Blackpink – Die K-Pop-Queens - Adrian Besley - E-Book
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Blackpink – Die K-Pop-Queens E-Book

Adrian Besley

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Beschreibung

Die Erfolgsgeschichte von Blackpink! Die K-Pop-Girl-Band nimmt ihren Catchphrase "Blackpink in your area" sehr ernst: Sie performen vor ausverkauften Stadien weltweit. Die vier jungen Frauen aus Südkorea - Jisoo, Jennie, Rosé und Lisa - sind gerade mehr als gefragt. In der Vergangenheit waren sie Headliner auf dem Coachella Festival in Kalifornien und stiegen mit vier ihrer Singles fast überall auf Platz 1 in die Charts ein. Die Biografie von Blackpink verrät interessantes Hintergrundwissen zur Girl-Band: von ihren ersten Castings bis hin zu ihrem weltweiten Mega-Erfolg. Mit vielen spannenden Insider-Infos und tollen Fotos ist das Buch ein Must-Have für alle Blackpink- und K-Pop-Fans.

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Seitenzahl: 210

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impressum

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Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.

EIN EBOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER

2. Auflage 2023

Alle Rechte der deutschsprachigen Ausgabe bei

© 2020 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling

© 2019 Michael O'Mara Books – Alle Rechte vorbehalten

Titel der Originalausgabe: BLACKPINK: K-Pop's No.1 Girl Group

Text: Adrian Besley

Aus dem Englischen übertragen von Julia Strohbach, Reutlingen

Bildnachweis: Covervorderseite: © Christopher Polk/shutterstock; Coverrückseite: © Roger Kisby/Getty Images für YouTube

Covergestaltung: Anna Obermüller

Layout und Satz: Luca Feigs

Lektorat und Produktmanagement: Katharina Steinbach

Herstellung: Anne-Katrin Brode

ISBN 978-3-7459-0223-5

www.emf-verlag.de

Inhalt

impressum

Einführung

Eins

K-Pop und Girl Crush

ZWEI

Pink Punk

Drei

Debüt

VIER

Comeback

FÜNF

Rookie Queens

SECHS

As if …

SIEBEN

Japan

ACHT

Blackpink in the house

NEUN

Offen und ehrlich

ZEHN

Zusammenarbeit und Soloprojekte

ELF

Willkommen in Amerika

ZWÖLF

Coachella

Jisoo

Jennie

Rosé

Lisa

Team Blackpink

Epilog

Glossar

Danksagungen

Bildnachweis

Einführung

Vielleicht gehörst du zu den frühen Blackpink-Fans, die die Veröffentlichung von ‚Boombayah‘ und ‚Whistle‘ sehnlichst erwartet haben? Vielleicht war es der Hit ‚Ddu-du Ddu-du‘, die Zusammenarbeit mit Dua-Lipa ‚Kiss and Make Up‘ oder der triumphale Auftritt der Gruppe beim Coachella-Festival 2019, die dein Interesse geweckt haben? Wann auch immer du über Blackpink gestolpert bist, in dieser Biografie über vier der bezauberndsten und talentiertesten Persönlichkeiten der Popmusik wirst du mit Sicherheit viel Neues entdecken.

Dieses Buch ist für Blinks (Fans von Blackpink), neue Fans und jene, die gerne wissen möchten, wie eine Gruppe aus einem kleinen asiatischen Land die Welt erobert hat. Es berichtet davon, wie Blackpink entstanden ist, zeichnet ihre Entwicklung zu internationalen Superstars nach, beschreibt die persönlichen Geschichten und Hintergründe der einzelnen Mitglieder und erklärt – für diejenigen, die neu im K-Pop-Fandom sind – wie die Eigenschaften, Sitten und die Kultur dieser sensationellen Gruppe ihren Erfolg beflügelt haben.

Es mag seltsam erscheinen, eine Biografie einer Gruppe zu lesen, die erst seit drei Jahren besteht und nur etwa ein Dutzend Hits verzeichnen kann. Was kann man da schon erzählen? Und doch gibt es eine erstaunliche Menge zu berichten, denn diese vier Mädchen – Jisoo, Jennie, Rosé und Lisa – sind etwas Besonderes. Sie haben mehr in ihrer (bisher) kurzen Karriere erreicht, als viele Popgruppen in Jahrzehnten schaffen. Sie haben Geschichte geschrieben, Rekorde gebrochen, die Welt bereist, ausverkaufte Konzerte gegeben und einige der eingängigsten Bops der letzten Zeit geschaffen. Jeder, der über das reine Hören ihrer Hits hinausgehen und tiefer in die Geschichte der Gruppe eintauchen möchte, wird sich mit einigen rätselhaften Fragen konfrontiert sehen … Welche Rolle spielt der Unterhaltungskonzern, der hinter Blackpink steht? Was ist ein Girl Crush? Wie kommt es, dass nicht alle K-Pop-Stars tatsächlich aus Korea kommen? Und was machen die Girls, wenn sie nicht auf der Bühne stehen? Die Antworten auf all diese Fragen zeigen den Fans, wer Blackpink wirklich sind und wie sie ticken. Auf jedem Foto der Gruppe – ob auf der Bühne, bei einem Fotoshooting oder in der Öffentlichkeit – wird deutlich, dass es sich um vier außergewöhnlich schöne Frauen handelt. Aber ihre unbestrittene Schönheit ist nur ein kleiner Teil ihres Erfolgs, und nur vom Betrachten der Bilder lässt sich nicht erschließen, wie die Mädchen ihren persönlichen Stil auf und abseits der Bühne entwickelt haben. Sie werden weder ihrem individuellen Charisma noch ihrem Charme gerecht, erzählen nicht von ihrem immensen Talent als Sängerinnen, Rapperinnen und Tänzerinnen und auch nicht von der unglaublich harten Arbeit, die sie geleistet haben, um heute so erfolgreich zu sein. Das ist es, was dieses Buch tut!

Die vier Mädchen sind nicht mit einem silbernen Mikrofon am Mund geboren. Jisoo, Jennie, Rosé und Lisa wurden seit ihrer Jugend zu Popstars – oder ‚Idols‘, wie sie im K-Pop genannt werden – ausgebildet. Sie kamen aus Australien und Thailand sowie aus Südkorea und wurden bei Vorsprechen aus Tausenden von hoffnungsvollen Mädchen ausgewählt, um in einem Wohnheim in Seoul zu leben, wo sie vier bis sechs Jahre lang an ihren künstlerischen Fähigkeiten arbeiteten. Zu dieser Zeit wussten sie nicht, ob sie von ihrem Unternehmen für eine Gruppe ausgewählt oder letztlich doch abgelehnt werden würden, wie es mit so vielen Trainees passiert.

Die Mitarbeiter des Unterhaltungskonzerns haben erzählt, wie sich diese Gruppe praktisch selbst ausgewählt hat. Diese vier jungen Mädchen waren unglaublich fleißig und talentiert, aber, und das war vielleicht noch wichtiger, sie hatten auch eine fabelhafte Bindung zueinander entwickelt.

Weit weg von zu Hause fühlten sie sich wie eine Familie, unterstützten sich gegenseitig, halfen allen, die sich mit dem Erlernen einer Sprache oder der Perfektionierung einer Tanzchoreografie schwertaten, und munterten diejenigen auf, die Heimweh hatten. Dieses Miteinander ist eine große Stütze für die vier Mädchen und hilft ihnen dabei, besser mit den Triumphen und Enttäuschungen, die eine Karriere in der Popmusik mit sich bringt, umzugehen.In den drei kurzen Jahren seit ihrem Debüt haben Blackpink sowohl als Gruppe als auch als Solokünstler alle Erwartungen übertroffen.

Ihre Hits haben YouTube-Rekorde gebrochen und die Charts in Dutzenden von Ländern angeführt.

Sie traten an riesigen Veranstaltungsorten auf vier Kontinenten auf, und aus jedem der Mitglieder ist ein Star und eine Mode-Ikone geworden. Dabei folgen ihnen auf ihren Social-Media-Accounts andere Prominente und Millionen von Fans.

Viele dieser Fans zählen sich selbst zu den Blinks, deren bedingungs­lose Treue zur Gruppe für ihren Erfolg entscheidend war und ist. Die Blinks unterstützen die Gruppe, und die individuellen Aktivitäten der Mitglieder helfen dabei, Blackpink noch bekannter zu machen, erhöhen die Klicks auf YouTube, sorgen dafür, dass sie in den sozialen Medien noch mehr Aufmerksamkeit bekommen und bringen bei Konzerten das Haus zum Beben. Die Blackpink-Mitglieder sind sich der Liebe, die ihnen entgegengebracht wird, voll bewusst. Es ist ihnen sehr wichtig, dafür zu sorgen, dass ihre Blinks wissen, dass das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht.

Blinks spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte von Blackpink; eine Reise, die vier junge Teenager zu Weltstars gemacht hat. Es ist keine Geschichte über einen Blitzerfolg, sondern eine Geschichte über Enttäuschung, Überraschung und Freude – und eine, die beginnt, bevor die vier Girls überhaupt geboren wurden …

Eins

K-Pop und Girl Crush

Heutzutage haben die meisten Musikfans eine Ahnung davon, was K-Pop ist. Es ist Popmusik aus Südkorea, einem ostasiatischen Land, das an Nordkorea grenzt (und im Widerspruch zu Nordkorea steht) und durch 800 Kilometer Ozean von Japan getrennt ist. Die weltweit am meisten verbreitete Version des K-Pop sind Boybands und Girlgroups, die oft zahlreiche Mitglieder haben. Ihre Lieder sind in der Regel peppig und fröhlich und werden von komplexen und synchronisierten Choreografien untermalt. Die Mitglieder der Gruppen sind wahrhaftig schön und zeichnen sich durch ihre ultra­glatte Haut, ihre Designerkleidung und ihr perfektes Make-up aus. Das trifft sicherlich alles zu, aber es ist auch eine große Verallgemeinerung, denn tatsächlich gibt es Hunderte von unglaublich unterschiedlichen K-Pop-Acts.

Die Südkoreaner lieben ihre Popmusik. Sie hören Musik aus dem Westen (Katy Perry, Sam Smith, Ariana Grande, U2 und andere haben in den vergangenen Jahren in Seoul gespielt) und aus Japan, aber am stolzesten sind sie auf ihre einheimischen Acts, denen sie fanatisch treu sind, wobei Fern­sehsendungen, Zeitungen und Websites sie ständig mit den neuesten Informationen versorgen. Besonders beliebt sind Talentshows; Fernsehserien wie Superstar K oder Produce 101 erreichen enorme Einschaltquoten.

Lange Zeit wurde der K-Pop (auf Koreanisch als Gayo bekannt) von Balladen und Trot-Musik dominiert, einem Stil, der sich durch seinen zwei­taktigen Hintergrundrhythmus (Trot ist die Abkürzung für Foxtrott) und einen unverwechselbaren Gesangsstil auszeichnet. Dann, 1992, trat eine Gruppe namens Seo Taiji and Boys in einer TV-Talentshow auf, die ihre Single ‚Nan Arayo‘ (‚Ich weiß‘) performte. Sie wurden Letzte in der Show, aber ihre Single, eine innovative Fusion aus amerikanischem und koreanischem Pop, sollte die Charts des Landes anführen – siebzehn Wochen lang. Seo Taiji und Boys inspirierten eine Reihe neuer koreanischer Gruppen, die anfingen, ihre Lieder mit einem US-geprägten Hip-Hop-Stil zu mischen.

Seo Taiji and Boys trennten sich 1996, als einer der Rapper der Boys, Yang Hyun-suk, seine eigene Firma (YG Entertainment) gründete, um K-Pop-Acts zusammenzustellen, zu produzieren und zu managen.

Etwa zur gleichen Zeit und mit den gleichen Zielen wurden SM Enter­tainment und JYP Entertainment gegründet. Die Big Three, wie sie genannt werden, hatten die Erfahrung, das Geld und das Know-how, um einen Hit nach dem anderen zu produzieren, und sie dominieren den K-Pop bis zum heutigen Tag.

Seit mehr als zwanzig Jahren sucht der K-Pop im Westen nach musikalischen Einflüssen, wobei er sowohl Rock, Pop und R&B als auch Hip-Hop- und Rap-Musik aufnimmt. All dies wurde zu einem Stil mit unverwechselbaren koreanischen Merkmalen vermischt. Das koreanische Publikum verlangt nach Unterhaltung; K-Pop-Acts sind attraktiv, farbenfroh und optisch interessant. Die Choreografie ist ein wichtiger Bestandteil, ebenso wie die Gesangsdarbietung, ob in fröhlichen Bops oder in melancholischen Balladen. Trotz einiger hochkarätiger Skandale in letzter Zeit bleibt Korea ein konservatives und sittenstrenges Land. Lieder mit Anspielungen auf Sex, Drogen und Alkohol sind oft im Radio und Fernsehen verboten, und von den Künstlern wird erwartet, dass sie stets anmutig und unschuldig bleiben.

Das koreanische Fernsehen wird von Millionen Menschen gesehen und kann deshalb der Schlüssel zum Erfolg eines K-Pop-Acts sein. Mit Inkigayo, Show!, Music Core, Music Bank, M Countdown, Show Champion und The Show vermehren sich Musik-Shows immer weiter, und es läuft an fast allen Tagen der Woche ein Pop-Programm im Fernsehen. Die Tatsache, dass in den Shows normalerweise ‚Live‘-Acts statt Musikvideos gezeigt werden, macht deutlich, dass die Live-Performance ein wichtiger Bestandteil des K-Pop ist. Eine punktgenaue Choreografie, Bühnenpräsenz, atemberaubende Outfits und gutes Aussehen sind ebenso wichtig wie die Texte und die Gesangsdarbietungen. Die Acts stellen ihre neuesten Lieder vor, und jede Show vergibt wöchentlich eine Trophäe, die auf wechselnden Chartpositionen, Downloads und Zuschauerabstimmungen basiert.

Es wird auch erwartet, dass K-Pop-Künstler ihren Platz als Gruppe oder einzeln neben Komikern, Schauspielern und anderen Prominenten in den unglaublich populären Unterhaltungssendungen der Nation einnehmen, wie Knowing Bros, Running Man und Weekly Idol. Diese beinhalten manchmal Interviews und Auftritte, konzentrieren sich aber eher auf amüsante Challenges, die die Charaktere, Fähigkeiten und den Humor der Künstler hervorheben. Einige Gruppen haben auch ihre eigenen Unterhaltungs- oder Reality-Shows, die es den Fans ermöglichen, die Mitglieder besser kennenzulernen.

Nachdem sie sich etabliert haben, warten die K-Pop-Künstler gespannt auf die Arward-Saison, die um Neujahr herum stattfindet. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen, aber die prestigeträchtigsten sind die Golden Disc Awards, die Melon Music Awards, die Mnet Asian Music Awards (MAMA) und die Seoul Music Awards. Bonsangs oder Preise werden an eine Reihe von hochkarätigen Acts vergeben, aber jeder Künstler wünscht sich letztendlich einen Daesang, den Hauptpreis, der für den Song, den Künstler und das Album des Jahres vergeben wird.

Im K-Pop gibt es sogar einen eigenen Namen für die Stars, die in dieser hochkarätigen Welt heranwachsen: Idols. Die Aufgabe von The Big Three und anderen kleineren Entertainment-Unternehmen ist es, hochtalentierte, charismatische Künstler zu entdecken, die zu erfolgreichen Idols werden können. Sie gehen bis zum Äußersten, um genau den Sänger oder Tänzer zu finden, auszubilden und zu fördern, von dem sie glauben, dass er zu einem Star werden kann. Alles beginnt damit, dass die Unternehmen hart umkämpfte Auditions veranstalten und auf der Suche nach potenziellen Idols Talentveranstaltungen ausrichten. Die erfolgreichen jungen Künstler, oft schon im frühen Teenageralter oder sogar noch jünger, werden als Trainees unter Vertrag genommen und leben in Wohnheimen mit anderen Hoffnungsträgern.

Die Firmen entscheiden sich z. B. für einen Sänger und bilden ihn zum Rapper aus oder sie unterstützen talentierte Tänzer dabei, ihre gesanglichen Fähigkeiten zu verbessern; einige Mitglieder, die bis auf außergewöhnliches Aussehen und Bühnenpräsenz (‚Visuals‘ genannt) kein besonderes Talent haben, erhalten Gesangs- und Tanzunterricht, um sie fit zu machen. Zusammen stehen diese Trainees vor einem scheinbar endlosen Bootcamp aus Tanz-, Gesangs-, Bewegungs-, Ernährungs- und Sprachunterricht, häufig noch während sie die Schule oder das College besuchen, um ihre Ausbildung abzuschließen. Es ist ein anspruchsvoller Prozess, aus dem viele von selbst aussteigen, weil sie dem Druck nicht standhalten können, während andere abgelehnt werden, weil sie die geforderten Standards nicht erreichen.

Das Unternehmen behält die Kontrolle, indem es die Trainees schließlich in Gruppen einteilt oder sie zum Solokünstler macht. Sie wählen den Bühnennamen, das Image, die Choreografie und die Lieder aus, oft mit wenig Input durch den Act. In jeder K-Pop-Gruppe gibt es einen Anführer, der als Sprecher der Gruppe fungiert, eine Position, die normalerweise dem Ältesten oder dem Mitglied, das am längsten als Trainee tätig war, zugewiesen wird. Es gibt auch ein Maknae, das jüngste Mitglied der Gruppe, der wie das Baby der Familie ist, süß und liebenswert. Sobald die Gruppe ausgewählt und festgelegt ist, beginnt das Unternehmen mit den Vorbereitungen für ihr Debüt – die offizielle Präsentation der Band.

Die Vorbereitung für [das Debüt] kann Monate oder sogar ein Jahr oder noch länger dauern, wobei der Termin ver­schoben wird, wenn das Unternehmen glaubt, dass die Gruppe noch nicht bereit ist.

Im Vorfeld der Präsentation arbeitet das Unternehmen hart daran, die Neugierde der Presse und der Öffentlichkeit anzuheizen. Dazu gehört auch die Veröffentlichung von Teaser-Fotos, Videos und manchmal sogar von Vorab-Tracks, um das Interesse zu wecken. Um noch mehr Spannung zu erzeugen, wird ein Mitglied oft bis zur letzten Minute geheim gehalten.

Das Debüt selbst ist der Zeitpunkt, an dem die Gruppe zum ersten Mal gemeinsam vom Publikum gesehen wird. Um Aufsehen zu erregen, wird oft ein Showcase vor eingeladenen Journalisten organisiert, aber auch online gestreamt. Das Debüt, der erste Auftritt der Gruppe, findet in der Regel in einer der wöchentlichen Musikshows statt. Es ist eine nervenaufreibende Zeit für die jungen Künstler, die wissen, dass ihre Karriere davon abhängen könnte, wie gut sie rüberkommen. In Online-Foren wird bewertet, wie gut sie aussahen, ob sie singen können (manche Gruppen singen Playback, besonders solche, die gerade erst anfangen, im Fernsehen aufzutreten), ob sie synchron tanzen und wie sie im Vergleich zu anderen neuen Gruppen abschneiden.

Wenn eine neue Gruppe ein erfolgreiches Debüt absolviert und eine Fangemeinde aufbauen kann, hat sie die Chance auf ein Comeback. Das bedeutet nicht, dass sie sich eine Zeit lang ausruhen oder eine Pause einlegen können. Comeback ist der Begriff für ihre nächste Lancierung und ihre folgenden Auftritte in den wöchentlichen TV-Shows. Auch hier gibt es für das Comeback im Vorfeld noch einmal Teaser und Vorschauen, und oft auch ein neues ‚Konzept‘: eine kleine oder sogar eine große Veränderung bezüglich Image oder Sound der Gruppe. Mindestens ein Jahr lang wird die Gruppe als ‚Rookie-Act‘ bekannt sein. Das gibt ihnen eine gewisse Freiheit, was die Kritik der Fans betrifft (K-Pop-Fans können ein schwer zufriedenzustellendes Publikum sein!), aber ein starkes Debüt bringt auch große Erwartungen an die Gruppe mit sich.

Die Leidenschaft der K-Pop-Fans ist ein wesentliches Element, um einen erfolgreichen Act aufzubauen. Die Interaktion mit den Fans über soziale Medien und Fantreffen kann schnell engagierteste und loyalste Unterstützung mit sich bringen. Die Fans erhalten manchmal einen offiziellen Namen von der Gruppe, haben ihre eigenen Foren und können bei Konzerten für eine unglaubliche Atmosphäre sorgen. Twice nannten ihren Fanclub Once, BTS haben ihre ARMY, und Blackpink haben natürlich ihre Blinks! Die K-Pop-Fans haben geniale Wege gefunden, um mit ihren Idols zu interagieren. Sie begnügen sich nicht mit einfachem Schreien und wildem Applaus (obwohl das auch passiert), sondern halten, manchmal in koordinierten Wellen, Leuchtstäbe in der Farbe der Gruppe hoch; sie erstellen riesige Fan-Banner und führen Fangesänge während der Intros und Pausen oder als Antwort auf Refrains auf.

Die südkoreanische Kultur hat in den letzten zehn Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen – so sehr, dass es ein Wort dafür gibt, hallyu, die ‚koreanische Welle‘. Von Fernsehdramen bis hin zu Kosmetika und vor allem Popmusik sind südkoreanische Exporte in Südostasien und in vielen anderen Teilen der Welt populär geworden und einfach ‚in‘. YouTube und andere Videokanäle (insbesondere der Livestreaming-Dienst V Live) ermöglichen es den Fans überall, ihre Idols zu sehen, während sie in Hunderten von Foren über Neuigkeiten aus Südkorea auf dem Laufenden bleiben und sich mit anderen Menschen auf der ganzen Welt vernetzen können.

In vielen Regionen, die keine offensichtliche Verbindung zu Korea haben – insbesondere Südamerika, Australien und der Nahe Osten – gibt es eine erstaunliche Begeisterung für K-Pop, aber es ist tatsächlich ein globales Phänomen mit Fans auf der ganzen Welt. Im Westen hat der K-Pop allmählich an Attraktivität gewonnen, wobei der 2012er Psy-Hit ‚Gangnam Style‘ sein großer Durchbruch war. Die Boybands Big Bang und EXO stiegen in die US-Billboard-Charts ein, aber der Erfolg von BTS nach 2017 ist beispiellos und hat anderen Gruppen die Türen geöffnet.

Blackpink haben viele der klassischen Merkmale von K-Pop-Idols. Sie sind Teil der Firma YG Entertainment; alle Mitglieder wurden von YG-Talentscouts entdeckt, und sie alle verbrachten zwischen vier und sechs Jahren als Trainees, bevor sie schließlich ihr Debüt gaben. Lisa und Jennie wurden als Rapper trainiert, während alle vier Girls Hunderte von Stunden im Tanzstudio übten. Das stilvolle, durchsetzungsstarke, ja sogar provokative Image der Gruppe wurde ebenfalls sorgfältig entwickelt und brachte eine weitere Facette des K-Pop – Girlgroups und das Entstehen des ‚Girl Crush‘ – einen weiteren Schritt nach vorn.

Obwohl Girlgroups schon lange Zeit ein beliebter Teil der koreanischen Unterhaltung gewesen sind, entstanden die ersten K-Pop-Girlgroups in den späten 1990er-Jahren. Das Trio S.E.S, die vierköpfige Gruppe Fin.K.L und die fünfköpfige Gruppe Baby V.O.X gehörten zu den Pionieren und inspirierten eine Vielzahl von Gruppen, die als ‚Zweite Generation‘ bekannt wurden. Unter der zweiten Generation wurden Girls‘ Generation (deren Hit ‚Gee‘ immer noch eine Hymne für junge Koreanerinnen ist) und Wonder Girls zu großen Namen, die einen Hit nach dem anderen herausbrachten. Wonder Girls (deren Lied ‚So Hot‘ später von Blackpink gecovert wurde) waren sogar kurz davor, in den USA erfolgreich zu werden.

Girlgroups hatten traditionell ein süßes und unschuldiges Image und trugen oft Schulmädchen-Uniformen oder luftig leichte, bonbonfarbene Kleidchen. In der zweiten Generation gab es Acts, die diesen ultra-femininen Bubblegum-Pop ablehnten und für eine individuellere und härtere Haltung standen. Miss A, Brown Eyed Girls, f(x) und 4 Minute gehörten zu dieser Welle. Ihr angriffslustiger Stil wird als ‚Girl Crush‘ bezeichnet. Dieser Begriff wurde weitläufig auf jede Mädchengruppe angewandt, die ihre Individualität oder Sexualität zum Ausdruck brachte oder auch nur Selbstvertrauen ausstrahlte. Das Durchbruchsjahr für den ‚Girl Crush‘ war 2010 mit Hits wie ‚Bad Girl Good Girl‘ von Miss A, ‚Hot Issue‘ von 4 Minutes und ‚Abracadabra‘ von Brown Eyed Girls; selbst die frühere niedliche Girls‘ Generation flippte mit ihrem ‚Run Devil Run‘ ein wenig aus.

Bis zu diesem Zeitpunkt war YG Entertainment noch nicht im Geschäft der Girlgroups aktiv. Sie hatten die R&B-artige Sängerin Seven und die Hip-Hop-Boyband Big Bang unter Vertrag, K-Pop-Girlgroups passten nicht zu ihnen. Mit dem Girl-Crush-Trend änderte sich dies jedoch. YG brachte 2009 2NE1 auf den Markt, und diese Mädchen – Bom, Dara, Minzy und CL – passten sich diesem Trend an. Es wirkte, als würden sie anziehen, was immer sie wollten, und sahen dabei immer stylisch aus. Crop-Tops, Minikleider, Bomberjacken, Badeanzüge, Rock-T-Shirts, Stiefel, Sneakers – sie mischten alles miteinander und sahen dabei sensationell aus. Obwohl sie sich auf Schwarz und Weiß konzentrierten, schreckten sie nie davor zurück, kräftige Farben im passenden Stil in ihre Outfits – von Punk bis Femme-fatale-­Glam – zu integrieren.

Als vierköpfige Gruppe war ihre Bühnenpräsenz konkurrenzlos, mit einer starken Choreografie und der charakteristischen YG-Energie, die sie auszeichnete. Die Art und Weise, wie ihr weicher Gesang mit kraftvollem Rappen gemischt wurde, brachte ihnen Vergleiche mit Boygroups ein, insbesondere mit Big Bang, ihren Superstar-Pendants innerhalb des Unter­nehmens, mit denen sie oft zusammenarbeiteten.

2NE1 war eine der erfolgreichsten K-Pop-Girlgroups überhaupt. Sie verkauften 66,5 Millionen Platten und hatten neun Nummer-eins-Hits in Südkorea.

Die drei Songs ‚I Am The Best‘, ‚Come Back Home‘ und ‚Take the World On‘ gehörten zu den größten. Auch international waren sie populär, vor allem in Ost- und Südostasien. Im Jahr 2014 waren sie in den USA auf Erfolgskurs und traten in Episoden von The Bachelor und America‘s Next Top Model auf, und ihr Album Crush erreichte Platz 61 bei den Billboard 200 Charts; damals die höchste jemals erreichte Chartposition für ein K-Pop-Album in den USA.

Konnte man dem Frieden trauen? Im Jahr 2015 führte ein Skandal um Bom dazu, dass die Gruppe mit einem letzten denkwürdigen Auftritt bei der MAMA-Preisverleihung, der den Fans in Erinnerung bleiben sollte, in eine Pause ging. Man hörte nichts mehr von ihnen, bis YG im November 2016 die Auflösung der Gruppe mit einer Abschieds-Single ‚Goodbye‘ bekannt gab. Inzwischen war die dritte Generation von K-Pop-Groups auf der Bühne angekommen. Girl Crush war nun eine Variante, die Girlgroups wie Red Velvet, Twice und Mamamoo in ihren Konzepten aufgriffen, sogar eine niedliche Gruppe wie Apink wurde ein wenig flippiger. YG Entertainment war jedoch davon überzeugt, dass niemand den Girl Crush so gut wie sie produzieren könne. Sie hatten eine Girlgroup gegründet, die das Konzept für die heutigen Teenager und über Zwanzigjährigen interessant und modern machen sollte. Die neue Gruppe sollte die Aufgabe von 2NE1 übernehmen. Blackpink war geboren.

Genau wie ihre Vorgänger hatten Blackpink nicht nur ein Girl-Crush-Image, sondern auch vier Mitglieder. Alle waren bei ihrem Debüt etwa zwanzig Jahre alt, ihre Lieder wurden von Teddy Park geschrieben und produziert, und sie hatten Mitglieder, die außerhalb Koreas aufgewachsen waren. Kein Wunder, dass viele Betrachter sie sofort als reine 2NE1-Klone abgetan haben. Wer waren diese Mädchen? Hatten sie das Zeug dazu, die neuen K-Pop-Stars zu werden?

ZWEI

Pink Punk

Die Entstehung von Blackpink

Im Jahr 2011 waren YG hoch im Kurs. Mit Big Bang und 2NE1 hatten sie zwei der größten Namen im K-Pop, und deren Erfolg hatte dem Label dazu verholfen, an der südkoreanischen KOSDAQ-Börse gelistet zu werden. YG stand nun zusammen mit Samsung, Hyundai und anderen großen Unternehmen ganz oben. Sie mussten sich in der Geschäftswelt behaupten und den Worten Taten folgen lassen, und sie brauchten einen guten Plan, um potenzielle Aktionäre anzuziehen.

Aktien und Anteile sind wahrscheinlich die am wenigsten glamourösen Worte, die in der Blackpink-Geschichte auftauchen, aber sie markieren den Anfang der Gruppe. Auf einer Pressekonferenz am 8. November 2011 zeigten die Oberbosse von YG die Bestrebungen des Unternehmens in groben Zügen auf. YG betonte den familiären Zusammenhalt: Es gebe nur eine begrenzte Anzahl von Trainees und Künstlern, und man konzentriere sich auf den koreanischen Markt, so sagten sie. Nun würde das Unternehmen expandieren – nicht nur in der Förderung von Talenten, sondern auch dabei, ein globales Publikum anzusprechen. YG hatte über dreißig Trainees und bereitete drei Gruppen aus Idols vor, darunter eine rein weibliche Gruppe, die sich aus Trainees, jünger als zwanzig Jahre, zusammensetzte und deren Debüt für Anfang 2012 geplant war. Diese letzte Information regte wilde Spekulationen unter der K-Pop-Fangemeinde an.

Bald tauchten ein paar weitere Details des Girl­group-Projekts auf. Die Gruppe sollte fünf bis sieben Mitglieder haben, die noch aus dem Traineepool von YG ausgewählt werden sollten; aber YG wollte auch etwas Neues ausprobieren.

Zuvor hatte man immer versucht, Trainees mit Talent auszuwählen, aber diesmal sollte auch das gute Aussehen ein wichtiger Faktor bei der Auswahl sein: Zum ersten Mal, so sagten sie, würden sie eine superumwerfende Gruppe zusammenstellen. Darüber hinaus bestanden sie darauf, dass das Aussehen der Mädchen natürlich sein müsse, und setzten eine Klausel in ihren Vertrag, die jegliche plastische Chirurgie verbot.

Als Beweis dafür postete YG offiziell ein Foto des ersten Mitglieds dieser frischgebackenen Gruppe. Kim Eunbi sah mit ihrer schiefen Baseballmütze, ihrer Lederjacke und den gemusterten halterlosen Strümpfen hübsch und ziemlich cool aus. Eunbi war unter Vertrag genommen worden, nachdem sie im Vorjahr in die Top sechs der TV-Talentshow Superstar K gekommen war. Sie hatte zwar noch keine Schönheitsoperation hinter sich, aber die versierte Sängerin hatte sicherlich nichts mehr von dem süßen Highschool-Schüler-Look an sich, den sie in der Fernsehsendung gehabt hatte.

Eunbi tauchte im April 2012 erneut auf, diesmal in einem von YG geposteten YouTube-Clip an der Seite einer anderen Superstar-K-Kandidatin, Euna Kim. Diese Siebzehnjährige, deren Charisma schon im Fernsehen durchgeschimmert war, ist eine in New York geborene Koreanerin. Sie passte somit perfekt in das globale Profil der neuen Gruppe. Das Video, das im Proberaum von YG gedreht wurde und in dem sich die beiden durch Sam Sparros ‚Black and Gold‘ sangen und rappten, war ein beeindruckender Auftritt der Trainees. Und unterm Strich zeigten die Kommentare, dass die Fans begeistert waren und mehr von ihnen sehen wollten.

Am 4. Mai postete YG auf seiner Website ein Bild von einem schönen jungen Mädchen, das im Schneidersitz sitzt und einen ernsten Blick hat. Es standen nur drei Worte dabei: ‚Who’s that girl?‘ Die Netizens brauchten nicht lange, um herauszufinden, dass es ein Bild der siebzehnjährigen Jennie Kim war, ein YG-Trainee, die angeblich aus den Niederlanden stammt (obwohl einige von ihnen Neuseeland vermuteten). Ein weiteres ‚Who’s that girl?‘-Foto folgte zwei Tage später. Diesmal war es ein Schwarzweißfoto einer zierlichen, rätselhaften jungen Schönheit in einer schlichten Jacke und einem eleganten Fascinator. Sie blieb ein Rätsel – vorerst …

So ging es am 11. Mai 2012 mit einem ‚Who’s that girl?‘-Video weiter, das auf den