Zettel am Zeh - M.L. Busch - E-Book

Zettel am Zeh E-Book

M. L. Busch

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Beschreibung

Ruhe in Frieden. Die Nachbarn Fiona und Waldo planen Sonderbares. Um einem verstorbenen Freund einen spektakulären und angemessenen Abgang zu bereiten, nehmen die Senioren einige Unannehmlichkeiten in Kauf. Alles scheint geritzt, bis das Karma zuschlägt …

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Seitenzahl: 60

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Kurzbeschreibung:

Ruhe in Frieden.

Die Nachbarn Fiona und Waldo planen Sonderbares. Um einem verstorbenen Freund einen spektakulären und angemessenen Abgang zu bereiten, nehmen die Senioren einige Unannehmlichkeiten in Kauf. Alles scheint geritzt, bis das Karma zuschlägt …

M. L. Busch

Zettel am Zeh

Wie werde ich die Leiche los in zehn Tagen.(Keine Anleitung)

Roman

Edel Elements

Edel Elements

- ein Verlag der Edel Verlagsgruppe GmbH

© 2022 Edel Verlagsgruppe GmbHNeumühlen 17, 22763 Hamburg

www.edel.com

Copyright © 2022 by M. L. Busch

Covergestaltung: Kokee Thornton

Konvertierung: Datagrafix

Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des jeweiligen Rechteinhabers wiedergegeben werden.

ISBN: 978-3-96215-465-3

www.instagram.com

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www.edelelements.de

Klappentext:

Rentnergespann auf Abwegen. Die neue Crime Comedy von M.L. Busch

Ruhe in Frieden. Die Nachbarn Fiona und Waldo planen Sonderbares. Um einem verstorbenen Freund einen spektakulären und angemessenen Abgang zu bereiten, nehmen die Senioren einige Unannehmlichkeiten in Kauf. Alles scheint geritzt, bis das Karma zuschlägt …

Inhalt

1 Fiona Salbei – Plötzendorfer Str. 33

2 Waldo Engel – Plötzendorfer Str. 32

3 Waldo Engel – Masterplan

4 Fiona Salbei – Pink ist Trumpf

5 Waldo Engel – Ein Leben nach dem Tod

6 Fiona Salbei – Der Tag X

7 Fional Sabei – Glücklich bis ans Lebensende

1

Plötzendorfer Str. 33

Fiona Salbei

Welcher vernünftige Mensch stellt einen Grabstein neben die Eingangstür – auf den Bürgersteig, gleich neben den Stromkasten der Stadt? In einer ordentlichen Gegend wie unserer sollte so etwas nicht passieren. Die Siedlung an der Plötzendorfer Straße ist eine reine Seniorenanlage. Hier wohnen nur Gutsituierte ohne Dachschaden. Ein Grabsteinsammler lebt nicht unter uns.

Neugierig kneife ich die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Der polierte Marmor glänzt in der Sonne und lässt mich die äußerst makabre Aufschrift des Grabsteins erkennen: Jetzt habe ich den Salat, steht in gut leserlichen Großbuchstaben eingraviert.

Ach. Du. Liebes. Gottchen.

Sehr seltsam. Sind das berühmte letzte Worte oder was soll der Spruch bedeuten? Wo ist das allseits beliebte Ruhe in Frieden hin?

Verwirrt trete ich ein Stück vom Fenster weg und reibe mir die Stirn. Wie an jedem Wochentag stehe ich am Küchenfenster und beobachte das Treiben auf der anderen Straßenseite. Speziell der Hausnummer 32 gehört meine besondere Aufmerksamkeit. Irgendwas Sonderbares geht dort drüben vor sich. Das spüre ich im linken Ohrläppchen. Mein linkes Ohrläppchen ist hochsensibel und hat mir durch ein gezielt empörtes Kribbeln zur rechten Zeit schon das ein oder andere Mal aus der Patsche geholfen.

Da ich das Bedürfnis verspüre, mir ans Ohr zu fassen und das Ohrläppchen zu drücken, tue ich es. Mal sehen, wie mein Läppchen darauf reagiert. Natürlich lasse ich den Hauseingang mit der Nummer 32, der meinem Fenster genau gegenüber liegt, nicht aus den Augen. Ich wohne Parterre, mit dem besten Panorama. Kein Baum oder Laternenpfahl blockiert mir die Sicht. Da meine Dunstabzugshaube seit Jahren kaputt ist, steht mein Küchenfenster meist weit offen. Zumindest immer, wenn ich Marmelade einkoche oder mein Ohrläppchen mediale Schwingungen empfängt.

Heute koche ich nicht, sondern werkele nur ein bisschen in der Küche herum. Ich bin lediglich wissbegierig. Wissbegierig klingt erfreulicher als neugierig oder klatschsüchtig. Da ich eine moderne Frau bin, die mit der Zeit geht, habe ich keine Probleme mir diese Eigenschaft, die ich für äußerst nützlich halte, einzugestehen. Mein ungestillter Wissensdrang hat mir bisher ein interessantes Leben beschert. Zugegeben, seit ich in Rente bin und das Marmeladeeinkochen zu meiner Haupttätigkeit geworden ist, ist auch der Drang, sämtliche Neuigkeiten noch vor den Nachbarn zu erfahren, schlimmer geworden. Wahrscheinlich ein altersbedingtes Problem. Die Wechseljahre sind schuld. Mit ihnen haben sämtliche Stimmungsschwankungen enorm an Fahrt aufgenommen.

Obwohl ich die meisten Vormittage am offenen Fenster an der frischen Luft verbringe, besitze ich kein spezielles Kissen, um meine Ellenbogen zu schonen. Zudem hänge ich nicht mit dem Kopf halb auf der Straße, um ja nichts zu verpassen. Ich verpasse nichts – dafür habe ich schließlich mein Ohrläppchen.

Mit dem Ziel bald etwas zu erfahren, lasse ich mein Ohr los, schnappe mir das Küchenhandtuch und fange an die eben gespülten Marmeladengläser abzutrocknen. Dabei sehe ich nach draußen. Zu dumm, dass ich von meiner Position aus nicht erkennen kann, ob es zu der ungewöhnlichen Inschrift auch einen Namen gibt. Bei nächster Gelegenheit und sollte es nicht zu teuer sein, werde ich mir ein Fernglas zulegen. So ein Feldstecher kann hin und wieder äußerst nützlich sein.

Mich würde interessieren wer gestorben ist. Und wer sich einen Grabstein nach Hause liefern lässt. Wird so ein schwerer Koloss nicht gleich zum Friedhof gebracht?

Vermutlich ist nicht Waldo gestorben. So viel Glück habe ich nicht. In Gedanken versunken, stelle ich das jetzt trockene Einmachglas zur Seite und nehme das nächste vom Abtropfgitter.

Waldo Engel ist Frührentner und wohnt gegenüber – ebenfalls in Parterre. Der Korinthenkacker fährt einen Elektroscooter, weil er ein zu großes Ego hat und jeden in der Straße mit seiner Fahrkunst beeindrucken möchte. Ich vermute, dass er die Vorstellung hat, der Elektroscooter verleihe ihm etwas Jugendliches.

Weit gefehlt, Herr Engel. Weit gefehlt.

Das liebe Engelchen möchte up-to-date auf seine Mitmenschen wirken. Deshalb geht er auch monatlich zum Speeddating und erzählt allen Nachbarn von seinen neusten Eroberungen. Mit Vorliebe berichtet er von den Frauen, die sich für ihn und seine längst vergangene Curling-Karriere interessieren. Der Mann ist unglaublich eingebildet.

Was ist Curling überhaupt für eine Sportart? Menschen, die mit Schrubbern so schnell über das Eis wischen, als wäre der Putzteufel persönlich hinter ihnen her, beeindrucken mich kein bisschen. Wenn ich die Läufer in meiner Wohnung staubsauge, lege ich genauso viel Elan an den Tag.

Curling ist in meinen Augen abgeschmackt und befremdlich. An der Einstellung kann auch der Titel eines Europameisters aus dem Jahre 1975 nichts ändern. Es würde mich nicht wundern, wenn Waldo sein Edelmetall mit zum Speeddating nehmen würde. Er hat schließlich das ständige Bedürfnis, jeden beeindrucken zu müssen. Unter Umständen ist er als Kind zu kurz gekommen und hat eine Aufmerksamkeitsstörung.

Nicht dein Problem, Fiona.

Mit einem Seufzen stelle ich das Glas ab und schnappe mir das nächste, ohne den Blick von meinem Zielobjekt abzuwenden. Was steht auf dem vermaledeiten Grabstein? Warum ist der Name so verflucht klein geschrieben? Ich könnte vorgeben zum Briefkasten zu müssen und dann einen näheren Blick auf die Inschrift werfen. Das wäre eine Möglichkeit. In dem Fall könnte ich auch mal fühlen, ob der Marmor echt ist.

Mich beschleicht so langsam der Verdacht, dass es sich evtl. um eine gutgemachte Fälschung aus Pappmaché handeln könnte. Halloween-Partyartikel lassen grüßen.

Fiona, du bist wahrlich nicht von gestern. So schnell führt dich keiner aufs Glatteis. Bravo!

Der neue Einfall beflügelt mich.

Gerade als ich beschließe meinen Platz am Fenster zu verlassen, um der Sache auf den Grund zu gehen, kommt Waldo auf seinem Elektroscooter angebraust und stoppt vor Hausnummer 32. Wäre es machbar, würde er die Reifen quietschen lassen, davon bin ich überzeugt. Was für ein Angeber.