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"Wir erfüllen jeden Wunsch" Im geheimen Netzwerk des Darknets werden die finstersten Fantasien reicher Kunden wahr. Doch was als unantastbares Spiel mit Macht und Geld beginnt, eskaliert schnell zu einer gefährlichen Jagd, bei der niemand mehr sicher ist. Intrigen, Verrat und die Suche nach Kontrolle – ein packender Thriller über die dunklen Abgründe menschlicher Begierden.
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Seitenzahl: 131
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Titel:Wir erfüllen jeden Wunsch
Autor:Sophia Richter
Biografie:
Sophia Richter wurde 1985 in Berlin geboren und wuchs in einem kreativen Umfeld auf, das ihre Leidenschaft für das Schreiben früh weckte. Schon als Kind verschlang sie Bücher und begann, ihre eigenen Geschichten zu entwickeln. Nach dem Abitur entschied sie sich, ihre berufliche Laufbahn in der Medienbranche zu starten und arbeitete mehrere Jahre in der PR-und Werbebranche. Dort sammelte sie wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Sprache und Kommunikation, die sie später in ihre schriftstellerische Arbeit einfließen ließ. Mit Anfang 30 wagte sie schließlich den Schritt, ihre erste Geschichte zu veröffentlichen, die sofort die Aufmerksamkeit von Lesern und Kritikern auf sich zog. Heute lebt sie als Autorin in Hamburg und widmet sich ganz dem Schreiben von Thrillern und Psychodramen. In ihren Büchern beschäftigt sie sich mit menschlichen Abgründen, Machtstrukturen und der dunklen Seite der Gesellschaft. Wenn sie nicht schreibt, findet man sie oft in Cafés oder bei langen Spaziergängen entlang der Elbe, auf der Suche nach Inspiration für ihre nächsten Projekte.
Kapitel 1: Die Anwerbung
Die stickige Luft im heruntergekommenen Internetcafé in Duisburg roch nach kaltem Schweiß und abgestandenem Kaffee. Das Summen der alten Computer wurde nur von den gelegentlichen Flüchen der Gamer unterbrochen, die sich in Online-Schlachten gegenseitig zur Hölle wünschten. In einer dunklen Ecke des Raumes saß David „Skorpion“ Stein, den Kopf tief über einen Laptop gebeugt, den er vor Monaten aus einem Büro gestohlen hatte. Seine Finger flogen über die Tastatur, während er versuchte, sich in ein veraltetes Bezahlsystem zu hacken. Der Bildschirm blitzte rot auf. „Access denied.“ David knirschte mit den Zähnen. „Mann, Skorpion, du bist echt 'ne verdammte Null geworden.“ Die Stimme war leise, weiblich und triefte vor Spott. Er zuckte zusammen und drehte sich langsam um. Hinter ihm stand eine junge Frau, gekleidet in eine enge Lederjacke, deren Reißverschluss so weit geöffnet war, dass ihre Brüste wie eine unausgesprochene Einladung wirkten. Ihre langen, schwarzen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden, der an ihrem schlanken Nacken entlangschwang. Ihre Augen – stahlgrau, eiskalt – musterten ihn wie ein Raubtier seine Beute.
„Lina“, murmelte David, seine Kehle wie zugeschnürt. „Was zur Hölle machst du hier?“
„Das könnte ich dich auch fragen“, sagte sie und ließ sich auf den kaputten Stuhl neben ihm fallen. Ihre Beine in den engen Jeans kreuzten sich elegant, während sie eine Zigarette aus ihrer Jacke zog und sie anzündete. „Aber ich nehme an, du machst das, was du immer machst: verzweifelt versuchen, irgendwie deine verfickten Schulden zu begleichen.“
David verzog das Gesicht. „Was willst du?“ „Ich will dir ein Angebot machen.“ Sie lehnte sich zurück und blies eine Rauchwolke in die Luft. „Du bist pleite, hast keine Perspektive und wärst wahrscheinlich schon längst tot, wenn ich dich nicht vor zwei Jahren aus der Scheiße gezogen hätte. Jetzt bist du dran, mir einen Gefallen zu tun.“
„Ich schulde dir nichts“, fauchte er. Lina lachte. Es war ein kaltes, amüsiertes Lachen, das ihn bis ins Mark traf. „Oh, Süßer, du schuldest mir mehr, als du jemals zurückzahlen könntest. Aber keine Sorge, ich bin heute in großzügiger Stimmung. Ich habe einen Job für dich, der all deine kleinen Probleme lösen könnte.“
David schüttelte den Kopf. „Ich bin raus aus deinem Scheiß, Lina. Ich hacke keine Bankkonten mehr, ich besorge dir keine gefälschten Identitäten mehr. Ich will einfach nur—“ „—ein langweiliges Leben führen?“ Sie beugte sich nach vorne, ihre Lippen nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. „Das ist ja niedlich. Aber wir beide wissen, dass das nicht deine Wahrheit ist. Du stehst auf den Kick, das Risiko. Und ich rede nicht von ein paar mickrigen Kreditkartenbetrügereien. Ich rede von der großen Liga, Skorpion. Der Scheiß, bei dem das Blut spritzt und die Dollars fließen.“ David schluckte schwer. „Blut?“ „Ja, Blut.“ Sie ließ das Wort mit der Betonung eines Liebesgeständnisses über ihre Lippen gleiten. „Ich baue etwas auf, das alles sprengt, was du dir vorstellen kannst. Exklusive Erlebnisse für Leute, die sich langweilen. Reiche, perverse, kranke Schweine, die bereit sind, für ihre kleinen… Gelüste zu zahlen. Und ich brauche jemanden, der sicherstellt, dass ihre Wünsche erfüllt werden, ohne dass die Bullen Wind davon kriegen.“
David runzelte die Stirn. „Was für Gelüste?“ Lina zog an ihrer Zigarette, bevor sie sie langsam im Aschenbecher ausdrückte. „Na, das volle Programm. Du weißt schon, Vergewaltigungen, Jagd auf Menschen, vielleicht mal ein kleiner Mord hier und da. Dinge, die die Gesellschaft für unmoralisch hält. Aber glaub mir, es gibt eine Menge Arschlöcher da draußen, die für diesen Scheiß Millionen zahlen.“
„Du bist krank“, murmelte David, sein Gesicht aschfahl.
„Vielleicht.“ Sie lächelte süß, während sie sich wieder zurücklehnte. „Aber ich bin auch verdammt reich. Und das könntest du auch sein. Hör zu, Skorpion. Du bist ein mieser Hacker, aber ich mag dich. Du hast Potenzial, und ich will, dass du Teil meines Teams wirst. Du kümmerst dich um die Technik, sicherst die Videos, die wir für die Erpressung brauchen, und hältst die Polizei auf Abstand. Einfach, oder?“
David starrte sie an. „Und wenn ich nein sage?“ Lina kicherte und zog ein kleines Messer aus ihrer Jackentasche, das im schwachen Licht des Raumes aufblitzte. „Dann überlege ich mir was anderes. Vielleicht verrate ich den netten Herren von der Polizei, was du alles auf deinem Laptop hast. Oder ich schneide dir einfach die Finger ab. Mal sehen.“
„Du bist nicht mehr ganz sauber.“ „Das war ich noch nie.“ Sie beugte sich nach vorne, nahm sein Kinn in ihre schlanken Finger und zwang ihn, ihr direkt in die Augen zu sehen. „Aber weißt du, was der Unterschied zwischen mir und dir ist, Skorpion? Ich habe Eier. Ich mache das, wovon andere nur träumen. Und ich lasse niemanden, der mir im Weg steht, am Leben. Denk mal drüber nach.“ Sie ließ ihn los, stand auf und warf einen 50-Euro-Schein auf den Tisch. „Hier, zahl deinen Kaffee. Wir sehen uns morgen um Mitternacht im alten Industriegebiet. Wenn du nicht kommst… na ja, dann viel Glück mit deinem jämmerlichen Leben.“
Sie ging zur Tür, ihre Stiefel klackten auf dem Boden. Bevor sie verschwand, drehte sie sich noch einmal um und zwinkerte ihm zu. „Ach, und bring dein bestes Spiel mit, Süßer. Wir steigen ganz nach oben.“
David starrte auf den Geldschein vor sich. Sein Magen drehte sich um, während sein Gehirn fieberhaft arbeitete. Er wusste, dass Lina gefährlich war. Aber sie hatte recht: Er liebte den Kick. Und wenn er ehrlich war, hatte er keine Wahl.
Kapitel 2: Der erste Kunde
Das Setting war perfekt gewählt. Ein verlassenes Hotel am Stadtrand von Berlin, von Efeu überwuchert und so still, dass man seinen eigenen Atem hören konnte. Die Stadt war nur wenige Kilometer entfernt, aber hier draußen fühlte es sich an wie eine Parallelwelt. Lina stand im größten der verstaubten Räume, den sie hastig mit einer Matratze, einem Stuhl und einigen Kabelbindern ausgestattet hatte. Es sah aus wie eine Szene aus einem billigen Horrorfilm – genau das, was ihr Kunde sich gewünscht hatte. „Du bist dir sicher, dass er wirklich so viel zahlt?“ David, der in der Ecke stand und nervös mit seinem Laptop hantierte, blickte zu Lina auf. Er sah aus wie jemand, der in einem Albtraum gefangen war, aus dem er nicht aufwachen konnte.
„Natürlich zahlt er“, sagte Lina kalt und zündete sich eine Zigarette an. Sie sog tief ein, bevor sie den Rauch langsam ausblies. „Diese Arschlöcher zahlen immer. Für die ist das nur ein weiterer Kick, wie ein beschissener Bungee-Sprung. Der Unterschied? Das hier macht sie geil.“ David schüttelte den Kopf. „Aber das ist doch krank, Lina. Eine Vergewaltigung? Selbst wenn wir das nur spielen…“
Lina schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. „Hör auf, mich zu nerven, Skorpion. Er will, dass es echt aussieht. Er hat explizit darauf bestanden, dass das ‚Opfer‘ schreit, weint, sich wehrt. Für ihn ist das der Reiz.“ „Und was, wenn sie… wenn sie wirklich verletzt wird? Oder schlimmer?“
Lina drehte sich langsam zu ihm um, ihre grauen Augen wie zwei kalte Klingen. „Wir haben die Kontrolle. Es läuft genauso, wie ich es geplant habe. Jana spielt ihre Rolle, und Klaus übernimmt den Rest. Es wird niemand sterben, wenn du nicht wie ein Waschlappen rumschreist und die Technik versaust.“
David wich ihrem Blick aus, sein Magen zog sich zusammen. „Das ist nicht das, was du mir versprochen hast.“
„Ach, komm schon“, sagte Lina und trat näher zu ihm. Sie legte eine Hand auf seine Schulter, ihre Stimme plötzlich weich wie Samt. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir nur die Wünsche unserer Kunden erfüllen. Es ist eine Dienstleistung, David. Niemand zwingt dich, die Moralkeule zu schwingen. Das hier ist ein Geschäft. Und glaub mir, Moral ist was für die Armen. Wir machen hier Millionen.“ Bevor David antworten konnte, hörten sie das Quietschen von Reifen. „Unser Gast ist da“, sagte Lina mit einem sardonischen Lächeln und warf die Zigarette auf den Boden. Sie zertrat sie mit ihrem Stiefel, bevor sie sich Richtung Eingang drehte.
Der Mann, der eintrat, war Anfang 50, mit einem perfekt sitzenden Anzug und einem Gesicht, das verriet, dass er es gewohnt war, seinen Willen zu bekommen. Sein Name war Rolf Hartmann, ein Immobilienmogul aus Berlin, bekannt für seine Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen und seine Liebe zu teuren Weinen. Aber hier war er nicht der Wohltäter. Hier war er ein Jäger. „Lina, nehme ich an?“ Seine Stimme war tief und selbstbewusst, aber seine Augen zuckten nervös, als er die Matratze und die improvisierte Szenerie sah.
„Herr Hartmann.“ Lina streckte ihm die Hand entgegen, ihr Lächeln charmant und geschäftsmäßig. „Willkommen. Ich hoffe, die Anfahrt war nicht zu anstrengend.“ „Nein, nein.“ Er sah sich um, die Hände in den Taschen seines Mantels vergraben. „Alles wie besprochen?“
„Natürlich.“ Sie nickte in Richtung einer Tür. „Das ‚Opfer‘ wartet drüben. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass Sie sich an die Regeln halten. Keine bleibenden Schäden. Keine Waffen. Und wenn Sie das Codewort ‚Ende‘ sagen, bricht Klaus die Szene sofort ab.“
Hartmann nickte, seine Lippen ein dünner Strich. „Verstanden.“
„Gut.“ Sie trat zur Seite und ließ ihn passieren. „Die Kameras laufen übrigens, wie abgesprochen.
Rein zur Erinnerung, damit Sie die Szene später genießen können.“
David biss sich auf die Lippe, während er auf seinem Laptop den Livestream überprüfte. Vier Kameras zeigten die verschiedenen Perspektiven des Raumes, in dem Jana gefesselt auf der Matratze lag. Sie trug ein zerfetztes Kleid, ihre Haare waren zerzaust, und ihr Gesicht war mit Schminke so bearbeitet, dass sie aussah, als hätte sie bereits Stunden geschrien.
„Alles okay bei dir?“ murmelte Lina, als sie sich neben ihn stellte.
„Das fühlt sich falsch an“, flüsterte er. „Es fühlt sich so an, weil du noch denkst wie ein Verlierer“, sagte sie kühl. „Gewöhn dich dran. Wir machen Geschichte, Skorpion.“ Drinnen begann das „Event“. Hartmann sprach kein Wort, als er sich auf Jana stürzte, ihre Schreie erfüllten den Raum. Es war eine abscheuliche Performance, realistisch bis ins kleinste Detail. David fühlte, wie ihm schlecht wurde, aber er zwang sich, den Bildschirm nicht aus den Augen zu lassen.
Doch dann geschah etwas, das nicht geplant war. Hartmann griff nach Janas Hals, seine Hände schlossen sich um ihren Nacken. Ihr Schauspiel wurde plötzlich zu echtem Kampf, ihre Schreie echter Panik.
„Scheiße!“ rief David, sprang auf und starrte Lina an.
Lina hielt ihn mit einem festen Griff zurück. „Nicht.“
„Er bringt sie um!“
„Nein“, sagte Lina leise, ihre Augen funkelten. „Das ist sein Problem.“
Sekunden später brach Jana zusammen. Der Raum wurde still. Hartmann starrte auf die leblose Frau vor ihm, während die Realität seiner Tat langsam einsickerte.
„Das… das war nicht geplant…“, stotterte er und drehte sich zu Lina um, die nun lächelnd in den Raum trat.
„Kein Problem“, sagte sie. „Das Video sieht fantastisch aus. Herzlichen Glückwunsch, Herr Hartmann. Sie haben gerade den teuersten Spaß Ihres Lebens gehabt.“
Hartmann starrte sie entsetzt an, während David am Türrahmen lehnte, seine Hände zitternd. „Das war Mord“, flüsterte er.
„Ja“, sagte Lina kalt. „Und jetzt fängt der Spaß erst richtig an.“
Kapitel 3: Das erste Erpressungsopfer Das Café in Charlottenburg war exklusiv, ein Ort für die Elite, die sich hier über Art, Geschäfte und Diskretion austauschte. An einem der hinteren Tische, abgeschirmt durch hohe Pflanzen, saß Rolf Hartmann. Sein Gesicht war blass, Schweißperlen sammelten sich an seiner Stirn. In seinen Händen hielt er eine Tasse Espresso, die er kaum angerührt hatte. Seine Augen zuckten nervös zu der Frau, die vor ihm Platz genommen hatte: Lina.
Sie war perfekt gekleidet für den Anlass. Ein elegantes schwarzes Kleid, das ihre Figur betonte, dazu eine dezente Perlenkette und ein verführerisches Lächeln. Niemand, der sie sah, hätte geahnt, dass sie am Abend zuvor dabei war, ein Mordvideo zu produzieren.
„Herr Hartmann“, begann sie, ihre Stimme ruhig und kontrolliert. „Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Nacht. Ich habe gehört, dass manche Menschen nach… intensiven Erfahrungen Probleme mit dem Schlafen haben.“ Hartmanns Hände verkrampften sich um die Tasse. „Warum bin ich hier?“ Seine Stimme war ein leises Knurren, unterdrückt von Panik. „Direkt zur Sache, wie ich es mag.“ Lina lehnte sich zurück, während sie aus ihrer Designerhandtasche ein Tablet zog. Sie entsperrte es mit einem Fingerwisch und legte es vor Hartmann auf den Tisch.
Das Video begann sofort zu spielen. Es zeigte ihn, wie er sich auf Jana stürzte, ihre Schreie erfüllten die Tonspur. Die Kameraeinstellungen wechselten professionell – Nahaufnahmen seines Gesichts, das verzerrt war von Wut und Lust, Detailaufnahmen ihrer Hände, die verzweifelt versuchten, sich zu befreien. Schließlich die Szene, in der sein Griff um ihren Hals immer fester wurde, bis ihr Körper schlaff auf die Matratze sank.
Hartmanns Atem wurde schwer, seine Augen weiteten sich. „Mach das aus“, zischte er und sah sich hektisch um, ob jemand in der Nähe das Video bemerkt hatte.
Lina gehorchte und legte das Tablet wieder in ihre Tasche. „Beeindruckende Leistung, Herr Hartmann. Sie haben genau das getan, was unsere Kunden verlangen: Echtheit.“ „Das war nicht echt! Es sollte eine Simulation sein!“ Er lehnte sich vor, seine Stimme ein panisches Flüstern. „Das war ein Unfall!“ Lina hob eine Augenbraue. „Ein Unfall, der jetzt auf mehreren Servern gespeichert ist. Und falls Sie sich fragen, wer Zugang dazu hat – im Moment nur ich. Aber, wie Sie sicher verstehen, könnten andere Personen dieses Material sehr… interessant finden. Ihre Familie zum Beispiel. Oder Ihre Kollegen.“
Hartmanns Gesicht wurde noch bleicher. „Was wollen Sie?“
Lina lächelte süß und beugte sich vor. Ihre Stimme war jetzt fast liebevoll. „Nur einen kleinen Ausgleich für die Mühen, die wir hatten, um Ihren besonderen Wunsch zu erfüllen. Eine siebenstellige Summe. Keine Fragen, keine Diskussionen. Überweisung innerhalb der nächsten 48 Stunden auf das Konto, dessen Details ich Ihnen gleich schicke.“ „Eine… eine Million?“ flüsterte Hartmann und schüttelte den Kopf. „Das ist Wahnsinn.“ „Wahnsinn?“ Lina lachte leise. „Ich nenne es ein Schnäppchen. Sehen Sie, Herr Hartmann, ich mache keine halben Sachen. Sie haben das bekommen, wofür Sie gezahlt haben. Aber jetzt, da die Sache ein wenig… komplizierter geworden ist, verlange ich lediglich, dass Sie meinen Aufwand und mein Schweigen angemessen entlohnen.“
Hartmann schwieg, sein Kopf sank in seine Hände. „Ich kann das nicht bezahlen. Selbst wenn ich wollte. So viel Geld habe ich nicht flüssig.“
Lina schnippte beiläufig einen unsichtbaren Fussel von ihrer Schulter. „Dann machen Sie es flüssig. Verkaufen Sie ein paar Immobilien, reduzieren Sie Ihre Sammlung an Oldtimern, was auch immer. Sie sind ein Geschäftsmann, ich bin sicher, Sie finden eine Lösung.“
Er hob den Kopf, Verzweiflung in seinen Augen. „Und wenn ich nicht zahle?“