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Anton ist gefangen, Zwischen zwei Flügen, nicht drei Stunden wie es die Flugpläne sagten, sondern die ganze Nacht. In der Stadt, in die er nie mehr zurückkehren wollte. In der Stadt, in der, wenn er erkannt wird, alles wieder hochkommen würde. Anton müsste handeln, müsste etwas unternehmen, aber er ist zu müde. Je länger er jedoch nichts tut, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass alles erneut aus dem Ruder läuft.
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Seitenzahl: 13
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Anna Stern
Für D. H.
Cover
Titel
Widmung
Zwischen zwei Flügen
Zum Autor
Impressum
Auch der zweite verzweifelte Blick auf die Abflugtafel änderte nichts daran, dass die Maschine, in deren beengtem Innenraum er seit geraumer Zeit schon sitzen sollte, nicht vor morgen früh würde abheben können.
Es war nichts zu machen, er saß hier fest, auf Grund gelaufen in seiner eigenen Vergangenheit. Müde, erschöpft von der langen Reise sah er nach draußen in die Dunkelheit und fluchte leise vor sich hin. Verwünschte den Schnee, den eisigen Winterwind und diese Stadt, von der er gehofft hatte, sie nie mehr wieder auch nur aus der Ferne sehen zu müssen.
Dass es ihn ausgerechnet hierher verschlagen hatte, dass just der Flughafen dieser Stadt zu seinem Gefängnis werden musste – dieser Zufall hinterließ den tranigen Nachgeschmack eines schlechten Scherzes auf Antons Zunge. So viele Erinnerungen lagen unter diesem Schnee begraben, jeder Windstoß erzählte Geschichten, die zu hören er sich nicht mehr imstande fühlte. Er hatte gehofft, den labyrinthartigen Gassen dieser Stadt entkommen zu sein, ein für alle Mal. Sich fortan nicht mehr vor ihren Fangarmen fürchten zu müssen. Hatte es gehofft, tief im Herzen jedoch stets um die Unerfüllbarkeit dieses Wunsches gewusst. Es war nicht möglich, vor der Vergangenheit zu fliehen, der eigenen Geschichte aus dem Weg zu gehen.
Früher oder später holt sie uns alle ein, dachte er. Bleibt Siegerin in jedem Kampf.