Das 5-Minuten-Immunprogramm - Manuel Eckardt - E-Book

Das 5-Minuten-Immunprogramm E-Book

Manuel Eckardt

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  • Herausgeber: Humboldt
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2022
Beschreibung

Wer ein funktionierendes Immunsystem haben will, muss dafür etwas tun. Der Gesundheitsexperte Manuel Eckardt hat ein Programm entwickelt, mit dem man sein Immunsystem Schritt für Schritt stärken und damit Krankheiten und Beschwerden aktiv vorbeugen kann. Die Basis für sein ganzheitliches Programm bilden die Säulen Bewegung, Ernährung, Regeneration und Mentaltraining. Manuel Eckardt begleitet seine Leserinnen und Leser mit Übungen und einem persönlichen Coaching, damit sie ihre Abwehrkräfte effektiv verbessern. Er erklärt, welchen Einfluss die vier Bausteine auf das Immunsystem haben, wie sie zusammenwirken und was man tun kann, um mit Krankheiten und Erregern fertig zu werden, ohne jedes Mal zu Medikamenten greifen zu müssen.

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Seitenzahl: 195

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Das Immuntraining – mehr als ein Ratgeber

Die kostenlose App

Zu diesem Buch und dem Onlinecoaching gibt es eine eigenständige App, die Sie kostenlos downloaden können. Sie enthält alle Trainingsvideos und ausgesuchte Seminare zum Thema Immunsystem.

Das kostenlose Onlinecoaching

Sie haben mit diesem Buch die Möglichkeit, an meinem kostenlosen Onlinecoaching teilzunehmen. Um dies zu aktivieren, einfach auf www.give-me-five.tv registrieren und loslegen. Sie werden durch die Seite geführt und haben sofort Zugriff auf den hier im Buch abgebildeten Trainingsplan. Zusätzlich gibt es sogenannte „Kontrollmodule“, mit denen ich Ihr Training begleiten kann – wenn Sie das wollen und wenn Sie über eine Webcam verfügen. Diese Module gibt es bei etwa 100 Live-Kursen und Seminaren in der Woche. Bei dem Modul „Betreutes Training“ sehe ich nur Sie und Sie sehen mich. Bei dem Modul „Gruppentraining“ können Sie auch andere Teilnehmer sehen, und wenn Sie eine Webcam haben, dann sehen die anderen auch Sie. Damit haben Sie das Gefühl, in einer Gruppe zu trainieren.

Kostenlose Seminare zu allen wichtigen Gesundheitsthemen

Unser Bereich „Geist“ enthält über 300 Seminare zu allen Themen der Gesundheit. Außerdem haben Sie Zugang zu meiner wöchentlichen Live-Sprechstunde immer dienstags um 20.30 Uhr.

Ihr Personalcoach

Sie haben über das Coaching und die App die Möglichkeit, mit mir in Kontakt zu kommen und sich auch von mir beraten zu lassen. [email protected] ist meine Adresse. Einfach schreiben, ich antworte garantiert.

VORWORT

WICHTIGES ZUM IMMUNSYSTEM UND ZU UNSERER GESUNDHEIT

Was ist das Immunsystem?

Das Immunsystem ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren

Das Immunsystem will gepflegt werden

Grundverständnis Gesundheit

Gesundheit ist kein Grundrecht

Vererbt wird der Lebensstil – nicht die Krankheit

IMMUNSCHUTZ AUF VIER PFEILERN

Bewegung für ein funktionierendes Immunsystem

Jeder kann sich bewegen!

Wie der passive Lebensstil auf unser Immunsystem wirkt

Bewegung lässt die Zahl der Immunzellen steigen

Bewegung versorgt uns mit schützenden Nährstoffen

Die richtige Ernährung für das Immunsystem

Ernährung als Reparaturbaustein

Die passende Ernährung für jeden Lebensabschnitt

Nahrungsergänzung – ein klares „Ja“!

Makronährstoffe

Mikronährstoffe

Wasser – Dreh- und Angelpunkt unserer Gesundheit

Regeneration für das Immunsystem

Regeneration heißt, alle Speicher aufzufüllen

Stresshormone und Immunsystem

Die zwei Ebenen der Regeneration

Wahrnehmung – Atmung – Entspannung

Geist – Positives Denken für ein starkes Immunsystem

Gute Gedanken lösen eine positive Körperchemie aus

Die Rolle der Gedanken für das Immunsystem

So fügt sich alles zusammen

WILLKOMMEN ZU IHREM TRAINING!

Bestandsaufnahme

Das 4-Wochen-Training

Woche 1 – Wir fangen ganz langsam an

Woche 2 – Wir steigern die Intensität

Woche 3 – Wir regen den Zellstoffwechsel an

Woche 4 – Die letzte Woche

DANKSAGUNG UND AUSBLICK

ÜBERSICHT ALLER WICHTIGEN NÄHRSTOFFE

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir nehmen unsere Abwehrkräfte als gegeben hin und hoffen, dass sie ihren Dienst verrichten, wenn sie gebraucht werden. Aber viele Menschen wissen überhaupt nicht, wo das Immunsystem sitzt, wie es funktioniert und dass man es beeinflussen kann.

Wer sich das erste Mal mit den Abläufen in seinem Körper beschäftigt, der wird überrascht sein, dass unser Immunsystem zwar recht simpel erscheint, aber dennoch sehr komplex ist. Es gibt nicht das eine Mittel oder die eine Maßnahme für ein funktionierendes Immunsystem, sondern es ist ein vielschichtiger Prozess, bei dem zahlreiche Zahnräder perfekt ineinandergreifen müssen, damit wir gesund sind und bleiben.

Wenn Sie an wertvollen Informationen rund um Ihre Gesundheit und Ihr Immunsystem interessiert sind, dann halten Sie hier das richtige Buch in den Händen. Ich möchte Ihnen damit die Funktionen Ihres Immunsystems und das Zustandekommen Ihrer Gesundheit auf verständliche Weise nahebringen. Ich tue dies bildhaft und mit ein wenig Humor – erwarten Sie also bitte kein medizinisches Fachbuch, das Ihnen jede einzelne Zelle im Detail erklärt. Das können Fachleute tausendmal besser.

Dieses Buch soll Ihnen aufzeigen, dass eine ganzheitliche Lebensweise davor bewahren kann, seine Zeit in Wartezimmern von Ärzten verbringen zu müssen. Es ist kein medizinisches Werk zur Bekämpfung von viralen und bakteriellen Infekten oder anderen Infektionskrankheiten. In meinen Beispielen berichte ich hauptsächlich über Selbsterfahrungen und Erfahrungen aus meinem beruflichen Alltag mit Menschen, die ich als Gesundheitsexperte betreue. Alle Schlussfolgerungen, die ich aus diesen Erfahrungen ziehe, dienen als Anregung und können und sollen keine medizinische Therapie ersetzen. Ich rate dringend davon ab, auf eigene Faust bestehende Medikationen oder Therapien abzusetzen. Bevor Sie sich zu einer Veränderung Ihrer Medikation entschließen, sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.

Die in diesem Buch enthaltenen Einnahmeempfehlungen von Mikro- und Makronährstoffen basieren auf gesicherten, ungefährlichen Werten und wurden durch unabhängige Langzeitstudien belegt. Da sich dieses Buch mit dem Spezialgebiet „Stärkung des Immunsystems“ beschäftigt, weichen meine Einnahmeempfehlungen von jenen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE e. V. ab, deren Referenzwerte darauf ausgerichtet sind, dass „lebenswichtige physische und psychische Funktionen sichergestellt und Mangelkrankheiten verhindert“ werden. Die Nährstofftabelle in diesem Buch (siehe Anhang) wurde mit bestem Wissen und Gewissen erstellt und von einem medizinischen Fachbeirat geprüft, ebenso wie die Empfehlungen zur Wasserund Salzaufnahme. Mein Team und ich arbeiten zudem seit Jahren hochprofessionell im Bereich der Onlinegesundheit und verlinken in unseren Beiträgen immer die Quellen, sodass Sie durch einen einfachen Klick zu den jeweiligen Nachweisen kommen können.

Alles in allem ist nichts, was Sie hier lesen, schädlich für Sie oder Ihre Gesundheit. Im Falle einer Herz- oder Niereninsuffizienz ist jedoch in jedem Fall Vorsicht geboten! Im Zweifel sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.

Viel Spaß und Freude mit diesem Buch!

Ihr

WICHTIGES ZUM IMMUNSYSTEM UND ZU UNSERER GESUNDHEIT

Wenn wir unsere Abwehrkräfte stärken wollen, müssen wir erst einmal wissen, was genau das Immunsystem ist, wie seine einzelnen Prozesse ineinandergreifen und wie sich jede Etappe auf unseren Körper auswirkt.

Was ist das Immunsystem?

Wer sich mit dem Thema Immunsystem beschäftigt, könnte schnell auf die Idee kommen: „Das wird nichts mit einem langen, gesunden Leben!“ Denn wem bewusst wird, wie komplex das Immunsystem und wie kompliziert die gesunde Abwehr unseres Körpers ist, der wird schnell merken, dass wir an allem Möglichen erkranken und vor allem sterben können. Lassen Sie mich an dieser Stelle aber gleich eine Sache klarstellen: Ihr Immunsystem schafft das!

Es kann mehr, als man denkt, und wir können sehr viel dafür tun, dass wir lange gesund leben – egal in welchem Stadium wir uns aktuell befinden. Deshalb lassen Sie uns anfangen, uns mit den wichtigsten Schutzmechanismen unseres Körpers zu beschäftigen und zu lernen, was es bedeutet, über ein funktionierendes Immunsystem zu verfügen.

Das Immunsystem ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren

Es müssen viele einzelne Prozesse berücksichtigt werden, bevor man sagen kann, dass man ein verlässliches Immunsystem hat.

Unser Immunsystem ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Es gibt nicht das eine System, das uns schützt oder uns Immunität gegen alles verleiht. Es müssen viele einzelne Prozesse berücksichtigt werden, bevor man sagen kann, dass man ein verlässliches Immunsystem hat. Aber selbst der gesündeste Mensch, der alles „richtig“ macht, kann sich einen grippalen Infekt einfangen, wenn er mal nicht ausreichend geschlafen hat oder dehydriert ist. Denn eins ist sicher: Das Immunsystem ist ein lebendiges System, das fortwährender Pflege und Aufmerksamkeit bedarf. Sobald man unachtsam wird, ist man angreifbar.

Wer an Immunabwehr denkt, der sollte sich sein Immunsystem wie eine kleine Armee aus unendlich vielen Soldaten vorstellen, die an vielen Fronten kämpfen. Aufgrund der täglichen Bedrohungen müssen wir permanent dafür sorgen, dass unsere Armee sich in Daueralarmbereitschaft befindet und immer neue Truppen gebildet und entsendet werden, um den zahllosen Angriffen Einhalt zu gebieten. Eigentlich ist Gesundheit also nichts anderes als ein ständiger Kampf gegen Angriffe von innen und außen. Ein Kampf, der viel Strategie und Energie erfordert, um ihn zu gewinnen.

Gewinnt unser Körper diese täglichen Attacken, dann bleiben wir gesund. Gelingt es dem „Feind“ jedoch, durch eine unserer Verteidigungslinien zu kommen und uns zu besetzen, dann wird es entsprechend schwieriger, die „Schlacht“ zu gewinnen. Zeit und die damit verbundene Schnelligkeit unserer Truppen sind die entscheidenden Faktoren im Kampf gegen Angriffe jedweder Art, die unser System schwächen wollen. Dazu aber später mehr. Grundsätzlich müssen wir uns folgende Fragen stellen:

• Kennen wir die Einflussfaktoren auf unser Immunsystem?

• Wissen wir, wie wir es optimieren können?

• Sind wir bereit, etwas dafür zu tun?

• Kennen wir die Faktoren unserer Gesundheit?

Wer weiß, wie sein eigenes Immunsystem funktioniert, ist besser geschützt und lebt definitiv mit weniger Angst vor Krankheiten. Noch nie war das Wissen um die Faktoren der Gesundheit und deren Erhaltung so wichtig wie heute. Gerade in Zeiten einer Bedrohung durch virale Infektionskrankheiten, die um die Welt gehen, ist es ungemein wichtig zu wissen, dass man über funktionierende Abwehrmechanismen verfügt.

Unser Immunsystem ist ein hochkomplexes, extrem empfindliches und ausgeklügeltes System, das jeden Tag aufs Neue von uns gehegt und gepflegt werden muss, um einwandfrei zu funktionieren und uns vor Krankheit zu schützen. Problematisch ist, dass es hierbei ein Zuviel und ein Zuwenig geben kann – das Immunsystem kann also über- bzw. gar nicht oder nur verzögert reagieren. Es ist durchaus möglich, dieses System zu regulieren und bewusst zu beeinflussen, aber dazu bedarf es eines Grundverständnisses für das Entstehen der allgemeinen Gesundheit. Denn nur, wenn der Körper ganzheitlich betrachtet und behandelt wird, kann er die notwendigen Prozesse, die das Immunsystem benötigt, in Gang setzen.

Unser Immunsystem ist ein hochkomplexes System, das von uns gepflegt werden muss, um einwandfrei zu funktionieren.

In den späteren Kapiteln werde ich vertiefend auf die einzelnen Zusammenhänge eingehen. Um ein erstes Grundverständnis zu bekommen, möchte ich hier jedoch ein paar kurze Ausführungen vorwegnehmen, die das, was ich in einem ersten Schritt bereits bildhaft dargestellt habe, nun noch etwas medizinscher und systematischer ausführen.

Angeborene und erworbene Immunabwehr

Unser Immunsystem gehört neben dem Nervensystem zu den komplexesten Systemen des Körpers. Es setzt sich aus bestimmten Zellen, Signalstoffen und Geweben zusammen. Solange die körpereigene Abwehr reibungslos funktioniert, bekommen wir nichts von ihm mit. Wenn das Immunsystem aber geschwächt ist oder gegen besonders aggressive Krankheitserreger nicht ankommt, äußert sich das in Form einer Erkrankung. Bakterien und Viren, die dem Körper bisher noch unbekannt sind, haben hierbei besonders leichtes Spiel; einige Erreger sorgen wiederum nur beim ersten Kontakt für eine Erkrankung – dies ist beispielsweise bei Kinderkrankheiten wie Windpocken der Fall.

Die Abwehr der Erreger findet auf unterschiedlichen Ebenen in unserem Körper statt.

Die Abwehr der Erreger findet auf unterschiedlichen Ebenen in unserem Körper statt. Schon im Mund werden bestimmte Erreger durch den Speichel und die Schleimhäute „abgefangen“. Finden sie dennoch einen Weg in unseren Körper, stellen sich ihnen hochspezialisierte Abwehrzellen entgegen. Je nachdem, welche Bestandteile der Immunabwehr zum Zuge kommen, spricht man dabei von einer angeborenen (unspezifischen) bzw. erworbenen (spezifischen) Abwehr.

Angeborenes und erworbenes Immunsystem im Vergleich

Das unspezifische Abwehrsystem Unserem Körper steht eine Vielzahl von äußerlichen Barrieren zur Verfügung, die ihn vor Erregern und Fremdstoffen schützen. Hierzu zählen Haut, Speichel, Schleimhäute, Augenflüssigkeiten, Magensäure und Urin.

Man spricht beim unspezifischen Abwehrsystem auch von dem angeborenen Immunsystem, da es von Geburt an funktioniert.

Dank dieser äußeren Schutzmechanismen erreichen viele Eindringlinge nie ihr eigentliches Ziel. Die Haut wehrt Erreger beispielsweise aufgrund ihres leicht sauren pH-Wertes ab, die Magensäure wiederum verfügt über eine so starke Säure, dass sie nicht nur Erregern den Garaus macht, sondern ohne die notwendigen Schutzvorkehrungen auch unsere Zellen und Organe auflösen würde. In unserer Tränenflüssigkeit und unserem Speichel sorgt das Enzym Lysozym dafür, dass die Zellwand vieler schädlicher Mikroorganismen zerstört wird und diese unschädlich gemacht werden.

Neben den äußeren Barrieren sind auch bestimmte Zellen im Körper Teil des unspezifischen Abwehrsystems. Hierzu zählen beispielsweise die im Knochenmark gebildeten Fresszellen, die zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen) gehören. Sie wandern durch den Körper und fressen unerwünschte Eindringlinge – wie der Name bereits vermuten lässt – einfach auf. Auch Signalstoffe unterstützen das Immunsystem, indem sie Krankheitserreger identifizieren und Entzündungen auslösen, um den Abwehrprozess zu verstärken.

Dank der spezifischen Abwehr erkranken wir an manchen Infektionskrankheiten nur einmal im Leben.

Das spezifische Abwehrsystem Wenn die unspezifische Abwehr nicht ausreicht, um die Eindringlinge zu neutralisieren, dann kommt die spezifische Abwehr zum Einsatz. Hierbei sind zwei Zelltypen von besonderer Bedeutung: B-Lymphozyten (B-Zellen) und T-Lymphozyten (T-Zellen). Sie gehören in die Gruppe der weißen Blutkörperchen, genauso wie die Zellen der unspezifischen Abwehr, und entwickeln auf ihrer Zelloberfläche Rezeptoren, die sich die Eigenschaften eines Erregers merken und wiedererkennen können. Dieser Abwehrmechanismus ist also „spezifisch“, weil er gegen Erreger wirkt, die dem Körper bereits bekannt sind – die Abwehrzellen erinnern sich an sie. So kann das Immunsystem bei einem erneuten Angriff des gleichen Erregers schnell und effektiv handeln und eine Krankheit verhindern.

Diese Fähigkeit ist – anders als das unspezifische Abwehrsystem – nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe des Erwachsenwerdens. Auch Antikörper spielen eine wichtige Rolle bei der spezifischen Abwehr: Sie dienen zum einen der Kommunikation zwischen den Abwehrzellen, zum anderen bekämpfen sie den Erreger direkt.

Weitere Funktionen des Immunsystems Wir brauchen das Immunsystem nicht nur zur Abwehr von Erregern und Fremdstoffen, die von außen in unseren Körper eindringen wollen. Unser Immunsystem kümmert sich gleichzeitig um Dinge wie Wundheilung und befreit den Körper zudem von abgestorbenen bzw. veränderten Zellen. So sorgt es aktiv für die Tumorabwehr und kann uns somit vor Krebs schützen. Auch die Kontrolle körpereigener und „ungefährlicher“ Mikroorganismen fällt in den Aufgabenbereich des Immunsystems. Es sorgt zum Beispiel für eine intakte Darmflora und hält dadurch eine der wichtigsten äußerlichen Barrieren im Kampf gegen Krankheitserreger aufrecht. Sie sehen also: Es lohnt sich, sich um das eigene Immunsystem zu kümmern!

Schutzmechanismen

Haut und Schleimhäute Die Haut ist unser größtes Organ; sie atmet und hat ihren eigenen Stoffwechsel. Unsere Haut ist das Erste, worauf Fremdstoffe und Viren von außen treffen, weshalb sie eine der wichtigsten Barrieren unseres Körpers darstellt. Solange sie unbeschädigt ist, kommt so schnell nichts Schädliches in unseren Organismus hinein. Verletzen wir die Haut und fangen an zu bluten, können Bakterien und Viren jedoch mehr oder weniger ungehindert in unseren Blutkreislauf eindringen, sich dort vermehren und gesunde Zellen schädigen.

Unsere Haut ist das Erste, worauf Fremdstoffe und Viren von außen treffen, weshalb sie eine der wichtigsten Barrieren unseres Körpers darstellt.

Bereits als Kind lernen wir, dass kein Dreck in offene Wunden gelangen sollte, da sich die Wunde sonst infizieren und es zu einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen kann. Schaffen wir es nicht, die Wunde sauber zu halten, dann müssen wir uns auf unsere „Helferzellen“ verlassen. Das ist der Moment, in dem unsere Immunzellen aktiv werden und gegen eine Infektion kämpfen müssen.

Idealerweise können wir Infektionen verhindern, indem wir versuchen, keine Schadstoffe in unser Blut kommen zu lassen. Das hört sich einfach an, ist es aber nicht unbedingt immer. Wir können unser Bestes geben, um unsere Haut nicht zu verletzen und uns keine Schnitte oder Wunden zuzufügen. Das bekommen wir mit Sorgfalt und Vorsicht gut hin. Allerdings führt einer der direktesten Wege in unseren Blutkreislauf über unsere Nasenund Mundschleimhäute.

Gleichzeitig stellen diese einen mechanischen Schutzmechanismus gegen „Eindringlinge“ dar: Erreger bleiben kleben und werden dann durch die kleinen Härchen (beispielsweise in Ohren und Nase) abtransportiert. Problematisch ist nur, dass unsere Schleimhäute lediglich wenige Mikrometer dick sind, und gerade wenn sie nicht feucht gehalten werden, bekommen sie feine Haarrisse und verlieren somit ihre Schutzfunktion. Das ist einer der Gründe, weshalb wir recht häufig Schnupfen bekommen: Für aerosolartige Erreger, die über Tröpfchen- oder Luftinfektion verbreitet werden, ist der Weg über die Nasenschleimhäute der einfachste und direkteste in unser Blut.

Eine gute Mundhygiene schützt uns vor Infektionen.

Mundhygiene Das Immunsystem bildet mit all seinen Bestandteilen und Prozessen unsere Gesundheit. Läuft etwas nicht rund, dann fühlen wir uns nicht gut. Das fängt bereits beim Zähneputzen an: Wer sich nicht um seine Mundhygiene kümmert, der erhöht das Risiko für eine Infektion. Der Schutz der Zähne hängt mit der Gesundheit des Zahnfleischs, des Knochens und der Mundschleimhaut, also des sogenannten Zahnhalteapparates, zusammen. Werden die Zähne nicht täglich geputzt, entstehen Beläge auf den Zähnen, die zu einer Entzündung des Zahnfleischs führen können (Gingivitis).

Hier kommt das Immunsystem ins Spiel: Wenn die Immunabwehr nicht mehr ausreicht, weil sich entweder zu viele oder zu aggressive Bakterien im Zahnbelag befinden oder das Immunsystem wegen einer temporären oder chronischen Überforderung des Körpers geschwächt ist, dann können die Bakterien sich ausbreiten und den Zahnhalteapparat besiedeln (Parodontitis). Dies kann im schlimmsten Fall zu einem Knochenrückgang und zu vorzeitigem Zahnverlust führen.

Wenn Erreger den äußeren „Schutzwall“ überwunden haben, dann stehen dem Körper noch andere Abwehrmechanismen zur Verfügung.

Magen und Darm Wenn es den Erregern gelingt, den ersten äußeren „Schutzwall“ zu überwinden, dann stehen dem Körper noch andere Abwehrmechanismen zur Verfügung, um sie unschädlich zu machen. Das Enzym Lysozym im Speichel wirkt beispielsweise antimikrobiell und stellt sich Viren und Schadstoffen in den Weg, die z. B. über die Nahrung in unseren Körper gelangen. Was nach dieser ersten Hürde noch übrig ist, wird zum Großteil von der Magensäure eliminiert. Wie bereits im Speichel, kommen auch im Urin bakterienhemmende Substanzen zum Einsatz, um unerwünschte Eindringlinge zu stoppen.

Auch der Darm spielt eine Rolle im Prozess des Immunsystems. In der Darmwand befindet sich der Großteil der Antikörper produzierenden Zellen. Diese Zellen erkennen Erreger, zerstören sie und speichern ihre Informationen, um für einen erneuten Angriff gewappnet zu sein. Im Dickdarm befindet sich zudem eine Vielzahl Bakterien, die die Darmflora bilden. Eine gesunde Darmflora sorgt dafür, dass sich fremde Keime nur schwer ansiedeln können – sie stellt somit eine indirekte Schutzfunktion dar.

Das geschwächte Immunsystem

Was sind mögliche Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem? Die Antwort auf diese Frage ist individuell unterschiedlich.

Schwaches Immunsystem: Ursachen Was sind mögliche Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem? Oft sind es mehrere Auslöser, die zur Schwächung des Immunsystems führen. Insbesondere eine ungesunde Lebensweise zählt dazu. Sowohl Umweltfaktoren wie Nässe und Kälte als auch Medikamente oder das Alter können die Immunabwehr ebenfalls schwächen: So sind zum Beispiel Babys und Kleinkinder aufgrund ihrer noch nicht vollständig entwickelten Abwehrkräfte besonders anfällig für Infekte, während wir durch die Entwicklung des spezifischen Abwehrsystems im Laufe der Zeit gegen immer mehr Krankheiten „immun“ werden.

Mit zunehmendem Alter sinkt die Abwehrkraft, weil die Produktion von Immunzellen und Antikörpern verringert wird. Schwangere haben ebenfalls ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, da das Immunsystem in dieser Zeit „heruntergefahren“ wird. Auch bestimmte Grunderkrankungen und seltene Gendefekte können zu einer chronischen Immunschwäche führen.

Schwaches Immunsystem: Symptome Die Merkmale eines schwachen Immunsystems sind ebenso vielfältig wie seine Ursachen. Zu den Symptomen gehört neben ständiger Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwierigkeiten eine erhöhte Infektanfälligkeit. Infekte sind Erkrankungen, die durch von außen eindringende Erreger ausgelöst werden. Hierbei können die Symptome direkt, aber auch erst nach Jahren auftreten. Die Aufgabe des Immunsystems ist es, die Erreger mithilfe von Abwehrzellen auf Abstand zu halten bzw. zu eliminieren, um eine Erkrankung zu vermeiden.

Im Falle einer schwachen Immunabwehr sind Betroffene anfälliger für Infekte. Typische Beispiele für Infektionskrankheiten sind Erkältungen, Grippe, Blasenentzündungen, bestimmte Durchfallerkrankungen sowie Lungenentzündungen. Auch schwere Erkrankungen wie AIDS, Hepatitis, Tuberkulose, Malaria und Cholera gehören in die Kategorie der Infektionskrankheiten.

Bei einem schwachen Immunsystem löst in der Regel eine Erkältung die andere ab.

Bei einem schwachen Immunsystem löst in der Regel eine Erkältung die andere ab – Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten werden Dauerbegleiter. Auch chronische Zahnfleischentzündungen sowie Herpesbläschen können auf Immunprobleme hinweisen, ebenso wie eine verlangsamte Wundheilung.

Das Immunsystem kann lernen

Es gibt, wie Sie oben schon gelesen haben, zwei Arten, zu erkranken: das erste Mal oder zum wiederholten Male. Falls Erreger es schaffen, die äußeren Barrieren des Körpers zu überwinden, hängt der Ablauf der Immunreaktion also davon ab, ob das Immunsystem bereits zuvor Kontakt mit dem fraglichen Erreger hatte oder nicht. Bekannte Erreger identifiziert der Körper in der Regel schnell und macht sie mithilfe sogenannter Killerzellen unschädlich. Infiziert wird man dabei trotzdem; lediglich der Heilungsprozess läuft durch das Wiedererkennen des Erregers wesentlich schneller ab als bei einer Ersterkrankung. Killerzellen sind Zellen des Immunsystems, die veränderte Körperzellen – also Krankheitserreger – erkennen und sie außer Gefecht setzen.

Bei einer Erstinfektion beginnt die Immunreaktion meist mit dem Einsatz von Zellen der angeborenen Immunabwehr, die in der Lage sind, typische Merkmale von Krankheitserregern zu erkennen. Dazu müssen sie nicht zwangsläufig zuvor mit ihnen Kontakt gehabt haben. Sie schließen die Krankheitserreger dann in ihrem Inneren ein, „fressen“ sie also im Prinzip auf, weshalb sie auch als Fresszellen bezeichnet werden.

Anschließend werden die B- und T-Lymphozyten der spezifischen Abwehr aktiviert. Ihnen werden Teilstücke der Erreger präsentiert, woraufhin sie diese entweder direkt abtöten oder mit der Produktion von Antikörpern beginnen, die die Erreger bewegungsunfähig und damit unschädlich machen und sie zudem für andere Abwehrzellen markieren, damit sie wissen, welche Zellen vernichtet werden müssen.

Werden wir infiziert, dann gibt es Signalstoffe, die das Gehirn über den Angriff informieren und ihm mitteilen, dass Immunzellen erforderlich sind. Das Gehirn sendet daraufhin im Idealfall die entsprechenden Helferzellen aus, um die Bedrohung zu beseitigen. Hier geht es um Schnelligkeit: Je schneller der Körper Bedrohungen erkennt, desto schneller kann er reagieren und helfen.

Mit jedem Infekt, also mit jedem „Kampf“ bzw. „Sieg“ lernt das Immunsystem dazu, um beim nächsten Mal schneller und besser zu kämpfen. Eine der größten Besonderheiten des Immunsystems ist, dass es sich merkt, von wem oder was der Körper angegriffen wurde. Mit jedem Infekt lernt es Feinde, Bedrohungen, Viren, Bakterien usw. besser kennen und entwickelt sogenannte Antikörper. Nach der ersten Infektion mit einem Erreger bleiben die Antikörper erhalten und die Erreger-Informationen werden in Form von Gedächtniszellen gespeichert, um gewappnet zu sein, wenn der gleiche Infekt oder eine artverwandte Bedrohung erneut angreift. So kann das Immunsystem effizienter auf den Eindringling reagieren.

Mit jedem Infekt, also mit jedem „Kampf“ bzw. „Sieg“ lernt das Immunsystem dazu, um beim nächsten Mal schneller und besser zu kämpfen.

Ob wir nach einer Infektion tatsächlich krank werden, hängt von einer komplexen Wechselwirkung des Immunsystems mit dem Erreger ab. Wenn die Menge der eindringenden Erreger oder die Dosis seiner krankmachenden Eigenschaften (Virulenzfaktoren) beispielsweise zu gering ist, sind die Chancen hoch, dass die Krankheit nicht ausbricht. Auch der Zustand des Immunsystems spielt eine Rolle: Es kann zum einen trotz Infektion in der Lage sein, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern, zum anderen kann durch vorherigen Kontakt mit dem fraglichen Erreger bereits eine Immunität bestehen.

Das erklärt, warum wir manchmal das Gefühl haben, wir bekommen eine Erkältung, und am nächsten oder übernächsten Tag ist das Gefühl wieder weg. Da waren Gedächtniszellen am Werk. Wir wurden infiziert, aber der Körper konnte den Erreger dank seiner Erinnerung an vergangene Infektionen schnell beseitigen. Immunität bedeutet demnach die schnelle Vernichtung einer bekannten, schon erlebten Infektion anhand von Gedächtniszellen.

Werden wir mit neuen Erregern konfrontiert, dauert es zunächst etwas, bis die Körperzellen erkennen, dass sie infiziert sind und die entsprechenden Signalstoffe aussenden. Dann wiederum braucht es Zeit, bis eine Immunantwort des Körpers erfolgt. Auch der Bau der entsprechenden Antikörper benötigt Zeit sowie entsprechende Baustoffe. Das gibt dem Erreger die Möglichkeit, den Körper und weitere gesunde Zellen zu infizieren und sich auszubreiten. Deshalb sind bei einer Infektion sowohl Zeit als auch der allgemeine (Gesundheits-)Zustand besonders wichtig. Ist der allgemeine Zustand nicht gut oder liegen Vorerkrankungen oder Mangelzustände vor, dann wird es für den Körper immer schwerer, neue Immunzellen zu produzieren und gegen den Erreger zu kämpfen.

Wichtig zu wissen ist, dass das Immunsystem generell trainiert werden kann – das sollten wir uns zunutze machen! Kinder, die auf dem Bauernhof oder in ländlichen Gebieten aufwachsen, sind zudem durch den ständigen Kontakt mit Bakterien, Viren, Pilzen, Pollen und Blüten weniger anfällig für Infektionen und Erkrankungen sowie Allergien. Es entstehen viele Gedächtniszellen, die die Suche und das Bekämpfen von Bedrohungen wesentlich erleichtern. Dieser Lernprozess läuft auch im Erwachsenenalter noch ab – das Immunsystem lernt mit jeder Erkrankung dazu.

Wichtig zu wissen ist, dass das Immunsystem generell trainiert werden kann – das sollten wir uns zunutze machen!