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Zwischen Herz und Hass Ein Thriller von Lia Voss Als Ermittlerin Lina Falk glaubt, alles verloren zu haben, wird sie zurück in eine dunkle Verschwörung gezogen, die tiefer reicht, als sie je geahnt hätte. Ihr Bruder Jonas steht unter Verdacht, Teil eines internationalen Komplotts zu sein – und ihre kleine Tochter Marie ist verschwunden. Die Zeit läuft. Gemeinsam mit dem kompromisslosen Ex-Agenten Kian begibt sich Lina auf eine gefährliche Spurensuche quer durch Europa – von düsteren Hinterhöfen in Berlin bis zu den verborgenen Schatten Prags. Zwischen Lügen, Loyalitäten und einem Gegner, der immer einen Schritt voraus zu sein scheint, steht Lina vor einer unmöglichen Entscheidung: Wem kann sie trauen – und was ist sie bereit zu opfern? Ein atemloser Thriller über Vertrauen, Verrat und die Kraft der Liebe – düster, emotional und packend bis zur letzten Seite.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 34
Veröffentlichungsjahr: 2025
Zwischen Herz und Hass
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Neuanfang
Kapitel 2: Schatten der Vergangenheit
Kapitel 3: Splitter aus Glas
Kapitel 4: Jäger und Gejagte
Kapitel 5: Funken im Nebel
Kapitel 6: Die Schatten tragen Namen
Kapitel 7: Im Visier
Kapitel 8: Die Jagd beginnt
Kapitel 9: Spurensuche in Prag
Kapitel 10: Entscheidung
Kapitel 1: Neuanfang
Die Reifen quietschten leicht auf dem nassen Asphalt, als der Umzugswagen vor dem grauen Altbau zum Stehen kam. Es regnete nicht mehr, aber der Himmel hing noch voll schwerer Wolken, als wollte er sich jeden Moment wieder entladen. Lina atmete tief durch. Der Geruch von feuchtem Laub und Benzin stieg ihr in die Nase. Willkommen in ihrer neuen Heimat.
Berlin war laut, voll, überfordernd – und trotzdem war es genau das, was sie gebraucht hatte. Ein kompletter Cut. Ein Neuanfang. Niemand kannte sie hier. Niemand kannte ihre Geschichte. Und niemand kannte ihn.
Sie schlug die Tür des kleinen Mietwagens zu, den sie sich für den Umzug geliehen hatte. Ihre Finger zitterten leicht, ob vom Kaffeeentzug, vom Stress oder von der nervösen Vorfreude, wusste sie nicht genau. Vielleicht war es auch einfach alles zusammen. Ihr Blick wanderte zur alten Hausfassade, deren Putz in Fetzen hing wie schälende Haut. Ein schiefer Balkon mit rostigem Geländer thronte über dem Eingang – die neue Wohnung lag im dritten Stock. Ohne Aufzug, natürlich.
"Na, wenigstens hab ich dann automatisch mein Fitnessprogramm", murmelte sie, zog die Kapuze enger um das Gesicht und öffnete die Wagentür hinten, wo ihre paar Kisten lagen.
Der Hausflur roch nach feuchtem Beton und altem Holz. Ihre Schritte hallten auf den knarzenden Stufen, als sie die erste Kiste nach oben schleppte. Bücher. Immer die schwersten zuerst – kluge Entscheidung. Oder doch nicht. Nach dem dritten Gang begann ihr Rücken zu protestieren.
Als sie bei der letzten Kiste war, hörte sie plötzlich Stimmen hinter sich. Tiefe Stimmen. Männlich. Lachen. Die Art Lachen, die mehr wie ein kehliges Schnauben klang – laut, selbstbewusst, ein bisschen überheblich.
Sie warf einen Blick über die Schulter – zwei Typen kamen die Treppe runter. Beide groß, sportlich, schwarze Hoodies. Einer trug ein Skateboard, der andere hatte Kopfhörer um den Hals hängen. Der mit den Kopfhörern hob die Braue, als er sie sah.
"Alles klar bei dir?" fragte er. Seine Stimme war rau, fast so, als würde er das Sprechen eher vermeiden, aber wenn er’s tat, dann mit Wirkung.
Lina nickte knapp. "Ja. Danke."
Der mit dem Skateboard grinste. "Willst du Hilfe? Sieht aus, als kämpfst du mit deinem halben Bücherregal."
"Nein, passt schon." Sie hasste es, um Hilfe zu bitten. Schon immer. Erst recht nicht von Typen, die wie zu cool für alles wirkten.
"Na dann", sagte der andere, und diesmal traf sie sein Blick. Dunkel, forschend, wie ein kalter Windhauch. Etwas an ihm ließ sie frösteln, obwohl ihr heiß war vom Treppenschleppen. Seine Augen blieben einen Moment zu lang an ihr haften. Prüfend. Erkennend?
Lina wandte sich ab, ohne etwas zu sagen. Sie schleppte die Kiste weiter, ihre Beine schwer, ihr Herz plötzlich schneller. Was war das für ein Blick gewesen? Kannte sie ihn…?
Unmöglich. Niemand hier kannte sie.
Oder?
Als Lina die Wohnungstür hinter sich schloss, ließ sie die Kiste mit einem dumpfen "Wumm" auf dem Boden aufschlagen. Ihre Hand zitterte noch leicht. Nicht vor Anstrengung – das war etwas anderes. Dieser Blick eben. Schwarz wie Kaffee, und genauso bitter. Oder war es Einbildung gewesen?
Sie strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und zwang sich zur Ruhe. Reiß dich zusammen. Es ist nur ein Kerl. Du hast Schlimmeres überlebt.
Die Wohnung war klein, aber charmant. Altbau, Dielenboden, hohe Decken, Fenster mit breiten Fensterbänken – der perfekte Ort für einen Neuanfang. Noch standen überall Kartons, der Kühlschrank war leer, und es gab kein WLAN. Aber zum ersten Mal seit Monaten fühlte sie sich nicht beobachtet.
Bis auf diesen einen Moment auf der Treppe.
Sie trat ans Fenster und blickte auf die Straße. D