30 Minuten Toxische Kollegen - Zulfukar Tosun - E-Book

30 Minuten Toxische Kollegen E-Book

Zulfukar Tosun

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Beschreibung

Der richtige Umgang mit Neidern, Nörglern und Narzissten Der Begriff toxisch ist aktuell in aller Munde, etwa im Zusammenhang mit toxischer Männlichkeit oder toxischen Beziehungen. Aber auch im beruflichen Umfeld gewinnt das Thema zunehmend an Relevanz. Es gibt eine Vielzahl von Studien, welche die Auswirkungen von toxischen Menschen in Teams erforscht haben, und alle kommen ausnahmslos zu dem Ergebnis, dass Menschen kündigen, wenn sie mit toxischen Kollegen zusammenarbeiten. Aber der Weggang von guten Mitarbeitern schadet Unternehmen und verursacht Kosten. Dieses Buch stellt verschiedene Ausprägungen von toxischen Kollegen, wie den Neider oder den Narzissten, sowie unterschiedliche Typen vom Saboteur bis zum Choleriker vor. Der Autor zeigt nützliche Strategien und klare Regeln für den Umgang mit toxischen Kollegen auf und liefert Handlungskonzepte für Führungskräfte. Denn: Toxische Kollegen sind aktive "Vergifter" des Arbeitsklimas und können den Unternehmenserfolg nachhaltig schädigen.

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30 Minuten Toxische Kollegen

Zulfukar Tosun

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Buchausgabe 978-3-96739-133-6

eISBN 978-3-96740-276-6

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Buddelschiff, Stuttgart – www.Buddelschiff.de

Lektorat: Silke Martin, Kriftel

Autorenfoto: Martina Seitz

Satz: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)

© 2023 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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Wissen auf den Punkt gebracht

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Toxische Kollegen – ein Überblick

Warum toxische Kollegen bleiben

Vorgesetzte sind hilflos

Toxische Menschen brauchen toxische Organisationen

2. Narzissmus

Narzissten überall

Narzissten mit Vorsicht begegnen

3. Neider

Neider gibt’s in vielen Variationen

Den eigenen Neid kontrollieren

Leiden im Teufelskreis

4. Was sind toxische Menschen?

Feindseligkeit, Mobbing, Manipulation

Selbstbild toxischer Kollegen

6 Typen von toxischen Kollegen

5. Emotionale Intelligenz und Empathie

Emotionale Intelligenz als Einstellungsvoraussetzung

Das Teampathy-Canvas

6. Der vergiftete Arbeitsalltag

Die Grenzen der Toleranz

Wenn es nicht mehr geht

Wie Sie selbst nicht toxisch werden

Toxische Organisationen

Fast Reader

Der Autor

Weiterführende Literatur

Vorwort

Zuerst kamen die körperlichen Reaktionen, die ich überhaupt nicht einordnen konnte. Es gab viele Gründe für meinen unruhigen Schlaf und meine innere Unruhe. Ungesundes Essen, zu wenig Bewegung und zu viele Aufgaben auf meiner Liste. Also habe ich angefangen, gesund zu essen, Sport zu treiben und Aufgaben zu delegieren, aber das half auch nicht. Sehr spät erst habe ich verstanden, dass ich unter einem ganz anderen Problem litt. Über die Jahre habe ich mit toxischen Menschen und in toxischen Organisationen gearbeitet. Es gab Kolleginnen und Kollegen, die toxisch waren, Vorgesetzte, Führungskräfte und auch Organisationen, die ein vergiftetes Umfeld erzeugt haben. Diese Narzissten haben auf das Team keine Rücksicht genommen. Dabei gab es keinen Unterschied, ob es sich um einen Konzern, ein mittelständisches Familienunternehmen oder ein Start-up handelte. Überall kann ein toxischer Kollege oder eine toxische Kollegin die Lust am Arbeiten beinträchtigen. Ich habe vor vielen Jahren für ein großes Familienunternehmen gearbeitet, in dem es einen wichtigen Satz gab: „Der Unternehmer möchte es.“ Sobald in einer Diskussion dieser Satz fiel, war sie beendet. Es wurde auf den Eigentümer verwiesen, anstatt eine Lösung zu finden.

In diesem Buch stelle ich Ihnen viele Fallbeispiele sowie sechs verschiedene Typen von toxischen Kollegen vor. Die Erkennungsmerkmale dieser Typen sind sehr unterschiedlich. Sie variieren von freundlich und hilfsbereit bis zu offensichtlich aggressiv. Ja, auch ein freundlich erscheinendes Gegenüber kann toxisch-narzisstisch sein. Im weiteren Verlauf dieses Buches erhalten Sie einen Einblick in toxische Organisationen. Ohne die könnten toxische Kollegen nicht bestehen. Um mit diesen Mitarbeitenden besser zusammenarbeiten zu können, gebe ich Ihnen eine ganze Reihe praxiserprobter Tipps mit auf den Weg, wie Sie am besten mit toxischen Kollegen und Vorgesetzten umgehen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie von diesem Buch profitieren und toxische Kollegen künftig besser einordnen können.

Zulfukar Tosun

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden weitgehend auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und zumeist das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

1. Toxische Kollegen – ein Überblick

Toxische Kollegen sind Personen, die ein kontraproduktives Arbeitsklima schaffen, welches kurz-, mittel- und langfristig negative Auswirkungen auf andere Kollegen, Mitarbeiter und die Arbeitsorganisation hat. Manche Kollegen sind davon unmittelbar betroffen. Sie verbringen täglich mehrere Stunden im Umfeld eines toxischen Menschen. Andere Teammitglieder sind ebenfalls involviert, auch wenn es keinen regelmäßigen Kontakt mit der toxischen Person gibt.

In Schlüsselpositionen können toxische Menschen besonders nachhaltig die Organisation stören. Das gilt sowohl für formale Schlüsselpositionen wie Führungskräfte, aber auch für nonformale Schlüsselpositionen wie die Assistenz der Geschäftsführung. Neben einzelnen Personen können auch Organisationen selbst toxisch sein – insbesondere wenn ein hoher Leistungsdruck, gepaart mit einer Ellbogenmentalität, vorherrscht. Diese Organisationen leiden infolgedessen unter anderem unter einer hohen Personalfluktuation.

Die Auswirkungen der Personalfluktuation können in zwei Kostenarten eingeteilt werden: in direkte Kosten (Trennungsgespräch, Abfindungen, Onboarding neuer Mitarbeiter) und indirekte Kosten (Produktivitätsverlust scheidender Mitarbeiter).

Laut einer Studie von Deloitte (2019) kostet die Personalfluktuation je nach Unternehmensgröße zwischen 13.705 und 17.159 Euro pro Mitarbeiter. In einem mittelständischen Betrieb mit 100 Mitarbeitern würde eine Personalfluktuation von zehn Prozent pro Jahr also Kosten von ungefähr 1,5 Millionen Euro erzeugen.

Dieses Geld könnte zur Einstellung neuer Mitarbeiter oder zur Verbesserung der Ausstattung der Teams genutzt werden. Leider ist in vielen Fällen bereits die Motivation der Mitarbeiter gar nicht mehr vorhanden. Es könnte jetzt der Eindruck entstehen, dass die betroffenen Teammitglieder etwas gegen diesen Zustand unternehmen wollen. Dem ist aber oft nicht so.

Das Homöodynamik genannte Phänomen beschreibt die fehlende Motivation, eine Situation verändern zu wollen. Des Weiteren ist es schlicht Angst oder mentale Lähmung, die den Mitarbeiter daran hindert, das Unternehmen zu wechseln. Der Mythos des agilen Mitarbeiters wird vom tiefen Wunsch nach Stabilität entkräftet. Dieses Verhalten ist auch bei Mitarbeitern beobachtbar, welche eine neue Stelle suchen möchten, sich jedoch nicht trauen, weil sie zu wissen meinen, was sie an ihrem aktuellen Arbeitgeber „haben“. Nur in Extremsituationen oder nach einer sehr langen Leidenszeit beginnt der Mitarbeiter mit einem sogenannten Out- oder Offboarding.

Der besondere Auslöser für die innere Kündigung eines Mitarbeiters kann vielfältig sein. Meist gibt es einen bestimmten Zeitpunkt dafür. Als Folge dessen lassen sich Mitarbeiter in andere Abteilungen versetzen, machen nur noch Dienst nach Vorschrift oder verlassen das Unternehmen. Nicht hilfreich ist, dass viele Führungskräfte glauben, dass es genügt, dem toxischen Kollegen ein Feedback zu geben, um das Problem zu lösen. Diesen Irrglauben werden wir später noch einmal genauer beleuchten.

1.1 Warum toxische Kollegen bleiben

Warum bleiben so viele toxische Kollegen trotz des Schadens, den sie in ihrem Umfeld anrichten, dauerhaft im Unternehmen? Dafür gibt es mehrere Gründe. Kollegen können beispielsweise sehr gute Beziehungen zur Geschäftsführung pflegen oder wissen um heikle Schwachpunkte ihrer Kollegen. Vielleicht haben der toxische Kollege und die Geschäftsführerin schon vorher in einem anderen Unternehmen zusammengearbeitet. Eine lange Betriebszugehörigkeit ist manchmal auch ein Grund für die gefestigte Position von toxischen Kollegen. Mit dieser Macht ausgestattet, können sie ihre Kritiker ruhigstellen. Sie sind unantastbar. Es gibt kein Korrektiv im Team, welches sie in ihre Grenzen weisen kann.

Kollegen mit zwei Gesichtern

Toxische Kollegen überleben meist recht lange im Unternehmen, weil sie sich auf das „Dr. Jekyll und Mr. Hide“-Spiel verstehen. Die Führungskräfte erleben einen Dr. Jekyll, der sich zuvorkommend, engagiert und kompetent präsentiert. Die Teammitglieder und Untergebenen erleben einen grausamen Mister oder eine unerträgliche Mrs. Hide. Nach oben wird gebuckelt, nach unten wird getreten. Wer sich über Mr. oder Mrs. Hide beschwert, erntet nur ungläubiges Staunen derer, die bislang nur Dr. Jekyll kennen. Das macht es so schwer, etwas gegen Mr. oder Mrs. Hide zu unternehmen. Diese Art von toxischen Kollegen beobachten sehr genau, welche Stärken und Schwächen die anderen Kollegen haben. Und sie stellen sicher, dass die Führungsriege registriert, wie unentbehrlich sie selbst für das Team sind.

Besondere Expertise

Toxische Kollegen sind gut darin, zu unterstreichen, dass sie eine Expertise besitzen, welche sie einzigartig macht. Sie haben den besten Draht zu den wichtigsten Kunden oder besitzen ein Talent für eine besondere Aufgabe. Oder sie sind die besten Mitarbeiter im Team, wenn es um messbare Erfolge geht. Manche sind bei Kunden besonders beliebt. Es kommt vor, dass im Kundenauftrag steht, dass der Kunde nur so lange mit der Firma arbeiten wird, wie dieser eine Mitarbeiter der Firma angehört. In diesem Zusammenhang spielt zudem der Wahrnehmungsfehler, auch Halo-Effekt genannt, eine Rolle bei der Bewertung eines toxischen Kollegen. Einer besonders engagierten Kollegin wird beispielsweise Entschlossenheit zugeschrieben, eigentlich eine gute Eigenschaft. Über die Qualität ihrer Entscheidungen sagt dies jedoch nichts aus. In einem mir bekannten Fall führte der Wahrnehmungsfehler sogar zur Insolvenz eines Unternehmens. Wer jetzt glaubt, dass diese Aspekte nur vereinzelt eine Rolle spielen, irrt. Häufig bedienen toxische Kollegen alle diese Aspekte. Sie gehören zum Inventar. Die Teammitglieder fühlen sich diesen toxischen Personen gegenüber hilflos ausgeliefert.

Negative Auswirkungen

Die oben genannten Gründe können zwar Hindernisse sein, unbezwingbar sind sie jedoch nicht. Im Gegensatz zu der partiellen Wahrnehmung als beliebte, produktive und gut vernetzte Kollegen können toxische Kollegen dem Unternehmen mehr schaden, als sie ihm nutzen. Lukrative neue Kunden können vergrault werden, weil der toxische Kollege persönlich gegen sie opponiert. Eine fundierte und faktenbasierte Auseinandersetzung wird nicht angestrebt oder ist schlicht nicht möglich. Die übergeordnete Instanz gibt lieber einmal mehr nach, damit es keinen Zwist gibt. So können dem Unternehmen potenzielle Kunden verloren gehen.

Neue Besen kehren gut