Abenteuer im Erzgebirge - Sabrina Pohle - E-Book

Abenteuer im Erzgebirge E-Book

Sabrina Pohle

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Beschreibung

Was wohl in dem Brief steht, den der hölzerne Nussknacker auf Mamas Geburtstagstisch zwischen seinen Zähnen hält? Lilly und Nikolas sind genauso gespannt wie Mama – und genauso begeistert von der Lösung des Rätsels. Papa hat für die ganze Familie eine Reise ins Erzgebirge organisiert – ins Weihnachtswunderland. Bei ihrer Ankunft in Oberwiesenthal glitzert der Schnee mit unzähligen Lichtern um die Wette. Nur eines trübt das Glück der Kinder – Papa hat die Adventskalender vergessen. Doch beim Frühstück am nächsten Morgen finden die Kinder ein geheimnisvolles blaues Kästchen auf ihrem Platz. Der sagenhafte „Weihnachtsersatzkalender“ führt sie von nun an jeden Tag zu einem neuen Abenteuer: Auf den sagenumwobenen Fichtelberg, ins Spielzeugdorf Seiffen, ins Räuchermannmuseum, zu den Wichteln auf dem berühmten Weihnachtsmarkt von Annaberg-Buchholz, zur Bergparade und zum Hutzenabend. Lilly und Nikolas erkunden geheimnisvolle Höhlen und Bergwerke, gehen mit der Schrägbahn in Schwarzenberg auf Zeitreise und entdecken die Schätze von Freiberg. Auf Burg Scharfenstein treffen sie den berühmten Wildschütz und im „Suppenland“ stellen sie ihre eigenen Räucherkerzen her. Und weil im Erzgebirge der Zauber der Weihnacht besonders stark ist, wird am Heiligen Abend manch heimlicher Wunsch wahr.

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Seitenzahl: 79

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Elisabeth Schieferdecker | Steffi Bieber-Geske

ABENTEUER IM ERZGEBIRGE

Lilly und Nikolas im Weihnachtsland

mit Illustrationen von Sabrina Pohle

Besuchen Sie uns im Internet unter www.biber-butzemann.de

Dieses Büchlein ist den fleißigen und kreativen Menschen gewidmet,die das Erzgebirge seit Generationen zum Weihnachtsland machenund mit ihrer Arbeit dafür sorgen, dass der friedvolle Gedankedieses christlichen Festes weit verbreitet und in die Familien getragen wird.

Elisabeth Schieferdecker

© Kinderbuchverlag Biber & Butzemann

Geschwister-Scholl-Str. 7

15566 Schöneiche

1. Auflage, März 2016

Alle Rechte vorbehalten. Die vollständige oder auszugsweise Speicherung, Vervielfältigung oder Übertragung dieses Werkes, ob elektronisch, mechanisch, durch Fotokopie oder Aufzeichnung, ist ohne vorherige Genehmigung des Verlages urheberrechtlich untersagt.

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

Text: Elisabeth Schieferdecker, Steffi Bieber-Geske

Illustrationen: Sabrina Pohle

Layout und Satz: Mike Hopf

Lektorat: Juliane Just, Martina Bieber

Lektoratsassistenz: Carla Guggenberger, Ronja Keil, Kristin Paatzsch, Franziska Teschemacher

Korrektorat: Peggy Büttner, Jennifer Trapp

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016

ISBN: 978-3-959160-07-0

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Das Erzgebirge - Karte

1. Die Geburtstagsüberraschung

2. Unterwegs ins Weihnachtsland

3. Auf dem Meeresgrund in Oberwiesenthal

4. Ein Besuch bei den Wichteln in Annaberg-Buchholz

5. Auf dem Fichtelberg

6. Ein Abend mit Pferden, Drachen und Stockbrot

7. Das schwarze Gold von Oelsnitz

8. Unter Tage in Waschleithe

9. Zu Besuch im Spielzeugdorf Seiffen

10. Weihrichkarzle und Raachermanneln im Suppenland

11. Eine Fahrt in Schräglage nach Schwarzenberg

12. Mit dem Wildschütz auf Burg Scharfenstein

13. Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt!

14. Beim Hutzenabend

15. Die Schätze von Freiberg

16. Eine gelungene Weihnachtsüberraschung

Die schönsten Ausflugsziele im Erzgebirge

Außerdem bei Biber und Butzemann

Die Autorin / die Illustratorin

1.

DIE GEBURTSTAGSÜBERRASCHUNG

„Seid ihr so weit? Wir müssen uns ein bisschen beeilen. Mama wird gleich kommen und der Geburtstagstisch ist noch nicht fertig“, sagte Papa, während er einen bunten Blumenstrauß ins Wohnzimmer trug, wo er einen schönen Platz auf der Anrichte erhielt.

„Wir kommen ja schon!“ Lilly flitzte herbei und reichte Papa zwei kleine Päckchen, die sie soeben mit Nikolas’ Hilfe eingepackt hatte. „Hier sind unsere Geschenke. Jetzt hole ich noch die Kastanienfiguren und die Geburtstagskarten, die wir gebastelt haben.“

Gemeinsam mit Nikolas baute sie einen kleinen Tierpark auf. Es gab einen Kastanienhund, eine Kastanienkatze mit angeklebtem Drahtschnurrbart, einen Löwen mit Wollmähne, ein Pferd und eine Giraffe. Da in einem Tierpark auch die Besucher nicht fehlen durften, brachte Lilly zum Schluss noch vier wackelige Männlein, von denen zwei Röckchen aus Buntpapier trugen.

Nikolas lehnte die Geburtstagskarten an die Blumenvase, sodass sie nicht zu übersehen waren. „Ist das dein Geschenk?“, fragte er Papa, der vergnügt mit einer Schachtel aus dem Arbeitszimmer zurückkehrte.

„Ja und nein! Das ist sozusagen der Geschenküberbringer!“, erklärte er lachend und platzierte eine geschnitzte Nussknackerfigur auf dem Geburtstagstisch.

„Der sieht aber schön aus!“, rief Lilly. „Und was für eine hübsche Uniform er anhat.“

„Das ist eine Bergmannsuniform. Gefällt er euch? Dann wird sich Mama bestimmt auch freuen.“

Gerade als Papa einen kleinen Umschlag in den Mund des Nussknackers steckte, hörten sie Mama kommen und stellten sich flink neben dem Geburtstagstisch auf. „Ist keiner zu Hause?“, rief Mama von der Küche aus, aber Papa und die Kinder sagten kein Wort, obwohl Lilly und Nikolas ein Kichern kaum unterdrücken konnten.

Jetzt hörten sie Mamas Schritte auf dem Flur, und als sie die Tür zum Wohnzimmer öffnete, erklang ein dreistimmiges: „Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag, liebe Mama, zum Geburtstag viel Glück.“

Sechs Arme streckten sich Mama in unterschiedlichen Höhen entgegen. „Ach, ihr Lieben!“, rief sie mit einem Seitenblick auf die hübschen Geschenke und den schön gedeckten Kaffeetisch im Esszimmer. „Da seid ihr wohl heute alle ein bisschen eher nach Hause gekommen!“

„Papa hat uns abgeholt, dann sind wir zum Bäcker und dann sofort nach Hause gefahren!“, rief Lilly und hopste vor Aufregung von einem Bein auf das andere. „Schau dir doch deine Geschenke an! Gefallen sie dir?“

„Wunderbar! Was wohl in den kleinen Päckchen ist?“ Vorsichtig öffnete Mama das erste und fand darin ein selbstgebasteltes Armband, das in den wunderbarsten Farben schimmerte. „Oh, wie schön! Hast du das selbst gemacht, Lilly?“, fragte sie und legte es sofort an.

„Ja, mit einem kleinen Webrahmen“, antwortete Lilly strahlend. Sie freute sich, dass Mama das Armband gefiel.

Im zweiten Päckchen war ein Untersetzer aus fein lackierten hellen und dunklen Holzleisten, die im Wechsel nebeneinander auf ein Stück Leder geklebt waren. „Und das habe ich mit Opa gebastelt. Er hat gesagt, er hätte so was auch in der Schule angefertigt, als er ein kleiner Junge war. Das ist nützlich!“, verkündete Nikolas.

„Auf jeden Fall! Das kann ich sehr gut in der Küche gebrauchen. Danke, mein Großer! Wo habt ihr denn diese schönen Kastanienfiguren gebaut?“

„Ein paar davon in der Schule und den Rest zusammen mit Lilly hier zu Hause“, sagte Nikolas stolz. Dann nahm Mama den Nussknacker und betrachtete ihn von allen Seiten. „Das ist ja ein hübscher Kerl! Der kommt gerade rechtzeitig zum Advent.“

„Ja, und schau doch nur, was in seinem großen Mund versteckt ist!“, rief Lilly, der die Neugierde ins Gesicht geschrieben stand.

Mama zog den kleinen Umschlag heraus und nahm ihn mit zum Kaffeetisch. „Nun setzt euch doch zu mir. Ich kann der leckeren Torte nicht mehr lange widerstehen!“ Während Papa vorsichtig jedem ein Stück auf den Teller balancierte, las Mama die Botschaft des Bergmanns:

„Ich stehe heut als Bote hier

und überbring’ dies Brieflein dir.

Ich weiß, du hegst schon lang und leise,

den Wunsch zu einer Winterreise,

dorthin, wo meine Heimat ist,

ob ihr wohl ihren Namen wisst?

Den meisten ist sie auch bekannt

als das Weihnachtswunderland!

Drum packt die warmen Sachen ein:

Handschuh, Mütz’ und Schal,

bei uns gefriert selbst Stock und Stein,

im Berg und auch im Tal.“

„Oh, danke! Danke!“, rief Mama immer wieder und warf Papa einen verliebten Blick zu. „Das wird wunderbar! Ich kann es kaum erwarten …“

„Dann weißt du also, wo die Heimat des Nussknackers ist?“, fragte Nikolas und stibitzte ein Schokoröllchen von seinem Kuchenstück.

„Aber ja! Er kommt aus dem Erzgebirge.“

Nikolas flitzte zum Bücherregal und holte den großen Atlas hervor. „Zeig es mir bitte mal!“, rief er und suchte schon die Seite mit dem Register, wie er es von Papa gelernt hatte.

„Schau, da ist es! Das Erzgebirge liegt in Sachsen an der Grenze zu Tschechien“, sagte Mama.

„Und schneit es da im Winter? Können wir da Schlitten fahren?“, fragte Lilly hoffnungsvoll.

„Das liegt natürlich an Frau Holle“, antwortete Papa schmunzelnd, „aber ich habe gehört, dass sie dort immer besonders fleißig ist. Es gibt dort sogar noch Häuser, die haben von früher, als es noch keinen Winterdienst gab, eine zweite Haustür in der ersten Etage. Es kam nämlich vor, dass so viel Schnee fiel, dass der untere Eingang komplett zugeschneit war.“

„Echt?“ Nikolas prüfte das Gesicht seines Vaters, ob er flunkerte, aber Papa blieb ernst dabei.

„Oh, das habe ich mir schon so lange gewünscht!“ Mamas Augen strahlten vor Freude. „Und warum ist das das Weihnachtsland?“, fragte Nikolas, der das Gedicht noch einmal gelesen hatte. „Ich dachte der Weihnachtsmann wohnt am Nordpol?“

„Ja, aber viele seiner fleißigen Helfer stammen aus dem Erzgebirge: Wichtel, Engel und natürlich der Nussknacker hier. Ihr werdet staunen! Ich hab für jeden von uns eine Erzgebirgs-Card besorgt, mit der wir in mehr als 100 Freizeiteinrichtungen freien Eintritt haben. Wir werden einiges zu sehen bekommen!“

2.

UNTERWEGS INS WEIHNACHTSLAND

Nicht nur der Kofferraum war vollgepackt, auch in der Dachbox war kein freies Eckchen mehr, als sich die Familie auf den Weg nach Oberwiesenthal machte. „Es ist schon ein Unterschied, ob man leichte Sommersachen oder dicke Winterkleidung im Koffer unterbringen muss“, sagte Mama beim Einsteigen. „Und die Schlitten nehmen auch eine Menge Platz weg.“

Lillys Teddy Hugo trug passend zur Adventszeit eine rote Weihnachtsmannmütze, und als auch er auf seinem angestammten Mittelplatz angeschnallt war, rollten sie vom Hof.

Obwohl an diesem Wochenende überall die Weihnachtsferien begannen, waren die Straßen frei, sodass sie zügig vorankamen. Während der Fahrt sangen sie alle Weihnachtslieder, die ihnen einfielen. Auf halbem Weg begann es zu schneien. Lilly war überzeugt, dass sie Frau Holle durch ihr inbrünstiges „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ überredet hatten, ihre Kissen auszuschütteln.

Bei Chemnitz verließen sie die Autobahn und die Straßen wurden kleiner und kurviger. Allmählich erreichten sie die Berge. Immer dichter tanzten die Flocken um das Auto herum. Lilly und Nikolas schauten aus dem Fenster in den herrlichen Winterwald, bis sich tiefste Dunkelheit einstellte und Papa trotz gut geräumter Straßen sehr vorsichtig fahren musste.

Dann erreichten sie den ersten Ort. Plötzlich strahlten überall Lichter in der Nacht. Lilly, Nikolas und Mama staunten über die unerwartete Pracht. An jedem Haus, ja aus jedem Fenster, leuchteten große und kleine Adventssterne, strahlten Kerzen und vor allem schön geschnitzte Lichterbögen aus Holz, die Schwippbögen genannt werden, wie Mama ihnen erklärte. Sie sandten ihr warmes Licht in die Dunkelheit. „Das Weihnachtsland! Wir sind im Weihnachtsland!“, flüsterte Lilly ehrfurchtsvoll.

Nachdem sie noch weitere wunderschön beleuchtete Orte durchquert hatten, erreichten sie Oberwiesenthal, einen beliebten Wintersportort im Süden des Erzgebirges. An der Rezeption des „Elldus Resort family & spa“, in dem sie die nächsten Tage verbringen würden, wurden sie freundlich empfangen. Es dauerte nicht lange, bis sie die Formulare ausgefüllt und ihre Schlüssel, einen Plan des Hotelgeländes und eine Veranstaltungsübersicht für die nächsten Tage entgegengenommen hatten.

Zum Abendessen gingen sie ins Hotel-Restaurant „Don Alfredo“, das sich direkt neben dem Hauptgebäude des Familien-Resorts befand. Ein riesiger Weihnachtsbaum stand zwischen den Gebäudeteilen. Seine kleinen Lichter erleuchteten die kalte Winternacht.