Corona Magazine #355: Dezember 2020 - Björn Sülter - kostenlos E-Book

Corona Magazine #355: Dezember 2020 E-Book

Björn Sülter

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Beschreibung

Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Magazin, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik, Wissenschaft, Kunst und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt. Zur Lektüre ist ein E-Book-kompatibles Anzeigegerät (Amazon Kindle, Tolino, iPhone/iPad, Android Smartphone/Tablet), bzw. eine entsprechende Software auf dem heimischen Computer erforderlich. Das Corona Magazine erscheint ab 2021 quartalsweise, immer im März, Juni, September und Dezember. Infos unter www.corona-magazine.de. Aus dem Inhalt der Ausgabe #355 (12/2020): • Top-Thema von Thorsten Walch: Im Grenzland einer Utopie: Roddenberrys Visionen und andersdenkende Trekkies • Interviews mit Torsten Low u. a. • Comic-Kolumne von Uwe Anton: Große Erwartungen ... nur zum Teil erfüllt! • Hör mal! Die Audible-Kolumne von Reinhard Prahl (im Gespräch mit Christoph Tiemann) • Alle News rund um Star Trek: Rezensionen, Kolumnen, News, Schauspielerportraits, Food Trek & Lieblingsfolgen • Alle News rund um Star Wars: Rezensionen, Fandom, Cosplay & Kolumnen • Alle News rund um Doctor Who: Kolumnen & Rezensionen • Alle News rund um Perry Rhodan: Kolumnen, Rezensionen & Interviews • Perlentaucher-Reihe: Die große persönliche Rückschau auf Akte X: Die unheimlichen Fälle des FBI – Staffel 4 von Eric Zerm • Neues & Rezensionen aus dem Bereich Literatur (Firefly, Nachbarn u. a.) • Neu auf DVD, Bluray & Netflix sowie Perlen der Film- und Seriengeschichte (The Expanse, Rosemarys Baby, Fringe, Masters of Horror u. a.) • Games on- & offline sowie Klassiker (Gaia Project, Fallout, Scythe, Terraforming Mars, Ein Fest für Odin u. a.) • Subspace Link — Neues aus dem All • Kurzgeschichten des Monats: "Erntezeit" von Samuel Sommer ... und vieles, vieles mehr auf rund 450 Seiten!

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Beschreibung & Impressum
Editorial: Lange Leitung
Termine: Treffen sie uns!
Tipps fürs Lesevergnügen
Podcast Deep Inside
Podcast Planet Trek fm
Topthema
Im Grenzland einer Utopie: Roddenberrys Visionen und andersdenkende Trekkies
Echo Station – Die Star-Wars-Ecke
Spotlight: Künstler auf die Bühne – Tatooine Filmlocation und die Restauration von »Lars Homestead«
Newsdroide: Die Ewoks-Filme – Kontroversen um die Kuschelkrieger
Kommentar: Die Magie des Machbaren – Wo die Fiktion aufhört und die Wissenschaft beginnt
Rezension: The Mandalorian: Staffel 1
Rezension: Star Wars: Vader – Dunkle Visionen
Rezension: Star Wars: Meistgesucht – Die Vorgeschichte zu Solo
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Blue Box – Die Doctor-Who-Ecke
Kolumne: Hinter der blauen Tür – Folge 2: Der Doktor und das liebe Vieh?
News: Der TARDIS-Ticker – Doctor-Who-Neuigkeiten
DVD-Rezension: Doctor Who – Kinda – Ein Klassiker aus der Ära des fünften Doctors
DVD-Rezension: Doctor Who – Animated Double Feature Collection – Auf der Suche nach der Unendlichkeit und Dreamland: Invasion der Area 51
Feature: Fez off – Die Gallifrey Geeks im Talk um relative Dimensionen. Folge 1: Exterminieren! Oder: warum die Daleks trotzdem immer verlieren
Unendliche Weiten – Die Star-Trek-Ecke
NEWS#1: TrekMinds – Star Trek News 12/2020
Star-Trek-Darsteller: Tig Notaro – Zwischen Comedy und Ernst
Lieblingsfolge: Star Trek: Voyager 6x12: Blink of an Eye – Ein absolutes Highlight
Special: Hinter den Kulissen – Eine Reise durch die Welt von Star Trek
Phantastisches Sehen
Rezension: The Expanse – Staffel 2
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Kommentar: Rosemaries Baby oder: Mehr als nur ein Horrorfilm
Perlentaucher-Reihe: Die große persönliche Akte X-Rückschau – Staffel 4, und der Blick in den Abgrund
Perlentaucher: Fringe – Grenzfälle des FBI
Perlentaucher: Masters Of Horror
Perlentaucher: Earth 2 – Die Ausnahmeserie aus den 1990ern
DOOM Annihilation
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Phantastisches Spielen
Special: Spiel doch einfach mit dir selbst!
Rezension: Under Falling Skies
Rezension: Gaia Project
Rezension: Fallout
Rezension: Scythe
Rezension: Terraforming Mars
Rezension: Ein Fest für Odin
Rezension: Zombicide: Invader – Dark Side
Rezension: Fallout Shelter – Das Brettspiel
Rezension: Res Arcana
Phantastisches Lesen
PERRY RHODAN: Das gestohlene Sternenrad
Comic-Kolumne: Große Erwartungen ... nur zum Teil erfüllt
Interview: »Arndt Ellmer ist ein Meister des sich langsam anschleichenden Horrors«
Rezension: Die Star-Trek-Chronik 1: Star Trek Enterprise
Rezension: Firefly: Die glorreichen Neun
Rezension: Alan Lee ist Mit dem Hobbit unterwegs
Rezension: Mikkel Robrahn lässt in Hidden Worlds: Der Kompass im Nebel die spanische Inquisition gegen die Welt der Magie antreten
Rezension: Nachbarn
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Kurzgeschichte des Monats
Kurzgeschichte: Erntezeit
Phantastische Wissenschaft
Subspace Link – Neues aus dem All
Spotlight: Und ewig lockt der Mars
Spotlight: Mars 2020 – auf zum roten Planeten
Spotlight: Welt ohne Wasser: DUNE aus Sicht der politischen Ökologie
Spotlight: Lebenszeichen aus den Wolken der Venus?
Phantastisches Hören
Na hör mal – Die Audible-Kolumne: Das Theater ex libris – mehr als nur ein Live-Hörspiel-Ensemble
Im Gespräch mit Christoph Tiemann – über Live-Hörspiele, Facebook und die Zeit nach Corona
Perlentaucher: Raumschiff UX 3 antwortet nicht
Regisseur des Tons: Musikkomponisten des phantastischen Genres: Ennio Morricone
Phantastisches zur Mitternacht
Perry Rhodan – Auf die Ohren
Phantastische Kunst
Interview mit einer phantastischen Künstlerin, Jacqueline Wagner: Harry Potter hat den Stein der Weisen, wir haben »Trulwer Stä«
Phantastisches Fandom
Blicke auf OLYMP
Mitarbeit am Corona?

Corona Magazine #355 (12/2020)

Verlag in Farbe und Bunt

Beschreibung & Impressum

Das Corona Magazine ist ein traditionsreiches und nicht-kommerzielles Online-Projekt, das seit 1997 die Freunde von Science-Fiction, Phantastik, Wissenschaft, Kunst und guter Unterhaltung mit Informationen und Hintergründen, Analysen und Kommentaren versorgt.

Seit dem Wechsel zum Verlag in Farbe und Bunt erscheint es im zeitgemäßen E-Book-Gewand. Ab 2021 wird die Erscheinungsweise auf vierteljährlich (jeweils im März, Juni, September und Dezember) festgelegt.

Autoren

Uwe Anton, Reiner Krauss (Wisser), Bettina Petrik, Thorsten Walch, Reinhard Prahl, Alexandra Trinley, Oliver Koch, Andreas Dannhauer, Lieven L. Litaer, Birgit Schwenger, Sven Wedekin, Kai Melhorn, Armin Rößler, C. R. Schmidt, Bernd Perplies, Hermann Ritter, Carsten Schmitt, Hartmut T. Klages, Frank Stein, Bastian Ludwig, Peter R. Krüger, Jacqueline Mayerhofer, Lujayne Sealya, Eric Zerm, Ansgar Imme, Jens Krohnen, Michael Kleu, R. J. DeWinter, Tim de Sade, R. M. Amerein, Michael Wilhelm, Pia Fauerbach, Mark Kammerbauer & Brandon Q. Morris

Herausgeber & Chefredakteur

Der Verleger, Medienjournalist & Autor Björn Sülter schreibt Romane (Beyond Berlin, Ein Fall für die Patchwork Kids), Biographien (Hallo, Herr Kaiser! Das Leben ist wilder, als man denkt) & preisgekrönte Sachbücher (Es lebe Star Trek, Die Star-Trek-Chronik), ist Chefredakteur von SYFY.de und mit Kolumnen und Artikeln aktuell bei Serienjunkies, in der GEEK! oder im FedCon Insider vertreten.

Dazu präsentiert er seine beliebten Podcasts Planet Trek fm und Der dreiköpfige Affe, ist Herausgeber und Chefredakteur des Printmagazins TV-Klassiker und als Hörbuchsprecher (Der Earl von Gaudibert, Dunkle Begegnungen, Star Trek - The Next Generation: Q sind herzlich ausgeladen) und Moderator aktiv. Er lebt mit Frau, Tochter, Pferden, Hunden & Katze auf einem Bauernhof irgendwo im Nirgendwo Schleswig-Holsteins.

Ausgabe #355, Dezember 2020

1. Auflage, 2020

ISBN 978-3-95936-265-8

© Dezember 2020 / Alle Rechte vorbehalten.

in Farbe und Bunt

Verlag Björn Sülter

Am Bokholt 9 | 24251 Osdorf

www.ifub-verlag.de / www.ifubshop.com

Herausgeber & Chefredakteur | Björn Sülter

E-Book-Satz | Reiner Krauss

Lektorat | Bettina Petrik & Heike Brand & René Spreer

Support | Pia Fauerbach

Cover | EM Cedes

Cover-Foto | Copyright by CBS

Corona Webseite | www.corona-magazine.de

Kontakt | [email protected]

Weitere Kontaktmöglichkeiten/Webseiten

[email protected]

http://www.ifub-verlag.de/

https://www.ifubshop.com/

Nachdruck und Vervielfältigung, auch einzelner Artikel oder Auszüge, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen kann keine Gewährleistung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beitrage geben nur die Meinung des Verfassers wieder und stimmen nicht zwangsläufig mit den Ansichten der Redaktion und des Herausgebers überein.

Editorial: Lange Leitung

Liebe Leserinnen und Leser,

das aktuelle Magazin hatten nicht nur Sie und meine fleißige Redaktion, sondern auch ich schon eine Weile früher erwartet.

Doch kam mir als letztem und somit verantwortlichem Glied in der Produktionskette leider immer wieder mein, durch die immer noch wütende Pandemie, stark verändertes Arbeitsleben des Jahres 2020 dazwischen. Die »lange Leitung« bis zur Veröffentlichung nehme ich somit voll auf meine Kappe und gelobe Besserung.

Dank meiner umtriebigen Helfer ist es nun aber doch noch gelungen, wenigstens vor Jahresende diese vierte Ausgabe des aktuellen Kalenderjahres an den Start zu bringen: Allen Beteiligten sei an dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön ausgesprochen!

Für 2021 planen wir übrigens mit einer neuen (und festen) Erscheinungsweise: Sie lesen uns dann vierteljährlich, immer im März, Juni, September und Dezember. Auch stehen einige spannende neue Ideen für das Magazin an. Sie dürfen gespannt sein. Wir freuen uns schon!

Bis dahin werden wir jedoch noch einiges zu überstehen haben, klopft doch just der zweite, große Lockdown des Jahres an unsere Türen; ausgerechnet vor Weihnachten.

Es bleibt uns jedoch die Zuversicht, dass 2021 nur besser werden kann.

Was wir Ihnen von Herzen wünschen: Bleiben Sie derweil gesund und uns gewogen und verleben Sie trotz allem ein möglichst angenehmes Weihnachtsfest und einen (diesmal eher stillen) Jahreswechsel.

Ihr

Björn Sülter

Herausgeber & Chefredakteur

Termine: Treffen sie uns!

Die Corona-Pandemie macht auch vor unseren Messeplänen seit rund einem Jahr nicht halt.

Aus diesem Grund bitten wir leider an dieser Stelle um Geduld, bis neue und verbindliche Termine kommuniziert werden können. Wir alle hoffen auf 2021!

Tipps fürs Lesevergnügen

»Ich habe gar keinen eBook-Reader« ist eine häufig gehörte Aussage, wenn es darum geht warum ein phantastisch interessierter Mensch noch kein neues Corona Magazine gesehen und gelesen hat.

Beispielsweise sind Kindle Paperwhite und Tolino tolle eBook-Reader, sie können tausende von Büchern in einem schmalen, robusten Gerät mitnehmen und dank mattem eInk-Display und dezenter Hintergrundbeleuchtung sowohl in der Sonne am Strand als auch abends, ohne Taschenlampe, im Bett lesen.

Jede Ausgabe ihres Corona Magazines kann ganz selbstverständlich auch auf ihrem Smartphone, iPhone oder Computer geschaut und gelesen werden. Hier haben sie gar die volle Farbkraft unserer Bilder in den Beiträgen.

Wie das geht? Amazon-Kunden installieren sich idealerweise die Kindle-App oder schauen im Browser selbst, genau wie beim Tolino webreader. Windows 10 und Apple Mac Nutzer können ein lokales eBook ganz einfach im Browser wie Edge, Chrome, Firefox mit EPUB-Erweiterung (Add-on) öffnen.

Schauen sie uns somit in Zukunft auf vielen Geräten und sagen sie es allen weiter, die noch nicht wussten wie sie uns lesen können und freuen sie sich somit auf ein Magazin von und in »Farbe und Bunt«.

Kindle-App für Windows und iOS

https://www.amazon.de/kindle-dbs/fd/kcp

© Amazon

Tolino webReader

https://mytolino.de/tolino-webreader-ebooks-online-lesen/

© myTolino

Ihr

Reiner Krauss

Autor und eBook-Gestaltung

Podcast Deep Inside

Wir machen Licht! Das Corona Magazine präsentiert mit Deep Inside einen eigenen Podcast zu all den Themen, die uns und Sie bereits seit über zwanzig Jahren interessieren.

Von phantastischen Geschichten, Romanen, Sachbüchern oder Hörerlebnissen bis hin zu den Bereichen Wissenschaft, Kunst oder Popkultur deckt Gastgeber Reiner Krauss (Wisser) alle Bereiche der Phantastik mit spannenden Gästen ab.

Via Anchor:

https://anchor.fm/deep-inside-by-corona-magazine

Via RSS-Feed:

https://rss.acast.com/deep-inside

Via Soundcloud:

https://soundcloud.com/user-104747826

Und auf der Homepage:

http://corona-magazine.de/der-podcast/

Podcast Planet Trek fm

Ein weiterer Podcast, der vom Verlag in Farbe und Bunt präsentiert wird, ist seit 2017 Planet Trek fm von und mit Björn Sülter.

In bisher über 50 Ausgaben bespricht der Moderator und Gastgeber mit seinen illustren Gästen wie den Autoren und Übersetzern Christian Humberg, Mike Hillenbrand oder Claudia Kern alle Themen rund um Trek, die uns Fans ohnehin im Kopf herumschwirren.

Neben übergeordneten Themen gibt es auch immer frische Besprechungen aktueller Serienepisoden; kritisch, humorvoll, aber immer fair.

Via Webpage:

http://www.planettrekfm.de

Via Soundcloud:

https://soundcloud.com/user-412263487

Via RSS-Feed:

https://rss.acast.com/planet-trek

Topthema

Im Grenzland einer Utopie: Roddenberrys Visionen und andersdenkende Trekkies

von Thorsten Walch

Star Trek-Schöpfer Eugene Wesley »Gene« Roddenberry (1921-1991) und der afro-amerikanische Menschenrechtler und Baptistenpastor Dr. Martin Luther King (1929-1968) waren Zeitgenossen. Doch sie hatten noch eine andere Gemeinsamkeit: Beide Männer hatten einen Traum, dessen Essenz trotz der unterschiedlichen Schwerpunkte ihres Schaffens doch in vielerlei Hinsicht die gleiche war.

Zwei Männer und zwei Frauen

Leider ist nicht überliefert, ob die beiden genannten Herren sich jemals persönlich begegnet sind.

Doch Nichelle Nichols, die legendäre Darstellerin der Lt. Nyota Upenda Uhura aus der klassischen Star Trek-Originalserie Raumschiff Enterprise, hat King einmal persönlich getroffen. Gern erzählt sie auf Conventions und in Interviews davon, wie hoch der berühmte Bürgerrechtler die Serie geachtet und sie dazu überredet hat, ihre Mitwirkung in Star Trek nicht nach der ersten Staffel zu beenden. Die Mitwirkung in jener Science-Fiction-Show, in der es neben weißen Amerikanern auf den Posten des Captains und des Bordarztes und einem Schotten im Maschinenraum auch einen außerirdischen Ersten Offizier, einen japanischen Steuermann, einen russischen Waffenoffizier und eben einen – zudem auch noch weiblichen – afro-amerikanischen Kommunikationsoffizier auf der Brücke des Raumschiffs zu sehen gab. Und das in einer Zeit, in der man Menschen dieser Ethnien allgemein entweder als Feinde oder bestenfalls als Dienstpersonal ansah und Frauen gerade erst mit dem organisierten Kampf für ihre Gleichstellung begonnen hatten.

»Mum, komm schnell! Im Fernsehen ist eine schwarze Lady, und sie ist kein Dienstmädchen!«, rief ein damals 11-, vielleicht 12-jähriges afro-amerikanisches Mädchen namens Caryn Elaine Johnson erfreut durch das ganze Haus in New York City. Das Mädchen wurde später unter seinem Künstlernamen Whoopi Goldberg ein Weltstar und spielte eine wichtige Rolle in der zweiten Star Trek-Serie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (1987–1994) – die der weisen und geheimnisvollen Guinan.

Leider erlebte King den weltweiten Siegeszug der von ihm gewissermaßen protegierten Serie nicht mehr – am 4. April des Jahres 1968 wurde er in Memphis, Tennessee von dem mehrfach vorbestraften, polizeibekannten Rassisten James Earl Ray erschossen. Ein paar Tage zuvor, am 29.03.1968, war mit der Episode Ein Planet, genannt Erde gerade die zweite Staffel der Serie Raumschiff Enterprise (1966–1969)zu Ende gegangen.

Wir haben einen Traum

Doch der vielzitierte Traum von King lebte auch nach seinem Tod weiter und ging auch in dem Star Trek-Universum, das Roddenberry weiterentwickelte, auf. Der Traum davon, dass irgendwann einmal alle Menschen gleich sein würden, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihres Bildungsstandes und ihrer Religion.

Mit letzterer, das weiß man, hatte der überzeugte Atheist Roddenberry seine Probleme. Doch ging es ihm dabei weniger um den persönlichen Glauben oder die Spiritualität eines jeden Einzelnen, sondern um die vielen Gräueltaten, die auch Ende der 1960er-Jahre schon/noch im Namen verschiedener Weltreligionen begangen wurden.

Roddenberry konnte die viele Ungerechtigkeit auf der Erde freilich ebenso wenig ändern wie der verstorbene King. Doch Roddenberry vermochte von einer Zukunftswelt im 23. Jahrhundert zu erzählen, in der sein und auch Kings Traum wahr geworden war – jedenfalls auf der Erde.

Dort hatte man den viele Jahrhunderte währenden Nationalismus mittlerweile überwunden, und einzelne Staaten gab es nur noch dem Namen nach. Sie alle unterstanden einer demokratisch gewählten Weltregierung. Statt auf Kriegstechnologien hatten sich die Menschen nach einem verheerenden Atomkrieg im frühen 21. Jahrhundert, den die Menschheit nur mit Mühe und Not überleben konnte, auf den Ausbau der Raumfahrtwissenschaften konzentriert und schließlich die Warp-Technologie entwickelt, die ihnen Flüge zu anderen, weit entfernten und ebenfalls bewohnten Sternen ermöglichte.

Der Rest der Geschichte ist hinreichend bekannt: Die Serie und die zehn Jahre nach dieser gestartete Kinofilm-Reihe wurden im Nachhinein ein ungeheurer Erfolg. Und die Fans der Serie, die sich stolz »Trekkies« nannten (und damit als erste Fangemeinschaft einer Science-Fiction-Serie einen Eintrag im renommierten Oxford English Dictionary erhielten), versuchten, Roddenberrys Philosophie in das wahre Leben zu übertragen und dort auszuüben, so gut es eben ging. Viele bahnbrechende Entwicklungen, unter vielem anderen die heutigen Handys und Smartphones, gingen aus dem Grundgedanken der Serie Raumschiff Enterprise hervor, die im Lauf der Jahre dank weiterer Fernsehserien und Filme zu einem gewaltigen Franchise heranwuchs.

Doch das war leider nicht das Ende der Geschichte.

Das wird man ja wohl noch sagen dürfen …

Star Trek war immer ein Kind seiner Zeit und setzte in seiner Handlung unterschiedliche Schwerpunkte. Da die reine Schilderung einer friedlich gewordenen Galaxis zumindest allein naturgemäß nicht für spannende Unterhaltung ausreichte, beleuchtete man in der Serie von Anfang an die nach wie vor bestehenden Konflikte der Wirklichkeit auf metaphorische Weise.

Wurde in der klassischen Originalserie vorwiegend der Kalte Krieg zwischen den beiden damaligen Supermächten thematisiert, ging es in Das nächste Jahrhundert oftmalsum die immer weiter voranschreitende Automatisierung, während man in Star Trek: Deep Space Nine (1993–1999) den niemals völlig überwundenen Faschismus thematisierte. So widmete sich jede der neuen Serien den zentralen Themen ihrer jeweiligen Entstehungszeit.

Nachdem es eine ganze Weile den Anschein gemacht hatte, dass die (reale) Menschheit wirklich mit kleinen Schritten auf eine Zukunft à la Star Trek zugegangen sei, wendete sich das Blatt ausgerechnet mit Beginn des neuen Jahrtausends. Plötzlich gewannen überall auf der Welt radikale Ideologien, die viele Leute für längst überwunden gehalten hatten, wieder zunehmend an Kraft; plötzlich war wieder verstärkt die Rede von »uns« und den »anderen«, die nicht zu »uns« gehören – oftmals ohne klar zu definieren, warum und weshalb.

Als sei diese Entwicklung per se nicht schon bedrohlich genug, kristallisierte sich in der Star Trek-Fanszene ein ebenso belastendes wie merkwürdiges Phänomen heraus: Auch unter den Trekkies gab es plötzlich Leute, die besagten extremen Ideologien nicht abgeneigt schienen; der Autor dieses Artikels nennt sie nachfolgend hin und wieder die »andersdenkenden« Trekkies. Während der Großteil der Fans der Meinung war, dass dergleichen nicht mit der Roddenberry’schen Philosophie vereinbar sei, glaubten die andersdenkenden Trekkies, durchaus positive Entsprechungen bezüglich der jeweiligen aktuellen Situation im Star Trek-Universum gefunden zu haben.

War etwa die Sternenflotte nicht auch manchmal ziemlich rigoros gegen Eindringlinge von außen vorgegangen, die die Föderation zu unterwandern drohten? Und trat man Meinungen, die gegen das Oberkommando gerichtet waren, nicht auch in der Welt von James T. Kirk (William Shatner) und Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) recht entschieden entgegen? Schließlich hatte dieser Arterhaltungstrieb ja nichts mit Extremismus zu tun. Natürlich war man gerade als (andersdenkender) Trekkie ja kein Faschist, aber …!

Sachlich betrachtet jedoch hinken alle diese Vergleiche, gerade in Bezug auf die Philosophie von Star Trek.

Roddenberry hatte bereits in den 1960er-Jahren bei der Konzipierung der klassischen Originalserie sehr klar Stellung bezogen, welche Haltung in ihr transportiert werden würde. Natürlich lassen sich manche Episodenunterschiedlich interpretieren und auf die eine oder andere Weise betrachten, doch zur Unterstützung von extremistischen Ideologien taugt keine einzige der darin getroffenen Aussagen.

Bele jagt Lokai

Eins der offenkundigsten und am meisten bezeichnenden Beispiele für die Haltung gegenüber dem Faschismus im Star Trek-Universum ist die Episode Bele jagt Lokai, Folge Nummer 15 der dritten Staffel der klassischen Originalserie. Die Crew der Enterprise nimmt das verletzte humanoide Alien Lokai (Lou Antonio) vom Planeten Cheron an Bord, dessen Haut auf der linken Körperseite schwarz und auf der rechten weiß ist. Einige Zeit später kommt das Alien Bele (Frank Gorshin) an Bord des Schiffs, dessen Körper ebenfalls eine schwarze und eine weiße Seite hat. Allerdings ist Beles Haut rechts schwarz und links weiß.

Im Lauf der Handlung muss die Enterprise-Crew erkennen, dass Beles Volk das von Lokai seit Jahrtausenden grundsätzlich allein wegen des geringfügigen Farbunterschieds unterdrückt und jagt. Am bitteren Ende bleibt die Erkenntnis, dass der unsinnige Krieg den Planeten Cheron schon lange verwüstet und unbewohnbar gemacht hat.

Deutlicher kann man es eigentlich nicht ausdrücken, oder? Die Gründe für den Faschismus in dieser Folge sind absolut nichtig und liegen in der Fehlannahme begründet, die unterjochte Gruppe nähme den Unterdrückern etwas weg und auch umgekehrt.

»Ganz so einfach ist es in der Wirklichkeit aber nicht!«, argumentieren besagte andersdenkende Trekkies da natürlich und nennen vielerlei Gründe dafür, warum in der Vergangenheit bis in die Gegenwart hinein bestimmte kulturelle und gesinnungsmäßige Gruppen ausgegrenzt und angegriffen werden.

Haltbar ist spätestens auf den zweiten Blick keiner dieser Gründe. Oder ist es etwa wirklich so gefährlich und bedrohlich, dass es unter Menschen mehr als nur eine einzige Hautfarbe gibt?

Vier Lichter … oder fünf …?

Auch in Das nächste Jahrhundert bezogen die Macher deutlich Position. Eine der eindringlichsten Folgen zum Thema Faschismus, diesmal mit Fokus auf dessen unmenschliche Methodik, ist die Doppelfolge Geheime Mission auf Celtris Drei– Teil 1 und Teil 2, die die zehnte und elfte Episode der sechsten Staffel darstellt. Picard gerät darin in die Fänge des sadistischen cardassianischen Gul Madred (David Warner), der ihn sowohl körperlich als auch seelisch foltert, um an geheime Informationen zu gelangen. Da Folter ein fester Bestandteil der cardassianischen Methodik ist, bringt Madred gar seine kleine Tochter zu einer der unmenschlichen Sitzungen mit.

Eins der Ziele ist das Brechen von Picards Willen: Ihm werden vier Lichter gezeigt, und der Folterer besteht darauf, es handle sich um fünf. »Ich sehe vier Lichter!«, brüllt ihm der Captain nach seiner Befreiung am Ende der Folge mit brechender Stimme ins Gesicht.

Aha, liebe andersdenkende Trekkies ... Ihr denkt, es würde gar nicht sonderlich schaden, wenn in diesem und auch in allen anderen Ländern der freien Welt eine Regierung an die Macht käme, die »härter durchgreift« als es die aktuelle Politik tut? Die »den anderen« nicht mehr alles durchgehen lässt und »da anpackt, wo es nötig wäre«? Darf man sich das Ganze in etwa so vorstellen wie in dieser Folge?

»Das sind schließlich die Cardassianer in der Serie, und da schwingt jede Menge echte Hollywood-Dramatik mit!«, sagen einige von euch.

Nein, die gezeigten Methoden sind allesamt echt und finden bis heute in totalitären Staaten auf dieser Welt ihre Anwendung. Staaten, denen ihr in euren Denkmustern zuweilen Vorbildcharakter zugesteht.

Schuldfragen

Eine der erschütterndsten Anklagen von Faschismus und Extremismus findet sich in Deep Space Nine. Die 19. Folge der ersten Serienstaffel, Der undurchschaubare Marritza wird mitunter sogar von Lehrpersonal zur Veranschaulichung der Thematik herangezogen.

Auf der Station will sich ein liebenswerter älterer Cardassianer gegen eine Erkrankung behandeln lassen. Es stellt sich heraus, dass der vermeintliche kleine Beamte Aamin Marritza (Harris Yulin) in Wahrheit der gesuchte Kriegsverbrecher Gul Darhe’el ist, der im cardassianischen Konzentrationslager Gallitep unvorstellbare Gräuel an den bajoranischen Insassen begangen hat.

Zuletzt kommt jedoch die Wahrheit ans Tageslicht: Der Mann war in Wirklichkeit nur ein kleiner Beamter in dem gefürchteten Lager. Seit er die dortigen Schrecken miterlebt hat, will er an Stelle des bereits toten Lagerleiters für dessen Verbrechen büßen.

Hier bedarf es wohl keines weiteren Kommentares, höchstens jenem, dass jeder »andersdenkende« Trekkie die Folge dringend nachholen sollte, falls er sie noch nicht kennt, oder einfach wieder einmal die DVD hervorholen.

Der »Spaß« am Krieg

Das Tötungsspiel ist erneut eine Doppelfolge; sie beinhaltet die Episoden Nr. 18 und 19 der vierten Staffel von Star Trek: Raumschiff Voyager (1995–2001). In diesen haben die kriegerischen Hirogen die Crew der Voyager gefangengenommen und lassen die Mitglieder mit gelöschtem Gedächtnis unter anderem in einer Holodeck-Simulation des von den Nazis besetzten Frankreich agieren. Selbst die hartgesottenen Hirogen müssen dabei schließlich erkennen, dass Krieg alles andere als nur ein Spiel ist.

Obwohl der Actionfaktor in Das Tötungsspiel natürlich eine Rolle spielt, behandelt die Folge auch einen anderen Aspekt: den Fehler, Krieg, Faschismus und auch Extremismus nicht ernst genug zu nehmen, nur weil der letzte Ausbruch möglicherweise schon eine relativ lange Zeit zurückliegt. Man mag aus seinen Fehlern lernen können, zu jeder Zeit. Ob man das allerdings auch wirklich getan hat, ist und bleibt eine andere Frage; ebenso, ob dergleichen in den Augen mancher wirklich eine Glorifizierung verdient.

Keine Unterschiede

Natürlich widmete man sich der schwierigen Thematik auch in der fünften Star Trek-Serie Star Trek: Enterprise (2001–2005). In In sicherem Gewahrsam, Folge 21 der ersten Staffel, treffen Captain Jonathan Archer (Scott Bakula) und seine Crew auf das menschenähnliche und äußerst totalitäre Volk der Tandaraner, das sämtliche Angehörige der Suliban in Internierungslager steckt, unabhängig davon, ob diese zur gefährlichen Terrororganisation Cabal gehören oder lediglich harmlose Zivilisten sind.

In dieser Episode geht es im Großen und Ganzen um das Thema »Verallgemeinerung«. Sind alle Angehörigen einer Minderheit, einer Gruppe, eines Volkes, einer Ethnie Feinde, weil es eine gewalttätige Fraktion unter ihnen gibt? Gibt eine derartige Fraktion irgendjemandem das Recht dazu, Generalverdacht auszusprechen und sämtliche Zugehörige zu hassen, zu bekämpfen und auszugrenzen oder, schlimmer noch, auslöschen zu wollen?

Wie allein schon die Bezeichnung »Suliban« verheißt, stellte man hier eine Metapher zu den damaligen Taliban her – und packte damit ein heißes Eisen an.

Schlachtvieh

Wie Negativität in beide Richtungen vonstattengehen kann, ist in Star Trek: Discovery (seit 2017) gut an der Figur des Kelpianers Saru (Anthony Rapp) zu erkennen. Die Kelpianer sind ein Volk mit naturgegebener Dauerangst. Dies rührt daher, dass sie auf ihrer Heimatwelt Kaminar als Nahrungsquelle für die ihnen überlegenen Ba’ul quasi gezüchtet und ab einem bestimmten Alter »geerntet« werden. Saru ist diesem Schicksal nur durch seinen Weggang zur Sternenflotte entkommen.

In der Folge Donnerhall aus der sechsten Episode der zweiten Staffel kehrt Saru nach vielen Jahren »offworld« auf seinen Heimatplaneten zurück und muss erkennen, dass sein Volk den jetzigen Aggressoren und Unterdrückern einmal haushoch überlegen gewesen ist und durch dessen schnelleren technischen Fortschritt nun gewissermaßen die Quittung für sein früheres Verhalten erhält.

Haben einstige Unterdrückte das Recht dazu, bei passender Gelegenheit ihrerseits ihre früheren Unterdrücker zu unterdrücken? Schaut man genauer hin, erkennt man auch hier ziemlich viele Parallelen zur Wirklichkeit und kann, wenn man dazu geneigt ist, lernen, dass auch bei ungleichmäßiger Verteilung von Kräften eine gesunde Mitte entstehen kann, wenn man sich entsprechend bemüht.

Aufstand der Sklaven

Offene Sklaverei ist glücklicherweise bis auf wenige schlimme Ausnahmen in den meisten Ländern dieser Welt in der heutigen Zeit kein Thema mehr. Doch bedeutet das Ende der Sklaverei nicht automatisch auch das Ende von Ausbeutung, auch nicht in der vermeintlich positiven Star Trek-Zukunftswelt.

Bereits in den beiden ersten Folgen der bislang noch neuesten, diesjährigen Star Trek-Serie Star Trek: Picard, Gedenken und Karten und Legenden wird dies thematisiert. Nach einem Aufstand der Androiden nach dem Vorbild des verstorbenen Lt. Commander Data (Brent Spiner) ist die Erschaffung jeglicher künstlicher Lebensformen in der Sternenflotte verboten. Nur ungenügend stellt man sich dabei die Frage, ob der verheerende Aufstand der Androiden nicht auch durch die Unterschätzung von deren Fähigkeit zu empfinden und durch ihre Ausbeutung mitverursacht worden sein kann.

Die Parallelen liegen auch hier auf der Hand: Zwar gibt es in der realen Welt (noch) keine Androiden, dafür aber Ausbeutung. Und insbesondere die Verfechter von Ideologien, denen mitunter auch genannte andersdenkenden Trekkies zugetan sind, setzen sich mehr oder weniger offen für eine Fortsetzung von Ausbeutung ein, auch wenn das Ganze meist andere und weit klangvollere Namen als »moderne Sklaverei« trägt.

Andersdenkende Trekkies

Dies waren nur ein paar Beispiele dafür, wie Star Trek in all seinen Inkarnationen Stellung zum Thema Extremismus und auch Faschismus bezieht. Verständnis für derartige Ideologien findet sich nirgends, es sei denn, jemand möchte sich etwa die Vorgehensweise der Cardassianer mit aller Macht schönreden.

In Star Trek geht es seit jeher um ein friedvolles Miteinander. Dass dieses selbst unter den besten Voraussetzungen niemals ohne Konflikte stattfinden kann, war auch Roddenberry, King und all ihren Nachfolgern klar.

Die Frage lautet stets: »Wie dann?« Durch die Unterdrückung derjenigen, die diese Konflikte real oder auch nur vermeintlich verursachen? Oder nicht viel eher durch eine sinnvolle Auseinandersetzung mit den Problemen, die mit diesen Konflikten einhergehen? Die Fähigkeit, Kritik zu üben ist wertvoll und sollte auch bei passenden Gelegenheiten angewendet werden. Doch die Kunst des Kritisierens besteht in der Sachlichkeit, nicht in Ausführungen, die unpassende Vergleiche anstellen.

Nein, nicht alle Menschen denken so. Aber zumindest Trekkies sollten es tun, denn diese Fan-Bezeichnung beinhaltet vieles, was auch in der realen Welt außerhalb der Fernsehbildschirme, Kinoleinwände oder Buchseiten Relevanz besitzt. Toleranz und Sympathie für Ideologien der Ausgrenzung und Unterdrückung jedoch ganz sicherlich nicht.

In diesem Sinn: Live Long And Prosper!

Echo Station – Die Star-Wars-Ecke

Ressortleiter Reiner Krauss

Herzlich willkommen zu dieser Rubrik im Corona Magazine, die ganz in der Tradition unserer Star-Trek-Ecke Unendliche Weiten das andere große Sternenfranchise beleuchten wird.

Federführend ist in diesem Bereich unser Redakteur Reiner Krauss, den Sie bereits von seinen kenntnisreichen und spannenden Wissenschaftsartikeln kennen.

Wir wünschen gute Unterhaltung!

Spotlight: Künstler auf die Bühne – Tatooine Filmlocation und die Restauration von »Lars Homestead«

von Lujayne Sealya (Jasmine Messerle)

Kennen Sie sie? Die faszinierende Art von Künstlern aus dem Fandom, die man auf diversen Events das ganze Jahr über trifft und deren Kreationen einen auch auf den virtuellen Tummelplätzen wie Facebook oder Instagram immer wieder zum Staunen bringen? Die Autorin dieses Artikels findet, es gibt da draußen sehr viele talentierte Cosplayer, Propmaker, Sammler, Fotografen, Designer, Zeichner, Illustratoren, Autoren etc., die ihre Leidenschaft mit sehr viel Herzblut pflegen, und einige davon stellt sie Ihnen in dieser Interview-Reihe des Corona Magazine vor!

Neben einem Interview mit einem der Hauptverantwortlichen des diesmal thematisierten Projekts finden Sie in diesem Artikel anschließend sogar die dazugehörigen Reisetipps!

Tatooine – fiktiver Schauplatz des »Lars Homestead«

Thomas Schuster, ein Kamerad der Austrian Garrison der 501st Legion, trifft man auf Events in seinem filmakkuraten Tusken-Räuber- und Stormtrooper-Kostüm, und er ist auch in Sachen Charity sehr engagiert.

Was ihn aber besonders macht: Zusammen mit seinem Team von Discover Tatooine hat er es sich zum Ziel gesetzt, die Star Wars-Filmkulissen in Tunesien für die kommenden Generationen zu schützen und zu erhalten.

Welchen besonderen Stellenwert Tunesien alias Tatooine innehat, lässt sich leicht aufzählen: Das bombastische Finale der Skywalker-Saga wurde mit den letzten Minuten von Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers (2019) vor dem sogenannten berühmten »Lars Homestead« beendet. Luke Skywalkers (Mark Hamill) Blick zu den zwei Sonnen Tatooines, begleitet von John Williams' Soundtrack-Stück Binary Sunset ist wohl eine der legendärsten Szenen der gesamten Filmgeschichte. Und genau an diesem Ort wurde am 22.03.1976 die erste Szene in der Geschichte von Star Wars gedreht.

Aus diesen Gründen ist die domförmige Kinderstube von Skywalker seit jeher ein Pilgerort für Star Wars-Fans aus der ganzen Welt, und Schuster hat einiges dazu zu erzählen.

Jasmine Messerle (JM): Hallo, Thomas! Wie kamt ihr denn auf die Idee, eine Filmkulisse mitten in der Sahara zu renovieren?

Thomas Schuster (TS): Dane Braun, unser Tunesien-Experte, besuchte dieses einzigartige Land bereits mehrere Male. Zusammen mit seinen Freunden von Star Wars Tunisia war er bereits Teil von mehreren Projekten, sei es nun eine Dokumentation für RTL, das von Pharrell Williams gepushte Video Happy (we are from Tatooine) oder die Förderung des Save Mos Espa-Projekts, das die berühmte Filmkulisse vor einer tonnenschweren Wanderdüne bewahrte. Leider schenkten die lokalen Behörden einer anderen, einer unscheinbaren kleinen Filmkulisse in der Salzwüste Chott El Djerid nicht so viel Aufmerksamkeit – nämlich dem »Lars Homestead«. Die Wiege von Star Wars, die zuletzt 2012 von Fans renoviert worden ist, war während Brauns Expeditionen in einem sehr schlechten Zustand.

JM: Warum ist es für euch vor allem so wichtig, das Lars Homestead in Stand zu halten?

TS: Am 22.03.1976 starteten die Dreharbeiten in der Salzwüste Chott El Djerid in der Nähe von Nefta. Die Sets wurden von John Barry und seinen Handwerkern gebaut, und für die erhielt er später zusammen mit Norman Reynolds und Leslie Dilley auch einen »Oscar«. Lars Homestead gilt somit als die Wiege von Star Wars. Nach den Dreharbeiten 1976, im Laufe der folgenden Jahre, wurde die aus Hasendraht gefertigte Kuppel vollständig zerstört und hinterließ nur einen Krater. Im Jahr 2000 kehrte Lucasfilm an exakt die gleiche Stelle zurück und baute auf Bitten des Star Wars-Archäologen David West Reynolds Lars Homestead am Geburtsort von Star Wars wieder auf. Nun liegt es an den Star Wars-Fans, die Holzkonstruktion aus dem Jahr 2000 für kommende Generationen zu bewahren.

© Star Wars Fans Nürnberg e.V. | Lars Homestead, Chott El Djerid, Tunesien

JM: Wer gehört alles zum Renovations-Team von Discover Tatooine?

TS: Unser Team besteht aus Braun und seiner Frau Iness Brouk, die aus Tunesien stammt und uns sprachlich immer zur Seite steht. Ich persönlich kümmere mich derzeit um die Öffentlichkeitsarbeit. Bei den Projekten vor Ort unterstützen uns regelmäßig Fans aus aller Welt, hauptsächlich natürlich aus Tunesien.

JM: Wie sah denn das Set aus, als ihr in der Wüste ankamt?

TS: Als wir »Lars Homestead« erreichten, war es in einem sehr schlechten Zustand. Auf der linken Seite des Eingangs klaffte ein riesiges Loch. Die gesamte linke Seite des hölzernen Bodenrings war vom Wasser in den Wintermonaten unterspült worden, was die Stabilität der gesamten Holzkonstruktion gefährdet hat. Die unteren Fassadenteile waren durch das Salzwasser der Wintermonate erodiert. Und die vielen Löcher an der oberen Fassade, entstanden durch kletternde Star Wars-»Fans«, rundeten das schlechte Gesamtbild ab.

JM: Wie viel Planung war notwendig, um ein derartiges Renovationsprojekt zu verwirklichen?

TS: Braun hat die Langzeitplanung übernommen. Durch seine leitende Position in der Rebel Legion hatte er die notwendigen Connections, um ein ehrenamtliches Renovationsteam aufzubauen. Seine Frau war als unsere Sprach- und Kulturexpertin dabei, was vor allem bei der schwierigen Suche nach Baumaterial dringend notwendig war. Bei einem Besuch vor Ort haben wir die Schäden aufgezeichnet. Nach zwei Tagen hatten wir die notwendigen Baumaterialien zusammen, und es ging an die Arbeit.

JM: Wie habt ihr die Kuppel bei euren Arbeiten geschützt?

TS: Das wichtigste Ziel war, die Statik der Holzkonstruktion wiederherzustellen. Dafür wurde der herabgesackte hölzerne Fundamentring angehoben und mit Ziegelsteinen gestützt. Diese Steine sind nicht so anfällig für die winterliche Bodenerosion. Da die Kuppel in den Wintermonaten oft im Salzwasser steht, war es uns ein großes Anliegen, auch die untere Fassade wiederherzustellen. Da wir bei unseren Besichtigungen immer wieder auf rostige Drahtgitter gestoßen sind, haben wir die untere Fassade der Kuppel diesmal mit einem Kunststoff-Armierungsgewebe unterlegt. Die Test-Zone auf der Rückseite der Kuppel hat die letzten beiden Jahre gut überstanden. Auch Löcher wurden mit Verputz gestopft, und mit lokalem Sand haben wir die Fassade an die umliegenden Farbtöne angepasst. Eine vollständige Fassade ist wichtig, um die Holzkonstruktion vor den bis zu 50 Grad hohen Temperaturen sowie dem Salzwasser in den Wintermonaten zu schützen.

JM: Es muss sicher ein Wahnsinnsgefühl sein, wenn man sich im filmakkuraten Tusken-Räuber-Kostüm an einem Original-Star Wars-Drehort befindet …

TS: Nun, bei der Kuppel selbst braucht man kein Kostüm. Der abendliche Blick zum Sonnenuntergang und in die unendlichen Weiten der Wüste ist der heilige Gral für Star Wars-Fans. Natürlich war es mir aber ein besonderes Anliegen, mein Kostüm mitzuführen. Vor allem in der Star Wars-Schlucht nördlich von Tozeur konnte sich das Kostüm vollständig entfalten. In der Schlucht konnte man an jeder Ecke eine andere Szene von Krieg der Sterne (1977) nachstellen und miterleben. Ein fantastisches Gefühl.

JM: Was sind die Pläne von Discover Tatooine für die Zukunft?

TS: Abgesehen von neuen Renovierungsprojekten ist es nun vor allem wichtig, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Während Länder wie Irland oder Jordanien den Wert von Star Wars erkannt haben und ihre Drehorte auch schützen, werden die Pop-Kulturschätze in Tunesien noch immer stiefmütterlich behandelt. Es gilt nun, Tunesien zu beweisen, dass Star Wars seinen Ursprung in Chott El Djerid hat und dass die großartigen Filmkulissen und Drehorte von Fans in aller Welt geschätzt werden.

Erste Erfolge haben wir bereits erzielt, als wir 2019 vom Star Wars-Prequel-Produzenten Rick McCallum in sein Büro eingeladen wurden. Dieser war begeistert, dass sich Fans um seine ehemaligen Kulissen kümmern. Auch Lucasfilm wurde bereits auf Tunesien aufmerksam und lud uns zur Star Wars Celebration nach Chicago ein, wo wir zwei Vorträge halten durften.

Je bekannter eine Filmkulisse wird, umso besser steht es um ihre Erhaltung. Das hat auch Save Mos Espa gezeigt. Nun gilt es, auch unbekannte Orte wie das Lars Homestead oder die Chalmuns Cantina in Ajim vor dem Verfall zu bewahren.

Die Redaktion bedankt sich herzlich für das Interview!

Wer jetzt Lust verspürt, die surreal-wunderschönen Landschaften Tunesiens auf den Spuren von Star Wars selbst zu entdecken, findet nachstehend Informationen zu den Film-Locations in Tunesien samt exakter Ortsangaben.

Der Text stammt von Schuster und Messerle, die Fotos stammen von Braun und Schuster.

01 – Tosche Station/Mos Eisley

Location: Sidi Jemour mosque (auch bekannt als »Jemour« bzw. »Jmour«)

Set: Tosche-Station/Anchorhead/Mos Eisley

GPS-Koordinaten: 33.831462, 10.748124 (geeignet zur Google Earth-Suche)

Betreten Sie Mos Eisley, wie es einst Skywalker in seinem Landspeeder tat. Die seitlichen Mauern der Moschee »Sidi Jemour« lassen einen sofort erkennen – man befindet sich in Mos Eisley. Doch auch ein Spaziergang zum Meer schadet nicht: Blickt man nun auf die Moschee, so erhebt sich vor einem die Tosche-Station, bekannt aus den gestrichenen Szenen von Krieg der Sterne. An dieser Stelle fand am 04.04.1976 der letzte Drehtag mit Garrick Hagon (Biggs Darklighter), Anthony Forrest (Fixer) und Koo Stark (Camie Loneozner) statt.

Der Zustand der Moschee ist noch immer sehr gut, da sie von den religiösen Einheimischen gehegt und gepflegt wird. Lediglich eine neu errichtete Mauer trennt einen vom Eingang zur Tosche-Station. Alle anderen Bereiche sind außerhalb der Gebetszeiten jederzeit begehbar, und von der Plattform hat man denselben Ausblick zum türkisfarbenen Meer, wie ihn 1976 auch Hamill genoss.

02 – Ben Kenobis Haus

Location: Fischerhütte am Strand des Golf von Gabès; 4 km nördlich von Ajim

Set: Ben Kenobis Haus

GPS-Koordinaten: 33.740877, 10.734922

Auf dem Weg von Sidi Jemour nach Ajim sollte man auf alle Fälle bei dieser kleinen unscheinbaren Fischerhütte stehenbleiben. Denn Fans der »non CGI«-Star Wars-Filmen wird sie sich sofort als das Haus von Ben Kenobi (Alec Guinness) offenbaren. Im Film scheint es, als würde sich die Hütte inmitten einer unendlichen Wüste befinden. George Lucas (Indiana Jones und der Tempel des Todes) erreichte diese Illusion durch eine entsprechend tiefe Kameraposition.

Leider wurde die legendäre Außenaufnahme 1997 durch ein digitales Bild ersetzt. Die innen stattfindenden Szenen von Kenobis Haus wurden in England aufgenommen.

Der Zustand der Hütte ist sehr gut. Die Fassade wurde erst kürzlich von Fans geflickt. Lediglich ein Fenster kam in den letzten Jahrzehnten dazu.

03 – Chalmuns Cantina/Mos Eisley

Location: Ajim auf der Halbinsel Djerba

Set: Chalmuns Cantina, Start Millennium Falke, Stormtrooper Checkpoint

GPS-Koordinaten: 33.724005, 10.750008 (Cantina), 33.723675, 10.749219 (Checkpoint/Start des Falken)

Die Szenen in Mos Eisley wurden zwischen 02.04. und 03.04.1976 aufgenommen. Einheimische wurden damals als Jawas, Tusken-Räuber, Piloten oder Roboter engagiert, um Leben auf die Straßen von Mos Eisley zu bringen. Das Gebäude der Cantina wurde 1976 um einen erweiterten Eingang ergänzt. Dieser ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr vorhanden. Auf der kleinen Terrasse links neben dem Eingang stand 1976 der Taurücken. Die Cantina selbst dient derzeit als Lagerraum für die hiesige Baustelle.

In Ajim ist gerade das Suchen von Analogien der Reiz. Bestand die Gegend 1976 fast ausschließlich aus kuppelförmigen Bauten, so sind diese in den letzten 42 Jahren durch den modernen Baustil ersetzt worden. Trotzdem lassen sich rund um die Chalmuns Cantina legendäre Szenen wie der Start des Millennium Falken nachstellen. Einen Häuserblock südwestlich der Cantina findet man diesen berühmten Straßenzug.

Das hohe linke Gebäude und die Kuppel am Ende des Straßenzuges sind noch im selben Zustand wie 1976. Die lange rechte Mauer wurde in den letzten Jahrzehnten um zusätzliche Elemente erweitert. In dieser Straße fielen auch zum ersten Mal in der Geschichte von Star Wars die berühmten Worte »These aren't the droids you're looking for!«.

Leider wurde die Cantina noch immer nicht renoviert. Selbst Teile des Dachs sind bereits eingestürzt. Der Zustand wurde vom Discover Tatooine-Team im Jahr 2018 mit einer Drohne aufgenommen und an die entsprechenden lokalen Behörden weitergegeben. Lokale Star Wars-Fans haben das Gebäude mit Airbrush-Markierungen (»Star Wars Filming Location«) versehen, um Einheimische auf die Wichtigkeit der alten Bäckerei hinzuweisen.

04 – Untere Mos Espa-Sklavenquartiere/Darth Vaders Geburtshaus

Location: Ksar Medenine in der gleichnamigen Stadt

Set: Untere Mos Espa-Sklavenquartiere, Darth Vaders Geburtshaus

GPS-Koordinaten: 33.347530, 10.492246

Bei ihrem Besuch der alten Originaldrehorte in Tunesien mussten McCallum, Gavin Bocquet (Der Sternwanderer) und Reynolds vielerorts feststellen, dass diese 20 Jahre nach der Produktion bis zur Unkenntlichkeit modernisiert worden waren. Doch als sie die sogenannten Ksars in Medenine und Hadada besuchten, wirkte es vor ihren Augen, als würde Mos Espa aus dem Boden schießen. Der kleine Innenhof an der nördlichen Mauer des Ksar Medenine wird umgangssprachlich auch oft als »Skywalker-Gasse« bezeichnet.

An den beeindruckenden Gebäuden erkennt man noch immer die Bohrlöcher, an denen 1997 die Rohre und Verblendungen angebracht waren. Da Teile der Kammern noch als Unterkunft oder Lagerräume verwendet werden, haben die Einheimischen die futuristischen Türen und Verblendungen entfernt. Die berühmte braune Tür am Ende der Gasse kennzeichnet Darth Vaders Geburtshaus, in dem Anakin seine Freunde von einem Sandsturm bewahrt. Vom quadratischen Touristen-Ksar führt eine Treppe auf das Dach, von wo aus man einen fantastischen Ausblick auf die Skywalker-Gasse hat. Die dritte Gebäudereihe, die man im Film sieht, wurde später mit Hilfe von CGI ergänzt.

05 – Obere Mos Espa-Sklavenquartiere

Location: Hotel Ksar Hadada in der gleichnamigen Stadt

Set: Obere Mos Espa-Sklavenquartiere, Vorlage für Anakins Podracer-Bauplatz

GPS-Koordinaten: 33.100163, 10.314130

Die ursprünglichen Kornspeicher des Ksar Hadada sind bereits mehrere hundert Jahre alt. In den 1970er-Jahren wurden Teile des Ksar zu einem Hotel umgebaut.

Im Dezember 1995 machte sich Reynolds mit McCallum zum Location-Scouting nach Tunesien auf und zeigte dem Team das Hotel, in dem schließlich 1997 gedreht wurde. Seit 1998 wird Ksar Hadada nicht mehr als Hotel genutzt. Ab diesem Zeitpunkt verfiel das Hotel, und viele Star Wars Fans haben die Set-Elemente abmontiert.

Erst 2005 wurde das Hotel von einem neuen Eigentümer renoviert. Dieser verlangt nun 2,5 Dinar Eintritt inklusive Führung und Getränk, was umgerechnet ca. 0,8 € sind. Mit diesem Geld hält er das Hotel in Stand. Rechts vom Eingang kommt man zu den Getreidespeichern des UNESCO-Weltkulturerbes.

Links vom Eingang kommt man zum Innenhof, der als Vorlage für Anakins Podracer-Bauplatz gedient hat. Dieser wurde in der Wüste nördlich von Nefta nachgebaut.

Folgt man dem linken Gang bis ans Ende, kommt man zu der Stelle, an der Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) mit Shmi Skywalker (Pernilla August) über die Geburt Anakins spricht und später Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) über das Komlink kontaktiert. Der Anblick der renovierten bemalten Bögen ist beeindruckend, auch wenn diese in den letzten Jahren um zusätzliche Elemente erweitert worden sind. Ein Teil einer Verblendung ist noch erhalten, die gerne bei Führungen gezeigt wird. Alle anderen wurden leider gestohlen.

06 – Tataouine (Namensursprung Tatooine)

Location: Beliebiges Ortsschild in der Stadt Tataouine

Set: Namensvorlage für den Planeten »Tatooine«

GPS-Koordinaten: 33.100163, 10.314130

Der Ort Tataouine inspirierte Lucas zur späteren Namensgebung seines Wüstenplaneten. Zunächst wollte Lucas diesen übrigens Utapau nennen. Inspiriert durch die Stadt Tataouine nannte Lucas in seinem vierten Entwurf den Planeten dann schließlich Tatooine.

Südlich von Tataouine befindet sich auch das Ksar Ouled Soltane, welches jedoch nicht, wie oft vermutet, als Drehort gedient hat, sondern lediglich als Inspiration für CGI-Effekte.

Ortsschilder und Wegweiser sind bei den Fans beliebte Fotoobjekte. Vor dem Hotel Sangho Privilege wird derzeit an einer dem Lars Homestead ähnlichen Kuppel gebaut.

Seit 2013 ist die Stadt auch bekannt für den nach ihr benannten 14-Meter-Dinosaurier Tataouinea hannibalis.

07 – Lars Homestead (Innenbereich)

Location: Hotel Sidi Idriss in Matmata

Set: Lars Homestead (Innenbereich)

GPS-Koordinaten: 33.542828, 9.967242

Am 01.04.1976 fanden die Dreharbeiten im Hotel Sidi Idriss statt. Shelagh Fraser (Tante Beru Lars) stieß an diesem Tag zum Team dazu. Das Hotel wurde mit zwei Tanks, Spielzeug, Abwasserrohren, Teilen einer Flugzeugküche und anderen Materialien umgebaut.

Das Hotel besteht aus fünf Löchern, von denen einige als Hotel dienen. Im Hotelteil, der auch heute noch für Übernachtungen gebucht werden kann, fand am 01.04.1976 auch das berühmte Abendessen der Filmcrew statt. Im Loch 4 wurden auch Jahrzehnte nach dem Dreh noch die Kulissen vom Lars Homestead erhalten, welche im Jahr 2000 für die Dreharbeiten zu Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (2002) renoviert worden sind.

Bereits im Jahr 1995 renovierte der französische Star Wars-Fan Philip Vanni die berühmte Deckenbemalung des Esszimmers, da diese zwischenzeitlich leider wieder übermalt worden war. Im Jahr 2000 kehrte das Filmteam für Star Wars: Episode II an diese legendäre Stelle zurück. Barrys Set-Elemente waren größtenteils noch vorhanden. Der Rest wurde mit Referenzfotos von 1976 wiederhergestellt.

Lucas konnte sich leider nicht mehr gut an den damaligen Dreh erinnern und glaubte, dass die Deckenbemalung des Esszimmers falsch sei. Mit Referenzfotos aus 1976 wurde ihm das Gegenteil bewiesen. Somit wurde Vannis Werk von 1995 für den Film verwendet.

2016 haben die Kollegen von Star Wars Tunisia aus Eimern und Rohren einen Vaporator in der Mitte des Innenhofes nachgebaut.

Bei einer Voranmeldung an der Hotelrezeption bekommt man auch ein Mittagessen mit einheimischen Köstlichkeiten im legendären Esszimmer aus Star Wars: Episode II und Krieg der Sterne ermöglicht. Selbst die blaue Bantha-Milch, welche schon Gareth Edwards (Godzilla) einst bei seiner Tour genoss, darf nicht fehlen. Hierfür sollte man eine Tube Lebensmittelfarbe im Reisegepäck haben.

Der Blick aus dem und in den Innenhof gehört zu den traumhaftesten Momenten einer Star Wars-Tunesien-Reise. Auch die Treppe hinab in die legendäre Küche ist zu besichtigen. Gedreht wurde diese Szene allerdings in England. Auch in diesem Hotel wird 1 Dinar Eintritt verlangt, wodurch sichergestellt wird, dass dieses Set auch künftigen Generationen Freude bereiten kann.

08 – Landspeeder-Piste

Location: Die Straße P16, die durch das Chott El Djerid führt

Set: Landspeeder Aufnahmen

GPS-Koordinaten: 33.931998, 8.471654

Das Chott El Djerid bietet ein beeindruckendes Panorama. Die endlose Weite, gepaart mit den Rottönen des mit Salz überzogenen Sandes, bleibt einem unvergessen.

Die Straße P16 führt von Matmata nach Tozeur. Hier kann man richtiggehend mitverfolgen, wie die Vegetation dem Wüstensand weicht. Auf der linken Seite der Straße erstreckt sich eine Salzwüste, während auf der rechten Seite noch teilweise Grasbüschel erkennbar sind. Diese Grasbüschel sah man auch in der Szene, als Skywalker in Krieg der Sterne durch die Wüste Tatooines glitt. Diese wurde im März 1976 gedreht. In den Sommermonaten, bei bis zu 50 °C, verschwinden auch die letzten Pflanzen.

09 – Star Wars-Schlucht

Location: Star Wars-Schlucht neben der Moschee »Sidi Bouhlel«

Set: Wegen der schier unendlichen Masse an Star Wars-Sets, die mit ihr in Zusammenhang stehen, wird diese Schlucht auch unter dem einfachen Namen »Star Wars-Schlucht« geführt. Skywalker und C-3PO (Anthony Daniels) finden hier beispielsweise R2-D2 (Kenny Baker), und Skywalker wird von den Tusken-Räubern attackiert. Weitere Szenen: Ankunft von Ben Kenobi, verletzter C-3PO, die Tusken-Räuber attackieren Skywalker; Mos Eisley-Panorama, die Tusken-Räuber entdecken Luke im Landspeeder; die Jawas erbeuten R2-D2, die Jawas tragen R2-D2, Skywalker und Kenobi entdecken tote Jawas; R2-D2 wird in den Sandkriecher gesaugt, Ben und Luke finden die Sandkriecher-Reste und die toten Jawas.

GPS-Koordinaten: 34.032132, 8.282715

Die Dreharbeiten für die Schlucht-Szenen fanden zwischen 26.03. und 31.03.1976 statt. Guinness und seine Frau stießen in diesen Tagen zum Drehteam hinzu. Das Equipment wurde damals von Eseln in die Schlucht getragen. Das Sandkriecher-Set musste später von der Chott El Djerid-Salzwüste zu seinem Standort bei Sidi Bouhlel gebracht werden, was sehr heikel war, da es zuvor bereits von einem Sturm weggeblasen worden war. Da das auffällige Set auch von Militärtrucks begleitet wurde, äußerte der angrenzende Staat Algerien seine Bedenken. Libyen schickte gar Kontrolleure.