XXL-Leseprobe: Warum wir tun, was wir tun - Jens Förster - kostenlos E-Book

XXL-Leseprobe: Warum wir tun, was wir tun E-Book

Jens Förster

0,0
0,00 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Lesen Sie jetzt vorab das erste Kapitel aus "Warum wir tun, was wir tun" von Jens Förster. Er ist "einer der international einfluss­reichsten Psychologen seiner Generation" (Deutsche Gesellschaft für Psychologie) und Autor mehrerer Bücher, u.a. "Was das Haben mit dem Sein macht" und "Der kleine Krisenkiller" sowie der ZEIT-Akademie "Psychologie" Die vollständige Ausgabe erhalten Sie ab August 2018 als Hardcover oder E-Book überall im Buchhandel! Wir werden ständig von anderen beurteilt - und urteilen ständig selbst über andere. Einer der profiliertesten Psychologen Deutschlands geht der Frage auf den Grund, wie wir unsere Mitmenschen im Alltag kategorisieren.. Wonach beurteilen wir andere Menschen? Das ist nur eine von vielen Fragen zu unserem Verhalten, die Jens Förster in seinem psychologischen Sachbuch aufgreift. Mit viel Humor und Sensibilität geht er unseren Beurteilungskriterien und -mustern auf den Grund. Anhand von Beispielen aus dem Alltag zeigt der Therapeut und Wissenschaftler wie wir denken, fühlen und handeln.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 41

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Leseprobe zu:

Jens Förster

Warum wir tun, was wir tun

Wie die Psychologie unseren Alltag bestimmt

Knaur e-books

Über dieses Buch

Wonach beurteilen wir andere Menschen? Warum stärken Komplimente unser Selbstbewusstsein? Wie vertrauenswürdig sind Zeugenaussagen? Weshalb unterschätzen sich manche Menschen? Gibt es Sex ohne Liebe und Liebe ohne Sex?

Jens Förster begibt sich auf einen Streifzug durch unseren Alltag und zeigt an vielen anschaulichen Beispielen, wie die Psychologie unser Denken, Fühlen und Handeln erklärt. Es geht dabei um Vorurteile und Beziehungen, um Selbst- und Fremdwahrnehmung, um Motivation und Lernen – und immer darum, sich selbst und andere besser zu verstehen.

Inhaltsübersicht

Einleitung – Ins pralle LebenIch weiß, wer du bist – PersonenbeurteilungDer erste Eindruck – Von unserer MenschenkenntnisGlobale Urteile: Mit großer Sicherheit meistens fragwürdig»Urteile nie nach dem Äußeren«Lächle, und die Welt gehört dirVoreingenommenheiten – Filter bei der WahrnehmungDonald – Weder eine Ente noch ein PräsidentUrsachenzuschreibung: Wer ist schuld, und warum nicht ich?Urteilsfehler: Wenn du gut bist, ist das Zufall
[home]

Einleitung – Ins pralle Leben

Alles ist Psychologie. Jede Minute unseres Alltags, selbst wenn sie unspektakulär verläuft, wimmelt von psychologischen Prozessen, die beim näheren Hinschauen plötzlich rätselhaft, irritierend, spannend und rührend erscheinen.

»Jaja«, werden Sie sagen, »was soll er denn schon anderes sagen, der Herr Psychologe?«

Stimmt, ich liebe meinen Beruf. Meinen Beruf als Therapeut genauso wie den als Wissenschaftler. Ich kann gar nicht genug davon haben und bin ständig auf der Suche nach Hypothesen, Erklärungen und Theorien, warum Menschen so oder so handeln, warum sie sich gut oder schlecht fühlen und warum sie in einer bestimmten Weise denken oder entscheiden. Jeder Händedruck, jede Kaufentscheidung, jede noch so langweilige Politikdebatte wird zum Labor, ebenso wie ein Theaterstück, ein Blumenstrauß, ein Zoobesuch oder ein Puzzlespiel, sobald man es psychologisch betrachtet.

Vielleicht gelingt es mir ja, Ihnen diesen psychologischen Blick auf das Alltagsleben an einem Beispiel zu verdeutlichen.

Jeden Tag pendle ich zwischen meinem Wohnort Köln und meinem Arbeitsplatz in Bochum. Ich stehe zwischen vier und fünf Uhr auf, damit ich pünktlich um acht in Bochum sein kann. Manchmal wundert es mich, wie ich das schaffe – wurde ich doch in meiner Familie der »Langschläfer« genannt. Doch ich liebe den Wind, der mir vom Rhein her um die Nase weht, und genieße die Bewegung, wenn ich mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahre. Ich bin gut drauf.

Der Zug fährt leicht verspätet gerade ein, als ich, die Haare nass vom Nieselregen, mit einem Coffee to go in der Hand die Rolltreppe hochhaste. Mit mir hasten andere. Ich erkenne die professionellen Pendler, die wissen, wo die Türen sein werden, wenn der Zug zum Stehen kommt, und an diesen Stellen Trauben bilden. Der Zug ist voll, spuckt gefühlt Hunderte von Fahrgästen aus. Einer tritt mir auf den Fuß und murmelt: »Erst mal aussteigen lassen, was?« [1] Ich rolle die Augen, remple mich an ihm vorbei und setze mich in einer Vierersitzgruppe ans Fenster. Nur da gibt es Abstellflächen für Kaffeebecher und genügend Armfreiheit für meine Arbeit am Laptop. Sobald ich sitze, schreibe ich.

Der Zug füllt sich, in Köln Messe/Deutz steigen Massen dazu und quetschen sich in die Gänge. Mir fällt eine ältere Dame auf. Ich biete ihr meinen Platz an, worauf sie mich anfährt: »Junger Mann, also so alt bin ich nun auch wieder nicht. Machen Sie mal schön Ihre Schularbeiten!« Ich ärgere mich zunächst über sie, schließlich wollte ich nur nett sein und Benehmen zeigen. Auf der anderen Seite frage ich mich gerade, wie ich reagiere, wenn mir das erste Mal ein Platz angeboten würde. Passiert Männern sicher seltener, oder? Einem älteren Mann hätte ich vermutlich nicht meinen Platz angeboten. Ist das schon sexistisch?

Die Zugverspätung nimmt von Bahnhof zu Bahnhof zu, und zwei Passagiere meckern über die Deutsche Bahn. »Erst Menschen im Gleis, dann Stellwerkschaden und jetzt Weichenstörung, dass ich nicht lache.« Sie nicken mir beim Jammern zu, aber ich ignoriere sie. Ja, die Züge sind häufig zu spät, aber darüber zu meckern erscheint mir so unvernünftig, wie sich über das Wetter zu beschweren. Ist eben nun mal so. Ja, haltet mich für arrogant, aber lasst mir meine Ruhe und starrt auf eure Schuhe.