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Ein Mann. Eine Hündin. Und eine Aufgabe, von der niemand spricht – und die doch alles verändert. Am Rand einer kleinen Stadt lebt Markus – still, zurückgezogen, mit wetterfester Jacke, altem Rucksack und seiner treuen Husky-Hündin Zoey. Die beiden streifen durch Wälder, Felder, Gassen. Meist still. Aber sie sehen viel. Wo jemand verloren geht.. sind sie da. Wo jemand vergessen wurde.. hinterlassen sie Spuren. Und wo niemand hinsieht.. beginnt ihre stille Kraft zu wirken. Eine leise Geschichte über Freundschaft, Menschlichkeit und das unsichtbare Wirken derer, die nicht auffallen – aber tief berühren. Für alle, die zwischen den Zeilen lesen. Für alle, die sich an die vergessene Melodie erinnern wollen, die uns alle verbindet. Jetzt entdecken und berühren lassen.
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Seitenzahl: 39
Veröffentlichungsjahr: 2025
Zoey und Markus
Die stillen Wächter der Stadt
Claudia Anata
Für Zoey und Markus – meine lieben Nachbarn.Ihr zeigt jeden Tag, dass Präsenz mehr ist als Worte, und dass Freundlichkeit oft in der stillen und leisen Art und Weise daherkommt.
Dieses Buch ist für Euch.
Und für alle, die sind wie Ihr.
Manche Geschichten sind laut.
Diese ist es nicht.
Sie beginnt in der Stille.
Sie erzählt von Menschen und Tieren, die keine Bühne suchen, aber dennoch tragen.Die nicht schreien, aber trotzdem gehört werden – und zwar von jenen, die noch hinhören können.
Markus ist so ein Mensch. Zoey ist seine Seelengefährtin auf vier Pfoten.
Zusammen zeigen sie, was möglich ist, wenn man einfach so bleibt, wie man in Wahrheit ist: aufrecht, freundlich, wach.
Dieses Buch ist ein Dankeschön an alle, die sind wie die beiden..
.. ein Dankeschön an die stillen Wächter unter uns.
15 | 01 ~ Ein Morgen am Rand
20 | 02 ~ Zwischen Wiesen und Worten
25 | 03 ~ Das Mädchen im Unterholz
31 | 04 ~ Der leere Briefkasten
36 | 05 ~ Die Krähe und der Ring
41 | 06 ~ Brot für zwei
45 | 07 ~ Zoeys Spur
50 | 08 ~ Das rote Haus
55 | 09 ~ Wenn es regnet
61 | 10 ~ Die vergessene Melodie
68 | 11 ~ Unerkannt bekannt
72 | 12 ~ Ein Platz in der Stadt
77 | Epilog ~ Der Stein mit dem Wort
Als ich begann, diese Geschichte zu entwerfen, wusste ich eines ganz sicher:
Sie sollte leise sein.
Leise – aber kraftvoll.
So wie die Lebewesen, die mir im Leben stets am meisten bedeuten..
.. Menschen wie Markus.. Tiere wie Zoey.
Vielleicht kennst Du auch jemanden wie sie.Jemanden, der nie viel redet, aber immer da ist..
.. der nicht groß auffällt – und doch fehlt, wenn er nicht da ist.
Vielleicht bist Du sogar selbst so jemand.
Und weißt es (noch) gar nicht..
Mit diesem Buch möchte ich all denen danken, die nie in der ersten Reihe stehen – aber dafür sorgen, dass andere nicht fallen.Eure Art, durch die Welt zu gehen, ist ein Geschenk.Unauffällig. Unersetzlich.
Danke, dass Du diese Geschichte liest.
Und anschließend vielleicht..
.. siehst Du auch in Deiner Welt ein bisschen genauer hin.
In tiefer Verbundenheit,
Claudia
Die Sonne kroch gerade träge über die Dächer der Kleinstadt, als Markus die Haustür seines kleinen Reihenhauses hinter sich ins Schloss fallen ließ.
Noch lag Tau auf den Gräsern, und die Luft roch frisch nach feuchtem Moos und wildem Thymian.
Zoey, seine Husky-Hündin, sprang bereits ungeduldig an der Leine, ihre buschige Rute wedelte wie ein Flatterband im Wind.
„Alles klar, Mäuschen?“ murmelte Markus lächelnd und zog die Jackentaschen über die Hände.
Zoey bellte einmal kurz, dann zogen sie los – hinaus in die Stille jenseits der letzten Häuser.
Der schmale Pfad führte sie vorbei an zaunlosen Gärten und durch ein kleines Wäldchen, in dessen Unterholz noch die Spuren des vergangenen Abends verraucht waren: irgendwo hatte ein Fuchs sein Lager aufgeschlagen, und die Vögel begannen gerade, in den Baumkronen ihr Morgenkonzert anzustimmen.
Zoey schnüffelte eifrig, blieb hier stehen, lief dort im Kreis.
Markus beobachtete sie mit einer Gelassenheit, die nur jemand aufrechterhalten kann, der den „Alltag“ weitestgehend hinter sich gelassen hat.
Eigentlich waren Markus und Zoey ziemlich unangetastet von allem – trotzdem unglaublich freundlich und zuvorkommend, immer hilfsbereit und stets höflich, und dabei niemals aufdringlich.
Eigentlich Vorbilder, doch da sie auf ihren gemeinsamen Wanderungen eher einen großen Bogen um die Stadt machten, fiel das (noch) nicht so vielen Menschen auf.
Er kannte jeden Grashalm an diesen Wegen, jedes Versteck im Dickicht, und Zoey folgte ihm blind.
An einer kleinen Lichtung blieb Markus stehen und breitete die Decke aus, die er immer im Rucksack hatte.
Aus der Thermoskanne goss er heißen Tee in einen Becher, dazu streckte er ein bisschen Käse und frisch gebackenes Brot hervor.
Zoey setzte sich hin, legte die Vorderpfoten über Kreuz und wartete geduldig – als wüsste sie genau, was jetzt kommt.
„Morgenroutine, hm?“ fragte er, mehr zu sich selbst. Dann nahm er einen großen Schluck Tee und ließ den Blick über die Wiesen schweifen, in denen die ersten Schafe grasten. Ein leichter Wind bewegte die Halme, und plötzlich fühlte sich alles möglich an.
Doch Markus’ Blick blieb an einem Punkt haften: am Rand der Lichtung, dort, wo der Wald besonders dicht war und die Schatten seltsam dunkel wirkten.