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76 Kapitel:
1. Ein Bier mit Platon und Nietzsche – Philosophie mit Schaumkrone 2. Relativ komisch – Newton trifft Einstein im Apfelcafé 3. Versmaß und Weltgeist – Homer trifft Goethe in der Dichterlounge 4. Block, Pinsel, Brille – Michelangelo trifft Picasso im Künstlercafé ‚Café Cubismo' 5. Tee mit Konsequenzen – Simone de Beauvoir trifft Konfuzius im Pavillon der paradoxen Weisheiten 6. Feder, Fluch & Fjord – William Shakespeare trifft Leo Tolstoi in der Bibliothek der Schicksale 7. Ohrwurm & Engelsflügel – Van Gogh trifft Raffael in der Galerie der ewigen Pinsel 8. Fuge, Forte & Frechheit – Mozart trifft Bach im Café Cantabile 9. Schnitzel oder Stolz – Ein Hausschwein trifft ein Wildschwein im Waldcafé zur Eichel 10. Hörner & Hufe – Ein Stier trifft einen Hengst auf der Weide der Wahrheit 11. Krähen & Kreisen – Ein Hahn und ein Adler philosophieren über das Leben 12. Pelz und Paradoxon – Ein Grizzlybär trifft einen Koalabären auf der Lichtung der letzten Fragen 13. Miau und Mammut – Eine Hauskatze trifft einen Säbelzahntiger beim Kamin des kollektiven Gedächtnisses 14. Blätter, Brise & Botanik – Eine Birke und eine Palme diskutieren am Rande des Bewässerungssystems 15. Latex & Latschen – Ein Gummibaum und eine Kiefer sinnieren über Wurzeln, Wände und Wind 16. Stolz, Skalp & Sinnfragen – Jane Austen trifft Karl May unter dem Sternenzelt der Literaturgeschichte 17. Krone, Kluft & Kaisergedanken – Katharina trifft Alexander in der Lobby des Ewigen Ruhms 18. Monster, Moral & Maulkorb – Mary Shelley trifft Kerberos beim Tee der metaphysischen Missverständnisse 19. Eleganz & Einsamkeit – Coco Chanel trifft Robinson Crusoe bei einem Strandgespräch der besonderen Art 20. Zwischen Feder und Fangzahn – Virginia Woolf trifft den Märchenwald-Wolf auf einer Lichtung der verlorenen Gedanken 21. Vernunft & Vision – David Hume trifft Dante Alighieri im Café Contradizione 22. Wolle, Wind & Weltanschauung – Ein Schaf trifft einen Geier auf der Weide der Wahrheiten 23. Tiefblick & Überflug – Ein Maulwurf trifft einen Falken auf dem Hügel der Horizonte 24. Tasten, Truppen & Taktgefühl – Clara Schumann trifft Napoleon Bonaparte im Salon der historischen Harmonie 25. Versmaß & Veni Vidi Vino – Goethe trifft Julius Caesar in der Loge der literarischen Legionäre 26. Quak & Quell – Eine Ente trifft einen Karpfen im Teich der tiefgründigen Gedanken 27. Wurzelwerk & Weltsicht – Ein Bonsai trifft einen Mammutbaum in der Allee der ewigen Einsicht 28. Blatt & Blüte – Ein Ginkgo trifft eine Rose im Garten der Gedanken 29. Blassviolett & Sonnengelb – Ein Veilchen trifft eine Sonnenblume auf dem Beet der Betrachtung 30. Wurzelwerk & Weltdeutung – Eine Zypresse und eine Eiche im Dialog der Bedeutungen 31. Naseweis & Nasenwert – Lavendel trifft Zitronenbaum im Duftduell der Denkerpflanzen 32. Frost & Föhnfrisur – Birke trifft Palme im Dialog der Klimagegensätze 33. Lacher, Leiden & Lebensfragen – Aristophanes trifft Euripides in der Agora der ewigen Autoren 34. Versmaß & Verwandlung – Vergil trifft Ovid im Olymp der Übertreibungen 35. Verskatastrophen & Verwandlungsorgien – Vergil und Ovid auf der Achterbahn der Antikendichtung 36. Versmaß und Verwirrung – Vergil & Ovid live im antiken Sketchgarten 37. Berufsberatung für Überdichter – Vergil & Ovid auf der Jobmesse der Ewigkeit 38. Pinselposen und Größenwahn – Zeuxis trifft Michelangelo in der Galerie der galoppierenden Genies 39. Projekt Unsterblichkeitskunst – Zeuxis & Michelangelo planen den nächsten großen Wurf 40. Next Top-Pinselstrich – Wenn Götterkunst auf Größenwahn trifft 41. Keeping Up with the Krass-Kreativen – Zeuxis & Michelangelo drehen völlig durch 42. Logik-Labyrinthe & dialektische Dreifachsalti – Aristoteles trifft Hegel im Olymp der Ohrknoten 43. Wer wird Metaphysik-Millionär? – präsentiert von Aristoteles und Hegel 44. Laurel & Krone – Caesar trifft Napoleon auf dem Feld der eingebildeten Unsterblichkeit 45. Imperatoren erklären die Welt (und sich selbst) – Der Podcast für alle, die lieber regieren als ruhen 46. Fakten, Fabeln und Fußnoten – Herodot trifft Homer auf dem Marktplatz der Möglichkeiten 47. Mythen oder Mäuse – was ist echt, was nicht? 48. Telegramm-Epen – Geschichte im Schnellformat 49. Telegramm-Epen für Anfänger – Heldentaten in Häppchen 50. Krone trifft Lorbeer – Trajan und Ludwig XIV. beraten sich über das kleine Einmaleins der Macht 51. Glanz & Grenzstein – Die Akademie für angehende Weltbeherrscher 52. Ehekrisen und Weltuntergänge – Hera trifft Wotan beim Olympischen Göttergipfel 53. Seminar: Vom göttlichen Tollpatsch zum Pantheon-Profi 54. Seminar-Merchandise für Götter in Ausbildung 55. Schönheitsschock und Schlangenfrisur – Aphrodite trifft Medusa im Spa der missverstandenen Mythen 56. Göttlich. Gefährlich. Grandios. 57. Kundenbewertungen für "Göttlich. Gefährlich. Grandios." 58. Live-Sendung: "Göttliche Reklamationen – Aphrodite & Medusa antworten persönlich" 59. Bananen, Balanceakte und Besserwisserei – Jane Goodall trifft Tarzan im Dschungel der feinen Unterschiede 60. Wild Wisdom – Life Skills mit Liane und Logik 61. Wild Wisdom Testimonials – Feedback der Überlebensprofis 62. Mit Affenzahn zur Erleuchtung – 101 Tipps für modernes Naturleben 63. Leseprobe von Tarzan und Jane 64. Größenwahn und Göttersprache – Hatschepsut trifft den Architekten von Babel 65. Göttersturz und Grundstein – Die Akademie für ambitionierte Bauherren 66. Von Dampfrechnern zu Datenwolken – Ada Lovelace trifft einen heutigen Programmierer 67. Von Zahnrädern zu Quantenbits – Programmieren für charmante Anachronisten 68. Sondervorlesung: Kompilieren mit Stil – Wie man Syntaxfehler als literarische Kunst verkauft 69. Atome, Avocados und andere Irrtümer – Demokrit trifft einen Chemiker 70. Ankündigung der Sondervorlesung: 71. Tragödien, Toleranz und Theaterdonner – Aischylos trifft Lessing 72. Ankündigung der Dramenwerkstatt: 73. Pax Romana trifft Blut und Eisen – Augustus diskutiert mit Bismarck 74. Gründung der Akademie: 75. Erste Vorlesung an der Schule der Weltlenker 76. Kaminrunde: Augustus und Bismarck diskutieren über List und Loyalität
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Zwiegespräche
Fiktive Gespräche zwischen Promis der Historie, Tieren und gesprächigen Pflanzen
Samuel Kerbholz
Stephan Lill
Birkenhorst 5b
21220 Seevetal
76 Kapitel:
Ein Bier mit Platon und Nietzsche – Philosophie mit Schaumkrone
Relativ komisch – Newton trifft Einstein im Apfelcafé
Versmaß und Weltgeist – Homer trifft Goethe in der Dichterlounge
Block, Pinsel, Brille – Michelangelo trifft Picasso im Künstlercafé ‚Café Cubismo'
Tee mit Konsequenzen – Simone de Beauvoir trifft Konfuzius im Pavillon der paradoxen Weisheiten
Feder, Fluch & Fjord – William Shakespeare trifft Leo Tolstoi in der Bibliothek der Schicksale
Ohrwurm & Engelsflügel – Van Gogh trifft Raffael in der Galerie der ewigen Pinsel
Fuge, Forte & Frechheit – Mozart trifft Bach im Café Cantabile
Schnitzel oder Stolz – Ein Hausschwein trifft ein Wildschwein im Waldcafé zur Eichel
Hörner & Hufe – Ein Stier trifft einen Hengst auf der Weide der Wahrheit
Krähen & Kreisen – Ein Hahn und ein Adler philosophieren über das Leben
Pelz und Paradoxon – Ein Grizzlybär trifft einen Koalabären auf der Lichtung der letzten Fragen
Miau und Mammut – Eine Hauskatze trifft einen Säbelzahntiger beim Kamin des kollektiven Gedächtnisses
Blätter, Brise & Botanik – Eine Birke und eine Palme diskutieren am Rande des Bewässerungssystems
Latex & Latschen – Ein Gummibaum und eine Kiefer sinnieren über Wurzeln, Wände und Wind
Stolz, Skalp & Sinnfragen – Jane Austen trifft Karl May unter dem Sternenzelt der Literaturgeschichte
Krone, Kluft & Kaisergedanken – Katharina trifft Alexander in der Lobby des Ewigen Ruhms
Monster, Moral & Maulkorb – Mary Shelley trifft Kerberos beim Tee der metaphysischen Missverständnisse
Eleganz & Einsamkeit – Coco Chanel trifft Robinson Crusoe bei einem Strandgespräch der besonderen Art
Zwischen Feder und Fangzahn – Virginia Woolf trifft den Märchenwald-Wolf auf einer Lichtung der verlorenen Gedanken
Vernunft & Vision – David Hume trifft Dante Alighieri im Café Contradizione
Wolle, Wind & Weltanschauung – Ein Schaf trifft einen Geier auf der Weide der Wahrheiten
Tiefblick & Überflug – Ein Maulwurf trifft einen Falken auf dem Hügel der Horizonte
Tasten, Truppen & Taktgefühl – Clara Schumann trifft Napoleon Bonaparte im Salon der historischen Harmonie
Versmaß & Veni Vidi Vino – Goethe trifft Julius Caesar in der Loge der literarischen Legionäre
Quak & Quell – Eine Ente trifft einen Karpfen im Teich der tiefgründigen Gedanken
Wurzelwerk & Weltsicht – Ein Bonsai trifft einen Mammutbaum in der Allee der ewigen Einsicht
Blatt & Blüte – Ein Ginkgo trifft eine Rose im Garten der Gedanken
Blassviolett & Sonnengelb – Ein Veilchen trifft eine Sonnenblume auf dem Beet der Betrachtung
Wurzelwerk & Weltdeutung – Eine Zypresse und eine Eiche im Dialog der Bedeutungen
Naseweis & Nasenwert – Lavendel trifft Zitronenbaum im Duftduell der Denkerpflanzen
Frost & Föhnfrisur – Birke trifft Palme im Dialog der Klimagegensätze
Lacher, Leiden & Lebensfragen – Aristophanes trifft Euripides in der Agora der ewigen Autoren
Versmaß & Verwandlung – Vergil trifft Ovid im Olymp der Übertreibungen
Verskatastrophen & Verwandlungsorgien – Vergil und Ovid auf der Achterbahn der Antikendichtung
Versmaß und Verwirrung – Vergil & Ovid live im antiken Sketchgarten
Berufsberatung für Überdichter – Vergil & Ovid auf der Jobmesse der Ewigkeit
Pinselposen und Größenwahn – Zeuxis trifft Michelangelo in der Galerie der galoppierenden Genies
Projekt Unsterblichkeitskunst – Zeuxis & Michelangelo planen den nächsten großen Wurf
Next Top-Pinselstrich – Wenn Götterkunst auf Größenwahn trifft
Keeping Up with the Krass-Kreativen – Zeuxis & Michelangelo drehen völlig durch
Logik-Labyrinthe & dialektische Dreifachsalti – Aristoteles trifft Hegel im Olymp der Ohrknoten
Wer wird Metaphysik-Millionär? – präsentiert von Aristoteles und Hegel
Laurel & Krone – Caesar trifft Napoleon auf dem Feld der eingebildeten Unsterblichkeit
Imperatoren erklären die Welt (und sich selbst) – Der Podcast für alle, die lieber regieren als ruhen
Fakten, Fabeln und Fußnoten – Herodot trifft Homer auf dem Marktplatz der Möglichkeiten
Mythen oder Mäuse – was ist echt, was nicht?
Telegramm-Epen – Geschichte im Schnellformat
Telegramm-Epen für Anfänger – Heldentaten in Häppchen
Krone trifft Lorbeer – Trajan und Ludwig XIV. beraten sich über das kleine Einmaleins der Macht
Glanz & Grenzstein – Die Akademie für angehende Weltbeherrscher
Ehekrisen und Weltuntergänge – Hera trifft Wotan beim Olympischen Göttergipfel
Seminar: Vom göttlichen Tollpatsch zum Pantheon-Profi
Seminar-Merchandise für Götter in Ausbildung
Schönheitsschock und Schlangenfrisur – Aphrodite trifft Medusa im Spa der missverstandenen Mythen
Göttlich. Gefährlich. Grandios.
Kundenbewertungen für "Göttlich. Gefährlich. Grandios."
Live-Sendung: "Göttliche Reklamationen – Aphrodite & Medusa antworten persönlich"
Bananen, Balanceakte und Besserwisserei – Jane Goodall trifft Tarzan im Dschungel der feinen Unterschiede
Wild Wisdom – Life Skills mit Liane und Logik
Wild Wisdom Testimonials – Feedback der Überlebensprofis
Mit Affenzahn zur Erleuchtung – 101 Tipps für modernes Naturleben
Leseprobe von Tarzan und Jane
Größenwahn und Göttersprache – Hatschepsut trifft den Architekten von Babel
Göttersturz und Grundstein – Die Akademie für ambitionierte Bauherren
Von Dampfrechnern zu Datenwolken – Ada Lovelace trifft einen heutigen Programmierer
Von Zahnrädern zu Quantenbits – Programmieren für charmante Anachronisten
Sondervorlesung: Kompilieren mit Stil – Wie man Syntaxfehler als literarische Kunst verkauft
Atome, Avocados und andere Irrtümer – Demokrit trifft einen Chemiker
Ankündigung der Sondervorlesung:
Tragödien, Toleranz und Theaterdonner – Aischylos trifft Lessing
Ankündigung der Dramenwerkstatt:
Pax Romana trifft Blut und Eisen – Augustus diskutiert mit Bismarck
Gründung der Akademie:
Erste Vorlesung an der Schule der Weltlenker
Kaminrunde: Augustus und Bismarck diskutieren über List und Loyalität
Ein Bier mit Platon und Nietzsche – Philosophie mit SchaumkroneEin fiktives Gespräch in einer hippen Bar im Philosophenhimmel, irgendwo zwischen Athen und Leipzig.
Platon(würdevoll am Tisch sitzend, trinkt ein stilles Wasser mit Zitronenscheibe):Also wirklich, Friedrich, ich frage mich, wie du die Idee der ewigen Formen ignorieren konntest. Ohne sie wäre doch alles nur ... eine Kopie von einer Kopie.
Nietzsche(schwenkt ein Bierglas dramatisch):Ach, Platon, du alter Ideen-Besitzer! Du lebst in einem Möbelhaus der Metaphysik. „Alles hat eine ideale Form.“ Pff! Das Leben ist kein Möbelstück. Es ist ein Tanz auf dem Vulkan! Ein ewiges Ja zum Chaos!
Platon(runzelt die Stirn):Tanzen auf Vulkanen führt meist zu verstauchten Knöcheln. Ordnung, lieber Friedrich, bringt Erkenntnis. Ohne Struktur ist der Mensch ... ein wildgewordener Esel in einer Bibliothek.
Nietzsche(lacht laut, Bier schwappt über):Und genau dieser Esel könnte der Übermensch sein! Denk mal drüber nach. Der tanzt zwischen den Regalen und zertritt deine Dialoge! Kein Gott, kein Staat, nur Wille zur Macht!
Platon(leise seufzend):Du sprichst oft von „Wille zur Macht“. Ich spreche von Wahrheit. Zwei verschiedene Lokale in derselben Gasse, aber du trinkst eindeutig zu viel Absurdistan.
Nietzsche(grinst):Und du trinkst die Platon-Cola Light: null Geschmack, aber mit Formidee. Sag mal, wie kommst du eigentlich darauf, dass Philosophen regieren sollten? Ich traue Philosophen nicht mal zu, ihre Sandalen zuzubinden.
Platon(mit einem belehrenden Blick):Weil sie das Gute erkennen. Und das Schöne. Und das Wahre. Und weil sie selten auf die Idee kommen, TikTok-Kanäle zu starten.
Nietzsche(nachdenklich):Ich würde auf TikTok viral gehen. „Tanz der ewigen Wiederkunft“, zehn Sekunden, mit Blitzlicht und Nietzsche-Rap. Was meinst du?
Platon(entsetzt):Du bist der Albtraum jedes Akademikers.
Nietzsche(stolz):Danke.
Platon(räuspert sich):Wie dem auch sei. Vielleicht brauchst du eine Höhle. Nicht als Metapher, sondern ganz real. Da könntest du dich mit deinem Schatten versöhnen.
Nietzsche(nickt):Höhle klingt gut. Aber ich würde drinnen schreien: „Gott ist tot!“ Und der Schatten würde antworten: „Ruhe da hinten!“
Platon(lächelt zum ersten Mal):Siehst du? Du kannst doch witzig sein, wenn du dich bemühst.
Nietzsche(spielt mit dem Glas):Bemühen ist was für Sklavenmoral. Ich flirte mit dem Abgrund.
Platon(hebt das Glas Wasser):Dann stoßen wir an. Auf die Idee, dass wir uns nie einig werden.
Nietzsche(stößt mit einem scheppernden „Cheers!“ an):Und auf das Chaos, das du so fürchtest. Ohne es wären wir beide nur Fußnoten in einem Ethik-Lehrbuch.
Platon(grinst leicht):Aber elegante Fußnoten.
Nietzsche(nickt, halb ironisch):Touché.
Im Hintergrund beginnt Sokrates, Karaoke zu singen. Heidegger versucht, die Bedienung zu definieren. Simone de Beauvoir schreibt Notizen auf eine Serviette.
Der Abend ist noch jung – und die Dialektik hat gerade erst angefangen.
Relativ komisch – Newton trifft Einstein im ApfelcaféEin fiktives Gespräch irgendwo im Jenseits, in einem charmanten kleinen Café, das aussieht wie ein Apfelbaum mit WLAN.
Newton(sitzt stocksteif, umrundet seinen Tee mit dem Löffel wie ein Satellit den Apfelbaum):Also ehrlich, Albert, du hast meine Welt ganz schön durcheinandergebracht. Ich hatte gerade alles schön geordnet: Raum, Zeit, Äpfel… und dann kommst du mit Raumzeitkrümmung daher, als wäre das ein neuer Modetanz.
Einstein(beißt in einen Apfelstrudel und spricht mit vollem Mund):Ach, Isaac, du hast die Bühne vorbereitet, ich hab nur die Scheinwerfer ein bisschen schräg gestellt. Die Gravitation ist nicht einfach eine Kraft, sondern ... eine Laune des Raums!
Newton(blinzelt irritiert):Laune? Der Raum hat jetzt Gefühle? Was kommt als nächstes – die Zeit kriegt PMS?
Einstein(lacht):Na, sie ist immerhin relativ – manchmal zieht sie sich zurück, manchmal rennt sie dir davon. Kommt auf deinen Bewegungszustand an!
Einstein(grinst):Tja, mein Lieber, mit großer Theorie kommt große Verwirrung. Aber auch spannende Möglichkeiten. Schwarze Löcher! Zeitreisen! GPS!
Newton(verschränkt die Arme):Ich brauche kein GPS. Ich rechne einfach die Flugbahn des Planeten – zack – fertig. Kein Wurmloch nötig.
Einstein(lehnt sich zurück):Du bist halt klassisch. Oldschool. Vinyl unter den Physikern. Ich bin mehr ... Jazz. Improvisation, Raumzeit-Solos.
Newton(blickt stirnrunzelnd auf seinen Tee):Jazz. Das erklärt, warum ich von deiner Theorie Kopfweh bekomme. Bei mir fällt der Apfel. Bei dir tanzt er durch die Raumzeit wie ein besoffener Balletttänzer.
Einstein(schnippt mit den Fingern):Aber dieser Tänzer erklärt die Umlaufbahn des Merkur! Und ohne mich würde dein Apfel bei Lichtgeschwindigkeit plötzlich ... äh ... matschig relativ sein.
Newton(grübelt):Ich hätte dich vielleicht lieber nicht unter dem Apfelbaum treffen sollen. Vielleicht irgendwo mit weniger Gravitation ... Mond zum Beispiel.
Einstein(nickt eifrig):Oh ja, auf dem Mond hätten wir viel Spaß! Stell dir vor, Äpfel in Schwerelosigkeit! Und ein gemeinsames Experiment: Du wirfst, ich verforme die Raumzeit, zack – interdimensionale Apfelkompottspur.
Newton(seufzt theatralisch):Warum nur ... warum musste ich damals unter diesem Baum sitzen?
Einstein(klopft ihm auf die Schulter):Weil die Natur dich liebte. Und mich auch. Wir sind zwei Seiten derselben Gleichung. Du bist der Apfel, ich bin das Wurmloch. Oder so.
Newton(hebt die Tasse):Dann stoßen wir an. Auf Äpfel, Gravitation und Leute, die uns trotzdem nicht verstehen.
Einstein(prostet mit einem Glas Apfelschorle):Und auf die Tatsache, dass wir beide nie ein funktionierendes WLAN-Passwort herausfinden konnten!
Newton(leise):Es liegt wahrscheinlich am Äther.
Einstein(laut):DEN gibt’s nicht!
Newton(grinst):Ich weiß. Aber manchmal hilft es, einfach ein bisschen metaphysisch zu fluchen.
Im Hintergrund liest Schrödinger die Speisekarte, aber niemand weiß, ob er bestellt hat. Hawking tippt auf einem Tablet, und Marie Curie serviert leuchtende Cocktails mit Uran-Schirmchen.
Ein ganz normaler Nachmittag im Apfelcafé.
Versmaß und Weltgeist – Homer trifft Goethe in der DichterloungeOrt des Geschehens: Ein überzeitlicher Salon mit Marmorwänden, gemütlichen Sesseln, einer endlosen Bibliothek und einem gut sortierten Weinkeller. Ein goldener Pegasus dient als Barista.
Homer(liegt entspannt auf einem antiken Sofa, umgeben von Epen-Schriftrollen, nippt an einem Ouzo):Ach, Goethe! Mein deutscher Freund mit dem steifen Jambus. Sag mal, hast du eigentlich jemals versucht, im Hexameter zu flirten?
Goethe(schaut über den Rand seines Weinglases, voll ehrwürdiger Ernsthaftigkeit):Im Hexameter? Nein, mein lieber Homer, das klingt, als würde man versuchen, mit einem Metronom zu küssen. Ich bevorzuge den freien Flug des Geistes – aber natürlich im wohlgeordneten Versmaß.
Homer(lacht herzlich):Freier Flug? Du hast deinen Faust zwei Bände lang philosophisch durch die Gegend geschubst. Ich dagegen habe Odysseus zehn Jahre auf Weltreise geschickt – mit Sirenen, Zyklopen, einer ziemlich hartnäckigen Gattin. Und keine Fußnote dabei!
Goethe(blättert in einem unsichtbaren Manuskript):Nun ja, immerhin hast du keine Walpurgisnacht mit tanzenden Teufeln geschrieben. Und keine Gretchenfrage, die einen Mann mehr zum Schwitzen bringt als der trojanische Krieg.
Homer(blinzelt schelmisch):Wobei, wenn Paris Gretchen entführt hätte, wäre der Krieg vermutlich noch länger gegangen. „Ach, was sagst du zu Religion, Paris?“ — Boom. Zehn weitere Jahre Belagerung.
Goethe(lacht in sich hinein):Touché! Aber immerhin hattest du klare Helden. Ich musste mit einem Protagonisten leben, der seine Seele an den Teufel verkauft, nur um später ein paar Blumen zu pflücken und Häuser zu bauen.
Homer(nickt mitfühlend):Einfach war’s nicht, was? Und sag mal ehrlich: War Mephisto vielleicht ein entfernter Verwandter von meinen Sirenen? Die flüstern auch verführerisch und führen Männer ins Verderben.
Goethe(ernsthaft):Nun, Mephisto ist mehr ... dialektisch. Eine Mischung aus Ironie, Intellekt und – wie soll ich sagen – gepflegtem Nihilismus. Deine Sirenen sind ... eher Audio-Tricks mit Sex-Appeal.
Homer(grinst):Was soll ich sagen? Ich war der Netflix-Barde der Antike. Du warst ... ARTE in Reimform.
Goethe(schüttet sich noch ein wenig vom edlen Wein ein):Ich nehme das als Kompliment. Aber sag mir, wie konntest du so viele Namen merken? Achilleus, Agamemnon, Aias der Große, Aias der Kleine, Aias der Mittelgroße ... Ich brauche für zwei Figuren drei Gedichtbände.
Homer(schiebt die Schriftrollen zusammen):Ich hatte keine Wahl! Damals war das Publikum anspruchsvoll. Du konntest keine Stadt einnehmen, ohne vorher 17 ihrer Kriegshelden aufzulisten. Heute reicht ein Held mit Sixpack und Laserschwert.
Goethe(nickt mit einer Mischung aus Bedauern und Bewunderung):Und dennoch – in deiner Blindheit sahst du weiter als viele, die Augen hatten. Du hast das Epos erfunden. Ich habe ... nun ja ... ein bisschen zu viel Weimar verwaltet.
Homer(hebt das Glas):Auf Weimar! Und auf Troja! Zwei Orte, an denen zu viel geredet wurde und am Ende alles brannte.
Goethe(lacht):Und auf unsere Protagonisten – die sich mutig in den Abgrund stürzten, ohne vorher Google Maps zu fragen.
Homer(grinst):Oder Siri: „Wie komme ich von Ithaka nach Hause?“ – Route nicht gefunden. Zyklopen voraus.
Goethe(hebt das Glas feierlich):Ein Hoch auf das Drama! Ob in Versen, Kämpfen oder Intrigen – solange jemand darüber schreibt, ist nichts umsonst gewesen.
Homer(nickt):Außer vielleicht Trojas Stadtmauer. Die hätte wirklich höher sein können.
Im Hintergrund zupft Shakespeare an einer Laute, während Dante einen Espresso bestellt und Kafka im Wartezimmer nach dem Ausgang sucht.
Die Dichterlounge lebt. Und ihre Pointen sind zeitlos.
Block, Pinsel, Brille – Michelangelo trifft Picasso im Künstlercafé ‚Café Cubismo‘Szene: Ein schick-schräges Künstlercafé im Himmel, halb Renaissance-Atelier, halb kubistische Abstraktion. Die Wände wechseln ständig die Perspektive, die Stühle haben zu viele Beine, und die Getränkekarte ist in Lateinisch und Spanisch geschrieben. Es riecht nach Kaffee, Terpentin – und Ego.
Michelangelo(betrachtet skeptisch die abstrahierte Tasse in seiner Hand):Also ehrlich, Pablo… ist das hier ein Cappuccino oder ein stilllebengewordener Albtraum?
Picasso(grinst breit und setzt eine übergroße, eckige Sonnenbrille auf):Beides, mein Freund! Die Tasse ist ein Konzept. Eine Perspektive. Vielleicht ist sie auch ein Stier mit Milchschaum. In jedem Fall: olé!
Michelangelo(runzelt die Stirn und schüttelt seine Tunika aus Marmorstaub):Du bist der einzige Mensch, der eine Kuh malen kann, die aussieht wie ein Fahrradunfall. Und dann nennen sie es Meisterwerk!
Picasso(lehnt sich zurück und zündet sich imaginär eine Zigarre an):Und du bist der einzige Mensch, der nackte Männer auf Decken malt, als wären sie antike Fitnessmodels beim himmlischen Stretching. Die Erschaffung Adams? Komm schon – das war die erste Decken-Yoga-Session der Geschichte!
Michelangelo(grinst zähneknirschend):Wenn du wenigstens anatomisch korrekt zeichnen würdest! Deine Frauen haben Augen, wo andere Leute Ellbogen haben!
Picasso(mit einem Fingerwirbel):Ach, Anatomie ist doch nur eine Meinung. Ich male nicht, was ich sehe – ich male, was ich denke, wenn ich zu lange wach bin und zu viel Espresso hatte!
Michelangelo(hebt eine Augenbraue wie ein griechischer Gott, der gleich losmeißelt):Und ich dachte, Leonardo sei kompliziert. Wenigstens hatte der nie versucht, eine Taube von vorne, von hinten und im Querschnitt gleichzeitig zu malen.
Picasso(verneigt sich spielerisch):Danke! Genau das ist das Problem der klassischen Kunst: zu linear, zu brav, zu „Oh, schau, das sieht aus wie das Original!“ – Wo bleibt da die Revolution?
Michelangelo(energisch):Ich war eine Revolution! Ich habe einen Marmorblock gesehen und gesagt: „Da drin ist ein David.“ Du schaust einen David an und sagst: „Da drin ist ein Kaktus mit zwei Augen.“ Was zum Teufel, Pablo?
Picasso(lacht und klopft auf den Tisch, der sich prompt in ein Trapez verwandelt):Ich mag dich, Michelangelo. Du bist so herrlich dreidimensional. Aber Kunst ist kein Stein, sie ist ... flüssig! Wie Ideen! Oder guter Rotwein!
Michelangelo(leise):Oder wie deine Gesichtsperspektiven. Fließen in alle Richtungen gleichzeitig.
Picasso(zwinkert):Und doch – die Leute zahlen Millionen dafür!PauseSag mal… hast du je versucht, einen Akt mit sechs Nasen zu malen?
Michelangelo(entsetzt):Ich habe Mühe, eine in Marmor zu meißeln, ohne dass sie aussieht wie ein Kartoffelknödel. Und du schmeißt einfach Würfel aufs Papier und sagst: „Voilà – Dora Maar beim Mittagsschlaf“!
Picasso(schwelgend):Das war ein Genie-Moment, ich geb’s zu.Aber hey, wir sind beide Größen, oder?Du: Meißel, Muskel, Michelangelo.Ich: Chaos, Farben, Cubismo.
Michelangelo(lacht plötzlich):Weißt du was, Pablo? Wenn ich damals eine Decke wie deine Bilder gemalt hätte, hätte mich der Papst rückwärts aus der Sixtina geworfen.
Picasso(mit ernster Miene):Und wenn ich die Sixtinische Decke gemalt hätte, würde man heute darin sieben verborgene Esel und einen Saxophon spielenden Papst entdecken.
Michelangelo(hebt das Glas mit Espresso sehr italienisch):Dann trinken wir auf das, was uns verbindet: völliger Wahnsinn und eine fragwürdige Beziehung zu Proportionen.
Picasso(stößt mit einem Glas Rioja an, das sich beim Trinken in ein Rechteck faltet):Salud, Maestro. Deine Kunst hat Götter erschaffen.Meine ... hat sie dekonstruiert.Zusammen sind wir ... naja, mindestens ein Dalí.
Im Hintergrund serviert Van Gogh Ohrkekse, Frida Kahlo malt mit dem Lippenstift auf Servietten, und Banksy sprayt ein „Exit through the Art Room“ auf den Notausgang.
Kunst lebt. Und sie streitet weiter.
Tee mit Konsequenzen – Simone de Beauvoir trifft Konfuzius im Pavillon der paradoxen WeisheitenSzene: Ein eleganter Gartenpavillon irgendwo im Himmel. Auf der einen Seite liegt ein japanischer Zen-Garten, auf der anderen ein französisches Café mit rauchenden Intellektuellen. In der Mitte: ein niedriger Tisch, Teekanne, dampfende Schalen und zwei Denker mit grundverschiedenen Vorstellungen vom Leben – und überraschend viel Humor.
Simone de Beauvoir(gießt Tee mit der Gelassenheit einer Frau, die zehn Bände über Existenz geschrieben hat):Konfuzius, mein Lieber, du redest oft von Harmonie. Aber sag mal – was ist daran harmonisch, wenn die Frau schweigt und der Mann Recht hat?
Konfuzius(legt die Hände zusammen, nickt bedächtig):Ah… wenn die Frau schweigt und der Mann Recht hat, dann ist der Mann meistens alt, taub – oder beides.Aber Harmonie heißt nicht Gehorsam. Es heißt ... alle Stimmen hören. Selbst wenn sie widersprüchlich sind. Besonders dann.
de Beauvoir(lächelt triumphierend):Du überraschst mich. Ich dachte, du wärst der Typ „Ordnung vor Aufruhr“. Ich dagegen bin eher „Freiheit, selbst wenn das Frühstück dabei kalt wird.“
Konfuzius(lacht leise):Man kann das Frühstück auch später essen. Die Freiheit aber… sie muss heiß serviert werden.Aber sag: Warum definierst du Freiheit so sehr über das Gegenüber? „Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht“ – ist das nicht auch ein Ruf nach… Harmonie? Oder zumindest… Gerechtigkeit im Ensemble?
de Beauvoir(hebt eine Augenbraue, wie nur französische Existenzialistinnen das können):Gerechtigkeit, ja. Ensemble, vielleicht. Aber Harmonie? Nur, wenn ich dabei nicht ständig die zweite Geige spielen muss.Und du, du hast tausend Regeln für alles. Sogar dafür, wie man Tee eingießt. Wo bleibt da das Individuum?
Konfuzius(nimmt einen Schluck Tee, schaut ernst, aber mit einem schelmischen Funkeln):Das Individuum ist wie ein Fluss. Es darf frei fließen – aber innerhalb eines Flussbetts. Sonst wird es zur Überschwemmung. Und überschwemmte Philosophie… schmeckt nach Durcheinander.
de Beauvoir(neigt den Kopf nachdenklich):Interessant. In Paris nennen wir das Durcheinander: „Diskussion“. Manchmal auch „Abendessen“.Aber sag – du predigst Respekt für Ältere. Ich predige Misstrauen gegenüber Traditionen. Wenn ich immer auf meine Großmutter gehört hätte, säße ich jetzt beim Stricken, nicht beim Schreiben.
Konfuzius(lacht herzlich):Und wenn ich auf meine Großmutter gehört hätte, wäre ich Reisbauer geworden.Aber du hast recht. Tradition darf nicht fesseln. Sie soll erinnern. Nicht einsperren.
de Beauvoir(überrascht erfreut):Du bist viel liberaler, als ich dachte. Vielleicht liegt das am Tee. Oder daran, dass wir beide eines gemeinsam haben: Wir glauben, dass Bildung die Welt verändern kann. Auch wenn wir uns über das Curriculum streiten würden.
Konfuzius(deutet auf die Teekanne):Man beginnt mit Tee, streitet über Gerechtigkeit und endet mit Selbsterkenntnis. So funktioniert Bildung in meinem System.
de Beauvoir(schmunzelt):In meinem System beginnt man mit Widerspruch, streitet über alles – und endet mit einem Essay, der zu lang ist.
Konfuzius(grinst):Und dann trinken wir wieder Tee.
de Beauvoir(hebt ihre Tasse):Einverstanden. Aber ich bestehe darauf, dass wir das nächste Mal über Emanzipation und Ahnenkult reden.
Konfuzius(nickt):Nur wenn wir danach über Verantwortung und Tinder sprechen. Ich muss verstehen, was da passiert ist.
de Beauvoir(lacht hell auf):Tinder ist das Gegenteil von konfuzianischer Harmonie. Ein Wisch, und du bist Geschichte.
Konfuzius(schaut ernsthaft besorgt):Dann ist vielleicht die App die wahre Reinkarnation des Dao: spontan, unergründlich und voller Chaos.
de Beauvoir(grinst):Dann ist das Dao ... ein Algorithmus mit Commitment-Issues.
Im Hintergrund meditiert Buddha neben Simone Weil, Sartre diskutiert mit Laozi über die richtige Brille, und Hannah Arendt versucht, mit Origami das Böse zu falten.
Der Tee dampft weiter. Und die Welt wird – für einen Moment – verständlich.
Feder, Fluch & Fjord – William Shakespeare trifft Leo Tolstoi in der Bibliothek der SchicksaleSzene: Eine majestätische Bibliothek mit Regalen bis in die Ewigkeit. In der Luft liegt der Geruch von altem Papier, Tinte und tragischem Pathos. Zwei Literaturriesen begegnen sich zwischen den Epochen. Einer trägt Rüschenkragen, der andere Bart bis zum Bauchnabel. Und beide haben viel zu sagen.
Shakespeare(blättert in einem staubigen Folianten, ohne hochzusehen):Leo, mein guter Mann, wie viele Seiten brauchst du eigentlich, um einen Ehebruch zu erzählen?
Tolstoi(blickt majestätisch aus dem Fenster, wo ein imaginäres Schneefeld glitzert):So viele wie nötig, um die russische Seele zu durchpflügen.Du hingegen brauchst nur einen Dolch, zwei Metaphern und drei Tote, um eine Tragödie zu beenden.
Shakespeare(grinst):Wahrlich, ich spare gern an Seiten, nicht an Dramatik.Ein bisschen Wahnsinn hier, ein paar verwechslungsfreudige Zwillinge dort – und zack, das Publikum klatscht und fragt sich: „War das Liebe oder Inzest?“Bei dir hingegen dauert’s 400 Seiten, bis jemand einen Ball betritt.
Tolstoi(ernsthaft):Weil in jedem Schritt auf den Ball ein ganzes Leben liegt.Du schreibst für das Theater. Ich schreibe für die Unsterblichkeit.Oder zumindest für den langen Winter.
Shakespeare(setzt sich auf einen überdimensionalen Globus):Und doch, lieber Graf der Schwermut, steckt in deinem „Krieg und Frieden“ genauso viel Wahnsinn wie in King Lear – nur mit mehr Kosaken.
Tolstoi(leise schmunzelnd):Touché. Aber sag: Warum muss bei dir jeder sterben? Romeo, Julia, Hamlet, Ophelia, Macbeth, Desdemona ... hast du je über eine Therapie für deine Figuren nachgedacht?
Shakespeare(seufzt dramatisch):Ich habe es versucht, aber die Therapeuten starben bei Akt III.Und außerdem: Der Tod bringt Spannung. Und Umsatz.Niemand zahlt für: „Zwei Haushalte, beide anständig, besuchen eine Paarberatung.“
Tolstoi(streicht sich über den Bart):Vielleicht nicht in London. In Moskau hätte das Potenzial.Doch sei ehrlich – hattest du nie Sehnsucht nach einem Roman mit mehr ... innerem Monolog?
Shakespeare(lehnt sich vor, verschwörerisch):Lieber Leo, mein ganzes Werk besteht aus Monologen.Hamlet allein führt mehr Selbstgespräche als deine gesamte Adelsgesellschaft beim Tee.
Tolstoi(lacht trocken):Und doch lässt du nie jemanden einfach Tee trinken, ohne dass jemand stirbt, flucht oder ein Geschlechtsteil verwechselt.
Shakespeare(hebt den Finger wie ein Prophet mit Theaterabo):Denn das Leben ist ein Irrtum in fünf Akten, mein Freund.Alles ist Bühne – und wir sind nur Spieler.Du aber willst das Leben sezieren wie ein Frosch. Ich lasse es tanzen, stolpern und in der Pause Popcorn essen.
Tolstoi(blinzelt weise):Und dennoch: Du hast recht. Manchmal ist ein tragischer Tod einfacher zu schreiben als ein glücklicher Alltag.Aber ich frage dich: Was ist der größere Mut – ein Duell oder ein Dienstag in einer lieblosen Ehe?
Shakespeare(schnalzt anerkennend mit der Zunge):Das ist stark, Leo. Ich sollte dich in mein nächstes Stück schreiben.„Tolstoi – Tragödie des Teetrinkens“
Tolstoi(grinst):Nur wenn ich auch auf einem Pferd auftreten darf.
Shakespeare(deklamierend):„Ein Ross, ein Ross – mein Königreich für ein Fjord!“Ich seh schon: das wird ein Klassiker.
Im Hintergrund schreibt Virginia Woolf am Rand der Regale kleine Kommentare, während Dostojewski und Oscar Wilde eine hitzige Debatte darüber führen, ob Schuld oder Stil wichtiger ist.
Und irgendwo ruft ein Bibliothekar: „Bitte nur still leiden, nicht laut dramatisieren!“
Die Bücher atmen weiter. Und ihre Autoren auch – wenn auch mit sehr unterschiedlichem Rhythmus.
Ohrwurm & Engelsflügel – Van Gogh trifft Raffael in der Galerie der ewigen PinselSzene: Eine lichtdurchflutete Himmelsgalerie mit Blick auf ewige Sonnenblumenfelder und ideal proportionierte Engelschöre. Ein Flügel steht in der Ecke, ein kleiner Espresso-Automat summt leise, und zwei Maler stehen vor einem riesigen gemeinsamen Selbstporträt, das sich weigert, fertig zu werden.
Van Gogh(kratzt sich am imaginären Ohr, das nicht mehr da ist):Raffael, mein Lieber, weißt du eigentlich, wie verdächtig perfekt deine Madonnen aussehen? Ich meine – die haben mehr Glow als ein Instagram-Filter.
Raffael(streicht sich elegant den goldenen Lockenwirbel zurück):Lieber Vincent, ich male keine Menschen. Ich male Ideale. Meine Jungfrauen sind nicht von dieser Welt – das ist Absicht.Deine Bauern hingegen schauen mich an, als hätten sie gerade in einen überreifen Ziegenkäse gebissen.
Van Gogh(grinst schräg):Ja, und das ist Absicht! Ich male, was ich sehe, nicht was der Vatikan sehen will.Außerdem, mal ehrlich – hattest du je Sonnenbrand? Ich glaube, du warst nie draußen länger als zum Pinselspitzen.
Raffael(setzt sich auf eine barocke Staffelei wie auf einen Thron):Ich hatte Assistenten für sowas. Und Fenster. Und Mäzene. Und – ach ja – einen funktionierenden Ruf.Du hingegen hast dir ein Ohr abgeschnitten. Als PR-Aktion?
Van Gogh(lehnt sich mit verschränkten Armen gegen eine Wolkensäule):Ach, das war Kunstperformance.Der eine malt Engel, der andere lebt den Wahnsinn – ist doch alles Teil des Spiels.Aber sag mal: Wie geht’s eigentlich deinen zwei berühmtesten Putten da unten im Museum? Die, die gucken, als wären sie gelangweilt vom Himmel.
Raffael(lächelt sanft):Ach, sie genießen ihre Berühmtheit. Es gibt mehr Postkarten von ihnen als von meinen eigentlichen Hauptmotiven.Ich glaube, sie überlegen, ein Influencer-Duo zu werden.
Van Gogh(lacht):Nenn sie Cherub & Chill.Aber sag – wie würdest du meine Sternennacht nennen, wenn du sie gemalt hättest?