Wie dem auch sei - Oliver Rosenthal - E-Book

Wie dem auch sei E-Book

Oliver Rosenthal

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Beschreibung

Der Alltag steckt voller Überraschungen! Oliver Rosenthal beschreibt in seinem Tagebuch über 240 Geschichten mitten aus dem Leben. Mal hintergründig, oft ironisch und immer ein bisschen am Rande des Wahnsinns. Warum steht der Autor nachts mitten auf der Straße – im Batman-Pyjama? Was passiert, wenn man "Einsatz in vier Wänden" rückwärts schaut? Darf man nach Telefonaten fremder Leute im Bus Fragen stellen, wenn einem etwas unklar geblieben ist? All diesen Fragen geht Oliver Rosental nach. Begleiten sie den Mittvierziger sieben Monate lang – als Belohnung erwartet den Leser und die Leserin ein tolles EinHorn als Gimmick!

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Seitenzahl: 83

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Wie dem auch sei

Titel

Impressum

Vorwort

Danksagung

November 2016

Dezember 2016

Januar 2017

Februar 2017

Gimmick

März 2017

April 2017

Mai 2017

Juni 2017

Anhang

Rezept: Lasagne

Rezept: Salat mit Käsesauce

Titel

Oliver Rosenthal

Wie dem auch sei

eine Art Tagebuch

Band 1

November 2016 bis Juni 2017

Impressum

Texte: © Copyright by Oliver RosenthalUmschlag: © Copyright by Oliver RosenthalFotos: © Copyright by Oliver Rosenthalsofern nicht anders gekennzeichnet

Umschlagfoto: © Copyright by Lars Nitschke

Korrektorat: Albert Rohloff

Verlag: Oliver Rosenthal

Walther-Rathenau-Straße 1526133 [email protected]

ISBN: 978-3-7450-1277-4

Druck: epubli ein Service der

neopubli GmbH, Berlin

Printed in Germany

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Vorwort

Herzlich willkommen in meinem Leben! Mein Name ist Oliver Rosenthal, ich bin Mitte 40 und wohne in Oldenburg, Niedersachsen. Ich möchte sie herzlich einladen, mich ein paar Monate lang zu begleiten. Die Zeitreise in Form eines Tagebuchs beginnt am 1. November 2016 und endet mit dem Eintrag vom 30. Juni 2017.

Ich schreibe über Dinge des Alltags, die mich beschäftigen. Meistens heiter, gelegentlich nachdenklich, selten verärgert … aber immer ein bisschen am Rande des Wahnsinns. Sie werden viele Facetten meines bescheidenen Lebens entdecken und mich vielleicht ein bisschen näher kennenlernen.

An einigen wenigen Stellen werden Sie einen sogenannten »QR-Code« finden: Immer dann, wenn das Einbinden eines Fotos nicht möglich war oder der Text von einem Video unterstützt wird. Sie wissen nicht, wie man einen QR-Code aufrufen kann, oder das ist ihnen zu lästig? Kein Problem. Besuchen sie einfach die Facebook-Seite, die so heißt, wie dieses Buch: »Wie dem auch sei«. Sie müssen nicht bei Facebook Mitglied sein, um diese Seite besuchen zu können. Falls sie doch Lust haben auf die kleine QR-Code-Spielerei: Am Ende des Buches finden Sie eine kleine Liste von Smartphone-Apps.

zur Facebook-Seite

Bevor es losgeht, eine wichtige Sache noch: Bereits seit einigen Jahren lebe ich zusammen mit meinem Freund Lutz. Das obligatorische aber leider abgenudelte »… und das ist auch gut so!« erspare ich ihnen. Wir führen eine innige und doch in einigen Punkten offene Beziehung. Mit diesem vorausgeschickten Wissen sind einige Tagebucheinträge ohne langes Rätselraten besser zu verstehen.

Ich wünsche ihnen nun viel Spaß beim Lesen!

Herzliche Grüße

Danksagung

Dies ist mein erstes Buch und ich möchte nicht versäumen,einigen Menschen für die kompromiss- und selbstlose Unterstützung zu danken:

Lutzimmer an meiner Seite

Martingab mir den entscheidenden Impuls für das Projekt

Larsunverzichtbarer Freund in meinem Leben

Christina, Ulrik & Garretunersetzliche Freunde – ohne wenn und aber

Klausimaginäre Unterstützungaus dem südlichen Sauerland

Albertfür die famose Zusammenarbeit

Lieselotte & Heinzfantastische Eltern, die jeden Blödsinn mitmachen

 

All diesen Menschen widme ich dieses Buch von Herzen.

November 2016

Dienstag, 1. November 2016

Es ist mitten in der Nacht. Ich werde wach. Irgendeine Frau fleht ständig den Herrgott an. Laut. Sehr laut. So langsam verstehe ich, was nebenan passiert: Meine frisch verheirateten Nachbarn Klaus und Sabine vergnügen sich zu später Stunde. Unter diesen Umständen ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich schicke Klaus eine SMS und bitte um etwas Ruhe. Schon nach wenigen Minuten ist seine Antwort da: »Bin bei der Arbeit, habe Nachtschicht!?« Ich vermute, der nächtliche Vorfall wird diplomatische Verwicklungen nach sich ziehen …

Mittwoch, 2. November 2016

Der Service der Paketdienste wird immer besser. Für die Zustellung eines Paketes fragte mich DHL per E-Mail nach meinem »Wunschnachbarn«. Ich habe geantwortet: Er sollte Single sein, ca. 25–35 Jahre alt, 1.80 m bis 1.90 m groß, möglichst schlank, dunkle Haare und auf jeden Fall humorvoll. Das wären wohl die wichtigsten Eckdaten.

Donnerstag, 3. November 2016

Manchmal staune ich über die Doppelmoral unseres Volkes. Auf der einen Seite liegt gesunde Ernährung absolut im Trend: Wir kaufen überteuertes »Superfood«, Brötchen aus Weizenmehl sind neuerdings ein »No Go« und wehe das morgendliche Müsli enthält keine »Chia-Samen«. Keime und Bakterien werden im Haushalt mit jeder Menge Chemie vernichtet, Kinder dürfen nicht mehr im Dreck spielen. Wir rennen ins »Gym« um fit, jung und vor allem gesund zu bleiben. Auf der anderen Seite werfen wir beim Thema Sex alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord: 42% der europäischen Jugendlichen verzichten laut einer Studie1 auf Kondome. Vorwerfen kann man ihnen das nicht, denn bei den Erwachsenen sieht es kaum besser aus. Beim Schnackseln fällt jede Vorsicht der Begierde zum Opfer, als seien HIV, Hepatitis und Tripper nur Verschwörungstheorien der Pharmaindustrie. Nein, der »weiche Schanker« ist eben kein »schwuler Gastronom mit Schankerlaubnis«. Aber Hauptsache die Zigarette danach ist »frei von schädlichen Zusatzstoffen« …

Freitag, 4. November 2016

Ich bin irgendwie total aufgedreht und unkonzentriert. Vielleicht waren zwei Becher Kaffee und ein Energydrink zu viel des Guten? Dabei sollte die Extra-Portion Taurin eigentlich anregend wirken. Nun arbeitet mein Gehirn wie ein Internetbrowser: Fünfzehn Tabs sind geöffnet, mindestens vier hängen, irgendwo läuft ein Katzenvideo und ich habe keine Ahnung, wo die Musik herkommt …

Samstag, 5. November 2016

Papa hat sich endlich ein Smartphone zugelegt! Nun ist er auch an dieses Internet angeschlossen und sammelt seine ersten Erfahrungen. Soeben bimmelt mein iPhone: »Hallo Oliver! Endlich habe ich herausgefunden, wie man mit dem Handy Texte kopieren kann. Ich lerne sehr langsam, aber es macht viel Spaß! Liebe Grüße, Papa.« Ich freue mich und antworte: »Das ist toll! Immer weiter üben und ausprobieren! Hast Du die Wetter-App schon gesehen? Schau doch mal, ob es morgen regnet oder trocken bleibt!« Ein paar Minuten später bekomme ich eine Antwort: »Hallo Oliver! Endlich habe ich herausgefunden, wie man mit dem Handy Texte kopieren kann. Ich lerne sehr langsam, aber es macht viel Spaß! Liebe Grüße, Papa.« Ich gucke selber nach. Morgen wird es regnen …

Sonntag, 6. November 2016

Manchmal kann man tiefer nicht sinken. Mein Freund und ich lagen schon im Bett. Aus Spaß an der Freude trugen wir unsere Comic-Schlafanzüge. Es war schon weit nach Mitternacht, aber wir konnten nicht einschlummern. Zu allem Überfluss bekamen wir auch noch Hunger auf Fastfood von »Burger King«. Ohne uns vorher umzuziehen sprangen wir albern und übermütig ins Auto – frei nach dem Motto: »Uns sieht ja eh keiner!« Leider kam es anders: Auf dem Weg zum Restaurant krachte uns ein anderes Fahrzeug hinten rein – Auffahrunfall. So standen kurze Zeit später folgende Personen auf der Cloppenburger Straße: Zwei Polizisten, der Unfallgegner, Batman und Robin. Und alle haben sich furchtbar angestrengt, ernst zu bleiben. Mit überwiegend mäßigem Erfolg.

Montag, 7. November 2016

Ich blättere im Fakten-Fakten-Fakten-Magazin »Focus« und stoße auf einen interessanten Artikel. Das Thema lautet: »So viel sollten sie täglich trinken«. Die Experten empfehlen 2–3 Liter über den Tag verteilt, sofern keine Nierenprobleme vorliegen. Der Rat ist nicht neu, aber kaum jemand hält sich daran. Viele glauben, sie könnten eine solche Menge nicht schaffen. Außerdem sei es sehr lästig, ständig zum Klo laufen zu müssen. Diese Argumente kann ich beim besten Willen nicht verstehen: Acht Bier und diverse »Kurze« sind am Wochenende in der Disco überhaupt kein Problem, das geht ohne Murren runter wie ein dickes Kind auf der Wippe.

Dienstag, 8. November 2016

Ich sitze im Arbeitszimmer und schreibe an meinem Tagebuch. Einige Einträge muss ich noch nacharbeiten. Plötzlich werde ich aus meiner Konzentration gerissen: »Arschloch!«, höre ich meine Mutter in voller Lautstärke brüllen. Offenbar streiten meine Eltern heftig. Wenn Mama zu derartigen Vokabeln greift, muss die Lage wirklich ernst sein. Vorsichtig gehe ich die Treppe herunter und traue meinen Augen nicht: Bei einem Gläschen Prosecco sitzen die beiden im Wohnzimmer und spielen »UNO«. Mein Vater hat gerade eine »+4-Karte« abgelegt und lacht hysterisch. Kein Wunder, dass Muttern ausrastet, wenn sie eine solche »Arschkarte« serviert bekommt!

Mittwoch, 9. November 2016

Meine Fernbedienung ist heruntergefallen, und die Batterien sind weggerollt. Das ist entsetzlich und schrecklich! Jetzt muss ich bis an mein seliges Ende »RTL 2« gucken …

Donnerstag, 10. November 2016

Aus lauter Langeweile bin ich bei einem Internetvideo über Daniela Katzenberger hängengeblieben. Nebenbei läuft »Star Trek« im Fernsehen, und Mr. Spock berichtet von »einer auf Silikon basierenden Lebensform«. Dieser Vulkanier hatte schon immer ein Gespür für das perfekte Timing.

Freitag, 11. November 2016

Eine starke Erkältung hat mich heimgesucht. Seit heute Morgen habe ich Fieber. In diesem Zustand kann ich wirklich nicht zur Arbeit gehen, ein »gelber Schein« muss her. Eine halbe Ewigkeit sitze ich nun im Wartezimmer meines Hausarztes, und es ist noch nicht abzusehen, wann ich endlich dran sein werde. Ich stelle fest: Die Zeit, die man bei Ärzten mit Warten verbringt, würde in den meisten Fällen ausreichen, um selber Medizin zu studieren.

Samstag, 12. November 2016

Beim Schlendern durch die Stadt habe ich zwei sehr attraktive Typen getroffen. Sie kamen mir im Partner-Look entgegen. Etwas überschwänglich habe ich gefragt: »Seid ihr ein schwules Paar? Ihr seht so glücklich aus! Ich freue mich wirklich sehr, dass ihr eure Liebe auch in der Öffentlichkeit zeigt! Und die gemeinsam ausgesuchte Kleidung – perfekter Style!« Überraschender Weise wurde meine Begeisterung jedoch nicht geteilt. Jetzt muss ich 75 Euro Bußgeld zahlen.

Sonntag, 13. November 2016

Melody ist die 19-jährige Tochter meiner Cousine. Heute Nachmittag war sie bei uns zu Besuch. Mama hatte extra zu diesem Anlass Kuchen gebacken. Während des Kaffeeklatsches erzählte Melody von Alex, einem smarten Jungen, den sie vor ein paar Wochen kennengelernt hatte. »Ich bin so glücklich!«, rief meine Nichte zweiten Grades übermütig, »Heute gab mir Alex einen Schlüssel zu seiner Wohnung! Das muss Liebe sein!« Ich freute mich für Melody. Mama hingegen verzog keine Miene und erwiderte trocken: »Schätzelein, wenn Du nach zehn Stunden von der Arbeit nach Hause kommst und findest im Kühlschrank frisches Mett, das Alex dir übergelassen hat, dann – und nur dann – ist es Liebe!«

Montag, 14. November 2016