Weihnachtsbegegnungen Der Dritten Art - Akée van de Vrijen - E-Book

Weihnachtsbegegnungen Der Dritten Art E-Book

Akée van de Vrijen

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Beschreibung

Weihnachtsbegegnungen Der Dritten Art sind Kurzgeschichten zu Weihnachten, keine "Weihnachtsgeschichten" Die Handlung basiert auf realem Geschehen. Die Botschaft: nicht wegsehen, Notlagen anderer erkennen, innere Widerstände überwinden, Courage aufbringen, persönlich eingreifen, sich von den unvermeidbaren Konsequenzen nicht abschrecken zu lassen. Wie die vier Kids vom PhotoClub, die am 24.12. losziehen, um Obdachlose auf der Straße zu photographieren. Die ihre Motive aber sehr bald nicht mehr als Modelle missverstehen. Die ihre Kameras weglegen, ihren Widerwillen überwinden, die eingreifen – und Wirkung erzielen … Wie Patrick, "Legionär", gerade in die vierte Klasse der LB/E-Schule versetzt, der den Mann auf dem Eis rettet, der sich in einem PC-Reality-Kriegsspiel vom "Shooter" zum Beschützer wandelt, indem er begreift, das Überlebenskampf mit Selbstaufopferung, jedoch rein gar nichts mit Abschießen, Töten und Zerstören zu tun hat … Wie Jessika, die um ihr soziales Überleben kämpft, wie ihre Mutter dreckigste Putzarbeiten versehen muss, aber ihre letzten Eingreifreserven hergibt, für Ania und Natalka, die denselben Überlebenskampf führen, aber dabei sind, diesen Überlebenskampf zu verlieren. Jessika hilft, weil die Not dieser Frauen ihre Not ist … Wer fürchtet, das Gefühl für Weihnachten verloren zu haben, durch Weihnachten wieder nur enttäuscht zu werden: Die drei magisch-stimmungsvollen Kurzgeschichten aus dem wahren Leben machen Mut, stimmen auf Weihnachten ein. Denn Wunder zu Weihnachten können geschehen, obwohl gar nichts "Wunderliches" geschieht. Es haben nur welche nicht weggesehen – und gelangen zur ihrer ganz persönlichen Weihnachtsbegegnung der Dritten Art.

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Seitenzahl: 212

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Impressum

Akée van de Vrijen

Weihnachtsbegegnungen Der Dritten Art

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autoren unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar.

Akée van de Vrijen(Creativ Tanks)

2. verbesserte Auflage 2017

Copyright: © 2017 Akée van de Vrijen

Verlag: Dr. med. Martin Platzek für das Autorenteam Akée van de Vrijen

Krüllsdyk 12947803 Krefeld

Gesetzt aus der Baskerville und der TrangoSchriftsatz, Lektorat: Bernd Floßmann, www.IhrTraumVomBuch.de

ISBN: 978-3-7450-5152-0 (E-Book)

ISBN: 978-3-7450-5100-1 (Print)

Akée van de Vrijen

Weihnachtsbegegnungen

Der Dritten Art

Av / dVCT

Inhalt

Der PhotoClub |Die Weisen aus dem Abendland

Der Mann auf dem Eis |Patrick – der beste Hirte

Ania und Natalka | Jessika und das gelobte Land

Zu den Kurzgeschichten

Autoren

Akée van de Vrijen / (AvdV)

Für 

Nicole

Für 

Thomas

Der PhotoClub |Die Weisen aus dem Abendland

Um den Schreibtisch platziert und bäuchlings auf dem Sofa liegend, missfiel den vieren, was sie sahen.

Der PhotoClub, Tatina, Natalie, Murat und Marcel, empfand die 1200 Aufnahmen der letzten beiden Touren als wenig animierend.

Die beiden Jungen vor dem Laptop hatten eigentlich schon keine Lust mehr. Waren kurz davor, »FIFA« zu laden.

Kein richtiger Hingucker, kein, »das wollte ich schon immer sehen«, kein »immer wieder angucken wollen«, kein »immer wieder etwas Neues in dem Bild entdecken«.

Die Ursache der Tristesse der 11- und 12-jährigen Mädchen und Jungen bestand sicher auch in der für ihr Alter ungewöhnlichen Professionalität.

Dem Anspruch, den die vier daraus ableiteten. An ausdrucksstarke Photographien, die Spaß machten, die Kribbeln erzeugten, die ärgerten, die Lustigkeit, Fröhlichkeit, Schadenfreude aufkommen ließen.

Sie konnten, alle vier, unheimlich gut photographieren.

Um so größer jetzt der Frust.

Die weihnachtliche Stadt hatten sie abbilden wollen. Waren losgezogen, Weihnachtsdekorationen, Auslagen der Geschäfte, Verkaufsstände, Weihnachtsmänner und, als es dunkel wurde, Weihnachtsbeleuchtung aufzunehmen. Waren angetreten, Motive, aus ungewöhnlichen Perspektiven, in neuartige, so noch nicht da gewesene Bildkreationen zu verwandeln.

Doch was dabei herausgekommen war, das enttäuschte sie jetzt sehr.

Diese Photographien – die langweilten. Sahen einfach nur eine wie die andere aus.

Natürlich stellten sie Überlegungen hinsichtlich der Gründe an.

»Viel zu viel Weitwinkel«, fiel Tatina auf.

Womit sie Recht hatte, natürlich.

Ohne Hingucker im Vordergrund reduzierten sich die mit 24 bis 35 mm geschossenen Photos, die breit gefächerten, aber nur sehr kleinen Bildeindrücke leicht auf etwas Kulissen­artiges.

Das einfach nicht richtig rüber kam. Nicht richtig ins Auge fiel.

»Kein Licht«, entschuldigte Murat seine Shots.

Stimmte auch. Die Sonne hatte kaum geschienen.

Unter »Available Light«, wenn Licht, Farbe und Schatten nicht mitspielten, ausdrucksstarke Bildeindrücke zu erzeugen, da musste das Motiv schon was hergeben.

Das beherrschten die vier. Mehr intuitiv, denn gelernt hatten die 11 und 12 Jahre alten Mädchen und Jungen das alles nicht.

Aber ihre vielen, vielen Bilder hatten sie erkennen, hatten sie nachfühlen lassen, hatten ihnen gezeigt, wie das so alles ging. Und damit setzten die vier 11- und 12-jährigen ihre Umgebung immer wieder in Erstaunen.

Nur dieses Mal waren sie hinter den selbst gesetzten Erwartungen weit zurück geblieben.

Selbst die bunten Weihnachtslichter, technisch anspruchsvoll aufgenommen, mit Festbrennweiten auf Stativ, gefielen nicht.

Nur Langeweile, oft nur eine Ahnung, was da eigentlich hatte zum Motiv erhoben werden sollen.

Zum dritten Mal, so, als ließe sich auf diese Weise den Bildern doch noch irgendetwas Kreatives entlocken, durch­suchte Tatina, unterstützt von der eifrigen Natalie, einen nach dem anderen der angelegten Ordner mit den Bilddateien.

Mehr aus Pflichtgefühl taten es ihnen die beiden Jungen am Laptop nach.

Dass die Jungen und Mädchen so eng beieinander blieben, stellte für sich gesehen schon etwas Besonders dar.

Ihre Versetzung auf vier verschiedene weiterführende Schulen hatte sie nicht auseinander bringen können.

Die vier verband Kreativität.

Der PhotoClub genoss deshalb auf den Schulen, die sie jetzt besuchten, einen schon fast legendären Ruf.

Dass sie auf anspruchsvolle Ausstattung zurückgreifen konnten, wie Natalie jetzt auf einen sorgfältig kalibrierten UHD/4K-Monitor1, erklärte sich aus der Vorgeschichte des Club.

Einfach losgezogen waren sie. Hatten ganz einfach ganz viele Photos geschossen. Sich an keine Regeln gehalten. So, wie sie ihnen gefielen, Bilder gemacht, Bilder entstehen lassen.

Jeder der vier auf seine Art.

Ihren Durchbruch erzielten Murat und Marcel mit der nagelneuen D5 von Murats Cousin Demir.

Diese D5 hatte der eigentlich eher unfreiwillig ausgeliehen.

An einem schulfreien Vormittag hatte schräg einfallendes Sonnenlicht Marcel und Murat, an den großen Fenstern des Hallenbades stehend, mit 300- und 400-mm-Objektiven zu unnachahmlichen Portraits, zu sehr wahrscheinlich noch nie abgebildeten Szeneeindrücken verholfen.

Geschickt hatten die beiden sich abwechselnd die gigantischen Geschossrohre von 300- und 400 mm-Festbrennweiten auf die Schulter legen lassen, abwechselnd »freihand« die einzigartigen Perspektiven von den Fenstern aus in das Hallenbad hinein genutzt.

Ohne jedes Stativ waren die beiden Knirpse überhaupt nicht aufgefallen. Am Familienbadetag. Mit vorherrschend seniorentypischer Badebekleidung, aber – ziemlich eindeutig – eher seniorenuntypischer Freizügigkeit.

Die beiden hatten einfach drauf gehalten. Aktivitäten erfasst, die mit Sicherheit keiner bei einem solchen Badetag-Event erwartet hätte.

Zwei Orchideen im Bikini, auf der Wärmebank, »mamie«2 allenfalls wegen dieser weißen Gummibadehauben.

ISO 400, 1/250 Sekunden, 400 mm, (VR Bildstabilisator), f/4, AF-S-Schärfepriorität3: hatte reizvoll-pikante Details, reife Erotik der besonderen Art, herausgearbeitet.

Eines von den Kunstwerken, wo auch nach zwanzig mal Hinsehen immer noch wieder neue Details und Zusammenhänge zu erkennen sind.

Das Rennen um die RAW-Dateien machte ein Frauen-Magazin.

Die Zwölfergruppe im Wasser, Körper an Körper, ganz dicht beieinander, mit den Armen eng miteinander umschlungen. Spießige Bademützen, Farbkleckse, die jede Aufnahme belebten, lenkten davon ab, dass da, nicht nur über der Wasserlinie, ganz sicher was ablief. Das war den beiden Photographen da am Fenster egal gewesen. Hatten sie auch gar nicht begriffen. Aber professionell photographiert. Aufnahmen wie: ISO 320, 1/160 Sekunden, 300 mm, (VR Bildstabilisator), f/6,3 + 0,6 LW, AF-C-Schärfepriorität.4

Brilliante Shots, die bildtechnisch mit brisanter Erlebnis­intensität festgehalten hatten, was erst mal keiner so richtig geglaubt hätte.

Warb jetzt eine Versicherung mit, eine von denen mit Städtenamen.

Eben auch technisch – 400’er mit Blende 2.8, Cousin Demir war froh, als er das gute Stück unbeschadet zurück erhielt – absolut perfekte Photographien.

Gefragt worden waren die Badebegeisterten an diesem Tag natürlich nicht.

Badekappen, abgewandte Gesichter wahrten so grade eben noch die zivilrechtlich angemahnte Anonymität.

Gefragt worden war auch nicht der Senior mit der Halbschalen­badekappe, weiß, mit schwarzem Mittelstreifen, die Bademütze wenigstens halb so alt wie der Senior selbst.

Der ältere Mann mit dem faltendurchfurchten Gesicht hatte selbstverständlich nicht allein im Wasser gestanden. Die Frau hinter dem Model verschwamm in der Unkenntlichkeit des Bokeh5.

Dafür das Gesicht des Models: mimischer Höhepunkt. Absolut hingebungsvoller, total ekstatisch-selig »schräger« Blick. Biologisches Alter?

Die Serie mit: ISO 250, 1/250 Sekunden, 400 mm, (VR Bildstabilisator), f/2.8, AF-S-Auslösepriorität6 dokumentierte: Mit 85 plus fängt das Leben an.

Diese Aufnahmen hatte jeder haben wollen. Von der Apothekenzeitung bis zum Immobilienmakler.

Cousin Demir, in dessen Büro für Werbegraphik und Design die Hightech-Kamera und die Edelobjektive eigentlich gehörten, erkannte, tief beeindruckt, den provokativ-innovativen Wert der digitalen Meisterwerke.

Implantierte, zur Vermeidung von Ärger, noch ein paar Unschärfen. War fair genug gewesen, den Jungen von den Einnahmen abzugeben.

Seitdem baumelte in überbreitem Riemen eine schwere D850 am schmächtigen Hals von Marcel.

Mit nicht minder breitem Riemen versehen trug Murat stolz das Konkurrenzmodell, eine Mark IV, an seiner Seite.

Anspruchsvolle Festbrennweiten, zusammen sechs davon, erhöhten ihre bildgebende Schlagkraft.

Die beiden Mädchen, Tatina und Natalie, waren phototechnisch etwas anders ausgestattet,

Natalie photographierte hinreißend Gesichter – eher die Augen – von Tieren.

Dazu nutzte sie eine Alpha 7. Und ihre Bilder vermittelten, was der Blick dieser Tiere verinnerlicht – Emotionen.

Tatina, das Mädchen, das die Pferde liebte, beherrschte mit der NX 30 dieses Metier bereits so gut, dass Vergrößerungen ihrer Bilder in diversen Reitställen, Tierarztpraxen und zuletzt sogar Zeitschriften zu finden waren.

Technisch vielleicht etwas weniger variantenreich ausgestattet, übertrafen die Mädchen die technische Versiertheit der Jungen aber dennoch. Weder Murat noch Marcel hatten so viel Interesse für die Menüs ihrer optoelektronischen Systeme aufgebracht, dass sie die Möglichkeiten ihrer Kameras wirklich bis zum Letzten hätten ausreizen können.

Anders Tatina und Natalie. Die beide kein Handbuch für eine DSLR7 mehr brauchten. Die den Jungen immer wieder zeigten, wie das eigentlich ging.

Und Natalies Vater hatte genug Weitblick bewiesen, den anspruchsvollen Monitor, einen edlen Photodrucker und einen exklusiven Rechner nebst Software zur Verfügung zu stellen.

Nur nutzte dies alles nichts, wenn – da sagte Marcel etwas, das eigentlich die vorherrschende Entmutigung noch verstärken sollte.

»Mensch, überall nur Penner.«

»Penner heißt das nicht.«

»Welchen Ausdruck hast Du denn?«

Jetzt sprinteten doch Bundesligaspieler über den Laptop-Screen. Als Gegenprogramm zum gelangweilten Weiter­klicken mit der Maus vor dem UHD-Monitor.

Eine Pause entstand.

»Weiß nicht, was man zu denen sagen soll.«

»Bettler.«

»Nee, Alkoholiker.«

»Arme.«

»Also so welche, die auf ’ner Straße leben, so nachts auf Bänken schlafen müssen.«

»Wohnungslose.«

»Obdachlose.«

»Ekelige und Stinkige.«

»Ausländer!«

»Murat, hör’ auf mit dem Scheiß.«

»Als wenn die sich das ausgesucht hätten.«

»Wieso? Keine Schule, ganzen Tag Ferien.«

»Du bist auch blöd, Marcel.«

Wer dann eigentlich als erster die zündende Idee hatte, blieb hinterher unaufgeklärt.

Auf jeden Fall fiel der Satz: »Wir photographieren die Penner!«

Der weitere Nachmittag diente der Planung.

»WetterOnline« versprach sonniges Wetter erst wieder für den 24. Dezember, Heiligabend.

Gutes Licht setzten die Profis des PhotoClub voraus, als conditio sine qua non8 gewissermaßen.

Beim weiteren Diskutieren stießen sie darauf, dass gerade das Thema »Heiligabend und Penner« in der Stadt ganz besondere Motive mit sich bringen würde.

Viele volle Geschenketüten, jede Menge davon.

Dazu erwartungsvolle Gesichter im Weihnachtsstress – und dazwischen die Penner. Das sichere photographische Stellungsgefühl der vier besagte: Sie würden Motive vor die Objektive ihrer Kameras bekommen – und was für welche.

Immer genauere Formen nahm das geplante Vorgehen an.

Natürlich mussten ihre Models mitmachen.

Da die alle um Geld bettelten, würden sie das auch bekommen.

Wenn sie sich vorher aufnehmen ließen.

Soweit der Plan.

Gut vorbereitet brachen die vier am Vormittag des Heiligabend auf zu einer der wohl ungewöhnlichsten Photo-Sessions der Stadt.

Sorgfältig hatten die Jungen die lichtstarken Festbrennweiten noch einmal überprüft.

Ausreichend Reserveakkus, bei der Kälte, man konnte nie wissen, warm verpackt.

Zur Sicherheit noch zwei Flash-Discs eingesteckt. Die Datenträger in den Kameras konnten sich bei Überlastung abmelden oder beim Abspeichern zu langsam werden.

Alles schon da gewesen. So was störte die Profis und das wollten die Profis unter allen Umständen vermeiden.

Bei dem, was sie vorhatten, konnten sie technischen Ärger nicht gebrauchen.

Erwartungsgemäß hatte Natalie die meisten Schwierigkeiten, überhaupt von zu Hause fort zu dürfen.

Dem forschen Vorsprechen von Murat und Marcel war zu verdanken, dass ihre Mutter schließlich nachgegeben hatte.

Nicht ohne Natalie das unbedingte Versprechen abzuringen, spätestens um 4 zu Hause zu sein.

Im Unklaren gelassen hatten die vier ihre Eltern im Übrigen über ihre wahren Absichten, die tatsächlichen Ziele der Photo-Tour.

Unnötige Komplikation galt es eben von vornherein zu vermeiden.

Wäre nur einer der Väter oder Mütter – und das hätten gar nicht mal unbedingt die eigentlich sehr netten Eltern von Natalie gewesen sein müssen – auf den Gedanken verfallen, Bettler zu photographieren sei vielleicht ansteckend, gefährlich oder sonst wie unpassend, hätten sie die ganze wohl geplante Aktion vergessen können.

Also hieß das offizielle Thema des Shootings, zum Wohlgefallen der Erziehungsberechtigten: »Weihnachts-Krippen«.

Dies erschien, im Übrigen sogar Murats Eltern, völlig unverdächtig. Ließ die phototechnisch interessierten Väter zudem verstehen, weshalb die Söhne sich noch weitere Objektive, 85’er, (Murat und Marcel je eines), ein 135’er (Murat) und vor allem auch ein lichtstarkes 110’er (das Marcel von seinem Vater) ausgeliehen hatten.

Das optische Potential der Truppe erwies sich insoweit als hochgradig verstärkt.

Denn wenn sie wirklich Portraits hinbekommen wollten, fein abgeblendet, nur Gesichtspartien scharf gestellt, brauchten sie Licht.

Davon gab’s am 24. Dezember nur relativ wenig. Von daher musste es schon wenigstens Blende 2.8, besser aber f/1.8 sein oder wie bei Marcels 50’ger sogar f/1.4.9

Die Sonne schien, doch in der polaren Luft blieb es klirrend kalt. Entsprechend warm eingepackt zogen die vier los. Entschlossen, die Welt um neue wichtige photo­graphische Eindrücke zu bereichern, stießen sie vor.

Trafen schnell auf erste geeignet erscheinenden photo­graphische Objekte. Dennoch nahm die Photoexkursion von Beginn an einen anderen Verlauf.

Schon auf dem Weg zur Einkaufspassage waren sie an zwei Männern vorbeigekommen, von denen einer Zeitungen in der Hand gehalten, der andere nach Geld gefragt hatte.

Doch entschlossen waren die vier weiter vorgerückt.

Denn der mit den Zeitungen hatte so notleidend gar nicht ausgesehen, vor allem aber nicht ihren Vorstellungen vom Motiv entsprochen.

Bei dem Anderen griff Murats und Marcels Versprechen den Eltern gegenüber, auf Natalie besonders gut aufzupassen.

An einer Ecke vom Platz mit dem Brunnen zum Anfang der Einkaufspassage hin hatte sich ein Mann in Decken auf dem Boden platziert.

Mutig gingen Marcel und Murat auf den Mann zu, fragten, wie vereinbart: »Dürfen wir ein Photo von Ihnen machen?«

Zugleich, auch das war abgesprochen, legte Marcel – gut erkennbar – die ersten der mitgeführten 2-Euro-Stücke in den Pappdeckel.

Der im Übrigen völlig leer war.

Eine Antwort war nicht zu vernehmen, dafür schüttelte die Hand des Mannes jetzt so heftig.

Sie deuteten das mal nicht als »Nein« und die Jungen begannen drauf zu halten.

So, wie sie es gewohnt waren. Zwei, drei, vier, sechs Einzelaufnahmen, auch schon mal »Klick-Klick-Klick-Klick« in Serie, Position wechseln, Motiv aus anderer Perspektive, weiter photographieren, jetzt Positions- und auch Objektivwechsel, wieder die Auslöser klicken lassen.

Mit mehr Bedacht gingen die Mädchen vor.

Tatina blieb auf Distanz, nutzte das Telezoom ihrer NX 30, stellte notgedrungen die Empfindlichkeit herauf, (hoffte auf Photoshop), versuchte mit jeweils ein, zwei Einzelaufnahmen die Gesichtspartie des Mannes einzufangen, immer genauer so einzufangen, wie sie meinte, dass das Gesicht eingefangen werden musste.

Natalie hatte die Szene im Blick behalten und noch gar nicht ihre Kamera eingesetzt, als sie mitbekam, wie einer der Leute, die vorbeikamen, anfing, sich aufzuregen.

Zu verstehen war am ehesten noch so was wie, »jetzt auch noch«, »sollte alle«, »Eltern« oder so.

Das fing gut an. Und ausgerechnet bei Natalie.

Ehe der Typ, nach photographischen Kriterien ein reiner Durchschnittsmensch mit Brille ohne herausragende motiv­bildende Eigenschaften, also normalerweise wäre der kein Photo wert gewesen, die Lage so richtig erfasst hatte, hatten zwei schnell auslösende DSLRs ihre Objektive auf ihn gerichtet, 85 und 110 Millimeter, und jede eine Salve gut sitzender Schnellschüsse ausgelöst.

Volltreffer: des Volkes Zorn, Serie eins, war im Kasten und zwar gleich richtig gut.

2-Euro bekam der Mann dafür nicht, hatte er sich auch nicht verdient.

Marcel, Murat, Tatina und Natalie lösten sich aus dem Geschehen, begaben sich erst mal außer Sichtweite.

Murat hatte dem Mann auf den Decken noch 2 Euro nachgeschoben.

Dessen Hand zitterte zuletzt nicht mehr. Dafür hatte der Mann jetzt – sehr deutlich, aber ohne seine Haltung zu verändern – »Danke sehr« gesagt.

Mehrerlei hatte der PhotoClub jetzt bereits erkannt:

Die Penner waren wohl gar nicht das Problem.

Das Problem schienen eher die Leute zu sein, die alle drum ’rum gingen. Selbst wenn die gar nicht photographiert werden sollten – aus welchen Gründen auch immer.

Penner Nummer Zwei saß auf einem kleinen Stuhl und redete leise vor sich hin.

Ein Pappschild, das er sich umgehängt hatte, wies die Aufschrift »obdachlos« auf.

Dummerweise saß der Mann sehr ungünstig im Dunkeln.

Das Blitzen hätte zu viel Aufsehen gemacht.

Das wussten die vier natürlich.

Aber das Motiv, das gesamte Szenario, war einfach zu gut.

Also Stativ und – der Mann bewegte sich ja kaum – ruhig eine längere Belichtungszeit riskieren. Mit den licht­starken Festbrennweiten musste das eigentlich gelingen.

Diesmal sprach Natalie den Mann an.

Der stieß ein »haah« vor, registrierte aber die kleine Geldzuwendung sehr genau.

Natalie gelang es, aus der Hocke heraus erste Halbprofile hinzubekommen. Der Mann wurde ja von den Jungen abgelenkt, die noch an dem Einfußstativ rumbastelten, das erst nicht richtig einrasten wollte.

Das schien dem Mann nicht zu gefallen.

Er stand plötzlich auf, begann mit den Armen auszuholen.

Tatina war auf Abstand geblieben und sagte sich ganz zu Recht, dass ein paar Bewegungsunschärfen diesem Bild sogar ganz gut taten.

Wie der Mann in seinem Zorn auf die beiden Heroen mit dem Stativ losging, wurde in vier Serien festgehalten. Natalie behielt die Nerven und hielt einfach in einer vom Autofokus nachgeführten Serie frontal die Gesichtspartien fest. Keiner Schuld bewusst, aber im Bemühen, keinen Ärger zu bekommen, traten Marcel und Murat fluchtartig einen Rückzug an.

Als der Mann sich wieder zu Boden setzte, vervoll­ständigte Tatina, hinter einer Säule verborgen, die Session noch durch eine formatfüllende Serie vom Lagerplatz des Mannes.

War ja nicht so, dass nur die Jungen forsch, dreist, na ja, eben professionell photographierten.

Erkenntnis Nummer zwei: So ein Penner konnte ganz schön unangenehm werden. Hatten sie eigentlich sogar erwartet, nicht aber gleich mit dieser Heftigkeit. Und was hatten sie eigentlich verkehrt gemacht? Sie hatten gefragt, hatten dem Mann Geld gegeben. Wieso hatte der sich dann so aufgeregt?

Penner Nummer Drei brachte sie einem Verständnis näher. Penner konnten nämlich reden. Ein Mann rief sie an, der saß in einer Art ganz einfachem Stuhl, unten mit kleinen Rollen dran. Total vergammeltes Teil, wie der Mann selbst im Übrigen auch.

Peinlich mutete an, dass der Mann ihre Aktionen alle genau mitverfolgt zu haben schien.

»Kommt mal her!«, rief er mit starker Stimme. Durchaus mit einer Autorität, der sie zu gehorchen gewohnt waren.

Schon etwas schuldbewusst baute der PhotoClub sich vor dem Mann in seinem Stuhl auf.

Ein Toilettenstuhl, wie Marcel jetzt vermutete, ohne das jetzt aber den anderen gleich sagen zu können.

»Wie viel habt ihr gegeben?« Der Mann wollte es gleich genau wissen.

»4« sagte Murat, »2«, Natalie.

Der Mann musterte sie und den vieren wurde immer unwohler. Der PhotoClub hatte Photos aufnehmen wollen und jetzt wurden sie selbst aufgenommen – irgendwie.

»Wissen eure Eltern, was ihr macht?«, fragte der Mann.

Murat lagen solche Situationen noch am ehesten.

Erst setzte er sein ganz besonderes Lächeln auf, dann kam so ruhig wie möglich zurück: »Was sollen unsere Eltern denn wissen?«

Der Mann lachte auf.

»Eure Kameras?«

»Klar.«

»Ihr müsst vorher aber fragen, dürft nicht einfach Photos machen.«

»Wir haben gefragt«, entschuldigte Natalie.

»Haah«, der Mann lachte auf und blickte auf seinen »Kollegen«, keine dreißig Meter weiter links, wo sie gerade hergekommen waren.

Der Mann musterte sie, mit einem Gesicht, das sagte: Das war wohl nichts.

Überhaupt konnte der Mann mit Blicken sehr viel mehr sagen als mit Worten.

Das brachte jetzt grade die scheue Natalie auf einen Gedanken.

Ganz höflich: »Bitte entschuldigen Sie, aber dürfen wir denn vielleicht von Ihnen eine Photographie machen?«

Der Mann lachte wieder auf, zeigte diese undurchsichtige Mimik.

»Nur du«, stieß er hervor.

Die anderen sahen sich etwas betreten an.

Natalie griff nach Marcels D850. Weil ein lichtstarkes 85’er drauf war.

Der Mann wollte gefragt werden, das hatte Natalie begriffen.

»Wie darf ich Sie denn aufnehmen?«

»Wie du willst.«

Als würde nichts geschehen, wandte ihr Model sich weiter Marcel, Murat und Tatina zu.

»Was macht ihr mit den Photos?«

»Das wissen wir noch nicht«, erklärte Murat.

»Das wissen wir vorher eigentlich nie«, kam Marcel seinem Freund zu Hilfe.

»Macht ihr das immer zusammen?«

»Klar, wir sind der PhotoClub.«

Da begann der Mann wieder zu lachen. In einer Art zu lachen, die ihnen unheimlich schien, aber er schien wirklich zu lachen.

»Na gut, dann dürft ihr jetzt auch.«

Die nächsten Minuten war der Mann, der sich jetzt ganz geduldig verhielt, zielgebendes Motiv verschiedenster Einstellungen.

Das Riesenschaufenster gab einen perfekten Hintergrund ab. Dann spielte auch noch das schräg einfallende Sonnenlicht mit, verlieh dem – kranken – Gesicht des Mannes ganz besondere Akzente.

Höflich verabschiedeten sie sich. Jeder tat 2 Euro in den Plastik-Becher des Mannes.

Der sagte einfach: »Danke.« Und tat so, als gäbe es die vier für ihn gar nicht mehr.

Den vieren war nicht klar, dass sie bereits Photostoff asserviert hatten, der Einmaligkeitscharakter aufwies.

Sensibel geworden für ihre Motive, drängten sie weiter.

Den Mann mit dem Hund vor dem Eingang zum Kaufhaus, hier kam warme Luft aus den Türen, konnten sie sehr leicht ansprechen.

Nach einem anderen Muster: »Guten Tag, entschuldigen sie, wir sind Tatina, Natalie, Marcel und Murat vom PhotoClub. Wir photographieren heute Nachmittag in der Stadt. Dürfen wir vielleicht auch von Ihnen Aufnahmen machen?«

Der Mann hatte aufgesehen, genau zugehört, schien trotzdem zu meinen, sich verhört zu haben.

»Wir würden Ihnen dann auch gerne etwas in Ihre Spenden­dose legen.«

»Gut«, nickte der Mann.

Erkenntnis Nummer 4: Ganz höflich und normal reden ging offenbar am besten.

Mann und Hund wurden Minuten lang in allen Einstellungen aufgenommen.

Der verstand seine Rolle, begann mit dem schrecklich verlausten Hund zu schmusen, was sich vor allem im Großformat, Murats 135’er, nur die Nase des Hundes auf dem bartzerflusten Mund des Mannes, dazu von oben einfallendes Sonnenlicht, extrem super gemacht hatte.

Höflichst, nicht ohne sich zu bedanken, hinterlegten die vier den versprochenen Obolus, zogen weiter.

Mit gewisser Beunruhigung stellten sie fest, dass schon fast anderthalb Stunden vergangen waren. Die Sonne stand jetzt am höchsten. So sehr viel Zeit blieb ihnen nicht mehr.

Erkenntnis Nummer 5 war der Mann mit dem Fahrrad.

Der »wollte« aufgenommen werden.

Ein völlig verrückter Typ. Das Fahrrad wies nicht unter 50 verschiedenfarbige Fahnen auf. Der Mann trug wenigstens 80 cm langes, weiß-graues Haar, einen fast ebenso langen Bart, hatte eine Kappe auf dem Kopf, mit, Murat und Marcel glaubten erst, nicht richtig gesehen zu haben, Drahtantennen drauf.

Der Mann war dick eingepackt in Jacken und eine weite Hose, steckte in völlig vergammelten Sportschuhen.

Hinten auf dem Fahrrad war tatsächlich so etwas wie ein Radiocassetten-Recorder angebracht. In einem Korb am Lenker fanden sich genauso alle möglichen elektrischen Gerätschaften.

Das Fahrrad wirkte wie eine rollende Funk- und Sendestation.

Als der Mann, sehr freundlich, aber völlig entrückt, von »Wega«, »Androianer«, und immer wieder lachend, von »Trefodern« sprach, begriffen nacheinander alle vier, dass der Mann nicht ihrer Zielgruppe angehörte.

Der Mann war – na ja, wohl ›geisteskrank‹ – lief mit Absicht so herum, auch wenn er dabei wie ein Penner aussah.

Aber sie waren sensibel geworden für Notwendigkeiten.

15 Minuten lang, den Mann dabei immer wieder ansprechend, »so, jetzt noch ein Nahformat«, erfüllten sie dessen Erwartungen an eine professionelle Session.

Der hielt sie zuletzt für »Vulkanier«, (der PhotoClub kannte Star-Trek nicht), schien völlig begeistert.

2 Euro und weiter ging’s.

An die Frau mit der dicken Brille, es wäre ihr erstes weibliches Model gewesen, die einfach da hockte, trauten sie sich erst nicht heran.

Die Frau wirkte so anders, so fremdartig.

Als sie näher kamen, hielt diese die Hand auf, sagte: »Bitte, bitte, Kinder, Kinder, meine Kinder.«

Das musste glatt gelogen sein. Die Frau sah viel zu alt aus, um Kinder zu haben.

Die vier sahen sich an. Was sollten sie jetzt machen?

War das überhaupt eine richtige Bettlerin?

Während sie sich umgewandt hatten und leise diskutierten, drang von hinten weiter das flehende »Bitte, bitte, Kinder, Kinder«, zu ihnen herüber.

Na gut, Murat stieß vor.

Das mit dem höflichen Ansprechen ging voll daneben.

Die Frau reagierte gar nicht, außer, dass sie die Hand hinhielt.

Murat sah zu den anderen. Was sollte er machen?

»Bleib’ bei ihr«, sagte Marcel, so unaufgeregt wie möglich.

»Wir nehmen dein 135’er.»

Was sich jetzt entspann, war ein Kontakt zwischen Murat und der alten Frau, der gar nicht zustande kam.

Murat sagte »ja«, »nein«, die Frau gestikulierte.

»Ok«, sagte Natalie, ließ Murats Mark IV sinken.

»Aber sie bekommt was.«

»Klar«, sagte Murat, gab der Frau dreimal hintereinander das Geldstück in die Hand. Die Frau ließ jedes Mal die Münze in einer schnellen Bewegung in ihrer Bekleidung verschwinden, nahm die nächste Münze entgegen.

Nichts sonst.

Erkenntnis: Jeder, der da so auf der Straße saß, war anders – und bei vielen bekam man selbst ansatzweise keinen Einblick.

Bei den nächsten beiden, sie waren in der Tat keine 200 Meter gegangen und schon von Motiv zu Motiv gelangt, gestalteten sich Kontaktaufnahme und Umgang einfach.

Vielleicht, weil sie ein bisschen gelernt hatten, wie man es am besten anfing.

Der erste von den beiden war so was von verdreckt und ekelig, dass sie kaum richtiges Sprechen erwartet hätten.

Da der Mann bis auf einige faulig-gelbe Stummel zahnlos war, konnte er auch nur so nuscheln. Was er sagte, war aber verständlich und machte Sinn.

Der Mann zeigte unerwartetes Interesse an Ihnen, wollte wissen, wie alt sie waren, ob sie Eltern hatten, wo sie wohnten, wo sie heute Weihnachten feierten.

Natalie blieb auf Distanz. Ihr wurde allein schon übel, wenn sie nur durch den Sucher der Kamera sah.

Was war mit dem Mann passiert, der solche Fragen stellte, dass er jetzt so aussah?

Der Mann bekam nicht vier, nicht sechs, er bekam zwölf Euro.

Das freudestrahlende Gesicht, dass er immer wieder »Danke, danke« sagte, und dass der Mann begann zu weinen, photographierten sie nicht mehr.

Erkenntnis Sechs: Das war ganz schlimm, das mit den Menschen da auf der Straße.

Nicht anders bei dem Mann direkt nebenan. Dieser musste unheimlich viel Schnaps getrunken haben.

Übrigens auffällig, dass zwei solche Männer so direkt nebeneinander saßen.

Eigentlich schien es, dass die Plätze immer wenigstens 20 Meter auseinanderlagen, aber doch so, dass sie sich gegenseitig im Blick hatten.

Das Ganze beruhte offenbar auf einem System.

Der Mann roch noch auf zwei Metern nach Schnaps.

Schnell wurde klar, dass der Mann zu betrunken war, als dass man mit ihm reden konnte.

Aber dieses so andere Gesicht, sie hätten fast so etwas wie Schuldgefühle gehabt, wenn sie den Mann jetzt übergangen hätten.

Also hockte sich Murat, wie beim Streckentauchen die Luft anhaltend, vor den Mann, hielt gut sichtbar das Zwei-Euro-Stück hin, legte es genau vor dem Mann auf die Decke, deutete auf seine Mark IV.

Und der Mann nickte, zeigte sein völlig entstelltes, von tiefen Furchen durchsetztes Gesicht und ließ sich photographieren, als nähme er außer Murat gar keinen wahr.

In den fünf Minuten setzte er dreimal die Schnapsflasche an.