Wo ist meine Zeit? - Ein Sachbuch, das unsere Leistungsgesellschaft hinterfragt. Unsere Arbeit schadet das Privatleben am meisten, weil es zu viel Zeit abverlangt - Harun Karahasan - E-Book

Wo ist meine Zeit? - Ein Sachbuch, das unsere Leistungsgesellschaft hinterfragt. Unsere Arbeit schadet das Privatleben am meisten, weil es zu viel Zeit abverlangt E-Book

Harun Karahasan

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Beschreibung

Deutschland arbeitet zu viel! Wir haben eine Leistungskultur, die uns verspricht, Wohlstand und ein gesichertes Leben zu bekommen, wenn wir fleißig genug sind. Die Arbeit in Deutschland ist hart, aber dafür haben die Menschen Wohlstand, so zumindest die offizielle Annahme. Unsere Realität sieht anders aus. Die Menschen arbeiten hart, aber es geht ihnen nicht besser als vorher. Die Arbeit verursacht chronischen Stress, Burnout, Einsamkeit und Depressionen, und im Gegenzug dafür bekommen die Menschen nichts. Uns wird Geld und Wohlstand versprochen, aber die harte Wahrheit ist, dass Menschen auch mit Arbeit überwiegend verarmt sind und Aufstieg durch Leistung ein Mythos ist. Arbeit macht das Leben nicht besser. Und das wird sich auch nicht mehr ändern. Befristete Verträge, Kurzarbeit und frisierte Arbeitsmarktstatistiken deuten an, dass die Arbeit sehr bald das Wohlstandversprechen nicht mehr erfüllen kann. Dazu macht die moderne Technik wie selbstfahrende Autos immer mehr Menschen arbeitslos. Weiterbildung und andere Binsenweisheiten werden da nicht mehr helfen, weil viele Menschen einfach nicht mehr gebraucht werden. Was macht eine Gesellschaft, die ihre Werte auf Arbeit und Leistung aufbaut, wenn es keine Arbeit mehr gibt, wo jemand etwas leisten kann? Generell ist die Arbeit als Schlüssel zum Glück stark überbewertet und oft die Ursache vieler Probleme im Privatleben. Was macht ein gutes Leben aus? Es sind die Dinge abseits der Arbeit, die Menschen glücklich machen. Hobbys, Freunde und Familie bereichern das Leben mehr als Karriere und Geld, aber viele Arbeitnehmer haben nicht die Zeit, um sich ihr Privatleben widmen zu können. Dabei hätten wir die Technik, um die Arbeitszeit zu reduzieren und ein lebensfreundlicheres Gesellschaftsmodell aufzubauen. Wie sieht eine Zukunft ohne Arbeit aus? Und wie kann der Mensch in dieser Zukunft noch gewinnen? Ich habe da eine Menge Ideen, die ich Euch vorstellen möchte, und ich will die Leistungsgesellschaft als Mythos entzaubern. Und vor allem will ich Euch den Wert Eurer eigenen Freizeit veranschaulichen, denn ohne Zeit ist kein glückliches Leben möglich. Lesen lohnt sich!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 970

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Harun Karahasan

Wo ist meine Zeit?

Harun Karahasan

Wo ist meine Zeit?

Warum unsere Arbeitskultur die Gesellschaft

und das Privatleben ruiniert

© 2022 Harun Karahasan

gesetzt aus der EB Garamond

erstellt mit SPBuchsatz

ISBN Softcover: 978-3-347-58763-2

ISBN Hardcover: 978-3-347-58766-3

ISBN E-Book: 978-3-347-58768-7

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung ”Impressumservice”,

Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Danksagung an meine Unterstützer

Einleitung

Arbeit gibt einen Lebenssinn

Finanzmann und Zeitmann

Arbeit

Freizeit und Hobbys

Zeit

Die Wirtschaft kontrolliert meine Zeit

Unsere unterjochende Arbeitsgesetze

Was wärt Ihr bereit, aufzugeben?

Der Sozialfrieden verlangt Arbeitszeit

Leistungsgesellschaft

Wie Geld eine Gemeinschaft erzeugt

Die Armutsdegradierung

Was quält arme Menschen wirklich?

Die unmögliche Leistungswette

Ein Rasentraktor, um euch zu ersetzen

Ein Rasentraktor, um euch zu spalten

Ein Rasentraktor, um euch zu knechten

Wer ist Zeitmann, und was ist seine Geschichte?

Leistungszwang verschlechtert die Lebensqualität

Das BG Utopia

Was ist das bedingungslose Grundeinkommen?

Schießt Ökonomen auf den Mond!

Was ist eigentlich Wohlstand?

Die Vorteile des bedingungslosen Grundeinkommens

Die häufigsten Bedenken zum BG

Das BG wird kommen, weil es die nächste Wahl gewinnen wird

Wie ein Student aus Bangladesch meinen Weg bestimmte

Meine Schlussworte

Danksagung an meine Unterstützer

Ich will vom Herzen Fahim Zaman danken, ein bescheidener Student aus Bangladesch. Als ich während meiner Laufbahn in Rhetorik in eine Sackgasse steckte und kurz vor dem Aufgeben war, sah Fahim mein Dilemma und hat mir selbstlos aus der Klemme geholfen. Was am Anfang eine nette und selbstlose Geste war, hat am Ende meine Buchkarriere ermöglicht. Es ist wahrscheinlich, dass ich kein Buch geschrieben hätte, wenn Fahim nicht da gewesen wäre.

Er ermöglichte mir den nötigen Durchbruch, um Rhetorik zu verstehen und vernünftige Argumentationen zu führen. Mein Wissen über die Rhetorik und das Debattieren mit gezielten Argumenten hat mich dazu ermutigt dieses Buch zu schreiben. Das Buch ist komplex und benötigt viele Erklärungen und Argumentationen, die mir am Ende nur mit Fahims Starthilfe gelungen sind. Dank Fahim bin ich auch bei Menschen geblieben, die mich dazu motivierten, das Schreiben anzufangen und es nicht ewig in die Zukunft zu verschieben. Fahim hat zwar nicht den nächsten redegewandten Politiker hervorgebracht, aber einen Buchautor hervorzubringen ist auch keine schlechte Leistung.

Ich danke ebenfalls den Studenten aus meinem Klub, die sich die Zeit nahmen Fragen für mein Buch zu beantworten und mir gute Ratschläge gaben. Florian, Michael und Tove will ich speziell danken, denn sie saßen mit mir am Tisch und haben geduldig meine Fragen beantwortet. Sie haben verhindert, dass ich voreingenommenen Unsinn schreibe und damit eine falsche Realität wiedergebe, und sie haben mir verdeutlicht, wie wichtig eine Herangehensweise aus verschiedenen Blickwinkeln ist. Danke dafür!

Zuletzt will ich noch zwei Menschen danken, die ich als Hauptfiguren in mein Buch eingebaut habe. Ich danke dem Finanz- und Unternehmensberater, der sich die Zeit nahm meine Fragen zu beantworten und mich zu der Figur »Finanzmann« inspirierte. Er hat eigentlich kaum Zeit für sowas, und trotzdem hat er mir geholfen.

Und ich danke auch dem Langzeitarbeitslosen, der mich zur Figur »Zeitmann« inspirierte und ganz hilfreich meine Fragen beantwortete. Vor allem danke ich ihm für die sehr verschiedenen Blickwinkel auf unsere Gesellschaft. Obwohl ein Langzeitarbeitsloser mit Vorurteile kämpfen muss, hat er trotzdem viel aus seinem privaten Leben erzählt und mir damit geholfen unsere Politik besser einzuordnen.

Und einen Dank an Karl-Heinz Zimmer. Sein freies Buchsatzprogramm für Self-Publisher war eine große Hilfe für mich. Damit konnte ich die Texte in meinem Buch visuell aufbereiten, ohne viel Geld für kommerzielle Programme ausgeben zu müssen.

Genug der Worte, legen wir los …

Einleitung

Wie sieht ein Leben aus, welches einen Menschen bis zu seinem Lebensende zufrieden stellt?

Ich habe mir selbst diese Frage immer häufiger gestellt, je älter ich geworden bin. In der Jugend braucht es nicht viel, um zufrieden mit dem eigenen Leben zu sein, aber sobald wir älter werden, wird die Frage komplexer. Aktuell gibt es viele erwachsene Menschen, die in Deutschland nicht glücklich sind mit ihrem Leben, und ich habe mir einige Gedanken gemacht, wie dieses Dilemma gelöst werden kann. Ich versuche immer eine Lösung für ein aktuelles Problem zu finden und scheue keine komplexe und unbequeme Antworten darauf, denn am Ende hat mir selbst diese Einstellung immer geholfen.

Ein deprimierendes Leben ist ein Problem und es plagt die Gesellschaft, und ich will versuchen eine Lösung dafür zu finden. Ich versuche immer Lösungen für Probleme zu finden, weil bei der Suche nach Problemursachen und Lösungen ich neue Dinge über den Menschen lerne. Es ist kein spannendes Motiv von mir, aber es muss nicht immer eine spektakuläre persönliche Geschichte sein, um ein Buch zu rechtfertigen.

Generell habe ich einen Hang dazu Gesellschaftskonzepte und Werte zu hinterfragen, weil die Lebensqualität von unserer Politik und unseren Gesellschaftsregeln bestimmt werden. Wer also wissen will, warum das Leben gut oder schlecht verläuft und was die Lebensqualität beeinflusst, der muss sich mit der Gesellschaft und ihre Werte befassen.

Ich glaube nicht an Gott und ich glaube nicht an Vorbestimmung oder Schicksal, deshalb glaube ich nicht an ein vorbestimmtes Leben. Ob eine Person gut lebt oder nicht hängt davon ab wo er aufwächst, wie er aufwächst, welche Werte er vermittelt bekommt und welche Ressourcen diese Person zur Verfügung hat, und bei allem spielt Gott keine Rolle. Wer Geld, Nahrung, und Bildung hat, dem geht es nicht nur in Deutschland gut, sondern auch in Länder wie China oder Indien, und das ohne die Einflussnahme Gottes. Höhere Mächte spielen für die Lebensqualität keine Rolle, daher glaube ich ein gutes Leben ist menschengemacht und braucht keine höheren Mächte.

Von diesem Punkt aus habe ich mich gefragt, was eine Gesellschaft tun kann und tun muss, damit das eigene Leben so positiv wie möglich ist. So fortschrittlich Deutschland auch ist, es kann viele Menschen kein schönes Leben bieten und der Gesellschaftsfrieden ist durch die ungleichen Lebensbedingungen gefährdet.

Ich möchte in diesem Buch auf das Wesen des Menschen eingehen und was der Mensch braucht um Freude im Leben zu haben. Materielle Dinge sind hier weniger wichtig, denn die menschliche Seele braucht nicht wirklich ein Eigenheim oder viel Geld. Diese Dinge tragen zwar zum Glück bei, aber alleine bewirken sie keine Freude. Die Quelle zur Freude im Leben liegt woanders und nicht im Vermögen oder Immobilien, was von der Wissenschaft bestätigt wurde.

Ich habe mir überlegt, wie ein neues Gesellschaftsmodell in Deutschland aussehen kann, da die Menschen mit unserem aktuellen Modell nicht unter den besten Bedingungen leben. Wie könnte für Deutschland ein besseres Gesellschaftsmodell aussehen? Darauf gibt es nicht die eine richtige Antwort, sondern mehrere Antwortmöglichkeiten. Da ich ausweichende Rhetorik, wo keine feste Position vertreten wird, als sehr nervig empfinde und ohne eine klare Position ein Diskurs nicht möglich ist, werde ich im Laufe des Buches eine klare Position einnehmen und eine klare mögliche Antwort geben. Wird es die richtige Antwort sein? Keiner weiß es bis jetzt, aber es ist eine mögliche Antwort, die umsetzbar ist, und es ist eine Antwort, die mich am meisten überzeugt.

Bevor es losgeht, möchte ich zuerst erzählen, weshalb ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe. Es wird dem Leser helfen zu verstehen, mit welcher Denkweise ich herangegangen bin und wie ich bestimmte Schlussfolgerungen gezogen habe.

Ich befürworte das bedingungslose Grundeinkommen, halte das Streben nach Karriere in der heutigen Form für einen Fehler und unsere Marktwirtschaft muss strenger reguliert werden. Gleichzeitig befürworte ich eine Leistungsgesellschaft, Menschen sollen sich in ihrem Beruf frei entwickeln können, und der liberale Markt soll auf keinen Fall abgeschafft werden. Wie passen diese Gegensätze zusammen?

Ich bin jemand, der nicht im Berufsalltag steckt, denn ich arbeite keine 40 Stunden pro Woche und kann meine Zeit frei einteilen. Diese Besonderheit bewirkt, dass ich den Alltag und die Menschen anders wahrnehme als Menschen mit Vollzeitjobs. Viele Menschen haben keine Zeit, um großartig über Dinge wie Politik, Gesellschaft und Philosophie nachzudenken, denn sie sind zu sehr mit ihrem Alltag beschäftigt. Sie arbeiten den ganzen Tag und erledigen den Haushalt, und die übrige Zeit wird für die Erholung verwendet. Bei so einem Alltag hat niemand die Lust sich noch mit komplizierten Sachen wie Politik oder Philosophie zu beschäftigen, denn dafür fehlt die Zeit. Ich hingegen kann es machen, denn ich habe die Zeit dafür.

Als Außenstehender ohne 40 Arbeitsstunden pro Woche sehe ich die Vollzeitbeschäftigten mit anderen Augen, und ich habe den Eindruck, dass sie alle gestresst und unglücklich sind. Die Menschen sind permanent Zwangs-beschäftigt, können sich nicht entspannen und erst recht nicht abschalten. In meinem Bekanntenkreis habe ich erlebt, wie einst fröhliche Personen sich allmählich in frustrierte Erwachsene wandelten. Vorher waren sie relativ gelassen und entspannt, aber später waren dieselben Personen schnell reizbar und haben schon bei Kleinigkeiten die Geduld verloren und sind cholerisch geworden.

Während dieser Zeit ist mein Bekanntenkreis zusammengeschrumpft. Alle arbeiten Vollzeit, aber ich tue es nicht, und so habe ich irgendwann die meisten Bekannten nicht mehr gesehen, weil sie andauernd beschäftigt gewesen sind und ich irgendwann nicht mehr nachgefragt habe. Auch wollte ich diese Menschen nicht mehr sehen, weil es keinen Spaß mehr machte Zeit mit ihnen zu verbringen. Die ständige Arbeit hat die Bekannten zu Langweiler werden lassen, die nie gute Laune hatten, nur über die Arbeit redeten, und sich über Gott und die Welt beschwerten.

Ich suchte nach neue Bekanntschaften, und dieser Versuch war ein Desaster. Ich habe mehrere Abendveranstaltungen besucht und erlebt, wie ganze Gruppen unbeholfen herumstanden und kaum ein Gespräch führen konnten. Es entstand eine ruhige Atmosphäre wie in einer Bibliothek, nur dass der Ort keine Bibliothek war, sondern Bars, Clubs und Restaurants. Obwohl diese Orte zum Reden da waren, konnte keiner ein Gespräch aufbauen und führen. Ich kann mit solchen Menschen leider nicht viel anfangen, weswegen ich solche Veranstaltungen seitdem meide, denn Herumstehen und Schweigen kann ich auch alleine.

Als wir alle jünger waren, hatten wir große Zukunftspläne. Wir wollten unseren Traumberuf nachgehen, eine Familie gründen und unsere Wünsche erfüllen. Die Arbeit und das Erwachsensein sollte uns nicht in freudlose und mürrische Gestalten verwandeln, aber genau das ist mit den meisten berufstätigen Menschen passiert.

War das wirklich unsere Zukunftsvision? Wollten wir desillusionierte und freudlose Menschen sein? Als Kinder oder Jugendliche haben wir so ein Leben kritisiert und uns geschworen, selbst nicht so zu werden, und als Erwachsene sind wir dann ironischerweise genauso geworden. Ich bin verschont geblieben, weil mein Lebensweg nicht in die 40 Stunden Arbeitswelt führte, und als Außenstehender beobachte ich nun den tragischen Verlauf bei anderen Menschen, die nicht das Glück hatten Vollzeitarbeit vermeiden zu können.

An dieser Stelle möchte ich meine Einstellung zur Arbeit nennen: Ich hasse Arbeit! Die 40 Stundenwoche ist ein Alptraum und ich kann nicht verstehen, warum so viele Menschen bereitwillig ihre gesamte Freizeit dafür opfern. Ich empfinde Arbeit als ein notwendiges Übel, denn unsere Gesellschaft kann nicht ohne Arbeit funktionieren, und diese Tatsache sehe ich ein.

Ich sehe die Automatisierung als große Chance, um uns von lästige und zugleich wichtige Arbeit zu befreien. Computer und Roboter würden die notwendige und nervige Arbeit für uns erledigen, und Menschen hätten dann mehr Zeit für sich selbst und die schönen Dinge im Leben. Was will ein Mensch mehr? Würde es nach mir gehen, könnte ich nach einem Lottogewinn sofort in den Ruhestand gehen, so unwichtig ist die Arbeit für mich persönlich. Ich kann dann weiter Bücher schreiben, ohne mir einen Kopf um Einnahmen machen zu müssen, oder wenn ich will das Schreiben länger pausieren.

Jobs sind notwendig, um Miete und Rechnungen zu bezahlen, aber sie machen keinen Spaß. Die meisten Jobs sind schlicht und ergreifend langweilig und anstrengend, das gilt zwar nicht für alle Menschen und nicht für alle Berufe, aber spannende und erfüllende Jobs sind die Ausnahme. Postbote, Busfahrer, Reinigungskraft, Kassierer, Kellner; diese Jobs werden von einem Großteil der Bevölkerung gemacht, aber ich und andere würden sie nicht als Nervenkitzel bezeichnen.

Es gibt die weitverbreitete Annahme, dass ein Mensch Arbeit benötigt, damit er sich selbst nützlich und von der Gesellschaft gebraucht fühlt, und diese Begründung habe ich nie verstanden. Ich selber brauche keine Arbeit, die mich irgendwie zum nützlichen Menschen für andere definiert und ich habe kein Problem arbeitsfreie Zeit einfach in Hobbys zu investieren. Es gibt durchaus Menschen, die mit Elan ihren Traumberuf nachgehen, aber diesen Elan verstehe ich nicht. Ich schreibe Bücher und es macht Spaß, aber wenn es mir nicht mehr möglich sein sollte zu schreiben, weil zum Beispiel unerwartet der Buchmarkt zusammenbricht, dann könnte ich gut damit leben. Es ist nicht so, dass mein Leben sinnlos wird, sobald ich aufhöre zu schreiben.

An dieser Stelle können wir zusammenfassen, dass ich die Fixierung auf die Arbeit nicht verstehe, weil für mich das Negative an der Arbeit eindeutig überwiegt.

Meine einfache Sicht auf die Arbeit sollte später komplizierter werden. Meine Lösung für das Dilemma der Menschen war zuerst die impulsive Idee, Arbeit so weit es geht abzuschaffen und dafür Computer sowie Roboter einzusetzen, damit Menschen mehr Freizeit haben und weniger Stress durch die Arbeit bekommen. Wenn Menschen mehr Freizeit haben, dann geht es ihnen automatisch besser, so war die Überlegung.

Allerdings war es nicht so leicht wie ich dachte, denn Arbeit ist in Deutschland mehr als nur Arbeit. Ich habe später herausgefunden, dass Arbeit mehr ist als eine Methode, um Rechnungen zu bezahlen. Was heißt das konkret?

Für viele ist die Arbeit eine Erfüllung von Bedürfnissen. Arbeit ist eine Philosophie, Menschen wollen sich gebraucht fühlen, Menschen wollen keine Nutznießer sein und anderen auf der Tasche liegen, Menschen wollen zu unserer Gesellschaft etwas beitragen und sie wollen sich selbst verwirklichen, Menschen wollen durch ihren Berufsstand einen hohen Status haben und als jemand gelten der wichtig ist, und Menschen wollen etwas zu tun haben und beschäftigt sein, weil auf Dauer das Nichtstun deprimierend ist.

Diese Aspekte über die Arbeit habe ich durch Studenten herausgefunden, die mir ihre Sicht auf die Arbeit erzählten. Ich bin Mitglied in einem Klub, der in einer Universität angesiedelt ist, weshalb wenig überraschend fast alle Mitglieder Studenten sind. Menschen wie ich, die keine Studenten sind, bilden in diesem Club die Ausnahme. Ich kam mit ihnen ins Gespräch und hörte den Smalltalk anderer Studenten (der Klubraum ist klein, daher hört jeder jeden), und ich bekam ein Bild davon, wie der Alltag eines Studenten aussieht.

Ein Student muss viel lernen, im Nebenjob arbeiten und hat trotz allem ein bisschen Freizeit. Das Lern- und Arbeitspensum dürfte Studenten so stark auslasten wie Vollzeitarbeit die Arbeitnehmer auslastet. Studenten und Arbeitnehmer sind also beide stark ausgelastet, allerdings unterscheiden sich Studenten in einer Sache erheblich von den Arbeitnehmern, und ab da wird es interessant. Studenten haben nämlich trotz ihres Arbeitspensums generell gute Laune und eine positive Einstellung, sie sind nicht chronisch gereizt, häufig ausgeglichen, und sie können lebhafte Diskussionen mit verschiedenen Themen führen. Trotz der Arbeitsbelastung haben Studenten ihre Lebensfreude nicht verloren und können ihrem Alltag viel Positives abgewinnen. Studenten sind fröhliche Menschen und sie strahlen diese Freude auch aus.

Zwei Gruppen haben eine starke Arbeitsbelastung, aber während die Gruppe der Arbeitnehmer darunter leidet, haben Studenten kaum Probleme damit und stecken die Belastung ziemlich gut weg. Dieser Umstand lässt mich Studenten als die angenehmeren Menschen wahrnehmen. Tatsächlich verbringe ich meine Zeit lieber mit Studenten als mit meinen Altersgenossen, und ich bin mit meinen über 30 Jahren deutlich älter als Studenten. Wie kann es sein, dass ein alter Mann wie mich junge Menschen spannender findet als ältere?

Studenten sind anders als Arbeitnehmer, denn beide arbeiten, beide lernen, beide tragen Verantwortung und sind sich der Verantwortung bewusst, aber nur Studenten sind damit glücklich und zeigen es äußerlich. Der Unterschied ist offensichtlich und ich habe mich dann gefragt, was bei Studenten anders läuft.

Der Grund für den Unterschied zwischen Studenten und Arbeitnehmer ist tatsächlich die Arbeit. Glückliche Studenten arbeiten insgesamt weniger als Arbeitnehmer und haben deshalb mehr Freizeit, und dadurch können sie den arbeitsbedingten Stress besser ausgleichen. Sie haben also eine bessere Work-Life-Balance. Arbeitnehmer mit Vollzeitjobs haben kaum Freizeit und können den arbeitsbedingten Stress nicht vollständig ausgleichen, entsprechend haben sie keine gute Work-Life-Balance und es geht ihnen schlecht.

Das Problem ist klar, wir arbeiten zu viel und die Arbeit sollte reduziert werden. Oder wir könnten sie gleich abschaffen, damit Menschen nicht weiter Schaden durch die Arbeit nehmen?

Diese Schlussfolgerung ist einfach und benötigt kein Buch von mir. Einfach ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen, den Menschen die Möglichkeit geben Arbeit abzulehnen, und Deutschland wird es besser gehen. Aber ist das wirklich alles? Ist es so einfach?

Tatsächlich ist es das nicht, weil Menschen die Arbeit für ihr Seelenheil brauchen. Ohne Arbeit gefährden wir die geistige Gesundheit der Menschen, und es ist tatsächlich ein sehr wichtiger Faktor. Warum hängen wir so an der Arbeit?

Arbeit gibt einen Lebenssinn

Um mich kurzzufassen: Als ich anfing an diesem Buch zu arbeiten, habe ich zuerst beschlossen andere Menschen und die besagten Studenten zu fragen. Arbeitnehmer sind unglücklich, aber Studenten sind es nicht, und ich wollte wissen warum. Es ist ziemlich leicht in seiner eigenen Welt zu leben und von seiner Welt aus eine Ursache abzuleiten, die nicht der Realität entspricht. In meinem Weltbild hatte ich schnell die Vermutung, dass Arbeit etwas Schlechtes ist, und dass Menschen zu viel arbeiten und zu wenig Erholung bekommen, wodurch der Ausgleich fehlt.

Da ich weiß, dass eine Vermutung nicht richtig sein muss, und ich letztendlich einfach keine Ahnung von der Arbeitswelt hatte, war es naheliegend Menschen zu fragen, die es wissen müssen. Ich habe Studenten gefragt in der Hoffnung, dass sie meinen Verdacht irgendwie bestätigen und mir erzählen, wie ausgelaugt sie sich fühlen, wie sie zu viel arbeiten müssen und ähnliches. Dann erlebte ich meine persönliche Überraschung: Sie haben mir glaubhaft geantwortet, dass es ihnen gut geht und ziemlich zufrieden sind, obwohl sie ein beachtliches Arbeitspensum haben (Lernen und Nebenjobs). Sie beschwerten sich nicht, weil sie die Probleme der Arbeitnehmer nicht hatten.

Ab da wurde es verwirrend für mich. Einerseits haben wir trostlose Arbeitnehmer, andererseits haben wir fröhliche Studenten, und beide sind ähnlich stark ausgelastet. Was war also das Problem? Es wurde noch mysteriöser für mich, denn die befragten Studenten haben durchblicken lassen, dass sie es sogar kaum erwarten können nach dem Studium in die Arbeitswelt einzusteigen. Auch würden die Studenten es ablehnen faul zu Hause zu sitzen (anders als ich), falls wir ein bedingungsloses Grundeinkommen hätten, und viele Studenten halten generell nicht viel von Grundeinkommen.

Ein Grund ist die Scham, ohne Arbeit und nur mit Grundeinkommen von Steuergelder zu leben und damit anderen Menschen indirekt auf der Tasche zu liegen. Ein weiterer Grund ist die Furcht, dass mit einem Grundeinkommen Deutschland seine Produktivität und damit seinen Wohlstand verliert, weil die meisten Menschen dann nicht mehr arbeiten würden (nebenbei ist diese Meinung umstritten und nicht belegt, dazu später mehr).

Der wohl wichtigste Grund, weshalb Studenten nicht auf die Arbeit verzichten wollen, sind die positiven Effekte der Arbeit. Sie gibt einen Lebenszweck und Menschen werden depressiv, wenn sie nur sinnlos vor sich dahinleben. Sie brauchen keine reine Beschäftigung, sie brauchen wirklich einen Lebenszweck, daher würden sich die meisten mit Freizeithobbys alleine nicht lange zufriedengeben. Menschen wollen sich für eine größere Sache einsetzen können, zum Beispiel für andere Menschen, die Gesellschaft oder sogar die Welt. Auch wollen Menschen durch die Arbeit sich weiter entwickeln und neue Dinge lernen.

All diese Erwartungen an die Arbeit habe ich bei Studenten erkannt. Einen Zweck zu erfüllen, etwas zur Welt beizutragen und sich weiterzuentwickeln, sind ihr Lebensinhalt. Das Fazit ist also, dass die Arbeit selbst nicht das Problem ist und es tatsächlich Menschen gibt, die eine sinnvolle Arbeit nachgehen möchten (genauer gesagt ist es die eindeutige Mehrheit aller Menschen in Deutschland). Die Arbeit an sich wird von vielen Menschen nicht als etwas Schlechtes wahrgenommen, weshalb die Arbeit alleine als Ursache nicht infrage kommt. Tja, was mache ich jetzt mit dieser Feststellung?

Wie sieht ein Leben aus, welches einen Menschen bis zu seinem Lebensende zufrieden stellt? Die Frage will ich noch immer beantworten.

Viele Menschen in Deutschland sind trotz Arbeit nicht zufrieden und ich bin mir noch immer sicher, dass wir unsere Leistungsgesellschaft und die Einstellung zur Arbeit ändern müssen. Auf der Suche nach Antworten habe ich drei Erkenntnisse erlangt:

- die Arbeit kann nicht abgeschafft werden

- für ein glückliches Leben gibt es mehr Bedingungen als die Arbeit, weshalb der alleinige Fokus auf die Arbeit falsch ist

- das Problem ist nicht die Arbeit selbst, sondern das, was die Arbeit uns wegnimmt. Durch die Arbeit fehlt uns die Zeit, und der Mangel an Zeit ist das wirkliche Problem

Das Dilemma ist die fehlende Möglichkeit, unsere Zeit so zu verwenden, wie wir es wollen. Unsere Gesellschaft plagt Zeitmangel, und Zeitmangel beeinflusst erstaunlich viele Bereiche des Lebens negativ. Die Erkenntnis über fehlende Zeit wird der Kern dieses Buches sein und ich werde erläutern, warum der Mangel an Zeit das Leben so schwer macht. Studenten haben etwas Freizeit und können sie frei verwenden, die Vollzeitbeschäftigten hingegen haben keine Zeit und können abseits der Arbeit nichts planen. Studenten sind zufrieden und streben nach Ideale, die Vollzeitbeschäftigten sind unzufrieden und bewältigen den Alltag. Beide Ausgangssituationen von Studenten und Arbeitnehmer hängen mit der Verfügbarkeit von Zeit zusammen. Ich werde die komplette Systematik der Zeit in unsere Gesellschaft und ihre Wirkung auf unser Leben erklären.

Wie bin ich vorgegangen? Um allmählich zum Ende zu kommen, ich habe beschlossen, die gesamte Gesellschaftsstruktur unter die Lupe zu nehmen und wesentliche Aspekte wie Arbeit, Fleiß, Familie und Selbstverwirklichung anzusehen. Dann habe ich das Leben der Studenten mit dem Leben von Menschen verglichen, die Vollzeit arbeiten. Ich habe Menschen, deren Klagen von den Medien aufgegriffen werden, gegenüber Menschen gestellt, denen es gut geht. Ich glaube, ich habe ein Muster erkannt und weiß, warum zwar nicht alle, aber ein Großteil der Menschen unzufrieden sind mit ihrem Leben oder unzufrieden werden.

Studenten wollen mit Elan arbeiten und die Welt verbessern, aber Arbeitnehmer wiederum haben diesen Elan nicht, oder um es genauer zu sagen, sie haben diesen Elan nicht mehr, weil der Alltag sie desillusioniert hat. Viele von ihnen waren früher ebenfalls hoffnungsvolle Studenten, aber sie wurden später zu zermürbte Arbeitnehmer. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, wo Studenten zu Arbeitnehmer werden können und dabei ihren Enthusiasmus behalten. Enthusiastische Erwachsene würden Deutschland wirklich guttun, und ich will eine Idee liefern, wie das zu schaffen sein kann.

Weil die Arbeit ein Teil der deutschen DNS ist, kann sie nicht abgeschafft werden, ohne Unmut in der Bevölkerung auszulösen. Gleichzeitig aber ist sie eine Quelle für viel Kummer und Elend, denn viele Menschen sind mit ihrer Arbeit nicht glücklich und ihr Leben leidet sehr darunter. Unsere Leistungskultur verursacht Probleme im Alltag, in der Gesellschaft und für die Lebensqualität, worauf ich im Laufe des Buches eingehen werde.

Die zwei Extreme, nämlich keine Arbeit und zu viel Arbeit, sind beide nicht gut, und es muss ein Mittelweg gefunden werden, ohne Deutschlands Wohlstand zu riskieren.

Ich habe mir Aspekte der Arbeit angesehen und geschaut, warum Deutschland so stark an der Arbeit festhält. Es geht nicht nur um Geld, sondern es geht auch um Selbstverwirklichung, sich für eine bessere Welt einzusetzen, sich Wünsche wie eine Weltreise oder ein Eigenheim mit dem Gehalt zu erfüllen, mit dem Einkommen eine Familie zu gründen und mehr. Die Arbeit erfüllt Wünsche und Studenten haben Wünsche, weshalb sie auch arbeiten wollen. Viele Vollzeitbeschäftigte haben auch Wünsche, aber sie bekommen ihre Wünsche nicht erfüllt und leiden darunter. Ich schaue mir an, wo das Problem liegt und was daran geändert werden kann.

Der Idealzustand? Der Mensch muss zufrieden sein

Was ist eigentlich mein Ziel, wohin soll meine Analyse hinführen? Das Ziel ist es eine Lebenssituation zu ermöglichen, wo Menschen frei entscheiden und ihr Leben so gestalten können, wie sie es wünschen. Aus meiner Sicht sind die Menschen in Deutschland nicht wirklich frei in ihren Entscheidungswillen, weil sie für ihren Lebensunterhalt ganze 40 Arbeitsstunden pro Woche und mehr aufwenden müssen, um ihre Lebenshaltungskosten zu bezahlen. Das können wir nicht frei entscheiden, denn momentan heißt es entweder eine Arbeit nachgehen oder obdachlos werden.

Das Arbeitslosengeld ist in der Gesetzgebung nur als Übergangslösung gedacht und wurde nie als Befreiung von der Arbeit entwickelt. Um Arbeitslosengeld zu erhalten, muss als Bedingung eine neue Arbeitsstelle gesucht und angetreten werden. Wer ganz offen und ehrlich die Arbeit verweigert, der erfüllt die Bedingung nicht und verliert den Anspruch auf das Arbeitslosengeld.

Ein anderes Problem sind die generell hohen Lebenshaltungskosten, die eine freiwillige Beschäftigung auf Teilzeit erschwert. Wer das Pech hat in einer Metropole zu leben, wo Kosten für Miete, Strom und Nahrung sehr hoch sind, der muss 40 Stunden arbeiten, um die Rechnungen bezahlen zu können. Würde jemand in dieser Situation für mehr Freizeit in eine Teilzeitbeschäftigung wechseln, können die Rechnungen durch das geringere Gehalt nicht mehr bezahlt werden. Unser Alltag ist unter diesen Bedingungen ziemlich alternativlos, und ich möchte Ideen geben, warum wir es ändern müssen und wie wir es ändern können.

Viele Studenten sind sehr fleißig und wollen wichtige Arbeit übernehmen, um die Welt besser zu machen, und dabei bleiben sie motiviert und verlieren nicht die Freude. Ich mag die Mentalität vieler Studenten, wo sie offen für Neues sind. Sie schauen sich neue Ideen und Konzepte an, ohne in eine feste Mentalität gefangen zu sein (ob neue Ideen und Konzepte die Studenten wiederum überzeugen ist eine andere Frage, aber sie schauen sich neue Ideen immerhin an). Das macht Studenten angenehm wandelbar für neue Lebenssituationen und sie sind weniger festgefahren und nervig konservativ.

Studenten sind fröhliche Menschen, die hart arbeiten und zufrieden damit sind, daher denke ich, dass die Lebensbedingungen dieser Studenten der Idealzustand ist. Diesen Idealzustand will ich anstreben und anderen Menschen ermöglichen. Deutschland lebt von Leistung, aber ein Mensch lebt von Freude, und Studenten vereinen elegant Leistung und Freude in ihrem Leben.

Das Ziel ist die Lebensbedingungen zu ändern und den Menschen ähnliche Lebensbedingungen wie Studenten zu geben, damit mehr Menschen fröhlich sind und Deutschland trotzdem nicht die Produktivität verliert und ins Mittelalter zurückfällt. Ich glaube, dass eine Leistungskultur auch mit weniger Arbeit möglich ist.

Zusätzlich will ich Menschen abseits der Arbeit mehr Freiheiten geben. Zum besseren Alltag gehört auch die Möglichkeit, sich vom Leistungsprinzip distanzieren zu können. Menschen sollen mehr Freiheiten haben und die Möglichkeit bekommen, Arbeit verweigern zu können.

Es soll dabei kein Recht auf Faulheit etabliert werden (obwohl es auch möglich sein soll einfach faul zu sein), sondern Menschen sollen die Möglichkeit bekommen persönliche Projekte anzugehen oder andere Interessen verfolgen zu können, die sie durch Arbeit bedingten Zeitmangel nicht nachgehen können. Ich will eine Freiheit etablieren, die uns erlaubt, mehr Dinge tun zu können als jetzt, und dabei soll die vorgegebene Leistungsquote der Gesellschaft in Form von Vollzeitarbeit entfallen. Die Arbeitszeit muss kürzer werden!

Das Ziel ist klar, aber wo fange ich an?

Der Lebensweg des Menschen

Wie vorher kurz erwähnt, habe ich mich mit den Wochennachrichten auseinandergesetzt und mir die Meldungen angeschaut, die sich mit der Lebenszufriedenheit der Menschen befassen. Interessanterweise findet sich ganz schnell ein Muster, denn die Meldungen wiederholen immer die gleichen Klagen. Zu hohe Mieten in den Metropolen, Arbeitsplätze gefährdet wegen irgendwas, immer weniger Hauseigentümer, mehr politikverdrossene Menschen, die sich vergessen fühlen, die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander, keiner will mehr wichtige Jobs machen (Stichwort: Mangel an Pflegekräfte), Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, Menschen werden einsamer und wir haben mehr Singles als je zuvor. Die Liste geht weiter und weiter, aber alle Meldungen haben die Gemeinsamkeit, dass sie immer die Grundbedürfnisse der Menschen hervorheben, die in unserer Gesellschaft immer schwieriger zu befriedigen sind. Ich habe mir die wesentlichsten Punkte ausgesucht und daraus Themen abgeleitet, die uns Menschen am Herzen liegen oder für die Gesellschaft wichtig sind.

Diese Themen stellen den geplanten Lebensweg vieler Menschen dar. Die meisten planen bereits in ihrer Kindheit, was sie arbeiten möchten, welche Wünsche sie sich erfüllen wollen, wie ihr Leben auszusehen hat, dass sie heiraten und eine Familie gründen werden (oder nicht), und dass sie einen großen Freundeskreis haben werden. Entsprechend berichten Journalisten mit negativen Nachrichten über alles, was solche Planungen erschwert. Ich wage zu behaupten, dass international jeder Mensch eine ähnliche Lebensplanung im Kopf hat wie die deutsche Bevölkerung, weil diese Pläne in unsere Natur liegen.

Ermöglichen wir die Umsetzung der eigenen Lebensplanung für alle, dann wird das Leben automatisch als besser wahrgenommen, weil eine Lebensplanung zugleich der Lebenssinn vieler Menschen ist. Wer also eine hohe Lebenszufriedenheit in der Gesellschaft erreichen will, der muss sich den Lebensplanungen der Menschen widmen.

In jedem Thema wird überraschenderweise die Zeit eine Rolle spielen. Wir haben einen Mangel an Zeit, und dieser Mangel durchzieht jedes Thema. Unsere Gesellschaft zapft systematisch die Zeit aller Menschen an und schöpft zu viel davon ab, und das ist tatsächlich ein Problem. Ich werde es im Kapitel »Zeit« erklären.

Ich werde meine Leser in jedes Thema einleiten, dann erklären, wie die Dinge in der Theorie funktionieren sollten, und dann das Ergebnis mit der Realität vergleichen und die Probleme nennen. Am Ende nenne ich auch immer einen Lösungsvorschlag, denn jammern über Probleme kann jeder, aber es sind die Problemlösungen die uns interessieren. Daher werde ich auch immer versuchen, Lösungsmöglichkeiten anzubieten, damit dieses Buch auch einen Mehrwert hat.

Natürlich werde ich Erkenntnisse aus der Wissenschaft verwenden und so weit es geht meine Thesen belegen, sei es durch eine stichhaltige Analyse, der Verweis auf einen Artikel oder der Verweis auf reale Tatsachen. Niemand soll mir nachsagen, dass ich mir alles ausdenke und die Thesen nur auf mein Bauchgefühl basieren. Ich selber denke, dass Gerede alleine nicht reicht und jeder etwas Handfestes vorweisen muss, um das Gesagte zu untermauern. Von daher werde ich mich an Quellen aller Art bedienen, um meine Ideen zu belegen.

Zu guter Letzt möchte ich noch zwei fiktive Persönlichkeiten vorstellen, die auf reale Personen basieren.

Finanzmann und Zeitmann

Ich möchte zwei Persönlichkeiten vorstellen, die hier häufiger zu Wort kommen werden, nämlich »Finanzmann« und »Zeitmann«. Beide Figuren sind in diesem Buch fiktiv, aber sie basieren auf wahre Personen, die ich in meinem Klub getroffen habe und ebenfalls keine Studenten waren. Die zwei Männer waren so um die dreißig Jahre alt und damit eher den älteren Menschen zuzuordnen. Finanzmann basiert auf einen Unternehmens- und Finanzberater und Zeitmann auf einen Langzeitarbeitslosen, der sehr gebildet und intelligent ist, allerdings etwas anders tickt als Studenten und Arbeitnehmer. Im Klub bildeten die beiden Männer einen echten Kontrast zueinander und gegenüber den jungen Studenten, weshalb ich schnell auf sie aufmerksam wurde (neben der Tatsache, dass ich selbst so alt bin wie sie).

Beide Persönlichkeiten, der Finanzberater und der Arbeitslose, kommen miteinander erstaunlich gut aus. Sie sind nicht unbedingt die besten Freunde, aber sie mögen sich. Ich weiß zum Beispiel, dass der Finanzberater den Arbeitslosen auf seine Geburtstagsfeier eingeladen hat und der Arbeitslose auch tatsächlich gekommen ist. Der Arbeitslose ist recht scheu und lehnt gerne viele Einladungen ab, die Person muss ihm also nahestehen, damit er es sich anders überlegt und Einladungen annimmt, und das war bei Finanzmann der Fall.

Diese Interaktion zwischen den beiden fasziniert mich, weil beide Personen totale Gegensätze sind und sich von der Gesinnung her ablehnen sollten. Ein Unternehmens- und Finanzberater steht beim beruflichem Ansehen ziemlich weit oben, ein Arbeitsloser hingegen ist das Gegenteil davon und wird als soziales Problem wahrgenommen. Aber bei den beiden ist keine Abneigung zu erkennen und es ist so, als würde ein reicher Adliger und ein armer Arbeiter zusammen ein Bier trinken gehen und für sie ist es das normalste der Welt.

Diese Interaktion gab mir den Anlass, beide Personen getrennt für mein Buch zu befragen und ich habe schöne Antworten bekommen. Sie haben interessante Weltbilder sowie Meinungen und ich denke, dass sie einen interessanten Kontrast abgeben werden. Der Finanzberater war zum Thema Geld und Arbeit eine große Hilfe, und der Arbeitslose hat interessante Aussagen zu den Schwächen des Arbeitsmarktes und der Gesellschaft gemacht. Vor allem haben beide nüchterne und realitätsbezogene Ansichten, so befürwortet der Finanzmann das bedingungslose Grundeinkommen und der Arbeitslose ist nicht grundsätzlich gegen die Kernidee von Hartz IV, und beide haben sowohl übereinstimmende als auch unterschiedliche Meinungen was den Kapitalismus betrifft. Es ist eine interessante Dynamik zwischen extreme Gegensätze, die gut miteinander harmonieren.

Da beide Personen eine interessante symbolische Wirkung haben und viel zum Buch beitragen, habe ich sie als Figuren mit den Bezeichnungen »Finanzmann« und »Zeitmann« in mein Buch eingebaut. Da ich die Anonymität der beiden wahren will, werden im Buch ihre echten Namen nicht genannt.

Finanzmann und Zeitmann, wer genau sind die beiden? Finanzmann lebt für seinen Beruf als Unternehmens- und Finanzberater. Er arbeitet so viel, dass er praktisch keine Freizeit hat, allerdings bringt er so viel Leidenschaft für seinen Beruf mit, dass ihm die fehlende Zeit nicht stört. Er lebt für die Arbeit, und die Arbeit ist sein Leben.

Die Leidenschaft für seine Arbeit hat einfache Gründe: Seine Arbeit macht Spaß und es fordert ihn geistig, weshalb Finanzmann keine Langeweile verspürt. Dazu kommt, dass er aus seine Sicht etwas Wichtiges und gutes bewirkt, denn er hilft Menschen bei ihren Finanzen und bei schwierigen Verträgen. Finanzmann sieht sich selbst als ein Kämpfer des Guten, denn er schützt seine Kunden vor schlechten und unfairen Verträgen. Er nimmt Verträge unter die Lupe und sucht dort nach Klauseln, die seine Kunden unnötig benachteiligen. Er vergleicht es mit einem Detektiv Spiel, Finanzmann fragt sich, wie der Vertragsgeber seine Kunden »austricksen« will und versucht ihnen auf die Schliche zu kommen, um seinen Kunden vor schlechten Langzeitverträgen zu retten.

Ich hatte einmal den Gedanken, dass Finanzmann so etwas wie ein Anti-Banker ist. Banker und Menschen aus dem Finanzsektor werden generell als arglistige Personen wahrgenommen, die mit rücksichtslosen Finanztricks Menschen um ihr Geld bringen und mit ihrer Gier sogar die Finanzkrise 2008 auslösten, und Finanzmann geht entschieden gegen das negative Bild vor.

Das einzige, was Finanzmann fehlt, ist Zeit. Tatsächlich hat er so wenig Zeit für sich selbst, dass er privat kaum etwas machen kann. Er nutzt seine Wohnung nur zum Schlafen und Hobbys hat er nicht.

Dafür verdient er sehr gut und Geldsorgen hat er nicht. Finanzmann kann Menschen zu Drinks einladen, ohne über Geld nachdenken zu müssen. Einmal hat er sogar problemlos eine Party auf seine Kosten geschmissen und die Drinks für 50 Gäste übernommen.

Finanzmann ist die extreme Arbeitskraft, die einen Zweck erfüllt und der Gesellschaft dient bis zu dem Punkt, wo er kein Privatleben mehr hat. Es funktioniert für Finanzmann, weil das sein gewünschtes Lebensmodell ist. Er will unter diesen Bedingungen leben und ist glücklich damit, einen Lebenswandel braucht er also nicht.

Zeitmann ist das andere Extrem und arbeitet überhaupt nicht. Er gehört zu denjenigen, die es nicht geschafft haben in den Arbeitsmarkt hereinzukommen, und interessanterweise will er das auch nicht mehr, weil seine Jobperspektiven sehr schlecht sind. Er hat wenig Geld, aber dafür sehr viel Zeit.

Die nutzt Zeitmann für spaßige Dinge und er hat die absolute Freiheit alles machen zu können, was er will, solange es nicht viel Geld erfordert. Zeitmann sucht nach Erfüllung im Leben abseits vom Materiellem und Geld, und da er wenig mit materiellem Dinge anfangen kann und deswegen kaum Geld ausgibt, hat er keine Probleme seine Hartz IV Bezüge zu sparen. Seine Sparsamkeit resultiert in eine große Ersparnis, weshalb Zeitmann sich einige Dinge leisten kann. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass Zeitmann nicht spart, weil er auf Wünsche verzichtet, sondern er spart, weil er im wahrsten Sinne des Wortes keine Gründe hat sein Geld auszugeben. Bei ihm sammelt sich einfach das Geld an und er hat automatisch große Ersparnisse, ohne aktiv sparen zu müssen. Durch diesen Umstand bleibt Zeitmann für persönliche Projekte liquide und er kann sich Dinge kaufen, die er braucht oder die er will. Solange die Kaufpreise im Rahmen bleiben, kann Zeitmann seine Einkäufe finanzieren, allerdings sind hochpreisige Dinge wie Autos, die mehrere tausende Euros kosten, selbst mit Sparsamkeit für Zeitmann nicht zu bezahlen. Er hat zwar große Ersparnisse, aber seine Kaufkraft hält sich trotzdem noch klar in Grenzen.

Zeitmann liest Bücher, er spielt Videospiele oder widmet sich ein Hobby oder Projekt wie Tanzen. Er lernt konstant neue Dinge und macht immer etwas Neues, und damit ist er sehr zufrieden. Während Finanzmann seine Freude in der Arbeit hat, findet Zeitmann seine Freude nur in der Freizeit abseits der Arbeit. Seine Tätigkeiten haben für die Gesellschaft meistens keinen Nutzen.

Durch die Arbeitslosigkeit bedingt hat Zeitmann wenig Geld, aber er hat viel Zeit, die er auch für sich zu nutzen weiß. Aus der Sicht der Leistung verschwendet er seine Zeit mit Blödsinn, aber aus der Sicht des Wohlbefindens macht er alles richtig. Geistig und gesundheitlich ist Zeitmann in Topform und er spiegelt in keinster Weise das Klischee des verwahrlosten Arbeitslosen wider. Arbeitslose, die nicht versoffen sind und auf ihre Gesundheit achten, sind im Schnitt tatsächlich gesünder als arbeitende Menschen, weil sie keinen Arbeitsstress ausgesetzt sind. Dadurch, dass Zeitmann nichts leisten muss, ist er sorglos und hat keine Eile im Leben.

Es ist wichtig zu wissen, dass Zeitmann nicht von Anfang an freiwillig arbeitslos war. Er hat sich um eine Ausbildung und Praktika bemüht und wollte sogar studieren, aber am Ende hatte keiner Interesse daran ihn einzustellen. Auch Förderprogramme haben nicht geholfen. Zeitmann wurde also vom Arbeitsmarkt hängen gelassen und er machte dann das Beste aus der Situation.

Diese Tatsache ist interessant, weil Zeitmann zuerst wie alle anderen Menschen auch arbeiten wollte, aber den Sprung in die Arbeitswelt nicht schaffte. Nach einigen Jahren veränderte sich seine Einstellung zur Arbeit und er wollte keine Arbeit mehr aufnehmen, weil er darin keinen Nutzen mehr sah. Zeitmann braucht fast nichts im Leben und soll dennoch Geld erarbeiten? Wo ist da der Sinn? Auch sieht er in einer Karriere keine Erfüllung, warum also soll er seine Zeit damit verschwenden?

Ein moralisches Dilemma für Zeitmann sind die Lebenshaltungskosten, denn seine Miete und Nahrung zahlt der Steuerzahler, und das ist gegenüber ihnen unfair. Ich habe allerdings Zweifel daran, dass es wirklich so unfair ist wie der erste Blick vermuten lässt. Ist es wirklich so einfach Arbeitslose als »unfaire« Personen zu bezeichnen, weil sie von Steuergelder leben? Diese Frage werde ich später ebenfalls behandeln, aber ich kann jetzt schon andeuten, dass Fairness relativ ist. Der Glaube, dass jeder Arbeitnehmer automatisch für sich selbst sorgt und niemanden auf der Tasche liegt, ist in der heutigen Zeit überholt und allmählich unsinnig. Arbeitnehmer sind abhängiger und unselbstständiger, als sie es wahrhaben wollen, weshalb eine pauschale Verurteilung von Arbeitslosen nicht angemessen ist. Arbeitnehmer sollten ihr Ego erst einmal zurückschrauben und nicht auf Fairness pochen, weil das Gesellschaftssystem nicht so einfach funktioniert. Was ist heute schon fair? Aber wie gesagt, dass Thema werde ich später ausführlich behandeln.

Finanzmann und Zeitmann sind Gegensätze was gesellschaftlichen Status und Lebenseinstellung betrifft. Angesehen und verpönt, fleißig und faul, Arbeitswille und Arbeitsverweigerung, gegensätzlicher als das geht es kaum. Auch symbolisch sind sie Gegensätze, denn einer hat Geld, der andere hat Zeit, und von beidem kann der Mensch nur eines im Überfluss haben.

Geld und Zeit dürften die wichtigsten Ressourcen unserer Gesellschaft sein und beide haben eine interessante Wechselwirkung miteinander, denn in der Regel kann ein Mensch nur viel Geld oder viel Zeit haben, aber nicht beides. Wer viel Geld will, muss viel Zeit aufwenden, um das Geld zu verdienen. Und wer viel Zeit will, der muss auf Geld verzichten. Wer Freude im Leben will, der braucht Zeit, und wer sich Wünsche erfüllen will, der braucht Geld.

Zeit ist für den Menschen besonders wichtig, weil wir es brauchen um seelischen Bedürfnissen nachzugehen. Mit seelischen Bedürfnissen meine ich Dinge wie persönliche Projekte, ein Hobby, eine Serie schauen, mit Freunden etwas unternehmen, mit dem Partner Essen gehen, mit den Kindern etwas machen und vieles mehr.

Ein schönes Leben braucht neben Zeit auch Geld, denn viele zeitintensive Wünsche müssen finanziert werden. Wir brauchen Geld für eine Familiengründung, denn Kinder müssen versorgt werden, und wir brauchen Zeit, um unsere Tage mit der Familie verbringen zu können, denn Kinder brauchen ihre Eltern.

Wir brauchen Geld für eine Weltreise, und wir brauchen Zeit um die Reise anzutreten. Wir brauchen Geld für Musikinstrumente, und wir brauchen Zeit um das Spielen mit Musikinstrumenten zu lernen. Insgesamt braucht ein Mensch am Ende Zeit und Geld.

Ironischerweise haben heute viele Menschen weder Geld noch Zeit. Sie arbeiten viel und trotzdem stehen sie am Ende des Monats mit leeren Taschen da. Das Tauschgesetz »viel Zeit gegen viel Geld« funktioniert nicht für alle, denn es wird bewusst ausgehebelt. Auch das werde ich später erklären.

Die moderne Welt hat Gesellschaftsstrukturen etabliert, die unser Geld und unsere Zeit steuern. Ich glaube, diese Steuerung braucht eine neue Einstellung, denn sie funktioniert nicht mehr so gut wie früher (wenn es denn jemals funktioniert hat), und sie hat veraltete Einstellungen. Brauchen wir heute noch eine 40 Stundenwoche plus Überstunden? Müssen viele Entscheidungen in der Politik andauernd an die Wirtschaft und damit an Geld gekoppelt sein? Müssen Menschen wirklich trotz Automatisierung so viel arbeiten? Ist das Bild vom hartem und fleißigem Brötchenverdiener nicht überholt, wenn wir heute dank Maschinen die harten und fleißigen Brötchenverdiener nicht mehr brauchen? Kann der Brötchenverdiener nicht etwas anderes machen, außer Geld für den Konsum zu erarbeiten? Ist unser Konsum auf Kosten der Umwelt und des Klimas nicht allmählich fahrlässig? Heute brauchen wir ein Umdenken, weil die Welt sich verändert hat.

Zeit und Geld ist der Schwerpunkt meines Buches und es wird in jedem Kapitel eine Rolle spielen, weil beide Bedingungen für ein schönes Leben sind. Finanzmann und Zeitmann, die jeweils eine Ressource im Überfluss haben und dafür einen Mangel an der anderen, werden aus ihrer Sicht erzählen, wie es ist mit diesem Ungleichgewicht zu leben. Sie werden über Vorteile und Nachteile reden, wie Zeit und Geld miteinander wechselwirken und warum das eine ohne das andere nicht geht.

Geld und Zeit müssen im Gleichgewicht sein, erst so bilden sie das moderne Leben, das wir alle wollen und schätzen. Beide Männer arbeiten mit ihrer Ressource bis zu dem Punkt, wo sie zu Fachleute im Bereich Geld und Zeit geworden sind. Der eine arbeitet mit Geld, der andere schützt und nutzt seine Zeit, und so können sie viel über philosophische und praktische Aspekte von Zeit und Geld erzählen.

Finanzmann befürwortet das bedingungslose Grundeinkommen, und Zeitmann will die Arbeit nicht einschränken (und nein, ich habe die Namen nicht vertauscht, sie tun es tatsächlich!). Es dürfte interessant sein was beide zu erzählen haben.

Wie sieht ein Leben aus, welches einen Menschen bis zu seinem Lebensende zufrieden stellt? Ich will meine Antwort geben, beginnen wir die Reise durch unsere Gesellschaft …