet seine Zunge über seine Unterlippe, wie eine Verheißung. Dann lässt er mich rasch los, zieht den Fuß weg und legt den Laserstift zurück.

»Wieso hast du das getan?« Meine Stimme zittert, jeder meiner Muskeln vibriert. Habe ich ihn falsch eingeschätzt?

Ich erinnere mich an die Worte der Sklavin neben mir: Er hat den Ruf, einer Serva niemals ein Leid angetan zu haben.

Jax sieht mich nicht an, sagt nur barsch: »Ich habe noch viel mit dir vor, da möchte ich dich unversehrt. Denn jede weitere Wunde, die deinen Körper ziert, wird von mir sein.«

Oh mein Gott. Ich wusste es. Er will sich rächen!