Wie Doktor Amalgi starb - Walther Kabel - E-Book

Wie Doktor Amalgi starb E-Book

Walther Kabel

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Beschreibung

Aus Träumen von einem behaglichen Bett in meinem behaglichen Schlafzimmer daheim in Berlin-Schmargendorf, Blücherstraße …
Leider nur Träume …
Unser jetziges vorübergehendes Heim ist durchaus nicht behaglich …
Eine Hütte, aus Zweigen geflochten, außen noch bedeckt mit den Riesenblättern der Kanna odorata, des Stinkkrautes, … — Die reine Ironie ist dieser Name für diese Stänkerpflanze: die duftende Kanna!! — Ja — — duftend!! Aber wie!! Wie ein Kehrichthaufen etwa, den die pralle Sonne bescheint! — Und doch hatten wir diese Blätter zum Abdichten der Hütte benutzen müssen, weil wir sonst hier auf der kleinen Insel im Salzsee der indischen Thar-Wüste bei diesen tropischen Regengüssen dauernd pitschnaß gewesen wären …
Die Millionenerbin.
Vielleicht liest sich der erste Teil unseres Abenteuers mehr wie eine Abenteuererzählung. Vielleicht vermißt der freundliche Leser darin das rein detektivmäßige Moment. Und doch: Wenn es sich hier auch nicht um ein besonders verzwicktes Problem handelt, so fand mein Freund Harst im folgenden doch Gelegenheit genug, seine geistigen Gaben in vielfacher Weise auszunutzen. — Der Leser mag selbst urteilen.

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Der Detektiv

Kriminalerzählungen

von

Walther Kabel.

Band 1185

Wie Doktor Amalgi starb

© 2023 Librorium Editions

ISBN : 9782385740825

 

 

Inhalt

Wie Doktor Amalgi starb

Für immer …

Fünf Schüsse.

Mumien?!

Eine der Mumien?

Der Scheiterhaufen.

Die Millionenerbin

Nochmals der Yogi.

Drei Schüsse.

Die anderen Erben.

In Nepal.

Was Honoria bestimmte …

Wie Doktor Amalgi starb

1. Kapitel.

Für immer …

Jemand rüttelt mich kräftig …

Weckt mich aus angenehmen Träumen …

Aus Träumen von einem behaglichen Bett in meinem behaglichen Schlafzimmer daheim in Berlin-Schmargendorf, Blücherstraße …

Leider nur Träume …

Unser jetziges vorübergehendes Heim ist durchaus nicht behaglich …

Eine Hütte, aus Zweigen geflochten, außen noch bedeckt mit den Riesenblättern der Kanna odorata1, des Stinkkrautes, … — Die reine Ironie ist dieser Name für diese Stänkerpflanze: die duftende Kanna!! — Ja — — duftend!! Aber wie!! Wie ein Kehrichthaufen etwa, den die pralle Sonne bescheint! — Und doch hatten wir diese Blätter zum Abdichten der Hütte benutzen müssen, weil wir sonst hier auf der kleinen Insel im Salzsee der indischen Thar-Wüste2 bei diesen tropischen Regengüssen dauernd pitschnaß gewesen wären …

Kein liebliches Quartier … Keine wohltuenden Nächte … Nur stets dahindösend in einer Art Halbschlaf — — zuweilen für Minuten in wirre Träume versinkend, wieder aufschreckend durch einen frechen Wassertropfen, der sich durch das Hüttendach unschwer einen Weg gebahnt hat und das Gesicht trifft … —

So hausen wir fünf Gefährten nun bereits drei Tage auf dieser Insel — wir fünf: Doktor Georg Amalgi, die Engländerin Honoria Goord, Amalgis Diener Hubert Enoch und wir beide, Harald Harst und ich …

Wir fünf, die wir nach den mannigfachsten Abenteuern schließlich hier auf dieses Eiland im Salzsee gelangt sind, — Abenteuer, auf die meine Freunde und Leser sich unschwer besinnen werden, wenn ich nur ein paar Stichworte nenne: Dschebel Hammak, Rani Gadwura, Cholerafriedhof, Afghanendorf und Jacht Dragari!

Der Leser weiß, daß hier auf der Insel im Salzsee das große Geheimnis schlummerte, dem wir nachspüren wollten: die Höhle mit der unermeßlich reichen Goldader! … Weiß, daß dieses Geheimnis durch die Kraft einer ungeheuren Dynamitexplosion für immer begraben wurde, daß wir mit knapper Not mit dem Leben davonkamen und in der Goldgrotte nicht nur die Fürstin, sondern auch ihr verbrecherischer Anhang und ihre bedauernswerten weißen Sklaven ihr Ende fanden …

Aus der Höhle war ein großer Trümmerberg geworden. Hätte man diese Felsblöcke wegräumen wollen, würde man nicht nur ein Heer von Arbeitern, sondern auch Maschinen, Sprengstoff und anderes gebraucht haben.

»Wir kehren später hierher zurück,« hatte Harald entschieden, da unser Proviant nur noch für ein paar Tage reichte und ein ferneres Verweilen auf dem Eiland zwecklos gewesen wäre.

So hatten wir denn am Morgen die kleine Jacht bestiegen und waren, den Kutter der Fürstin im Schlepptau, nordwärts gefahren, — dorthin, wo hinter den Schleiern des unaufhörlichen Regens die Randberge des Sambhar lagen und in diesen Bergen das Afghanendorf. Dort hofften wir unsere Waffen, Reitdromedare und Lastkamele zurückzuerhalten.

Kaum fünfhundert Meter waren wir dann von der Insel entfernt, vorsichtig mit halber Kraft dahingleitend, als Doktor Amalgi ganz plötzlich (er bediente das Steuer) in kurzem Bogen wendete und wieder auf das Eiland der Toten zuhielt.

Harst rief Amalgi zu: »Weshalb?«

Amalgi rief zurück: »Später!«

Und neben ihm stand die schlanke Engländerin in ihrer Männertracht — mehr Mann als Weib. Beide hatten eifrig miteinander geflüstert.

Es ist nicht Haralds Art, viel zu fragen, wenn man ihn mit einer so knappen Antwort abfindet und wenn ein Mann wie Amalgi diese fast unhöfliche Antwort »Später!« für genügend erachtet.

Die Jacht Dragari steuerte also wieder in die grüne Bucht des felsigen Eilandes hinein …

Landete … wurde vertäut …

Dann sagte Amalgi ebenso kurz:

»Lieber Harst, Miß Goord behauptet, am Ufer menschliche Gestalten bemerkt zu haben. Durchsuchen wir die Insel nochmals …«

Und wir taten’s …

Wir ließen den alten Diener an Bord der Dragari zurück als Wache.

Da das Eiland nur klein, brauchten wir nur eine Stunde, um festzustellen, daß Miß Goord sich getäuscht haben müsse. Wir fanden außer Riesenschildkröten kein lebendes Wesen auf dem Inselchen.

Als wir vier dann völlig durchnäßt zur grünumrahmten Bucht zurückkehrten, lag da im hellen Sande des Ufers unser alter Enoch bewußtlos mit blutiger Stirnwunde … Jacht und Kutter waren verschwunden, und wir fünf also vorläufig dazu verurteilt, hier auf dem Eiland unser Leben kümmerlich zu fristen, bis wir eben aus Teilen des Wracks des Zweimasters, den ein Sturm früher einmal hier hatte scheitern lassen, ein Floß hergestellt haben würden.

Deshalb bauten wir die Hütte … Deshalb arbeiteten wir am Tage an dem Floß, dessen Balken und Bretter wir aus dem Wrack mit ganz primitiven Werkzeugen hatten herausbrechen müssen.

Und nun war’s die dritte Nacht in der Hütte …

Nun hatte Harald mich wach gerüttelt …

»Munter werden, mein Alter!!«

Ich saß schon aufrecht auf meinem Graslager …

Die nassen Kleider klebten mir am Körper … Und diese Kleider stanken halb verfault, da sie nie mehr trocken wurden. Unsere Schuhe waren mit weißem Schimmel bedeckt … Dazu eine drückende Hitze, die einem den Atem benahm …

Dunkel ringsum …

»Was gibt’s?« frage ich etwas unwirsch.

»Bitte — — horche.«

Ich horche …

Höre die eintönige Musik der fallenden Tropfen — — wie immer …

Tropenregen — Regenzeit …

Ich horche …

Und … höre von fernher jetzt einen schrillen Ruf …

Nochmals … nochmals …

Mit einiger Phantasie könnte man den Ruf als den Hilfeschrei eines Menschen deuten … —

Dann flackert neben mir ein Flämmchen auf … Harald hat sein Feuerzeug in der Linken … Das Flämmchen flackert …

Ich sehe, daß wir nur mehr zu dreien in der Hütte sind, daß Miß Honoria und der geheimnisvolle, schweigsame, geistvolle Amalgi fehlen.