Wir sind mehr als Liebe - Damien - A.K. Linn - E-Book
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Wir sind mehr als Liebe - Damien E-Book

A.K. Linn

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Beschreibung

Philadelphias wohl chaotischste Clique geht in die letzte Runde! Unterstützt durch seine vierbeinige Wing-Woman Koda spricht Damien die Frau seiner Träume im Park an. April ist nicht nur wunderschön und humorvoll, sondern vor allem auch tierlieb. Wie viel perfekter kann eine Frau schon sein? Doch gerade als er sich zielstrebig Wolke 7 nähert, crasht Perlenmonster Daniela seinen Plan und droht, alles zu zerstören. Wie zum Teufel könnte jemand perfekt zu ihm passen, wenn sie ausgerechnet mit Daniela befreundet ist? Gibt es für Damien und April dennoch eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft oder ist unter diesen Voraussetzungen alles bereits verloren?

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A.K. Linn, Allie Kinsley

Wir sind mehr als Liebe - Damien

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Wir sind mehr als Liebe

Damien

A.K. Linn

Copyright

Copyright © 2022 Allie Kinsley

All rights reserved.

SW Korrekturen e.U., www.swkorrekturen.eu

Cover: NaWillArtDesign

Nach D-Design Cover Art

 

 

 

 

1. Einzelkämpfer

 

 

 

Mein Leben ist überwiegend gut. Zumindest dachte ich das bis zum heutigen Tag. Denn just in diesem Moment muss ich einsehen, dass ich der einzige Zurückgebliebene bin. Ein einsamer Kämpfer. Der, der zwar inmitten seiner Freunde liegt, aber eigentlich allein ist.

Ich bin das fünfte Rad am Wagen. Der dicke Junge, der beim Football als Letzter gewählt wird. Wie ich auf diese deprimierenden Gedanken komme? Ich liege auf dem Sofa, zusammen mit all meinen Freunden. Wir sehen uns einen Film an, wie so oft. Ich liebe es, diese Zeit mit ihnen allen zu verbringen. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir uns unsere Freizeit teilen, anstatt sie mit anderem Lebens-Krimskrams vollzustopfen, wie andere Erwachsene es nur allzu gern tun. Ich glaube, es fällt den meisten Menschen gar nicht auf, wie wenig sie im Hier und Jetzt leben, Spaß haben und Zeit mit ihren Liebsten wirklich genießen!

Ich tue es. So oft es geht. Meine Liebsten sind meine Freunde, meine selbst gewählte Familie von Kindesbeinen an.

Links von mir, ganz in der Ecke, liegt Honey, eine meiner entfernten Arbeitskolleginnen. Wie ein Wachhund davor liegt Riaz, der sie nicht aus den Augen lässt.

Oder uns, denn einer von uns könnte ja auf die Idee kommen, dass er seine Honey teilen müsste.

Das ziemlich gleiche Spiel zeigt sich rechts außen, mit Penny und Elyas.

Neben Riaz sitzt Curley. Warum dieser Scheißkerl Curley neben sich haben darf, weiß ich nicht. Es ist unfair, denn er hat doch schon Honey. Auf jeden Fall sitzt neben Curley natürlich ihr Freund Roy, was bedeutet, ich sitze zwischen Roy und Elyas.

Um genauer zu sein, zwischen Roy und Koda, denn auch ich habe eine Frau im Arm. Koda, die undichte Dalmatiner-Dame und die einzige Frau in meinem Leben.

Seit Koda in mein Leben getreten ist, scheint alles ein bisschen besser zu werden. Pussy – die Psycho-Katze meines Mitbewohners – zum Beispiel, greift mich so gut wie gar nicht mehr an. Und ich habe jemanden, den ich mit niemandem teilen muss.

Da ich der einzige arme Tropf bin, der hier nur eine Hundefrau im Arm hält, ist es wohl besser, wenn ich gehe. Eine Runde durch den Park wird meinem Gemüt und Koda guttun.

Abrupt stehe ich auf, wodurch Koda beinahe vom Sofa purzelt.

"Hey, Dr. Dolittle, pass doch auf!", beschwert sich Elyas.

Ich stelle Koda auf ihre mittlerweile etwas wackeligen Beine und winke ab.

"Wir haben das schon im Griff, Pussy-Dad", ziehe ich ihn mit seinem mittlerweile vertrauten Namen auf.

"Wo willst du hin?", fragt Roy und bedeutet mir, ihm die Chips zu reichen.

"Ein bisschen an die frische Luft. How I met your Mother Nummer 1000 ist heute nicht so mein Fall."

"Husch, husch, raus mit dir und such für Koda eine Mama", sagt Curley lachend, der es gar nicht gefällt, dass ich jetzt sozusagen ein Einzelkind in dieser Pärchenkombi bin.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich an einem regnerischen Sonntagnachmittag meine Traumfrau im Park treffe, geht quasi gegen null. Aber alles ist besser, als mir noch länger diesen verliebten Haufen anzusehen.

"Vergiss den Mantel nicht!", ruft Penny uns nach, und ich schaue angewidert auf das pinke Ungetüm, das Penny Koda gekauft hat.

Aber was tut man nicht alles für den Hund, den man liebt.

Ich höre die anderen noch Witze über mich machen, als ich die Tür hinter uns schließe. Sie haben ja recht. Ich bin genauso armselig, wie sie mich beschreiben.

Mit dem Aufzug fahren wir nach unten. Damals beim Umzug war ich froh über den Aufzug und jetzt bin ich es ebenfalls. Die vielen Stufen würden auf Dauer zu viel für Koda werden.

"Nicht dass ihr mir nachher wieder Dreck ins Haus schleppt!", poltert Traudel, die alte Lady aus dem Erdgeschoss, kaum dass wir ihr Küchenfenster links von der Eingangstür passieren.

Innerlich verdrehe ich die Augen, äußerlich nicke ich. "Würde mir im Leben nicht einfallen!"

Dabei weiß ich ganz genau, dass Koda keine Pfütze auslassen wird.

Der Weg zum Park ist zum Glück nicht weit. Vor sieben Jahren noch haben wir zu fünft hier rumgehangen, haben billigen Wein aus Tetrapack getrunken und Fanclub-Briefe an den Hersteller geschrieben. Leider hat dieser sie nie beantwortet. Warum ist mir heute klarer als damals. So oder so hätte es uns nichts an dem Spaß genommen. Damals war alles ein bisschen anders. Noch unbeschwerter irgendwie.

Fast ein bisschen wehmütig sehe ich auf meine neue Freundin hinunter.

Mein Leben mit Koda ist auch witzig, aber anders. Ich kann über Koda lachen, wenn sie bei dem Versuch, ihr Spielzeug zu bringen, in Riaz’ Oberschenkel zwickt oder wenn sie ihre Windel verliert und auf Elyas’ Designer-Schlappen pinkelt. Doch in diesem ganzen Pärchendings sind unsere Cliquenaktivitäten irgendwie untergegangen. Und das, obwohl all meine besten Freunde durchweg verdammt coole Freundinnen haben!

Ich meine, klar hat Roy mit Curley den Jackpot geknackt. Aber ich liebe Honey ebenfalls und Penny. Und ja, auch June. Es ist seit jeher eine Art Hass-Liebe, die ich nicht genauer definieren kann. Eine Zeit lang war ich sogar ein bisschen verknallt in sie und eifersüchtig auf Elyas.

Ich. Eifersüchtig auf den Anwalttrottel. Das Einzige, wobei er mich laut allgemeiner WG-Umfrage schon immer um Längen geschlagen hat, ist die Arbeitskleidung.

Klar, Arztkittel sind cool. Aber sie haben einen beschissenen Schnitt und können mit Designeranzügen nicht mithalten. Da muss ich den Mädels leider recht geben.

Koda reißt mich mit einem tiefen "Wuff" aus meinen Gedanken.

Als ich den Kopf hebe, den ich wegen des ekelhaften Nieselregens wie eine Schildkröte eingezogen habe, sehe ich eine am Boden zusammengekauerte Gestalt.

"Alles okay?", frage ich, ganz meinem hippokratischen Eid folgend, als die Frau aufsieht.

Sie lächelt und ich komme beinahe ins Schwanken, so atemberaubend sieht sie dabei aus. Die vollen Lippen lassen mich ihre strahlend weißen Zähne sehen. Zahnpastaweiße Zähne. Solche, die gefakte Werbung für Zahnpasta machen anstatt für Zahnarztbleeching.

Kurz schüttelt es mich, als ich an das Arschbleeching von Larry denke, von dem June neulich erzählt hat. Doch dann konzentriere ich mich wieder auf Miss Philadelphia.

Ihre braunen Haare hat sie zu einem Zopf zur Seite geflochten und die dunkelbraunen Augen sind von dichten, schwarzen Wimpern umrandet.

Sie richtet sich auf, und ich hoffe, dass ich nicht so beschissen aussehe, wie ich mich fühle.

Denn das hier ist meine Traumfrau. Die Frau, die ich heiraten werde. Zukünftige Mutter meiner vierbeinigen Adoptivtochter.

"Na, was bist du denn für ein Süßer!?", fragt sie mit säuselnder Stimme. Einer Stimme, die mir angenehme Schauer über den Rücken jagt.

So vollumfänglich vernebelt meine Traumfrau den Verstand, dass ich erst verstehe, dass sie gar nicht mit mir spricht, als sie vor Koda in die Hocke geht.

"Oder ehe eine Süße, wenn ich mir dein Mäntelchen so anschaue, oder?"

Jetzt erst sieht sie fragend zu mir auf. Sie hat hohe Wangenknochen und leicht schräg stehende Augen, die sie fast ein bisschen exotisch aussehen lassen.

Sie ist wunderschön, so schön, dass ich erst verspätet und stotternd zu sprechen beginne. "Sie. Ja, sie. Die Koda. Meine Koda", füge ich hinzu.

"Koda! Was für ein wunderschöner Name." Wieder lächelt sie, und ich habe das Bedürfnis, mich auf die nächste Parkbank zu setzen, weil meine Knie weich werden.

"Ich bin mir sicher, deiner ist schöner", antworte ich und meine Stimme klingt unnatürlich rau.

Ihr Lächeln verändert sich und sie mustert mich. "Ich heiße April", sagt sie dann.

Ich nicke. April passt perfekt. "Ich sag ja. Wunderschön."

Sie legt den Kopf schief und krault Koda hinter den Ohren, dann antwortet sie: "Hm … und wer hat der hübschen Koda diesen tollen Mantel gekauft?"

Grinsend schüttle ich den Kopf, als mir klar wird, was sie denkt. Ich strecke ihr meine freie Hand entgegen. "Ich bin Damien. Alleinerziehender Koda-Vater."

Sie kichert. Treffer versenkt.

"Dann hätte ich wohl eher Camouflage erwartet."

Ich zucke mit den Schultern. "Die Freundin meines Mitbewohners hat den Mantel gekauft. Sie fühlt sich sehr für Koda verantwortlich, weil sie sie mir, um es mit ihren Worten zu sagen, aufs Auge gedrückt hat."

April runzelt die Stirn, wodurch sie fast noch bezaubernder aussieht. Also falls das überhaupt möglich ist. Wie kann man so hübsch sein?!

In ihren hohen Stiefeletten ist sie nur wenig kleiner als ich und ihre schmale Figur wird von einem weiten Mantel verhüllt.

"Wieso aufgedrückt?"

Ich betrachte Koda mit einem liebevollen Blick und erinnere mich allzu gern daran, wie ich zu meiner besten Freundin gekommen bin. "Eine lange Geschichte. Kurzfassung: Penny, die Freundin meines Mitbewohners, ist Leiterin des Tierheims und Koda", ich deutete auf mein Ziehkind, "war ein Problemfall, weil sie alt und nicht ganz dicht ist."

April sieht ein wenig verwirrt aus. "Ich würde gern die lange Geschichte hören … wenn es nicht regnet."

Ich wittere meine Chance und grinse auf die Art, die Curley als mein Aufreißer-Lächeln bezeichnet. Sie ist fest der Überzeugung, dass keine Frau mir jemals widerstehen könnte, wenn ich so lächle.

"Wir können gern einen Kaffee trinken gehen."

Sie erwidert mein Lächeln aber irgendwie entschuldigend. Ich mache mich auf einen Korb gefasst. Natürlich hat eine Frau wie April einen Freund. So eine Frau kann ja gar kein Single sein. Solch ein Glückspilz bin ich nicht. Niemals.

"Ich gehe leider gleich mit einer Freundin Kaffee trinken." Sie seufzt entschuldigend.

Ich will mich schon frustriert auf die nächste Parkbank legen und darauf warten, dass ich endlich einsam sterbe, da sagt sie: "Aber heute Abend hätte ich Zeit."

Mein Kopf schnellt ungläubig nach oben und ich komme mir vor wie ein Trottel. Ich meine, ernsthaft? Wie armselig kann man schon sein?

"Gern", antworte ich so cool wie möglich und hoffe, nicht allzu bedürftig zu klingen. Aber das bin ich, denn ich wedle fast schon synchron mit Koda mit dem Schwanz.

Ich krame mein Handy aus der Hosentasche und reiche es ihr, damit sie ihre Nummer eingeben kann.

"Sind das deine Mitbewohner?", fragt sie, als sie auf den Bildschirm sieht.

Ich nicke. "Ja, der Chaosclub. Beitreten auf eigene Gefahr."

Sie lacht. Ein unfassbar gutes Geräusch. Es wird mich sicherlich süchtig machen.

Sie tippt ihre Nummer in mein Handy, und ich fühle mich wie ein verdammter Olympiasieger, als ich ihren Namen dazu abspeichere.

"Okay … dann … wir könnten dich noch ein Stück begleiten", biete ich an und bin mir sowieso nicht sicher, ob Koda jemals wieder von Aprils Seite weicht. Sie presst sich an sie, als wäre sie ein Schweineohr, das sie nie wieder hergeben will.

"Gern." April deutet in die Richtung, in der sie sich mit ihrer Freundin treffen möchte, und wir gehen los.

"Was arbeitest du?", frage ich, weil ich es kaum erwarten kann, mehr über April zu erfahren.

"Ich bin Stylistin."

Ich runzle die Stirn.

Grinsend schüttelt sie den Kopf. "Ich bin die, die die Leute im Fernsehen anzieht."

Ich bekomme große Augen. "Ich habe einen Star kennengelernt."

Das lässt sie auflachen. "Nicht ich bin der Star, ich zieh sie nur vernünftig an."

"Zu viel mit Puppen gespielt damals, oder?", necke ich sie und ernte ein nächstes wunderschönes Lachen.

"Und du?" Sie mustert mich. "Tierpfleger?"

Ich schnaube. "Ich bin Arzt."

"Dr. Dolittle?", fragt sie lachend.

Nicht witzig. Gut, dass sie den nicht vor Elyas und der Bande gemacht hat. "Wie schmeichelhaft. Du hättest auch George Clooney oder so sagen können!"

Grinsend schüttelt sie den Kopf. "Dann lieber Patrik Dempsey."

"Wer?" Ich runzle die Stirn.

"Der Arzt aus Grey's Anatomy?"

Ich krame in meinem Kopf nach der passenden Serie und bin mir sicher, dass June das öfter geschaut hat.

Aber es fällt mir nicht ein, also zucke ich die Schultern. "Ich bin auf jeden Fall sehr nett. Kein Dr. House."

Sie lächelt. "Das hätte ich auch nicht angenommen."

"APRIL! HIER!"

Ich zucke zusammen, weil ich die Stimme sofort erkenne, vermeide es aber, meinen Blick zu heben, damit sie mich nicht erkennt.

"Ah, da ist ja meine Freundin", sagt April dann. "Schade, ich wäre gern noch weiter mit euch gelaufen."

Ich lächle, weil ich wahrscheinlich bis zum Ende der Welt mit ihr laufen würde. Und wenn ich Koda den Großteil tragen müsste. Vielleicht würde ich mir aber vorher einen von diesen Hundekinderwagen anschaffen.

"Es war mir eine Ehre", sage ich, auch wenn es in meinem Kopf ganz schön rattert.

"APRIL! ICH WARTE!"

Es fällt mir schwer, nicht schon wieder zusammenzuzucken. Ich hasse diese Stimme. Sie ist grauenhaft. Durchdringend. Ekelhaft.

"AAAAPPPRRIIILLL!"

Es ist … DAS PERLENMONSTER!

April zuckt entschuldigend mit den Schultern. "Ich muss los. Sie ist nicht die Geduldigste."

Das ist mir absolut klar! Aber ich sage nichts, nicke nur. "Viel Spaß und bis bald."

Sie nickt ebenfalls, und ihre Augen funkeln, als sie mich noch einen Moment lang im Rückwärtsgehen ansieht und dann endgültig zu Daniela eilt.

Nun sind meine Knie aus einem ganz anderen Grund weich. Meine absolute Traumfrau hat meine absolute Albtraumfrau als beste Freundin. Ich lasse mich auf die nächste Bank fallen und starre ins Leere.

Ich meine … wie kann April meine Traumfrau sein, wenn sie mit jemandem wie Daniela befreundet ist. Das Perlenmonster ist furchtbar! Meine Persona non grata! Sie ist … ein Albtraum. Der Stoff, aus dem Horrorfilme sind. Ich bin mir sogar sicher, dass sie mit jedem Horrorautor liiert war, wie sonst sollten denen solche Szenen einfallen?! Daniela, das Perlenmonster, ist die personifizierte Horror-Muse!

Und was sagt das denn bitte über April aus, wenn sie mit der Horror-Muse befreundet ist? Hilft sie beim Verscharren der Leichen? Oder frisst Daniela die am Stück?

Völlig verzweifelt reibe ich mir über mein Gesicht und habe keine Ahnung, was zum Teufel ich jetzt anstellen soll.

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Oder nicht?

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Oder nicht?