Alles über das Sternzeichen Steinbock - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Steinbock E-Book

Erich Bauer

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Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Steinbock von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! Der dem Element der Erde zuzuordnende Steinbock ist sehr ehrgeizig und zielstrebig in allem was er tut. Dieses Sternzeichen gilt als verantwortungsbewusst und taktvoll. Die Familie steht bei ihm an erster Stelle und bringt seine einfühlsame und sensible Ader zum Vorschein. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

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Seitenzahl: 221

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Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Steinbock

22.12.–20.1.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Steinbock von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

SteinbockDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man ein Steinbock?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Der Steinbock und seine GesundheitDie Schwachstellen von SteinbockgeborenenVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereGanz entspannt ganz weit obenDer vorgezeichnete WegWeltmeister im OrganisierenDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »steinbockhaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
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Steinbock

22. Dezember bis 20. Januar

Die Fakten

ElementErde als Urstoff allen Lebens. Struktur, Kristallisation, Festigkeit, Dauer, Ewigkeit.

 

QualitätKardinal

Drängend, dynamisch, durchsetzend, expansiv.

 

PolungMinus

Weiblich, Yin, konzentrierend, bewahrend, formierend.

 

 

SymbolikSteinbock als Wesen der Bergwelt, genügsam, ausdauernd.

 

Zeitqualität22. Dezember bis 20. Januar

Winter als Zeitabschnitt der Härte und Überlebensschulung.

 

HerrscherplanetSaturn als Vertreter der Wahrheit und Herrscher dessen, was ist.

 

Stärken

Sachlich, objektiv, gerecht, methodisch, zäh.

 

Reiseziele

Stadt Münster, Moskau, Port Said

Land Albanien, Afghanistan, Mexiko

Landschaft Gebirge, karge Landschaft

 

Magische Helfer

Farbe Weiß

Stein Schwarzer Edelonyx

Baum Eiche

Tier Eisbär

Duft Lorbeer

 

Die Persönlichkeit

 10 Durchsetzung

 4 Besitzstreben

 1 Kontakt

 7 Familie

 3 Genuss

 10 Pflicht

 4 Liebe

 9 Bindung

 5 Ideale

 10 Ehrgeiz

 4 Originalität

 6 Transzendenz

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Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher noch der Astrologe persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

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Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise – oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so viel zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof Isidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Laufe der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falschen Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede selbst noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie mitzuhalten und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und dort wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position den Gesetzen der Analogie folgend auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist darauf, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

In etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

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Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen dem 22. Dezember und dem 20. Januar durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Steinbock, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Steinbock« ist.

Wie wird man ein Steinbock?

Kinder des Himmels

Wer sich Anfang August unter dem nächtlichen Himmel auf die Suche nach dem Sternbild des Steinbocks macht, braucht einen Blick über weites, ebenes Land oder von einem Berg herab. Nur so kann er tief im Süden, ganz nah am Horizont, neun bis zehn schwach leuchtende Sterne erkennen, die das Auge wie selbstverständlich zu einem massiven Dreieck verbindet. Auf einer der Dreiecksspitzen befindet sich ein Fortsatz, eine Art Horn.

Albrecht Dürer (1471–1528) wurde von der Anordnung der Sterne und dem Namen »Steinbock« inspiriert und gestaltete in seiner Abbildung des Himmels ein mächtiges Tier mit großen, schweren Hörnern, das majestätisch und selbstzufrieden auf der gedachten Linie der Ekliptik kauert. Auch im Betrachter mag sich ein Gefühl erhabener Ruhe ausbreiten: Er begegnet dem Sinnbild des Steinbocks, der über dem Leben thront.

Kinder ihrer Jahreszeit

Wenn die Sonne für die nördliche Erde ihren tiefsten Stand erreicht hat und die Nacht am längsten verweilt, beginnt die unerbittliche Zeit des Winters. Eis und Schnee regieren das Land, bannen springendes Wasser und türmen es zu bizarren gläsernen Kaskaden auf. Wie ein weicher weißer Teppich fällt der Schnee und erstickt jeden Laut. Die Luft ist unendlich klar, und das Licht der Sonne bricht sich am gläsernen Schliff des Winters. Nachts finden selbst die Sterne einen funkelnden Widerschein im Spiegel der schneebedeckten Erde.

Das Leben flieht vor dem eisigen Hauch, zieht sich tief in Wurzeln und Samen zurück. Die Tierwelt verschläft in Löchern oder Höhlen ihre Zeit, ernährt sich von der gesammelten Nahrung des Sommers oder scharrt karges Moos und Rinde vom Baum ab.

Was den Winter überdauern will, muss geschaffen sein für die kalte Jahreszeit, braucht Härte, Ausdauer und die Fähigkeit, in seinem Innersten ruhend zu verharren.

Kinder der Kultur

Mit Beginn der Steinbockzeit im Dezember feierten die Völker Mitteleuropas die geweihten Nächte. Man nannte sie auch »Rauh-« oder »Zwischennächte«. Sie entsprechen dem scheinbaren Stillstand der Sonne und dauern zwölf Tage.

Die Bräuche waren von Land zu Land verschieden, aber immer feierte man symbolisch die ewige Lebenskraft. Vielerorts schnitt man jetzt Mistel, Efeu oder Tannenzweige ab. Diese immergrünen Pflanzen galten als Träger besonders magischer Kräfte. So schrieb Cäsar in einem Reisebericht über die germanischen Druiden, dass jene die Unsterblichkeit der Seelen auch mit Hilfe von frisch geschnittenen Mistelzweigen beschworen. Im Weihnachtsfest lebt dieser Glaube fort: Der geschmückte Tannenbaum ist ein uralter heidnischer Brauch in christlichem Gewand.

In der Dunkelheit der zwölf langen Nächte, während deren die Sonne bis zu sechzehn Stunden unter dem Horizont verweilt, suchte die archaische Seele der Menschen nach Zeichen unvergänglicher Lebenskraft. Denn in den Rauhnächten hatten die Geister der Verstorbenen und andere furchterregende Kräfte besonders viel Gelegenheit, ihr Unwesen zu treiben. Man nannte sie das »Totenvolk«, »Frau Holle« und »Perchta«, das »Nachtvolk« oder »Wodans Heer und seine wilden Reiter«. Um sie zu bannen, stellte man immergrüne Bäume auf oder überließ ihnen ein Opferschaf. In Italien gibt es noch heute den Brauch, beim Weihnachtsessen ein Gedeck für eine verstorbene Seele auf den Tisch zu legen. Selbst die beliebte Weihnachtsgans unserer Zeit war früher als Opfertier gedacht, und man darf ruhig vermuten, dass den Geschenken, die man am Heiligen Abend überreicht, ein Rest magischen Glaubens innewohnt, hierdurch den Zorn bei seinen Mitmenschen zu bannen.

Unsere heutigen Bräuche zur Silvesternacht haben ebenfalls uralte Wurzeln. So nannte man die »rauhen Nächte« auch »Lostage« oder »Schlussnächte«; und da man glaubte, in dieser Zeit sein zukünftiges Glück »auslosen« zu können, warf man zum Beispiel erhitztes Zinn oder Blei ins Wasser, um aus der Form die Zukunft zu erkennen. Auch das Feuerwerk in der Neujahrsnacht beruht auf dem Glauben, durch Lärm die bösen Geister zu vertreiben.

Mit dem Licht der wiederkehrenden Sonne, die jetzt täglich etwas länger über dem Horizont verweilt, sah man in die Zukunft – und man blickte zurück: In manchen Gegenden zahlte man das Gesinde aus, gab Lob und Tadel und legte über das vergangene Jahr Rechenschaft ab: was ausgegeben und was eingenommen wurde – und was letzten Endes übrig blieb. In unserer Zeit führt man Anfang Januar die Inventur durch.

Kinder der Tierwelt

Weil der Steinbock auf der Flucht vor den Menschen in immer entferntere Regionen der Bergwelt fliehen musste, ist er in der freien Natur sehr selten geworden. Bekommt man ihn in einem Naturschutzgebiet hoch droben auf einem Felsen noch zu sehen, gewinnt man den Eindruck, er throne über dem Leben. Viele Stunden lang kann ein altes Tier unbeweglich in die gleiche Richtung starren, und sein graubraunes Fell vermischt sich allmählich mit der steinernen Umgebung. Beim leisesten Geräusch, etwa einem fallenden Stein, entwickelt der Steinbock jedoch eine faszinierende Behendigkeit: Selbst senkrecht aufragende Felsen kann er überwinden, und er riskiert halsbrecherische Sprünge über tiefste Schluchten. Es gibt Tiere von der Größe kleinerer Pferde und mit einem Geweih von über einem Meter Länge. Die Männchen und die Weibchen mit ihren Zicken leben im Sommer in getrennten Herden. Nur während der Brunftzeit vermischen sich die Geschlechter.

Bei den Steinböcken herrschen klare Verhältnisse: Der stärkste Bock steht immer über dem Rest der Herde. Und auch die anderen folgen in ihrer Aufstellung dem erkämpften Rang. Kein Tier kann seinen Stammplatz verlassen, ohne einen erbitterten Kampf zu riskieren.

Steinbockherden halten sich an der Schneegrenze auf. Im Sommer leben sie daher oberhalb der Baumgrenze, folgen im Winter dem Schnee und steigen hinunter bis in versteckte Täler.

Der Steinbock ist der König der Berge. Dieser Ruf wurde ihm nicht nur aufgrund seiner Kraft und Beweglichkeit verliehen, sondern auch, weil er über allen anderen Tieren thront und weil er von üppiger Nahrung nahezu unabhängig ist. Die meiste Zeit lebt er von Flechten und Moos. Nur in der sehr kurzen Sommerzeit der Bergwelt genehmigt er sich frisches Gras. Der Volksmund nennt ihn daher auch den »König der Kargheit« oder »des einfachen Lebens«.

Man schrieb ihm darüber hinaus die Weisheit des Alters zu. In einer Berggeschichte regiert er im Rat der Tiere und ist so alt wie die Berge selbst. Oft betrachtet man ihn als Hüter und Wächter der Bergwelt. Ein Mensch braucht Kraft, Ausdauer, Mut und darf ein karges Leben nicht fürchten, um in den Lebensraum des Steinbocks einzudringen. Dort wird ihm das erhabene Gefühl zuteil, näher am Himmel und über den anderen zu stehen.

Es zieht sie hinauf

Von Steinböcken, den Tieren, weiß man, dass sie ein innerer Antrieb immer nach oben zieht. Diese optimale Distanz zur Welt drunten schenkt ihnen Schutz und Sicherheit. Genau dies ist auch das Geheimnis von Steinbockmenschen: Sie drängen hinauf, weil sie sich oben sicherer fühlen. Es entspricht ihrer Natur. Im Grunde können sie gar nicht anders.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass Steinböcke für das harte Leben an der Schneegrenze die besten Voraussetzungen aufweisen. Sie sind besonders widerstandsfähig gegen Kälte und Wind und extreme Futterverwerter, die wie gesagt sogar von Flechten leben können. Mit einem Satz: Sie sind mit äußerst wenig zufrieden. Steinbockmenschen besitzen im übertragenen Sinne die gleichen Fähigkeiten: Sie sind genügsam und widerstandsfähig. Oben zu sein entspricht einem tiefen Bedürfnis nach Eigenständigkeit, nach einem eigenen Platz und nach Selbstbestimmung. Im Grunde zieht es typische Steinbockmenschen hinauf, weil ihnen die »dünnere Luft« in der Höhe, die von den meisten anderen gemieden wird, besser bekommt.

Steinböcke kommen bereits mit der Fähigkeit zur Welt, unter schwierigen Bedingungen zu überleben. Aus meiner psychotherapeutischen Praxis weiß ich, dass viele Steinböcke in Familien hineingeboren werden, in denen das Leben hart und von Knappheit bestimmt ist. Ich denke beispielsweise an Klienten, die das zehnte, elfte oder einmal sogar sechzehnte Kind gewesen waren: Da wird der Lebensraum eng, und man muss vom ersten Atemzug an um Privilegien kämpfen bzw. als Ältere(r) schon früh Verantwortung übernehmen. Auch in extrem kargen Verhältnissen kommen Steinböcke zur Welt, zum Beispiel wenn Vater und Mutter gemeinsam den Lebensunterhalt verdienen müssen und sich daher wenig um ihr Kind kümmern können. Steinböcke wachsen oft bei den Großeltern auf. Sie orientieren sich dann sehr früh am Alter und wirken schließlich selbst häufig frühreif und altklug.

Der kleine Erwachsene

Grundsätzlich tendiert die Herkunftsfamilie eines Steinbocks dazu, vom heranwachsenden Kind zu erwarten, dass es sehr früh selbständig ist. Im Spaß sage ich manchmal, dass Steinbockkinder schon »sauber« auf die Welt kommen. Sicher ist, dass dieser Nachwuchs im Regelfall weniger schreit, gesitteter isst, früher laufen lernt und überhaupt alle Anzeichen eines »kleinen Erwachsenen« aufweist.

Ich denke in diesem Zusammenhang an einen Schweizer Steinbock, der in einer astrologischen Beratung sein Schicksal als kleiner Junge erzählte: Er könne sich noch ganz genau daran erinnern, sagte er, dass er als Dreijähriger morgens bei Sonnenaufgang von seinen Eltern aus dem Haus geschickt wurde, um zum Hof seiner Großeltern zu laufen. Dieser Weg zog sich gut eine Stunde hin und führte an steilen Berghängen vorbei. Täglich zweimal machte der kleine Mann seinen Weg, allein mit sich und den Bergen. Ist das nicht eine wahrhafte Einstimmung auf ein Leben als Steinbock?

Berti Vogts, der ehemalige Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, ist Steinbock. In einer Talkshow mit Alfred Biolek verriet er einst, wie hart seine Jugend war und wie er nur durch eiserne Disziplin seinen Weg schaffte: »Ich habe mir meinen ersten Fußball als kleiner Junge buchstäblich vom Mund abgespart«, sagte er, »und um Fußball spielen zu können, stand ich manchmal schon um fünf Uhr auf und trainierte, weil ich um sieben Uhr zur Arbeit musste …« Wie sehr für Berti Vogts das Zuverlässige und Bewährte zur Norm geworden ist, zeigte sich sowohl in seiner Strategie, die vor allem auf Sicherheit und Einüben von Standardsituationen aufbaute, als auch in der Mannschaftszusammenstellung selbst. Zur Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich fuhr er beispielsweise mit 31 Spielern. Davon waren fünfzehn, also beinah die Hälfte, Erdzeichen, denen man ja besondere Zuverlässigkeit, Ausdauer und Selbstkontrolle nachsagt (sechs Stiere, fünf Jungfrauen und vier Steinböcke). Das entspricht der mehr als fünffachen Anzahl dessen, was man nach dem Zufallsprinzip erwarten würde. Der (passende) Kommentar der BILD-