Bad Boy Bodyguard - Dane Sunderland - E-Book

Bad Boy Bodyguard E-Book

Dane Sunderland

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Beschreibung

Das ist meine Geschichte und lange Zeit wusste ich nicht, dass sie gut enden würde. Lange gab es unzählige Frauen in meinem Leben, aber keine überdauerte das Morgengrauen. Ich glaubte an Gott, aber nicht daran, dass es für mich Liebe geben könnte. Bis ich sie traf. Lange lebte Mirko in Gangs, dealte mit Drogen und war regelmäßig in Schlägereien verwickelt. Mit seinem durchtrainierten Body und dem Job als Türsteher einer der angesagtesten Diskotheken Miamis hat er leichtes Spiel bei den heißesten Girls. Natürlich liebt und verehrt er Frauen. Häufig verteidigt er seine Überzeugung, dass man Frauen allzeit mit Respekt begegnen und sie huldigen soll auch mit seinen Fäusten. Doch Liebe? Nicht für ihn! Doch dann wird er zum Bodyguard des Hollywood-Stars Gloria Wilkinson berufen und verliebt sich zum ersten Mal in seinem Leben. Doch wie viel Hoffnung gibt es für einen Ex-Junkie und Ex-Häftling bei einer Filmdiva? Schnell merkt er, dass etwas mit Gloria und ihrer Geschichte nicht stimmen kann. Aber was ist es? Kann er hinter ihr Geheimnis kommen?

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Dane Sunderland

Bad Boy Bodyguard

Liebe ist stärker als Blut

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Kapitel Vierzehn

Kapitel Fünfzehn

Kapitel Sechzehn

Kapitel Siebzehn

Kapitel Achtzehn

Impressum neobooks

Prolog

Lange Zeit gab es viele Frauen, unzählige Frauen in meinem Leben, aber keine überdauerte das Morgengrauen.

Ich glaubte an Gott, aber nicht daran, dass es für mich Liebe geben könnte.

Bis ich sie traf.

Dies ist meine Geschichte.

Kapitel Eins

Ich war zehn als der Krieg begann. Keiner konnte glauben, dass wirklich Krieg war. Alle dachten, es sei nur eine Lüge, ein Gerücht oder ein Albtraum, aus dem man am nächsten Tag erwachen würde. Die Menschen fühlten sich zu sicher, zu geborgen, um zu kapieren, was um sie herum wirklich geschah. Meine Eltern zwangen mich fortzugehen und wo anders eine bessere Zukunft zu suchen. Bis zum heutigen Tag ist es mir peinlich, dass ich damals tatsächlich gegangen bin. Vor allem vor meinen Freunden, die blieben und teilweise starben. Ich war elf, als ich in die Staaten kam.

Zuhause, in Kroatien, war ich das älteste Kind, gefolgt von zwei Schwestern. Eine der beiden ist jetzt in Großbritannien, die andere in Schweden. Hab‘ sie ewig nicht gesehen. Südkroatien ist ein kleiner Ort zum Aufwachsen. Jeder kennt jeden, du spielst mit den Kindern auf der Straße, du kennst den Onkel, der immer trinkt, die Tante, die niemals geheiratet hat und alle kennen das immer leicht angebrannte Essen deiner Mutter. Generationen leben unter einem Dach und teilen alles miteinander.

Bei deinen Freunden hast du dich genauso daheim gefühlt und du hast nie den Unterschied zwischen Ivan, Damir oder Faruk gekannt. Zum Spielen hatten wir keine Handys oder Computer; und wenn wir uns mit einem Freund treffen wollten, gingen wir zu seinem Haus und schrien vor der Tür solange seinen Namen, bis er rauskam. Das war normal. Deine Mutter lief dir mit einem Stück Brot auf der Straße hinterher, weil du draußen spielen warst und zum Essen nicht reinkommen wolltest. Du hattest aber keinen Hunger - du hattest Spaß. Und dann begann der Krieg und du hast ganz schnell alles andere gelernt. Du hast gelernt, dass Ivan ein Serbe war und Damir ein Kroate und Faruk ein Muslim. Und aus irgendeinem Grund hassten sie plötzlich einander. Zum damaligen Zeitpunkt hat mir das nichts bedeutet und auch jetzt tut es das nicht. Nur allgemein bedeutet es, dass mein Land für irgendwelche wahnsinnigen Ziele anderer Völker bluten musste. Und es bedeutet, dass mein Volk nicht sonderlich klug war.

Als ich in die Staaten kam, war ich elf. Ein entfernter Cousin meiner Mutter nahm mich auf. Ich war fast noch ein Kind, gierig nach Freiheit, nach Musik, nach Freunden. Für eine großartige schulische Laufbahn war ich war nie gut genug, aber ich war gut genug, um richtig gut Gitarre spielen zu lernen. Der einzige Grund, warum ich mit dem Spielen anfing, waren Mädchen, denn schon früh war mir klar, dass Frauen auf Jungs stehen, die Gitarre spielen können.

Ein gutes Aussehen schadet bei den Mädchen auch nicht. Also trainierte ich täglich im Fitnessstudio, bis meine Muskeln hart wie Stahl waren. Jeden Tag spielte ich Basketball und Gitarre und die Mädels himmelten mich an. Mein erstes Tattoo stach ich mir mit dreizehn. Die meisten Kinder machten sich über meinen ausländischen Akzent lustig. Irgendwann begann ich, mich zu wehren. Fast jeden Tag geriet ich in Schlägereien. Damals war ich echt ein ganz schöner Sturschädel, der dachte, die Welt schuldet ihm etwas für das, was seine Familie durchmachen musste. Ich brauchte zig Jahre, um endlich zu kapieren, dass das Schwachsinn war. Mit 16 verließ ich das Haus meiner Tante und war endlich frei. Ich konnte endlich tun, was ich wollte. Dass das in dem Alter nicht gut enden konnte, ist jedem klar, der älter als 16 ist. Schnell wurde ich in einer Gang aus Drogendealern aus dem Balkan aufgenommen – Geld verdienen war simpel und es kam mir vor, als ob ich dazugehörte. Wahrscheinlich lag es daran, dass alle meine Muttersprache sprachen. Samir war der Chef und Enis und Dragan waren seine Nummer zwei und drei. Ich fühlte mich wohl bei ihnen: Wenn wir uns über die Heimat, die Leute und das Essen unterhielten. Wir teilten Geschichten über Orte, die wir kannten, ohne dass jemand die Stirn runzelte oder fragte, wo dieser Ort lag und wie verdammt noch mal er heißen sollte? Ich fühlte mich wohl; ich fühlte mich daheim. Obwohl ich erst elf war, als ich in die Staaten kam – es gibt gewisse Dinge von daheim, die vergisst man nie.

Und auch meine erste Festnahme werde ich nie vergessen: Zehn Bullen fielen mit gezogenen Pistolen über uns her und brüllten lautstark im Chor: „Auf den Boden!“ Dragan lag neben mir und flüsterte: „Schau dir das an, Mirko. Es ist genau wie daheim! Der einzige Unterschied ist, dass die hier uns nicht umbringen!“ Ich konnte nicht glauben, dass er echt so cool war und selbst in so einer Situation noch Witze riss! Ich hatte eine Mordsangst, weil ich die ganze Zeit daran dachte, dass ich jetzt bestimmt mein Visum verlieren und wieder nach Hause geschickt werden würde. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Was jetzt? Was könnte ich meinen Eltern sagen? Hätte ich früher daran gedacht, hätte ich nie gedealt! Doch Jugend gepaart mit einem trügerischen Verständnis von Macht bringt einem einfach nichts als Probleme. Und ich wurde zum Problem. Man sollte meinen, dass ich aus meiner Fahrt zur Polizeistation gelernt und von da an nichts mehr mit Kleinkriminellen zu tun gehabt hätte, doch die Furcht verlässt dich, sobald sie dich gehen lassen. Falsch. Das stimmt so nicht. Sie verschwindet nicht einfach: Sie wird zu Adrenalin und du wirst süchtig danach. Verrückt, oder?

Nach meiner ersten Festnahme ließ man mich wieder laufen, da es mein erstes Vergehen und ich minderjährig war. Der Richter ermahnte mich, von jetzt an nichts Dummes mehr anzustellen und dass ich wieder zur Schule gehen sollte. Ich schwor ihm, dass ich genau das tun würde. Ich hatte Angst, meine Aufenthaltsgenehmigung zu verlieren. Aber sobald ich draußen war, rief ich Samir an.

„Samir, ich bin raus. Wo treffen wir uns?“

„Komm zum Club, Mirko. Die ganze Crew ist hier.“

Also ging ich zum Club. Und alles begann von vorn. Es ging einfach weiter. Die Jungs rissen Witze über meine Festnahme, sagten, das sei mein „erster Stern“. Sagten, jetzt würde ich endlich erwachsen. Es fühlte sich an, als würden sie mich auf etwas Größeres vorbereiten. Mit 17 verkaufte und nahm ich selbst Drogen. Das Geld, das ich mit dem Dealen machte, reichte nie, weil ich es sofort wieder für Drogen für mich ausgab. Ich schlief bei Samir in einem Gästezimmer. Mir blieb nicht einmal genug zum Essen. Okay, verdient hätte ich genug, aber ich gab eben alles für Joints, Drogen, Alk und Girls aus.

Ich musste noch irgendetwas Anderes machen.

Da hatte ich eine Idee.

Kurze Zeit später wurde ich bei einem Überfall auf einen Supermarkt erwischt. Noch bevor ich es durchzog. Der Überfall schien mir eine gute Idee. Geh rein, hau ab. Einfach und problemlos. Schnell gemachtes Geld eben. Samir hatte keine Ahnung von dem, was wir vorhatten; ich und ein anderer Kerl aus der Gruppe. Der Plan war wasserdicht. Dachten wir zumindest. Bis ich wieder als Minderjähriger verhaftet wurde, drei Monate einsaß und dann auf Bewährung rauskam. Wieder rief ich Samir vom Gefängnis aus an und er machte mir die Hölle heiß. Mit genau der Art von Flüchen, die ich nicht einmal übersetzen kann. Er war verdammt nochmal echt angepisst.

Sobald ich dann aber wieder draußen war, ging ich zurück zu Samir. Bloß, dass er es diesmal ernst meinte. Er fing an, Heroin zu verkaufen und mit den Mexikanern auf der anderen Seite der Grenze zu arbeiten. Ich wurde seine rechte Hand, ging für ihn zu Treffen und machte Deals für ihn. Samir mochte mich und versuchte, so gut es ging für mich zu sorgen. Selbstverständlich fing ich bald darauf selbst auch an, Heroin zu nehmen. Zuerst nur zum Entspannen. Weil der Job so stressig war, musste ich abends echt irgendwie runterkommen, relaxen, chillen. In Wahrheit hatte ich nämlich eine Scheißangst und brauchte was, damit ich einschlafen konnte. Ich konnte nicht schlafen, weil ich die ganze Zeit bloß darauf wartete, dass die Bullen mich wieder erwischten. Verfolgungswahn, Angstzustände …der ganze Scheiß eben. Ich hatte die volle Palette. Du schläfst nicht wirklich, wenn du auf Heroin bist. H lässt dich bloß irgendwie dahingleiten. Du driftest zwischen Realität und Träumen dahin. Dir ist warm und wohlig. Du kannst alles loslassen: Nichts ist wichtig und nichts passiert. Alles ist bloß eine einzige beschissene gerade Linie, die irgendwann direkt in dein Aus führt.

Schau, wenn du mit 17 so einen Scheiß machst und überlebst, wirst du erwachsen. Schnell.

Mit 18 war ich komplett auf Heroin. Ich schoss es mir täglich, manchmal sogar mehrmals. Zu dem Zeitpunkt war ich schon Samirs Prüfer. Der, der den Stoff testet, bevor er auf in den Verkauf geht. Ohne es zu merken, war ich am absoluten Tiefpunkt angekommen.

Dann, eines Tages, schaute Samir bei mir vorbei. Ich kann mich kaum daran erinnern. Mir ging es so dreckig, dass ich nicht aus dem Bett kam. Er schrie und brüllte und trat auf mich ein. Aber ich kam einfach nicht hoch. Alles, woran ich mich erinnere ist, dass ich das nächste Mal im Krankenhaus aufwachte. Samir hatte meine Behandlung organisiert, bezahlt und mich beim Entzug angemeldet.

Ich hatte eine Überdosis genommen. Samir fand mich auf der Schwelle zum Tod. Und er half mir. Er hat mich immer wie Familie behandelt. Wir machten alles Mögliche zusammen und das werde ich ihn nie vergessen. Als selbst ich nichts von meinem Zustand bemerkt hatte, war er derjenige, der keine Mühen scheute, um mir zu helfen. Ich werde ihm nie vergessen, dass er mich nicht hat sterben lassen. Ja, stimmt schon, es gibt Leute, die würde sagen, dass ich ohne ihn ja auch nie abhängig geworden wäre. Doch so einfach ist das nicht. Wer weiß, was ohne ihn aus mir geworden wäre. Ich war zu stolz, um zu meinen Verwandten zurückzukehren und hätte weiß Gott von keinem Anderen Hilfe angenommen. Ich war verdammt nochmal ein Mann und überzeugt, dass ich alles alleine schaffe und niemanden brauche.

Mit 20 war ich clean und sah Samir nie wieder. Ich hatte keine Ahnung, was ich mit mir anfangen sollte. Eine Zeit lang lebte ich auf der Straße. Vom Betteln! So viel zum Thema Stolz. Wenn du echt unten bist, machst du alles, von dem du immer gedacht hast, dass du so was nie tust. Taschendiebstahl, Lügen, kleine Raubüberfälle und eben Betteln. Wenn meine Heroinsucht der Tiefpunkt war, das hier war jenseits davon. Aber zumindest war ich nüchtern. Natürlich nicht aus freier Wahl, sondern weil ich es mir nicht mehr leisten konnte.

Dann traf ich Leslie. Keine Ahnung, wie alt sie war, aber sie war ebenfalls obdachlos. Kam aus einer wohlhabenden Familie und wurde in der Highschool kokainabhängig. Fing an, Sachen aus dem eigenen Haus zu klauen und zu verhökern. Eines Tages wurde sie von ihrer Familie erwischt und zum Entzug geschleppt. Sie war stur, lief weg und lebte seitdem auf der Straße. Dann, als ich eines Morgens in unserer kleinen Ecke neben den großen Mülltonnen aufwachte, war Leslie tot. Sie schlief immer neben mir, normalerweise Kopf an Kopf, sodass wir einander warmhalten konnten. An diesem Morgen aber war sie starr, kalt und fast blau. Ich tastete nach ihrem Puls, doch sie hatte keinen mehr.

Das gab mir den Rest.

Es war an der Zeit, mein Leben neu aufzubauen. Ich entschied, nicht länger ein Weichei zu sein und endlich mit etwas Ehrlichem anzufangen.

Nur was?

Was macht ein Kerl, der schon den ganzen Mist durch hat? Du kannst nicht einfach im nächsten Jobcenter nach einer freien Stelle suchen. Nicht in den Staaten! In Europa vielleicht, aber nicht hier. Wer stellt schon einen obdachlosen Ex-Häftling und Ex-Junkie ein? Außerdem brauchte ich immer noch ein hohes Tempo, Stadt, Abwechslung. Wenn schon keine Drogen, dann Adrenalin, damit ich mich lebendig fühlen konnte. Logisch also, dass ich mich bei einer privaten Sicherheitsfirma meldete.

Kapitel Zwei

Sie nahmen mich sofort, ich bekam meine Lizenz und fing als Wachmann in Nachtclubs an. Am Anfang bist du niemand, ein kleines Nichts, bis du dich bewiesen hast. In dieser Welt frisst du oder wirst gefressen und ich war nicht bereit, jemandem auch nur ein Stück von mir zu lassen. Mein erster Job war in diesem kleinen gottverdammt versifften Club auf der schlechten Seite der Stadt. Alle möglichen verrückten Sachen gingen dort vor sich: Von Orgien über das Durchziehen und Verkaufen von Drogen mitten im Club bis hin zum Pornodreh. Anfangs durfte ich noch nicht am Eingang arbeiten, denn der Eingang ist nur für die Profis, also die, die sich schon bewiesen haben. Ich war drinnen, hatte alles im Blick und wartete nur darauf, meiner Wut Luft zu machen. Und dann passierte es. Einer von diesen schmierigen Wichsern packte einem Girl von hinten voll zwischen die Beine. Finger rein. Sie knallte ihm eine, aber er ließ nicht los, grapschte weiter. Aus meiner Hörmuschel kam: „Los, Mirko!“, und das war alles, was ich brauchte.

Ich hab` mich auf den Scheißkerl gestürzt und ihn brutal zusammengeschlagen. Weil: Merk dir eins: Niemals, NIEMALS, behandelt man eine Frau ohne Respekt! Und ganz sicher nicht mit mir! Ich kam so krass drauf, dass ein paar andere Typen dazwischen gehen mussten. Nicht um mich zu schützen, sondern das Arschloch. Ich schlug ihn zu hart. Sie brachten ihn raus und wir haben ihn nie wiedergesehen.

Das gerettete Mädchen zog ihren Mini zurecht, bedankte sich, nahm mich an der Hand und führte mich zur Frauentoilette. What the hell? Sie führte mich ohne große Worte in eine Kabine, zerrte mir die Hose runter und blies mir an Ort und Stelle einen.

Und verfickt nochmal, was für einen!

Fuck, die Braut hatte das echt drauf!

In meinem Ohr hörte ich die Jungs: „Wohoo, Markos erstes Fräulein in Not! Kann die was? Aussehen tut sie ja nicht schlecht …“- und so weiter und so fort. Ich musste grinsen, während die Kleine auf den Knien mich in den Himmel saugte. Ich verschränkte meine Hände hinter meinem Kopf, lehnte mich an die Wand und genoss jeden einzelnen Moment. Das war das Leben, das ich immer gesucht hatte! Und Baby: Ich hatte meine neue Familie gefunden. Life was good!

Mit 23 war ich von dem ganzen Bodybuilding extrem massig und erfolgreich in meinem Job in einem Edel-Nachtclub in Miami. Kokain, Frauen, Geld und Partys, alles gehörte dazu. Mittlerweile arbeitete ich am Eingang. Ich war Teil der Crew. Fast jeden Tag vögelte ich eine andere heiße Braut, und das bloß, weil sie in den Club reinwollten. God bless America! Es mag dem ein oder anderen nicht gefallen oder so klingen, als hätte ich die Girls ausgenützt, aber das stimmt nicht: ich habe niemals eine Frau gezwungen. Zu nichts! Sie wollten es. Die machten das alles freiwillig - oder sogar bereitwillig, weil – hey: Ich sah echt verdammt gut aus! Der Traum vieler Frauen, ich weiß. Geiler Körper, noch dazu mit echt geilen Tribal-Tattoos und einem Piercing in der linken Brust. Außerdem war ich jung, hatte endlich Geld, Freiheit und, ich vermute, eine coole Art. Ich kam mir vor wie Gott persönlich, nur vielleicht ein bisschen größer.

Da war zum Beispiel mein erster Dreier. Den werde ich nie vergessen. Diese zwei wunderschönen Brünetten schlenderten mit einem lasziven Lächeln auf ihren knallrot geschminkten Lippen auf mich zu, fuhren mit ihren Händen über meinen Bauch und Po, zwischen meine Schenkel und packten mich direkt am Schwanz. Einfach so! Der Club war zum Platzen voll und ich durfte echt niemanden mehr reinlassen. Aber:

„Hey, Süßer, lass uns rein! Wir werden dir schon zeigen, wie dankbar wir dir sind!“, flüsterte mir eine der beiden ins Ohr und leckte auch noch darüber. Natürlich flüsterte sie (ein bisschen sehr blond war sie) ausgerechnet in das Ohr, in dem ich die Hörmuschel trug und selbstverständlich hörten alle mit.

Sofort hörte ich Dylan (den Kerl an der Überwachungskamera): „Na, dann schauen wir uns die beide Hübschen doch mal an!“ Mike, der das Sagen hatte: „Dein Glück, dass ich heute gut drauf bin, Junge. Lass sie rein!“ Meine Ohrmuschel explodierte fast von dem Gegröle und Gejohle der ganzen Crew.

Mit Mikes Segen ließ ich die Zwei also rein, übergab meinen Posten an Dominik, folgte ihnen und nahm meine Ohrmuschel raus. So schlau war ich. Schließlich wollte ich sie und nicht die anderen Jungs hören.

Die beiden führten mich zu den luxuriösen WCs und fingen gleichzeitig an, mich überall zu küssen und massieren. Dann knieten sie sich hin, eine links von mir, die andere rechts von mir, und gemeinsam bescherten sie mir einen echt überirdischen Blowjob. Von beiden gleichzeitig gelutscht, geleckt und abgesaugt zu werden, das war das Geilste überhaupt, Lassie, der Film inbegriffen. Ich knetete ihre drallen Brüste und kam viel früher, als ich eigentlich wollte. Ich weiß gar nicht mehr, in welchem Mund. Es war einfach zu geil. Sie küssten mich zum Abschied noch einmal und machten sich auf in Richtung Tanzfläche. Ich brauchte eine Minute um wieder runterzukommen, steckte mir dann eine Zigarette an (damals durfte man noch rauchen) und bewegte meinen Arsch zurück in Richtung Eingang. Die Jungs jubelten, klatschten mich ab und ich hatte die ganze Nacht über ein blödes Grinsen im Gesicht.

Verdammt nochmal, es ist schon klar, oder? Ich liebte meinen Job! Er war besser als jedes Heroin und der Adrenalinrausch pushte den Alpha in mir stärker als alles andere nach oben. Wann auch immer ich jemanden schlagen, treten oder bekämpfen sollte, tat ich es ohne Fragen zu stellen. Fuck, war das befreiend! Ich kam echt runter dabei! Jeden Tag trainierte ich wie ein Pferd, aß wie ein Bulle und schlief wie ein Baby.

Natürlich gab es haufenweise Beschwerden und Anzeigen, aber der Manager der Sicherheitsfirma und der Besitzer des Nachtclubs schützten mich gut. Sie schützten uns alle. Keine Ahnung, wie oft ich wegen brutaler Gewaltanwendung festgenommen und zur Polizeistation gebraucht wurde. Ich stand mindestens hundertmal vor einem Richter. Doch irgendwie konnte Mike das alles verschwinden lassen. Solange keiner starb, war alles in Ordnung. Wir waren wie ein Wolfsrudel. Trainierten zusammen, arbeiteten zusammen, lebten zusammen, fickten zusammen. Wir passten aufeinander auf, hielten einander von Polizei und Gerichtssälen fern. Ich fühlte mich respektiert und gebraucht, das tat gut. Und die riesigen Geldbeträge schadeten ebenfalls nicht. Miami war die Hauptstadt irdischer Genüsse und ich stand mitten im Ring. Doch wie immer im Leben findet alles, was sich zu gut anfühlt, ein frühes Ende.

Ich war 24, als es passierte. Ihr Name war Anastasia. Groß, blond, wunderschön, endlos lange Beine und ein Hintern, für den es sich zu sterben lohnte. Fantastisches Gesicht, herrlich volle Lippen, ganz sicher echt und nicht gemacht. Sie war Russin und raubte mein Herz in dem Moment, in dem ich sie das erste Mal sah. Mega instant love.

Es passierte im Club. Ich war an der Tür. Mike schärfte mir ein, dass VIPs kommen würden; er würde mir über die Ohrmuschel Bescheid sagen, denn VIPs wurden bei uns anders behandelt: Sobald sie hereinkamen, brachten wir sie zu einer besonderen Lounge in der dritten Etage. Die hatte große Glasfenster und luxuriöse Ledersessel, sodass sie auf die Sterblichen im ersten und zweiten Stock hinabblicken und ihre eigene Party feiern konnten. Da oben wurde nur das Beste vom Besten serviert: Alkohol, Drogen und Sex inklusive.

Die Nacht selbst war praktisch ereignislos. Keine Schlägereien, keine gebrochenen Kiefer oder blutigen Nasen. Das machte Mike glücklich und er versprach uns einen Bonus. Doch dann kam dieser ältere Herr, mindestens über 50, auf mich zu und schaute mich lange an.

„Junge, beweg deinen Arsch!“ Russischer Akzent. Ich sah ihn an und als ich gerade dabei war, ihm entgegenzugehen, hörte ich Mike schreien: „VIP, VIP, VIP!“

Okay, so lief das hier jetzt also. Alte Leute. Dylan sagte: „Hey Mike, warum machen wir keine beschissene Klinik für Geriatrie oder so auf?““

„Halt's Maul Dylan, du weißt nicht einmal, was das ist!“, rief Mike und alle schüttelten sich vor Lachen.

Als ich den Kerl rein ließ, war da diese Hammerbraut an seiner Seite. Eine echte Göttin. Sofort flüsterte ich in meinen Ärmel (wo das Mikro war): „Jungs, es kommt wieder eine rein!“

„Reinkommen“ war unser Signal für ein umwerfend heißes Girl. Und Junge, so eine war sie echt.

Dylan: „Was macht die mit dem alten Sack?“

Daniel. „Vielleicht ist er ihr Vater.“

Jose: „Das glaubst auch nur du. Schön wär`s!“

Ich ignorierte sie alle und starrte einfach diesen langbeinigen Traum weiter an. Wer auch immer sie war, ich wollte sie. Jetzt und hier. Sie schaute mich im Vorbeigehen an, lächelte, steckte einen 100- Dollar - Schein in meine Tasche und sagte einfach „Danke“. Ich war hin und weg.

Einige Tage vergingen und ich bekam sie nicht aus meinem Kopf. Mark hatte diese sonderbare Fähigkeit zu merken, wenn ich nicht richtig bei der Sache war. „Mirko, vergiss sie. Ihr Sugar Daddy ist der Boss aller Drogenbosse in der Gegend. Die Kleine bedeutet nur Ärger“, sagte er, als ich in sein Büro kam und er mit mitteilte, dass sie privaten Schutz suchte.

Aber da redete er bei mir gegen Beton. Ich war bereit, alles aufzugeben um ihr Bodyguard zu sein. So sehr Mike auch versuchte, mich vom Gegenteil zu überzeugen, ich war mir sicher, dass ich sie wiedersehen musste. Nach einer Woche, in der ich ihn darum anflehte, mir ein Vorstellungsgespräch zu verschaffen, gab er endlich klein bei.

Heute wünsche ich mir, er hätte es nicht getan.

Das Vorstellungsgespräch war für einen Dienstag angesetzt, ich erinnere mich nicht an das genaue Datum, aber es war in diesem besonders schicken Hotel in Miami. Ich selbst sollte mich der Sache annehmen. Mike hatte mir eine Ewigkeit alles von Verhalten und Einstellung erzählt; ich war mir sicher, dass ich ready war. Mit einem Anzug und gerade genug Bart, dass es noch gepflegt wirkte, betrat ich das Hotel. Ich schwöre, sämtliche Frauen, die mich sahen, hatten innerhalb von zehn Sekunden ihr Höschen nass. Die Blicke, die sie mir zuwarfen, machten mich noch selbstsicherer. Yes, Baby, ich rocke das hier!

Man hatte mir vorher schon eine Schlüsselkarte gegeben, und so ging ich direkt zum Fahrstuhl. Oberste Etage, selbstverständlich, Suite Nr.7. Ich klopfte an und da war sie, mit nichts als einem knappen Bademantel bekleidet. Ihr Haar war zu einem strengen Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Völlig ungeschminkt stand sie vor mir und sah trotzdem einfach atemberaubend aus. Ich bekam an Ort und Stelle einen Harten und verlor jegliche Sprachfähigkeit.

„Du musst Mirko sein, ja?“, hauchte sie mit diesen wunderschönen vollen Lippen. Und diesem super sexy russischen Akzent… Oh holy shit!

„Ja … hmmm … mhh … Ja gnädige Frau, ich bin Mirko …“ Das war ungelogen alles, was aus mir rauskam! Ich starrte auf die beschissenen Fliesen, um den Blickkontakt mit ihr zu meiden; hatte Todesangst vor meiner möglichen Reaktion.

Sie lächelte und schaute auf etwas, das ich für meinen Lebenslauf hielt.

„Du hast Akzent, Mirko. Aber du bist nicht Russe. Woher kommst du?“

„Kroatien.“

„Oh, Kroatien. Gut. Das gefällt mir. Schön dort. Ich mag Kroatien. Wunderschön! Du bist angestellt“, sagte sie und lächelte lasziv. „Komm Montag um acht Uhr morgens. Schau nach Ivan. Er ist Sicherheitschef.“

Ich hatte keine Ahnung, was passiert war, aber ich hatte den Job. Ich nuschelte „Danke“ und verließ den Raum schneller als Speedy Gonzales.