Weil du schön bist, musst du sterben - Carola Meisner-Isbach - E-Book
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Weil du schön bist, musst du sterben E-Book

Carola Meisner-Isbach

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Beschreibung

Vom Tod entstellt Unaufhaltsam fällt sie dem Boden entgegen. Ihre Knochen zersplittern und blutrot färbt sich der Asphalt unter ihrem toten Körper. Noch ist sie nicht die Letzte. Ein Serienkiller wirft makellos schöne Frauen aus dem Fenster, wie die Stummel aufgerauchter Zigaretten. Martin Rebmann übernimmt die Leitung der SOKO. Das Team arbeitet auf Hochtouren und sie kommen dem Killer gefährlich nahe. Plötzlich verschwindet Rebmanns Tochter spurlos.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Kapitel 2
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Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16 - Ein Tag später
ENDE
DANKE

 

 

 

 

 

Carola Meisner-Isbach

 

 

 

 

 

Weil du schön bist, musst du sterben

 

 

 

Kriminalroman

 

1. Auflage 2021

ISBN: 979 8 468 46765 7

Copyright © Carola Meisner-Isbach

Alle Rechte vorbehalten. Ausdrucke oder anderweitige Veröffentlichungen, einschließlich digitaler Formen sind auch auszugsweise ohne schriftlicher Genehmigung der Autorin nicht gestattet.

 

Carola Meisner-Isbach

C/o Barbaras Autorenservice

Tüttendorfer Weg 3 3

24214 Gettorf

E-Mail: [email protected]

 

Covergestaltung: k-e-coverdesign

Herstellung und Verlag: Tolino Media

 

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder übereinstimmende Handlungen sind nicht beabsichtigt. Handlungsort ist Deutschland.

 

Über die Autorin:

Carola Meisner-Isbach wurde im Frühjahr 1969 in Mannheim geboren. Sie blieb ihrem Geburtsort treu und lebt heute mit ihrer Familie und sieben Katzen in der Nähe der Quadratestadt.

1996 erweiterte sie ihre Ausbildung Schriftsetzerin mit einem Meistertitel und arbeitete mehrere Jahre in einer Druckerei.

Mit ihrem ersten Buch „Weil du schön bist, musst du sterben“, erfüllte sie sich den Wunsch, selbst schriftstellerisch tätig zu werden.

Instagram: @carola_meisnerisbach

Facebook Autorenseite: CarolaMeisnerIsbachAutorin

 

Kapitel 1

 

Mit fluchtartigen Schritten verließ Mike Menger das Lokal. Ein paar Meter weiter blieb er entgeistert und nach Atem ringend stehen. Der kühle Wind ließ ihn frösteln. Schnell zog er sein Handy aus der Hosentasche. Fassungslos betrachtete er Claudias Profil in der Dating-App. Wie ein Nachtfalter im Licht flatterte sein Herz, um beim nächsten Schlag schmerzlich zu verbrennen.

 

In dieses Rendezvous hatte er seine ganze Hoffnung gesetzt, endlich der Einsamkeit Adieu zu sagen. Die Chats mit Claudia waren lustig, unterhaltsam und spiegelten ihre gemeinsamen Interessen zu Musicals, Büchern und die Liebe zum Meer wider. Nicht nur ihre Interessen, sondern auch ihre Ansichten bei politischen und sozialen Aspekten deckten sich. Sie war die Frau, die er schon so lange suchte. Verstört schüttelte er den Kopf.

 

Bei ihren zahlreichen Telefonaten hörte er immer eine zarte Frauenstimme. Aber das, was er vor ein paar Minuten im Lokal gesehen hatte, war für ihn hundertprozentig ein Mann. Der Fremde hatte ihm freundlich zugelächelt und ihn an den Tisch gewunken.

Kannte der Kerl ihn? Mike kramte in seinen Erinnerungen. Das Gesicht passte nicht zu irgendeiner Person, der er im Laufe seiner vierzig Jahren begegnet war. Als Heizungsableser traf man schon so einige Leute.

 

Er aktivierte den Handybildschirm und ihr Profilspruch sprang ihm in die Augen. Man sieht nur mit dem Herzen gut. War das „man“ auf „Mann“ bezogen?, schoss es ihm durch den Kopf. Mike Menger hatte eindeutig in seinem Profil stehen, dass er nur auf Frauen stand.

Hatte sich da jemand einen üblen Scherz mit ihm erlaubt?

 

 

 

Kapitel 2

 

Vor dem Fenster war die Nacht hereingebrochen und eine angenehme Kühle wehte die frühsommerliche Wärme des Tages aus dem Zimmer.

Wieder und wieder sah sich Martin Rebmann die Bilder, die ihm vom Bildschirm her anstrahlten, an. Trotz der Grausamkeit, die sie ihm zeigten, konnte er seinen Blick nicht von ihnen wenden.

Sie präsentierten vier Frauen, leichenblass und tot. Ihre zerplatzten Köpfe und die bizarre Anordnung der Gliedmaßen, die unmissverständlich darauf hindeuteten, dass nicht nur ein Knochen im Leib gebrochen war. Ihre durch den Tod erschlafften Körper lagen im Blut, welches sich mit den Körperausscheidungen vermischt hatte.

Die Kollegen hatten beim ersten Opfer den Exitus voreilig als Suizid deklariert. Doch die Gerichtsmedizin war zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht um Selbstmord handelte.

Fuß-, Bein- und Beckenknochen waren zertrümmert und die gestauchte Wirbelsäule bohrte sich in den Schädel. Die Verletzungen am Skelett wiesen darauf hin, dass die Tote chancenlos versucht hatte, mit den Füßen aufzukommen. Somit war es eindeutig, dass die Frau nicht aus freiem Willen in die Tiefe gesprungen war.

Beim zweiten Opfer sprach einiges für einen Unfall. Der Rechtsmediziner hatte handgroße Hämatome an ihrem Oberarm und etliche Hautabschürfungen an der rechten Hüfte gefunden, als hätte man sie wie schweren Ballast durch die Fensteröffnung entsorgt.

Vier Wochen später fiel der Körper von Susen Schneider aus dem Fenster. Er zerschmetterte auf dem Betonboden vor ihrem sonnengelben Haus.

Die Befragung der Nachbarn blieb erfolglos. Keiner hatte etwas bemerkt, gesehen oder einen Streit aus der nebenanliegenden Wohnung gehört. Die Spurensicherung fand unterschiedliche Fingerabdrücke, die sich schnell ihrem Freund und weiteren Bekannten zuordnen ließen. Das meiste Material, das die Kollegen von der SpuSi in mühevoller Arbeit stundenlang gesammelt hatten, mussten sie ausschließen. Es war nicht von Bedeutung.

Ebenso war die Frau, wie die Vorherigen nicht betäubt oder alkoholisiert gewesen. Die toxischen Befunde brachten sie nicht weiter.

Die Staatsanwaltschaft hatte mit dem Dezernatsleiter eine SOKO zusammengestellt und deren Leitung Rebmann übertragen.

Jetzt saß Martin Rebmann allein am weißen ovalen Tisch im Besprechungszimmer. Ihm gegenüber thronte die große Leinwand, auf die er die Fotos der grässlich entstellten Leichen und der Tatorte von seinem Laptop aus projizierte. Die Bilder schrien ihm blutig entgegen.

 

Das reizlose Grau des Teppichs spiegelte Martin Rebmanns Gemütszustand wider. In den zweiundzwanzig Jahren, die er bei der Kripo arbeitete, schaffte er es nicht, diese Traurigkeit beim Anblick von Mordopfern zu verdrängen. Er war es den Eltern, Freunden und Partnern dieser ermordeten Frauen schuldig, die Wahrheit herauszufinden. Aber vor allem die Opfer hatten ein Recht auf Sühne.

Ein quälendes Pochen schlich sich in seine Schläfen. Er massierte mit seinen Zeigefingern die Partien, um den Schmerz loszuwerden. Rebmann wusste, dass sein Arbeitstag schon längst die zwölf Stundengrenze überschritten hatte. Sein Ehrgeiz, diese sinnlose Mordserie zu beenden, trieb ihn trotz Müdigkeit weiter an. Grübelnd suchte er nach Anhaltspunkten.

 

Drei Gemeinsamkeiten taten sich vor ihm auf.

Sie waren 20-25 Jahre alt. Zu jung für den Tod. Standen ganz am Anfang ihres Lebens mit ihren Erwartungen, Träumen und Wünschen. Träumten von der eigenen Familie oder von Reisen um die Welt. Hofften auf Erfolg im Beruf oder hätten ihre Erfüllung darin gefunden, anderen Menschen zu helfen.

Ebenfalls aufgefallen war Martin, dass sie gut aussahen, fast makellos schön. Sie hätten ohne Probleme als Models durchgehen können. Umso grausamer war ihr lebloser Anblick. Der gewaltsame Tod, der durch einen Fall aus dem Fenster herbeigeführt wurde.

Die Frauen stürzten aus hoch gelegenen Stockwerken. Die geringste Fallhöhe war vom vierten Stock, was ungefähr eine Höhe von zwölf Metern entsprach. Nur äußerst selten überlebte jemand solch einen Sturz. Den Opfern war das Glück nicht gegönnt.

Eine ihm wohl bekannte Unruhe erfasste Martin. Er wurde das Gefühl nicht los, irgendetwas zu übersehen. Es musste noch mehr Überschneidungen geben. Rebmann fuhr sich über seine ergrauten Haare und richtete seinen Lagerfeld-Zopf. Martin erhob sich und schritt näher zur Leinwand. In einem Meter Entfernung inspizierte er die Fotos millimetergenau.

„Welche Berührungspunkte habt ihr noch? Sagt es mir“, murmelte er leise vor sich hin.

Nachdenklich ging er in die kleine Teeküche des Polizeipräsidiums und schaltete die Kaffeemaschine an. Das laute Geratter des Mahlwerks lenkte ihn von dem Gedanken ab. Der Krach weckt Tote auf. Lange hält die nicht mehr.

Der köstliche Kaffeeduft munterte ihn auf. Genussvoll roch er an seiner Tasse des zu heißen Kaffees.

Seine Müdigkeit wich und er fragte sich, was zur Hölle er übersah.

 

***

 

Zurück im Besprechungsraum stellte er sich mit dem Rücken zum offenen Fenster. Der kühle Wind wehte die Reste seiner Kraftlosigkeit davon.

Seine Augen schwenkten zu den Bildern auf der Leinwand. Der Duft des Kaffees zog ihm in die Nase, doch er ignorierte die liebliche Aufforderung. Gebannt blickte er auf die Fotos der Frauen, als sie noch lebten. Sie waren alle ebenmäßig schön.

War das der Grund, warum sie jemand getötet hatte? Zu schön zum Leben?

 

Das Bild seiner Tochter baute sich in seinen Vorstellungen auf. Er sah ihre langen leicht gelockten Haare, die ihr helles Gesicht umrahmten. Die Sommersprossen auf Wange und Nase waren farblich abgestimmt mit ihrer roten Mähne. Mit ihren zwanzig Jahren passte sie genau in das Beuteschema des Mörders. Sein Herzschlag wurde schneller und um seinen Brustkorb schnürte sich fest ein unsichtbares Band.

Was würde er tun, wenn sie das nächste Opfer dieses Wahnsinnigen werden würde? Wenn sie mitten aus ihrem Leben herausgerissen werden würde? Ein glühender Stich durchfuhr seine Seele. Er würde durchdrehen und in der Psychiatrie enden, weil er nicht aufhören könnte, seinen Schmerz herauszuschreien. Schnaufend versuchte er das bedrückende Gefühl, das ihm die Kehle zuzog, zu vertreiben.

 

Rebmann schlenderte zum Kopierer und holte einen kleinen Stapel Blätter aus dem Papierfach heraus. Sein Blick fiel auf die Uhr. Es war kurz nach Mitternacht. Er ignorierte den dumpfen Vorschlaghammer, der jetzt in seinen Schläfen sein Unwesen trieb. Er setzte sich an den Besprechungstisch, öffnete seinen Zopf und rieb sich mit der Hand die Druckstelle. Doch die Pein hämmerte unaufhörlich weiter.

Wild schrieb er auf dem ersten Blatt ein paar Notizen auf. Er kringelte einzelne Wörter ein, verband sie mit Linien und Pfeilen und notierte, welchen Aspekt sie zueinander hatten. Einen Augenblick später begutachtete er sein Werk, legte es zur Seite, um das nächste Brainstorming zu entwerfen. Die beschriebenen Blätter vermehrten sich zusehends und lagen verstreut vor ihm auf dem Tisch.

Er bemerkte nicht, wie schnell die Zeit vergangen war, als sein Handy vibrierte. Er holte es aus der Jacketttasche hervor und las die Nachricht.

 

Hallo Paps, falls du es noch nicht bemerkt hast, es ist zwei Uhr nachts.
Du solltest deinem Körper ein paar Stunden Schlaf gönnen. Ich habe dich lieb.
Tinker

 

Eine wärmende Herzlichkeit erfüllte ihn, die sich durch ein Lächeln auf seinem Gesicht widerspiegelte.

Ich liebe dich auch, tippte er ins Handy.

Zur Kontrolle blickte er auf die Uhr. Tinker hatte recht.

 

***

 

Der Duft von Kaffee weckte ihn auf. Träge öffnete er die Augen und erkannte Tinker, die lächelnd an seinem Bett stand.

„Der Kaffee ist fertig“, säuselte sie, während sie ihm den Dampf des Heißgetränkes zuwedelte wie aus dem veralteten Werbespot.

Was ist jetzt schon wieder los, fuhr es ihm durch den Kopf. Wenn seine erwachsene Tochter ihm morgens so liebevoll den Kaffee ans Bett brachte, wollte sie entweder etwas von ihm oder es hieß nichts Gutes.

---ENDE DER LESEPROBE---