Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden - Pete Johnson - E-Book
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Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden E-Book

Pete Johnson

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Beschreibung

Ein verrückter und witziger Roman über das Leben als Teenager
Dieses Kinderbuch ist die perfekte Lektüre für alle Fans von „Gregs Tagebuch“ oder „Mein Lotta-Leben“ . Markus' Leben ist zum Schieflachen!

Zum Buch: 
Seit Markus' Eltern ihm an seinem 13. Geburtstag eröffnet haben, dass er ein „Halbvampir“ ist, steht sein Leben Kopf! 
Aber gerade als Markus glaubt, das Schlimmste nun hinter sich zu haben, haben Mum und Dad schlechte Neuigkeiten für ihn: Seine Verwandlung ist noch nicht abgeschlossen - im Gegenteil: Jetzt geht’s erst richtig los! 
Und so muss Markus plötzlich auftretende Blutdurstattacken unterdrücken, Fliegen lernen und ganz nebenbei auch noch herausfinden, welches blutrünstige Monster im Wald sein Unwesen treibt. Dabei will er doch nur eins: Endlich Tallulah auf ein Date ausführen! Da bleibt nur noch rabenschwarzer Grabeshumor ... 

  • Lustig und spannend: Idealer Lesestoff für Jungs
  • Witzige Kapitel im Blog-Stil: Kurze Lesehappen auch für ungeübte Leser geeignet
  • Das perfekte Geschenk: Nicht nur zum 13. Geburtstag
  • Das Leben als Teenager: Nie war Pubertät so lustig!
  • Übrigens: Auch Mädchen lachen sich über Markus, den Halbvampir, kaputt!


Dieser lustige Kinderroman des britischen Bestsellerautors Pete Johnson ist das ideale Geschenk für alle Jungen und Mädchen ab 10 Jahren. Überzeugt auch Lesemuffel!

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Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © 2011 Pete Johnson

Titel der Originalausgabe: The Vampire Hunters

Die Originalausgabe ist 2010 im Verlag Random House Children’s Books (Corgi Yearling), London, erschienen.

© 2020 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9, München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Pete Johnson

Übersetzung: Maja von Vogel

Covergestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung von Illustrationen von Thorsten Saleina und Bildmaterial von GabrielJose/shutterstock.com

Innenvignetten: Thorsten Saleina und Bildmaterial von GabrielJose/shutterstock.com

ISBN eBook 978-3-8458-3833-5

ISBN Printausgabe 978-3-8458-3789-5

www.arsedition.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die sich eine Fortsetzung von Markus’ Abenteuern gewünscht haben – und die genaue Vorstellungen davon hatten, wie es weitergehen soll. Ich hoffe, ich habe es richtig hinbekommen!

Eine Anmerkung des Autors

Diese Geschichte ist frei erfunden. Doch auch wenn Vampire in der realen Welt nicht existieren, gibt es andere Gefahren, die wir uns bewusst machen sollten. Tallulah und Markus wissen beide, dass Tallulah ein großes Risiko eingeht, als sie sich mit jemandem trifft, den sie nur aus dem Internet kennt. Das kann sehr gefährlich sein und du solltest so etwas im echten Leben niemals tun!

INHALT

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Eine Anmerkung des Autors

Hallo.

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

Leseprobe aus dem Band "Wie man 13 wird und überlebt"

Weitere Titel

Hallo.

Ich bin Markus, und wenn du diese Zeilen liest, habe ich ein echtes Problem.

Das hier ist ein streng geheimer Blog, der großen Schaden anrichten kann, wenn er in die falschen Hände gerät. Mit den falschen Händen meine ich jedes einzelne menschliche Wesen. Ja, auch dich.

Kein Mensch darf jemals etwas von meinen sensationellen Neuigkeiten erfahren.

Dabei war ich bis zum Abend meines dreizehnten Geburtstags genauso normal wie du – das dachte ich zumindest. Dann verkündeten mir meine Eltern, dass sie Halbvampire seien und ich mich auch bald in einen verwandeln würde. Erst dachte ich, sie wären verrückt geworden, bis auf einmal ein spitzer weißer Eckzahn in meinem Mund auftauchte.

Seitdem habe ich einiges durchgemacht: heftige Blutgelüste in der Schule, eine Pizza-Vergiftung (es war Knoblauch drauf) und einen Vampir-Angriff. Ja, Vampire gibt es auch. Sie stehen allerdings nicht auf Menschen-, sondern auf Tierblut. Doch am liebsten mögen sie das Blut von Halbvampiren, die sich noch nicht endgültig verwandelt haben.

Darum hat mich ein Vampir namens Karl aufgespürt und sich sogar bei mir zu Hause eingeschlichen. Er hat einfach behauptet, ein lange verschollener Verwandter zu sein. Karl wollte mir einen Betäubungstrank einflößen, den er extra für mich zubereitet hatte. Dann ist er zum Angriff übergegangen, und wenn Tallulah nicht gewesen wäre …

Ja, es war ein Mädchen, das mir das Leben gerettet hat. Das ist jetzt gerade mal zwei Wochen her. Ein Mädchen, das verrückt nach Vampiren ist. Aber als alles vorbei war, mussten meine Eltern die arme Tallulah hypnotisieren, damit sie vergisst, was sie gesehen hat. Es war schrecklich! Aber wie ich schon sagte, kein Mensch darf jemals von unserer wahren Identität erfahren. Das ist die erste und wichtigste Halbvampir-Regel.

Denn wenn die Leute erfahren, dass in ihrer Nachbarschaft Halbvampire wohnen, würde es ein riesengroßes Theater geben. Wir könnten ihnen noch so oft erzählen, dass wir völlig ungefährlich sind, sie würden uns nicht glauben. Stattdessen würden sie uns in den Zoo sperren – oder an einen noch viel schlimmeren Ort.

Leider hat die Hypnose nicht richtig funktioniert. Tallulah erinnert sich immer noch bruchstückhaft an das, was passiert ist – aber nur in ihren Träumen. Von diesen Träumen ist sie völlig fasziniert. Und sie glaubt, dass sie etwas zu bedeuten haben.

Außerdem wurden letzte Woche zwei Leute in Brent Woods, einem Wald gleich bei uns um die Ecke, überfallen. Es gingen alle möglichen Gerüchte um über ein wildes, grausames Biest, das seine Opfer aus heiterem Himmel angreift. Auch die Tageszeitung ist voller Mutmaßungen. Ist es ein Wolf? Ein bösartiger Fuchs? Ein Raubtier, das aus einem Zirkus ausgebrochen ist?

Natürlich ist Tallulah davon überzeugt, dass es sich um einen Vampir handelt. Dabei weiß ich aus sicherer Quelle, dass Vampire kein Interesse an Menschen und ihrem Blut haben. Doch das kann ich Tallulah nicht sagen, weil sie sonst garantiert fragt, wieso ich mir da so sicher bin. Also mache ich mich einfach weiter über ihre Vampir-Theorie lustig.

Ehrlich gesagt habe ich die Nase gestrichen voll von Vampiren und Halbvampiren. Jetzt, wo ich endlich vollständig verwandelt bin, möchte ich mich ganz und gar auf die menschliche Seite meines Lebens konzentrieren. Aber Tallulah hat irgendetwas vor. Ganz sicher.

Und das beunruhigt mich.

Das beunruhigt mich sogar sehr.

1. KAPITEL

VAMPIRAS HOMEPAGE

Eine wichtige Nachricht von Vampira:

Glaubst du, Vampire gibt es nur in Büchern und Filmen? Dann verschwinde sofort von meiner Seite und komm nie wieder zurück! Wir haben nichts gemeinsam und du verschwendest nur meine Zeit.

Aber wenn du der Meinung bist, dass es Vampire wirklich geben könnte, dann lies weiter, denn ich habe tolle Neuigkeiten für dich.

Ich habe immer gespürt, dass Vampire existieren, aber jetzt habe ich den ultimativen Beweis. Seit einer Weile träume ich jede Nacht von Vampiren. Und ich bin mir sicher, dass diese Träume etwas zu bedeuten haben. Es sind geheime Nachrichten, die ich im Schlaf empfange. Offenbar verfüge ich über eine Menge verborgener Superkräfte, was mich nicht im Geringsten überrascht. Ich habe so etwas schon lange vermutet.

Ich wollte herausfinden, was diese Träume bedeuten. Und jetzt weiß ich es. Ihr habt vielleicht von den beiden Überfällen in Brent Woods gelesen. Tja, ich kann euch versichern, dass die Angreifer weder Wölfe noch Füchse waren. Es waren Vampire! Und meine Träume haben mich schon seit Tagen vor ihnen gewarnt.

Wenn ihr also irgendwelche Informationen über Vampir-Aktivitäten habt, meldet euch JETZT bei mir. Ich interessiere mich besonders für Vampir-Erscheinungen in der Gegend von Great Walden bei Basing, denn hier wohne ich.

Ihr könnt sicher sein, dass ich jede Information absolut vertraulich behandle. Ich bin hundertprozentig seriös!

Wir müssen endlich handeln und die Vampire aufspüren. Glaubt mir, sie sind viel näher, als die meisten Menschen glauben.

Kitty (vor zwei Tagen gepostet):

Hi, Vampira, ich bin mir sicher, einen Vampir gesehen zu haben. Es war ein Mann und er lief abends in einem merkwürdigen, altmodischen Kostüm durch die Gegend. Er sah aus, als wäre er aus einem anderen Jahrhundert. Seine Augen waren sehr dunkel und er hatte blasse, helle Haut. Er hat mich so erschreckt, dass ich „Hey, Vampir!“ rief. Daraufhin warf er mir einen wütenden Blick zu – als wüsste er, dass ich sein tödliches Geheimnis entdeckt habe. Hinterher konnte ich gar nicht mehr aufhören zu zittern.

Vampira:

Wahrscheinlich kam der Mann gerade von einer Kostümparty und war blass geschminkt. Außerdem wären die meisten Leute ärgerlich, wenn du sie mit »Hey, Vampir!« anreden würdest. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass du keinen echten Vampir gesehen hast.

Libby (vor einem Tag gepostet):

Vampira, bei mir in der Nachbarschaft wohnt ein wahnsinnig gut aussehender Junge mit sehr blasser Haut. Gestern Abend habe ich ihn auf der Straße gesehen und seinen Namen gerufen. Als er sich umgedreht hat, leuchteten seine Augen blutrot! Er muss einfach ein Vampir sein, weil er gleichzeitig unheimlich und furchtbar süß ist, genau wie der Typ aus »Twilight«.

Vampira:

Vielleicht hat er rote Kontaktlinsen getragen oder du hast dir die leuchtenden Augen nur eingebildet. Ich bin mir zweihundertprozentig sicher, dass der Junge kein Vampir ist. Und dies ist KEINE Flirt-Seite!

Goth-girl(vor sechs Stunden gepostet):

Hey, Vampira! Ich LIEBE, LIEBE, LIEBE Vampire und ich denke Tag und Nacht an sie. Ich will mit jeder Faser meines Herzens auch ein Vampir sein. Ich habe sogar ein T-Shirt, auf dem steht: BEISS MICH, DANN SIND WIR EWIG VEREINT. Hoffst du auch, dass dich eines Nachts ein Vampir beißt? Ich wette, das tust du! Wir sollten uns unbedingt mal treffen. Ich wohne in Winchester, das ist gar nicht weit von dir.

Vampira:

Dein T-Shirt ist total peinlich, genau wie du. Ich will mich auf gar keinen Fall mit dir treffen! Und ich will keine Leute mehr auf meiner Website, die bloß meine Zeit verschwenden. Meldet euch nur, wenn ihr – genau wie ich – glaubt, dass IN DIESEM MOMENT Vampire unter uns sind.

2. KAPITEL

MONTAG, 5. NOVEMBER 1.05 UHR

Folgende Vorteile hat es, ein Halbvampir zu sein:

1. ICH MUSS ERST MORGENS UM HALB ZWEI INS BETT.

2. ICH KANN FLIEGEN – ODER FLATTERN, WIE WIR ES NENNEN.

Das war’s auch schon, mehr fällt mir nicht ein.

Und diese Vorteile sind längst nicht so toll, wie sie klingen, weil bei mir zu Hause mitten in der Nacht nicht allzu viel los ist (genauso wenig wie zu jeder anderen Tageszeit, um genau zu sein). Meistens hänge ich nur noch länger als sowieso schon mit meinen Eltern herum. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber schlafen.

Vom Fliegen habe ich inzwischen auch die Nase voll. Und das kam so:

Um abzuheben, muss man nur auf Zehenspitzen gehen – als würde man einen kurzen Balletttanz aufführen – und gleichzeitig seinen Geist leeren, bis man an absolut nichts mehr denkt.

Nach einer Weile berühren die Füße nicht mehr den Boden, und ehe man sich’s versieht, verwandelt man sich in eine Fledermaus und saust durch die Luft.

Der absolute Hammer!

Zumindest war es das, als ich es das erste Mal probiert habe. Ich blieb fünf fantastische Minuten lang in der Luft. Doch letzte Nacht hat es nicht mehr geklappt. Ich bin eine Ewigkeit auf Zehenspitzen herumgetrippelt, ohne dass das Geringste passierte.

Darum haben meine Eltern beschlossen, heute Nacht eine Flugstunde in unserem Garten abzuhalten. Unser Garten ist durch einen hohen Zaun perfekt vor neugierigen Blicken geschützt, aber Mum und Dad wollten trotzdem warten, bis in allen Fenstern der umliegenden Häuser die Lichter gelöscht waren. Es dauerte eine Ewigkeit, bis wir um halb eins endlich alle drei nach draußen marschierten.

»Das Wichtigste ist, dass du dich entspannst«, flüsterte Dad mir zu.

Doch nichts wirkt weniger entspannend als jemand, der einem sagt, man solle entspannt sein. Augenblicklich verkrampfte ich mich.

»Wahrscheinlich hast du Angst, dass wir enttäuscht sind, weil es gestern mit dem Fliegen nicht geklappt hat«, fuhr Dad fort.

»Tut mir leid, aber ich verstehe nicht ganz, wie dieses Gespräch zu meiner Entspannung beitragen soll.«

»Ich wollte dir nur sagen, dass du niemanden enttäuscht hast. Letzte Nacht, das war nur ein einmaliger Ausrutscher, okay?«

»Danke, dass wir das geklärt haben, Dad.«

»Versuche, nicht durch den Mund, sondern durch die Nase zu atmen. Meinst du, du kriegst das hin?«

»Ich werde mein Bestes geben.« Ich nahm zwei tiefe Atemzüge durch die Nase.

»Prima«, lobte Dad. »Ich wette, du fühlst dich schon entspannter, oder?«

»Ehrlich gesagt wäre ich noch entspannter, wenn du endlich aufhören würdest zu quatschen, Dad.«

»Na gut.« Er stellte sich neben Mum, die mit einer Stoppuhr herumfuchtelte.

»Du musst deinen eigenen Rhythmus finden, Markus«, riet sie mir.

Ich begann, auf Zehenspitzen im Garten herumzutrippeln. Vermutlich sah ich aus wie ein kleines Kind, das dringend aufs Klo muss.

»Du machst immer noch einen ziemlich verkrampften Eindruck«, stellte Mum fest. »Lass die Schultern locker!«

»Und atme weiter durch die Nase«, fügte Dad hinzu.

»Und denk dran, an nichts zu denken«, erinnerte mich Mum.

»Heute Nacht schaffst du es!«, feuerte mich Dad an. »Ganz sicher!«

Die nächste Viertelstunde bombardierten sie mich unablässig weiter mit Ermutigungen und Ratschlägen, und ich wurde immer frustrierter, weil sich meine Füße hartnäckig weigerten, vom Boden abzuheben.

»Warum machst du es nicht einfach so wie wir?«, schlug Dad schließlich vor. Natürlich flatterten er und Mum im Handumdrehen als Fledermäuse durch die Luft. Und wenn du etwas nicht hinbekommst, was jemand anders sofort schafft, dann ist das so ziemlich das Erniedrigendste, was es gibt.

Ohne ein weiteres Wort stürmte ich zurück ins Haus und verkroch mich in mein Zimmer.

1.20 UHR

Jetzt komme ich mir ziemlich albern vor, weil ich gerade einfach abgehauen bin. Aber beim ersten Mal ging das Fliegen so leicht. Ich lege zwar überhaupt keinen Wert darauf, ein Halbvampir zu sein, aber es nervt mich trotzdem wahnsinnig, dass ich nicht mehr fliegen kann.

1.27 UHR

Meine Eltern glauben, es ist inzwischen okay für mich, ein Halbvampir zu sein. Das ist immerhin etwas, was ich gut kann: anderen etwas vormachen. Nur meinem Handy vertraue ich die Wahrheit an. Das habe ich immer dabei. So habe ich jederzeit Zugriff auf meinen Blog, der natürlich mit einem streng geheimen Passwort gesichert ist, und kann mir alles von der Seele schreiben, was nie ein Mensch erfahren darf.

Zum Beispiel, dass ich mich keineswegs damit angefreundet habe, ein Halbvampir zu sein. Es gibt immer noch Momente – und zwar ziemlich viele, um ehrlich zu sein –, in denen ich mich wie ein totaler Freak fühle.

1.45 UHR

Gerade sind Mum und Dad in mein Zimmer gekommen. »Am besten erholst du dich jetzt erst mal von deinen Flugversuchen«, sagte Dad. »Und mach dir keine Sorgen«, fügte er hinzu, wobei er selbst sehr besorgt klang.

»Wir haben dir etwas mitgebracht«, verkündete Mum.

»Etwas zu essen?«, fragte ich hoffnungsvoll.

»Nein, ein Poster«, antwortete Dad. »Für Halbvampire wie dich, die gerade mit ein paar klitzekleinen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen haben.«

»Hoffentlich gefällt es dir.« Mum lächelte.

Ich rollte das Poster auseinander. Es war das Bild eines Himmels voller aufdringlich glänzender Sterne. Dort stand in großen Buchstaben: DU HAST EINE BESONDERE GABE. Und darunter in leuchtend blauer Schrift: ALSO GREIF NACH DEN STERNEN! Zwei Fledermäuse flatterten zwischen den Wörtern herum. Ich starrte das Poster an, ohne etwas zu sagen. Es war so hässlich, dass es mir vorübergehend die Sprache verschlagen hatte.

»Soll ich es vielleicht in deinem Zimmer aufhängen?«, fragte Mum eifrig.

»Wenn du das tust, schlafe ich im Garten«, sagte ich.

Mum seufzte tief. »Dann schau es dir wenigstens genau an und versuche, seine wunderbare Botschaft zu verinnerlichen.«

»Wenn ich es noch länger anschaue, brauche ich eine Sonnenbrille«, gab ich zurück. »Diese Sterne leuchten so hell, dass es kaum zu ertragen ist …«

Mit einem weiteren tiefen Seufzer rollte Mum das Poster wieder zusammen.

VAMPIRAS HOMEPAGE

Bela-Hale(vor zwei Stunden gepostet):

Hi, Vampira. Ich glaube nicht an Vampire. Und ich finde dich ziemlich durchgeknallt. Nichts für ungut! Außerdem bist du eine riesengroße Angeberin. Du erzählst allen von deinen Träumen, und du glaubst, dass in diesem Wald bei dir in der Nähe Vampire Menschen angreifen. Und was tust du dagegen? Absolut nichts!

Tut mir leid, aber das ist meine Meinung.

Vampira:

Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, auch wenn sie noch so dumm ist. Davon abgesehen habe ich durchaus vor, etwas gegen die Vampir-Angriffe zu tun. Schon sehr bald werde ich in den Wald gehen und den Vampir aufspüren. Vorher will ich nur noch etwas mehr Informationen sammeln. Aber ich weiß, dass ich recht habe. Die Vampire sind ganz nah.

Mrs.ElsaLenchester(vor fünf Minuten gepostet):

Liebe Vampira,

durch einen glücklichen Zufall habe ich deine wunderbare Seite entdeckt und war absolut begeistert. Ich bin keineswegs der Meinung, dass du eine Angeberin bist. Und ich glaube auch an Vampire.

Was noch seltsamer ist, ich wohne ebenfalls in Great Walden und bin mir sicher, dass deine Träume eine Warnung vor den Überfällen in Brent Woods sind. Doch bevor du irgendetwas unternimmst, musst du unbedingt mit mir reden. Ich habe entscheidende Informationen, die dein Leben verändern werden. Würde es dir etwas ausmachen, zu mir zu kommen? Ich bin schon etwas älter und gehe nicht mehr viel aus dem Haus.

Vampira:

Das klingt hochinteressant. Wir sollten uns so schnell wie möglich treffen.

3. KAPITEL

MONTAG, 5. NOVEMBER 8.15 UHR

Ich war gerade mit dem Frühstück fertig, als Dad mir eine kleine Flasche Blut in die Hand drückte. »Wir möchten, dass du diese Flasche mit in die Schule nimmst. Wahrscheinlich fragst du dich, warum.«

»Soll ich das Blut über meine Pommes gießen?«

Dad schüttelte den Kopf, ohne zu lächeln. »Irgendwann – vielleicht sehr bald, vielleicht auch erst in ein paar Wochen – wirst du eine Blutfieber-Attacke bekommen. Eigentlich sind zwei Attacken üblich.«

Ich starrte ihn an. »Moment mal! Ich habe mich doch schon in einen Halbvampir verwandelt. Dieser ganze Quatsch liegt längst hinter mir!«

»Wir hatten doch erwähnt, dass es eine Phase zwei gibt, oder?«, fragte Dad.

»Und es ist kein Quatsch«, korrigierte mich Mum, die sich nun zu uns setzte. »Es ist ganz normal, dass …«

»Ganz normal?«, unterbrach ich sie. »Entschuldige bitte, aber wer sonst in meiner Klasse, in meinem Jahrgang oder in meiner ganzen Schule nimmt eine Flasche Blut mit zum Unterricht?«

»Sprich bitte etwas leiser, wenn es um unsere Familienangelegenheiten geht«, bat Dad. »Deine Mutter meint, dass es ein völlig normaler Vorgang für uns ist. Deine Mutter und ich haben das auch durchgemacht – und schau, was aus uns geworden ist!«

»Das ist es ja gerade«, murmelte ich. »Ich hatte gehofft, dass ich nach dem ganzen Theater erst mal eine Weile Ruhe hätte und einfach ganz normal sein könnte.«

»Aber wir sind doch völlig normal«, behauptete Mum.

Ich begann zu lachen, bis ich merkte, dass ich der Einzige war. Dann sagte ich ohne die geringste Begeisterung: »Also gut, was muss ich über dieses Blutfieber wissen?«

»Bald wird dich ein heftiges Verlangen nach Blut überkommen«, begann Dad. »Es wird dich völlig überwältigen, sodass du an nichts anderes mehr denken kannst.«

Ich erinnerte mich an die Zeit kurz vor meiner Verwandlung. Da hatte es ein paar Tage gegeben, an denen ich nichts als ein saftiges, blutiges Steak und ähnliche Dinge im Kopf gehabt hatte. Würde es wieder passieren? Nur noch schlimmer?

»Und wenn mich dieses Verlangen in der Schule überkommt, ziehe ich also einfach meine treue, kleine Flasche heraus, trinke sie in einem Zug leer, lecke mir über die Lippen und verkünde: ›Aaah, dieses Blut schmeckt köstlich! Das solltet ihr auch mal probieren.‹«

Meine Eltern starrten mich entsetzt an.

»War nur ein Witz!«, rief ich. Doch weder Mum noch Dad können mit meinen Witzen viel anfangen und sie sahen immer noch ziemlich besorgt aus. »Keine Angst, ich weiß, dass ich mir erst ein ruhiges Plätzchen suchen muss …«

»Frag einfach, ob du kurz rausgehen darfst«, unterbrach mich Mum streng. »Und trink das Blut erst, wenn du ganz sicher bist, dass dich niemand beobachtet. Vergiss nicht, dir danach den Mund gründlich abzuwischen. Vielleicht benötigst du hinterher noch mehr Blut. Dann rufst du sofort deinen Vater oder mich an und sagst nur diese vier Worte: ›Ich bin noch durstig.‹ Kannst du dir das merken?«

»Wenn ich mich richtig anstrenge, müsste es klappen.«

»Dann eilen wir dir sofort zu Hilfe, ganz egal, wo du gerade bist«, fuhr Mum fort. »Falls dich in der Zwischenzeit jemand fragt, was in der Flasche ist, sagst du einfach, es ist Hustensaft.«

»Ich hatte seit fünf Jahren keinen Husten mehr«, gab ich zu bedenken. »Aber, das glaubt mir bestimmt trotzdem jeder.«

»Vielleicht solltest du vorsichtshalber ab und zu ein bisschen husten«, schlug Dad vor.

»Etwa so?« Ich stieß ein so markerschütterndes Husten aus, dass meine Eltern zusammenzuckten.

Auf Dads Gesicht erschien ein winziges Lächeln, aber Mum schüttelte energisch den Kopf. »Das wird nicht nötig sein. Außerdem haben wir ein Hustensaft-Schild auf die Flasche geklebt.«

»Na prima«, sagte ich.

»Und jetzt steck die Flasche ein«, befahl Mum. »Ich bin übrigens immer noch nicht dazu gekommen, das Loch in deiner linken Hosentasche zu nähen. Erinnere mich bitte daran, dass ich es heute Abend mache. Du musst die Flasche also in die rechte Hosentasche stecken.«

Ich gehorchte und Dad sagte: »Es kann natürlich auch sein, dass dich diese Blutfieber-Attacke erst in ein paar Wochen oder Monaten überkommt.«

»Aber es könnte genauso gut sehr bald geschehen«, fügte Mum hinzu.

8.35 UHR

Ich werde den Verdacht nicht los, dass meine Eltern es toll fänden, wenn es möglichst bald passieren würde. Diese ganze Blutfieber-Geschichte scheint ihnen einen richtigen Kick zu geben.

Ganz im Gegensatz zu mir.

Ich HASSE es, wenn mir Sachen passieren, die ich weder kontrollieren noch stoppen kann. Das fühlt sich so an, als würde ich mich in eine völlig andere Person verwandeln, die nicht das Geringste mit mir, Markus Howlett, zu tun hat. Darum verschwende ich jetzt auch keine einzige Sekunde mehr damit, über dieses blöde Blutfieber nachzudenken.

Stattdessen konzentriere ich mich lieber auf ganz normale Dinge, zum Beispiel … na ja, am Samstag waren mein bester Kumpel Joel und ich auf dieser Feuerwerksparty. Dort haben wir mit ein paar Mädchen gequatscht – nichts Tiefgründiges, wir haben nur ein bisschen herumgeblödelt. Aber eins der Mädchen, Katie, geht auf unsere Schule, und Joel will sie heute fragen, ob sie mit ihm ausgeht. Das glaube ich allerdings erst, wenn ich es sehe.

Aber unter uns, Blog, ich hätte auch nichts gegen eine Freundin. Ich glaube, ich bin jetzt bereit dafür, es muss ja noch nichts allzu Ernstes sein. Doch, das wäre wirklich cool. Oder?!

12.05 UHR

Joel will Katie immer noch nach einem Date fragen – allerdings nicht persönlich. Er sagt, wenn sie ihm einen Korb gibt, würde er vor Scham im Boden versinken. Darum hat er jemand anders damit beauftragt, diese kleine Herausforderung für ihn zu übernehmen – mich! Offenbar gehört das zu den Pflichten eines besten Kumpels dazu.

12.30 UHR

Gerade kam Katie aus der Schulkantine. Sie war allein. Das war meine Chance! Joel versuchte, cool auszusehen und so zu tun, als wäre er völlig damit beschäftigt, eine Whatsapp-Nachricht zu schreiben. In Wirklichkeit ließ er mich nicht aus den Augen und wartete nur darauf, dass ich mir zweimal ans Ohr tippte. Das war unser geheimes Zeichen, falls Katie Ja sagen sollte. Schlau, oder?

Ich ging also zu Katie hinüber und legte los. »Wie geht’s dir, Katie? Hättest du Lust, am Freitag mit Joel auszugehen? Könntest du bitte die zweite Frage zuerst beantworten? Eigentlich kannst du die erste Frage komplett vergessen. Also, wie sieht’s aus?«

Katie starrte mich an. Sie war knallrot angelaufen, darum quatschte ich einfach weiter: »Ich will dich wirklich nicht unter Druck setzen, aber falls du Joel abblitzen lässt, wird er sich davon wahrscheinlich nie wieder erholen. Wenn du Ja sagst, rettest du sozusagen sein Leben. Was meinst du? Würdest du Joel gern das Leben retten?«