13,99 €
Die tiefe Weisheit des großen Zen-Meisters zum Umgang mit Verlust und Trauer. "Eine Wolke kann niemals sterben", sagt Thich Nhat Hanh, der neben dem Dalai Lama der bekannteste Vertreter des Buddhismus im Westen ist. "Eine Wolke wird zu Regen, zu Wasser, zu Dampf, nichts geht verloren, doch alles verwandelt sich." In seinem neuen Buch bietet der bekannte Zen-Meister Anleitungen zur Bewältigung von Trauer und Verlust eines geliebten Menschen. Er zeigt, wie selbst der größte Sturm schmerzhafter Emotionen in tiefer Akzeptanz zu einer verwandelnden Kraft werden kann. Einfache, aber wirkungsvolle Übungen wie achtsames Atmen, achtsames Gehen und Meditationen helfen, den Verlust zu verarbeiten und innere Stabilität zu finden, sodass ein Verstehen auf tieferer Ebene möglich wird. Abgerundet wird das Buch durch konkrete Anregungen für die Sterbebegleitung, einer Zeremonie für Verstorbene, der Gestaltung eines Gedenktags für Verstorbene und Übungen, um uns mit Tod und Verlust zu versöhnen. So können wir uns mit einem geliebten Menschen verbunden fühlen, lange nachdem er seine physische Form losgelassen hat, und unseren Kummer verwandeln. Thich Nhat Hanhs lebensnahe Umsetzung buddhistischer Weisheit in den Alltag der Menschen im Westen ermöglicht eine ganz neue Sichtweise auf Geburt und Tod und zeigt einen Weg der Heilung und Transformation.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 113
Thich Nhat Hanh
Übersetzt von Ursula Richard
Knaur eBooks
Die tiefe Weisheit des großen Zen-Meisters zum Umgang mit Verlust und Trauer.
»Eine Wolke kann niemals sterben«, sagt Thich Nhat Hanh, der neben dem Dalai Lama der bekannteste Vertreter des Buddhismus im Westen ist. »Eine Wolke wird zu Regen, zu Wasser, zu Dampf, nichts geht verloren, doch alles verwandelt sich.«
In seinem neuen Buch bietet der bekannte Zen-Meister Anleitungen zur Bewältigung von Trauer und Verlust eines geliebten Menschen. Er zeigt, wie selbst der größte Sturm schmerzhafter Emotionen in tiefer Akzeptanz zu einer verwandelnden Kraft werden kann.
Einfache, aber wirkungsvolle Übungen wie achtsames Atmen, achtsames Gehen und Meditationen helfen, den Verlust zu verarbeiten und innere Stabilität zu finden, sodass ein Verstehen auf tieferer Ebene möglich wird.
Abgerundet wird das Buch durch konkrete Anregungen für die Sterbebegleitung, einer Zeremonie für Verstorbene, der Gestaltung eines Gedenktags für Verstorbene und Übungen, um uns mit Tod und Verlust zu versöhnen. So können wir uns mit einem geliebten Menschen verbunden fühlen, lange nachdem er seine physische Form losgelassen hat, und unseren Kummer verwandeln.
Thich Nhat Hanhs lebensnahe Umsetzung buddhistischer Weisheit in den Alltag der Menschen im Westen ermöglicht eine ganz neue Sichtweise auf Geburt und Tod und zeigt einen Weg der Heilung und Transformation.
Anmerkung
Trauer
Wie ein Baum im Sturm
Sich selbst zuhören
Wenn es schwerfällt, still zu sitzen
Gehmeditation
Zuflucht zu der Insel des Selbst
Wir alle brauchen manchmal Hilfe
Frieden bei jedem Schritt
Unsere starken Emotionen überleben
Einen Atemzug nehmen
Wir sind mehr als unsere Emotionen
Die Natur als unser Zuhause erkennen
Zuflucht zur Erde nehmen
Unsere schmerzhaften Gefühle beruhigen
Damit die Trauer uns nicht überwältigt
Das Wunder der Achtsamkeit
Nähren und stärken Sie sich zuerst
Unsere positiven Emotionen nähren und stärken
Innehalten und tief schauen
Ohne Schlamm kein Lotos
Die Vergangenheit in der Gegenwart heilen
Gefühle nicht blockieren, sondern durch uns hindurchfließen lassen
Der Aus-Weg ist der Weg nach innen
Nennen Sie Ihr Gefühl bei seinem wahren Namen
Der zweite Pfeil des Leidens
Sich bei einem geliebten Menschen entschuldigen, der verstorben ist
Das Geschenk der Vergebung
Ich gehe für dich
Das Leben besteht nicht nur aus Leiden
Eine Wolke stirbt nie
Den geliebten Menschen in anderen Formen erkennen
Nichts stirbt, alles verwandelt sich
Erlauben wir uns, glücklich zu sein
Die letztendliche Dimension berühren
Sie und der Mensch, den Sie lieben, sind niemals getrennt
Der geliebte Mensch wird immer bei Ihnen sein
Die relative und die letztendliche Dimension der Wirklichkeit
Die tiefste Art der Befreiung
Asche zu Asche
Wir sind das Leben
Wir sind nicht auf unsere Lebensspanne begrenzt
Erst der Tod macht das Leben möglich
Eine Wolke kann niemals sterben
Unser wahres Wesen
Sterben heißt nicht, nicht mehr da zu sein
Unsere Gedanken, Worte und Handlungen leben weiter
Die Wunder des Lebens berühren
Dankbar sein für das Leben
Sonnenblumen im April
Wir leben für die, die gestorben sind
Wir senden Licht aus, in alle Richtungen
Nichts geht verloren
Man kann niemanden töten
Das Wasser und die Welle
Das Nirvana berühren
Sich mit dem Leben verbinden
Die Natur ist immer für uns da
Der Löwenzahn lächelt für dich
Das Gute im geliebten Menschen sehen
Sie werden nicht für immer leiden
Wir gehen nicht allein
Die Anwesenheit meiner Mutter
Frei von Verzweiflung sein
Wie wir mit den leidvollen Gedanken an Selbsttötung umgehen können
Der geliebte Mensch lebt in allen weiter, die ihn gekannt haben
Unser wahres Vermächtnis
Wir sind wie ein Feuerwerk
Hier bin ich nicht
Trauer und Mitgefühl: Die Kunst des Leidens
Ins Leben zurückkehren
Quellen für die Praxis
Bücher zum Weiterlesen
Praxiszentren
Einssein
Im Augenblick, in dem ich sterbe,
will ich versuchen, zu dir
so schnell wie möglich zurückzukehren.
Ich verspreche, es dauert nicht lang.
Stimmt es nicht so,
dass ich bereits jetzt bei dir bin,
während ich jeden Augenblick sterbe?
Jeden Moment kehre ich zu dir zurück.
Schau nur hin
und fühle meine Gegenwart.
Wenn du weinen möchtest,
so weine nur.
Und wisse,
dass ich mit dir weine.
Die Tränen, die du vergießt,
werden uns beide heilen.
Deine Tränen sind auch meine.
Anmerkung der Herausgeberinnen und Herausgeber:
In diesem Buch finden Sie einige der zentralen Lehren des Zen-Meisters Thich Nhat Hanh über Trauer und Verlust. Ergänzt wurden sie von Meditationen und Praktiken zur Selbstfürsorge aus der Plum-Village-Tradition, die von uns zusammengestellt wurden. Wir hoffen, dass diese Ihnen dabei helfen werden, sich mit dem geliebten Menschen und dem ganzen Leben zu verbinden.
Die Menschen, die wir lieben, sind in uns und wir sind in ihnen. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, stirbt auch ein Teil von uns.
Manchmal glauben wir vielleicht, unser Verlust sei so groß, dass wir nie wieder glücklich sein werden.
Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, ist unser Herz von einem so tiefen Leid erfasst, dass wir gar nicht wissen, wie wir dem Ausdruck verleihen könnten. Aber unseren Schmerz können wir durch unsere Tränen ausdrücken. Wir können weinen. Wenn Sie weinen können, werden Sie sich besser fühlen.
Auch Männer können weinen. Mir ist zum Weinen, wenn ich jemand anderen weinen sehe. Zu weinen liegt in unserer menschlichen Natur. Sind wir imstande zu weinen, bringt uns das Trost, Erleichterung und Heilung.
Wenn du weinen willst, bitte weine,
in dem Wissen, dass ich mit dir weinen werde.
Die Tränen, die du vergießt, werden uns beide heilen.
Deine Tränen sind meine.
Ich stampfte mit den Füßen und weinte laut
in dem Moment, als Mutter starb.
Dieser Morgen war ein schöner, rosiger Morgen,
aber um Mitternacht wehte ein scharfer Wind.
Spüren Sie, wie ein schmerzhaftes Gefühl in Ihnen aufkommt, ist es gut, wenn Sie innehalten und mit dem, was Sie gerade beschäftigt, aufhören und sich sofort um dieses Gefühl kümmern. Gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit zu dem, was in Ihrem Körper geschieht. Die Übung ist einfach.
Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch, und spüren Sie die Bewegung des Atems. Bringen Sie Ihre Achtsamkeit, die möglicherweise noch bei Ihren Gedanken und Emotionen ist, in die Nabelgegend und hören Sie auf, darüber nachzudenken, was Sie so aufgewühlt hat. Bei einem Sturm schlagen die Äste an der Spitze des Baumes wild aus und die Blätter zittern aufgeregt an den Zweigen. Der Baum wirkt so zerbrechlich und schutzlos, als könnte er jeden Moment umknicken und zersplittern. Aber wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit nach unten zum Stamm des Baumes lenken, sehen Sie, dass der Stamm doch recht ruhig und still ist. Und so haben Sie keine Angst mehr, weil Sie erkennen, dass der Baum stark und stabil ist, dass er tief im Boden verwurzelt ist und dem Sturm standhalten kann.
Selbstfürsorge: Bauchatmung
Ein starkes, heftiges Gefühl ist wie ein Sturm, aber wenn wir wissen, wie wir gut damit umgehen können, werden wir den Sturm überleben. Fühlen wir uns in einem Sturm heftiger Emotionen gefangen, ist es wichtig, sofort zu erkennen, was unsere emotionale Reaktion ausgelöst hat, und uns dann sanft davon zu lösen. Ob es ein Gedanke, ein Bild, ein Geräusch, ein Geruch, eine Berührung oder die Worte eines Menschen waren, wir wenden unsere Aufmerksamkeit für einen Moment davon ab und bringen sie zurück zu unserem Atem. Es würde unsere heftigen Gefühle nur verstärken, wenn wir den Ursachen unseres Leidens weiterhin unsere Aufmerksamkeit schenken und darüber nachgrübeln würden.
Also üben wir uns in der tiefen Bauchatmung. Ob wir dabei stehen, sitzen oder liegen, als Erstes werden wir uns unserer Atmung bewusst. Atmen wir schnell und flach, nehmen wir das wahr. In einem nächsten Schritt bringen wir unsere Aufmerksamkeit nach unten zum Bauch und konzentrieren uns auf das Heben und Senken der Bauchdecke.
Die Übung ist einfach:
Beim Einatmen bin ich mir bewusst, wie sich meine Bauchdecke hebt.
Beim Ausatmen bin ich mir bewusst, wie sich meine Bauchdecke senkt.
Allmählich wird sich der Sturm legen; unsere Atmung und unser Herz werden sich beruhigen, und wir werden uns friedvoller fühlen.
Wenn Sie einen schweren Verlust erlitten haben und es Ihnen sehr schlecht geht, dann brauchen Sie Menschen, die bei Ihnen sind und Ihnen mitfühlend zuhören. Aber noch wichtiger ist es, dass Sie sich selbst mitfühlend zuhören können. Dafür müssen Sie die Kunst des tiefen Zuhörens erlernen. Sie hören mit dem auf, was Sie gerade im Außen beschäftigt hält, und wenden sich nach innen. Sie schauen tief in sich hinein, um Ihr Leiden zu erkennen, ihm einen Namen zu geben und es zärtlich zu umarmen. Sich dem eigenen Leiden in tiefer Weise zuzuwenden und es anzuhören, ist ein Akt des Selbstmitgefühls.
Selbstfürsorge: Bewusstes Atmen
Verlieren wir einen geliebten Menschen, haben wir vielleicht, besonders wenn dies plötzlich und unerwartet geschieht, das Gefühl, uns würde der Boden unter den Füßen weggezogen und wir bekämen keine Luft mehr.
Das Wichtigste ist in solchen Momenten, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Die Praxis des bewussten Atmens kann uns helfen, in den gegenwärtigen Moment zurückzukehren und uns wieder in unserem Körper zu beheimaten.
Wie beruhigt man ein heftig schlagendes Herz und eine unregelmäßige Atmung? Eigentlich ist es ganz einfach – wir bringen unsere ganze Aufmerksamkeit zu unserem Atem und konzentrieren uns ausschließlich auf unser Atmen. Wir denken nicht mehr an irgendetwas anderes, sondern folgen dem Atem, wie er in den Körper ein- und wieder ausströmt.
Folgen Sie Ihrer Atmung eine Weile. Spüren Sie die kühle Luft in Ihren Körper einströmen, und nehmen Sie wahr, wie sie den Körper erwärmt verlässt. Werden Sie sich bei jedem Ein- und Ausatmen bewusst, wie sich Bauch und Brustkorb heben und senken.
Schaffen Sie es für eine Weile, aufmerksam bei Ihrem Atem zu bleiben, wird er mit der Zeit leichter, ruhiger und friedvoller. Allmählich wird sich auch der emotionale Sturm legen, und Ihr Geist und Körper werden zur Ruhe kommen.
Ihr Atem ist Ihr Rettungsboot in einem stürmischen Meer, Ihr Anker, der Sie in Ihrem Körper hält. Folgen Sie Ihrem Atem, und nehmen Sie wahr, was in Ihrem Körper geschieht. Spüren Sie, wie sich Ihre Bauchdecke hebt und senkt. Wenn Sie sehr aufgewühlt sind, wird Ihre Atmung oft schnell und flach sein und nur der Brustkorb hebt sich. Konzentrieren Sie sich einfach auf all diese Körperempfindungen. Nehmen Sie wahr, wo sich etwas eng und einschnürend anfühlt, wo Sie Schmerzen spüren, und versuchen Sie, in diese Stellen hineinzuatmen und so die Spannungen zu lösen. Bleiben Sie mit der Aufmerksamkeit bei Ihren Körperempfindungen und dem Atemfluss. Versuchen Sie aber nicht, einzugreifen, etwas verändern oder erzwingen zu wollen; werden Sie sich einfach nur dessen bewusst, was geschieht. Ihre Atmung wird sich von ganz alleine beruhigen, Geist und Körper werden sich allmählich entspannen und ebenfalls zur Ruhe kommen.
Wir können uns in bewusstem Atmen üben, wo immer wir sind, ob wir sitzen, gehen, stehen oder liegen. Allein schon dem Atem aufmerksam zu folgen, kann uns Frieden schenken und Erleichterung bringen. Wann immer wir von Kummer, Verzweiflung oder Sorgen überwältigt werden, ist unser Atem der stabile, feste Boden, auf den wir uns flüchten und wo wir Zuflucht finden können.
Es ist hilfreich, um auf unsere Atmung konzentriert zu bleiben, wenn wir bei jedem Ein- und Ausatmen im Stillen sagen:
Einatmend weiß ich, dass ich einatme.
Ausatmend weiß ich, dass ich ausatme.
Ein.
Aus.
Folgen Sie sanft Ihrem Ein- und Ausatmen durch den ganzen Körper, mit Konzentration und Bewusstheit für den ganzen Atemprozess. Erzwingen Sie nichts und versuchen Sie auch nicht, Ihre Atmung zu verändern, nehmen Sie sie einfach nur wahr. Wenn Sie gedanklich abschweifen, laden Sie Ihre Aufmerksamkeit sanft wieder ein, dem Atem zu folgen. Ihre Atmung wird sich auf natürliche Weise beruhigen und ein wenig langsamer und tiefer werden.
Beim Einatmen folge ich meinem Einatem durch den ganzen Körper.
Beim Ausatmen folge ich meinem Ausatem durch den ganzen Körper.
Meiner Einatmung folgend,
meiner Ausatmung folgend.
Halten Sie Ihre Konzentration so lange wie möglich aufrecht. Die Achtsamkeit auf den Atem bringt Ihren Geist zurück zu Ihrem Körper und zurück in den gegenwärtigen Moment. Werden Sie sich Ihres Körpers bewusst; denken Sie daran, dass Sie einen Körper haben. Lassen Sie jegliche Anspannung los – in dem Gesicht, den Schultern, dem Zwerchfell – und erlauben Sie Ihrem Körper, sich zu entspannen. Das ist der erste Schritt, mit dem Sie Ihr Wohlbefinden wiederherstellen können.
Legen Sie Ihre Hände auf den Bauch und spüren Sie, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt. Während Sie nun dem Atem folgen, können Sie still sagen:
Beim Einatmen werde ich mir meines ganzen Körpers bewusst.
Beim Ausatmen entspanne ich alle Muskeln in meinem Körper.
Des Körpers bewusst sein.
Den Körper entspannen.
Einatmend beruhige ich meinen Körper.
Ausatmend lächle ich.
Beruhigen.
Lächeln.
Ein sanftes Halblächeln entspannt alle Muskeln unseres Gesichts. Wenn wir unserem Leiden zulächeln können, werden wir eine gewisse Erleichterung spüren können. Wir brauchen nicht zu warten, bis uns nach Lächeln zumute ist, um zu lächeln. Manchmal fühlen wir uns gut, und deshalb lächeln wir; aber manchmal lächeln wir auch, und dadurch fühlen wir uns besser. Das wurde auch durch die neurowissenschaftliche Forschung bestätigt. Ein Lächeln sagt: »Das hier ist nicht mein Untergang, auch wenn es sich im Moment so anfühlen mag.«