Alles sauber ... oder was? - Andrea Sokol - E-Book
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Alles sauber ... oder was? E-Book

Andrea Sokol

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Beschreibung

Natürlich entgiften, entschlacken und reinigen mit Andrea Sokol. Hygienisch, frisch und ökologisch sauber? In "Alles sauber... oder was?" widmet sich die beliebte YouTuberin und Nachhaltigkeits-Coach Andrea Sokol dem Thema Reinigung und Sauberkeit von innen und außen. Nach dem Erfolg von "Kann ich selbst, mach ich selbst" stellt die Zero-Waste-Expertin jetzt einfache und gut umsetzbare Anwendungen, Anleitungen und Reinigungsrituale für Körper und Haushalt vor, die zugleich die Umwelt schonen. Im einleitenden Kapitel beschreibt sie die 5 natürlichen Multitalente Zitrone, Natron, H2O2, Zeolith und Effektive Mikroorganismen, die eine Universalwirkung haben, überall erhältlich, günstig und einfach anzuwenden sind. Dann geht es ausführlich um den "Körperputz" von Kopf bis Fuß mit selbst hergestellten Hausmitteln. Von Allergievorbeugung und Basenbad über das Abwerfen von Ballast bis zur Stärkung des Immunsystems durch Darmreinigung als entschlackende Dusche von innen ist alles dabei. Beim "Hausputz" sind Küche, Bad, Speisekammer, aber auch der Garten und das Haustier an der Reihe. Wir lernen, wie wir mit Hilfe der Multireiniger unsere Lebensmittel länger haltbar machen, das Bad ohne Synthetik säubern, den Garten mit EM basisch oder sauer machen, oder mit "schmutzigen" Karotten das wervolle Mikrobiom bewahren. Eine praktische Reinigungsfibel und ein Plädoyer für ein stärkeres Umweltbewusstsein in einem.

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Andrea Sokol

Mein Reinigungsguide für Körper, Haushalt & Umwelt

Knaur eBooks

Über dieses Buch

Natürlich entgiften, entschlacken und reinigen mit Andrea Sokol.

Hygienisch, frisch und ökologisch sauber? In »Alles sauber... oder was?« widmet sich die beliebte YouTuberin und Nachhaltigkeits-Coach Andrea Sokol dem Thema Reinigung und Sauberkeit von innen und außen. Nach dem Erfolg von »Kann ich selbst, mach ich selbst« stellt die Zero-Waste-Expertin jetzt einfache und gut umsetzbare Anwendungen, Anleitungen und Reinigungsrituale für Körper und Haushalt vor, die zugleich die Umwelt schonen.

Im einleitenden Kapitel beschreibt sie die 5 natürlichen Multitalente Zitrone, Natron, H2O2, Zeolith und Effektive Mikroorganismen, die eine Universalwirkung haben, überall erhältlich, günstig und einfach anzuwenden sind.

Dann geht es ausführlich um den »Körperputz« von Kopf bis Fuß mit selbst hergestellten Hausmitteln. Von Allergievorbeugung und Basenbad über das Abwerfen von Ballast bis zur Stärkung des Immunsystems durch Darmreinigung als entschlackende Dusche von innen ist alles dabei.

Beim »Hausputz« sind Küche, Bad, Speisekammer, aber auch der Garten und das Haustier an der Reihe. Wir lernen, wie wir mit Hilfe der Multireiniger unsere Lebensmittel länger haltbar machen, das Bad ohne Synthetik säubern, den Garten mit EM basisch oder sauer machen, oder mit »schmutzigen« Karotten das wervolle Mikrobiom bewahren.

Eine praktische Reinigungsfibel und ein Plädoyer für ein stärkeres Umweltbewusstsein in einem.

Inhaltsübersicht

Alles sauber … oder was?

Der Preis der Sauberkeit

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Eine schlechte und eine gute Nachricht

Die Verschmutzung nimmt ihren Lauf

100 Anwendungen, 5 Multitalente

Sauber, sauberer, am saubersten

Vorsicht, Falle! Nepper, Schlepper, Bauernfänger …

Unser Immunsystem mag es nicht keimfrei

DIY: Handdesinfektion

Greenwashing

Wortzauber im Sauberdschungel

Weniger ist mehr

Natürliche Kreisläufe

Unser Wasser

Wasser ist Leben

Was wir tun können

Unser Boden

Mutter Erde

So reinigt sich die Erde selbst

Verschmutzung durch intensive Landwirtschaft

Unsere Luft

Wie wir atmen

Ohne Sauerstoff kein Leben

Wie wir unsere Atemluft verschmutzen

Fürs Putzen & Pflegen: Multitalente

H2O2: Wasserstoffperoxid

Desinfektion mit Sauerstoff

Was ist H2O2?

Mittel mit langer tradition

Vielfältige Einsatzbereiche

Einkauf & Lagerung

EM: Effektive Mikroorganismen

Probiotisch putzen

Über gute und Schlechte Mikroorganismen

Geniale Symbiose

Wie die EM entdeckt wurden

Einkauf & Lagerung

Natron & Soda

Was ist was?

Natron – für die äußerliche und innerliche Anwendung

Soda – extrastark im Haushalt

Einkauf & Lagerung

Backpulver – immer ein Gemisch

Zeolith

Erde als Heilmittel

Ein faszinierendes Mineral

Über Inhaltsstoffe und Qualität

Andere Heilerden

Einkauf & Lagerung

Zitrone und Zitronensäure

Ein vielseitiges Früchtchen

Zweierlei Säuren

Synthetische Zitronensäure

Zitronensäure und Aluminium

Einkauf & Lagerung

Von Kopf bis Fuß: Körperputz

Badekultur mit langer Tradition

Der lange Weg zur effizienten Körperreinigung

Moderne Körperpflege und ihre Schattenseiten

Gesundheit beginnt im Mund

Mundreinigung

Atmung

Schleimhäute gesund erhalten

Basispflege

Infektabwehr

Magen, Darm & Blase stärken

Gutes für Haut & Haare

Lieber weniger als mehr

Gesichtspflege

Haarpflege

Ohrenpflege

Deodorants

Bäder

Tretkuren

In Haus & Garten: Lebensputz

Womit putzen Sie?

Die kunterbunte Welt der Reinigungsmittel

Alles sauber im Haushalt

Küche & Bad reinigen

Geschirr spülen

Textilien reinigen

Rund um Garten, Balkon und Terrasse

Gesunde Erde ist das A und O!

Bionahrung für den Boden

Wertvoll: gutes Wasser

Mehr Tipps rund um den Garten

Haustiere pflegen

Ein gesunder Lebensraum

Hilfe bei Alltagsbeschwerden

Zeolith für magen und Darm

Schönes Fell und gesunde Haut

Ein Wort zum Schluss

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Alles sauber … oder was?

Diese Frage, liebe Leserin und lieber Leser, die der Buchtitel so salopp stellt, ist keine rhetorische, sondern ganz konkret gemeint. Und es gibt in diesem Buch unzählige Antworten.

Ich möchte wirklich mit Ihnen zusammen sauber machen, und das von innen und außen: Körper, Wohnräume, Garten, Haustiere, Gewissen … mit allem, was noch so dazugehört. Zugegebenermaßen hört sich das vielleicht etwas ungewöhnlich an und ist auf den ersten Blick auch nicht wirklich cool. Denn mal ganz ehrlich: Wer will schon gern vom Putzen sprechen, seine Freizeit damit verbringen und auch noch ein Buch darüber lesen? Vielleicht kann ich Sie ja motivieren, wenn ich Ihnen erzähle, was mich dazu bewegt hat, dieses Buch zu schreiben: ganz klar die Reinheit – und zwar echte Reinheit und nachhaltige Sauberkeit!

Der Preis der Sauberkeit

Als ich angefangen habe, für das Buch zu recherchieren, ahnte ich nicht, wie groß und wie schmutzig der Preis tatsächlich ist, den wir für vermeintliche Sauberkeit jetzt und in Zukunft zahlen. Wir schäumen, schrubben und scheuern mit immer innovativeren, bunteren Neuheiten und Marketinghits – ob mit Pods, Tabs oder Disks, Gels oder Sprays.

Die leuchtenden Farben der Reinigungsmittel für Haushalt und Kosmetik, die vollmundigen Versprechen und die verführerischen Düfte leiten uns komplett fehl. Mit Verlaub: Wir machen damit nicht wirklich sauber, sondern hinterlassen sehr viel Dreck: lauter Stoffe, die ökologisch nicht abbaubar ist. Unsere Klärwerke sind am Limit und können die Haushaltsabwässer nicht mehr ausreichend gereinigt in die Natur zurückleiten. Durch unsere Art des Saubermachens verschmutzen wir das komplette Ökosystem. Es lohnt sich also wirklich, einen zweiten Blick auf dieses scheinbar schrullige Thema zu werfen.

Was ich Ihnen schon an dieser Stelle versprechen kann: Wir wischen hier nicht nur oberflächlich durch, sondern wir reinigen wirklich porentief und räumen nebenbei mit konventionellen Putzmethoden auf.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Meine Schlüsselfrage lautet: »Ist wirklich alles sauber, was glänzt?« Meine Antwort lautet: »Nein« – und das mit drei Ausrufezeichen!!!

Fangen wir erst einmal damit an zu definieren, was genau mit »sauber« gemeint ist.

Zum einen beschreibt »sauber« bei Räumen, Gegenständen und Personen, dass sie frei von Unrat und Schmutz jeder Art sind.

Es bedeutet aber auch, dass etwas nett anzusehen, rein, strahlend und wohlduftend ist.

»Sauber« geht jedoch noch viel tiefer. So wird ein moralisch einwandfreies Verhalten auch als »sauber« bezeichnet.

Es hört sich also durchaus so an, als wäre Reinheit eine Frage der Ehre, denn wer will nicht gut riechen, eine weiße Weste haben und strahlen, was das Zeug hält?

Wir sind wahrscheinlich die sauberste, zugleich aber auch die schmutzigste Generation, die je auf diesem Planeten gelebt hat. So wie wir putzen – ob unseren Körper, unsere Wäsche, unseren Haushalt oder unser sonstiges Umfeld – schädigen wir unsere Umwelt und unseren eigenen Organismus massiv.

Eine schlechte und eine gute Nachricht

Der Blaue Planet, unsere Erde, verfügt über großartige Selbstreinigungsmechanismen für die Luft, das Wasser und den Boden. Die natürlichen ökologischen Kreisläufe sind unglaublich brillant ausgetüftelt und mit enormem Fassungsvermögen ausgestattet. Aber sie kommen bald nicht mehr hinterher.

Dies ist die wirklich schlechte Nachricht: Das ökologische Gleichgewicht gerät in Schieflage. Das Ökosystem zur Aufbereitung und Wiederverwertbarkeit der lebensnotwendigen Elemente wie Luft, Wasser und Erde ist erschöpft. Es braucht eine Auszeit und die Möglichkeit, sich zu regenerieren und wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Wir müssen deshalb jetzt handeln, denn die Verschmutzung schreitet allzu schnell voran, und die Selbstreinigungsmechanismen werden immer schwächer. Das bedeutet, dass sich die Probleme auf Dauer potenzieren. Die zunehmend schlechte Qualität unseres Wassers, unserer Luft und unserer Böden wird uns nachhaltig teuer zu stehen kommen.

Die gute Nachricht aber lautet: Wir alle könnten mit wenig Aufwand etwas dazu beitragen, unseren Planeten zu entlasten. Wir können unser Umfeld und uns selbst schonend pflegen und wieder ein wertvoller Teil dieses wunderbaren Ökosystems werden.

Angenommen, wir alle würden in unseren Haushalten weniger chemische Reinigungsmittel verwenden: Dann hätten wir einen großartigen, nachhaltigen Beitrag geleistet. Weniger synthetische Duftstoffe, Parfüme, Formaldehyde, Paraffine, Parabene, Alkohole, Sulfate, Mikroplastik, Kunststoffverbindungen, Erdöltenside, Polyethylenglycol, Ethylendiamintetraessigsäure, Triclosan, Ammoniumverbindungen, Konservierungsstoffe, Lösungsmittel und Chlor – das wäre ein großer Fortschritt!

Die Verschmutzung nimmt ihren Lauf

In Kläranlagen werden diese bedenklichen Substanzen nur teilweise aus dem Abwasser herausgefiltert. Der Rest verbleibt und kann nicht abgefiltert werden, zum Beispiel Polymere, flüssiges Plastik und Kunststoffe, die oft in Waschmitteln enthalten sind. Das bedeutet, dass mehr und mehr dieser Stoffe in den natürlichen Wasserkreislauf und somit in unserer Wasser, Trinkwasser, Regenwasser, in unsere Erde und unser Gemüse gelangen.

100 Anwendungen, 5 Multitalente

In diesem Buch stelle ich Ihnen über 100 Anwendungsmöglichkeiten und Rezepte vor, mit deren Hilfe alles blitzeblank wird, von außen und innen, und das nachhaltig und mit System. Im Großen und Ganzen brauchen Sie dafür nur fünf Mittel natürlichen Ursprungs – wahre Multitalente, die ich Ihnen gleich ausführlich vorstelle. Ob zur Körperpflege, zum Entgiften, für gesunde Schleimhäute oder zur Darmsanierung, fürs Fensterputzen oder Wäschewaschen, zur Garten- oder Haustierpflege – diese fünf sind universell einsatzbar: Zeolith, Natron, Effektive Mikroorganismen, Zitronensäure und H2O2. Mit ihnen können wir eine Symbiose von Sauberkeit und Leben eingehen und zudem aktiv an der Zero-Waste-Bewegung teilnehmen, also möglichst null Abfall produzieren.

In der Natur gibt es übrigens keinen Abfall. Alles hat seinen Sinn, alles folgt einem cleveren Kreislauf. Tote oder verbrauchte organische Stoffe werden umgewandelt und wieder zu fruchtbarer Erde.

Sauber, sauberer, am saubersten

Wie bei fast allem gibt es selbstverständlich auch Steigerungen von »Sauberkeit«: Reinigung, Desinfektion und Sterilisation.

Reinigung heißt Eindämmung der Vermehrung von eventuell krankheitserregenden Mikroorganismen. Desinfektion bezeichnet eine stärkere Reduzierung und Inaktivierung von Krankheitserregern. Sterilisation bedeutet Freiheit von vermehrungsfähigen, krankheitserregenden Keimen.

Gerade in unserer heutigen Zeit, insbesondere durch die Coronapandemie, ist der Wunsch nach Sauberkeit und Keimfreiheit größer geworden. Selbstverständlich ist Hygiene eine wichtige Maßnahme für den Erhalt unserer Gesundheit und bietet Schutz vor Infektionen. Aber beim Einsatz von Desinfektionsmitteln gilt: Gewusst wie und warum!

Vorsicht, Falle! Nepper, Schlepper, Bauernfänger …

In vielen Haushalten kommen immer öfter bedenkliche oder aggressive Reiniger zum Einsatz, die versprechen, 99,9 Prozent aller Bakterien und Viren zuverlässig zu beseitigen.

Aber was bedeuten in diesem Fall eigentlich 99,9 Prozent? Bei Bakterien sollte diese Prozentzahl auf jeden Fall in ein Verhältnis zu der Gesamtmenge an Mikroorganismen gesetzt werden. Nehmen wir zum Beispiel die Bakterien in einer Waschmaschine mit voller Trommel: Wir können davon ausgehen, dass hier circa eine Milliarde Bakterien versammelt sind. Bei einer Reduktion von 99,9 Prozent, die nun abgetötet werden sollen, bleiben immer noch circa eine Million Bakterien. Das heißt, Desinfektion ist das nicht.

Wer seine Wäsche möglichst keimfrei haben möchte, der sollte sie zum Trocknen in die Sonne hängen und danach bügeln.

Dabei ist es gar nicht zwingend nötig, dass unsere Wäsche frei von Keimen und Bakterien ist. Im Gegenteil, denn in einer völlig sterilen Umgebung könnten wir nicht leben, das wäre vielmehr letztlich tödlich für uns.

Die in unseren Haushalten verwendeten »Superreiniger« mit ihren unglaublichen Mengen an Desinfektionsmitteln, all die Hygiene- und Weichspüler und Putzmittel mit Chlor sind also oft nicht nur überflüssig, sondern können sehr schädlich für unsere Gesundheit sein.

Unser Immunsystem mag es nicht keimfrei

Keimfrei ist zwar fast zu einen Synonym für sauber geworden, hat aber auf Dauer fatale Auswirkungen auf unser Immunsystem. Anders als in Arztpraxen oder in Krankenhäusern muss unser häusliches Umfeld nicht keimfrei desinfiziert sein.

Ein Zuviel an Desinfektion kann zu Krankheiten führen, Auslöser für Allergien oder Ekzeme sein und unser Immunsystem, speziell unser Mikrobiom im Darm, aus dem Gleichgewicht bringen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die weitverbreitete Verwendung von antibakteriellen Mitteln zu Resistenzen bei Mikroorganismen führen können.

DIY: Handdesinfektion

Für alle, die auf Handdesinfektion nicht verzichten möchten oder können, stelle ich hier zwei effektive, aber schonende Mittel vor, die schnell selbst gemacht sind. Wie bei allen Do-it-yourself-Rezepten behalten Sie so die Kontrolle über die Art und Qualität der Inhaltsstoffe.

Die konventionellen Desinfektionsmittel werden mit vergälltem Ethanol oder Isopropylalkohol hergestellt. Vergällt bedeutet, dass der Alkohol durch Zusatzstoffe ungenießbar gemacht wurde. Dadurch entfällt die Alkoholsteuer, was für die Verkäufer- und Herstellerseite natürlich ein Vorteil ist. Als Vergällungsmittel wird in Deutschland meist Butanon (Methylethylketon, abgekürzt MEK) eingesetzt, und zwar 1 Liter auf 100 Liter Ethanol.

Aus meiner Sicht ist das eine Verunreinigung des ursprünglich guten Produkts – mit bedenklichen Konsequenzen. Butanon ist neben Aceton eines der wichtigsten industriell genutzten Ketone. Die farblose Flüssigkeit mit einem acetonähnlichen Geruch wird vor allem als Lösungsmittel eingesetzt. Der Stoff reizt die Augen und die Atemwege. Bereits bei einer Temperatur von 20 °C kommt es schnell zu einer toxischen Kontamination der Luft. Eine Einwirkung auf die Augen oder die Haut ist an Rötungen und Schmerzen zu erkennen.

So ein Mittel ist für mich »sauber etikettierter Dreck«. Deshalb mische ich mir meine Reinigungs- und Pflegemittel lieber selbst und freue mich über jeden, der auch auf Inhaltsstoffe und ihre Wirkung achtet.

Handdesinfektionsmittel
Supereinfach & effektiv
Rezeptvariante 1:

400 ml Weingeist 96,5 % (unvergällter Alkohol)

25 ml H2O2 (Wasserstoffperoxid) 3 %

Rezeptvariante 2:

Effektiv mit Pflege:

400 ml Weingeist 96,5 % (unvergällter Alkohol)

25 ml H2O2 (Wasserstoffperoxid) 3 %

8 ml pflanzliches Glycerin

50 ml destilliertes Wasser

 

außerdem: Ein 500-ml-Becherglas zum Mischen und

eine Flasche zum Abfüllen

Einfach die jeweiligen Zutaten mischen, abfüllen – und das Beschriften nicht vergessen!

Wie Sie destilliertes Wasser selbst herstellen können, habe ich in meinem Buch »Kann ich selbst, mach ich selbst« beschrieben.

Greenwashing

Bevor wir gleich die Ärmel hochkrempeln und uns ins Vergnügen stürzen, möchte ich noch kurz eine relativ neue »Reinigungstechnik« ansprechen: das Greenwashing. Leider ist das ein Faktor beim Thema Sauberkeit, mit dem wir uns beschäftigen müssen. Wörtlich übersetzt bedeutet es »Grünwaschen«, gemeint ist, »sich einen ›grünen‹ Deckmantel umhängen«. Auf kritisch-ironische Weise bezeichnet man so eine neue Art der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung, die Unternehmen ein umweltfreundliches und verantwortungsvolles Image verleihen soll. Hier wird rhetorisch und optisch manipuliert, um den Produkten oder Methoden eine »weiße Weste« zu verschaffen.

Wortzauber im Sauberdschungel

Qualitätsbeglaubigungen werden selbst kreiert und mit Begriffen wie »nachhaltig« und »ökologisch« versehen. Solche Wörter sind aber weder eindeutig noch geschützt.

Der Begriff »nachhaltig« hat zum Beispiel konträre Bedeutungen: zum einen »ökologisch wertvoll«, zum anderen »ökologisch nicht wertvoll«. Nachhaltig zu sein bedeutet nur, etwas auf Dauer in irgendeiner Weise zu beeinflussen oder zu belasten – ob dies nun in einer positiven oder negativen Weise geschieht, beschreibt der Begriff allein leider nicht!

Zudem gibt es ständig neue, sehr kreativ erfundene und irreführende Symbole, Gütesiegel und Zertifizierungen von mehr oder weniger unseriösen Instituten. Solche Labels haben praktisch keinen Aussagewert. Das gilt für die Kosmetik- und die Waschmittelindustrie gleichermaßen. Ein grüner Kreis um einen Baum, ein grünes Dreieck mit Pfeil, ein Kolbenglas mit grünem Blatt – wer von uns weiß schon, wie die seriösen Originalzertifizierungen aussehen?

In diesem Informationsdschungel und Schönredesystem fühle ich mich als Verbraucherin komplett ungeschützt. Ich versuche also, meinen eigenen Weg zu gehen, und hoffe, damit meinen ökologischen Fußabdruck nachhaltig so klein wie möglich zu halten.

Weniger ist mehr

Mein Motto lautet: Weniger ist mehr! Alle Rezepte und Anwendungen sind eine entsprechend saubere Sache. Mit meinen fünf Multitalenten können wir rundum sauber machen – den Körper von innen und außen reinigen, den gesamten Haushalt putzen, den Garten und unsere Haustiere pflegen.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude beim Lesen dieses Buchs und vor allem auch bei der praktischen Anwendung der Rezepte und Tipps.

Natürliche Kreisläufe

Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Leben und Tod, Fotosynthese und Regeneration – alles geschieht in Zyklen, eines hängt vom anderen ab. Würden wir diese faszinierenden Kreisläufe des Lebens bewusster wahrnehmen und mehr wertschätzen, dann könnten wir sie auch besser schützen und bewahren.

Unser Wasser

Unser größter täglicher Luxusartikel ist kristallklar: reines, ungetrübtes Wasser. Aber wissen Sie eigentlich, woher es kommt, wie viel es davon gibt und wie lange es schon unterwegs ist? Und ist Ihnen bewusst, wie kostbar und schützenswert es ist?

Wasser ist Leben

Unsere Erde wird auch der Blaue Planet genannt, weil sie aus dem All betrachtet blau leuchtet: Etwa 71 Prozent der Oberfläche sind mit Wasser bedeckt. Dieses Wasser geht nie verloren. Von Anfang an stand immer die gleiche Menge Wasser auf unserem Planeten zur Verfügung. In einem niemals pausierenden Kreislauf ist es nur von Zeit zu Zeit in anderen Aggregatzuständen unterwegs.

In der schlausten und faszinierendsten Wiederaufbereitungsanlage – der Natur – wird das Wasser ständig gefiltert, mineralisiert, kondensiert und neu verteilt, um dann zu unserem Trinkwasser zu werden. Wussten Sie, dass wir dasselbe Wasser trinken, das schon die Dinosaurier vor Millionen von Jahren getrunken haben? Und dass es auch dasselbe Wasser sein wird, das die Menschen und Tiere, die nach uns kommen, trinken werden? Genau deshalb ist es so wichtig, den Wert von Wasser zu schätzen und eine gute Wasserqualität aufrechtzuerhalten. Das Schöne daran ist: Jeder von uns kann etwas dazu beitragen!

1 Verdunstung: Die Sonne ist die treibende Kraft für den Wasserkreislauf. Sie erwärmt das Wasser der Meere und Seen, sodass Wasserdampf entsteht, der aufsteigt.

2 Kondensation: In der kalten Höhenluft verwandelt sich der Wasserdampf in kleine Wassertropfen. Diese docken an Staubkörnern in der Luft an und werden so zu Wolken. Der Wind trägt die Wolken über das Land.

3 Niederschlag: Kleine Wassertröpfchen in den Wolken verbinden sich zu größeren Tropfen. Steigen die Wolken weiter in kältere Luftschichten auf, sind diese Tropfen irgendwann zu schwer, und die Wolken entleeren sich. Der Niederschlag kann als Regen, Schnee oder Hagel zur Erde fallen.

4 Versickerung: Ein Teil des Wassers fließt wieder in Seen und Flüsse, der andere Teil versickert und stößt irgendwann auf lehm- und tonhaltige Erdschichten. Dort staut es sich und wird zu Grundwasser.

5 Trinkwasser: Dieses Grundwasser wird in Brunnen gesammelt und dann in die Wasserwerke gepumpt, wo es zu Trinkwasser aufbereitet wird.

6 Abwasser: Nach dem Duschen, Waschen, Kochen und ­Putzen fließt es als schmutziges Abwasser in die Kläranlagen. Hier wird es mit Sand und anderen Filtern gereinigt und wieder in Bäche, Flüsse und Seen geleitet. Auf diesem Weg fließt es irgendwann ins Meer – und alles beginnt von vorn.

So verschmutzen wir unser Trinkwasser

Wasser ist unser Lebenselixier. Doch wir benötigen es nicht nur zum Trinken, sondern auch für vieles andere – ob zum Kochen, Waschen und Putzen oder zur Produktion unzähliger Dinge, seien es Kleidung, Kosmetik, Medizin oder Lebensmittel.

Gerade bei der industriellen Massenproduktion verbrauchen wir heutzutage viel Wasser. Durch chemische Fertigungs- und Produktionsabläufe wird das Wasser dabei stark verschmutzt. So kommt es zu einer immer größeren Belastung des Wasserkreislaufs.

Unser Grundwasser wird durch Chemikalien und Giftstoffe belastet, auch zum Beispiel durch die landwirtschaftliche Intensivnutzung, vor allem die Massentierhaltung. Dünger, Gülle mit Antibiotikaresten, Pestizide, Herbizide, aber auch Straßenabwässer mit Reifenabrieb und Auftausalzen sowie Erdölprodukte, Schwermetalle, Mikroplastik und viele andere schädliche Stoffe gelangen in unser Grundwasser.

Diese massive Schadstoffbelastung können die natürlichen Filter irgendwann nicht mehr bewältigen. Deshalb wird unsere Wasserqualität immer schlechter – und das nachhaltig und mit verheerenden Auswirkungen. Eines Tages wird das Wasser für alle unbrauchbar sein. Denn verschmutztes Wasser verursacht Krankheiten. Schon jetzt werden Millionen Menschen jährlich dadurch krank oder sterben daran.

Reinigung von außen und innen

Um uns gründlich reinigen zu können, benötigen wir – das ist bestimmt unumstritten – Wasser. Das feuchte, klare Element brauchen wir aber nicht nur zur äußerlichen Reinigung, sondern auch zur innerlichen. Es ist nicht nur unser wichtigstes Lebensmittel, sondern auch unser wichtigstes innerliches Reinigungsmittel.

Jeder von uns hat schon x-mal gehört, dass wir mindestens zwei bis drei Liter Wasser am Tag trinken sollten, damit unser Organismus richtig funktioniert. Mit dieser Menge sorgen wir für Organgesundheit und einen intakten Stoffwechsel. »Gänsewein« ist also elementar!

Der menschliche Organismus besteht zu großen Teilen aus Wasser: zu etwa 85 Prozent bei Säuglingen und 70 Prozent bei Erwachsenen. Da wir regelmäßig Wasser ausscheiden, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Wasser ist zum Beispiel auch Bestandteil unseres Blutes und daher für den Nährstofftransport zu den Zellen sowie für den Abtransport von Stoffwechselendprodukten nötig. Funktioniert das reibungslos, fühlen wir uns fitter und gesünder, sind leistungsfähiger und konzentrierter.

Was wir tun können

Wasser ist die kostbarste Flüssigkeit, die es gibt. Zwar ist es in unseren Breiten selbstverständlich, mit freiem und unbegrenztem Zugang zu Wasser zu leben, aber das wird wahrscheinlich nicht für immer so bleiben. Momentan öffnen wir den Hahn oder die Flasche, und das kostbare H2O sprudelt. Genießen wir das! Aber handeln wir mit Respekt, auch wenn uns gutes Wasser (noch) unbegrenzt zur Verfügung steht. Es ist ein Luxus, und damit er uns erhalten bleibt, sollten wir dringend auf unseren eigenen Wasserverbrauch und -missbrauch achten.

Ich möchte den Verbrauch von Wasser nicht nur in Litern messen, sondern auch am Grad der Verschmutzung, den das Ökosystem bewältigen muss. Alles, was wir in die Waschmaschine, den Geschirrspüler, das Klo, die Badewanne und die Natur gießen, verschwindet ja nicht wirklich, sondern muss wieder gereinigt werden und fließt letztendlich in unsere Meere, also zurück in den Wasserkreislauf.

Wir unterscheiden zwar zwischen Trinkwasser, Meerwasser, Seewasser, Regenwasser, Kondenswasser, Abwasser, Quellwasser, Schmelzwasser, Gletscherwasser, Grundwasser, Brunnenwasser, Sickerwasser und so weiter. Aber global gibt es diese Trennung überhaupt nicht. Deshalb sollten wir Wasser ganzheitlich betrachten. Die Trennung halte ich für gefährlich, denn so verstehen wir nicht, dass alles aus einem Becken kommt und letztendlich dasselbe ist!

Auch wenn die Industrie weltweit einen großen Anteil an der Wasserverschmutzung hat, ist es trotzdem sinnvoll, wenn wir alle – also Milliarden von Menschen – Wasser schützen, indem wir es selbst nicht mit Giftstoffen verseuchen. Deshalb gibt es in diesem Buch ganz viele Rezepte, egal ob für den Hausputz oder zur Körperreinigung, mit natürlichen und biologisch abbaubaren Zutaten, die unser Wasser nicht nachhaltig negativ belasten und trotzdem alles schön reinigen.

Unser Boden

Der Erdboden ist sozusagen die Haut unseres Planeten, ohne ihn gäbe es all das, was wir kennen, nicht. Schauen wir uns einmal an, wie sich Erde zusammensetzt, was sie benötigt, um uns mit Nährstoffen zu versorgen – und was wir selbst täglich zu einem gesunden und sauberen Boden beitragen können.

Mutter Erde

Der Erdboden ist ein lebendiger Organismus. In und auf ihm gedeihen unsere Lebensmittel, er speichert und filtert Regenwasser, er bietet uns Halt und vieles mehr. Weil er die Grundlage unseres Lebens ist, sprechen viele Kulturen von »Mutter Erde«, denn Erde nährt uns und Erde heilt uns. Sie ist das Fundament unserer Existenz und der Lebensort von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen.

Wir sprechen zwar meist einfach von »Erde«, wenn wir die Bodensubstanz meinen, aber auf unserem Erdball gibt es ganz unterschiedliche Arten von Erden, Böden und Gesteinen. Diese sind sowohl auf den sieben Kontinenten als auch regional ganz verschieden in Farbe und Zusammensetzung. Auch in Deutschland gibt es diverse Erdarten. Hier ist der Boden eher hell und enthält in Norddeutschland besonders viel Sand, in Süddeutschland ist der Lehm- und Tonanteil höher.

Das Farbspektrum der Erden dieser Welt reicht von hellgelb, orange und dunkelrot über grün, grau und weiß bis zu schwarz – je nach Zusammensetzung. Es gibt zum Beispiel die Terra rossa, einen roten Boden in der Region rund ums Mittelmeer, und in Australien den blutroten Sand des Ayers Rock. Terra preta, die Schwarzerde, finden wir in Brasilien, Ecuador und Ghana, aber auch in Schweden.

So reinigt sich die Erde selbst

In der Erde vollzieht sich ein wichtiger biologischer Kreislauf, der eigentlich ganz leicht zu verstehen ist. Ich möchte ihn hier kurz beschreiben, um deutlich zu machen, wie oft wir Menschen ihn unterbrechen. Meiner Meinung nach passiert das meist durch Unwissenheit und weil wir falsche Vorstellungen von »sauber« und »aufgeräumt« haben.

Alles kommt von Mutter Erde und kehrt zu ihr zurück

In der Natur gibt es wie gesagt keinen Abfall, alles hat seinen Sinn, alles geschieht in Kreisläufen. Pflanzen und Bäume wachsen und enthalten Nährstoffe, bis sie verblühen und sterben. Dann werden alle toten organischen Stoffe von Bodenlebewesen, zum Beispiel von Mikroorganismen oder unserem Freund, dem Wurm, in Humus umgewandelt, in eine schwarze, fruchtbare Urerde.

Die wissenschaftliche Definition von Humus ist »die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Substanzen, die sich im Erdboden befinden«. Diese Substanzen sind nicht nur Überreste von Pflanzen und Pilzen, sondern auch von toten Tieren und Bakterien. Die in der oberen Bodenschicht aktive Bodenflora und -fauna wandelt sie zu Nährstoffen für die anderen Pflanzen um (siehe Grafik). Das ist dann Bodenfruchtbarkeit – dank der großartigen, unermüdlichen Arbeit der Bodenbewohner!

Für eine nährstoffreiche, gesunde Erde ist es sehr wichtig, dass wir unsere Gärten und Beete nicht zu »sauber« halten, also die Blätter im Herbst nicht wegkehren, denn all die Lebewesen im Boden brauchen ihr Futter. Im Gegenzug bekommen wir fruchtbaren Boden. Das ist ein wirklich sehr sauberer Kreislauf.

Ein Loblied auf den Regenwurm

Dieser Lieferant von feinstem Humus wurde im 16. Jahrhundert noch »reger Wurm« genannt, weil er so eifrig und fleißig arbeitet. Er kann bis zu 20 Blätter in einer Nacht in seine Wohnröhre ziehen, um sie als Nahrung zu verwerten. Außerdem arbeitet er Nährstoffe in die Erde ein.

So ein Boden mit vielen Regenwurmgängen bringt noch andere Vorteile mit sich. Es staut sich zum Beispiel keine Nässe auf ihm, sondern die Erde kann den Regen aufsaugen wie ein Schwamm. Auch Pflanzenwurzeln und wichtige Bodenorganismen haben es in lockerem Boden leichter.

Schutz für den Boden

Boden erfüllt also vielfältige Aufgaben für die Natur und den Menschen. Seit 1999 werden diese Aufgaben gesetzlich geschützt. Das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) wurde ins Leben gerufen, um die Funktionen des Bodens für zukünftige Generationen zu sichern oder wiederherzustellen.

By the way: Genau aus diesem Grund sollten Schottergärten generell verboten werden. Sie gelten zwar gerade als schick, sehen sauber und aufgeräumt aus, sind aber alles andere als das. Denn sie unterbrechen den natürlichen Reinigungsmechanismus von Wasser, Erde und Luft. Und Bienen, Schmetterlinge und Co werden sich an diesen Orten nicht laben. Schottergärten sind nachweislich schlecht für den Erhalt der Artenvielfalt und selbstverständlich auch für unser Klima. Außerdem wurde bisher noch viel zu wenig thematisiert, welche Auswirkung solche Plätze auf die menschliche Psyche haben können. Diese Art der »Sauberkeit« lässt eher negative Gedanken aufkommen als die Entspannung und Freude, die wir so dringend brauchen und in der Natur und im Garten auch sonst empfinden. Aber das nur nebenbei.

Wichtig

Das Problem in unserer heutigen Zeit ist, dass wir Sauberkeit, Reinheit, Gepflegtheit einfach komplett falsch definieren. Damit schädigen wir unseren Lebensraum, unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Wir schneiden uns ins ­eigene Fleisch! Wir beuten unsere Erde aus, verbrauchen die Rohstoffe und stehen dann mit ausgelaugten Böden, verunreinigtem Wasser und verschmutzter Luft da.

Verschmutzung durch intensive Landwirtschaft

Durch die Art, wie wir mit unseren Böden umgehen, verschmutzen wir auch unser Grundwasser. Wir denken, dass alles, was wir nicht mehr sehen, nicht mehr da ist. Wenn wir aber etwas auf dem Beet oder auf dem Feld verteilen, in den Ausguss schütten, in der Toilette hinunterspülen oder unterirdisch als Sondermüll lagern, dann ist es nicht wie von Zauberhand verschwunden. Ende, aus, Mickymaus! Nein, es ist noch da und gelangt durch unser Grundwasser und den natürlichen Kreislauf irgendwann zu uns zurück.

Früher betrieb man Viehzucht und Pflanzenwirtschaft am selben Ort. Die Ausscheidung der Tiere, die Gülle, diente als Dünger auf dem Acker, und so konnte der Bodenkreislauf aufrechterhalten werden. Heute ist das aufgrund der intensiven Landwirtschaft nicht mehr so, weil die Futtermittel überregional produziert werden. Sie kommen aus verschiedenen Teilen der Welt und werden dann in riesigen Intensivställen verfüttert. Die Folge: Es sammeln sich hier Unmengen an Mist und Gülle an.

Für die Nährstoffe beginnt jetzt eine Sackgasse, denn dort, wo so viele Tiere gehalten werden, reichen die Äcker der Umgebung nicht aus, um die Nährstoffe der Unmengen an Gülle aufzunehmen. Spätestens jetzt fängt die Verschmutzung an, denn was die Pflanzen auf den Äckern (wie es der normale Kreislauf vorsieht) nicht mehr aufnehmen können, reichert sich im Boden an und landet zum Beispiel als Nitrat im Grundwasser. Das läuft dann in unsere Flüsse, und wie es von dort in unseren Lebenskreislauf kommt, haben Sie im Wasserkapitel gesehen.

Dieser Prozess verursacht aber noch einen weiteren Verschmutzungskreislauf, denn dort, wo Futterpflanzen intensiv angebaut werden, aber nicht als Gülle zurück auf den Acker und in den Kreislauf kommen, entsteht ein Nährstoffmangel. Dieser wird dann mit Kunstdünger ausgeglichen – und zieht meist eine Behandlung mit Pestiziden nach sich. Zudem ist Phosphor, der zur Düngerherstellung gebraucht wird, ein mittlerweile knappes Element.

Weshalb ist das für unser Reinigungsbuch von Bedeutung? Weil eben alles zusammenhängt!

Unsere Luft

Was ist Luft eigentlich? Wo kommt sie her? Wenn sie rein und klar ist, können wir sie weder sehen noch riechen oder schmecken. Dennoch ist die Luft vorhanden – und wir atmen sie meistens völlig unbewusst ein. Ohne sie können wir nicht leben.

Wie wir atmen

Unsere Atemmuskulatur sorgt dafür, dass die Luft eingesogen wird. Das Zwerchfell, ein starker Muskel unterhalb der Lunge, bewegt sich nach unten, wodurch ein Unterdruck in der Lunge entsteht und Luft automatisch einströmt; Brustkorb und Lungenflügel weiten sich. Beim Ausatmen zieht sich die Lunge wieder zusammen, und die Luft entweicht. Dieser Ablauf wird vom Gehirn gesteuert und passiert bei einer erwachsenen Person 10- bis 20-mal pro Minute. Wir können nur sehr begrenzt auf Vorrat (ein)atmen, denn Atmung ist ein regelmäßiger Vorgang; aber wir können die Atemfrequenz und -tiefe bewusst steuern.

Atmung dient dem Gasaustausch

Was passiert nun mit der von uns eingeatmeten Luft? Sie strömt über die Luftröhre zu den Bronchien und von dort in die Lungenbläschen. Diese sind mit einem Netz von hauchdünnen Blutgefäßen umgeben, durch die der Sauerstoff aus der Luft ins Blut gelangt und so in unserem Körper verteilt wird – pro Atemzug etwa 300 Milliliter Sauerstoff. Ihn braucht unser Organismus dringend für die Energiegewinnung.

Im Gegenzug wird CO2 ausgeatmet, das beim Zellstoffwechsel entsteht und für unseren Organismus in größeren Mengen schädlich wäre. So dient das Ausatmen der inneren Reinigung.

Das ist die eine Art des Sauerstoff-Kohlen(stoff)-dioxid-Austauschs, der in einem ständigen Kreislauf passiert. Ein Mensch braucht 9 000 bis 12 000 Liter Luft am Tag. Die Pflanzen sorgen dafür, dass sie mit Sauerstoff angereichert wird – das ist die andere Art des Gasaustauschs.

Ohne Sauerstoff kein Leben

Luft wird oft als Element bezeichnet, ist aber eigentlich gar keins. Wir meinen damit das Gasgemisch der Erdatmosphäre. Es setzt sich aus rund 21 % Sauerstoff (O2), 78 % Stickstoff (N2), 1 % Edelgas Argon (Ar) und 0,04 % Kohlendioxid (CO2) zusammen.

Wo kommen diese Luft und der darin enthaltene Sauerstoff eigentlich her? Luft, so wie wir sie heute kennen, hat die Erde nicht von Anfang an umhüllt. Die Atmosphäre wurde über mehrere Milliarden Jahre gebildet. Unser Planet war früher einmal sehr heiß, und aus dem Erdinneren stiegen verschiedene Gase auf. Dazu gehörten Kohlendioxid und vor allem Wasserdampf, aber kein Sauerstoff.

Nachdem sich in den Meeren kleine Lebewesen und auch grüne Pflanzen entwickelt hatten, entstand der Vorgang der Fotosynthese (siehe Grafik), bei der die Pflanzen sich ihre Nahrung in Form von Zucker (Glukose/Traubenzucker) selbst herstellen. Dabei wird Kohlendioxid aus der Luft verbraucht und nebenbei Sauerstoff produziert. Eine große Buche kann Sauerstoff für 20 Menschen pro Tag liefern.

So ernähren sich die Bäume und Pflanzen, produzieren Energie, reinigen unsere Luft und reichern sie mit dem für uns lebenswichtigen Sauerstoff an. Ist das nicht ein unglaublich faszinierender Recycling- und Reinigungsvorgang? So bekommen wir ganz lautlos frische Luft mit feinem Sauerstoff geliefert.

1 Die Fotosynthese findet in den grünen Blättern der Pflanzen und Bäume statt. Das gasförmige Kohlen(stoff)dioxid gelangt durch kleine Öffnungen auf der Blattunterseite ins Blattinnere.

2 Hier befinden sich die Chloroplasten, die den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll enthalten. Mithilfe von Sonnenlicht (Photonen) und Chlorophyll wandelt die Pflanze nun Kohlendioxid (CO2) aus der Luft und Wasser (H2O) aus dem Boden in Kohlenhydrate (Glukose/Traubenzucker) um.

3 Bei diesem chemischen Vorgang entstehen als Nebenprodukte Sauerstoff (O2) und Wassermoleküle. Beide können durch die Spaltöffnungen auf der Blattunterseite wieder entweichen.

4 Die Glukose dient der Pflanze als Nahrung und Baustoff und wird in alle Pflanzenteile transportiert.

Wie wir unsere Atemluft verschmutzen

Wie schön könnte also alles sein, denn das natürliche System ist perfekt ausgetüftelt! Doch es kommt an seine Grenzen – und zwar durch die von uns verursachte Luftverschmutzung.

Schadstoffe draußen

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben drei Millionen Menschen im Jahr vorzeitig, weil die Atemluft durch Abgase und Feinstaub verschmutzt ist. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle: die zunehmende Industrialisierung, die exzessive Landwirtschaft mit Massentierhaltung und die damit verbundenen Ammoniak- und Methanemissionen, der Verkehr (Autos und Lkws, Luft- und Schifffahrt), die Gewinnung elektrischer Energie, das Heizen mit fossilen Brennstoffen und vieles mehr. All das führt auch dazu, dass der CO2-Anteil in den letzten 200 Jahren um 40 Prozent angestiegen ist. Dies gilt als Hauptgrund für die Klimaerwärmung.

Schadstoffe drinnen

Was wir nicht unterschätzen sollten, sind all die Produkte, mit denen wir unsere Luft auch in Innenräumen verschmutzen: Klebstoffe, Druckertinte, Putzmittel sowie Kosmetika wie Parfüms, Körper- und Haarsprays sind mittlerweile für die Hälfte der Emmissionen in Industriestädten verantwortlich – nachzulesen in der Zeitschrift Science in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung der Klima- und Wetterbehörde NOAA