Wie entstehen die kleinen Menschen? - Martin Sieber - E-Book

Wie entstehen die kleinen Menschen? E-Book

Martin Sieber

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Beschreibung

Außerirdische sind auf dem Mond gelandet und wollen den Planeten Erde erkunden. Dabei entdecken sie eigenartige Objekte, die Arme und Beine besitzen wie sie selbst und sich flink fortbewegen. Von diesen Objekten gibt es auch sehr kleine Exemplare, für die sich zwei Explorer besonders interessieren. Den beiden gelingt es, allerdings auf verbotenem Weg, mit einem Menschen Kontakt aufzunehmen. Chris hilft ihnen, die Sprache und das Leben der Menschen zu verstehen. Besteht eine mögliche Verwandtschaft zu ihnen? Schließlich landen die Außerirdischen auf der Erde, wo es zu tumultartigen Szenen kommt. Außerirdische wie auch Menschen erkennen, dass sie auf eine solche Situation ungenügend vorbereitet sind. Kann es eine freundliche, friedliche Begegnung geben?

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Seitenzahl: 365

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2024 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99146-749-6

ISBN e-book: 978-3-99146-750-2

Lektorat: BH

Umschlagfotos: Rastan, Romolo Tavani, Adrenalinapura | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Vorwort

Die Außerirdischen, die in diesem Sonnensystem „Fuß gefasst haben“, sprechen eine Sprache, die nur sie verstehen. Niemand im Sonnensystem hatte jemals Kontakt mit ihnen. Damit hier in diesem Bericht die Vorgänge, Beobachtungen und Überlegungen der fremden Wesen beschrieben werden können, wird die Sprache der Menschen verwendet.

Teil IErste Erkundungen der „Mission Erde“

1. Das erste Meeting

Der frisch ernannte Leiter der „Mission Erde“, Captain Brown, bereitet sich auf die Eröffnung des ersten Meetings mit seiner künftigen Mannschaft vor, die aus über einem Dutzend Explorern besteht, alle mit einer Spezialausbildung. Anwesend sind auch seine Kollegen vom Leitungsteam sowie Commander C3. Sie sind im großen Konferenzraum der Raumstation „Mission Erde“ versammelt, die vor kurzem auf dem Erdmond gelandet ist. Es geht um das Vorhaben der Explorer, den Planeten S3 zu erkunden, welcher der dritte Planet im Sonnensystem ist(in der Sprache der Menschen ist es der Planet Erde). Die Explorer gehören zu derjenigen Gruppe der extraplanetarischen Lebewesen, die sich „Titaner“ nennen, weil sie der Meinung sind, dass ihre Vorfahren auf dem Mond mit dem Namen „Titan“ auf einer großen Basis gelebt haben. Dieser Mond ist sehr groß und gehört zum Planeten S6, dem sechsten Planeten im Sonnensystem(Planet Saturn).Ursprünglich stammen sie jedoch von einem Exoplaneten eines viel weiter entfernten Sonnensystems.

Captain Brown wirkt wie immer gelassen, keine Spur von Nervosität, aber es ist ihm bewusst, dass dies ein besonderer Tag ist; die Aufmerksamkeit aller ist auf ihn gerichtet. Es ist seine erste Mission und er will sich dafür einsetzen, dass sie erfolgreich verläuft. Dies nicht zuletzt wegen seiner möglichen Beförderung zum Commander, wenn die „Mission Erde“ erfolgreich ist. Damit könnte er Mitglied des Zentralrats werden und wäre somit eine beachtliche Stufe höher als jetzt. Die Chancen dazu beurteilt er positiv. Aber noch wichtiger ist für ihn die faszinierende Herausforderung, die sich auftut, wenn er für die Landung auf der Erde die Erlaubnis bekommt und dann als Leiter der Mission Erde das Geschehen vor Ort ganz in seinen Händen liegt.

Er konnte seine Mitarbeiter für die Mission Erde selbst auswählen und sie werden gemäß seiner Anweisungen die Arbeiten in Angriff nehmen. Nur er wird bestimmen können, wer wie Kontakt zu Lebewesen aufnimmt, falls es solche gibt.

Es ist ihm aber auch bewusst, dass er als Leiter der Mission Erde abgesetzt werden kann, wenn die Mission nicht den erwünschten Verlauf nimmt. Auf der großen Basisstation der Explorer, die sich zusammen mit dem Zentralrat auf dem Planeten Mars befindet, gibt es erfahrene Explorer, die diese Aufgabe gerne übernehmen möchten. Dann ist er auch nicht sicher, ob es in seinem Leitungsteam Mitglieder gibt, die ohne zu zögern in seine Fußstapfen treten würden. In seinem gewohnt sachlichen Ton beginnt Captain Brown:

„Hallo alle von der Mission Erde!“

„Ich begrüße die Leitung und die versammelten Explorer der neuen ‚Mission Erde‘ und speziell auch unseren Gast, Commander C3, der uns vom Zentralrat auf der Marsbasis eine wichtige Botschaft überbringen wird. Wir hier freuen uns, nach einer längeren Pause diese Mission in Angriff nehmen zu dürfen, und das bei einem Planeten, der möglicherweise für uns sehr interessant ist.

Wir alle haben uns für die ‚Mission Erde‘ beworben und sind am Ende eines langen Auswahlverfahrens ausgewählt worden. Das motiviert uns, unser Bestes für das Gelingen der Mission zu geben. Bei bisherigen Explorationen anderer Planeten konnten deren Geologie und, allerdings selten, auch deren Lebewesen erkundet werden. All das hat zu neuen Erkenntnissen geführt, die sehr nützlich sind. Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass das auch bei der ‚Mission Erde‘ gelingt. Nun übergebe ich das Wort Commander C3, der uns als Beauftragter des Zentralrats einiges zu sagen hat.“

Commander C3 steht auf und bewegt sich nach vorne zu Captain Brown. Er wirkt etwas zögerlich, nachdenklich, im Gegensatz zu Captain Brown wenig enthusiastisch. Es scheint, als ob ihn etwas bedrücke. Zweifellos hat er von allen am meisten Erfahrung. Dies und seine Seriosität haben ihn zu einem geachteten Commander gemacht. Das war denn auch der Grund dafür, dass der Zentralrat ihn für die Leitung der „Mission Erde“ angesprochen hatte, was er aber ablehnte. Commander C3 bemerkte die enttäuschte Reaktion auf seine Absage hin und anerbot sich deshalb, als Verbindungsmann zwischen dem Zentralrat und dem Leiter der „Mission Erde“ tätig zu sein, was man dankend annahm.

„Hallo Captain Brown und Leitungsteam, hallo Explorer der Mission Erde“, beginnt er. „Als Mitglied des Zentralrats überbringe ich Ihnen heute unsere besten Grüße an alle Mitglieder der ‚Mission Erde‘ und lege Ihnen dar, weshalb diese Mission für den Zentralrat wichtig ist, was Euer Auftrag ist und welche Vorschriften Ihr einhalten müsst. Über die technische Unterstützung wird Sie dann Captain Brown näher informieren.

Nun zuerst zur Bedeutung der ‚Mission Erde‘: Der Zentralrat, stationiert auf dem Mars, ist auf den Planeten Erde aufmerksam geworden. Wir möchten gerne näheres über diesen Planeten erfahren. Erste Beobachtungen haben nämlich ergeben, dass es auf der Erde gewisse Biosignaturen und vermutlich bewegte Objekte gibt, deren Bewegungen auf eine gewisse Intelligenz hinweisen. Analysen der Atmosphäre der Erde zeigten, dass sich darin Kleinstpartikel befinden, die auf mögliches Leben hindeuten. Die Erde kreist in einem günstigen Abstand zur Sonne, nicht zu nahe, aber auch nicht zu weit weg, günstig deshalb, weil die Entstehung von Leben damit möglich ist. Es könnte sein, dass gewisse Lebewesen über Fähigkeiten verfügen, sich auf dem Planeten zu entwickeln und zu überleben. Das möchte der Zentralrat mithilfe der ‚Mission Erde‘ näher erkunden. Bei der Exploration der Erde muss jedoch sorgfältig vorgegangen werden. Es soll vorderhand strikt vermieden werden, dass Lebewesen auf der Erde, so es denn überhaupt welche gibt, unsere Aktivitäten bemerken. Ferner müssen wir uns vor möglichen Gefahren schützen, zum Beispiel vor der kosmischen Hintergrundstrahlung.“

Was er nicht erwähnt, ist eine Entdeckung der Kollegen auf der Marsbasis, über die der Zentralrat vor kurzem informiert wurde. Die Marsbasis hat ein kleines Flugobjekt aufgefangen, eine Art Raumsonde, auf der eine goldene Platte auf der Außenseite montiert war. Auf der Platte waren eigenartige Zeichen eingraviert, die auf die Existenz intelligenter Wesen hindeuten.(Es handelt sich um die „Golden Records“, eine Art galaktische Flaschenpost, den die Voyager 1 und 2 1977 ins All beförderten).Das Flugobjekt mit der Platte wurde durch eine Raumfähre aufgefangen und auf die Marsbasis transportiert, um dort die eingravierte Botschaft zu entschlüsseln, was nicht gelang. Es macht aber den Anschein, dass die Zeichen von intelligenten Wesen stammen, vielleicht von der Erde. Das bestärkt die Absicht, dass die „Mission Erde“ nicht erkannt werden soll.

„Vermutlich ist es die letzte Mission“, fährt er fort, „die der Zentralrat mit uns Explorern durchführen wird. Künftige Landungen auf der Erde oder auf anderen Planeten sollen dann mit hochintelligenten, denkenden Robotern, den DERO, durchgeführt werden, die uns bei solchen Explorationen ebenbürtig oder sogar überlegen sind und sehr schnell lernen. Zurzeit ist man aber mit der Entwicklung dieser denkenden Roboter noch nicht so weit. Um sie besser auf die Anforderungen vorzubereiten, sind die Erkenntnisse der ‚Mission Erde‘, also von Euch allen, unerlässlich. Wenn es nun nach einer längeren Vorbereitungsphase um eine Landung und eine eingehende Erkundung der Erde geht, ist es unerlässlich, dass eine ausgezeichnete und schnelle Verbindung zwischen der Zentrale und den gelandeten Explorern auf der Erde besteht, und dazu ist die Verbindung zum Mars höchst ungeeignet, weil viel zu langsam. Der Erdmond bietet uns aber eine ideale Position für eine Basis, weil er sehr nahe bei der Erde ist und die Verzögerung bei der Informationsvermittlung minimal ist.“

Commander C3 fährt fort: „Nun zur aktuellen Situation hier auf dem Mond: Vor kurzem haben uns Astronomen der Marsbasis über ein Phänomen unterrichtet, wonach der Mond der Erde stets nur eine Seite der Erde zuwendet und die andere Seite von der Erde aus nicht beobachtet werden kann. Das ermöglicht uns, die Basis der ‚Mission Erde‘ auf der Rückseite des Mondes zu errichten, welcher Ausgangspunkt der Explorationen ist.

Der Zentralrat hat deshalb die Raumstation ‚RS Mission Erde‘ auf der Rückseite des Mondes platziert, wo wir uns heute eingefunden haben. Sie wird bis zum Ende der ‚Mission Erde‘ hier stationiert bleiben. Wir sind aber in der Lage, diesen Standort jederzeit zu verändern. Die verschiedenen Teams der Erkundungsstationen, die noch gebildet werden, befinden sich in der Nähe der Raumstation.“

„Nun zum Auftrag: Über folgendes möchte der Zentralrat Informationen und Erkenntnisse erhalten: Energiequellen, Rohstoffe und mögliche Lebewesen sowie deren Fähigkeiten und Intelligenz. Und natürlich möchten wir wissen, ob eine Landung auf dem Planeten Erde eine Bereicherung oder eine Gefahr für uns darstellt, ferner wo die Landung erfolgen könnte und wo eine Basis erstellt werden kann.“

Um die Explorer anzuspornen, teilt er noch mit:

„Wenn einzelne Explorer von Euch besonders wichtige Beobachtungen und Erkenntnisse aufdecken, haben sie vielleicht das Glück, eine Auszeichnung zu erhalten. Die Leitung sammelt diese Erkenntnisse und wird periodisch die Gewinner dieser Auszeichnung bestimmen und an den Meetings verkünden.“

Commander C3 macht noch folgende, nicht unwichtige Bemerkung: „Noch etwas zu den Auszeichnungen für besondere Leistungen: Wenn die Mission Erde gelingt und eine Landung erfolgt ist, dann stellt sich die Frage nach geeigneten Explorern, die ein ihnen zugeteiltes Gebiet überwachen und dort die Aufgaben zur Erkundung umsetzen. Diese Explorer werden zu Distrikt-Verwaltern befördert, wobei bei dieser Beförderung sicher auch Auszeichnungen für besondere Leistungen eine Rolle spielen.“

In ernsterem Ton fährt er fort: „Und nun zu den Vorschriften:

Der Zentralrat muss aufgrund früherer Missionen ein Verbot aussprechen, das sehr wichtig ist und alle Explorer betrifft: Verboten sind die Landung auf der Erde und der direkte Kontakt zu möglichen Bewohnern, es sei denn, Captain Brown erlaubt oder beordert dies. Mit diesen Verboten soll verhindert werden, dass es zu unerwarteten Komplikationen kommt. Dieses Verbot gilt so lange, bis der Zentralrat eine Änderung bekannt gibt. Das Einhalten dieser Verbote wird von der Leitung überprüft. Übertretungen führen zum Ausscheiden aus dem Team und zum Verlust des Explorer-Status.“

Was Commander C3 nicht erwähnt, sind die Überlegungen des Zentralrats bezüglich einer Landung auf der Erde. Er sieht nicht nur deren großen Nutzen, sondern auch mögliche Gefahren für die Explorer und die „Mission Erde“, sobald sie den Boden betreten. Da bestehen verschiedene Gefahren: die Kontamination mit Mikroorganismen, gefährliche kosmische Hintergrundstrahlungen, die Ungewissheit bei Kontakten mit allfälligen Lebewesen und anderes. Deshalb steht auch eine Landung mit einem ihrer denkenden Roboter (DERO) zur Diskussion. Auch darüber äußert sich Commander C3 nicht. Die DERO sind mittlerweile in ihrer Intelligenz, ihren Fähigkeiten und ihrer kommunikativen Kompetenz so weit fortgeschritten, dass sie den Explorern in vieler Hinsicht ebenbürtig sind, teilweise sogar überlegen. Man kann ihnen einen Auftrag erteilen, den sie sehr sorgfältig angehen und auch sogleich Rückmeldungen geben, was sie gerade tun, was sie dabei sehen, ob alles problemlos verläuft oder wo es Schwierigkeiten gibt. Sogar über ihr Befinden geben sie Rückmeldung.

Diese DERO würden mit einer Raumfähre auf der Erde landen und die geplanten Erkundungen tätigen, sodann wieder einsteigen und sich während des Rückfluges in der Eingangsschleuse einer Totalreinigung unterziehen. Während der ganzen Phase stünden sie in stetigem Kontakt zur Basis, die alle Schritte mitverfolgt und aufzeichnet. Bei einer extremen Notsituation könnten der Roboter und auch die Raumfähre zerstört werden. Das wäre der kleinere Verlust, als wenn Explorer betroffen wären.

Ein Problem mit den DERO, diesen denkenden Robotern, ist jedoch, dass sie sich in neuen, ungewohnten Situationen manchmal komisch und eigenwillig verhalten, ja unberechenbar sind. Das könnte dann zu einem Problem werden, wenn sie auf unbekannte Lebewesen stoßen und ihr angelerntes Verhalten nicht mehr adäquat ist. Ein weiteres Problem ist die Kommunikation mit diesen unbekannten Wesen. Die DERO kennen lediglich die Sprache der Explorer.

Commander C3 erwähnt auch nicht, dass auf der Marsbasis in einem Labor eine künstliche Erdoberfläche nachgebildet werden soll, auf der die DERO mit ungewohnten Situationen konfrontiert werden. Ferner soll ein Fahrzeug entwickelt werden, das sich auf der Erdoberfläche bewegen kann. Da aber ungewiss ist, wie „ungewohnte Situationen“ aussehen, muss man zuerst mehr über die Erde wissen. Nun hat der Zentralrat grünes Licht für die „Mission Erde“ gegeben, verbunden mit dem Auftrag an Captain Brown, mehr Informationen über mögliche bewegte Objekte und Lebewesen zu beschaffen, bevor auf der Erde gelandet wird. Ganz bewusst erwähnt er nichts über diese Überlegungen zu den DERO, auch nicht gegenüber Captain Brown. Dieser würde es gar nicht schätzen, wenn nicht er mit seiner Mannschaft zuerst auf der Erde aufsetzen kann, sondern ein Roboter, der angeblich sehr intelligent ist. Deshalb hält sich Commander C3 in dieser Sache zurück und geht auf Captain Brown zu. Er fährt fort:

„Nun übergebe ich das Wort wieder Captain Brown, der alles Weitere in die Hand nehmen wird. Ich bin zuversichtlich, dass die ‚Mission Erde‘ ein Erfolg wird, und vertraue ganz auf Eure Einsatzbereitschaft und Loyalität gegenüber Captain Brown und dem Leitungsteam. Im Namen des Zentralrats bedanke ich mich dafür.“

Er geht zu seinem Platz, dreht sich aber nochmals um und sagt: „Und noch etwas, das wichtig ist: Ihr werdet am Anfang eher eine mühsame Zeit erleben und sehr viel Geduld und Zuversicht benötigen, um bei den langen, oft ergebnislosen Beobachtungen nicht aufzugeben. Das kann sehr langweilig sein, darüber bin ich mir sicher. Erst mit der Zeit, wenn einzelne Beobachtungen miteinander in Verbindung gebracht und Zusammenhänge erkannt werden und sich dadurch erste Aha-Erlebnisse ergeben, wird es interessanter. Zuerst aber braucht es Geduld und Zuversicht. Das wünsche ich Euch.“

Die anwesenden Explorer klopfen mit ihrem rechten Fuß auf den Boden, sodass ein spezielles Geräusch entsteht, das als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung gilt. Sodann ergreift Captain Brown wiederum das Wort:

„Nun folgen noch einige Informationen. Wir werden heute zwei Erkundungsstationen ins Leben rufen, die in zwei verschiedenen Bereichen tätig sind. Später folgen weitere, je nach Bedarf. Diese zwei Erkundungsstationen sind ebenfalls auf der Mondrückseite platziert. Hier in der geräumigen ‚Raumstation Erde‘ wird die Leitung der Mission Erde arbeiten. Die Leitung befasst sich mit Infrastruktur und Logistik, ferner mit der Funktionsfähigkeit von uns Explorern und natürlich mit der Organisation der ‚Mission Erde‘ nach einer allfälligen Landung und anderes mehr. Wir haben einen kleinen Raumflugkörper für die Besuche bei den einzelnen Erkundungsstationen zur Verfügung, ferner einen digitalen Assistenten sowie Roboter und Drohnen für unsere eigenen Aufgaben. Sehr wichtig ist die zweite große Raumstation, die zeitgleich mit uns auf dem Mond gelandet ist. Sie ist zur Landung auf der Erde geplant und entsprechend ausgerüstet. Zurzeit ist sie noch vollgestopft mit digitalen Assistenten, Robotern und anderen Geräten, die wir benötigen.

Jede Erkundungsstation ist mobil und hat drei Räume: einen für die Arbeit, einen für die Synchronisation mit dem zentralen Kontrollorgan und der Energieversorgung, und der dritte ist der Ruheraum, wo wir uns in den Ruhemodus schalten und damit auch Energie einsparen können. Alle Erkundungsstationen haben ebenfalls einen digitalen Assistenten zur Verfügung. Dieser ist ein unbenannter, kleiner Raumflugkörper mit Antrieb, Kamera, Teleskop, Roboter und Drohne und wird von den Explorern gesteuert. Seine Aufnahmen von der Erde werden zur Erkundungsstation übertragen, zu dem er gehört.

Hier in der Raumstation befindet sich auch eine Aufnahmestation für Kollegen, deren Funktion beeinträchtigt ist oder die Beschädigungen sowie Verletzungen erlitten habe. Ferner befinden sich hier eine Reparaturabteilung für alle technischen Geräte und ein Lagerraum. Zur Wartung dieser Geräte kann ich euch noch etwas Erfreuliches mitteilen: Uns wurden zwei Gerätespezialisten zugeteilt. Sie sind vor kurzem von der Basisstation Mars bei uns gelandet, zusammen mit neuesten Geräten, die uns nun ebenfalls zur Verfügung stehen. Die beiden Explorer haben wie wir auf der Marsbasis die Ausbildung absolviert und sind nun der ‚Mission Erde‘ zugeteilt worden. Ich heiße sie willkommen. Sie werden hier auf der Raumstation tätig sein und sich um all unsere Geräte kümmern. Ich bitte die beiden neuen Explorer, ihre Hand nach oben zu strecken, damit man sie erkennen kann.“

Er fährt fort: „Ihr habt es von Commander C3 vernommen: Der Zentralrat ist an der ‚Mission Erde‘ sehr interessiert. Wichtig ist aber auch, dass es dabei nicht zu Komplikationen kommt. Technisch werden wir für unsere Aufgaben mit den besten Geräten ausgestattet und, was ebenso wichtig ist, mit den besten Informatikern. Wir werden unsere sensibelsten Aufnahmegeräte einsetzen können und verfügen über schnelle Rechner mit großer Speicherkapazität, sodass wir viele Aufnahmen erstellen und analysieren können. Wir müssen uns vorderhand auf die Beobachtung beschränken, was unsere Möglichkeiten stark einschränkt, aber das ist nun mal so. Eine Landung auf der Erde steht, wie ihr wisst, zurzeit nicht zur Diskussion.

Es ist uns wichtig, wie bereits gesagt, dass uns intelligente Objekte auf der Erde nicht erkennen können. Wir bleiben deshalb mit unseren Erkundungsstationen auf der Rückseite des Erdmondes stationiert. Da der Mond immer mit derselben Seite der Erde zugewandt ist, ist die Mondrückseite der ideale Platz für uns. Mit den kleinen, unbemannten digitalen Assistenten, ausgerüstet mit Teleskop und Roboter, können wir uns im Raum vor dem Mond flexibel bewegen und Aufnahmen von verschiedenen Standorten erstellen. Unsere digitalen Assistenten sollen jedoch genügend Distanz zur Erde einhalten, um nicht entdeckt zu werden.

Im Anschluss an dieses Meeting werden wir die Zuteilung von je drei Explorern zu den beiden neuen Erkundungsstationen vornehmen. Sie werden mich und die Leitung direkt über ihre Arbeiten informieren. Was jetzt noch ansteht, ist die Vereidigung aller Explorer, die bekunden, dass sie ihre Aufgabe nach bestem Wissen und getreu dem Auftrag ausführen. Commander C3 hat bereits darauf hingewiesen, dass eine Landung und ein Kontakt mit allfälligen Lebewesen auf der Erde nur mit Erlaubnis stattfinden dürfen. Zudem muss folgendes beachtet werden: Alle wichtigen Vorkommnisse und Entdeckungen sind mir und dem Zentralen Kontrollorgan ZKO zu melden. Alle Explorer werden sich regelmäßig für den Datenaustausch mit dem ZKO verbinden und dabei auch ihre Funktionskontrolle durchführen. Bei Problemen muss die Reparaturabteilung aufgesucht werden. Ebenfalls müssen alle Explorer regelmäßig die im Körper angesammelten Abfallprodukte entsorgen. Dazu steht in jeder Erkundungsstation ein spezieller Anschluss zur Verfügung. Ihr kennt ja diesen Vorgang.

Um die ‚Mission Erde‘ zu einem Erfolg zu bringen, müssen wir gewisse Regeln einhalten. Treffen mit anderen Explorern sind nur erlaubt, wenn es sich um die erteilten Aufträge handelt. Bezüglich der Kommunikation wird allen Explorern Meinungsfreiheit zugestanden, sofern es dabei um die Arbeit und die Aufträge geht. Persönliche Bemerkungen und Bewertungen über Kollegen oder die Leitung sind nicht erwünscht. Bei Problemen oder Beschwerden muss man sich ausschließlich an mich wenden. Alle Mitteilungen, Bemerkungen, Kommentare, Ergebnisprotokolle und dergleichen werden im ZKO gespeichert und sind von der Leitung einsehbar. Das betrifft auch alle mündlichen Informationen. Es ist erwünscht, dass die Explorer ein persönliches Tagebuch erstellen. Aber auch das ist von der Leitung einsehbar. Nun bitte ich alle, sich zur Vereidigung auf einer Linie aufzustellen.“

Die Explorer beeilen sich bei dieser Aufstellung. Es ist eine Reihe von beinahe identisch aussehenden Spezialisten, die alle mehr oder weniger gleich groß sind und auch die gleiche Kleidung tragen. Die Ausnahme sind ein Explorer, der deutlich kleiner ist als die anderen, und ein anderer, der größer ist. Vorne an der Brust ist ihre Bezeichnung fixiert, bestehend aus einer Nummer. Captain Brown fährt fort:

„Bei der Vereidigung erklärt jeder Einzelne von Euch, dass er die ihm auferlegten Aufgaben nach bestem Wissen und getreu dem Auftrag ausführen will. Er sagt dazu laut und deutlich ‚Ja ich will‘, hebt seine rechte Hand in die Höhe und berührt mit seiner linken Hand seine Stirn.“

Nun stellt sich Captain Brown vor den ersten Explorer in der Reihe und spricht laut: „Willst du die dir auferlegten Aufgaben nach bestem Wissen und getreu dem Auftrag ausführen?“ Dann wartet er auf die Antwort „Ja ich will“ und schreitet zum Nächsten und so weiter, bis alle ihr „ja“ abgegeben haben.

Nach dieser Zeremonie verabschiedet sich Commander C3, sodann erfolgt die angekündigte Zuteilung der Explorer zu den zwei Erkundungsstationen mit je drei Explorern. Diese Explorer bekommen zur Unterscheidung zusätzlich eine Nummer zugeteilt.(Da sich das Zahlensystem der Explorer vom Zahlensystem der Menschen unterscheidet, wird hier das Zahlensystem der Menschen verwendet).Die Nummerierung ist fortlaufend und beginnt bei 1. Es sind dies:

Erkundungsstation „ES-Geografie“ (ES-Geo) der Erde:

Zuteilung: Explorer 1, 2 und 3. Erkundungsaufgaben: mögliche Landeplätze für die Landung auf der Erde, Bodenbeschaffenheit, Rohstoffe, Energiequellen, mögliche Probleme beim Anflug und nach der Landung, die zu beachten sind. Entfernung der Erde vom Mond, vom Mars, Dauer einer Umkreisung der Erde um die Sonne. Ferner: eigene Erkundungsaktivitäten nach Ermessen der Explorer.

Erkundungsstation „ES-Bewegte Objekte“ (ES-BO):

Zuteilung: Explorer 4, 5 und 6. Aufgaben: Welche Typen von Lebewesen, von bewegten Objekten gibt es? Häufigkeit, Funktion, Kompetenzen, Entwicklungsstand. Welche Bedeutung haben sie für die Explorer? Ferner: eigene Erkundungsaktivitäten nach Ermessen der Explorer.

Captain Brown fährt fort:

„Für die ES-Geo habe ich drei Spezialisten ausgesucht, die eine entsprechende Ausbildung erhalten haben.“ Er ruft sie auf und bittet sie vorzutreten. Sie erhalten nun folgende Bezeichnung: „Explorer 1 ES-Geo“ respektive Explorer 2 respektive 3. Dann heftet er das prächtige Namensschild mit der neuen Bezeichnung an die Brust der Explorer. Das gleiche Vorgehen erfolgt bei den drei Explorern der Erkundungsstation ES-BO mit Explorer 4, 5 und 6.

„Die Explorer der beiden neu gebildeten Erkundungsstationen haben eine Erkundungsstation zur Verfügung, von wo aus sie arbeiten und sich regelmäßig mit dem zentralen Kontrollorgan ZKO verbinden müssen. Zu den Explorern, die jetzt nicht zugeteilt wurden, ist Folgendes zu sagen: Sie stehen in Reserve. Es werden bald weitere Erkundungsstationen gebildet, um mehr Informationen über die Erde zu erhalten. Bis dahin sollen sich diese Explorer mit den neuen Geräten vertraut machen, ferner ihre Informatikkenntnisse erweitern und die Übungen mit den Prüfungsfragen durchgehen.“

„Nun schließe ich dieses Meeting und wünsche allen einen guten Start. Die Mission Erde beginnt jetzt, genau jetzt! Und wenn wir mal nicht im hellen Sonnenlicht sind, sondern im Dunkeln, geht unsere Arbeit trotzdem weiter. Also: an die Arbeit!“

Die Explorer klopfen wiederum anerkennend mit ihrem Fuß auf den Boden und verlassen den Konferenzraum. Einer bemerkt, dass er den Hinweis auf Hell und Dunkel nicht verstanden habe.

2. Die Erkundungsstation Geografie ist perplex

Die drei Explorer 1, 2 und 3 der Erkundungsstation ES-Geo bereiten ihren digitalen Assistenten für die Beobachtung der Erde vor und kontrollieren den Antrieb, die Steuerung, die Kameras und das eingebaute Teleskop. Es ist das erste Mal, dass sie miteinander arbeiten, was für sie kein Problem darstellt, weil sie wissen, dass alle drei gemeinsam die Arbeit angehen und für die Leitung zufriedenstellend erledigen wollen. Wie die allermeisten Explorer sind sie sehr sachorientiert. Meinungen werden emotionslos geäußert, Entscheide sachlich begründet.

Bei den Apparaten scheint alles zu funktionieren. Nun soll der digitale Assistent mit den Aufnahmen von der Erde beginnen. Explorer 3 fragt: „Wo über der Erde und in welcher Entfernung wollen wir den digitalen Assistenten platzieren?“ Explorer 1 meint, dass man ihn zunächst auf der Mondoberfläche, die der Erde zugewandt ist, parken und mit den Aufnahmen beginnen solle. Die beiden anderen nicken zustimmend.

Nun starten sie den Antrieb ihres unbemannten digitalen Assistenten, schalten die Kameras ein und steuern ihn auf die andere Seite des Mondes, die schwach von der Sonne beleuchtet wird. Die Aufnahmen von der Erde werden zu den Explorern in der ES-Geo, hinter dem Mond stationiert, weitergeleitet. Die drei sind hoch erstaunt über das, was sie sehen. So präzise haben sie die Erde noch nie gesehen. Ihr Erstaunen ist aber kaum bemerkbar. Es äußert sich lediglich in einem Blick zum Nachbarn, der mit einem kurzen Kopfnicken reagiert. Erstaunen zeigen ist nicht ihre Stärke, das der anderen Explorern aber auch nicht.

Die Aufnahme der Erde ist allerdings nicht ganz optimal, weil nur eine Seite der Erde hell erleuchtet ist. Es ist die Seite, die der Sonne zugewandt ist. Auf der anderen Seite ist es dunkel, nichts ist zu erkennen. Den Explorern ist dies jedoch von anderen Planeten bekannt, bei denen auch nur ein Teil von der Sonne beleuchtet wird.

Bei ihren Beobachtungen konnten sie nach einer gewissen Zeit auf der Erdoberfläche gewisse Konturen, eine Art Zeichnung erkennen. Deshalb haben sie begonnen, eine „Landkarte“ zu zeichnen. Besonders aufgefallen ist ein Gebiet, das die Form eines „Stiefels“ mit einem hohen Absatz hat und wie ein „Bein“ aussieht. Diesen „Stiefel“ konnten sie auf den Aufnahmen leicht erkennen.

Explorer 1 meldet sich plötzlich mit kräftiger Stimme: „Da findet etwas Eigenartiges statt: Zuerst war der Stiefel gut sichtbar, dann hat er sich langsam in den dunklen Teil der Erde verschoben und schließlich ist er ganz verschwunden; das ist sehr komisch! Dafür sind neue Teile der Erde sichtbar geworden. Nach einer längeren Unterbrechung ist der Stiefel wieder erschienen, zum Glück! Meine Vermutung ist, dass sich die Erde um ihre eigene Achse dreht.“

Explorer 3 ist auch perplex: „Das ist neu für mich. Ich dachte, die Erde drehe sich nicht um sich selbst, lediglich um die Sonne. Günstig für uns ist, dass diese Phasen von Hell zu Dunkel und wieder zu Hell nicht sehr lange dauern.“

(Für eine Drehung der Erde um ihre eigene Achse verwenden die Explorer einen speziellen Begriff in ihrer eigenen Sprache. Er bedeutet so etwas wie „Hell-Dunkel-Einheit“. Wir verwenden hier den Begriff „Tag“, für die Umkreisung der Erde um die Sonne den Begriff „Jahr“).

Die Explorer wollen nun die Erde aus einer besseren Position beobachten. Dazu steuern sie ihren digitalen Assistenten in den Raum zwischen Sonne und Erde, und zwar so, dass die Erde voll belichtet ist. Aufgrund ihrer Beobachtungen stellen sie folgendes fest: Auf der Erdoberfläche gibt es drei dominante Hell-Dunkel-Unterschiede: hell, grau und dunkel. An den Polen gibt es große Gebiete, die hell sind. Das ist vermutlich ein weißes Gestein, das auch auf dem Mond und anderen Planeten zu finden ist. Hier wäre eine Landung möglich.

Bei den grauen Gebieten handelt es sich möglicherweise um einen Untergrund, auf dem sich eine Vegetation entwickeln kann. Diese Gebiete sind deshalb für die Explorer von besonderem Interesse. Es sind Gebiete, die häufig von dünnen, schwarzen „Adern“ durchzogen sind, die sich alle in Richtung der großen schwarzen Flächen erstrecken und dabei auch breiter werden(Flüsse).Explorer 2 meint, bei diesen riesigen dunklen Flächen könnte es sich um hochinteressante Rohstoffe handeln.

An den schwarzen Adern entlang existieren oft graue Gebiete, die aus sehr vielen rechteckigen Flecken bestehen. Dies ist eigenartig, weil es sehr regelmäßig geformte, rechteckige Flecken sind, was unüblich ist. Oft gibt es mehrere rechteckige Flecken, die genau gleich groß sind. Auf anderen Planeten und auf dem Mond haben sie so etwas noch nie beobachtet. Was könnte das sein? Die Explorer möchten dazu weitere Beobachtungen anstellen.

Im Raum über der Erde, aber mit deutlichem Abstand, wurden zahlreiche kleine, meteorähnliche Körper festgestellt, welche die Erde umkreisen. Dabei gibt es auch Körper, die sich eigenartigerweise genau synchron zur Erde bewegen. Sie verglühen nicht, was dafür spricht, dass es keine Meteoriten sind. Aber was dann?

Zur Frage, wo auf der Erde die Explorer landen könnten, konzentrieren sie sich auf den Untergrund an verschiedenen Orten, damit sie Captain Brown geeignete Landeplätze unterbreiten können. Beim nächsten Meeting wollen sie sich zudem erkundigen, weshalb es auf der Mondrückseite in letzter Zeit immer dunkler wurde. Als sie zu Beginn auf dem Mond gelandet waren, war der Boden hell erleuchtet. Nun ist alles grau und zunehmend im Dunkeln.

3. Lebendige Wesen erkannt

Bevor die drei Explorer 4, 5 und 6 der Erkundungsstation ES „Bewegte Objekte“ mit ihrer Arbeit beginnen, erläutert ihnen Captain Brown den Auftrag. Er holt weit aus und beginnt: „Wenn auf der Erde intelligente Wesen existierten, die für uns Explorer interessant sind oder aber eine Bedrohung darstellen, dann wären es Wesen, die sich bewegen und wenn möglich in den Raum vorstoßen können. Deshalb haben bewegte Objekte, insbesondere intelligente bewegte Objekte, bei der Beobachtung Priorität. Intelligente Bewegungen erkennen wir daran, dass bei ihren Bewegungen bezüglich Ort, Zeit und Geschwindigkeit ein regelmäßiges Muster zu erkennen ist. Es sind also nicht bloß zufällige Bewegungen.“

„Die Leitung“, fuhr er fort, „interessiert sich deshalb für die intelligenten bewegten Objekte, wie häufig sie auftreten, wie schnell sie sich bewegen und über welche Distanzen. Wie erfolgen ihre Energieversorgung und Steuerung? Allgemein geht es um eine erste Einschätzung der Fähigkeiten und Intelligenz dieser Objekte, ihren Nutzen und ihre möglichen Gefahren für uns Explorer. Dies kann aber jetzt noch nicht beantwortet werden, weil wir uns zuerst Detailwissen aneignen müssen. Das heißt für uns und für Euch deshalb: Beobachten, beobachten und nochmals beobachten. Das ist mein Anliegen und mein Auftrag an Euch, ja an alle.“

Die drei Explorer haben das verstanden und warten nur darauf, endlich mit dem Beobachten beginnen zu können. Sie dirigieren von ihrer Erkundungsstation hinter dem Mond ihren unbemannten digitalen Assistenten auf die Vorderseite des Mondes, der dort landet. Sein Teleskop wird auf die Erde gerichtet und es entstehen prächtige Aufnahmen der Erde, welche die drei Explorer ebenso bestaunen wie die Kollegen der ES-Geo.

Explorer 6 meldet sich nun: „Ich schlage vor, für weitere Aufnahmen den stationären Ort zu verlassen und vom Mond aufzusteigen, um bei den Aufnahmen flexibler zu sein. Auch sind wir dann näher bei der Erde und können kleinere Objekte besser erfassen.“

„Ja, gute Idee“, meint Explorer 4, „allerdings müssen wir dabei immer noch in der Nähe des Mondes bleiben, wie es befohlen wurde. Ich bin gespannt auf die Bilder, der digitale Assistent hat ja ein gutes Teleskop und wir können die Aufnahmen zu unserer Erkundungsstation übermitteln und dort vergrößern.“

Bei den nun begonnenen intensiven Beobachtungen konnten die drei Explorer nach längerer Beobachtungszeit feststellen, dass es auf der Erde fünf verschiedene Typen bewegter Objekte gibt. Explorer 6 berichtet, was für ihn eindrücklich ist. „Mir gefallen die großen länglichen Formationen, die wie ein langgezogener rechteckiger Strich aussehen. Ich gebe ihnen vorläufig den Namen ‚Bewegte Objekte lang‘(Typ 1). Sie sind auf der Erdoberfläche deutlich sichtbar, setzen sich langsam in Bewegung und halten nach einiger Zeit wieder an, manchmal legen sie auch längere Strecken zurück. Ihre Bewegung ist recht einförmig und es macht den Eindruck, als ob sie sich auf einer Art ‚Schiene‘ bewegen. Die Variabilität ihres Verhaltens ist nicht besonders groß, aber beeindruckend ist ihre Länge. An den Orten, von welchen diese Objekte wegfahren, aber auch an den Zielorten, befindet sich oft eine Ansammlung von großen, rechteckigen Körpern, eine Art Zentrum.“

Explorer 4 fährt fort: „Wenn du den Namen ‚Bewegte Objekte lang‘verwendest, dann möchte ich auf kleine, rechteckige Körper aufmerksam machen und diesen den Namen ‚Bewegte Objekte kurz‘(Typ 2) verleihen. Sie sind außerordentlich häufig anzutreffen, sie erreichen eine beachtliche Geschwindigkeit und sind in der Lage, in kurzer Zeit wieder anzuhalten. Im Gegensatz zu den ‚Bewegten Objekte lang‘sind sie viel wendiger und ‚eigenwillig‘, da sie plötzlich nach links oder rechts abbiegen. Bei ihnen gibt es eine große Vielfalt in Größe und Form. Sie benützen mehrheitlich eine für sie präparierte Piste mit geraden Strecken und Kurven. In den Zentren sind die Kurven eng, außerhalb langgezogen. Das sieht dann recht imposant aus.“

Explorer 5 drängt vor: „Wenn du von imposanten Kurven sprichst, dann muss ich dich auf Objekte aufmerksam machen, die sich in noch viel größeren Kurven bewegen. Ich nenne sie ‚Fliegende bewegte Objekte‘ oder ‚Flugobjekte‘ (Typ 3),deren Größe zwischen den beiden genannten Typen liegt. Das besondere Merkmal ist ihre Fähigkeit, von der Erdoberfläche abzuheben und sich im Raum oberhalb der Erde zu bewegen, und das mit deutlich höherer Geschwindigkeit als bei allen anderen. Besonders schön sind dabei die wunderbaren Kurven, die sie vollführen. Diese Flugobjekte sind in der Lage, innerhalb kurzer Zeit große Distanzen zurückzulegen, bevor sie wieder auf dem Boden landen. Sie bewegen sich weder auf Schienen noch auf Pisten, sondern sind autonome Objekte, die sich im Raum frei bewegen können. Ich habe Aufnahmen und ihr werdet staunen. Für mich sind es ohne Zweifel intelligente bewegte Objekte.“

Explorer 4 schaltet sich wieder ein: „Als ich die ‚Bewegten Objekte kurz‘ beobachtete, sind mir kleine Objekte aufgefallen, die sich immer in deren Nähe befanden. Sie waren auch dort zu sehen, wo die ‚Bewegten Objekte lang‘ angehalten hatten, also in den großen Zentren. Auf den Aufnahmen erscheinen sie entweder als Punkt oder, von der Seite her beobachtet, als Strich. Ich schlage vor, dass man sie ‚Strichobjekte‘benennt (Typ 4). Sie sind kleiner als die ‚Bewegten Objekte kurz‘, schmal und sehr beweglich. Wenn das Teleskop sich senkrecht über der Erde befindet, erscheinen diese ‚Strichobjekte‘ als Punkte. Ist der Einfallswinkel nicht senkrecht, sondern schräg geneigt, werden aus den Punkten Striche, deshalb ‚Strichobjekte‘. Ihre wahre Gestalt entspricht eher einem Strich als einem Punkt. Darauf weist auch das Schattenbild.“

Explorer 4 ergänzt: „Es sind einfach Striche, die sich bewegen. Diese Strichobjekte sind auf der Erde fast überall anzutreffen, jedoch außerordentlich häufig bei Ansammlungen von rechteckigen Gebäuden(Häuser), also in den Zentren. Sie können sich nicht so schnell bewegen. Häufig haben ihre Bewegungen etwas Zielgerichtetes, Uniformes und es scheint, als ob sie Beine und Arme haben. Dies ist besonders in den Zentren zu beobachten, wo viele Strichobjekte zielstrebig in die gleiche Richtung gehen. Weil sie eine Ähnlichkeit zu unseren Robotern haben, könnte man sie auch als ‚Strichroboter‘ bezeichnen.“

Explorer 6 will noch andere Objekte beobachtet haben. „Ich habe ja oft die ‚Bewegten Objekte lang‘ beobachtet und ihre Reisen hinaus aus den Zentren auf das Land. Dabei habe ich verschiedenartige bewegte Objekte gesehen, die voluminöser sind als die Strichroboter, teilweise größer, teilweise kleiner. Ihr Körper ist eher rundlich und nicht senkrecht aufgerichtet, wie bei den Strichrobotern. Sie sind nicht so zahlreich und vor allem nicht in den Zentren anzutreffen, sondern auf dem Land. In der Regel bewegen sie sich etwa gleich schnell wie die Strichroboter, manche Objekte sind aber auch deutlich schneller, und im Gegensatz zu den Strichrobotern sind sie praktisch nie in der Nähe der anderen bewegten Objekte zu beobachten. Ihre Bewegungen sind kaum je zielgerichtet. Ich würde sie als ‚Rundobjekte‘ (Typ 5)bezeichnen.“

Nun folgt ein Austausch über die Charakteristik der fünf Typen. Die beiden Explorer 5 und 6 finden, dass die Flugobjekte von allen fünf Typen die am weitesten entwickelten Objekte sind. Auch haben sie haben eine gewisse Ähnlichkeit zu ihren Raumflugkörpern. „Die sollten wir uns näher anschauen“, bemerkt Explorer 5. Explorer 6 ist von den ‚Bewegten Objekte lang‘ begeistert, weil sie die furchige Erdoberfläche so präzise durchqueren. Für die Strichroboter und Rundobjekte besteht kaum ein Interesse.

Explorer 6 hat ein Anliegen: „Ich wünschte mir, dass die digitalen Assistenten viel näher an die Erde gebracht werden könnten. Die Nähe zur Erde würde es erlauben, dass von den Strichrobotern und Rundobjekten bessere Aufnahmen erstellt werden könnten, aber auch von den anderen Objekten.“ Explorer 5 reagiert positiv: „Wir könnten Captain Brown dieses Anliegen vortragen. Vielleicht ist er ja einverstanden. Dann sollten wir von ihm auch erfahren, welche bewegten Objekte wir prioritär beobachten sollen. Wir können ja nicht mit einem Teleskop alle fünf Typen der bewegten Objekte gleichzeitig beobachten.“ Explorer 4 nickt zustimmend.

Eine unerwartete Entdeckung, die zuerst Explorer 6 machte, irritierte die drei Explorer sehr. Es sind Aufnahmen von ihrem Teleskop, das stationär auf der Vorderseite des Mondes platziert ist: „Seht ihr: derjenige Teil der Erde, der von der Sonne hell erleuchtet wird, ist kleiner geworden. Er wird jeden Tag etwas kleiner. Zuerst glaubte ich meinen Beobachtungen nicht, dann aber, als an den nachfolgenden Tagen dieser helle Teil der Erde noch kleiner wurde, bin ich mir sicher geworden. Ich befürchte, dass wir in einigen Tagen gar nichts mehr von der Erde sehen. Wie sollen wir die Erde beobachten, wenn sie verschwindet?“

Und er fährt fort: „Ich habe mich mit den Kollegen der ES-Geo in Verbindung gesetzt, die kennen sich mit den Planeten besser aus. Explorer 2 erklärte mir, die Erde sei nicht verschwunden, sie zeige dem Mond, also uns, lediglich ihre dunkle Seite. Die andere Seite werde aber nach wie vor von der Sonne beleuchtet. Wir müssten uns gedulden, die Erde werde schon wieder erscheinen.“

Explorer 5 bemerkt: „Ich verstehe nicht recht, weshalb die Erde verschwindet und dann wieder erscheint. Was mich aber mehr interessiert, ist die Frage, wann wir die Erde wieder sehen? Das kann ja lange dauern, bis wir sie wieder voll belichtet beobachten können, da wird es mir langweilig. Ich verstehe nicht, weshalb wir nicht einfach auf der Erde landen können. Ich jedenfalls wäre dabei und wir würden auch schneller Fortschritte erzielen.“

Dazu Explorer 4: „Mir ist das auch nicht so klar. Aber offenbar will man das nicht. Commander C3 hat uns ja ausdrücklich ein Landeverbot auferlegt.“

Und Explorer 5 ergänzt: „Das Verbot ist ihm sehr wichtig. Erinnert ihr euch noch, wie wir alle einzeln geloben mussten, dass wir die Vorschriften einhalten werden? Diese Zeremonie mit der ‚Vereidigung‘ war doch recht überrissen.“

„Ja, einverstanden“, bemerkt Explorer 4, „es sei denn, es verbirgt sich dahinter etwas sehr Ernsthaftes, über das man uns nicht informieren will.“

„Da ist noch etwas“, fährt er fort, „das könnte uns die langweilige Wartezeit ersparen. Der Kollege von der ES-Geo hat uns empfohlen, unseren digitalen Assistenten im Raum zu verschieben und so zu platzieren, dass er die Erde wieder von der beleuchteten Seite aufnimmt. Dann könnten wir unsere Beobachtungen fortsetzen. Das finde ich eine gute Idee.“ Die beiden Kollegen nicken zustimmend. „Aber eine Erklärung für das Verschwinden der Erde, und das über eine längere Zeit, hätte ich schon gerne“, bemerkt Explorer 5.

4. Soll eine Drohne auf der Erde landen?

Captain Brown eröffnet das Meeting wiederum im Beisein aller Explorer, der Leitung und Commander C3 auf der Raumstation „Mission Erde“. Er weist vorab auf den Ablauf des Meetings.

„Hallo zusammen! Willkommen zu unserem Meeting“, beginnt er. „Als Leiter der ‚Mission Erde‘ werde ich jeweils über aktuelle Beobachtungen berichten und dabei auch die Rückmeldungen vom Leitungsteam einbeziehen. Ihr wisst ja, dass alle eure wichtigen Erkenntnisse sofort der Zentrale gemeldet werden müssen. Die Leitung erstellt dann den aktualisierten Erkenntnisstand zur ‚Mission Erde‘, der uns allen zugänglich ist. Unsichere Erkenntnisse, Vermutungen oder Interpretationen werden jedoch nicht aufgenommen. Wenn einzelne Explorer Fragen, Anregungen oder einfach nur Bemerkungen vorbringen möchten, dann soll das mir direkt auf dem üblichen Informationsweg mitgeteilt werden.

Zum aktuellen Meeting fordere ich nun die Explorer der beiden neuen Erkundungsstationen auf, über ihre Arbeit zu berichten. Die Erkundungsstation Geografie soll beginnen.“

Explorer 1 der ES-Geo beginnt: „Die erste Überraschung für uns war, als wir realisierten, dass sich die Erde um ihre Achse dreht. Damit hatten wir nicht gerechnet. Gewisse gut erkennbare Regionen waren plötzlich nur noch teilweise erkennbar, dann gar nicht mehr, später kamen sie wieder zum Vorschein. Die Erde dreht sich also um die eigene Achse, so wie wir das vom Planeten Mars kennen.“

Captain Brown: „Das ist für uns wichtig, diese Drehung der Erde mit den Hell-Dunkel-Phasen. Falls wir auf der Erde landen werden, müssen wir wissen, wie lange diese Dunkelphase dauert. Habt ihr das inzwischen herausfinden können?“ Explorer 2 meldet sich: „Gemäß unserer Zeitmessung ist die Eigenrotation der Erde fast gleich lang wie diejenige des Mars, die uns ja bekannt ist“. „Gut“, bemerkt Captain Brown, „nun wissen wir, was uns auf der Erde erwartet. Wir müssen damit rechnen, dass es nach kurzer Zeit dunkel wird und unsere Arbeit dann für eine gewisse Zeit erschwert oder unmöglich gemacht wird.“

Explorer 1 fährt mit der Berichterstattung fort: „Dann ist da bei uns noch eine Frage aufgetaucht: Als wir zu Beginn auf dem Mond gelandet waren, war der Boden hell erleuchtet. Nun ist alles grau und zunehmend im Dunkeln. Weshalb ist es auf der Mondrückseite in letzter Zeit immer dunkler geworden?“

Captain Brown: „Das wird klarer, wenn wir über die Rotationen sprechen. Wie wir wissen, wendet sich ja der Mond immer mit derselben Seite der Erde zu. Daraus könnte man schließen, dass sich der Mond nicht um die eigene Achse dreht, sondern stabil bleibt. Dem ist jedoch nicht so. Der Mond dreht sich auch. Wir alle haben das bemerkt, als es bei uns auf der Rückseite des Mondes langsam immer dunkler wurde und erst nach einiger Zeit wieder heller und dann ganz hell. Dieser Wechsel von Hell auf Dunkel findet somit auch auf dem Mond statt, nur viel langsamer als auf der Erde oder dem Mars. Wenn wir hier auf dem Mond in einer Dunkelphase sind, dann gibt es auf der Erde in dieser Zeit 14 ‚Erd-Rotationen‘. Während einer vollen Hell-Dunkel-Phase auf dem Mond sind es auf der Erde 28 ‚Erd-Rotationen‘. Als wir hier auf dem Mond in eine Dunkelphase kamen, hatten einige unter uns fälschlicherweise befürchtet, dass bei uns auf dem Mond das Licht ganz ausgeht, und sich deswegen besorgt an mich gewandt. Aber diese Befürchtung ist natürlich nicht eingetroffen.“

Explorer 1 fährt fort: „Bei einer weiteren Überraschung haben wir und die Kollegen der ES ‚Bewegte Objekte‘ etwas beobachtet, was wir auch nicht erklären können. Es geht um folgendes: Zu Beginn unserer Beobachtungen war ungefähr die Hälfte der Erde von der Sonne hell beleuchtet, die andere blieb im Dunkeln, ungeachtet der Eigenrotation. Nun haben wir nach einiger Zeit festgestellt, dass dieser hell beleuchtete Teil immer kleiner wurde und die Erde schließlich ganz verschwunden war. Aber glücklicherweise ist sie nach einer längeren Phase wieder erschienen. Wir wissen jedoch nicht, weshalb das so ist.“

Captain Brown fährt fort: „Der Mond dreht sich sehr langsam um die Erde. Dadurch sehen wir auf dem Mond die Erde jeweils nur dann als volle runde Scheibe, wenn er sich zwischen Erde und Sonne befindet und die Erde hell erleuchtet ist. Hat der Mond eine halbe Erdumdrehung hinter sich gebracht, ist nichts von der Erde erkennbar. Bei einem Viertel einer Erdumdrehung wird nur ein Teil gesehen und so weiter. Dieses Größer- respektive Kleinerwerden der Erde ist natürlich störend, aber dazu haben wir digitale Assistenten, die wir im Raum bewegen und somit günstig platzieren können. Aber wir können beruhigt sein: Die Erde verschwindet nicht! Für uns ist es noch wichtig zu wissen, wie viele Umdrehungen die Erde um die eigene Achse im Laufe einer vollen Umkreisung um die Sonne macht. Aufgrund meiner Berechnungen sind es 340 Umdrehungen. Dies ist eine erste Schätzung, die wir später noch präzisieren werden. Beim Mars sind es bei einer Umkreisung(Marsjahr)fast doppelt so viele Rotationen.“

Nun wünscht Captain Brown, dass die ES-Geo über weitere Beobachtungen informiert. Dazu erwähnen die Explorer Folgendes: Im Raum sehr nahe bei der Erde wurden zahlreiche kleine, meteorähnliche Körper festgestellt, welche die Erde synchron umkreisen. Sie bleiben somit stets über dem gleichen Gebiet der Erde stationiert.(In der Sprache der Menschen sind es geostationäre Satelliten).Möglich wäre, dass es sich um Meteoriten handelt. Aber die synchrone Bewegung sei für Meteoriten ungewöhnlich, meinen die Explorer. Aber was sind sie dann? Captain Brown bemerkt dazu, die Leitung werde diesem Phänomen nachgehen.

Die Explorer 1, 2 und 3 wollen sodann noch ihre Empfehlungen zu einer Landung abgeben, die sich aufgrund ihrer Beobachtungen ergeben haben. Explorer 1 hält sich kurz: „Eine Landung wäre aus unserer Sicht auf den sehr hellen Gebieten an den Polen realistisch. Zur Suche nach Bodenschätzen schlagen wir vor, bei der grauen Masse(Lava der Vulkane)mithilfe eines Roboters Bodenproben zu entnehmen. Was die großen schwarzen Flächen(Meere)betrifft, vermuten wir, dass es sich hier möglicherweise um Gebiete mit wichtigen Bodenschätzen handelt. Das sollte unserer Meinung nach erkundet werden.“

Captain Brown nimmt dazu eher kritisch Stellung: „Eine Landung auf den weißen Gebieten an den Polen kommt zurzeit sicher nicht infrage. Dazu gibt es noch zu viele ungeklärte Fragen, und der Zentralrat würde aus diesem Grund sicher nicht das Landeverbot aufheben. Dasselbe gilt für Bodenproben bei der grauen Masse mithilfe eines Roboters.“

Captain Brown beauftragt sodann die ES-Geo, eine „Weltkarte“ zu erstellen. Das sei ein großes und längerfristiges Unterfangen und beinhalte Angaben über die Kontinente, Gesteine und Mineralvorkommen, die Temperaturzonen und Windgürtel, die Vegetation, die Ausbreitung der bewegten Objekte und der großen Zentren. Die Erkundungsstation solle sich dafür Zeit nehmen und sich melden, wenn sie dazu einen ersten Entwurf habe.

Nun erteilt er das Wort den Explorern der Erkundungsstation „ES Bewegte Objekte“. Sie berichten über ihre Einteilung der bewegten Objekte in fünf Gruppen und schildern kurz deren Hauptmerkmale. Schließlich bemerkt Explorer 4: „Wir sind überrascht gewesen, dass wir so deutlich unterschiedliche Typen gefunden haben. Aufgrund der verschiedenen Fähigkeiten liegt unser Interesse bei den Flugobjekten, weil sie am weitesten entwickelt sind und die Erde verlassen können. Ferner aber auch, weil sie intelligent und unseren Raumstationen in gewisser Weise ähnlich sind und eine Kontaktaufnahme mit ihnen wohl am ehesten realistisch wäre. Die Frage ist, wie wir mit ihnen Kontakt aufnehmen könnten.“