Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies - Hanno Beck - E-Book

Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies E-Book

Hanno Beck

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Beschreibung

Sie interessieren sich dafür, wie die Wirtschaft tickt? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die wirtschaftliche Seite Ihres Lebens, über Geldausgeben und Sparen, Altersvorsorge und Steuern, Marktwirtschaft, Banken, Geld und Wirtschaftskrisen. Das Thema Wirtschaft spielt in so viele Bereiche Ihres Lebens hinein: Wohnen und Arbeiten, Einkaufen und Gesundheit. Hanno Beck und Aloys Prinz erklären wirtschaftliche Zusammenhänge verständlich und manchmal auch amüsant, praxisnah und mit ganz konkreten Tipps für Ihr Leben als "homo oeconomicus".

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Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies

Schummelseite

EIN PAAR KURZE TIPPS ZUM UMGANG MIT GELD

Sparen Sie für Ihre Altersvorsorge, für langfristige, größere Anschaffungen und für unvorhersehbare Notfälle.Ohne private Altersvorsorge werden Sie nicht auskommen. Nutzen Sie dazu die staatlichen Förderangebote.Haben Sie Geldprobleme, führen Sie ein Haushaltsbuch, das Ihnen verrät, wofür Sie Ihr Geld ausgeben und woher das Loch in Ihrer Brieftasche stammt.Wenn Sie einen Kredit aufnehmen, kalkulieren Sie die Raten so, dass finanziell noch Luft ist, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Investieren Sie in nichts, was Sie nicht verstehen. Lesen Sie alle Angaben sorgfältig, fragen Sie sich immer, wo der Haken sein könnte und wo Verluste lauern.Machen Sie bei Finanzprodukten den Plausibilitätscheck: Klingt das Angebot realistisch? Und vergessen Sie nie: Je höher der versprochene Gewinn, umso höher das Risiko.Ganz ohne Versicherungen werden Sie nicht auskommen. Unterscheiden Sie zwischen notwendigen, sinnvollen und unnötigen Versicherungen.

EIN PAAR KURZE TIPPS FÜR KONSUMENTEN, MIETER UND ARBEITNEHMER

Wenn Sie wissen wollen, wie ökologisch ein Produkt ist, betrachten Sie dessen ökologischen Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus. Wollen Sie eine Wohnung mieten, nutzen Sie Checklisten für Bewerbung, Besichtigung, Umzug, Renovierung, Mietvertrag und Auszug (die Sie in Kapitel 7 finden).Der Vergleich, ob Sie besser kaufen oder mieten sollten, ist kompliziert – ein einfacher Vergleich von Miete und Tilgung führt in die Irre.Je besser Ihre Ausbildung, umso besser Ihre Chancen am Arbeitsmarkt, umso geringer das Risiko, arbeitslos zu werden.

DAS STAATLICHE STEUER-TRANSFER-SYSTEM

Ohne Steuern funktioniert keine Marktwirtschaft.Das staatliche Sozialleistungssystem besteht aus dem Sozialversicherungssystem, dem Steuer-Transfer-System sowie Hartz IV und der Sozialhilfe.Die wichtigsten Ausgleichsleistungen des Steuer-Transfer-Systems sind das Kindergeld und der Familienleistungsausgleich, das Erziehungs- und Elterngeld, die Ausbildungs- und Aufstiegsförderung sowie das Wohngeld.

VOM UMGANG MIT WIRTSCHAFTSKRISEN

Die großen Geißeln moderner marktwirtschaftlicher Wirtschaftssysteme sind Inflation und Deflation, Arbeitslosigkeit, Banken- und Börsenkrisen.Erwarten Sie eine Inflation, so sollten Sie kein Geld verleihen, wenig Geld auf dem Konto oder in der Brieftasche haben und größere Anschaffungen möglichst bald tätigen.Erwarten Sie eine Deflation, so sollten Sie Geld verleihen, sich kein Geld leihen, Ihr Geld auf dem Konto oder in der Brieftasche halten, Sachwerte eher meiden und größere Anschaffungen möglichst lange hinauszögern.Wenn Arbeitslosigkeit droht, sollten Sie in Bildung und Ausbildung investieren. Vermeiden Sie Langzeitarbeitslosigkeit. Schützen Sie sich vor Bankenkrisen, indem Sie nicht mehr als 100.000 Euro auf einem Konto bei einer Bank haben. Je nachdem, wie ängstlich Sie sind, können Sie sich Sachwerte oder Gold als Schutz zulegen.

VOM UMGANG MIT DER MARKTWIRTSCHAFT

Achten Sie auf die Preise – die sagen (fast) immer die Wahrheit.Versuchen Sie stets, das anzubieten, was knapp ist – dafür wird man in einer Marktwirtschaft belohnt.Wenn der Staat sich in die Preisbildung einmischt, führt das zumeist zu schlechten Ergebnissen.

Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2021 WILEY-VCH GmbH, Weinheim

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto: © Nataliya Yakovleva / stock.adobe.comKorrektur: Frauke Wilkens, München

Print ISBN: 978-3-527-71706-4ePub ISBN: 978-3-527-82653-7

Über die Autoren

Hanno Beck war Mitglied der Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und ist seit 2006 Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Hochschule Pforzheim. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in Fachzeitschriften hat er mehr als 20 Bücher, sowohl populärwissenschaftliche als auch Lehrbücher, veröffentlicht. Er hat mehrere Journalistenpreise gewonnen und zweimal den Deutschen Finanzbuchpreis. Seine Steuererklärung macht er nicht selbst, sondern spielt stattdessen lieber Gitarre und ist stolz darauf, dass er die altehrwürdige Börsenzeitung dazu gebracht hat, das Wort »Labradoroholiker« zu drucken.

Aloys Prinz ist nach Stationen im Saarland, Köln, Berlin und Mainz seit 2000 Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwissenschaft, an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er hat zahlreiche Beiträge in in- und ausländischen Fachzeitschriften sowie zahlreiche Bücher veröffentlicht. Zusammen mit Hanno Beck gewann er 2015 den Deutschen Finanzbuchpreis. Als Professor für Finanzwissenschaft könnte er seine Steuererklärung selbst machen, tut es aber nicht. Stattdessen tanzt er lieber Tango.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Einleitung

Über dieses Buch

Törichte Annahmen über den Leser

Wie das Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie es weitergeht

Teil I: Geld und persönliche Finanzen

Kapitel 1: Sparen

Sparen: So funktioniert das

Das Schuldeneinmaleins

Ein Haushaltsbuch führen

Geldanlage: Die Produkte

Das Einmaleins der Geldanlage

Kapitel 2: Kapitalmärkte, Geld und Banken

Wozu wir Kapitalmärkte brauchen

Wozu wir Banken brauchen

Eine kleine Geldkunde

Eine kleine Bankenkunde

Kapitel 3: Schulden

Gute Schulden, schlechte Schulden

Überschuldung

Das Krediteinmaleins

Staatsverschuldung

Teil II: Einkaufen

Kapitel 4: Shopping

Womit man bezahlen kann

Bar oder mit Karte zahlen

Onlineshopping

Das kleine Shoppingschutzeinmaleins

Rückgabe, Reklamation und Nachbesserung

Schnäppchenalarm: Sonderangebote

Mehr Disziplin beim Shoppen

Kapitel 5: Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Das Böse ist immer und überall: Ein Überblick

Betrugsmaschen im Alltag

Betrugsmaschen im Internet

Betrugsmaschen am Kapitalmarkt

Kapitel 6: Konsum, Gesundheit und Moral

Konsum und Umweltschutz

Konsum und Gesundheit

Konsum und Moral

Konsum und Gütesiegel

Konsum und Glück

Teil III: Wohnen, Arbeiten, Leben

Kapitel 7: Wohnen

Eine Wohnung mieten

Das Mietverhältnis

Kapitel 8: Die eigenen vier Wände

Kaufen oder mieten?

Die Finanzierung

Fördergelder und Zuschüsse

Bauen oder kaufen

Kapitel 9: Arbeiten

Der deutsche Arbeitsmarkt: Akteure und Gesetze

Die Spieler

Löhne und Lohnverhandlungen

Einige wichtige Gesetze

Was Sie über Unternehmen wissen müssen

Der Job

Teil IV: Versicherungen und Altersvorsorge

Kapitel 10: Versicherungen

So funktionieren Versicherungen

Wichtige Versicherungen

Sinnvolle Versicherungen

Weitere Versicherungen

Kapitel 11: Die staatliche Rente

Alterssicherung in Deutschland

Die gesetzliche Rentenversicherung

Altersrente: Höhe und Dynamisierung

Kapitel 12: Private Altersvorsorge

Wenn der Arbeitgeber mithilft: Betriebliche Altersvorsorge

Wenn die Rente nicht reicht: Private Altersvorsorge

Subventionierung der privaten Altersvorsorge: Die Riester-Rente

Teil V: Staat und Marktwirtschaft

Kapitel 13: Steuern

Warum wir Steuern zahlen

Steuern: Eine Definition

Die Einkommensteuer

Unternehmensbesteuerung

Kapitel 14: Hier zahlt der Staat

Das Sozialleistungssystem im Überblick

Die gesetzliche Krankenversicherung

Die gesetzliche Pflegeversicherung

Die Arbeitslosenversicherung

Die gesetzliche Unfallversicherung

Das Steuer-Transfer-System

Hartz IV und Sozialhilfe

Kapitel 15: Vom Umgang mit Wirtschaftskrisen

Inflation und Deflation

Arbeitslosigkeit

Bankenkrisen

Börsenkrisen

Kapitel 16: Leben in der Marktwirtschaft

Arten von Märkten

Plan und Markt

Wie Märkte funktionieren

Was Märkte nicht können

Eingriffe in Marktpreise: Mietendeckel und Mindestlöhne

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 17: Zehn ökonomische Ideen als Lebenshilfe

Anreize

Knappheit

Märkte

Preise sagen immer die Wahrheit

Arbeit

Sparen

Diversifikation

Nichts ist kostenlos, vieles umsonst

Wettbewerb

Glück

Literatur

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 8

Tabelle 8.1 Mieten oder kaufen?

Kapitel 13

Tabelle 13.1 Der Einkommensteuertarif anhand von Berechnungsbeispielen: Single-T...

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 2

Abbildung 2.1 Angebot und Nachfrage an den Kapitalmärkten

Kapitel 9

Abbildung 9.1 Das Unternehmen als Ort der Produktion

Guide

Cover

Inhaltsverzeichnis

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Einleitung

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Literatur

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Einleitung

Mal ganz ehrlich: Verstehen Sie Ihre Steuererklärung? Wissen Sie, wie die Altersvorsorge in Deutschland funktioniert oder wie viel Rente Sie erwarten können? Haben Sie sich jemals gefragt, wie Geld entsteht und Ihre Bank funktioniert – und keine Antwort bekommen? Wie funktionieren Umweltsiegel beim Einkauf und was ist von ihnen zu halten? Wie funktioniert der Wohnungsmarkt, sollten Sie kaufen oder mieten? Und wie oft merken Sie, dass Sie eigentlich nicht so genau wissen, wie unsere Wirtschaft funktioniert, auf was Sie als Sparer, Konsument oder Steuerzahler achten müssen?

In Deutschland kann man es zu einer Professur bringen, ohne jemals einen Mietvertrag gesehen zu haben; die meisten Deutschen haben, was Kenntnisse in Sachen Wirtschaft angeht, große Lücken. Das liegt sicher auch daran, dass Wirtschaftsthemen nicht gerade den Ruf haben, einfach und unterhaltsam zu sein.

Über dieses Buch

Wir glauben, nein wir wissen, dass das auch anders geht – Wirtschaft ist nicht so schwer, sie ist spannend, lehrreich und hilfreich. Wer weiß, wie man spart, einkauft, investiert, wohnt, arbeitet, ist klar im Vorteil, und einige Dinge, die Sie in diesem Buch erfahren, sind bares Geld wert.

Wir werden Ihnen all diejenigen Fragen beantworten, die Sie sich sicher schon oft gestellt haben:

Warum und wie sollte man sparen?

Was sollten Sie als Konsument wissen?

Wie funktionieren Wohnungssuche, Mietvertrag, Versicherungen, Gewerkschaften, Tarifverhandlungen?

Wie funktioniert unser Sozialsystem?

Warum und wofür zahlen wir Steuern?

Was sind Wirtschaftskrisen und wie sollen Sie damit umgehen?

Diese Fragen und viele mehr wollen wir in diesem Buch beantworten, so einfach wie möglich und so differenziert wie nötig. Dass wir dabei nicht alle Fragenkomplexe bis ins kleinste Detail behandeln können, liegt in der Natur der Sache. Die Themen, die wir als wichtig erachten, muss man nicht teilen – es ist auch nicht erforderlich. Unsere Auswahl an Fragestellungen ist groß, Sie können sich das heraussuchen, was Sie gerade interessiert. Die Kapitel sind so geschrieben, dass sie unabhängig voneinander gelesen werden können.

Dieses Buch soll Ihnen Fragen beantworten, die auftauchen, wenn Sie abends die Nachrichten schauen, die Ihnen einfallen, wenn Sie im Supermarkt an der Kasse stehen oder ein Versicherungsvertreter vor der Tür steht. Es soll Sie dazu befähigen, besser zu entscheiden, geschickter zu handeln und mehr von dieser verwirrenden, aber auch faszinierenden Welt der Wirtschaft zu verstehen. Wenn wir Sie darüber hinaus motivieren und befähigen können, weitergehende Literatur zum Thema Wirtschaft zu lesen – umso besser. Dabei hoffen wir, dass das Buch leicht zu lesen und unterhaltsam ist.

Törichte Annahmen über den Leser

Unser Buch wendet sich an alle, die an Wirtschaft interessiert sind, die mehr wissen wollen über die Welt, in der sie als Konsument, Arbeitnehmer, Versicherter, Rentner, Patient oder was auch immer leben. Es ist ein Wegweiser durch den alltäglichen Dschungel namens »Wirtschaft« und setzt keinerlei Fachkenntnisse voraus.

Wir verwenden Formeln oder Grafiken sehr sparsam und vermeiden Fremdwörter; wir haben uns beim Schreiben angestrengt, damit Sie es beim Lesen leichter haben. Wenn Sie Interesse am Thema Wirtschaft haben, können und sollten Sie dieses Buch lesen. Nach der Lektüre sollten Sie in der Lage sein, die Abendnachrichten besser zu verstehen und zu beurteilen. Vielleicht kann es auch dazu beitragen, dass Sie als Konsument, Sparer, Steuerzahler und Bürger bessere Entscheidungen treffen.

Wie das Buch aufgebaut ist

Dieses Buch ist in sechs Teile aufgeteilt.

Teil I: Geld und persönliche Finanzen

In Teil I geht es um Geld und persönliche Finanzen – das Fundament für ein zumindest finanziell abgesichertes Leben. Wir verraten Ihnen, warum und wie Sie am besten sparen, wann Sie Schulden machen können und wann nicht, welche Finanzprodukte es gibt und was von ihnen zu halten ist. Des Weiteren finden Sie hier einen Grundkurs zum Thema Geld, Kapital und Kapitalmärkte sowie das kleine Schuldeneinmaleins.

Teil II: Einkaufen

In Teil II geht es um Ihr Leben als Konsument: Wir klären, wie und womit man bezahlen kann, welche Fallen es beim Onlineshopping gibt, welche Rechte Sie als Verbraucher haben und wie Sie disziplinierter shoppen können. Wir nehmen Sie mit auf einen Ausflug in die Welt der Betrüger, Nepper und Schlepper und verraten Ihnen, mit welchen Tricks diese Bauernfänger arbeiten. Darüber hinaus schauen wir uns an, wie Sie als Konsument verantwortungsvoll und nachhaltig shoppen können, welche Umweltsiegel und Nachhaltigkeitsinitiativen es beim Einkaufen gibt und wo deren Probleme liegen.

Teil III: Wohnen, Arbeiten, Leben

Teil III beschäftigt sich mit den zentralen Bereichen Ihres Lebens: Wohnen und Arbeiten. Wir klären, was Sie als Mieter und potenzieller Bauherr wissen müssen. Wir zeigen Ihnen, wie der deutsche Arbeitsmarkt funktioniert und welche Akteure Sie hier kennen müssen.

Teil IV: Versicherungen und Altersvorsorge

Teil IV beschäftigt sich mit Versicherungen und Altersvorsorge. Wie funktionieren Versicherungen, welche Versicherungen brauchen Sie und welche sind nicht so wichtig? Zudem schauen wir uns die Systeme der Alterssicherung in Deutschland an: die gesetzliche Rentenversicherung, die private und betriebliche Altersvorsorge. Hier erfahren Sie, welche Rentenansprüche Sie haben und wo der Staat Ihnen bei der Altersvorsorge unter die Arme greift.

Teil V: Staat und Marktwirtschaft

Teil V beschäftigt sich mit dem Wirtschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland: Wie, warum und welche Steuern müssen Sie zahlen? Wo gibt es Geld vom Staat? Wie entstehen Wirtschaftskrisen und wie kann man sich als Bürger davor schützen? Zum Abschluss dieses Teils schauen wir uns an, wie Märkte und unser Wirtschaftssystem grundsätzlich funktionieren.

Teil VI: Der Top-Ten-Teil

Kein … für Dummies-Buch ohne den berühmten Top-Ten-Teil. Wir haben für Sie in diesem Teil die zehn wichtigsten Ideen noch einmal kurz und knapp zusammengefasst.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Wie in allen … für Dummies-Büchern kommen auch in diesem eine Reihe von Symbolen vor:

Hier stehen wichtige Dinge, die Sie sich merken sollten.

Dieses Symbol verweist auf Begriffe, die neu eingeführt werden.

Dieses Symbol kennzeichnet Beispiele.

Dieses Zeichen dient dazu, Sachverhalte klarzustellen und Sie vor Denkfehlern zu warnen.

Dieses Zeichen dient dazu, Ihnen bereits vertraute Zusammenhänge in Erinnerung zu bringen.

Wie es weitergeht

Los geht es erst einmal mit dem für viele Menschen wichtigsten Thema: Geld und persönliche Finanzen. Sicher, Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist vieles andere auch nicht so prickelnd. Und wenn Sie dann wissen, wie man spart und investiert, kommen all die anderen wichtigen Fragen des Lebens, inklusive der existenziellen Frage, wo man denn eine Versicherung herbekommt, die einen im Fall einer Entführung durch Außerirdische entschädigt. Viel Spaß beim Lesen.

Teil I

Geld und persönliche Finanzen

IN DIESEM TEIL …

Geld ist nicht alles – aber ohne Geld ist alles nichts, heißt es immer. Man muss es nicht so extrem sehen, aber wenn die persönlichen Finanzen nicht stimmen, wird das Leben anstrengend. In diesem Teil geht es darum, wann man spart, wann man sich verschulden kann, wie man mit Banken umgeht und wie man sich gegen die Stürme des Lebens absichert.

Kapitel 2

Kapitalmärkte, Geld und Banken

IN DIESEM KAPITEL

Wozu wir Kapitalmärkte brauchenWozu wir Banken brauchenEine kleine GeldkundeEine kleine Bankenkunde

Wer Sparen will, muss nicht nur wissen wie, sondern auch wo man sparen kann. Deswegen widmen wir uns in diesem Kapitel dem, was ein deutscher Bundespräsident einmal als »Monster« bezeichnet hat: Kapitalmärkte. Wir schauen uns auch eine Branche mit einem denkbar schlechten Ruf an: die Banken.

Wozu wir Kapitalmärkte brauchen

Stellen Sie sich vor, Sie möchten sich 1.000 Euro leihen, und zwar genau für zwei Jahre. Mit dem Geld wollen Sie ein riskantes Unternehmen finanzieren. Und jetzt stellen Sie sich vor, es gäbe keine Banken und keine Finanzmärkte – wo wollen Sie denn nun dieses Geld herbekommen? Sie müssten im Bekanntenkreis rumfragen, eine Anzeige aufgeben, vielleicht auf Facebook einen Post machen – egal wie, es wäre eine beschwerliche Sache. Noch schlimmer wird es, wenn Sie jemandem 1.000 Euro für zwei Jahre leihen wollen – wo finden Sie denn jemanden, der genau diesen Betrag genau für zwei Jahre braucht und dem Sie darüber hinaus auch noch vertrauen können? Das ist fast unmöglich.

Jeden Tag, jede Stunde leihen sich Menschen Geld und verleihen es – aber wie finden die denn eigentlich zueinander? Ganz einfach, über sogenannte Finanzintermediäre und über Finanzmärkte.

Finanzmärktesind alle Märkte, auf denen Finanzprodukte wie Aktien, Anleihen oder Ähnliches gehandelt werden. Finanzintermediäresind alle Personen oder Unternehmen, die zwischen Angebot und Nachfrage auf diesen Märkten vermitteln.

Sie können sich einen Finanzmarkt vorstellen wie einen Wochenmarkt, auf dem Anbieter von Äpfeln, Eiern oder Gemüse auf Kunden treffen, die diese Leckereien kaufen wollen. Nur dass auf Finanzmärkten nicht Obst oder Gemüse, sondern Aktien, Anleihen oder andere Finanztitel gehandelt werden – Angebot trifft auf Nachfrage. Aber wer genau sind die Anbieter, wer die Kunden?

Auf Finanzmärkten wird Kapital angeboten, also das, was Ökonomen

Ersparnisse

nennen: Wenn Ihr laufendes Einkommen größer ist als Ihre laufenden Einnahmen, dann wollen Sie diesen Überschuss anlegen – das sind Ihre Ersparnisse, die Sie in Aktien, Anleihen, Sparguthaben anlegen.

Wer ein Haus, eine Fabrik oder eine Autobahn bauen will, braucht dazu mehr Geld, als er zur Verfügung hat, und das leiht er sich auf den Kapitalmärkten. Er investiert also diese geliehenen Gelder. An den Kapitalmärkten werden also diejenigen Kapital nachfragen, die

investieren

wollen.

Das Ergebnis: An Kapitalmärkten bieten Menschen, die sparen wollen, ihr Geld anderen Menschen an, die investieren wollen. Ökonomen sprechen davon, dass an den Kapitalmärkten Ersparnisse (das Angebot an Kapital) in Investitionen (das, was die Nachfrage nach Kapital daraus macht) umgewandelt werden; und der Preis, zu dem Ersparnisse verkauft (Investitionen gekauft) werden, ist die Rendite eines Investments und der Ersparnisse.

Gut, aber welche Rolle spielen dabei Banken? Sie sind Finanzintermediäre, sie (und noch andere Akteure) übernehmen für ihre Kunden den Gang an die Kapitalmärkte. Wenn Sie beispielsweise Geld auf Ihrem Sparkonto einzahlen, nimmt Ihre Bank dieses Geld und bietet es für Sie an den Kapitalmärkten an. Und wenn Sie einen Kredit für den Hausbau haben wollen, dann holen Sie sich den von Ihrer Bank, und die wiederum besorgt sich das Geld an den Kapitalmärkten. Die Bank ist also sozusagen der Dienstleister, der Vermittler, der für Sie den Gang an die Kapitalmärkte übernimmt. Abbildung 2.1 zeigt die Akteure an den Kapitalmärkten.

Abbildung 2.1: Angebot und Nachfrage an den Kapitalmärkten

Wie Sie sehen, gibt es noch viele andere Vermittler, also Finanzintermediäre:

Pensionsfonds

legen das Geld von Arbeitnehmern aus der betrieblichen Altersvorsorge (mehr hierzu finden Sie in

Kapitel 12

) an; sogenannte berufsständische Versorgungswerke machen das für freie Berufe wie Rechtsanwälte, Architekten oder Notare.

Versicherungsunternehmen

legen das Geld ihrer Kunden ebenfalls auf den Kapitalmärkten an – hier wandert also beispielsweise das Geld aus Ihrer Lebensversicherung hin (mehr zu Versicherungen finden Sie in

Kapitel 10

).

Private Equity und Venture Capital

sind spezielle Fonds, die das Geld ihrer Kunden in nichtbörsliche Beteiligungen investieren, also Unternehmen, die nicht an der Börse sind, aber Geld benötigen; Venture-Capital-Gesellschaften legen das Geld ihrer Kunden in ganz junge, riskante Unternehmen an.

Hedgefonds

sind Vermögensverwalter für reiche Kunden; sie legen das Geld ihrer Kunden in alles an, was rentabel sein könnte und verwenden dabei alle Arten von Finanzinstrumenten. Zumeist sind diese Fonds darauf bedacht, das Risiko ihrer Kunden so gering wie möglich zu halten, ihr Image als Zocker ist in den meisten Fällen nicht gerechtfertigt.

Investmentfonds

haben Sie bereits im vorherigen Kapitel kennengelernt; sie sammeln Geld von Kunden ein und investieren es in alle möglichen Märkte, dabei unterliegen sie – im Gegensatz zu Hedgefonds – in der Regel strengen gesetzlichen Vorgaben.

Gehandelt wird auf vielen Märkten, die Börsenplätze, die Sie aus dem Fernsehen kennen – New York, Frankfurt, London –, sind nur die bekanntesten. Es gibt auch elektronische Plattformen, auf denen Kapital rein digital gehandelt wird, oder aber Private Placements, also die Vermittlung von Kapital auf ganz privater Basis.

Und wer fragt Kapital nach? Grob gesagt sind das

Unternehmen.

Sie benötigen Kapital für Expansion, Forschung, Entwicklung oder Ersatz von Kapital, das sie sich in Form von Anleihen, Aktien oder Krediten beschaffen. Sie nutzen aber auch Devisenmärkte für ihr internationales Geschäft oder Derivate zur Absicherung von Rechnungen in ausländischer Währung.

Regierungen

sind sehr große Nachfrager von Kapital; wenn Staaten sich verschulden, so tun sie dies über Kapitalmärkte.

Andere Akteure

besorgen sich über die Kapitalmärkte Geld für kurzfristige Zahlungen oder nutzen Derivatemärkte zur Absicherung von Geschäften.

Gut, jetzt wissen Sie, wie Kapitalmärkte funktionieren und wozu wir sie benötigen, aber wozu brauchen wir Banken?

Wozu wir Banken brauchen

Banken bieten mehr als die Vermittlung von Kapital, nämlich eine ganze Reihe von Dienstleistungen, wie

das Einlagengeschäft,

das Zahlungsverkehrsgeschäft,

das Kreditgeschäft,

das Wertpapiergeschäft und Vermögensverwaltung und

sonstige Handelsgeschäfte.

Schauen wir uns diese einzelnen Felder einmal etwas näher an.

Wir passen auf Ihr Geld auf: Das Einlagengeschäft

Banken nehmen Ihr Geld entgegen und verwahren oder verwalten es für Sie.

Das Einlagengeschäfteiner Bank sind alle Gelder, die die Bank von ihren Kunden entgegennimmt. Wann immer Sie Geld auf die Bank bringen, wird dieses als Einlage bei der Bank bezeichnet. Man spricht auch vom Passivgeschäft der Bank, weil diese Einlagen auf der Passivseite der Bankenbilanz (das ist die rechte Seite der Bilanz) verbucht werden.

Wenn Sie Ihr Geld auf die Bank bringen, dann haben Sie verschiedene Möglichkeiten, dieses Geld anzulegen:

auf einem

Girokonto

, hier können Sie jederzeit über Ihr Geld verfügen;

als

Termineinlage

, hier können Sie Ihr Geld erst nach einer vereinbarten Frist oder nach einer Kündigungsfrist abrufen (dafür erhalten Sie aber eine Verzinsung auf Ihr Geld); oder

als

Spareinlage

, hier können Sie erst drei Monate nach Kündigung über Ihr Geld wieder verfügen.

Das Girokonto: Worauf man achten muss

Die wohl wichtigste Dienstleistung der Bank ist das Girokonto, über das Sie Ihre laufenden Geschäfte abwickeln – hier geht Ihr Gehalt ein, hier werden Ihre Rechnungen abgebucht. Natürlich macht die Bank das nicht gratis. Wenn Sie ein billiges Konto suchen, achten Sie auf die verschiedenen Kostenarten, die dabei anfallen können: Neben der Jahresgrundgebühr können auch weitere Kosten anfallen

für eine Kreditkarte,für die EC-Karte, mit der Sie bargeldlos zahlen können,für einzelne Überweisungen,für Zweit- oder Partnerkarten,für das Bezahlen oder Abheben in fremder Währung,für den Versand beziehungsweise den Druck von Kontoauszügen.

Da die Banken keine einheitlichen Preismodelle haben, ist der Kostenvergleich eine mühsame Sache, aber im Internet finden Sie Vergleichsrechner, die Ihnen diese Suche erleichtern. Nicht zuletzt sollten Sie bei der Wahl Ihres Girokontos auch darauf achten, dass die Bank ein gut ausgebautes Automatennetz hat, damit Sie im Zweifelsfall schnell an Bargeld kommen; heben Sie Geld bei fremden Banken ab, wird das rasch teuer. Wollen Sie Ihr Konto zu einer anderen Bank übertragen, so reicht ein Schreiben an die Bank mit Angabe der IBAN aus. Viele Banken bieten einen kostenlosen digitalen Umzugsservice Ihres Kontos an.

Zahlungsverkehrsgeschäft und Zahlungsarten

Ohne Zahlungsverkehr würde unsere Wirtschaft sofort zusammenbrechen: Jeden Tag bezahlen wir Rechnungen, verleihen Geld, kaufen ein – die Zahlungsströme zwischen Kunden, Geschäften, Unternehmen, Banken, Dienstleistern und wem sonst noch ist der Lebensstrom einer modernen Volkswirtschaft. Grundsätzlich geht es darum, Forderungen zu begleichen oder Waren bzw. Dienstleistungen zu kaufen. Das kann man mit Bargeld machen, zumeist aber geschieht das bargeldlos, mittels Überweisung oder bargeldlosem Zahlungsverkehr. Das kann auf verschiedenen Wegen geschehen:

Bei einer

Überweisung

überträgt der Schuldner ein Guthaben von seinem Girokonto an den Gläubiger; in Europa geschieht das im Rahmen des sogenannten SEPA-Verfahrens

(SEPA bedeutet Single Euro Payments Area).

Bei einer

Lastschrift

wird Ihr Konto von Ihrem Gläubiger mit einem vorher festgelegten Betrag belastet; das passiert beispielsweise, wenn Sie etwas im Internet bestellen und vorher eine sogenannte

Einzugsermächtigung

erteilt haben; dann darf der Händler, bei dem Sie eingekauft haben, den Rechnungsbetrag von Ihrem Konto abbuchen.

Bei einem

Verrechnungsscheck

wird die auf den Scheck gedruckte Summe nicht in bar ausgezahlt, sondern kann immer nur einem Konto gutgeschrieben werden. Dieser Scheck muss innerhalb einer bestimmten Frist nach Ausstellung eingelöst werden.

Bei einem

Wechsel

weist der Aussteller des Wechsels eine zweite Person (den Bezogenen) an, bei Fälligkeit eine bestimmte Geldsumme an den Aussteller oder eine andere dritte Person auszuzahlen.

Bargeldlos

zahlt man auch über die Girocard

(umgangssprachlich EC-Karte

genannt, das war der alte Name). Das Girocard-Verfahren ist ein deutsches Verfahren, im Ausland kann man über Systeme wie Maestro

oder V Pay

ebenfalls mit seiner Karte bezahlen. Bei diesen Karten wird das Geld von Ihrem Konto abgebucht, wenn Sie mit der Karte bezahlen.

Falls Sie Ihre Girocard verlieren, sollten Sie sie sofort sperren lassen. Dazu können Sie die Notrufnummer 116 116 wählen.

Im Gegensatz zu Girokarten erhalten Sie bei einer

Kreditkarte

einen Kredit von der Institution, die diese Kreditkarte herausgibt. Sie kaufen mit der Karte ein, aber abgerechnet wird erst in der Regel am Ende eines Monats, bis dahin haben Sie auf Pump eingekauft.

Dann gibt es noch

Prepaidkarten

, die man erst mit einem Guthaben aufladen muss, mit dem man dann bezahlen kann. Ist kein Guthaben mehr vorhanden, ist Schluss mit dem Geldausgeben.

Jede dieser Zahlungsmethoden hat ihre Vor- und Nachteile, und ihre Kosten lassen sich schwer miteinander vergleichen. Schauen Sie beim Vergleich auf diese Kriterien:

Sicherheit,

Bequemlichkeit,

Akzeptanz (wo können Sie überall damit bezahlen?),

Kosten,

Anonymität (sind Ihre Daten vor Dritten, auch dem Staat, geschützt).

Elektronische Zahlungssysteme

Im Zusammenhang mit dem Zahlungsverkehr wird auch oft von elektronischem Geld gesprochen – gemeint ist damit die Idee, dass man mit elektronisch gespeicherten Werteinheiten bezahlen kann. Man unterscheidet dabei zwischen Kartengeld (elektronische Geldbörse) und Netzgeld (Cyberwallet). Bei Kartengeld ist der Wert einfach auf einem Magnetstreifen oder Chip auf einer Karte gespeichert – das sind also die erwähnten Prepaidkarten. Bei Netzgeld sind die Werte digital gespeichert, aber man kann damit auch Fernzahlungen vornehmen und muss nicht wie im Falle der Karte persönlich mit der Karte vor Ort sein. Netzgeld eignet sich für schnelle Bezahlung kleinerer Beträge vor allem im Netz, ohne dass man dabei seine Bankverbindung preisgeben muss. Ein Beispiel von Netzgeld nutzen Sie vielleicht auch, nämlich den Onlinebezahldienst PayPal. Sie eröffnen dort ein Konto, hinterlegen Ihre Bankverbindung und PayPal übernimmt die gesamte Zahlungsabwicklung, wenn Sie online shoppen. Gutscheinkarten wie beispielsweise für Starbucks, iTunes oder Amazon sind übrigens kein E-Geld, da sie nur von den ausgebenden Stellen – also Starbucks, Apple oder Amazon – akzeptiert werden.

Wir können Ihnen was leihen: Das Kreditgeschäft

Das zweite große Geschäftsfeld der Banken ist das Kreditgeschäft: Banken leihen ihren Kunden Geld, wobei sich diese Kredite hinsichtlich ihrer Bedingungen unterscheiden:

Laufzeit:

Für welchen Zeitraum überlässt die Bank dem Kunden das Geld? Kann der Kredit vorzeitig gekündigt werden?

Art der Tilgung:

Wie und wie lange muss der Kunde den Kredit zurückzahlen?

Zinssatz:

Was kostet es den Kunden, sich Geld zu leihen?

Sicherheiten:

Muss der Kunde Sicherheiten hinterlegen, auf die die Bank zugreifen kann, falls der Kunde den Kredit nicht zurückzahlen kann?

Die Kosten eines Kredits bestimmen sich über diese Konditionen, wobei grundsätzlich gilt: Je riskanter der Kredit – je länger die Laufzeit, je weniger Sicherheiten –, desto höher die Kosten. Unter der Fülle von verschiedenen Krediten sind die wichtigsten:

Der

Dispositionskredit:

Die Bank erlaubt Ihnen, Ihr Konto zu überziehen, also mehr auszugeben, als auf Ihrem Konto vorhanden ist. Sie können mit diesem Kredit unkompliziert und schnell über zusätzliches Geld verfügen. Allerdings setzt die Bank hier ein Limit, und dieser Kredit ist mit Abstand der teuerste. Nutzen Sie ihn nur in Notfällen.

Den

Ratenkredit

(Verbraucherdarlehen)

nutzen Sie für die Finanzierung größerer Konsumgüter wie Auto, Küchengerät oder Ähnliches; die Tilgung erfolgt in Raten. Ratenkredite werden auch von Einzelhändlern vergeben.

Realkredite

(Baufinanzierung oder Hypothekendarlehen)

finanzieren Immobilien oder deren Sanierung und Renovierung. Die Immobilie dient dabei zumeist als Sicherheit.

Wir beschäftigen uns im nächsten Kapitel noch einmal näher mit den verschiedenen Kreditarten.

Das Wertpapiergeschäft und Vermögensverwaltung

Banken übernehmen auch beratende Funktionen – sie beraten ihre Kunden bei der Geldanlage, kaufen für ihre Kunden Wertpapiere und verwahren diese im sogenannten Depot. Für diese Beratung und Verwaltung von Wertpapieren verlangt die Bank allerdings Gebühren, weswegen manche Kunden das lieber selbst in die Hand nehmen – die Möglichkeiten dazu werden immer größer.

Wenn eine Bank Ihnen im Beratungsgespräch Fonds (siehe Kapitel 1) empfiehlt, wird sie zumeist Fondsprodukte aus dem eigenen Haus empfehlen, da sie daran verdient. Lassen Sie sich nicht davon täuschen, dass die Fonds einen anderen Namen haben, die Fondsgesellschaft gehört in der Regel zur Bank. Fragen Sie nach alternativen Produkten, die Hausmarke ist nicht immer die beste Wahl.

Restposten: Sonstige Handelsgeschäfte

Banken bieten auch weitere Geschäfte an wie beispielsweise den Handel mit ausländischen Geldern (Devisen), den Kauf von Edelmetallen oder auch die Vermittlung von Immobilien.

Eine kleine Geldkunde

Jetzt haben wir schon eine Menge über Geld gesprochen, ohne eigentlich zu sagen, was es ist – also: Was ist Geld?

Geld ist alles, womit man bezahlen respektive tauschen kann. Das können Scheine, Edelmetalle oder Bits sein, aber auch Muscheln, Zigaretten oder andere knappe Dinge. Wichtig an Geld ist nur, dass es erstens knapp ist (oder knapp gehalten wird) und zweitens allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert wird.

Was ist Geld?

Was Geld ist, kann man sich auch über seine Funktionen erschließen:

Tauschmittel

: Geld ermöglicht es Ihnen, Güter zu kaufen oder zu verkaufen, Schulden zu machen oder Kredite zu vergeben – vereinfacht gesagt kann man mit Geld Werte übertragen.

Geld ermöglicht es Ihnen,

Werte aufzubewahren

, also zu speichern. Statt Kartoffeln zu kaufen und sie im Keller zu lagern, können Sie Geld auf die hohe Kante legen und dann Kartoffeln kaufen, wenn Sie diese brauchen.

Mithilfe von Geld kann man die

Preise von Gütern vergleichen

: Wenn ein Snickers 1 Euro kostet und ein Bier 2 Euro, dann ist ein Bier doppelt so viel wert wie ein Snickers.

Stellen Sie sich eine Welt ohne Geld vor. Sie wollen ein Bier, und der Wirt will für das Bier einen Wein, den Sie nicht haben, sie haben nur ein Snickers. Ohne Geld müssten Sie jemanden suchen, der einen Wein hat und dafür ein Snickers akzeptiert, und Sie wüssten zudem nicht, wie viele Snickers ein Wein wert ist oder ein Bier. Wenn das Bier 2 Euro kostet, das Snickers 1 Euro und der Wein ebenfalls 2 Euro kostet, kann man sofort vergleichen, und das Bier bezahlen Sie nun mit 2 Euro statt mit einem Snickers.

Die nächste Frage ist natürlich, wo das Geld herkommt. Geld gibt es vermutlich schon fast so lange, wie Menschen tauschen, einfach, weil Geld den Tausch von Gütern kolossal vereinfacht. Als Geld genutzt wurden anfangs Edelmetalle, Gewürze, aber auch Vieh – alles, was knapp war, am besten in kleine, einheitliche Einheiten teilbar ist (dann kann man besser rechnen und auch kleine Beträge auszahlen) und einigermaßen unverderblich ist (wer will schon, dass sein Geld verschimmelt, während es in der Brieftasche liegt?).