Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland Band 2 - Martina Meier - E-Book

Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland Band 2 E-Book

Martina Meier

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Advents- und Weihnachtszeit ist die schönste Zeit des Jahres. Alle rücken ein wenig näher zusammen, Kerzen werden entzündet, Geschichten erzählt. Kinder aus alles Welt wollen dabei helfen, diese Tage und Wochen noch ein wenig gemütlicher zu machen. Sie haben ihre ganz eigenen Advents- und Weihnachtsgeschichten im Rahmen eines internationalen Schreibwettbewerbs aufgeschrieben.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



o

Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland

Erzählungen, Märchen und Gedichte zur Advents- und Weihnachtszeit

von Kindern für Kinder geschrieben

Band 2

Martina Meier (Hrsg.)

o

Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - papierfresserchen.de

© 2022 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Herausgegeben von CAT creativ - www.cat-creativ.at

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2010 unter dem Titel “Weihnachtlich gute Kindergeschichten” (ISBN 978-3-86196-010-2)

ISBN: 978-3-99051-112-1 - E-Book

*

Inhalt

Weihnachtstraumreise

Eines Tages in Bethlehem

Aufregung im Tannenwald

Eine Weihnachtsgeschichte

Warum an Weihnachten Kerzen brennen

Weihnachtsflucht

Weihnachten

Weihnachten mal anders

Der Weihnachtsmuffel

Frohe Weihnachten, Mr. Beff, und bis bald!

Der Gehilfe

Entwischte Weihnachtssterne

Mein Weihnachtsbär

Schon wieder Weihnachten!

Das Geschenk

Der brenzlige Samstagmorgen

Weihnachten wird etwas Wunderbares geschehen ...

Der unbekannte Retter

Der Weihnachtsabend

Ein seltenes Geschenk

Sie redete

Der miauende Weihnachtsmann

Ich glaube nicht dran!

Das Weihnachtswunder

Wüste Weihnachten

Ein Wunsch mit Folgen

Der Elch Willi

Mrs. Santa Clause

Das Geschenk Gottes

Weihnachten

Die Elster, die lernt zu lieben

Weihnachten mit einem Hund

Takeos erstes Weihnachten

Der falsche Weihnachtsmann

Weihnachten – das Fest der Liebe

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Weihnachten bei Familie Langohr

Großes Durcheinander

Der Weihnachtsmann

Heiligabend allein zu Haus

Die vergessene Weihnacht

Weihnachten Das Fest der Liebe?

Blinki Engelkind

Das chaotischste Weihnachten aller Zeiten

Weihnachtsmann-Weltenwechsel

Päckchen im Päckchen

Das kranke Rentier

Treffen sich Osterhase und Weihnachtsmann

Weihnachten

Ich will aber einmal das Christkind sehen

Casamozza bei Familie Weinreich

Der Weihnachtsbaum

Weihnachten am Nordpol

Wo ist Dexter?

Sonne, Strand und Weihnachtsmann

Die Weihnachtsfee

Die Weihnachtslöwen

Weihnachtsvorbereitung des Weihnachtsmanns

Ein Weihnachtsfest mal anders

Weihnachtsmann in Not

Das ganz besondere Weihnachten

Das weihnachtliche Tagebuch

Weihnachtszauber

Leider kein Adventskranz

Ein sonderbares Weihnachtsfest

*

Weihnachtstraumreise

Schließe die Augen!

Du liegst auf einem weiten Feld, begrenzt von hohen, schaukelnden Tannen, die sich stolz zu dem dunklen Nachthimmel emporrecken. Um dich herum weht das hohe Gras in sanften Wellen in dem Takt der Wolken, die sich lautlos am Himmel ihren Weg bahnen. Kühler Wind weht um dein Gesicht, im Hintergrund rauschen die Blätter der weiten Wälder.

Mit den Augen suchst du den Himmel, spürst unter dir die nackte Erde und die Freiheit der Einsamkeit. Die Sterne lächeln dir funkelnd entgegen, so unendlich, so unbekannt, unerreichbar und doch so greifbar nah. Still schweben sie neben dem Mond, der so viel größer und heller erscheint und es doch nicht vermag die kleinen strahlenden Punkte erlöschen zu lassen.

Diese Stille und Ruhe ist so angenehm anders neben dem Stress, den die Welt in sich birgt. Endlich loslassen und sich entspannen, die Vorfreude vor dem Weihnachtsfest in sich pulsieren spüren und in Frieden nachdenken.

Da! Einem Kometen gleich zieht eine Sternschnuppe mit glühendem Schweif zwischen den Wolkenbergen eine goldene Spur in die Schwärze der Nacht. Einen Wunsch, einen einzigen, hast du nun, um ihn lautlos in die weiß vom Mond bestrahlte Finsternis zu schreien, mit der Hoffnung im Herzen, dass er in Erfüllung geht. Was würdest du dir wünschen? Weißen, schimmernden Schnee, der sich wie Watte auf die Wipfel der Bäume legt, damit es wieder eine wie mit Puderzucker bestreute Landschaft zur Weihnachtsnacht gibt, oder doch etwas anderes?

Nachdenklich schließt du die Augen, doch die Sterne, der Mond und die Wolken haben sich so hell in deine Netzhaut gebrannt, dass du sie in der Kühle der Nacht noch immer vor dir siehst.

Wünsche sind so weit, so vielfältig und manchmal unmöglich erreichbar. Doch vielleicht sind sie doch möglich, denn Unmögliches dauert manchmal einfach etwas länger. Mit Wünschen erfüllt man Kinderherzen mit Freude und auch den Erwachsenen zaubern sie immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Wünsche sind ebenso vielzählig wie Träume. Einst sagte jemand den Spruch: „Wer unsere Träume stiehlt, gibt uns den Tod“ oder „Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!“

Bei dem Gedanken musst du lächeln. Unvermittelt schweifst du ab, erneut zu der Frage, welchen Wunsch du der Sternschnuppe auf ihrem weiten Weg anvertrauen möchtest. Eine weitere Windböe fährt über das Feld hinweg und das Rauschen der Bäume und des Grases umhüllt dich.

Vielleicht solltest du dir eine gute Mathearbeit wünschen, einen guten Tag im Büro, an dem der Boss nicht wieder etwas findet, an dem seine Unmut auslassen kann oder mal wieder einen gemeinsamen Abend mit der Familie! Ja, das wäre etwas.

Doch dann siehst du vor deinen geschlossenen Augen deine Freundin auftauchen, die sich Sorgen um ihre kranke Mutter macht, zusammen mit deinem Nachbarn, der Angst hat wegen der Finanzkrise seinen Job zu verlieren. Vielleicht solltest du ihnen wieder etwas Glück und Freude wünschen. Und was war mit all den anderen auf der Welt, die von Problemen geplagt wurden? Hatten sie nicht auch einen herzlichen Wunsch nötig und hätten sie es nicht auch verdient?

Das Bild von einer weißen Weihnacht schiebt sich erneut vor dich. Fast ist es, als würdest du die Eiseskälte auf der Haut spüren und das Geräusch von pfeifendem Wind in den Ohren haben. Du stellst die vor, wie du Zuhause gemeinsam mit deiner Familie im Wohnzimmer sitzt. Im Hintergrund knistert warm und flackernd ein Feuer im Kamin. Die Holzscheite knacken unter der Hitze der Flammen und in der Luft weht der Duft von frisch gebackenen Plätzchen. Der Weihnachtsbaum steht stolz und funkelnd von den Christbaumkugeln nahe dem Sofa, während alle vier Adventskerzen ruhig auf dem Adventskranz brennen.

In deiner Hand hältst du eine Tasse, von der dampfend der Geruch von heißem Kakao ausgeht. Du nimmst vorsichtig einen kleinen Schluck, während dein Blick zum Fenster gleitet, wo leicht und sanft Schneeflocken tanzen. Ja, Schnee, den würdest du dir wünschen. Richtigen Schnee, der den Winter überlebt und der von der sterbenden Sonne jeden Abend in ein rotes Farbenspiel getaucht wird. Mit dem Gedanken kehrst du aus dem warmen Wohnzimmer zurück auf das weite Feld. Etwas Kaltes und Nasses legt sich auf deine Wange. Perplex und überrascht öffnest du die Augen. Weiße Punkte wirbeln über dir, erhellt in dem silbernen Licht des Mondes. Sie mischen sich zwischen die Sterne und betten sich auf deine Haut. Es schneit, tatsächlich schneit es.

Eine Säule aus flauschigen Flocken, die die Welt in sich einschließt, ein Meer aus Weiß. Die Wipfel der Bäume färben sich bereits hell und wirken wie pelzige Mützen und auch der Boden wird zu einer einzigen Schicht aus Schnee, aus der die Grashalme wie verlorene Zwerge herausgucken.

Der Wirbel aus Flocken umfängt dich, während du dich langsam erhebst. Deine Füße versinken im Schnee und die Kälte legt sich angenehm anders auf deine Haut. Und noch während die Flockensäule dich umfängt, wird sie dichter und dichter, zu einer undurchdringlichen Wand und sie nimmt dich mit zurück, zurück ins Hier und Jetzt.

Frederieke Ruberg (15) aus Hemer / Deutschland

*

Eines Tages in Bethlehem

Das Abendrot kroch durch die dünne Tür, die den Eingang zu der Herberge meiner Familie darstellte. Die beiden Menschen, die am Eingang mit meinem Vater redeten, sahen ungewöhnlich aus, doch ich wusste, warum sie da waren. Mein Vater redete auf sie ein, dass es bei ihm leider kein Platz mehr gab, aber ich wusste, dass es ihm wehtat, die beiden nicht einzulassen, denn die Frau war schwanger. „Was denkt der Kaiser sich eigentlich dabei, so eine Volkszählung zu machen! Ich weiß, dass es besonders für euch nicht sehr angenehm ist. Es tut mir wirklich leid, aber ich habe keinen Platz mehr. Bei mir schlafen die Menschen, die nach Bethlehem gekommen sind, schon fast auf den Fußboden.“

Der Mann mit dem etwas kürzeren Bart, als mein Vater ihn hatte, nickte langsam und lies den Kopf sinken. Die Frau schien auch nicht glücklich über diese Absage. Kein Wunder. Ich stieg von meinem kleinen Versteck auf, wo ich die ganze Zeit gesessen und zugeschaut hatte. Die Frau sah mich und ich sah, als ich nun näher kam und neben meinem Vater stehen blieb, trotz des harten Weges die Freude in ihren Augen. Ich zog am Ärmel meines Vaters und er sah aufmerksam zu mir nach unten. „Was ist denn?“ Meine Augen wanderten zu den Augen der beiden, die mich musterten, und wieder zu denen meines Vaters. „Lass sie doch bei uns im Stall übernachten! Da gibt es wenigstens weiches Heu und so kalt ist es auch nicht wie draußen auf der Straße!“

Die Gesichtszüge meines Vaters wurden weich und liebevoll. „Das ist eine sehr gute Idee!“ Und damit schickte er mich ins Bett. Doch ich konnte nicht schlafen. Mein Blick zog es hinaus zu dem Stall, der in ungewöhnlich helles Licht getaucht war, dafür, dass es nun schon dunkel war. Ein großer Stern am Himmel schien ihn zu erhellen und faszinierte mich. Ich wartete eine Ewigkeit im Bett auf den Schlaf, doch es schien, als hatte er mich in dieser Nacht verlassen. Missmutig stand ich wieder auf und mein Blick zog es nach draußen auf den Stall. Ich kam mir dumm vor, als ich mir was Warmes drüber zog und nach draußen ging.

Warum ich das tat, wusste ich leider nicht. Irgendetwas zog mich an und meine Neugierde lies meine Füße von ganz alleine den schmalen Weg zum Stall laufen. Ich fror nicht, obwohl es hier nachts eigentlich ziemlich kalt war. Ich sah auch alles, obwohl die Dunkelheit normalerweise ziemlich erdrückend schien. Doch das helle Licht half mir. Es schien mich zu leiten und mir kam es vor, als würde es mich mit Freude erfüllen und mich wohlfühlen lassen. Was natürlich nicht sein konnte. Wie sollte das Licht das schaffen?

Ich hatte den Stall erreicht und ging um ihn herum, bis ich an eine hintere Tür ankam. Ich wusste, dass davor ein Stapel Holz war. Ich öffnete die Tür und blieb hinter dem Holz stehen. Mir schien es, als müssten die beiden das Geräusch der aufgehenden Tür gehört haben, doch als ich mich ganz still verhielt, erkannte ich keine Regung. Ich lugte zwischen ein paar Holzscheiten hindurch und sah den Rücken des Mannes, wie er die Frau in dem Arm hielt und sie beide irgendetwas anschauten. Ich konnte nicht erkennen, was es war, aber als ich überlegte, bemerkte ich, dass an diesem Fleck die Krippe stehen müsste. Die Krippe? Was sollte in der Krippe sein?

Die Stille hing andächtig über den Stall und alles schien sich nur auf die Krippe zu konzentrieren. Sogar der Esel, der sonst immer nur teilnahmslos in der Ecke lag, war aufgestanden und beobachtete die Krippe. Auch der Ochse steckte seinen Kopf in die Richtung der Krippe und ich fühlte die Macht, die von ihr ausging. Es war, als ob es meinen Blick dorthin zog und als ob ich mit einem Wohlgefühl und Freude über das, was dort war, erfüllt wurde. Dann hörte ich es. Ein kurzer Laut, der alles erklärte. Ein kurzer Schrei. Eine Regung. Ein Neugeborenes.

Meine Hand begann zu zittern und ich wusste nicht, wie mit mir geschah. Ich musste dieses Kind einfach lieben. Es schien mir, als ob ich nur noch auf es gewartet hätte. Als ob mein Leben einen Sinn bekommen hätte mit diesem Kind. Ich schien komplett. Dann ging die Tür auf und herein kamen vier Männer. Nach ihrer Kleidung nach zu urteilen, waren sie Hirten. Und wirklich. Einer trug ein kleines Schaf auf seinen Armen. Sie blieben wie angewurzelt stehen und hinter ihnen knallte die Tür zu. Der einzige Laut, der durch die Stille hallte.

Dann fiel der erste vor dem Kind in der Krippe auf die Knie. „Mein Heiland!“, stieß er hervor und ich verstand, dass ich nicht die Einzige war, die die Kraft des Kindes spürte. Auch die anderen Hirten fielen auf die Knie und lobten das Kind und sprachen es mit Messias an. Sie redeten von Propheten, die das Kind angekündigt hätten und von Engeln, die ihnen gesagt hätte, dass der Sohn Gottes hier in Bethlehem in einem einfachen Stall geboren worden war.

Ich traute meinen Ohren nicht und meine Hände umkrampften den Stoff meines Nachtgewandes. Der Sohn Gottes, hallte es in meinen Kopf wieder und hätte ich mich bewegen wollen, meine Muskeln hätten meinen Befehl nicht gehorcht. Der jüngste Hirte, kaum älter als ich, gab das kleine Schaf der Frau und sie bedankte sich für das Geschenk. Lange blieben die Hirten noch da und beteten und ich betete im Stillen mit.

Die Sonne stand schon hoch am Zenit, als die Hirten endlich aufbrachen und auch ich ging hinaus, denn ich wollte gleich in die Küche eilen und der Familie und vor allem dem Kind etwas zu essen holen. Das war mein Geschenk an den Sohn Gottes.

Melanie Hochrein (15) aus Poppenlauer / Deutschland

*

Aufregung im Tannenwald

Es stand so in den Menschenkalendern: Heute war der 15. Dezember, der Tag, an dem das Schicksal der Bäume im Tannenwald bei Michelstadt entschieden werden würde. Wie immer wurde eine Kriegsratssitzung der Bäume des Waldes einberufen. Dieses Jahr war der älteste Baum grade mal 8 Jahre alt. Alle anderen alten und großen Bäume waren letztes Jahr gefällt worden. Man kann von Glück reden, dass dieser Baum schon einige Erfahrung mit dem 15. Dezember hatte.

Es war 6.30 Uhr, die Sitzung der Bäume begann pünktlich. Der älteste Baum erteilte dem Experten der Bäume des Waldes das Wort: „Wie immer am 15. Dezember um 6.30 Uhr beginnt nun unsere Sitzung. Dieses Jahr ist unsere Taube, die Botin, pünktlich gestern um 6.30 Uhr zurückgekehrt. Sie berichtete, dass dieses Jahr besonders viele von uns gefällt werden sollen. Der Bügeldeider (Bürgermeister) der Menschen, ich glaube der heißt so, möchte einige von uns nach Australien bringen, weil er noch mehr Goldmünzen oder Papier dafür bekommen will, als er hier eh schon bekommt! Das war´s, was ich erfahren habe. Hiermit gebe ich das Wort zurück an den Ältesten.“

„Ja“, meinte der 8-jährige, „ich hatte befürchtet, dass Herr Baumtöter (so nannten die Bäume den Mann, der immer kurz vor Weihnachten mit der Axt kam) dieses Jahr noch mehr von uns Bäumen fällen will. Deshalb habe ich mir einen Plan ausgedacht. Die Maulwürfe, unsere Freunde, haben sich bereit erklärt, unterirdisch Gänge zu bauen, die so breit und tief wie unsere Wurzeln sind. In diesen Gängen, werden wir dann in ein Naturschutzgebiet, ich glaube, so nennen das die Menschen, flüchten. Seid ihr mit meiner Lösung einverstanden?“ „Jaaaaaaaaaaaa!“, kam es da von allen Seiten, manche Bäume riefen auch: „Hoch lebe unser Ältester“. So machten sich die Bäume auf den Weg.

Es war 15. Dezember um 15.00 Uhr. Vor 8 Stunden hatten die Bäume die Flucht ergriffen und waren nun sicher im Naturschutzgebiet angekommen, als Herr Hasenkraut (bei den Bäumen Herr Baumtöter) in den ehemaligen Wald kam. Er schaute zuerst nach oben, dann nach rechts, nach links und zuletzt nach hinten. Alles, was er sah, war eine weiträumige Fläche Land und … und eine schmale Rinne. „Was hat das zu bedeuten?“, rief er so laut, dass die Bäume es sogar im nahen Naturschutzgebiet hören konnten. Leider aber war der Holzfäller auch nicht so dumm, er ahnte, dass die Rinne im Boden etwas mit dem Verschwinden seiner mühsam angebauten Tannen zu tun hatte. Er überlegte sich, dass vielleicht jemand mit einem Schiff gekommen war, welches dieser Tannenbaumdieb dann über Land geschoben hatte, nachdem er all seine Bäume abgehackt hatte.

Der Tannenbaumverkäufer lief los, immer der Rinne nach.

Nach ungefähr 2 ½ Minuten war er dann am Rande des Naturschutzgebietes angelangt. Hier endete die Spur. Wieder blickte er sich um. Er traute seinen Augen nicht. Vor ihm standen, sich wild unterhaltend seine Tannenbäume! „W... w... w... wi... wie“, stotterte Herr Hasenkraut.

Später, als dieser sich wieder gefangen und akzeptiert hatte, was die Bäume mit ihrem Verschwinden hatten bezwecken wollen, lief er in die Stadt und erklärte dem Bürgermeister, was vorgefallen war. Dieser glaubte Herr Hasenkraut natürlich kein Wort, was zur Folge hatte, dass der seinen Job als Holzfäller verlor.

Das machte ihm in sofern aber gar nichts aus, denn die Bäume und er waren dicke Freunde geworden und wollten es auch immer bleiben. Am Weihnachtsabend stand im Michelstädter Blatt, der Abendzeitung, dass ein gewisser B. Hasenkraut den Verstand verloren hatte und es ihm zu verdanken sei, dass einige Familien ihren Weihnachtsabend ohne Weihnachtsbaum feiern mussten.

Darüber lachten die Freunde noch viele Jahre lang.

Annemarie Bosch (11) aus Aschaffenburg / Deutschland

*

Eine Weihnachtsgeschichte

Eines Tages klingelte es wieder einmal bei Oma Marie an der Haustür. Es waren ihre Enkelkinder, die Zwillinge Luisa und Luna, sie waren vier Jahre alt, und ihre Schwester Sophia, die fünf Jahre alt war. Sie kamen immer zu Oma Marie, um Geschichten von früher zu hören und um Kakao zu trinken. Heute machten sie es sich wieder mit Oma auf dem Sofa gemütlich.

„Was möchtet ihr heute für eine Geschichte hören?“, wollte Oma Marie von ihren Enkelinnen wissen.

„Ich möchte heute mal eine Weihnachtsgeschichte hören!“, rief Sophia.

„Au ja, eine mit Mama!“, stimmte Luisa zu.

„Bist du auch damit einverstanden Luna?“, erkundigte sich Oma Marie.

Luna nickte gespannt!

„Vor 30 Jahren, damals war eure Mama fünf Jahre alt, gingen wir in der Vorweihnachtszeit einen Adventskalender kaufen. Als wir zu Hause ankamen, musste ich den Kalender sofort in ihrem Zimmer aufhängen. Es war der Tag vor dem 1. Dezember und eure Mutter hätte gern sofort das 1. Türchen geöffnet. Am nächsten Morgen weckte ich sie liebevoll auf und fragte sie, wann sie das erste Türchen öffnen wolle. Sie antwortete, dass sie es natürlich sofort öffnen wolle. Dann machten wir gemeinsam das 1. Türchen auf und sie aß die Schokolade genussvoll. Beim Frühstück fragte sie mich, wann denn endlich Weihnachten sei. Ich antwortete, Weihnachten sei, wenn sie alle Türchen ihres Adventskalenders geöffnet hätte. Am Morgen des 2. Dezembers, als ich eure Mama wecken wollte, saß sie schon im Bett und mampfte eifrig Schokolade.

MAMA, MAMA, rief sie ganz aufgeregt, heute ist Weihnachten!

Ich sah abwechselnd auf sie und den Kalender, dann musste ich lachen. Sie hatte am 2. Dezember alle 24 Türchen aufgemacht und den Inhalt gegessen, nur weil ich ihr gesagt hatte, wenn alle Türchen offen wären, sei Heiliger Abend. Dann erklärte ich ihr, man dürfe jeden Tag nur ein Türchen öffnen. An dem Nachmittag haben wir dann einen neuen Kalender gekauft und eure Mama hat es dann doch noch bis zum Heiligen Abend abwarten können.

Tanja Popp (10) aus Aalen / Deutschland

*

Warum an Weihnachten Kerzen brennen

Diese Geschichte spielt in einem fernen Land namens Zumansa. Zumansa war ein sehr armes Land. Den Leuten, die ihn ihm wohnten, war Geld und Reichtum aber egal. Sie wussten, dass das nicht das Wichtigste im Leben war.

In diesem Land wohnte ein Mädchen namens Leandra. Sie war neun Jahre alt und ein ziemlicher Wildfang. Sie hatte ein hübsches Gesicht voller Sommersprossen, ihr rotes, lockiges Haar war kaum zu bändigen und ihre blauen Augen strahlten immer mit der Sonne um die Wette. Und um dieses Mädchen dreht sich unsere Erzählung.

„Aufwachen Leandra!“ Leandras Mutter Omaria beugte sich über Leandras schlafendes Gesicht und streichelte ihr über die Wangen.

Langsam öffnete Leandra ein Auge. „Wie viel Uhr ist es?“

„Sieben Uhr. Und heute ist doch Weihnachten, und ...“ Weiter kam Omaria nicht, weil Leandra schon aufgesprungen war. Weihnachten war in Zumansa das größte und schönste Fest im Jahr. Die Bewohner von Zumansa strömten schon mittags zum großen Dorfplatz und spielten dort bis Mitternacht Spiele, sie tanzten, sangen, musizierten und schlemmten die leckersten Köstlichkeiten. Das würde ein ganz toller Tag werden, da war sich Leandra sicher. Leicht verschlafen ging sie ins Bad und machte sich fertig. Sie liebte Weihnachten, weil an diesem Tag alle Menschen glücklich zusammensaßen und feierten.

„Leandra?“, rief Leandras Mutter aus der Küche. „Emmalia ist da. Ihr wolltet doch beim Aufbauen und Herrichten helfen!“

Emmalia war Leandras beste Freundin. Zusammen wollten sie helfen, den großen Dorfplatz zu schmücken. „Ich komme gleich!“, schrie Leandra die Treppe runter. Zwei Minuten später saß sie mit Emmalia am Frühstückstisch und redeten über das große Fest.

„Das wird bestimmt total schön!“, schwärmte Emmalia und strich sich die blonden, gewellten Haare glatt. „Ja, da bin ich mir sicher. Komm gehen wir!“ Die zwei verabschiedeten sich von Omaria, dann gingen sie fröhlich in Richtung Dorfplatz.

„Ich hör ja noch gar nichts!“, meinte Leandra misstrauisch.

„Stimmt. Normalerweise hört man die Leute schon von Weitem singen!“, sagte jetzt auch Emmalia. „Komm, laufen wir hin!“ Leandra zog Emmalia einfach mit.

Als sie am Dorfplatz ankamen, wollten sie ihren Augen nicht trauen. Der Dorfplatz war vollkommen verwüstet. Girlanden lagen zerknittert am Boden, alles war völlig durcheinander. Und kein Mensch war zu sehen. „Was, was ist denn hier passiert?“, fragte Emmalia völlig perplex.

„Ich weiß es nicht.“ Leandra schluckte heftig. Was war mit dem schönen Dorfplatz passiert? Das konnte doch alles nicht wahr sein. Sie hatte sich doch so auf das große Fest gefreut. „Ich lauf schnell zu Großmutter. Vielleicht weiß sie, was hier passiert ist, sie hat doch immer einen Rat“, entschied Leandra unter Tränen.

„Gut! Ich geh derweil zum Ältesten und frag ihn, was los ist. Ruf mich an, wenn du was Neues weißt!“ Mit diesen Worten trennten sich Emmalia und Leandra.

„Großmutter, bitte. Ich will es unbedingt wissen!“ Leandra saß bei ihrer Großmutter Olariana auf dem Sofa und trank einen heißen Holunderblütentee.

„Also gut“, meinte Olariana schließlich seufzend, „es gibt nur eine Erklärung: Es war einmal vor langer Zeit, als hier ein mächtiger Zauberer gelebt hat. Leider hatte er nur Böses im Kopf. Und er hasste Weihnachten.“

„Wie kann man Weihnachten hassen?“, fragte Leandra und trank einen Schluck von dem Tee.

„Der Zauberer, er hieß übrigens Kassai, war ein sehr eigener Mensch. Aber nun weiter zur Geschichte: Er wollte die Menschen und ihr Weihnachten vernichten und gerade, als er die Menschen verzaubern wollte, wurde er gefasst. Kassai wurde unter einem Mammutbaum eingesperrt. Mammutbäume sind nämlich die Verbündeten und Beschützer der Menschen und halten Böses von ihnen fern. Aber jetzt werden viele Bäume gefällt, keiner erinnert sich an die alten Legenden. Wahrscheinlich fiel jetzt auch der Mammutbaum der Profitgier der Holzunternehmen zum Opfer. Und so ist Kassai vermutlich wieder auf freiem Fuß und hat das zu Ende geführt, was er schon vor Jahrhunderten tun wollte.“

„Also gibt es nie wieder ein großes Fest?“ Leandra konnte es nicht fassen.

„Nein. Weihnachten wird wie zu Zeiten vor Kassais Festnahme nur noch im engsten Familienkreis gefeiert, um Kassai nicht zu reizen. Er hasst ja Weihnachten und tobt um diese Zeit am Schlimmsten“, sagte Olariana. „Oh mein Gott! Kann man nicht irgendetwas tun?“ Leandra war am Boden zerstört. Das schönste Fest im Jahr wurde von nur einem, wenn auch zauberischen, Menschen kaputt gemacht!

„Nein“, antwortete Olariana traurig. „Wir müssen warten, bis Kassai wieder eingefangen ist. Und das kann erst geschehen, wenn die Menschen keine Bäume mehr fällen. Das Einzige, was wir tun können ist, an Weihnachten eine Kerze als Zeichen der Hoffnung ins Fenster zu stellen. Hoffnung darauf, dass die Menschen ihr Denken und Handeln noch ändern. Und als Zeichen, dass es immer einen Ausweg gibt, wenn man nur will und fest daran glaubt.“

Und nun kennst Du den Grund, warum Du an Weihnachten so viele kleine Kerzen in den Stuben und in den Fenstern leuchten sehen kannst.

Lisa Brechtel (11) aus Antdorf / Deutschland

*

Weihnachtsflucht

Nina machte sich auf den Weg in die Schule. Sie hatte sich dick eingemummt: Zwei Jacken und ihren dicken Anorak, ein Schal, die große Mütze ihres Vaters und die Handschuhe zeigten, dass ihre Mutter sich gut um sie kümmerte … Oder nicht? Denn Nina lebte mit ihrem Vater allein, ihre Mutter war schon so lange tot, dass sich Nina fast nicht mehr an sie erinnerte. Trotz der vielen Klamotten, die sie an ihre Familie erinnerten, fror sie erbärmlich.

Wie meistens fühlte sie sich einsam, denn ihr Vater konnte sie nicht zur Schule bringen, er musste arbeiten. So machte sich das kleine Mädchen allein auf den Weg. In seinen Augen glitzerten Tränen, die nicht nur von der eisigen Kälte stammten.

Nina stemmte sich keuchend dem Wind entgegen, aber langsam konnte sie nicht mehr. Müde setzte sie sich auf den Randstein des Gehweges, um sich etwas auszuruhen. Sie schloss für einen Augenblick die Augen.

Plötzlich sah sie ihre Mutter auf sich zu rennen. „Mein Schatz! Ich habe dich so sehr vermisst!“, rief sie leise, während sie ihre Tochter in die Arme schloss. Nina sah sich staunend um: Sie stand auf einer Blumenwiese, vom Schnee war weit und breit nichts mehr zu sehen. Als sie an sich herunter sah, bemerkte sie, dass sie ihr Lieblingskleid trug, das ihr eigentlich schon letztes Jahr zu klein geworden war.

„Mama, wo bin ich?“, fragte sie ihre Mutter ängstlich. Diese sah ihr zärtlich in die Augen. „Da, wo die Engel herkommen und das Schicksal aller bestimmt wird. Im Moment sind sie leider nicht da, denn sie müssen in der Welt der Lebenden Weihnachten verbreiten.“

„Mama, ich bin … tot? So wie du?“ Ninas Augen wurden vor Furcht riesig.

„Nein, mein Schatz, in unseren Herzen leben wir weiter“, meinte ihre Mutter.

„Und Vater? Wo … ist er? Ich kann ihn doch nicht allein lassen!“, sorgte sich ihre kleine Tochter.

„Er kommt bald nach.“

Als Falk, Ninas Vater, sich auf den Weg zur Arbeit machte, sah man ihm die Sorgen an. Bald war Weihnachten – und damit Tanjas Todestag. Nina war mittlerweile groß genug, um zu erfahren, wie ihre Mutter zu Tode gekommen war. Er ging – wie immer – Ninas Schulweg entlang, denn dadurch fühlte er sich seiner kleinen Tochter irgendwie näher. Tanja und er hatten drei Kinder gewollt. Sie war sogar schon schwanger gewesen, bis sie ermordet wurde.

Falk hatte schon so oft mit Selbstmordgedanken gespielt, dass er nicht verwundert war, als er mitten auf der stark befahrenen Straße einfach stehen blieb. Aber er gab sich wieder einen Ruck und dachte: „Für Nina.“ Er überquerte die Straße und wollte gerade weitergehen. Aber dann sah er sie. Sie saß auf der Kante des Gehweges und war vollkommen in sich zusammengesunken. „Nina?“, fragte er sie vorsichtig. Sie war stocksteif gefroren. Und tot.

Er hatte keinen Grund mehr zu leben. Er rannte wieder auf die Straße und …

„Papa! Da bist du ja endlich! Mama hatte recht. Du würdest nachkommen!“, war das Erste, was Falk hörte, als er zu sich kam. „Oh Gott! Tanja! Nina! Wo sind wir? Etwa im Paradies?“

„Tja, dann lass uns das doch ausnutzen“, sagte die Stimme seiner Frau. Er hatte ihren Klang nie vergessen.

„Lass uns hier unseren Traum leben. Mit unserem Kind, unserem Traum und ohne den Drang der Arbeit“, sagte Tanja zu ihm, als würde sie ihn locken wollen … in die Tiefen des Paradieses, wo die Engel herkommen und das Schicksal aller bestimmt wird.

Lachend stand er auf und nahm die Familie, für die er gestorben war, in den Arm.

Tamara S. Tobias (13) aus Dresden / Deutschland

*

Weihnachten

Weihnachten findet man als achtjähriges Mädchen noch toll, doch mit elf habe ich mein Interesse an Weihnachten verloren. Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann und ich will nix mehr mit Weihnachten zu tun haben. Ich bin jetzt groß, will einen Freund haben, interessiere mich für Sachen wie Küssen, Stars, Bands und Jungs.

Meine beste Freundin Louise lebt in Indien. Ich soll in den Osterferien zu ihr reisen, davor muss ich aber leider noch Weihnachten feiern.

Mein Bruder Theodor (wir nennen ihn alle Theo) ist schon 17 Jahre und ich bin ihn bald los. Er kann manchmal echt nerven – genau wie meine kleine Schwester, bloß dass er älter ist. Meine Mutter arbeitet in einer kleinen Fabrik und ich sehe sie eher selten, mein Vater ist Geschäftsmann und reist oft.

Als alles so schien, als ob mein Leben gerade echt gut liefe, musste es passieren: Mein Leben sollte alles andere als gut sein, denn es war so weit – ich sah ihn. Den Wichtel! Als ich eines Tages in meiner Spielkiste wühlte, sah ich zwei große Ohren, die aufgeregt wackelten. Ich fing an zu schreien. Ich packte die Ohren und zog das Etwas zu mir hoch. Es war ganz klein und auch irgendwie süß, was daran hing. Es sah aus wie ein Wichtel!

„Ein Wiiiiiiiiiiiiiiiiichtel“, schrie ich. Der Wichtel versuchte sich aus meinem harten Griff zu befreien, aber ich war zu stark. Nach einiger Zeit hörte ich dann doch auf zu schreien und der Wichtel sah sehr erleichtert aus, als ich ihn losließ. Er aber rührte sich immer noch nicht, er sah so klein, so hilflos aus.

Als ich versuchte etwas zu sagen, kam nur ein kleiner schriller Quietscher aus mir raus, also blieb ich ruhig. Er sagte nix, es sah so aus, als ob er nicht sprechen könnte, bis er doch irgendwann langsam und leise sagte: „Hallo, ich bin Harry. Ich bin zehn Jahre und lebe beim Weihnachtsmann.“

Nun das reichte mir! Mir war alles klar, ich fing an zu lachen und versuchte dabei etwas zu sagen: „Du ... du ... du ... hahaha du sollst bei dem Weihnachtsmann leben, das soll ich dir glauben?“

Er antwortete nur kurz: „Ja, das tue ich. Eigentlich solltest du mich nie sehen, denn ich wurde geschickt, um dir beim Arbeiten, bei jeder guten und schlechten Tat zuzusehen, ich soll rausbekommen, was du dir wünscht und was du über den Weihnachtsmann denkst. Doch seit einiger Zeit glaubst du nicht mehr an uns Wichtel und an den Weihnachtsmann. Das machen schon so viele Kinder nicht mehr, nun wissen wir nicht mehr, was wir tun sollen.“

Ich war nun ganz erstaunt, das hätte ich nicht gedacht – den Weihnachtsmann gab es doch? Oder war ich nur in einen seltsamen Traum gekommen und ich würde morgen aufwachen, der Spuk aufhören??

Ich dachte: „Ich kann ja erst mal mitspielen, das wird vielleicht auch mal ganz lustig.“ Also sagte ich nur: „Wenn du echt ein Wichtel bist, bring mich zu dem Weihnachtsmann und …“ Weiter kam ich nicht, denn der Wichtel schnipste und schwupp di wupp war ich in einem Haus oder einer Villa, das wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass ich in der Weihnachtsmannfabrik war. Hier waren so süße Wichtel und alle hatten diese großen spitzen Ohren und sie sangen und spielten bei ihrer Arbeit. Hier war es so wunderbar, so wie in meinen Träumen von früher. Es gab große, kleine, bunte, hölzerne Spielsachen, es gab aber auch süße Sachen, Bonbons, Kekse, Marmelade, bunte Lollis, Kaugummis Schokolade wie in Charly und die Schokoladenfabrik. Ich wollte alles sehen, anfassen. Das konnte ich leider nicht, denn Harry zog mich weiter, bis er endlich stoppte und auf eine kleine Tür zeigte. Ich musste mich bücken, um durch sie hindurchzugehen, und da saß er, der Weihnachtsmann – etwas dick mit rotem Mantel roten Stiefeln, einem Bart, eine rote Mütze.

Der Weihnachtsmann! Wahnsinn! Wie konnte ich nur glauben, dass es ihn nicht gibt. Er steht vor mir, er ist es! In mir schrie und hüpfte ich, aber außen musste ich mich beherrschen, damit ich nicht kreischend durch die Gegend springe. Ich war so glücklich, ich vergaß meine Sorgen!

Der Wecker klingelte und ich erwachte langsam aus diesem Traum und ärgerte mich, dass dieser dumme Wecker mich jetzt wecken musste. Ich wollte doch wissen, wie mein Traum ausging, was aus Harry wurde, wie die Stimme des Weihnachtsmannes klang und was er sagen würde. Ob er mir böse war, dass ich nicht mehr an ihn glauben wollte. Doch nach diesem Traum, so schwöre ich, glaube ich an den Weihnachtsmann! Es muss ja keiner wissen … aber jetzt freu ich mich schon auf Weihnachten. Und erst recht auf den Weihnachtsmann.

Diese Geschichte ist wirklich mal passiert. Ich habe sie selbst erlebt, denn ich war das kleine Mädchen, dem dies passiert ist. Jedes Kind fragt sich irgendwann, ob es den Weihnachtsmann gibt, und ich kann nur sagen: „Wühlt doch mal in euren Sachen rum, vielleicht findet ihr ja mal einen Wichtel.“

Anastasia Barner (11) aus Berlin / Deutschland

*

Weihnachten mal anders

„Mama?“

„Was ist mein Schatz?“

„Heute kommt das Christkind und bringt Geschenke, oder?“

Ich nickte und das Gesicht meiner kleinen Maus begann zu strahlen.

„Mama, was hast du dir denn gewünscht?“

„Ich? Ich habe mir gewünscht, dass du heute Abend das glücklichste Kind auf der Welt bist“, antwortete ich und lächelte meiner Tochter Luca zu, woraufhin sie stark zu kichern begann.

„Kommt das Christkind zu allen Familien in Moskau?“ „Ja Schatz, zu allen.“ Doch in diesem Moment sah ich auf der anderen Straßenseite ein kleines Mädchen sitzen, etwas jünger als Luca. Zu ihr würde das Christkind nicht kommen.

„Mama? Bekommt das Mädchen da auch Geschenke?“ Sie deutete auf das kleine Straßenkind. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. „Mama ...“ Luca zupfte an meiner Jacke, sie erwartete immer eine Antwort auf ihre Fragen, und Luca stellte viele Fragen.

Mir tat das arme Kind leid und ich wollte sie am Weihnachtsabend nicht so alleine auf der Straße lassen. „Wenn du möchtest, darfst du sie fragen, ob sie bei uns zu Hause Weihnachten feiern möchte“, schlug ich vor. Luca nickte heftig und schob ihre kleine Hand in meine, damit wir schnell die Straße überqueren konnten.

„Willst du bei uns Weihnachten feiern?“, rief meine Kleine, sobald das andere Kind in Hörweite war. Das arme Mädchen zuckte zusammen und drehte sich zu uns um, es war sehr klein und abgemagert, doch es lachte, lachte über das ganze Gesicht.

„Nein ich kann nicht“, sagte die Kleine fröhlich.

Ich freute mich an ihrem Lachen und fragte, warum nicht und ob sie heute Abend bei ihrer Familie wäre.

Daraufhin runzelte sie die kleine Stirn: „Ich weiß nicht recht. Meine ganze Familie ist nicht mehr da, aber meine Oma hat mir gesagt, sie kommt mich an Weihnachten hier abholen. Ich solle nur artig warten, bis sie kommt!“

„Also lebt deine Großmutter noch?“

Energisch schüttelte sie den Kopf: „Ich habe von ihr geträumt!“ Sie sprach die Worte so, als würden sie alles erklären und Wirklichkeit werden. „Ich muss hier warten, sonst findet sie mich ja nicht! Ich habe meine Oma sehr lieb, vielleicht nimmt sie mich mit, dann bin ich nicht mehr alleine!“

„Was hast du dir vom Christkind gewünscht?“, fragte Luca.

Das Mädchen überlegte: „Noch nichts, aber ich wünsche mir, dass mich meine Oma heute noch ganz fest in die Arme schließt!“

Luca runzelte die Stirn, mit dieser Antwort schien sie nicht zufrieden zu sein, doch ich sagte, wir müssten schnell weg, bevor sie etwas erwidern konnte. Wir verabschiedeten uns von dem Mädchen und ließen es aus Vorfreude strahlend auf dem kalten Gehsteig zurück.

Das war ein heiliger Abend! Lucas Augen leuchteten vor Begeisterung, als sie die schönen neuen Spielsachen auspackte, mein Weihnachtswunsch schien in Erfüllung gegangen zu sein, Luca war selig.

Als sie mit Geschenkauspacken fertig war, rannte sie auf mich zu, sprang neben mich auf das Sofa und schloss mich ganz fest in ihre kleinen Arme. Es war einer der schönsten Weihnachtsabende, an die ich mich erinnern kann, doch als ich nach dem ganzen Weihnachtstrubel nachts im Bett an das Straßenkind dachte, überlegte ich, ob ihr Wunsch erhört worden war.

Schon bald sollte ich es wissen, denn als ich am nächsten Morgen mit meiner Tochter an der Stelle vorbeikam, an der Luca und ich sie am Tag zuvor gesehen hatten, da lag dort das kleine Mädchen mit einem wunderschönen Kinderlachen auf dem aschfahlen Gesicht.

,Mama, was ist mit dem Mädchen passiert?“

„Das Christkind hat ihren Wunsch erfüllt, ihre Oma hat sie in den Arm genommen und weggebracht, damit sie nicht so allein ist.“

,Aber sie ist tot.“

„Siehst du nicht, sie lacht. Ich glaube, sie ist sehr sehr glücklich bei ihrer Familie.“

Luca runzelte die Stirn und ihre Augen starrten ins Leere. Mir schien es, als könne sie nicht begreifen, die Gedanken schienen ihr immer wieder zu entgleiten wie ein Spritzer Tinte im klaren Wasser. Sie taucht ein und ergibt wunderschöne Schlieren und Muster, bis sich die Farbe im Wasser verliert.

„Das glaube ich auch“, sagte Luca leise und ich wusste, dass mein Weihnachtswunsch nicht in Erfüllung gegangen war.

Britta Kuhlmann (15) aus Kelkheim / Deutschland

*

Der Weihnachtsmuffel

Es war mal wieder soweit. Heute Morgen hatte ich gar nicht erst in den Kalender blicken müssen, um zu wissen, dass es der Tag im Jahr war, den ich am meisten hasste. Es war der 24. Dezember. Gut, ich bin mir sicher, dass mich jedermann, dem ich das erzählt hätte, angesehen hätte, als würde mit mir irgendetwas nicht stimmen, doch dies war eben meine Ansicht. Über die Jahre hinweg hatte ich eine immer größer werdende Antipathie gegenüber diesem Fest entwickelt.

Für mich war es einfach nur der Tag der Hektik und des Konsums. Seit ich aus dem gutgläubigen Kinderalter heraus war, war dies meine Überzeugung. Weihnachten ... wer brauchte so etwas schon? Doch dieses Jahr gab es ein Ereignis, das mich all meine Vorurteile über Bord werfen und nach und nach auch vergessen ließ.

Nachdem ich mich in der Früh aus dem Bett gequält hatte, stand ich im Badezimmer, um erst einmal in Ruhe zu duschen. Doch diese Ruhe wollte einfach nicht aufkommen, denn meine Laune erreichte einen absoluten Tiefpunkt, als ich das Radio einschaltete. Ich tat das oft, schließlich hatte man ja sonst nicht viel Unterhaltung, wenn man alleine lebte. Meine Frau war vor einigen Jahren gestorben und seither sehnte ich mich jeden Tag aufs Neue nach Gesellschaft. Das Radio konnte diese zwar nicht ersetzen, doch es half mir ein wenig, über meinen tristen Alltag hinwegsehen zu können.

Über die Jahre hinweg war es mir fast schon wie ein treuer Freund geworden, doch dies war der einzige Tag, an dem es mich im Stich ließ. Stille Nacht tönte es durch den Raum. Stille Nacht, heilige Nacht.

Pah, von wegen still. Schon jetzt, obgleich es noch früher Morgen war, hörte ich es von allen Seiten rumoren. Die Nachbarskinder waren bereits im Garten, um sich gegenseitig mit Schneebällen zu bewerfen, und machten einen Heidenlärm. Auf der anderen Seite ertönte, gemischt mit einem Fluchen, ein lautes Hämmern. Dem sonst so ausgeglichenen Herrn Sitteberger schien das Aufhängen der Lichterkette rund um sein Haus nicht ganz so zu gelingen, wie er es wohl gerne gehabt hätte.

Fast wäre mir ein Lächeln entwischt, als ein Bild von ihm in dieser Situation vor meinem inneren Auge erschien. Doch nur fast. Ich konnte mich zusammenreißen, wobei mir die Stimme des Radiomoderators half, der in den höchsten Tönen zu schwärmen begonnen hatte. Von wegen Fest der Liebe. Was für ein Schwachsinn.

Um meinem Ärger ein wenig Luft zu machen, beschloss ich, in die Innenstadt zu gehen. Ja, dieser kleine Spaziergang würde mir gut tun. Heute war dort auch bestimmt nicht mehr viel los.

Wie sehr ich mich doch getäuscht hatte. Ich bemerkte es sofort, als ich die Ladenstraße betreten hatte. Nicht nur, dass die schreckliche Musik hier allgegenwärtig war, nein, die Straße war vollgepfropft mit Menschen, die in wahnsinniger Hektik dabei waren, die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Bei diesem Anblick fragte ich mich zuerst, ob das denn nötig sei. Konnte man so etwas denn nicht auch früher erledigen? Musste das immer auf den letzten Drücker geschehen? Diese Leute hatten doch keine Ahnung, wie sehr sie mir mit diesem Verhalten den Tag vermiesten.

Ich knurrte vernehmlich, als ich darüber nachdachte, wie sehr sich das Fest in den letzten Jahren zum reinsten Konsumterror entwickelt hatte. Der eigentliche Sinn war den Menschen doch sowieso abhanden gekommen. Da ging es nur noch um eines: Geschenke, Geschenke und nochmals Geschenke. Und das war es auch, was die Kinder von Anfang an gelehrt bekamen, Weihnachten ist das Fest, an dem man von seinen Eltern das bekommt, was man sich schon das ganze Jahr wünscht, sei es nun eine Barbie oder ein Fußball, völlig egal. Doch wenn man diese Kinder fragen würde, warum das Fest ausgerechnet am 24. Dezember gefeiert wird, würde doch keiner von ihnen auch nur den blassesten Schimmer haben.

Leise schimpfe ich vor mich hin und bemerkte zuerst nicht, dass jemand neben mir lief und an meinem Ärmel zupfte. Dieser Jemand war ein kleines Mädchen, wie ich kurz darauf bemerkte. Abrupt hielt ich an. „Was gibt es denn?“, fragte ich unfreundlich.

Sie lächelte mich an. „Du schaust ganz unglücklich, Opa. Du musst dich doch freuen, wie alle anderen auch. Heute ist Weihnachten!“

Großzügig sah ich über die Bezeichnung Opa hinweg, was mir allerdings nur sehr schwer gelang. So alt war ich doch auch wieder nicht. Ich zwang mir ein freundliches Lächeln aus und ging in die Knie, um ihr ins Gesicht sehen zu können. „Weißt du, Kleine, ich halte Weihnachten für überflüssig.“ Es fiel mir schwer, ihren Blick zu deuten. Einerseits lag ein wenig Entsetzen darin, andererseits aber auch etwas, das wie Verständnis wirkte.

„Du bist einsam, deswegen sagst du das.“

Diese Aussage warf mich zuerst einmal ziemlich aus der Bahn. Aber ja, die Kleine hatte natürlich recht. Einsam war ich wirklich, doch konnte ich das auch so mir nichts dir nichts zugeben? Ich entschied mich dafür, da ich befand, dass man einem Kind vertrauen konnte.

Deswegen nickte ich.

„Komm mit. Ich bringe dich zu meinem Vater. Wir können zusammen feiern, für dich ist sicher noch Platz und bei uns ist jeder Gast willkommen.“ Mit euphorischem Gesichtsausdruck zog sie an meiner Hand und führte mich zielstrebig durch die Menschenmenge auf einen großen, kräftigen Mann mit Halbglatze zu, der mich mit dem gleichen freundlichen Lächeln wie seine Tochter begrüßte.

Vermutlich war es das plötzliche Engagement des kleinen Mädchens, das mich so sehr gerührt hatte. So genau weiß ich es nicht mehr. Doch nachdem ich den Abend in einer gemütlichen und fröhlichen Runde verbracht hatte, beschloss ich, künftig meine Einstellung gegenüber dem Fest der Geburt Jesu zu ändern. Und das nicht zuletzt, weil ich erfahren hatte, dass das kleine Mädchen die wahre Bedeutung des Tages kannte und zu schätzen wusste.

Lisa Hossann (15) aus Augsburg / Deutschland

*

Frohe Weihnachten, Mr. Beff, und bis bald!

Es war am 24. Dezember, Heiligabend, der ungeschmückte Flughafen in New York war durch Schneechaos lahmgelegt worden und die allein fliegenden Kinder saßen ebenso fest, wie die Flugzeuge. Der einzige Aufseher, Mr. Beff, versuchte die Horde von Kindern, die um ihn herum wuselte, stillzuhalten. Auch Kevin, seine kleine Schwester Sally, der immer mit einem fliegenden Dinosaurier spielende Tomy, der für jeden Witz gute Afrikaner Sam, die Zwillinge Cherly und die verwöhnte Sue, ebenso ihr Terrier Kim saßen fest.

„Was tun Sie an so einem wunderbaren Tag hier?“ Sam hielt Kevin ein Plastikmikro vor die Nase.

„Ach lass das.“ Kevin schob genervt Sams Hand weg.

„So was aber auch, nicht mal die Presse ist erwünscht“, traurig und den Kopf schüttelnd wandte er sich ab. In dem Moment stolperte ein Kind und schrie auf. Mr. Beff stürzte zu ihm. Sally spielte mit Kim und Sam machte sich auf den Weg zum Klo. Gerade als er die Tür zum Gang öffnete, rannte Kim los und entwischte durch die Tür. Sally begann zu schluchzen und stolperte hinterher. Cherly und Sue eilten los, Kevin hastete seiner Schwester nach und auch Tomy nahm die Gelegenheit zur Flucht wahr. Ehe Mr. Beff etwas merkte, waren die sechs verschwunden.

Japsend jagten die Kinder hinter Kim her. Da sah Sam einen Gepäckschieber und sprang auf die Stange unterhalb des Griffes, schnaufend ließ Tomy sich auf die Gepäckfläche fallen und Sam stieß sich ab. Im Fahren sprang Kevin auf die Stange und half Sam beim Anschieben. Cherly und Sue quetschten sich zu Tomy auf die Gepäckfläche. Nur Sally war nicht schnell genug und die Jungen gaben Gas, hinter ihnen rannten die Wachmänner im strammen Laufschritt und vor ihnen Kim, als Kevin plötzlich brüllte: „Sally! Sie haben Sally!“

„Wir können jetzt nichts tun! Sie werden sie ins Hotel bringen!“, schrie Sam zurück.

„Sag mal, seit wann sitzt du denn hier?“, fragte Sue mit angeekeltem Gesicht. Der Dinosaurier blieb in der Luft stehen und Tomy antwortete: „Schon immer.“

Mittlerweile hatten sie die Wachmänner abgehängt, da diese mit einer anderen Truppe der ihren zusammengestoßen waren. Die Jungen hielten in einem Seitengang, um zu verschnaufen.

„Wir müssen zu meiner Schwester und ihr ein schönes Weihnachten bescheren!“, jammerte Kevin.

„Ok, du besorgst ‘nen Baum“, wies Sam Tomy an, der nickte und verschwand um die Ecke. Kim war weitergerannt.

„Den wären wir erst mal los“, stellte Sue fest.

„Wo ist Kim?“ Ein Blick genügte und die vier rasten weiter. Nach ein paar Minuten fanden sie sich in der Gepäckabteilung wieder. Auf einmal hörten sie Schritte hinter sich. Sam versteckte sich in einem pinken Koffer, während die anderen sich rasch zwischen die Regalreihen schoben. Sue ergriff Kim. Die Schritte kamen näher. Suchend bewegten sie sich durch den Raum.

„Der Koffer liegt schon lange hier, ich glaube, der kann weg“, hörten sie eine Stimme, dann ein Krachen und die Wachmänner machten sich auf den Rückweg. Kim wand sich aus Sues Arm und sprang auf das Gepäckband. Cherly schoss aus ihrer Regalreihe heraus zu dem Förderband, auf das der Wachmann den pinken Koffer geworfen hatte. Sie überlegte kurz und hechtete hinterher. Im nächsten Moment lag sie bäuchlings auf dem Förderband und wurde mitgerissen. Sue und Kevin spurteten aus ihren Verstecken.

Cherly war auf einer Metallrutsche gelandet, ebenso Kim. Sie wurde immer schneller. An einer Kreuzung bog der Koffer nach links ab, Kim nach rechts, sie jedoch schoss geradeaus weiter. Schreiend bog sie in eine Kurve und dann ging es abwärts in einen dunklen Tunnel. Kims verzweifeltes Jaulen hallte durch das Gebäude.

„Du nimmst den Koffer, ich Cherly!“, rief Sue Kevin zu und raste los. In endlosen Spiralen wand der Koffer sich tiefer und stieß an der nächsten Kreuzung mit Cherly und Kim zusammen. Cherly krallte sich an ihm fest, packte Kim und schrie: „Sam, ich bin bei dir!“ Der Koffer war am Ende der Metallrutsche angelangt und landete auf einem Haufen anderer Koffer. Kevin und Sue kamen angelaufen.

„Ein Glück, das alles gut gegangen ist“, keuchte Sue.

„Ja“, seufzte Cherly und blieb auf dem Koffer liegen. Kim hüpfte auf den Boden und bellte das Gepäck an.

„Du bist schwer, könntest du bitte von mir runter gehen?“, tönte Sams Stimme aus dem Koffer. Cherly erhob sich und öffnete den Reisverschluss. Sam schob den Kopf aus dem Koffer.

„Wow!“ Vor ihnen reihten sich lange Regalreihen mit vergessenen Koffern auf. Kurz darauf waren Koffer geöffnet. Sam hatte ein Radio gefunden und spielte nun Musik. Kevin hielt eine Puppe für Sally in der Hand, Cherly und Sue tanzten mit bunten Hüten auf den Köpfen. Kim sprang bellend dazwischen hin und her.

„Sally und ich fahren zu meiner Mutter nach L.A. Wohin fliegt ihr denn an Weihnachten?“, fragte Kevin.

„Nach Hause. Unsere Eltern wollten uns nicht auf ihrer Weihnachtsfeier dabei haben“, erklärte Sue. Sie schwiegen.

„Da sind sie!“, rief plötzlich jemand.

„Der Bob!“, brüllte Kevin im selben Moment.

Sam drückte auf den Knopf, um das Tor zu öffnen, Cherly packte den an der Wand stehenden Bob und schob ihn nach draußen. Sue und Cherly schwangen sich mit Kim unterm Arm hinein und Sam und Kevin begannen anzuschieben. Schnell gewannen sie Fahrt und die beiden sprangen auf.

„Verdammt, hat jemand eine Idee, wie man das Ding lenkt?“, brüllte Sue. Cherly hob zwei Paddel hoch und reichte sie an Sam und Kevin. „Dafür hab ich die mitgenommen!“

Inzwischen hatten sie eine hohe Geschwindigkeit und ein kleines Tannenwäldchen erreicht. Wie man beim Schlitten die Füße gebraucht, nutzten die Jungen nun die Paddel. Hinter ihnen in einem Ruderboot rutschten einige Wachmänner den Hügel hinunter.

Bald hatten die Kinder den Dreh raus und lenkten geschickt zwischen den Tannen hindurch. Das Radio dudelte und Sam hatte vier Funkgeräte, die er in einem Koffer gefunden hatte, weiter gegeben. Schnell hatten sie das Hotel erreicht, in dem die Kinder einquartiert waren, und legten eine saubere Bremsung hin. Das Boot allerdings schoss an ihnen vorbei. Die Kinder sprangen aus dem Bob und rannten in das Hotel. An der Rezeption stand eine junge Dame.

„Wo sind wir, die allein fliegenden Kinder, untergebracht?“

„Den Gang links, letzte Tür.“

„Danke!“ Ehe die Dame antworten konnte, waren die vier losgerannt und kurz darauf standen sie einem Saal. In der Mitte stand ein geschmückter Christbaum und auf dem Sofa daneben lag Sally und schlummerte.

„Frohe Weihnachten“, murmelte Kevin, legte ihr die Puppe in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Im nächsten Moment wurde er von einem Wachmann ergriffen und abgeführt. Tomy hatte einen Christbaumverkäufer ausfindig gemacht und fragte nun den müden Händler nach einer kleinen Tanne.

„Das is‘ die letzte.“ Der Verkäufer wies auf eine fünf Meter hohe Fichte. Tomy legte den Kopf in den Nacken.

Zwanzig Minuten später saßen die vier jeder in einer Zelle am Flughafen.

„Frohe Weihnachten, Leute. Seht ihr den Lüftungsschacht an der Decke?“, flüsterte Kevin in sein Funkgerät.

„Ja, aber hast du auch die Überwachungskamera gesehen?“, antwortete Sam.

„Aber sie hat einen Knopf zum Abschalten, ihr müsst euch nur an der Wand entlang drücken, dann steigt ihr auf den Tisch und klettert in den Lüftungsschacht.“

Gesagt, getan: Kamera abgeschaltet, auf den Tisch und in den Lüftungsschacht. Doch dort wurde es eng: Cherly traf auf Sam und hinter ihr staute es sich, dann machte Kim noch ein Häufchen.

„Boah! Raus hier!“, schimpfte Sue. Doch sie war zu unvorsichtig und krachte prompt samt Decke ein. Zum Glück landete sie weich.

„Leute, das müsst ihr euch ansehen!“ Wenig später standen sie zwischen der ganzen Weihnachtsdeko, die dem Flughafen fehlte.

Plötzlich stand Tomy in der Tür. „Da seid ihr ja endlich!“

Es war weit nach Mitternacht, als Kevin Mr. Beff traf.

„Warum ist der Flughafen eigentlich nicht geschmückt?“

„Mr. Calven, der Flughafenvorsteher, hasst Weihnachten, weil vor ein paar Jahren seine Frau an Heiligabend gestorben ist.“

„Könnten Sie mir einen Gefallen tun?“

Die Sonne war gerade aufgegangen, als ein feines Bimmeln ertönte und die schlafenden Fluggäste weckte. Die fünf Kinder trugen Weihnachtskostüme und hatten Glocken in den Händen und Kim einen Reif mit Rentierhörnern auf dem Kopf. Die Gäste standen auf und folgten ihnen. Sie führten sie zu einem riesigen Christbaum, hinter dem ein großer Weihnachtsmann hervor trat und mit ihm all die allein fliegenden Kinder als Engel verkleidet.

Ein Raunen ging durch die Reihen. Wer war er? Der Weihnachtsmann zwinkerte Kevin zu. Es war Mr. Beff und er hatte einen Zettel in der Hand.

Sally kam auf Kevin zugelaufen. „Guck mal, das hat mir der Weihnachtsmann gebracht!“ Sie hielt die Puppe hoch.

„Mr. Miller? Ihr Geschenk“, brummte Mr. Beff mit tiefer Stimme und Debora überreichte ihm einen Fußball.

„Das habe ich mir schon immer gewünscht, aber ich bin 36 und eigentlich ...“

„Sie fliegen allein, oder? Na also. Alle allein Fliegenden stehen auf meiner Liste.“ All die allein reisenden Kinder und Erwachsenen bekamen Geschenke, für den Rest gab es Punsch und Glühwein.

So wurde dies eins der schönsten Weihnachten der sechs Kinder, und auch wenn sich ihre Wege trennten, blieben sie in Kontakt. Der Flughafen blieb weiterhin gesperrt, doch die Stimmung war gut und es war ein Weihnachtsfest, wie es noch kein Flughafen erlebt hat.

Mara Lindhorn (14) aus Groß-Umstadt / Deutschland

*

Der Gehilfe

Es war sehr dunkel. Melchior lief die spiegelglatte Straße zu seinem Haus hinunter. Er hatte schon etwas Angst im Dunkel, so allein. Aber es war Weihnachten, da brauchte er sich keine Sorgen machen, von irgendwem angegriffen zu werden. Oder doch?

Wieder ergriff ihn die Angst, Angst vor der Dunkelheit, die normal Kleinkinder hatten. Melchior war nun schon 14 Jahre, groß genug um allein vom Fußballtraining nach Hause zu laufen. Die Äste knarrten, als Melchior durch das kleine Waldstück lief, das ihn noch vom Elternhaus trennte.

Stumm rieselte der Schnee von den Bäumen und setzte sich auf Melchiors neuer Lederjacke ab. Nasse Flecken entstanden dort, wo die Schneeflocken auftrafen. Hastig wischte sich Melchior die Nässe von den Schultern und lief weiter. Von Minute zu Minute wurde es dunkler so kam es Melchior vor.

Da! War das ein Augenpaar gewesen, da zwischen den Bäumen. Ja, es war ganz sicher ein goldenes Augenpaar gewesen, was ihn verschmitzt anblickte. Wie von der Tarantel gestochen raste Melchior los. Er ließ den Wald hinter sich und das gruselige Augenpaar. Dann war er am Haus seiner Eltern angekommen, mit pochendem Herzen klopfte er an die Tür.

Seine Mutter watschelte zur Tür und öffnete sie. „Hallo Melchior. Komm rein.“ Sie zog ihn in die warme Stube und küsste ihn auf die Stirn.

Während sich Melchior aus den nassen Klamotten pellte, überlegte er. War das wirklich ein Augenpaar da draußen gewesen? Oder nur ein Hirngespinst? Melchior wusste es nicht und grübelte also nicht weiter darüber nach. Seine Mutter kochte ihm zum Aufwärmen eine heiße Suppe, die Melchior genoss. Doch als er später zu Bett ging, dachte er wieder und wieder über das Augenpaar nach. Bis er vor lauter Überlegungen einschlief.

Um Mitternacht fuhr Melchior erschrocken aus dem Schlaf. Da! Wieder das Augenpaar, an seinem Bettrand. Nervös schaltete Melchior sein Nachtlämpchen an. Doch was Melchior da sah, verschlug ihm schlichtweg die Sprache … vor ihm stand eine kleine Elfe. Mit grünem Mützchen, dünnen Beinen und einem kurzen Rock. Um sicher zu gehen, rieb sich Melchior die Augen.

Die Elfe stand immer noch lächelnd am Bettrand und flog auf einmal auf Melchior zu. Kleine Flügel, durchsichtig wie Wasser, ließen der Elfe wie einen Schmetterling in der Luft herumschweben.

„Hallo Melchior“, begrüßte ihn die Elfe. „Ich bin Abrakadabra, die Elfe des Weihnachtsmannes.“

Jetzt war es völlig um Melchior geschehen, er zwickte und biss sich, um endlich aus seinem konfusen Traum aufzuwachen. Es half alles nichts. „Hallo …“, flüsterte Melchior erschrocken.

„Ich komme zum Punkt. Ich wurde geschickt, vom Weihnachtsmann. Er will dich …“, grinste die Elfe vergnügt und setzte sich auf Melchiors Schulter.

Der wiederum beäugte die kleine Elfe Abrakadabra misstrauisch. „Ich? Wieso ausgerechnet mich?“, fragte Melchior und stand auf.

Abrakadabra purzelte von seiner Schulter und rieb sich erbost den Kopf. „Musst nicht gleich so grob werden!“, schimpfte die Elfe und versuchte aufzustehen.

Melchior schwieg, während Abrakadabra über das Weihnachtsland sprach, droben im Himmel. Er konnte es nicht glauben! Gehilfe vom Weihnachtsmann? Auf keinen Fall!

„Da liegt bestimmt eine Verwechslung vor“, meinte Melchior und lief immer wieder in seinem Schlafzimmer hin und her.

„Red keinen Quatsch. Der Weihnachtsmann kennt alle Kinder, er hat dich ausgewählt“, erwiderte die Elfe und hüpfte auf der Fensterbank auf und ab. Es war jetzt wirklich zu viel. Melchior nahm die kleine Elfe, machte das Fenster auf und schubste sie in die Nacht.

Am nächsten Morgen war Melchior müder denn je. Die ganze Nacht hatte er darüber nachgegrübelt, was er tun solle. Abrakadabra war nicht wieder zurückgekehrt.

Wie jeden Morgen machte sich Melchior fertig für die Schule und verließ dann das Haus. Auf dem Weg durch den Wald sah er … Abrakadabra.

„Verschwinde! Wenn dich die anderen sehen“, schimpfte Melchior und drehte sich so zu der Elfe, damit seine Schulkameraden sie nicht sehen konnten.

„Mach dir keine Sorgen. Nur du kannst mich sehen. DU hast die Gabe.“ Wieder lächelte Abrakadabra und zwickte Melchior leicht in die Backe. Wie an jenem Abend ließ Melchior sie einfach stehen und ging.

Nach der Schule nahm Melchior den weiten Umweg durchs Dickicht des Wäldchens. Niemand war da, das war auch gut so. Auch Abrakadabra war nicht zu sehen. Melchior kam an eine Lichtung und wieder verschlug es ihm den Atem. Ein riesiger, gold verzierter Schlitten stand in der Mitte der Waldlichtung. Mit den Hufen scharrende Rentiere waren mit Fahrgeschirr an den Schlitten gebunden, um ihn zu ziehen. Goldene Glöckchen erklangen bei jeder Bewegung der Tiere. Viele kleine Elfen, fast tausend, wuselten um den Schlitten herum und schrubbten und polierten ihn.

Oben auf saß … der Weihnachtsmann. Langer, dichter, weißer Rauschebart, roter Mantel und eine rot-weiße Zipfelmütze. Dieser kontrollierte die Geschenke und packte alle in einen Sack, größer als Melchiors Zimmer!

Es war einfach atemberaubend, dass Melchior immer näher auf den Schlitten zuging. Irgendwann stand er direkt vor dem Weihnachtsmann.

„Ah, Melchior. Hast du dich entschieden?“, brummelte der Weihnachtsmann und Melchior nickte …!

So wurde Melchior Gehilfe des Weihnachtsmanns. Bis heute hat er diese Entscheidung, die er damals auf der Lichtung gefällt hatte, nicht bereut.

Elli Grund (15) aus Limburg / Deutschland

*

Entwischte Weihnachtssterne

Eigentlich war es ein normales Weihnachten, aber nur fast. Wäre da nicht dieser Tannenbaum ...

Der Morgen an Heiligabend ging ganz normal los: Wir haben den Baum geschmückt, Kekse gebacken und uns danach ausgeruht. „Ich will Kekse essen, ich will Kekse essen!!!!!!“, meckerte meine kleine Schwester Lilly rum. Dank ihr konnten Mama und ich nur noch die Hälfte der Kekse essen. Naja, mir war es sowieso egal, wie viele Plätzchen Lilly aß, Hauptsache ich bekam das Dach vom Lebkuchenhaus.

Mama, die das Keksblech aus dem Ofen holte, fing mal wieder an mit ihren endlos langen Sätzen: „Lilly! Du hast ja schon wieder hundert Kekse aufgegessen! Jetzt müssen wir ein neues Blech backen. Ich glaube, deine Vorliebe für Kekse hast du von Tante Magda, die hat früher auch das halbe Blech gegessen. Lilly, du möchtest doch nicht etwa so dick wie der Mond sein, oder?“

„Dann lass sie doch!“, gab ich zurück, „wenn sie so groß wie der Mond wird, schicken wir sie ins Weltall. Sie kann den echten Mond dann ersetzen!“

Lilly fing wieder an zu meckern: „Gar nicht! Ich geh nicht zum Mond! Mama, Linda soll aufhören!“

Ich hasse es Ärger zu bekommen, also lief ich schnell in mein Zimmer, doch im Wohnzimmer blieb ich stehen. „Wow!“, murmelte ich leise vor mich hin und dachte: „Wie geht dass denn?“ Ich guckte – und wieder, ich konnte es nicht glauben: Unser Christbaum schwebte in der Luft!

Mama und Lilly kamen um die Ecke und konnten sich kaum bewegen. Plötzlich polterte es in Richtung Toilette. Ich und meine Schwester rannten los, Mama nahm den Tannenbaum mit, damit er nicht wegflog. Als Mama mit unserem fliegendem Baum ankam, sahen wir jemanden mit Flügeln, jemanden mit weißen Kleidern, jemanden, der keuchend und nass aus der Toilette stieg.

„... ehem, guten Tag auch! ´tschuldigung, dass ich hier so einfach durch ihre Toilette krieche!“, sagte diese Gestalt. „Oh, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt! Flöckchen Weihnachtsengel. Ich habe mich nur hierhin verirrt, weil sich die Weihnachtssterne mal wieder weggeschlichen haben. Und weil mich eigentlich keiner sehen sollte, dachte ich, in der Kanalisation ist es bestimmt nicht so voll. Die Einzigen, die mich gesehen haben, ward ihr und die Kanalratten“, sagte Flöckchen.

Ich war verdutzt und fragte: „Hast du die Sterne denn gefunden?“

Flöckchen antwortete: „Nein. Die Sterne bringen gerne Sachen zum Schweben. Vor allem Weihnachtssachen.“

Lilly, ich und Flöckchen starrten zu Mama, die bereits an der Decke mit dem Baum hing. Sie fragte Flöckchen: „Sind die Sterne vielleicht mit Lametta beschmückt und haben Glöckchen?“

„Genau! Woher wissen Sie das? Wie sind Sie überhaupt da hoch gekommen?“, fragte Flöckchen, als ob sie gar nicht wüsste, was sie eben gesagt hatte, doch dann rief sie schließlich nach oben: „Ach so ... Holen Sie die Sterne am besten runter! Werfen sie einfach die Weihnachtskugeln runter!“

Mama holte eine goldene Kugel herunter und warf sie zu Flöckchen.

„Kommt her, Sternlis!“, rief der Weihnachtsengel. Ich sah, wie die Sterne heruntergeschwirrt kamen und ihre Glöckchen dabei ein paar Weihnachtsmelodien klingelten. Auf einmal krachte der Tannenbaum herunter und es entstand eine riesige Rauchwolke. Lilly lachte: „Hihihi, Mama! Du hast Lamettahaare!“

Flöckchen steckte die Sterne in ein Säckchen und sagte: „Ich habe alles erledigt. Ich müsste jetzt schon weg, doch da gibt‘s noch was: Ein Weihnachtsengel muss Weihnachten immer in einem Haus bleiben, es sei denn, das Christkind höchstpersönlich kommt durch den Kamin. Eigentlich Weihnachtsmann-Sache, aber so sind die Regeln.“

Plötzlich rumpelte es im Wohnzimmer. Wieder liefen wir weg, Flöckchen verkroch sich wieder in der Toilette: „Oh nein! Bloß das nicht!“, murmelte sie.

Dann kam ein Wesen, das so ähnlich wie Flöckchen aussah und fragte mit lauter Stimme: „Wo ist Flöckchen? Hat sie die Weihnachtssterne gefunden?“

„Ja, hab ich“, gab Flöckchen zurück.

„Dann los, du musst die Sterne noch an ihre Plätze bringen!“, sagte das Wesen.

Flöckchen tat so, als ob sie fröhlich wäre, aber ich konnte sehen, dass sie etwas bedrückte. „Ok“, sagte sie, „alles klar, Christkind!“

Das Christkind drehte sich zu mir, Lilly und Mama um und sagte schließlich: „Schönen Heiligabend noch! Ich bin sicher, dass unter eurem Baum kein Platz mehr sein wird!“

Plötzlich flogen beide durch den Kamin. Das Einzige, was sie hinterließen, war ein Häufchen Glitzerstaub. Wir waren sehr traurig, dass Flöckchen weg war, deswegen gingen wir nicht in die Kirche. Als es acht Uhr abends war, klingelte es. Wir drehten uns suchend um und dann sahen wir es: Flöckchen!