Alles über das Sternzeichen Zwillinge - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Zwillinge E-Book

Erich Bauer

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Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Zwilling von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! Im Sternzeichen Zwilling Geborene lassen in entscheidenden Momenten ihr Herz sprechen, auch wenn ihr Kopf etwas anderes sagt. Das Luftzeichen will sich ständig verändern und ist sehr kommunikativ. Der Zwilling ist sehr neugierig und deshalb oft mit vielen Menschen unterwegs, um immer Neues von ihnen zu lernen. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

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Seitenzahl: 222

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Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Zwillinge

21.5.–21.6.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Zwilling von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

ZwillingeDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man ein Zwilling?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Die Zwillinge und ihre GesundheitDie Schwachstellen von ZwillingegeborenenVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereÖfter mal was NeuesKommunikation ist allesDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »zwillingehaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
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Zwillinge

21. Mai bis 21. Juni

Die Fakten

ElementLuft

Vielseitigkeit und Kommunikation, aber auch Gespaltensein.

 

QualitätBeweglich

Veränderlich, anpassungsfähig, aber auch unsicher.

 

PolungPlus

Männlich, Yang, aktiv, nach außen.

 

Symbolik In ihrer Zweiheit symbolisieren Zwillinge Vielheit und Spaltung, Vielseitigkeit und Uneindeutigkeit.

 

Zeitqualität

21. Mai bis 21. Juni

Der dritte und letzte Frühlingsmonat gilt als Ausdruck sonniger Fröhlichkeit und Wärme.

 

HerrscherplanetMerkur des Morgens als Symbol göttlicher Botschaft.

 

Stärken

Neugierig, lebhaft, gewandt, vielseitig, flink

 

Reiseziele

Stadt Nürnberg, San Francisco, Melbourne

Land Sardinien, Belgien, Wales

Landschaft Vielfältige und bewohnte Gebiete

 

Magische Helfer

Farbe Gelb

Stein Goldtopas

Baum Haselnuss

Tier Affe

Duft Sandelholz

 

Die Persönlichkeit

 4 Durchsetzung

 3 Besitzstreben

 10 Kontakt

 2 Familie

 6 Genuss

 2 Pflicht

 4 Liebe

 1 Bindung

 7 Ideale

 5 Ehrgeiz

 6 Originalität

 4 Transzendenz

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Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher noch der Astrologe persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

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Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise – oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternenkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so viel zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof Isidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst, Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternenkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Laufe der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falsche Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede selbst noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie mitzuhalten und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und dort wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position, den Gesetzen der Analogie folgend, auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist darauf, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

In etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

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Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen dem 21. Mai und dem 21. Juni durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Zwillinge, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Zwillinge« ist.

Wie wird man ein Zwilling?

Kinder des Himmels

Wer Anfang Januar gegen Mitternacht auch nur flüchtig in den Himmel schaut, erblickt die Eckpunkte eines großen aufrechten Rechtecks. Die beiden oberen Sterne sind am auffälligsten. Ihre Namen sind Castor (rechts) und Pollux (links), die Wahrzeichen des Sternzeichens Zwillinge. Der griechische Mythos berichtet, dass die Dioskuren Castor und Pollux zwei Söhne von Leda waren (siehe unten). Versucht man mit Hilfe seiner Phantasie zwei Menschen, Zwillinge, in den nächtlichen Himmel hineinzusehen und lässt man sich dabei von der Anordnung der Sterne führen, so wird man wahrscheinlich wie zuvor manche Künstler die beiden Zwillingsmenschen beschwingt oder im Tanz verbunden sehen.

Albrecht Dürer (1471–1528) oder Adam Gefugius (1565) zeichneten in das Sternbild zwei nackte Kinder hinein, die sich spielerisch umarmen. Vielleicht denkt der Betrachter an die Tage zurück, in denen er selbst noch ein Kind war und sich die Zeit ausschließlich mit Spielen vertrieb. Dann betritt er den Raum der Zwillinge, in dem er seine leichte und unbeschwerte Seite findet.

Kinder ihrer Jahreszeit

Obwohl der Sommeranfang dem Kalender zufolge noch einen Monat entfernt ist, beginnt Ende Mai die warme Jahreszeit. Etwa fünfzehn Stunden lang steht die Sonne jetzt über dem Horizont. Wird sie nicht von den ersten Gewitterstürmen verdeckt, so hängt sie wie ein gleißender Ball am blauen Himmel, umrahmt von dahinziehenden weißen Wolken.

Die Natur begegnet sich selbst. Es ist ein summendes Fest, auf dem alles unterwegs ist, sich trifft und doch nirgends lange verweilt. Die Vögel bauen jetzt ihre kunstvollen Nester, während andere Tiere die Frucht in ihren Leibern tragen. Die Natur braucht Behutsamkeit und Schonung, denn sie hütet oder trägt den Keim neuen Lebens. Nun bestimmt eine andere Kraft das Dasein: Sie ist nicht mehr triebhaft wie im ersten und zweiten astrologischen Zeichen (Widder und Stier), sondern erscheint neutraler und ausgerichtet auf ein Ziel. Sie schließt Begegnungen ein, die nicht aufgeschaukelt werden von Rivalität und Konkurrenz, sondern verbindend sind und spielerische Wege formulieren.

Kinder der Kultur

Das einfache Volk macht es wie die Natur: Ende Mai beginnt auf den Dörfern eine andere Art zu leben; die langen Tage erlauben neben der Arbeit immer auch Zeit, sich zu treffen und zu amüsieren. Die Piazze im Süden sind übervoll, und alles ist beseelt von der Lust auf Begegnung. Jetzt finden die großen Märkte statt. In früheren Zeiten sah man nun zum ersten Mal nach dem langen Winter wieder Gesichter aus benachbarten Ortschaften. Vorräte konnten aufgefüllt werden, und natürlich drängten sich die Frauen um die neuen Stoffe und Seifen, während die Männer die besseren Werkzeuge und neuesten Geräte fachmännisch begutachteten.

Das bedeutendste Fest dieser Zeit ist Pfingsten. Es findet fünfzig Tage nach Ostern statt, fällt daher manchmal auch noch in die Zeit der Zwillinge. An Pfingsten kam der Heilige Geist auf die Jünger Jesu nieder, sie erlangten Beredsamkeit und konnten sogar in verschiedenen Sprachen sprechen. Astrologisch betrachtet, muss es der »Geist der Zwillinge« gewesen sein, der die Männer erleuchtete; denn er verleiht uns Menschen die Fähigkeit zur Sprache.

Ein menschliches Symbol im Doppelpack

Zum ersten Mal begegnen wir im astrologischen Tierkreis (dem Zodiak) – nach Widder und Stier – einem menschlichen Symbol. Es ist ein Zeichen dafür, dass auf der dritten Ebene nicht mehr animalische, triebhafte Prozesse vorherrschen. In der Fortpflanzung des Homo sapiens sind Zwillinge, also zur gleichen Zeit geborene Geschwister, ein Sonderfall. Sie ernten daher Bewunderung und (oft nur versteckt) Bedauern: Sie haben alles doppelt und müssen alles teilen. Stärker als andere Geschwister wachsen sie in engster Gemeinschaft auf, werden sich dabei überaus vertraut und sind auf eine geheimnisvolle Weise miteinander verbunden. Jeder spiegelt sich im anderen, und es scheint, dass sie sich über weite Entfernungen spüren können. Ich kenne selbst ein Beispiel, wo sich ein Zwilling während einer Selbsterfahrungsgruppe seine linke Hand brach. In der gleichen Stunde verletzte sich sein Zwillingsbruder, in einer ganz anderen Stadt, seine rechte Hand.

 

Es ist kein Zufall, dass das Tierkreiszeichen »Zwillinge« und nicht »Zwilling« heißt, also im Plural steht. Die Astrologie bedient sich grundsätzlich einer bildhaften Sprache. Sie versucht bereits mit der Wortwahl etwas vom Charakter und vom Inhalt dessen wiederzugeben, was der Begriff beschreiben soll. Außer den Zwillingen existiert nur noch ein weiteres Zeichen, das in der Mehrzahl verwendet wird, nämlich die Fische. Die übrigen zehn Zeichen werden ganz normal im Singular bezeichnet. Es heißt der Widder, der Stier usw.

Was hat es wohl für eine Bewandtnis, dass man gerade dieses Zeichen in der Mehrzahl anspricht? Dazu im Folgenden eine Geschichte aus der griechischen Mythologie.

Die Dioskuren

Jupiter oder Zeus, wie die Griechen ihn nannten, war der oberste Gott auf dem Olymp. Er regierte streng und weise. Er hatte zuvor seinen Vater Saturn(us) bzw. Kronos entthront (siehe auch den Anfang des Kapitels über Jupiter in Teil II). Seine Schwester und zugleich Gattin war Hera, eine resolute, aber – wie es im Mythos immer wieder heißt – wenig reizvolle und liebenswürdige Frau. Das war sicher mit ein Grund dafür, dass es Zeus stets nach anderen Frauen gelüstete. Bemerkenswerterweise zog es ihn aber nicht nur zu seinesgleichen, also zu den schönen Göttinnen, die es ja zuhauf auf dem Olymp gab, sondern er bevorzugte sterbliche Schönheiten. Umgekehrt wurde Zeus bzw. Jupiter zu einem Inbegriff der Liebe für sämtliche Frauen auf der Erde: Sie sehnten sich nach der Begegnung mit diesem Gott, von dem man sagte, er stelle alle irdischen Männer weit in den Schatten.

Natürlich steckt hinter dieser Begegnung zwischen der Welt der Götter und der Welt der Sterblichen ein Gleichnis. Es ist ein Symbol für die Sehnsucht des Menschen, in diesem Fall der Frau, nach der Begegnung mit einem »göttlichen Mann«. Letztendlich ist auch der christliche Marienkult eine Vermählung des Irdischen mit dem Göttlichen.

Jetzt aber wieder zurück zu Zeus und seiner Beziehung zu den Zwillingen: Der oberste Gott hatte ein Verhältnis mit Leda, der Gattin des Königs Tyndareos von Sparta, die seine Gelüste geweckt hatte. Der Götterfürst wählte einen wirklich raffinierten Weg, um sich der verheirateten Leda zu nähern und hingeben zu können: Er verwandelte sich in einen Schwan. Arglos nahm Leda das Tier bei sich auf, nährte und liebkoste es, und als die Nacht kam, erschien es ihr eher wie ein Traum, dass sie sich mit dem Gott in Liebe vereinigte. Kaum war die Liebesnacht vorbei, teilte Leda auch mit ihrem Gatten das Lager. Daher gebar sie schließlich zwei Söhne. Der eine, Pollux bzw. Polydeukes, stammte von Zeus und war deshalb unsterblich. Der andere, Castor, hatte einen menschlichen Vater, nämlich besagten Tyndareos, und war somit wie alles Irdische zur Sterblichkeit verdammt.

Castor und Pollux, auch die »Dioskuren« (»Söhne des Zeus«) genannt, wurden zwei unzertrennliche Brüder, die im Leben viele Kämpfe gemeinsam überstanden. Als Castor schließlich eines Tages umkam, war Pollux, der Unsterbliche, so verzweifelt, dass er sich entschloss, lieber seinen göttlichen Status zu opfern, um dem Bruder in die Unterwelt, den Orkus, folgen zu können, als ewig getrennt von ihm im Götterhimmel zu verweilen. Diese große Geschwisterliebe berührte die Götter, und sie suchten nach einer Möglichkeit, die beiden Brüder wieder zu vereinen, ohne dass der eine, der Göttliche, der nun einmal zu ihnen auf den Olymp gehörte, immer in der Unterwelt verweilen müsste. Wegen der engen Verbundenheit der Zwillinge erlaubte Zeus es schließlich, dass die beiden zusammenbleiben durften, und zwar je einen Tag auf dem Olymp und einen im Orkus. Aber auch dadurch, dass die Zwillinge ein Tierkreiszeichen und ein Sternbild wurden, ist ihnen ein gebührender, ewiger Platz am Himmel zuteil geworden.

Zwei Seelen wohnen, ach, in ihrer Brust

Vor dem Hintergrund dieser Geschichte muss man die Bedeutung der Mehrzahl »Zwillinge« verstehen, nämlich dass es sich hier um das Bild von zwei Personen in einer einzigen handelt. Zwillingegeborene repräsentieren in besonderem Maße die Dualität von irdischem bzw. sterblichem Sein auf der einen Seite und spirituellem bzw. göttlichem auf der anderen. Diese Zweiheit besagt jedoch auch, zuweilen in der »Unterwelt« leben und dort all die Traurigkeit, Verlorenheit und nicht enden wollende Pein des Daseins kosten zu müssen. Dafür gehört man zu anderen Zeiten »zur Gemeinschaft der Götter« und befindet sich sozusagen »im Himmel«. Natürlich ist das alles metaphorisch, das heißt bildhaft, gemeint. Übertragen bedeutet es, dass Zwillinge zwischen Extremen hin und her pendeln, dass sie heute himmelhoch jauchzend und morgen zu Tode betrübt sind. Dass sie zuweilen auf einer rosaroten Wolke schweben und dann wieder wie unter Zentnerlasten begraben sind. Sie verkörpern einen einzigen Widerspruch und sind damit der lebendige Beweis für die Polarität allen Lebens.

In meiner langjährigen Praxis als Psychotherapeut und Astrologe habe ich immer wieder festgestellt, dass Zwillinge versuchen, ihre Doppelnatur zu verleugnen oder wenigstens zu verheimlichen. Sie neigen dazu, nur eine Seite ihrer selbst anzunehmen, und in der Regel ist dies die freundliche, die positive, diejenige eben, die sie dem Himmel näherbringt. Natürlich schlägt trotzdem der andere Part immer wieder durch, der dunkle, deprimierte, frustrierte. Ist dies der Fall, ziehen sich Zwillinge von der Welt zurück, vergraben sich und lassen niemanden an ihrer Schattenwelt teilhaben.

Und genau das ist falsch. Wenn sie nämlich ihre dunkle Seite nicht genauso annehmen wie ihre helle, bekommt die dunkle mit der Zeit das Übergewicht. Denn jede Ignoranz und Verdrängung hat folgende Konsequenz: Was immer zu uns Menschen gehört und nicht genauso geschätzt, geachtet und geliebt wird wie alles andere, wird, wenn wir es in einen Schattenbereich abschieben, allmählich größer, zum Monster, und es drängt sich über Umwege wieder in unser Leben, um schließlich mit noch größerer Vehemenz zuzuschlagen. Es wählt den Körper und die Seele des Menschen als Schauplatz, und so wird in Krankheitssymptomen der verschiedensten Art deutlich, dass tief in unserem Inneren etwas nicht stimmt, aus dem Gleichgewicht geraten ist.