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Alea Johnson sehnt sich nach Freiheit und Normalität – doch beides scheint für die Tochter eines gefürchteten Mafiabosses unerreichbar. Auf ihrem Weg ins College erhofft sie sich ein neues Leben, fernab der ständigen Überwachung durch ihren undurchdringlichen Bodyguard Kayden. Doch Kayden ist mehr als nur ein Schatten an ihrer Seite; er ist der unerschütterliche Wächter, der alles daran setzt, Alea vor den Gefahren zu schützen, die sie umgeben. Als die Spannung zwischen Alea und Kayden sich unerwartet vertieft, wird Alea vor eine Entscheidung gestellt: Kann sie ihren Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit durchsetzen, oder wird sie den unwiderstehlichen Anziehungskräften zwischen ihnen beiden nachgeben? In einer Welt voller Gefahr und Geheimnisse muss Alea herausfinden, wer wirklich Freund und wer Feind ist – und ob sie es wagt, Kayden ihr Herz zu öffnen. Ein packender Liebesroman über Vertrauen, Schutz und die gefährliche Gratwanderung zwischen Pflicht und Verlangen.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Impressum
Alea
Der dröhnende Bass vibrierte tief in meiner Brust, ließ die Wände erzittern und brachte die Gläser auf den wackeligen Tischen zum Klirren. Der schwere Duft von verschüttetem Bier und süßem Parfüm hing in der stickigen Luft. Die Party war in vollem Gange, ich fühlte mich lebendig, was leider nicht allzu oft geschah, da ich mich nur selten unbemerkt wegschleichen konnte. Der Sommer neigte sich dem Ende zu und ich wollte jede verbleibende Sekunde davon auskosten. Zwischen Lachen und ausgelassenen Gesprächen mischten sich die vertrauten Gesichter meiner Freunde, bunte Lichter blitzten über die Tanzfläche, warfen flackernde Schatten auf ihre lachenden Gesichter. Die grellen Farben ihrer Kleidung leuchteten im dunklen Raum, während die Wände im stetigen Wechsel von rotem, blauem und grünem Licht glühten. Hier, mitten in der Menge, konnte ich für einen Moment vergessen, wer ich wirklich war oder besser gesagt sein sollte.
„Alea, kommst du? Wir wollen ein Trinkspiel starten!“ rief mir Emily zu, eine meiner besten Freundinnen. Ihr langes, kastanienbraunes Haar schwang im Takt ihrer Bewegungen, während sie mich auffordernd anlächelte.
„Ja, ich komme!“ antwortete ich und schob mich durch die tanzende Menge. Mein Herz pochte im Rhythmus der Musik, ich konnte das Kribbeln der Vorfreude in mir spüren. Dies war meine Nacht, meine letzte Nacht, bevor das College begann und ich in die Welt eintauchen würde, die ich mir so sehr wünschte – eine Welt, ich hoffte, ohne absolute Überwachung, weg von den Gefahren, die mich hier umgaben.
Ich griff nach einem der Plastikbecher, die Emily verteilte und hob ihn grinsend. „Auf die Freiheit!“ rief ich und leerte den Becher in einem Zug. Die Flüssigkeit brannte in meiner Kehle und ich lachte unaufhörlich, als der Alkohol seine Wirkung zeigte. Die Welt um mich herum schien sich zu drehen, doch für einen Moment fühlte ich mich tatsächlich wie ein normaler Teenager.
Für einen kurzen, herrlichen Moment fühlte ich mich frei – leicht und unbeschwert, als könnte ich die ganze Welt umarmen. Doch diese Illusion zerbrach, als ich plötzlich die Atmosphäre im Raum kippen spürte. Es war, als ob ein unsichtbarer Schleier über die Party fiel, die Musik klang plötzlich dumpf, die Gespräche verstummten und ein unheilvolles Schweigen legte sich wie ein bleierner Mantel über die Menge. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter und ich wusste, dass etwas nicht stimmte.
Langsam drehte ich mich um, mein Blick fiel auf den Eingang des Raumes. Da stand er. Kayden. Sein großer, breitschultriger Körper füllte die Tür aus, seine leuchtend grünen Augen fixierten mich mit einer Intensität, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Sein hellbraunes Haar, das bis zu seinen Ohren reichte und über seine Stirn hing, war leicht zerzaust, als wäre er gerade erst aufgestanden, oder zu oft mit seinen Fingern durchgefahren, seine Gesichtszüge waren hart, fast unerbittlich.
„Verdammt“, murmelte ich leise und ließ den Becher sinken. Meine Freunde bemerkten meine plötzliche Anspannung und folgten meinem Blick. „Was macht er denn schon wieder hier?“ flüsterte Emily, als sie ihre Augen überdrehte und einen Schritt zurücktrat.
Ich zwang mich zu einem schwachen Lächeln. „Wenn ich das nur wüsste.“ Es war eine Lüge und mir war bewusst, dass selbst Emily es wusste, aber ich konnte ihr nicht die komplette Wahrheit sagen. Niemand hier wusste, zu hundert Prozent wer ich wirklich war, es gab nur Vermutungen – und das sollte auch so bleiben.
Kayden setzte sich in Bewegung, bahnte sich mühelos einen Weg durch die Menge. Die Leute wichen ihm aus, einige starrten ihn an, andere sahen schnell weg, als er an ihnen vorbeiging, viele Mädchen begannen ihre Wimpern zu klimpern, als sie ihn sahen. Dies war verständlich, würde er nicht so unausstehlich nervig sein, würde ich auch zugeben das er viel zu gut für diese Welt aussah. Sein Körperbau ähnelte dem eines Gottes eher als dem eines Menschen. Seine Wangenknochen und sein Kiefer waren messerscharf definiert, er strahlte so viel stärke aus, wie kaum ein anderer. Ich wusste über seine Wirkung Bescheid, erfuhr diese am eigenen Leib, doch mein Magen zog sich nicht zusammen, weil ich so von ihm angetan war, sondern ganz im Gegenteil, er war nicht hier, um zu flirten, oder Spaß zu haben. Kayden war hier, um mich zu holen. Scheinbar hatte er meine Flucht früher bemerkt als es mir lieb war. Er bewegte sich mit der zielgerichteten Präzision eines Jägers, der seine Beute nicht aus den Augen lässt und mit jedem Schritt näherte sich das Unvermeidliche.
Kayden war immer da, immer in meiner Nähe, wie ein Schatten, der mich verfolgte, wohin ich auch ging. Seine Augen musterten mich, für einen Moment dachte ich, ich hätte Ärger in ihnen aufblitzen sehen, aber sein Gesicht blieb außer des kurzen aufblitzens der Emotion ausdruckslos.
„Alea“, begann er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt, „lass uns gehen.“
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und warf ihm einen trotzigen Blick zu. „Ich gehe nicht. Das ist meine letzte Party hier.“
Kayden schnaufte, ließ sich aber nicht beirren. „Wenn dein Vater mitbekommt das du allein verschwunden bist, kannst du dir das College in die Haare schmieren, das weißt du, oder?“
„Es ist Sommer, Kayden. Ich bin achtzehn.“ Ich hob das Kinn, versuchte Selbstbewusstsein auszustrahlen, obwohl meine Stimme ein leichtes Zittern verriet. „Ich brauche keinen Babysitter mehr.“ Meine Augen suchten seine, hofften, dass er meine Worte akzeptieren würde. Aber seine Miene blieb unbewegt.
Kayden trat einen Schritt näher, seine Statur dominierte den Raum und zwang mich unwillkürlich, den Atem anzuhalten. Die Luft zwischen uns knisterte, als seine durchdringenden Augen meinen Blick festhielten. Mein Körper spannte sich an, jeder Muskel war bereit zur Flucht, doch ich konnte mich nicht rühren. „Du weißt, dass das nicht stimmt, Prinzessin“, sagte er leise, fast bedauernd. „Es ist nicht sicher. Nicht hier, nicht allein. Es ist Zeit zu gehen. Du hattest deinen Spaß.“
Ich wollte nicht, dass er recht hatte, aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass er es tat. In den letzten Monaten hatte es immer wieder Drohungen gegen meine Familie, vor allem gegen mich gegeben, was meinen Vater besessen davon machte, mich zu beschützen. Kayden war sein Werkzeug, sein verlängerter Arm, der dafür sorgen sollte, dass mir nichts geschah. Aber ich wollte diesen Schutz nicht – ich wollte einfach nur normal sein, wenigstens für einen Abend.
„Lass mich in Ruhe.“ Trotzte ich und drehte mich weg von ihm, um zu entkommen, doch seine Hand war schneller. Er packte meinen Arm – fest, aber nicht schmerzhaft und zog mich zu ihm zurück.
„Alea, mach es nicht schwerer als es sein muss.“ Seine Stimme war weich, doch seine Augen blieben hart. Das machte mich nur noch wütender. Ein Hauch von Zorn huschte über sein Makelloses Gesicht.
„Ich brauche keinen verdammten Babysitter, Kayden! Ich bin kein kleines Kind mehr.“ Ich riss mich von ihm los und funkelte ihn an. „Ich will einfach nur mein Leben genießen, verstehst du das nicht?“
Kayden schloss die Augen und atmete tief durch. Als er sie wieder öffnete, sah er mich an, als ob ich ihm leid täte, er schüttelte den Kopf. „Das ist nicht dein Leben, Prinzessin. Nicht so, wie du es dir vorstellst.“
Seine Worte hingen schwer in der Luft, ich konnte das Gewicht ihrer Bedeutung spüren. Er hatte recht, das wusste ich. Aber es fiel mir schwer, das zu akzeptieren. Ich war es leid, ständig beschützt zu werden, ständig auf der Flucht zu sein, ständig beobachtet zu werden, nur weil ich die Tochter eines Mannes war, dessen Name in den dunkelsten Kreisen gefürchtet wurde.
„Wenn du jetzt mitkommst, werde ich deinem Vater nichts von dieser… Eskapade erzählen“, sagte Kayden schließlich, seine Stimme wieder gefasst und kontrolliert. Es war ein Angebot, das ich nur schwer ablehnen konnte, auch wenn es mir widerstrebte.
„Und wenn nicht?“ fragte ich herausfordernd.
Kayden sah mich an, seine Augen kühl und kalkulierend. „Wenn nicht, wird er es erfahren und du weißt, was das bedeutet.“
Ich biss die Zähne zusammen. Ich wusste genau, was es bedeutete. Mein Vater war nicht der Typ Mensch, der mit sich spielen ließ. Wenn er erfuhr, dass ich seine Anweisungen missachtete, würde er meine Freiheiten noch weiter einschränken und das konnte ich nicht zulassen. Es war ein Privileg nur eine Wache ständig an meiner Seite zu haben, noch dazu einen der auch jung war. So die Worte meines Vaters.
Widerwillig gab ich nach und nickte. „In Ordnung.“ Ich schnaubte, als ich ihm folgte.
Kayden sagte nichts, sondern öffnete einfach die Tür und wartete, bis ich hinaustrat. Die kühle Nachtluft schlug mir entgegen, als ich ins Freie trat und ich atmete tief ein, um den Knoten in meinem Magen zu lösen. Kayden folgte mir dicht auf den Fersen, immer wachsam, immer bereit, jede mögliche Gefahr abzuwehren.
Als wir auf den schwarzen SUV zugingen, der am Straßenrand parkte, spürte ich, wie sich die Spannung in meinem Körper allmählich löste. Vielleicht war es der Alkohol, der nachließ, oder die Erkenntnis, dass dieser Kampf sinnlos war – ich wusste es nicht. Aber in diesem Moment fühlte ich mich müde, ausgelaugt.
Warum kann ich nicht einfach leben? Ein normales Leben, ohne diese ständige Überwachung, ohne Kaydens Augen, die mich verfolgten. Ich wollte doch nur eine Nacht für mich – ist das zu viel verlangt? „Warum musst du immer da sein?“ fragte ich leise, ohne ihn anzusehen.
Kayden hielt kurz inne, bevor er antwortete. Langsam hob er seine Hand und legte sie sanft unter mein Kinn, seine Finger spürbar warm auf meiner Haut. Mit einem leichten Druck hob er mein Gesicht, bis sich unsere Blicke trafen. „Weil es meine Aufgabe ist, dich zu beschützen, Prinzessin,“ sagte er leise und die Intensität in seinen Augen ließ keinen Raum für Zweifel.
„Ist das alles, was du bist? Ein Werkzeug meines Vaters?“ Die Worte kamen härter heraus, als ich beabsichtigt hatte, aber ich konnte den Groll in mir nicht unterdrücken.
Er antwortete nicht sofort und ich sah einen Ausdruck in seinen Augen, den ich nicht deuten konnte. „Es ist nicht so einfach“, sagte er schließlich, seine Stimme immer noch leise. „Du weißt das.“
Ich wollte etwas erwidern, doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Stattdessen stieg ich schweigend in den Wagen ein, Kayden schloss die Tür hinter mir. Während wir durch die stillen Straßen fuhren, lehnte ich meinen Kopf gegen das Fenster und starrte hinaus in die Dunkelheit. Die Lichter der Stadt zogen an mir vorbei, mit jedem Kilometer schien die Freiheit, nach der ich mich so sehr sehnte, weiter in die Ferne zu rücken.
„Das College…“ begann ich, ohne von den Straßen wegzusehen, „das ist meine einzige Chance auf ein halbwegs normales Leben, Kayden. Ich werde nicht zulassen, dass mein Vater oder du mir auch das auch noch nehmt.“
Er warf mir einen kurzen Blick zu, seine Hände fest am Lenkrad. Ich konnte das leise Seufzen hören, das er ausstieß, als wäre auch er von dieser Situation ermüdet.
„Ich verstehe, warum du so fühlst“, sagte er, als wir fast am Haus angekommen waren. „Aber du musst auch verstehen, dass die Welt, in der du lebst, nicht normal ist. Es gibt Menschen, die dir weh tun wollen, Babe. Und ich werde alles tun, um das zu verhindern.“
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an, versuchte, seine Worte zu erfassen. Da war diese unerschütterliche Entschlossenheit in seinen Augen, die ich so oft gesehen hatte, aber wie immer schien sie von etwas Tieferem durchdrungen zu sein. Etwas, das ich noch nicht ganz begreifen konnte.
„Ich will einfach nur leben.“ Sagte ich den tränen nah.
Er drehte sich zu mir und sah mich lange an, bevor er antwortete. „Ich weiß und genau deswegen solltest du meine Anwesenheit zu schätzen wissen.“
Mit diesen Worten stieg er aus dem Wagen und öffnete mir die Tür. Widerwillig folgte ich ihm ins Haus, wo das vertraute, drückende Gefühl der Sicherheit mich wieder einhüllte.
Als ich in mein Zimmer trat, schloss ich die Tür mit einem dumpfen Klicken, das wie ein Echo in der Stille nachhallte. Der vertraute, drückende Schutz meiner vier Wände empfing mich, aber anstatt Trost zu spenden, fühlte es sich an wie eine Käfig Tür, die ins Schloss fiel. Ich lehnte mich gegen das kalte Holz, spürte, wie der Knoten in meiner Brust immer enger wurde. Die Sehnsucht nach Freiheit, die mich den ganzen Abend getrieben hatte, war verflogen, zurückgeblieben war nur ein tiefer, nagender Schmerz – die bittere Erkenntnis, dass ich niemals wirklich frei sein würde. Die Tränen, die ich die ganze Heimfahrt über unterdrückt hatte, liefen nun ungehemmt über meine Wangen, während die Dunkelheit um mich herum immer dichter wurde.
Alea
Der Morgen war noch jung und die Stadt erwachte langsam erst zum Leben, als ich mich nochmal vor dem Spiegel betrachtete, bevor ich losgehen musste. Meine langen, braunen Haare fielen in sanften Wellen über meine Schultern, doch es waren die grünen Spitzen, die ins Auge fielen – ein rebellisches Detail, das ich mir vor kurzem erlaubt hatte. Es war meine Art, mich ein wenig von der Strenge meines bisherigen Lebens zu distanzieren, ein kleiner Akt der Auflehnung gegen die Kontrolle, die ständig über mir schwebte.
Meine grünen Augen, die oft als Spiegel meiner inneren Widersprüche bezeichnet wurden, trafen auf ihr eigenes Spiegelbild. Sie wirkten ruhig, fast unbeteiligt, doch ich wusste, dass darunter ein Sturm aus Unsicherheit und Nervosität tobte. Der erste Tag am College sollte aufregend sein, ein neuer Anfang – aber die ständige Präsenz von Gefahr ließ mir kaum Raum, das wirklich zu spüren.
Nur kurze Zeit später stand ich vor dem beeindruckenden Gebäude der New York University, dass sich majestätisch gegen den klaren, blauen Himmel abhob. Die gewaltigen Steinwände und hohen Fenster, durch die das Morgenlicht fiel, wirkten einladend und einschüchternd zugleich. Hier sollte ich die nächsten Jahre meines Lebens verbringen. Hier wollte ich endlich ein Stück Freiheit finden. Doch Kayden war wie ein Fels in der Brandung, unbeweglich und stets präsent, seine bloße Existenz eine ständige Erinnerung an die Grenzen, mit denen ich Leben musste. Jeder Atemzug, den ich tat, schien von seiner stillen Beobachtung durchdrungen zu sein, als ob er darauf wartete, dass ich einen Fehler machte. Seine unerschütterliche Ruhe, die mir einst Trost gespendet hatte, lastete nun schwer auf meinen Schultern, als würde sie jeden meiner Schritte abwägen und verurteilen. Er sagte nicht viel und ich wusste, dass er versuchte, sich zurückzuhalten, so wie er es mir versprochen hatte. Trotzdem war seine Anwesenheit überwältigend, nervend und vor allem erdrückend.
Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog, als ich mich daran erinnerte, wie unser Morgen begonnen hatte. Es war einer unserer üblichen Streitgespräche gewesen, aber diesmal hatte es sich irgendwie anders angefühlt.
„Du kannst mich nicht jeden Schritt überwachen, Kayden! Ich gehe aufs College, um endlich etwas selbstständig zu sein!“ Meine Stimme hallte durch das Zimmer und prallte gegen die Wände. Er stand, seit ich wach wurde neben mir, bewachte alles fragend, was ich tat.
Kayden stand ruhig da, seine grünen Augen waren unergründlich, als er sagte: „Es ist mein Job, dich zu schützen, Prinzessin.“
„Dein Job…“ Ich schnaubte verächtlich. „Dein verdammter Job zerstört mein Leben! Wir waren einmal Freunde, erinnerst du dich überhaupt daran?“
Ein kurzer, fast unmerklicher Ausdruck huschte über sein Gesicht, doch dann war es wieder so unnahbar wie immer. „Ich erinnere mich, Prinzessin“ sagte er ruhig. „Aber das hier geht über Freundschaft hinaus. Es geht um dein Leben.“
„Ich will kein beschissenes Leben voller Regeln und Einschränkungen!“ schrie ich. „Ich will einfach nur meine Ruhe, verdammt nochmal!“
„Und ich will nicht, dass du stirbst, weil du deine Grenzen nicht kennst,“ erwiderte er kühl, als er sich vor mir aufbaute, doch ich konnte den Anflug von Frustration in seiner Stimme hören. „Ich werde mich zurückhalten, so gut ich kann. Aber ich kann und darf dich nicht allein lassen.“
Zurück in der Gegenwart atmete ich tief durch. Es brachte nichts, weiter darüber nachzudenken. Der Tag war bereits stressig genug und ich wollte diesen ersten Tag am College nicht mit Gedanken an den Streit beginnen.
„Bereit?“ fragte Kayden, ich spürte seinen Blick auf mir ruhen.
„Ich war noch nie mehr bereit,“ murmelte ich und machte mich auf den Weg in das Gebäude. Die Türen öffneten sich automatisch, als wir näher ran gingen und ich trat in die große Eingangshalle. Sie war hell und modern, mit hohen Decken und einer minimalistischen, aber stilvollen Einrichtung. Überall wuselten Studenten herum, einige in eiligen Gesprächen, andere verloren in ihren eigenen Gedanken. Es war überwältigend – so viele neue Menschen, so viel Leben.
Ich konnte nicht anders, als mich umzusehen. Anders als in der High School war, hier jeder für sich, verlor sich in seinen eigenen Gedanken oder in Gruppen, die sich schnell gefunden hatten. Es gab kein offensichtliches System, keine Cliquen, die sich abgrenzten. Alles schien offener, freier. Die Menschen liefen umher, ohne sich darum zu kümmern, was andere dachten. Das war neu für mich. Erfrischend.
Niemand kannte mich hier. Keiner wusste, dass ich die Tochter von Johnson war, einem der gefürchtetsten Männer in der Stadt. Und das war das Beste daran. Ich konnte mich einfach in der Menge verlieren, so tun, als wäre ich jemand anderes, nur für eine Weile.
Während ich durch die Gänge ging, fielen mir einige Jungs auf, die mir entgegenkamen. Sie lachten, wirkten entspannt und sorglos – genau das, wonach ich mich sehnte. Einer von ihnen, groß, mit dunklem Haar und einem charmanten Lächeln, fing meinen Blick auf. Für einen Moment war ich versucht, stehen zu bleiben, um zu sehen, was passieren könnte. Doch Kaydens Präsenz hinter mir war wie ein Schatten, schwer und unnachgiebig. Widerwillig senkte ich den Blick und ging weiter, das leichte Kribbeln in meinem Bauch ignorierend.
Es war frustrierend. Hier war ich, umgeben von all diesen Menschen, die einfach ihr Leben lebten, während ich ständig überwacht wurde. Die Freiheit, die ich gesucht hatte, schien immer noch unerreichbar, auch wenn sie zum Greifen nah war.
„Alea, wir sollten nach rechts,“ sagte Kayden leise neben mir als ich versuchte den richtigen Weg zu finden.
Ich zuckte zusammen. „Ich weiß,“ murmelte ich verärgert und nahm die Abzweigung.
Der Vorlesungssaal war beeindruckend – groß, mit Reihen von Tischen und Stühlen, die sich nach oben in einem Halbkreis staffelten. Es war seltsam, all diese neuen Gesichter zu sehen, die mit ihren Laptops und Notizbüchern beschäftigt waren. Ich wollte dazugehören, wollte mich in die Menge einfügen.
Ich scannte den Raum und sah eine Reihe weiter hinten, abseits vom Zentrum, wo nur noch ein Platz unbesetzt war. Ohne Kayden anzusehen, setzte ich mich schnell in Bewegung und ließ mich auf den freien Stuhl fallen. Kayden blieb nur die Wahl, sich in eine andere Reihe zu setzen, da kein Platz mehr direkt neben mir frei war. Ein kleines triumphierendes Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich mich einrichtete. Endlich ein Moment für mich.
Ein Mädchen saß neben mir, ihre kurzen, blonden Haare fielen ihr ins Gesicht, als sie sich zu mir umdrehte und lächelte. „Hi, ich bin Lilly,“ stellte sie sich vor, ihre Stimme klang freundlich und aufgeschlossen.
„Alea,“ antwortete ich und erwiderte ihr Lächeln.
„Bist du auch im ersten Semester?“ fragte sie neugierig.
„Ja, genau,“ antwortete ich und fühlte mich zum ersten Mal an diesem Tag etwas entspannter. „Mathematik und Informatik. Du?“
„Auch Mathematik,“ sagte sie, ihre Augen leuchteten aufgeregt. „Es ist cool, jemanden zu treffen, der dasselbe studiert.“
Ich nickte und ließ mich auf das Gespräch ein. Während der Professor mit seiner Einführung begann, unterhielten wir uns leise über unsere Erwartungen an das Studium, die besten Orte in der Stadt und wie aufregend es war, hier zu studieren. Immer wieder brachen wir in leises Lachen aus, als wir über die Eigenheiten des Professors oder die nervöse Stimmung im Raum sprachen.
Es war das erste Mal seit Langem, dass ich mich normal fühlte. Als ob ich wirklich nur eine Studentin wäre, die eine neue Freundin fand und die Freiheit genoss, die das College Leben versprach. Doch trotz allem spürte ich immer wieder Kaydens Blick auf mir, schwer und durchdringend. Er saß in der Reihe hinter mir, weiter rechts und auch wenn ich versuchte, ihn zu ignorieren, konnte ich seinen Blick nicht ganz abschütteln.
Lilly bemerkte es nicht oder ignorierte es geschickt und dafür war ich ihr dankbar. Es tat gut, jemanden in meiner Nähe zu haben, der nicht von Kayden eingeschüchtert wurde. Emily die Jahrelang an meiner Seite war, war auf ein anderes College gegangen und meine anderen Freunde hatten sich zunehmend distanziert, seit Kayden immer mehr und offensichtlicher in mein Leben getreten war. Niemand wollte sich mit einem kontrollierenden Schatten anfreunden, niemand wollte die ganze Zeit von ihm verfolgt werden. In meiner High School gab es Gerüchte darüber, wer ich wirklich war, was viele davon abhielt überhaupt mit mir zu sprechen. Das motivierte mich auch mich im College mit den Mädchennamen meiner Mutter einzuschreiben. Hier war ich nun Alea Nova, eine Studentin wie jede andere, nicht Alea Johnson, die Tochter des gefürchteten Mafiabosses. Die wenigen Kollegen meiner alten Schule, machten sich nichts aus meiner Anwesenheit.
Die Vorlesung verging schneller als erwartet, ich fühlte mich ein wenig leichter, als der Professor uns endlich entließ. Lilly und ich tauschten Nummern aus und verabredeten uns, zusammen zur nächsten Vorlesung zu gehen. Es war eine kleine Sache, aber es bedeutete mir viel.
Kaum hatten wir den Saal verlassen, trat Kayden wieder an meine Seite. Sein Gesicht war neutral, doch die Spannung in seiner Haltung sprach Bände. „Hast du dich gut amüsiert, Prinzessin?“ fragte er, seine Stimme triefend vor Sarkasmus.
„Ja, tatsächlich habe ich das,“ antwortete ich scharf und versuchte, mich nicht von seiner Nähe aus der Ruhe bringen zu lassen.
„Schön zu hören,“ sagte er trocken. „Aber vergiss nicht, warum du hier bist.“
„Ich bin hier, um zu studieren und Freunde zu finden,“ entgegnete ich, wobei ich mich bemühte, die Wut in meiner Stimme zu kontrollieren. „Nicht nur, um ständig von dir überwacht zu werden, ich weiß.“
„Ach, stimmt. Das ist ja deine Interpretation von Freiheit,“ seine Stimme war spöttisch und ich hörte das eiserne Unterfutter. „Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass du am Leben bleibst, Alea – ob du es willst oder nicht.“ Sein Blick durchbohrte mich, als ob er sagen wollte, dass in meiner Welt Freiheit ein Luxus war, den ich mir nicht leisten konnte.
Ich ballte die Hände zu Fäusten, entschied mich aber, nichts mehr zu sagen. Es brachte nichts, weiter mit ihm zu streiten. Stattdessen konzentrierte ich mich auf das Gefühl der kleinen Freiheit, die ich mir in der Vorlesung erkämpft hatte. Es war ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn Kayden mich daran erinnerte, dass ich noch lange nicht wirklich frei war.
Der Rest des Tages verging in einem ständigen Wechsel zwischen Vorlesungen und kurzen Pausen, in denen ich Kayden entweder zu ignorieren versuchte oder mit Lilly sprach, die zu meiner Erleichterung Kaydens Anwesenheit nie direkt ansprach. Wir plauderten über alles Mögliche und ich war dankbar für ihre unkomplizierte Art.
Immer wieder fielen mir Jungs auf, die mich beiläufig musterten, oder deren Lächeln mir etwas länger im Gedächtnis blieb. Es war ein merkwürdiges Gefühl, diese unbeschwerten Begegnungen zu erleben, ohne dass jemand aus Angst schnell wegsah. Es war fast so, als könnte ich für einen Moment vergessen, in welcher Welt ich lebte.
Als der Tag schließlich zu Ende ging, war ich erschöpft, aber auch ein wenig hoffnungsvoll. Vielleicht war es möglich, hier ein einigermaßen normales Leben zu führen. Kayden blieb zwar ein Schatten in meinem Leben, aber an diesem ersten Tag hatte ich es geschafft, ihn für einen Moment auszublenden.
„Bereit, nach Hause zu gehen?“ fragte Kayden, als wir das Gebäude verließen und in die kühle Abendluft traten.
„Ja,“ antwortete ich kurz. Es war sinnlos, etwas anderes zu erkämpfen – zumindest für den Moment. Doch trotz allem hatte ich heute einen winzigen Sieg errungen, einen Moment der Normalität, den ich festhalten würde wie einen kostbaren Schatz. Auch wenn die Realität meiner Lage unerbittlich war, wusste ich, dass jeder Schritt in Richtung Freiheit, so klein er auch sein mochte, der Anfang eines größeren Kampfes sein könnte. Ein Kampf, den ich eines Tages gewinnen wollte, auch wenn die Schatten meiner Welt noch lange über mir hängen würden.
Alea
Es war bereits der vierte Tag an der New York University und langsam gewöhnte ich mich an den Rhythmus des College Lebens. Die erste Nervosität hatte sich gelegt und ich begann, die neue Unabhängigkeit zu genießen – zumindest so gut es ging, mit Kayden dauernd an meiner Seite. Ich hatte in diesen wenigen Tagen schon einige Freunde gefunden, darunter Lilly, mit der ich mich besonders gut verstand.
„Wir sollten nach Hause,“ sagte Kayden, als wir den letzten Kurs des Tages verließen. Seine Stimme war ruhig, doch ich spürte die unterschwellige Strenge in seinen Worten. Es war keine Frage, sondern eine Anweisung.
„Ich treffe mich später mit Lilly und den anderen im Park,“ erwiderte ich, bemüht, gelassen zu klingen. „Bis dahin will ich ein wenig in der Buchhandlung stöbern.“ An diesem Tag wollte ich keine Anweisungen bekommen. Ich wollte nur meinen Kopf frei kriegen. Die erste Woche im College war kräftezerrend.
Kaydens Augenbraue hob sich leicht, als ob er meine Entscheidung in Frage stellte. „Alea, das ist nicht unser Plan. Du solltest direkt nach Hause fahren. Du weißt das.“
„Ich bin nicht deine Gefangene und auch nicht die meines Vaters, Kayden,“ sagte ich schärfer, als ich beabsichtigt hatte. „Ich habe heute noch keine Lust nach Hause zu gehen.“
Er seufzte, als ob er mit einem widerspenstigen Kind sprach. „Du weißt, wie gefährlich es da draußen sein kann. Es ist besser, wenn du nach Hause gehst.“
„Gefährlich?“ Ich lachte trocken. „Ich gehe in eine Buchhandlung, nicht in ein Kriegsgebiet.“
„Es kann überall gefährlich sein,“ beharrte er, seine Stimme kühl, seine Hände verschränkte er über seiner Brust, als er neben mir herging. „Du solltest nicht allein in der Öffentlichkeit sein.“
„Allein?“ Ich funkelte ihn an. „Ich bin nicht allein. Ich bin nie allein. Du bist verdammt nochmal immer da, immer in meiner Nähe. Selbst zuhause lässt du mich nicht in Ruhe.“ Sagte ich ihm wütend ins Gesicht. Manchmal könnte ich ihm seinen Kopf abreisen.
„Ich bin hier, um dich zu schützen, nicht um dir Freiraum zu lassen,“ antwortete er, als ob das alles erklären würde.
„Schützen,“ wiederholte ich sarkastisch. Ich spürte, wie meine Wut weiter anwuchs, aber ich biss mir auf die Lippen und drehte mich um, um in die Buchhandlung zu gehen, an der wir mittlerweile angekommen waren. Es brachte nichts, weiter mit ihm zu streiten. Ich wusste, dass er mir folgen würde, ob ich es wollte oder nicht.
Die Buchhandlung war ein Refugium der Stille, ein Ort, an dem die Hektik der Stadt wie ein fernes Echo erschien. Der Duft von altem Papier und frischer Tinte umfing mich, beruhigte meine Nerven und bot mir eine kurze, aber kostbare Flucht aus der Realität. Hier, zwischen den endlosen Reihen von Büchern, konnte ich für einen Moment so tun, als gäbe es keine Bedrohungen, keine Sorgen – nur die Geschichten, die darauf warteten, entdeckt zu werden.
Doch meine Ruhe wurde gestört, als ein Mann zu nah an mich heranging. Er beugte sich leicht über mich, um ein Buch aus dem Regal zu nehmen und in seinem Blick lag ein Hauch von Interesse, das mich unwohl fühlen ließ.
„Hallo.“ Lächelte er mich an und lehnte sich noch näher an mich ran. Noch bevor ich reagieren konnte, war Kayden zur Stelle und stellte sich zwischen mich und den Fremden. Ich zuckte zusammen, als Kaydens Hand sich um meine Taille legte, mich fast unmerklich näher an ihn zog. Seine Berührung war fest, besitzergreifend, als wolle er mich nicht nur vor der Welt schützen, sondern auch vor mir selbst. Es war ein stilles, aber klares Signal: Sie gehört mir. Doch abgesehen von der Sicherheit verspürte ich eine wachsende Wut, eine Rebellion in mir, die gegen die Ketten ankämpfte, die er um mich legte.
„Verschwinde von hier,“ knurrte er dem Fremden entgegen, seine Stimme eisig.
Der Mann blickte erschrocken auf, stammelte eine Entschuldigung und zog sich hastig zurück. Mein Herz schlug schneller, nicht wegen der Nähe des Fremden, sondern wegen Kaydens Reaktion.
„Kayden, du musst nicht immer so intensiv sein,“ sagte ich leise, als ich versuchte, mich zu beruhigen. „Ich kann auf mich selbst aufpassen.“
Kayden fixierte mich mit einem Blick, der vor unterdrücktem Zorn funkelte, doch in seinen Augen lag noch etwas anderes – etwas, das mich zugleich verunsicherte und neugierig machte. Es war, als ob hinter der Fassade seiner Kontrolle ein Abgrund lauerte, der jederzeit aufzubrechen drohte. Dieses Gefühl, nicht zu wissen, was wirklich in ihm vorging, ließ mein Herz schneller schlagen. „Du magst denken, dass du auf dich selbst aufpassen kannst, Alea, aber was, wenn jemand wirklich gefährlich wird? Dann was?“ Er schnaubte verächtlich. „Du bist besser dran, wenn du dich hinter mir versteckst, statt dich als leichte Beute darzustellen.“ Ich war geschockt über seine Worte.
„Ich will nur, dass du sicher bist,“ fügte er hinzu, seine Stimme etwas weicher, doch der eigentliche Grund für sein Verhalten schien tiefer zu liegen. Ich konnte es in seinen Augen sehen – das war mehr als nur Pflichtgefühl. Es war eine Art von Besessenheit, die mich zugleich verunsicherte und wütend machte, aber mich auch sicher fühlen ließ, was ich nie zugeben würde.
„Du ziehst mich ständig an dich heran, als wäre ich dein Eigentum, nicht deine Chefin.“, sagte ich scharf und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien.
Kaydens Augen verengten sich, ein amüsiertes Lächeln zog über sein Gesicht. „Meine Chefin?“ Er lachte leise. „Prinzessin, du magst vielleicht glauben, dass du hier das Sagen hast, aber es ist mein Job, dafür zu sorgen, dass dir nichts passiert. Ob du es willst oder nicht.“
„Du machst mich wahnsinnig,“ murmelte ich kopfschüttelnd. „Ich bin nicht deine Freundin, Kayden. Du solltest professionell sein und dich an deine Rolle halten.“
Sein Lächeln wurde noch breiter, fast neckend. „Oh, ich bin professionell, kleines. Glaub mir, ich nehme meine Aufgabe sehr ernst.“
Ich schaffte es, mich aus seinem Griff zu befreien und wandte ihm den Rücken zu. Es wurde mir zu viel. Er war zu viel. Es gab bessere Tage, an denen wir wie Freunde miteinander umgehen konnten, an denen er sich nicht so aufspielte, doch dann gab es Tage wie diesen, an denen ein Streit dem anderen folgte.
„Du bist mir wichtig,“ entgegnete er mit einem Hauch von Frustration in seiner Stimme. „Vielleicht verstehst du das eines Tages.“
„Wichtig? Oder einfach nur ein weiteres Objekt, das du kontrollieren kannst?“ Ich wollte ihn verletzen, ihm zeigen, dass ich seine ständige Überwachung nicht ertragen konnte. Doch seine Reaktion war nicht die, die ich erwartet hatte.
Er sah mich an, seine Augen plötzlich ernst. „Alea, das hier ist nicht nur ein Job für mich. Es geht darum, dass ich nicht zulassen kann, dass dir etwas passiert.“
„Du solltest professionell sein,“ wiederholte ich, da mir nichts anderes mehr einfiel. „Du bist nichts weiter als mein Wache.“ Ich konnte sehen, wie Schmerz in seinen Augen aufflackerte. Doch so schnell wie dieser da war, war er auch wieder weg.
„Und das werde ich auch bleiben,“ sagte er mit fester Stimme. „Obwohl du es mir manchmal echt schwer machst.“
Ich schnaubte und drehte mich wieder von ihm weg, wandte mich wieder den Büchern zu. Doch seine Worte hallten in meinem Kopf wider. Es war, als ob er sich nicht entscheiden konnte, ob er mich wirklich nur schützen oder mich besitzen wollte.
Nach einer Weile beschloss ich, dass es sinnlos war, weiter in der Buchhandlung zu bleiben. Ich wollte mir diesen Tag nicht weiter von Kayden ruinieren lassen. „Ich treffe mich jetzt mit Lilly und den anderen im Park. Es wäre großartig, wenn du dich wie eine echte Wache im Hintergrund aufhalten könntest.“
„Im Hintergrund?“ Kayden hob eine Augenbraue und grinste schief. „Das liegt mir nicht besonders.“
„Das ist mir egal,“ antwortete ich scharf. „Ich brauche einfach mal etwas Abstand.“
Ich drehte mich um und ging zum Ausgang der Buchhandlung, ohne auf Kayden zu warten. Ich spürte seine Anwesenheit hinter mir, aber er hielt Abstand – zumindest für den Moment.
Als ich den Park erreichte, erkannte ich Lilly und den Rest unserer Gruppe bereits aus der Ferne. In ihrer Mitte stand Ben, der mir gleich am ersten Tag ins Auge fiel. Er war groß, mit einem athletischen Körperbau, braunen Augen und dunklem, leicht zerzaustem Haar, das ihm charmant in die Stirn fiel. Sein Lächeln war selbstbewusst und gleichzeitig freundlich – ein Lächeln, das leicht dazu führte, dass man sich in seiner Nähe wohlfühlte. Er winkte mir zu, als er mich sah, was mich leicht nervös werden ließ. Ich beeilte mich, zu ihnen zu kommen und ließ die Anspannung, die Kayden in mir auslöste, so gut es ging hinter mir.
„Hey, Alea! Du siehst aus, als könntest du eine Pause gebrauchen,“ sagte Ben, als ich bei ihnen ankam. Ich kicherte leicht, bevor ich meinen Blick nochmal kurz zu Kayden schwanken ließ.
Ich sah, wie sein Kiefer sich anspannte, als er einen Blick auf Ben warf. Es war nur ein flüchtiger Moment, doch ich bemerkte das Zucken seiner Lippen, das leichte Aufblitzen in seinen Augen. War es Eifersucht? Der Gedanke ließ mich kurz innehalten, bevor ich mich wieder zwang, mich auf Ben zu konzentrieren.
„Das könntest du wohl sagen,“ erwiderte ich, bemüht mein Lächeln nicht verblassen zu lassen. Es war gut, einfach mal mit Leuten zusammen zu sein, die keine Ahnung von der Welt hatten, aus der ich kam. Lilly und Ben – sowie die anderen aus der Gruppe, die sich um uns versammelten – waren Teil dieses normalen Lebens, das ich mir so sehr wünschte.
Wir setzten uns auf die Wiese und ich ließ mich in das Gespräch mit Ben hineinziehen. Er war charmant, witzig und machte es mir leicht, die ständige Anspannung zu vergessen. Während wir redeten, stellte er mir Fragen über meine Interessen, was ich gerne in meiner Freizeit machte, ich genoss es, ihm einfach und ohne Hintergedanken zu antworten.
„Weißt du,“ sagte Ben plötzlich und sah mich mit einem schelmischen Lächeln an, „ich kenne ein nettes kleines Café in der Nähe. Wie wäre es, wenn wir uns dort ein wenig zurückziehen, um uns ungestört zu unterhalten?“
Ein wenig überrascht von seiner Direktheit, aber auch erfreut über die Idee, nickte ich. „Klingt gut. Lass uns gehen.“
Ich warf einen kurzen Blick auf Lilly, die in ein Gespräch mit den anderen vertieft war. Sie schien sich gut zu amüsieren. Es war offensichtlich, dass sie nicht bemerken würde, wenn wir uns für eine Weile entfernten.
Ben führte mich zu einem kleinen, gemütlichen Café in der Nähe, das für seine entspannte Atmosphäre bekannt war. Die Wände waren mit Büchern gesäumt, der Duft von frisch gebrühtem Kaffee lag in der Luft. Es war genau der richtige Ort, um sich zu entspannen und die Zeit ein wenig zu genießen.
„Ich hole uns schnell etwas zu trinken,“ sagte Ben, nachdem wir einen Tisch gefunden hatten. „Setz dich schon mal, ich bin gleich wieder da.“
Während Ben an die Theke ging, um die Getränke zu holen, spürte ich plötzlich eine vertraute Präsenz hinter mir. Bevor ich mich umdrehen konnte, zog Kayden mich sanft, aber bestimmt zur Seite, sein Griff fest und entschlossen.
„Alea,“ begann er, seine Stimme war jetzt tief und autoritär. „Du hast genau 20 Minuten. Danach hol ich dich hier raus, ob du willst oder nicht.“
Ich funkelte ihn an, überrascht von der Heftigkeit seiner Worte. „Du kannst mich nicht einfach zwingen, mit dir zu gehen!“
„Oh doch, das kann ich,“ erwiderte er, seine Augen funkelten vor Wut, als ein spöttisches Lachen seine Lippen verließ. „Ich werde es tun. Glaub nicht, dass ich scherze.“
Ich spürte, wie meine Kehle trocken wurde, mein Herzschlag beschleunigte sich. Es war offensichtlich, dass Kayden es ernst meinte. Die Intensität in seinem Blick machte mir klar, dass er nicht bereit war, mir auch nur einen weiteren Moment der Freiheit zu gönnen.
„Kayden, bitte…“ begann ich, doch er unterbrach mich sofort.
„Zwanzig Minuten, Alea,“ knurrte er leise, sein Griff um mein Handgelenk verstärkte sich, als wollte er mich daran erinnern, dass er die Kontrolle hatte. „Danach bist du hier raus – und glaub mir, ich zögere keine Sekunde, dich eigenhändig hinauszutragen, wenn es sein muss.“ Seine Stimme war ein bedrohliches Flüstern und die Intensität in seinen Augen ließ keinen Zweifel daran, dass dies keine leere Drohung war.
Ich wollte ihm widersprechen, aber ich wusste, dass es keinen Sinn hatte. Zwanzig Minuten. Das war alles, was mir noch blieb, bevor Kayden die Kontrolle wieder komplett an sich riss. Doch in seinem Blick lag etwas, das mich zögern ließ. Und obwohl ich ihn herausfordern wollte, wusste ich tief in mir, dass er es tun würde. Er würde mich hier herauszerren, ohne zu zögern. Und das wollte ich um keinen Preis.
„In Ordnung,“ sagte ich schließlich. „Aber lass mich wenigstens diese paar Minuten in Ruhe.“
Er musterte mich noch einen Moment, als ob er sicherstellen wollte, dass ich ihn wirklich verstanden hatte. Dann nickte er knapp. „Zwanzig Minuten,“ wiederholte er und ließ mich los. „Dann trage ich dich hier raus und das ist kein leeres Versprechen, Prinzessin.“ Er schnipste mir auf die Nase, bevor er weg ging.
Ich drehte mich weg, um zum Tisch zurückzukehren, gerade als Ben mit den Getränken zurückkam. Ich zwang mich zu lächeln, obwohl Kaydens drohende Präsenz mir immer noch im Nacken saß. Ich war entschlossen, diese letzten Minuten der Normalität zu genießen, auch wenn ich wusste, dass sie bald enden würden. Kayden hielt sich im Hintergrund, doch ich konnte seine Wut fast körperlich spüren.
Alea
Mehrere Wochen am College fühlten sich an, als wäre es schon immer so gewesen. Obwohl Kayden weiterhin, wie ein Schatten an meiner Seite war, hatte sich einiges verändert. Meine neuen Freunde – Lilly, Ben und all die anderen – hatten sich mittlerweile an seine Anwesenheit gewöhnt. Ich hatte ihn als einen ‚Freund der Familie‘ vorgestellt und es war, als ob seine bedrohliche Präsenz mit der Zeit an Schärfe verloren hatte. Sie akzeptierten ihn und er passte sich dem ganzen an. Es wirkte, als ob er langsam Spaß am Studentenleben fand.
„Bitte, Kayden,“ begann ich zum wiederholten Mal, als ich vor seinem Zimmer stand und ihn flehend ansah. „Es ist nur eine Party. Alle gehen hin und ich will mich nicht schon wieder heimlich davonstehlen müssen. Wir haben uns doch in den letzten Wochen ganz gut verstanden, oder? Es könnte Spaß machen.“
Er lehnte lässig gegen den Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich mit diesem typischen, durchdringenden Blick an. „Babe, ich habe dir gesagt, dass ich solche Dinge nicht mache. Eine Party ist das Letzte, was ich jetzt brauche.“
Das Wort „Babe“ überraschte mich jedes Mal aufs Neue. Es war einer der selteneren Kosenamen, die Kayden für mich benutzte, im Gegensatz zu „Prinzessin“, dass er fast schon liebevoll-ironisch regelmäßig verwendete. „Prinzessin“ war fast schon ein fester Bestandteil unserer Gespräche, ein Spitzname, den er mir schon seit Jahren gab. Es hatte sich so in unsere Interaktionen eingefügt, dass es beinahe beruhigend war, es zu hören – eine Art von vertrauter Zuneigung, die in jeder Situation mitschwang, sei sie noch so angespannt. Doch wenn er mich „Babe“ nannte, klang es anders, fast intimer und es ließ mich immer kurz innehalten.
„Aber es wäre so wichtig für mich,“ betonte ich als ich einen Schritt näher an ihn herantrat, um seinen Widerstand zu brechen. „Ich will einfach mal einen Abend, an dem wir alle zusammen Spaß haben können, ohne dass du wie ein Leibwächter danebenstehst oder ich Angst haben muss davon geschliffen zu werden.“
Kayden schnaubte leise und schüttelte den Kopf. „Ich bin dein Leibwächter, Prinzessin. Das ist genau mein Job.“
Ich verschränkte die Arme und setzte meinen besten Schmollblick auf, von dem ich wusste, dass er manchmal bei ihm wirkte. „Kayden, bitte! Du hast in letzter Zeit doch auch ein wenig mehr losgelassen. Du weißt, dass die Bedrohungen nachgelassen haben. Du bist nicht mehr ständig auf Abruf und es gibt Tage, an denen du sogar mit uns zusammen Spaß hattest. Warum nicht heute Abend auch?“
Er schwieg einen Moment, sah mich nachdenklich dabei an. Es war schwer zu sagen, was in seinem Kopf vorging, aber ich konnte spüren, dass ich ihn langsam erreichte. In den letzten Wochen hatte sich Kayden verändert. Es war, als ob das College Leben etwas in ihm freigesetzt hatte, dass ich bisher nie gesehen hatte. War es möglich, dass er nicht mehr nur der unnahbare Wache war, den ich immer gekannt hatte? Dass hinter seiner stoischen Fassade mehr steckte? Der Gedanke war beunruhigend und doch konnte ich ihn nicht abschütteln. Er verbrachte nicht mehr jede Sekunde in meinem Zimmer, sondern zog sich ab und zu in sein eigenes zurück, was die gesamte Situation für mich deutlich erträglicher gemacht hatte.
„Du weißt, dass ich mich nicht so einfach überreden lasse, oder?“ sagte er schließlich, doch in seiner Stimme lag weniger Widerstand als zuvor.
„Ich weiß,“ antwortete ich leise und trat noch einen Schritt näher. „Aber wir haben uns in letzter Zeit wirklich gut verstanden. Du bist nicht mehr ganz so… anstrengend.“ Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich sah, wie er leicht die Augen verdrehte. „Bitte, Kayden. Es ist nur eine Party.“
Er seufzte tief und ließ den Kopf leicht nach hinten sinken, als müsse er die Decke um Hilfe bitten. „Du gibst wirklich nicht auf, oder?“
Ich schüttelte den Kopf und sah ihn hoffnungsvoll an. „Nie.“
Ein weiteres Seufzen entwich ihm, er richtete sich wieder auf und sah mir in die Augen. „In Ordnung,“ sagte er schließlich, seine Stimme fast widerwillig. „Aber wir bleiben nicht lange, verstanden? Ich werde nicht die ganze Nacht dort sein, somit auch du nicht.“
Ein breites Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ohne nachzudenken, schloss ich die Distanz zwischen uns, um ihn zu umarmen. „Danke, Kayden! Das wird großartig, ich verspreche es dir.“
Er stand steif da, sichtlich unwohl mit der Umarmung, doch ich konnte den Anflug eines Lächelns in seinen Augen erkennen, als ich mich wieder von ihm löste. „Ja, ja,“ murmelte er bevor er sich leicht wegdrehte, um seine Fassung zurückzugewinnen. „Aber du schuldest mir was.“
Ich grinste und zwinkerte ihm zu. „Das werde ich mir merken.“
Als ich den Raum verließ, fühlte ich eine seltsame Mischung aus Aufregung und Nervosität. Es war mir gelungen, Kayden zu überreden, mit mir auf diese Party zu gehen – etwas, das ich vor wenigen Wochen noch für unmöglich gehalten hätte.
Nach dem Gespräch mit Kayden zog ich mich in mein Zimmer zurück, ich griff nach meinem Handy, um Emily anzurufen. Es war schon eine Weile her, seit wir richtig miteinander gesprochen hatten und obwohl ich mein neues Leben am College liebte, vermisste ich meine beste Freundin mehr, als ich es zugeben wollte.
„Alea!“ Emilys Stimme klang fröhlich und vertraut durch den Hörer. „Wie läuft’s am College? Ich bin gespannt auf die neuesten Updates!“
Ich lächelte, während ich mein schwarzes Kleid aus dem Schrank holte um es aufs Bett zulegen. Ich sah mich in meinem Zimmer um. Es war ein Mix aus alt und neu, ein Spiegelbild meiner inneren Widersprüche. An den Wänden hingen Poster von Bands, die ich schon seit meiner Teenagerzeit liebte, neben neuen Prints von Kunstwerken, die ich während meiner ersten Wochen am College entdeckt hatte. Auf meinem Schreibtisch lagen Bücher verstreut, ein Mix aus Uni-Literatur und Romanen, die ich in meiner spärlichen Freizeit verschlang. In einer Ecke stand eine kleine Sammlung von Souvenirs, die ich von Emily bekommen hatte – Erinnerungen an unsere gemeinsamen Jahre, die mir halfen, mich in dieser neuen Welt nicht ganz verloren zu fühlen. „Es ist großartig hier, Emi. Ich habe schon ein paar Freunde gefunden, Lilly und Ben sind echt nett. Und das Beste ist, dass sich Kayden und ich endlich besser verstehen.“
„Oh?“ Emilys Tonfall war neugierig. „Wie besser? Habt ihr endlich miteinander geschlafen, um diese ganzen Spannungen zu lösen?“
Ich schnappte hörbar nach Luft und rollte dann mit den Augen, auch wenn sie es nicht sehen konnte. „Emi, bitte! Natürlich nicht. Es gibt keine Spannungen, die man so lösen müsste. Wir kommen einfach besser miteinander klar, das ist alles.“
„Ja, ja, ich weiß,“ sagte Emily lachend. „Aber komm schon, du kannst mir nichts vormachen. Die Art, wie du über ihn redest – da steckt mehr dahinter, Alea.“
„Er ist meine Wache, nicht mein Freund,“ stellte ich klar, während ich meine Haare bürstete. Die grünen Spitzen tanzten leicht über meine Schultern und ich seufzte innerlich über Emilys Beharrlichkeit. „Kayden und ich… wir haben einfach gelernt, miteinander auszukommen. Er ist nicht mehr so angespannt wie früher. Und das College tut uns beiden gut.“
Emily lachte leise, doch der Unterton ihrer Worte war immer noch spielerisch. „Okay, ich lass es mal gut sein, aber du weißt, dass ich immer für Details offen bin, falls sich das ändert.“
„Ich schwöre, Emi, da wird sich nichts ändern. Aber es ist schön, mit dir darüber zu reden.“ Ich zog mein Kleid über und ließ es sich perfekt an meine Figur schmiegen. „Ich vermisse dich, weißt du.“
„Ich vermisse dich auch, Alea. Aber ich freue mich für dich, dass du dich einlebst und ein wenig Freiheit genießen kannst. Auch wenn Kayden immer noch, wie ein Schatten über dir hängt.“
Ich lächelte schwach. „Er ist nicht mehr ganz so schlimm. Heute Abend gehen wir sogar auf eine Party. Ich habe ihn förmlich angefleht hinzugehen.“
„Das klingt nach Spaß! Du wirst dich großartig amüsieren, Alea.“
„Das hoffe ich.“ Ich griff nach meiner Jeansjacke und warf sie aufs Bett, bevor ich einen letzten Blick in den Spiegel warf. Meine Haare fielen locker über meine Schultern, die grünen Spitzen setzten einen frechen Akzent, der das schlichte Schwarz des Kleides aufbrach. Ich wollte einfach nur einen Abend haben, an dem ich mich frei und unbeschwert fühlte.
Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Es war bereits 22 Uhr und ich wusste, dass es Kayden sein musste. „Ich muss los, Emi. Ich erzähl dir alles morgen!“
„Viel Spaß, Alea. Sei vorsichtig und wenn du Lust hast, ihm mal richtig nahe zu kommen… du weißt, wo du mich findest, um mir alle schmutzigen Details zu erzählen.“
Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Immer doch. Bis bald!“
Ich beendete den Anruf, während ich zur Tür ging. „Komm rein, ich hab’s gleich!