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DARK ROMANCE
Kein Licht ohne Dunkelheit.
Keine Zärtlichkeit ohne Schmerz.
Ich führe dich.
Ich unterwerfe dich.
Ich liebe dich.
Weil du mir gehörst.
Diego und Ramon... beide wollen Josephine.
Aber sie kann nur einem von ihnen gehören.
Ramon
Josephine reizt mich. Ihre Augen sind so lebendig und tiefgründig wie das Meer. Aber für mich gibt es keine Liebe ohne Unterwerfung, keine Zärtlichkeit ohne Schmerz. Ich bin ein Dom. Ist sie bereit, mir in die dunkle Welt zu folgen? Und kann ich mich nach langer Zeit wieder auf echte Gefühle einlassen?
Josephine
Das erste Mal bin ich meiner behüteten Umgebung entkommen, stehe auf eigenen Beinen und werde ernst genommen. Ich bin frei und das Leben in Tokio ist wahnsinnig aufregend. Vor allem wegen meiner beiden Mitbewohner. Welche Frau würde es nicht genießen, zwischen zwei heißen Kerlen zu stehen?
Diego
Natürlich liebe ich Luisa. Die Affäre mit Josephine ist auf die Zeit meines geschäftlichen Aufenthalts hier begrenzt. Nach meiner Rückkehr werde ich meine Verlobte heiraten. Oder ist es doch ein Fehler und unsere Beziehung ist nichts anderes mehr als eine Fassade? Jetzt gibt es Josephine und sie hat mich verzaubert. Wie soll ich mich entscheiden?
Dies ist Band 1 der Ramon-Reihe. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen.
Dieser Roman enthält explizite Liebesszenen und eine dem Genre DARK ROMANCE entsprechende Sprache und Thematik.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
DARKNESS & LOVE
Weil du mir gehörst.
(Ramon 1)
Angelina Conti
Roman
Der Roman
Kein Licht ohne Dunkelheit.
Keine Zärtlichkeit ohne Schmerz.
Ich führe dich.
Ich unterwerfe dich.
Ich liebe dich.
Weil du mir gehörst.
Diego und Ramon... beide wollen Josephine.
Aber sie kann nur einem von ihnen gehören.
DARK ROMANCE by Angelina Conti
Inhalt
Prolog
Kapitel 1: Eine Raubkatze
Kapitel 2: Eine neue Welt
Kapitel 3: Erprobter Charme
Kapitel 4: Ein Kuss im Park
Kapitel 5: Vergeben und vergessen
Kapitel 6: Man könnte
Kapitel 7: Anders herum
Kapitel 8: Ah, bambina…
Kapitel 9: Auflauf
Kapitel 10: Spanisch
Kapitel 11: Auf der Schwelle
Kapitel 12: Amaya
Kapitel 13: Flucht nach vorn
Kapitel 14: Eine Einladung
Kapitel 15: Der Lauf der Dinge
Kapitel 16: Häppchen
Kapitel 17: Kätzchen
Kapitel 18: Rohdiamant
Kapitel 19: Umzugskartons
Kapitel 20: Bitte
Kapitel 21: Eine Tür
Kapitel 22: Nur einmal im Leben
Kapitel 23: Kaffeepause
Kapitel 24: Versprechen
Kapitel 25: Käsekuchen
Kapitel 26: Eine Stute
Kapitel 27: Don Ramon
Kapitel 28: Bis es vorbei ist
Kapitel 29: Lächerlich
Kapitel 30: Das erste Mal
Kapitel 31: Recht tapfer
Kapitel 32: Ein wirklich böses Mädchen
Kapitel 33: Gefangen und gleichzeitig frei
Kapitel 34: Flugangst
Kapitel 35: Amor
Kapitel 36: Dieses Mal allerdings
Kapitel 37: Ohne Groll und ohne Trauer
Kapitel 38: Auf das Leben
Kapitel 39: Nicht eifersüchtig
Kapitel 40: Genug geheult
Kapitel 41: Leben, Liebe, Freiheit
Kapitel 42: Feuer
Kapitel 43: Ein Zeichen
Kapitel 44: Andenken
Kapitel 45: Am Kamin
Kapitel 46: Que sera, sera
Kapitel 47: Erinnerungen
Kapitel 48: Kontrolle
Kapitel 49: Wiedergefunden
Kapitel 50: Ein Instrument
Kapitel 51: Eine Welle
Kapitel 52: Neue Ufer
Kapitel 53: Abschied
Kapitel 54: Schließlich Liebe
Epilog
DANKSAGUNGEN
IMPRESSUM
Für alle, die auf der Suche sind
und in der Begegnung
mit einer anderen Seele
sich selbst finden.
Diego
Luisas nackter Rücken wird von der Morgensonne angeschienen, so dass ich die feinen Härchen und die winzigen Sommersprossen auf ihrer hellen Haut erkennen kann. Eine Welle der Zärtlichkeit durchflutet mich beim Anblick ihres zierlichen Körpers, der sich noch vor wenigen Minuten leidenschaftlich an mich geklammert hat. Eigentlich hatte sich in letzter Zeit eine ziemliche Routine in unser Liebesleben eingeschlichen, aber seitdem klar ist, dass ich für mehrere Wochen nach Tokio gehen werde, hat uns angesichts dieser Trennung eine ganz neue Leidenschaft gepackt.
Ich sitze auf der Bettkante, weil ich aufstehen, duschen und die letzten Sachen einpacken muss. Der Mailänder Verkehr am Morgen ist teuflisch, weshalb wir keinesfalls zu spät losfahren dürfen.
„Nun spiel nicht die Beleidigte“, sage ich zärtlich und streiche mit zwei Fingern ihre Wirbelsäule hinunter. „Ich kann doch auch nichts dafür, dass in drei Stunden mein Flug geht.“
Sie seufzt tief und dreht sich zu mir um. Der Anblick ihre kleinen, festen Brüste macht es mir nicht gerade leichter, den bevorstehenden Abschied locker und schmerzlos zu gestalten. Am liebsten würde ich mich ohnehin wieder auf sie stürzen und meine dämliche Geschäftsreise einfach absagen.
Aber das geht natürlich nicht. Nur wenige Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit, einige Wochen im Hauptsitz unseres Konzerns die Abteilungen der oberen Geschäftsebenen zu verstärken. Und alle, die es bisher getan haben, konnten danach einen beachtlichen Karrieresprung hinlegen.
Luisa stützt sich mit den Ellenbogen hoch und ringt sich ein Lächeln ab.
„Tut mir leid, Schatz“, sagt sie und streicht sich die rotblonden Haare aus dem Gesicht. „Es ist nur so schwer, dich fortgehen zu sehen.“
Ich nehme ihre Hand und küsse sie.
„Die Zeit wird schnell vergehen“, verspreche ich ihr. „Und wenn ich zurückkomme, heiraten wir.“
Sie nickt tapfer. Ich streichle ihr noch einmal über die Wange, dann stehe ich auf und gehe ins Bad.
Natürlich liebe ich Luisa. Sie ist eine wundervolle, gebildete Frau und die ideale Partnerin für mich. Unsere Hochzeit ist seit einem Jahr geplant. Alles steht fest, vom Tischschmuck bis zu den Einladungskarten.
Aber obwohl mir der Abschied jetzt schwer fällt, bin ich dennoch froh über diese Auszeit, die mir das Schicksal geschenkt hat, bevor mein Leben endgültig in feste Bahnen gelenkt wird.
Eine Metropole wartet auf mich, eine fremde Welt, berufliche Herausforderungen. Es mag egoistisch klingen, aber ich bin geradezu gierig danach, noch einmal etwas Zeit mit mir allein zu verbringen, das Leben zu genießen und mich nur um mich selbst zu kümmern, bevor ich nur noch an Familie, Verantwortung und Alltag denken muss.
Josephine
„Maman, ich finde es ja wirklich ganz reizend, dass ihr zum Flughafen gekommen seid, aber DAS kann ich bei einer Geschäftsreise nun wirklich nicht brauchen!“
Mit diesen Worten versuche ich, meiner in Tränen aufgelösten Mutter das überdimensionale SpongeBob-Kuscheltier zurückzugeben, das meinen edlen Business-Look nicht unbedingt vorteilhaft unterstreicht.
Aber dadurch steigere ich ihre Tränenflut und vor allem die Lautstärke ihres Geheules nur noch mehr. Auf dem größten Pariser Flughafen ist man zwar allerhand gewöhnt, aber dennoch ernten wir bereits irritierte Blicke anderer Mitreisender.
„Mein kleines Mädchen! Du hast diesen Schwamm immer so geliebt! Und nun lässt du deine Maman allein und fliegst nach Asien! Nimm wenigstens ihn mit, damit du nicht so allein bist“, flennt sie. Ich werfe meinem Vater, der genervt daneben steht und immer wieder auf die Uhr schaut, einen hilflosen Blick zu. Er hat seine voller Patienten sitzende Zahnarztpraxis zurücklassen müssen, um seine schon seit Tagen immer hysterischer werdende Frau zu meiner Verabschiedung zu fahren.
„Nun nimm schon das dämliche Stofftier und dann beweg deinen Hintern zum Sicherheits-Check“, brummt er. Resigniert klemme ich mir also SpongeBob als Ergänzung zu meiner Notebooktasche und meinem Boardcase unter den Arm.
Nachdem ich meine Eltern nach der schier endlosen, tränenfeuchten Umarmung meiner Mutter und zwei Küsschen auf die Wangen von meinem Vater an der Absperrung zurückgelassen habe, geht es also los. Ich passiere die Sicherheitskontrollen und begebe mich zu meinem Gate.
Eigentlich hatte ich den riesenhaften Schwammkopf beim nächstbesten Papierkorb entsorgen wollen, aber natürlich passt er dort auch nicht annähernd hinein. Als ich ihn dezent irgendwo absetzen will, werde ich von allen Umstehenden gemustert, als wäre ich eine mutmaßliche Terroristin, die gerade dabei ist, einen Sprengkörper zu platzieren. Ich entferne mich eilig, werde aber bereits dreißig Sekunden später von einem unfreundlichen Sicherheitsbeamten eingeholt, der mir meinen Stofffreund wieder in die Hand drückt und mir barsch eine Standpauke über Flugsicherheit hält.
Tja. Und da sitze ich nun mit meinem SpongeBob auf dem Schoß und warte auf das Boarding meiner Maschine, die mich endlich aus Frankreich fortbringen wird. Denn obwohl ich seit einem Jahr mein Studium mit Bestnoten abgeschlossen und seitdem eine glänzende Karriere in einem internationalen Konzern hingelegt habe, werde ich hier immer die behütete, kleine Josephine sein, das Nesthäkchen aus gutem Hause, das hübsch aussieht, ansonsten aber nicht weiter ernst genommen werden muss.
Damit ist jetzt Schluss, Schwammkopf hin oder her. Ich bin eine aufstrebende Managerin und werde mehrere Wochen in den Chefetagen unseres Hauptsitzes arbeiten. Und ich werde mit weiteren jungen Kollegen aus Europa in einem Luxusapartment wohnen, das die Firma uns zur Verfügung stellt. Ich finde die Idee sehr gut, dass man auf diese Weise mehr Kontakt mit den anderen, nur für eine begrenzte Zeit anwesenden Mitarbeitern bekommen soll, anstatt nach Feierabend allein im Hotelzimmer herumzusitzen.
Wer weiß, wie meine Mitbewohner sein werden!
Mit einem aufgeregten Kribbeln im Magen gebe ich meinem Reisebegleiter einen Kuss auf sein Schwammfell und stelle mich zum Boarding für die Business Class an.
Ramon
Ihre Finger gleiten über die Muskeln meines Oberkörpers, zeichnen die Linien meiner Tattoos nach. Sie will schon wieder vögeln, das spüre ich an der Art, wie sie sich an mich presst. Es ist nun das dritte Mal, dass wir zusammen im Bett gelandet sind und ich habe mir immer noch nicht ihren Namen merken können. Für Sex habe ich aber jetzt keine Zeit mehr und besondere Lust eigentlich auch nicht.
„Hör mal, ich muss los“, gähne ich und streiche ihr durch die Haare. „Lass mich aufstehen.“
Sie kichert und will mich festhalten, woraufhin ich sie nicht ganz sanft von mir herunter schiebe. Dafür ernte ich einen empörten Blick und, als ich darauf nicht reagiere, einen Schmollmund. Der sieht eigentlich ganz süß aus, aber nach einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass mir nicht einmal für einen Quickie die Zeit bleibt. Auf dem Weg zum Flughafen muss ich noch meine Anzüge und Hemden aus der Reinigung holen und die Wäscherei ist mitten im Stadtzentrum von Madrid, wo der Feierabendverkehr um diese Zeit alles dicht macht.
Ich stehe auf, was meine Bekannte mit einem unzufriedenen Schnauben quittiert. Sie verschränkt die Arme vor ihrem durchaus sehenswerten Busen und macht einen etwas quengeligen, letzten Versuch: „Hattest du nicht gesagt, du willst mir Manieren beibringen? Ich habe Handschellen, die könnten dir dabei vielleicht helfen.“
Mit den Augen folge ich ihrer Geste und muss lachen, als ich auf einer Kommode so ein albernes, rosa Plüschmodell liegen sehen.
„Vergiss es, Süße, damit kannst du in deiner Puppenstube spielen“, grinse ich und schlüpfe in meine Boxershorts. Dabei werfe ich einen Blick in den Spiegel und streiche mir über den Bart. Eigentlich müsste ich auch noch zum Barbier, aber das schaffe ich nicht mehr. Ich habe noch nicht einmal gepackt. Aber außer meinem Notebook und den Anzügen brauche ich nichts, nur ein bisschen Spielzeug, damit ich bei Bedarf eben nicht auf solche rosa Plastikdinger zurückgreifen muss.
Bevor ich in der Zentrale anfange, wo ich vor den Japanern den Chef aus Europa geben darf, werde ich eine zehntägige Reise zu den wichtigsten Niederlassungen im Land machen. Meine Lust hält sich in Grenzen. Geschäftsreisen sind meist öde, vor allem wenn es sich um so lange Aufenthalte handelt.
Andererseits… Ich werfe der schmollenden Schönheit im Bett einen flüchtigen Blick zu. Hier gibt es im Moment auch nichts, das mich wirklich reizt.
„Und wann sehen wir uns wieder?“, ruft sie mir hinterher, als ich schon im Flur bin.
Ich drehe mich noch einmal um und hebe zum Abschied zwei Finger an die Stirn.
„In ein paar Wochen, möglicherweise“, antworte ich und lasse kurz darauf die Wohnungstür hinter mir zufallen, um die Treppen hinunterzurennen und in das Getümmel der nachmittäglichen Stadt einzutauchen.
Diego
Das weitläufige Apartment liegt im Dunkeln. Unberührt und still schläft der elegante Luxus, der aus einer Mischung aus modernem Design und fernöstlicher Schlichtheit besteht und höchsten Komfort ausstrahlt. Obgleich alle Lichter gelöscht sind, herrscht hier nie völlige Finsternis, denn die riesigen Neonleuchtreklamen, die überall an den umliegenden Wolkenkratzern prangen, werfen ihren bunten Schein durch die bis zum Boden reichenden Scheiben und sorgen für gedämpfte Lichtspiegelungen auf den vielen glatten Lack- und Edelstahloberflächen des Mobiliars. Wir befinden uns im dreiunddreißigsten Stock. Schwindelerregend, so wie alles hier. Ein Lichtermeer erstreckt sich vor uns, die Großstadt breitet sich glitzernd und unendlich vor unseren Füßen aus.
Wie jeden Abend waren wir mit den anderen Managern in einem feinen Restaurant essen und sind danach noch durch diverse Bars gezogen. Wir werden ständig eingeladen. Jeder hier will mit den Europäern gesehen werden. Und obwohl wir unsere asiatischen Kollegen, von denen uns jeden Abend eine ganze Flut neu vorgestellt wird, aufgrund ihres etwas eigenen Englisches kaum verstehen, amüsieren wir uns immer prächtig zusammen.
Seit meiner Ankunft vor zehn Tagen lebe ich in einem Ausnahmezustand, einem Rausch, dessen Dimensionen ich niemals geahnt hätte. Tagsüber sitze ich in einem Palast aus Glas und Stahl und jongliere mit gigantischen Zahlen, um dann nach Feierabend in das Nachtleben dieser fremden Stadt abzutauchen. Ich komme weder zum Nachdenken noch zum Ausruhen. Und zum Schlafen komme ich ebenfalls nicht, denn auch meine Nächte sind wie ein atemberaubender Ausflug in eine neue Welt.
Schon im Aufzug haben wir begonnen, uns gegenseitig auszuziehen. Sie hat meine Krawatte gelockert und die obersten Knöpfe meines Hemdes aufgeknöpft. Ich habe den Reißverschluss ihres eleganten Etuikleids geöffnet und nun, da wir im Eingangsbereich unseres Apartments stehen und uns stürmisch küssen, lasse ich es ihre Schultern hinunter und auf den Boden gleiten, so dass sie in Unterwäsche vor mir steht.
Josephine ist überirdisch schön. Weiblich, sinnlich, geschmeidig und doch gleichzeitig wild und gefährlich. Sie ist wie ein Gewitter, eine Naturgewalt, ein unwirklicher Sog, der mich fortreißt, sobald ihre wunderschönen, graublauen Augen auf mir ruhen. Sie ist ein Traum, deshalb habe ich auch Luisa gegenüber kein schlechtes Gewissen. Ich betrüge sie zwar, aber es hat nichts mit unserer Beziehung zu tun. Hierbei geht es nur um mich. Wenn meine Zeit hier vorbei ist, wird dieser Traum vorbei sein. Ich werde nach Italien zurückkehren, Luisa heiraten und eine Familie mir ihr gründen.
Aber bis dahin erlaube ich mir, mich von diesem Traum entführen zu lassen. Noch niemals zuvor habe ich eine solche Begierde verspürt. Ich bestehe förmlich nur noch aus ihr. Sie ersetzt in der Nacht mein Bedürfnis nach Ruhe und Erholung.
„Du bist eine Raubkatze, Joe“, flüstere ich, während sie sich hitzig an mich presst, an meinen Lippen saugt, mich beißt und mich mit ihrer Zunge um den Verstand bringt. Meine Hände wandern über ihren Rücken, öffnen mit einer Bewegung ihren BH und lassen ihn ebenfalls zu Boden fallen. Sie hat mein Hemd vollständig aufgeknöpft und macht sich an meiner Hose zu schaffen, während wir durch den breiten Flur stolpern.
„Und kannst du mich zähmen, Diego?“, fragt sie, während wir auf das breite Bett in ihrem Schlafzimmer zusteuern. Ich stoße sie sanft auf die Matratze, die von einer dunklen Tagesdecke bedeckt ist und ziehe ihr ohne Umschweife ihr knappes Spitzenhöschen herunter, um sie stürmisch mit der Hand zwischen den Schenkeln zu liebkosen. Sie trägt nach wie vor ihre halterlosen Strümpfe und die Pumps mit den hohen, schlanken Absätzen, auf denen sie sich so grazil zu bewegen weiß.
Als ich mich einmal darüber gewundert habe, dass sie den ganzen Tag in diesen engen und sicher sehr unbequemen Schuhen herumstolzieren kann, hat sie nur gelacht und erwidert: „Ich bin Pariserin, mein Junge! Eleganz und Weiblichkeit bekommen wir schon mit der Muttermilch eingeflößt.“
Meine Pariserin stöhnt leise auf, als ich mit zwei Fingern gleichzeitig in sie eindringe, und lässt sich auf den Rücken sinken.
„Du willst also gezähmt werden?“, raune ich mit rauer Stimme und stoße tief in ihre Feuchtigkeit, die meine Finger wie ein himmlischer Schleier umhüllt.
„Oh ja, bitte“, haucht sie und streckt sich meiner Hand entgegen.
„Na schön“, erwidere ich, ziehe meine Finger aus ihr zurück und nehme meine schwarze Seidenkrawatte, die mir geöffnet über die Schultern hängt. Dann fasse ich Josephine am Becken und drehe sie mit einem Ruck auf den Bauch. Ich fessele ihr die Hände mit der Krawatte auf den Rücken und ziehe sie auf die Knie, so dass ihr Oberkörper auf der Matratze liegt. Schnell atmend lässt sie es widerstandslos geschehen.
Ihre Hingabe ist wundervoll. Wenn ich in der Vergangenheit etwas Derartiges mit Luisa versucht habe, war sie entweder verunsichert oder hat den Moment dadurch zerstört, dass sie zuvor alles durchsprechen wollte. Meine Verlobte hat ein starkes Sicherheitsbedürfnis und braucht viel Zeit und Zärtlichkeit, um sich öffnen zu können. Josephine ist ganz anders. Sie kann sich fallen lassen und ihre Leidenschaft ist dabei so echt, dass ich jedes Mal das Gefühl habe, mich an ihr zu verbrennen.
Ich streichle ihre Oberschenkel und ihren Po und tauche von hinten noch einmal mit meinen Fingern in ihre feuchte Spalte. Dabei betrachte ich ihren Körper. Sie berauscht mich, so sehr, dass ich einige Sekunden verharre und sie einfach nur ansehe. Ihre vollen, rehbraunen Haare, die ihr bis über die Mitte des Rückens reichen, hat sie heute zu einem straffen Pferdeschwanz gebunden. Ich beuge mich etwas vor und löse ihn, so dass ihre Haare sich wie ein seidiger Schleier auf ihre nackten Schultern ergießen.
Meine Erektion ist so hart, dass sie mir schon fast Schmerzen bereitet. Ich streife mir meine engen Boxershorts hinunter und greife in die Brusttasche meines Hemdes. Da wir es auch schon in Bars, Aufzügen und Taxen getrieben haben, habe ich mir angewöhnt, dort stets ein Kondom bei mir zu tragen. Aber heute habe ich es vergessen. Ich muss also in mein Badezimmer gehen, um eins zu holen.
„Bleib so“, sage ich und gebe ihr einen Kuss auf ihre rechte Pobacke. Dann lasse ich sie gefesselt auf dem Bett knien und verlasse den Raum.
Josephine
Meine erste und überaus positive Erkenntnis nach den ersten Tagen in meiner neuen Umgebung lautet: Das hier ist nicht Paris. Keine rosa Macarons mehr, mit denen man mich füttert. Keine sonntäglichen Pflichtbesuche bei der Familie und kein samstäglicher Pflicht-Sex mit irgendwelchen verzogenen Schönlingen, die man beim Tanzen aufreißt, um vor den Freundinnen nicht als langweilig zu gelten.
Schluss mit Champs-Élysées, Sacré-Cœur und der fabelhaften Welt der Amélie. Schluss mit niedlichem Mädchenkram. Hier ist die Welt für Erwachsene und die macht deutlich mehr Spaß. Bei der Arbeit gehöre ich zu den Chefs und jeder hat Respekt vor mir. Die Einheimischen behandeln mich mit einer kulturell bedingten Unterwürfigkeit, was dazu führt, dass ich mich wie eine Königin fühle.
Das Nachtleben hier ist schrill, rau und pompös. Man trägt uns auf Händen und überschüttet uns mit Aufmerksamkeit. Überall werden wir eingeladen. Ich bin eigentlich ständig betrunken und das Adrenalin, das diese fremde Welt mir unablässig durch den Körper pumpt, sorgt dafür, dass ich fast ohne Schlaf leben kann.
Denn dann ist da ja auch noch Diego.
Groß, selbstsicher, fast schon etwas arrogant, aber mit einem umwerfenden Humor und den schönsten grünen Augen, die man sich im Gesicht eines Mannes vorstellen kann. Ein Italiener, die sind immer gefährlich. Er ist verlobt, aber das kümmert mich ebenso wenig wie ihn. Denn seine Zukünftige ist weit weg im fernen Mailand und obwohl er täglich einmal brav mit ihr telefoniert, ist sie nicht Teil unserer Welt. Europa kommt uns so weit weg vor. Hier ist alles anders. Ein Ausnahmezustand, der seinen Reiz aus seiner Vergänglichkeit zieht. Unverhofft sind wir in einen Strudel aus Energie und Leben geraten, der uns fortreißt und in dem die Neonlichter vor der Glasfront unseres Apartments die Kulisse unserer atemlosen Nächte sind.
Diego hat mir die Hände auf den Rücken gefesselt und mich vornüber gebeugt auf meinem Bett kniend zurückgelassen. Wahrscheinlich muss er ein Kondom holen, denn aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass er schnellen Schrittes nach links in Richtung seines Schlafzimmers verschwunden ist.
Unser Apartment ist sehr weitläufig. Zwischen meinem und seinem Zimmer liegt noch ein weiteres, das irgendwann demnächst von einem dritten Kollegen bezogen werden soll. Er hat wohl noch in den Niederlassungen anderer Städte zu tun. Diego und mich stört es nicht, dass wir im Moment nur zu zweit hier wohnen, da wir dadurch überall in diesem unbeschreiblichen Luxus-Ambiente vögeln können. Manchmal legen wir uns in dem loftartigen Wohnbereich direkt neben die bodentiefen Glasscheiben und lieben uns quasi am Abgrund. Nur das durchsichtige Glas trennt uns dann vor der tödlichen Tiefe und die Leuchtreklamen der umliegenden Wolkenkratzer lassen die Abgründe zwischen den Häuserschluchten in allen Farben blinken. Es ist schwindelerregend und der Sex mit Diego hemmungslos, wild und doch zugleich von einer intensiven Zärtlichkeit.
Nun knie ich im Dunkeln, spüre den glatten Stoff der Überdecke an meiner Wange und lausche auf das drängende Pochen in meinem Inneren, das zugleich aus meinem Herzschlag und der Lust in meiner Körpermitte besteht.
Es ist bisher noch nicht allzu oft vorgekommen, dass ein Mann mich gefesselt hat. Ich bin selbstbewusst und stolz, vielleicht nicht gerade der Typ Frau, bei dem jeder Mann sich solche Spielchen traut. Eigentlich bedauerlich, denn oft entspringt meine etwas herausfordernde Art gerade aus dem Wunsch, auf jemanden zu treffen, der mir die Stirn bieten kann, der vielleicht sogar stärker ist als ich...
Meine Erregung steigert sich mit den Sekunden des Wartens in meiner hilflosen Lage. Ich stelle mir vor, wie er in wenigen Augenblicken zurückkehren wird, wie sich seine Hände auf meiner Hüfte, seine Finger zwischen meinen Beinen anfühlen werden.
Doch dann höre ich noch etwas und zwar das kaum wahrnehmbare Klicken der Eingangstür unseres Apartments. Diego wird doch nicht weggegangen sein? Irritiert versuche ich, die leisen Geräusche zu deuten, die an meine Ohren dringen. Nein, er muss noch in der Wohnung sein, denn nun höre ich das dezente Rauschen der Toilettenspülung aus Diegos Badezimmer. Etwas verärgert überlege ich, ob ich mich aufsetzen, die Krawatte von meinen Handgelenken entfernen und ihm bei seiner Rückkehr die Meinung sagen soll. Denn dass er erst noch für kleine Mailänder geht, während ich hier breitbeinig auf ihn warten soll, scheint mir etwas zu viel des erträglichen Machismo zu sein. Vielleicht will der Herr ja auch noch mit seiner kleinen Verlobten telefonieren, während er mich hier liegen lässt!
Als ich gerade zwischen meiner Lust auf aufregenden Sex und meinem gekränkten Stolz abwäge, höre ich plötzlich Schritte auf dem Flur. Sie kommen aus Richtung der Eingangstür.
Es ist zu spät, um zu reagieren, denn in dem Moment, als ich realisiere, dass ein Dritter das Apartment betreten hat, höre ich auch schon eine tiefe Männerstimme.
„Oh“, sagt die Stimme, um dann nach einer kurzen Pause hinzuzufügen: „Lasst euch nicht stören.“
Dann entfernen sich die Schritte den Gang hinunter und ich höre, dass Diego aus seinem Zimmer kommt und ein kurzer Dialog beginnt.
Mit hochroten Wangen und klopfendem Herzen lasse ich mich zur Seite auf die Matratze fallen, richte mich auf der Bettkante auf und kann kaum glauben, was da gerade passiert ist. Gut, es ist dunkel, aber die leuchtend roten Schriftzeichen am Hochhaus gegenüber tauchen mein Zimmer in eine dezente Puffbeleuchtung, die sich sicher sehr stimmungsvoll auf meinem nackten Hintern gebrochen hat.
Wütend versuche ich, die dämliche Krawatte von meinen Handgelenken zu bekommen, was mir nicht so recht gelingen will, obwohl Diego sicher kein besonderer Fesselkünstler ist. Als er kurze Zeit später hereinkommt, kann er sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Sorry, Joe“, sagt er. „Das war unser dritter Mitbewohner. Ramon, ein Spanier. Er kommt gerade vom Flughafen. Hast du seinen Bart gesehen?“
Ich schnaube nur ungehalten und überlege, ob ich ihm mein Knie oder meinen Fuß zwischen die Beine rammen soll, wenn er noch näher kommt.
„Ach nein, du konntest ja nichts sehen“, lacht Diego liebevoll, schlendert auf mich zu und streckt die Hand aus, um mir die Haare aus dem Gesicht zu streichen.
Ich entscheide mich für den Fuß, genauer gesagt für die Ferse, mit der ich ihm mit voller Wucht von unten in die Weichteile trete. Man spricht viel von der Eleganz und der Schönheit der Pariserinnen, aber wir sind auch ausgesprochen wehrhaft.
Mein eben noch so humorvoll aufgelegter Lover schnappt nach Luft und taumelt rückwärts. Mit weit aufgerissenen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht verlässt er den Raum. Wenig später gelingt es mir, Diegos schicke Seidenkrawatte von meinen Handgelenken zu lösen. Wütend nehme ich eine Schere, schneide sie in drei gleichgroße Teile und schleudere sie in den Papierkorb. Dann schließe ich meine Tür ab und gehe ins Bad, um eine heiße Dusche zu nehmen.
Ramon
Die erste Nacht in meiner neuen Unterkunft schlafe ich wie ein Stein. Die zehntägige Reise durchs Land war anstrengend und nervtötend. Jeden Abend mit irgendwelchen schleimigen Managertypen zu saufen, die sich mit mir als Europäer wie mit einer kuriosen Trophäe schmücken und mich ständig fotografieren, ist nicht das, was ich mir unter Freizeitvergnügen vorstelle. Frauen habe ich auch keine zu sehen bekommen, nur die Prostituierten, die sie in ihrer Spendierlaune für mich mieten wollten. Aber auf so etwas lasse ich mich nicht ein. Ich habe nichts gegen Prostituierte, aber für Sex etwas zu bezahlen, widerspricht einer meiner tiefsten Grundeinstellungen.
Vor dem Einschlafen habe ich kurz über meine Kollegen nachgedacht, die in diesem Apartment mit mir wohnen werden. Bei unserem ersten Zusammentreffen hatte ich den Eindruck in das übertrieben wilde Treiben eine Studenten-WG hineingeplatzt zu sein. Wahrscheinlich sind sie das erste Mal aus Europa weg und erleben eine Art Freiheitstaumel. Ihre Klamotten hatten sie sich im Flur vom Leib gerissen, es aber dann doch noch in eins der Schlafzimmer geschafft.
Mir haben sie den Raum in der Mitte zugedacht, wo ich nun in dem breiten Bett liege und schlaftrunken hinaus starre. Jeden Tag woanders aufzuwachen, ist ermüdend, ebenso wie das ständige Fliegen. Zum Glück ist das jetzt vorbei. Die nächsten Wochen bleibe ich nun also hier. Geschlafen habe ich ausgezeichnet. Ein guter Anfang.
Milchig grau hängt die Dämmerung zwischen den Wolkenkratzern, die ich durch die großen Scheiben sehe. Die überdimensionalen Neonreklamen verlieren im Tageslicht ihre Leuchtkraft. Aber ganz hell ist es noch nicht, so dass sie zwar nicht mehr so grell scheinen wie in der Dunkelheit, aber immer noch bunt glimmen.
Wieder denke ich an das nackte Mädchen auf dem Bett. Laut dem Kerl, dem ich danach in die Arme gelaufen bin, heißt sie Josephine. Eine Französin und ein Italiener sind also meine Mitbewohner in der kommenden Zeit. Er ist der typische aufstrebende Jungmanager. Ein Schnösel und Macho, gut aussehend, erfolgreich, irgendwie unreif. Aber trotzdem war er mir auf Anhieb sympathisch. Er ist zwar ein Welpe, aber seine Augen sind wach und er scheint Sinn für Humor zu haben, was jede Art von Allüren wieder erträglich macht.
„Hi“, hat er gesagt, als er halbnackt und mit einem Kondom in der Hand aus seinem Zimmer kam und mich unerwartet vor sich sah. „Ich hoffe, du hast eben nicht nach links in das erste Zimmer geguckt, oder doch?“
Ich habe gegrinst.
„Wo denkst du hin, Chico?“, habe ich geantwortet. „Ich schaue nie nach links oder rechts. Immer nur geradeaus.“
Er hat gelacht.
„Das beruhigt mich“, hat er gemeint. „Auch wenn man abseits des Weges oft die interessantesten Dinge sieht!“
Ganz schön weise für einen Grünschnabel mit offener Hose.
Dann hat er mir die Hand hingestreckt und sich vorgestellt. Diego.
„Lass sie nicht so lange warten, Diego“, habe ich gesagt, ihm auf die Schulter geklopft und bin weitergegangen.
Viel gelaufen ist bei den beiden Wilden wohl aber nicht mehr. Ich habe kurz darauf ihre Tür zuknallen hören und den Welpen zurück in sein Zimmer schleichen sehen. Mit eingezogenem Schwanz, im wahrsten Sinne des Wortes.
Schade, dabei hatte sie so schön dort gekniet.
Während draußen die Konturen langsam schärfer werden, merke ich, dass ich einen Ständer habe. Ich habe zwar nicht viel von Josephine erkennen können, aber einige maßgebliche Stellen waren immerhin dabei. Fehlt nur noch ihr Mund, dann habe ich alle wichtigen Körperöffnungen gesehen.
An Einschlafen ist nun wohl nicht mehr zu denken. Da ich ohnehin früh ins Büro muss, um lächelnd die Begrüßungszeremonie über mich ergehen zu lassen, stehe ich auf und gehe duschen.
Die Wohnung habe ich mir gestern Abend noch kurz angeschaut. Kühler Luxus, im Grunde genommen wie in einem internationalen Edelhotel, nur eben in der Apartmentversion. Neben den geräumigen Schlafzimmern, die von einem breiten Flur neben dem Eingangsbereich abgehen, gibt es einen weitläufigen Wohnbereich, der in der Art eines Lofts ganz offen ist und Ess-, Koch- und Sitzbereiche integriert.
Ich mache mir Kaffee und trinke ihn im Stehen, wobei ich mich an die Küchenzeile lehne und aus der Glasfront über die Stadt blicke. Der Ausblick hier ist wirklich sehr beeindruckend. Obwohl mich die Firma schon häufiger in ähnlichen Wohnungen untergebracht hat, ist dies tatsächlich etwas Besonderes: ein Wald aus Wolkenkratzern, ein im Morgenlicht erlöschendes Lichtermeer, durch das sich tief unten die Autokolonnen schieben.
Als ich ein Geräusch höre, sehe ich auf. Es ist Josephine. Sie ist ebenso überrascht wie ich, anscheinend bemerkt sie mich im gleichen Moment wie ich sie. Es ist ihr unangenehm, das kann ich deutlich erkennen. Hastig zieht sie ihren kurzen, seidenen Morgenmantel fester um sich und runzelt die Stirn. Ihre großen Augen nehmen einen verschlossenen Ausdruck an.
„Guten Morgen“, sage ich höflich. „Das ist also das Gesicht zu dem Arsch.“
Mein Charme ist erprobt. Zuerst sind sie schockiert, dann fallen sie vor Begeisterung in Ohnmacht.