Das Springende Haus. Einsame Insel voraus! - Marikka Pfeiffer - E-Book

Das Springende Haus. Einsame Insel voraus! E-Book

Marikka Pfeiffer

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Beschreibung

Ein Haus, das um die Welt springt! Was für ein Abenteuer! Nur noch die letzte Ziffer des Geheimcodes trennt Nick, Lonni und die Wendelins von Oma Henni und Opa Widu. Aber die bleibt einfach unauffindbar! Dass Frau Kiesewetter sich gefährlich nah an das Springende Haus herangeschlichen hat, macht die Suche nicht leichter. Da hüpft das Haus mitsamt seines mehr als schwächelnden Akkus bis ans andere Ende der Welt: nach Neuseeland. Dabei kann jeder Sprung der letzte sein. Wenn die Kinder nicht rechtzeitig den richtigen Code in den Springomaten eingeben – müssen die Großeltern dann etwa für immer verschollen bleiben? Band 4 der spannenden Serie

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Seitenzahl: 95

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Marikka Pfeiffer

Das Springende Haus. Einsame Insel voraus!

Mit Illustrationen von Cathy Ionescu

Über dieses Buch

Ein Haus, das um die Welt springt! Was für ein Abenteuer!

 

Es fehlt nur noch eine Zahl für den Code zur Rettung der Großeltern! Doch der Akku vom Springenden Haus pfeift auf dem letzten Loch. Ausgerechnet jetzt macht es einen riesigen Satz in die Glühwürmchenhöhlen – in Neuseeland! Nachdem die letzte Ziffer gefunden ist, taucht noch ein weiteres Problem auf: Wie ist die Reihenfolge, in der der Code eingegeben werden muss? Und wird der Akku den Sprung bewältigen können?

 

Band 4 der spannenden Serie

Vita

Über Marikka Pfeiffer

Marikka Pfeiffer ist in Berlin aufgewachsen, hat dort Musikpädagogik und Geschichte studiert und arbeitete mit Kindern und Jugendlichen. Sie spielte mit ihnen Theater, drehte Filme und komponierte Lieder. Heute ist sie freie Autorin und Projektleiterin für Kreatives Schreiben. Marikka Pfeiffer lebt in Potsdam, ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Neben Lachanfällen, Milchkaffee und verwunschenen Gärten liebt sie alte Bibliotheken, Schlösser und vor allem geheimnisvolle Abenteuer.

 

Über Cathy Ionescu

Cathy Ionescu hat in Münster und Seoul Design mit Schwerpunkt Illustration studiert. Sie lebt in Münster, wo sie als freiberufliche Illustratorin in der Ateliergemeinschaft Hafenstraße 64 arbeitet.

Am liebsten zeichnet sie dicke Ponys und edle Rösser, aber genauso gerne Präriehühner mit Hang zu Marmelade.

Prolog

Mühsam schleppten Oma Henrietta und Opa Widubald ihre wertvolle Fracht durch die Höhle. Endlich hatten sie gefunden, was sie suchten!

Aber der Weg zurück ans Tageslicht war beschwerlich. Nur die Lichtkegel ihrer Helmlampen tanzten durch die Dunkelheit und beleuchteten einen Gang, der aus der Höhle hinausführte. Steil schlängelte er sich im Berg hinauf. Außer dem Tropfen von Wasser war nichts zu hören. Es roch feucht.

«Eigentlich ist es ein schöner Stein», sagte Oma Henni.

«Nur verflixt schwer zu finden», stöhnte Opa Widu. «Ich finde, wir sollten ihn ebenfalls nach dir benennen: Henriettalit zwei.»

Oma Henni kicherte, zwängte sich in den Gang – und horchte auf. Ein Grollen zog durch den Berg. Wie ein ferner Donner rollte es zwischen den felsigen Wänden hindurch. Steine polterten herab.

«Wir sollten uns beeilen», sagte Oma Henni. «Das könnte ein Erdbeben sein.»

Nicks Großeltern kletterten wie die Gämsen. Ihre Fracht in den Rucksäcken zog sie schwer nach hinten, doch sie konnten es nicht riskieren, sie zurückzulassen.

Das Grollen näherte sich.

Schon war es dicht hinter ihnen.

Oma Henni und Opa Widu blieb keine Zeit für Angst. Unerschrocken eilten sie vorwärts und hatten nur einen Gedanken: «Wir müssen rechtzeitig hier raus!»

Die Suche geht weiter

Eine ganze Sommerferienwoche war vergangen, ohne dass das Haus der Familie Wendelin Anstalten zu einem Sprung gemacht hatte. Beinahe hätte Lonni meinen können, es wäre nicht das Springende Haus, sondern so normal wie jedes andere im Blumenviertel.

Nun ja. Normal sah es mit seinen Türmchen und Treppen und Balkonen nicht aus. Eher wie ein blaues Miniatur-Wunderschloss.

Aber seit Tagen stand es hinter der hohen Hecke im Tulpenweg, wie festgenagelt. Es ruckte nicht. Es zuckte nicht.

Und obwohl sich Lonni noch weitere Abenteuer mit dem Haus wünschte, blickte sie es doch erleichtert an. Denn je länger das Haus stand, desto besser war es. Vielleicht, so hofften zumindest Lonni und Nick, konnte sich dadurch der Akku wieder komplett aufladen. Schließlich sollte er genügend Kraft haben, um zu Nicks Großeltern zu springen, wo auch immer sie auf ihrer geheimen Mission unterwegs waren. Einzig und allein sie waren in der Lage, die kaputte Steuerung des Hauses zu reparieren und damit die plötzlichen Sprünge endlich unter Kontrolle zu bringen.

Vorausgesetzt, Lonni und Nick lösten das Rätsel um ihren Aufenthaltsort, das die Großeltern in einem Notfallbrief hinterlassen hatten.

«Was meinst du?», fragte Lonni und sog den Duft von trockenem Gras ein. «Haben wir Zeit, um Leo zu helfen?» Sie stand mit Nick am Gehege der blinden Passagiere hinter dem Haus und schaute sehnsüchtig zu Nicks Schwester, der Tierpflegerin der Familie. In Latzhose und Gummistiefeln stapfte sie über die Weide, in den Händen zwei Striegel.

«Klar», antwortete Nick und seufzte. «Ich wüsste nicht, wo wir noch nach einem Oktogon suchen könnten. Ich hab einfach keine Idee mehr, wo mein Opa es versteckt haben könnte.»

Lonni nickte. Sie hatten das gesamte Haus umgestülpt, auf der Suche nach dem letzten Achteck. Selbst das Gartenhaus hatten sie durchsucht. Und den verwilderten Teil des Grundstücks, der das Haus vor neugierigen Blicken schützen sollte. Ohne Erfolg. Es war wie verhext. Das vierte Oktogon blieb unauffindbar.

«Aufgeben kommt nicht in Frage», erklärte Lonni und öffnete das Gatter.

«Leicht gesagt», brummte Nick hinter ihr.

Zwergesel Elmar kam auf die Kinder zugaloppiert. «Chiiii-knaaaarz», krächzte er und schnappte nach Lonnis Nase.

Unter Lachen schubste Lonni sein Maul beiseite.

«Hier, ihr zwei», sagte Nicks große Schwester, die hinter dem Esel herangekommen war, und drückte ihnen die Striegel in die Hand. «Ihr könnt Elmar bürsten. Ich sehe in der Zwischenzeit nach dem Klappervogel. Er scheint bei uns bleiben zu wollen.»

Bereitwillig bürsteten Lonni und Nick das Fell des Esels, während ein Vogel mit einem langen spitzen Schnabel, der sich in Island als blinder Passagier ins Haus geschmuggelt hatte, auf dem Ast eines nahen Baumes saß. Er musterte ein Gebilde vor sich, das aussah wie ein Riesendoppelkeks. Es war ein Vogelhaus, das Leos Zwillingsbruder Theo bei einer Ausstellung gewonnen hatte.

«Guck mal», sagte Nick. «Der Vogel pickt gegen das Ding.»

«Klackerackerack», machte es.

Lonni grinste. Der Riesenkeks im Geäst schwankte. «Wahrscheinlich weiß er nicht, was das sein soll», sagte sie.

«Ach Quatsch», erwiderte Nick. «Die Körner darin baumeln direkt vor seinem Schnabel. Ist doch logisch, dass das ein Futterplatz ist.»

«Hm», murmelte Lonni und zog die Bürste über Elmars Bauch. Ein Gedanke huschte durch ihren Kopf. «Könnte es sein, dass es uns mit den Oktogonen genauso geht?», fragte sie.

Drei dieser Achtecke hatten sie bereits gefunden. Bei ihnen hatte Nicks Großvater die Ziffern versteckt, die den Code für den Computer ergaben. Nur mit diesem Code vermochten sie das Ziel richtig zu programmieren und so das Haus dorthin zu lenken, wo Nicks Großeltern vor gut zwei Monaten verschollen waren. Doch drei Ziffern reichten nicht. Die Kinder brauchten alle vier. Und Raten ging nicht, sonst würden sie, wie beim letzten Sprung, das Haus aus Versehen neben einen Vulkan oder an noch gefährlichere Orte katapultieren.

«Was meinst du mit genauso?», fragte Nick und bürstete vorsichtig Elmars Nase.

«Na ja», erwiderte Lonni. «Vielleicht sind die Oktogone genauso sichtbar wie das Futterhaus. Vielleicht hat dein Opa sie gar nicht versteckt.»

Nick schnitt eine Grimasse. «Hä? Verstehe ich nicht.»

Lonni hörte auf zu striegeln. «Ist nur eine Idee», sagte sie. «Aber vielleicht liegt das letzte Achteck genau vor unserer Nase, wir sehen es nur nicht.»

«Hmpf-na-ja-also-ich-weiß-nicht», brummelte Nick, und Lonni wusste auch nicht weiter. Die Idee waberte in ihrem Kopf umher wie ein Nebelgeist. Unklar und verschwommen. Vielleicht würden ihr die gleichmäßigen Bewegungen des Striegelns helfen, sie zu fassen zu bekommen. Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.

Eine Weile striegelten die Kinder schweigend. Nur das Summen der Hummeln war zu hören, die an diesem Nachmittag um die späten Rosenblüten brummten. Süß wehte deren Duft herüber.

Plötzlich hörte Nick auf zu bürsten. «Ich glaube, ich weiß, was du meinst.»

Überrascht sah Lonni auf. «Wirklich?»

«Ja», antwortete Nick und wirkte mit einem Mal aufgeregt. «Die drei Ziffern, die wir schon kennen, haben was gemeinsam.» Er wies auf das Springende Haus. «Die Hinweise darauf waren alle in Opas Arbeitszimmer.»

«Echt?» Lonni brauchte ein paar Atemzüge, bis sie verstand. «Richtig», sagte sie dann mit leuchtenden Augen. «Und keiner war versteckt. Das erste Achteck war das Kästchen auf dem Schreibtisch –»

«Das zweite der Turm über dem Zimmer», fiel Nick ein.

«Und das dritte war der Stempel im Expeditionstagebuch», ergänzte Lonni. «In einem Regal und popelig leicht zu finden. Äh. Wenn man weiß, wo man suchen soll.»

Ungläubig sahen sich die Kinder an. War das die Lösung? Hatte Opa Widu alle Achtecke so in seinem Arbeitszimmer verteilt, dass Nick sie auf Anhieb finden konnte, wenn er nur genau hinsah?

Doch keine zwei Sekunden später stöhnte Nick: «Das kann nicht sein. Wir haben den Raum zweimal durchsucht. Da war kein Oktogon mehr.»

«Chiii-knaaaarz», krakeelte Elmar, der fertig gestriegelt war. Sein Fell glänzte.

«Ja, aber eine andere Spur haben wir nicht», gab Lonni zu bedenken. «Lass uns das Zimmer noch mal durchsuchen. Ich meine, das Haus ist jetzt seit Tagen nicht gesprungen. Wer weiß, ob es das überhaupt noch kann. Wir müssen den Code finden.»

Nick straffte die Schultern. «Du hast recht», sagte er. «Sonst können meine Großeltern nie mehr nach Hause! Und du willst ja auch zu Oma Henni.» Er knuffte Lonni in die Seite. «Wo du doch jetzt eine Schatzfinderin bist.»

Lonni lächelte. «Wir drehen jedes einzelne Buch um, wenn es sein muss», raunte sie, denn eben kam Leo zu ihnen herüber.

«Ich hab die mitgelieferten Körner aus diesem Futterhaus geholt», sagte sie. «Was für ein Blödsinn, im Sommer Vögel zu füttern. Rundherum gibt es genug zu fressen.»

Sie verstreute die Körner auf der Weide und grinste Lonni und Nick an. Sie wusste nichts von deren Suche nach den Oktogonen. Auch sonst niemand in der Familie Wendelin. Das hatte Nicks Opa in seinem Notfallbrief ausdrücklich verboten.

«Los jetzt», flüsterte Nick. «Wir schleichen ins Arbeitszimmer.»

Die beiden Freunde gaben Leo die Striegel zurück, strichen Elmar noch einmal über das Fell und eilten zum Haus.

Versperrte Wege

Über die Obstbaumwiese, die zwischen Weide und Haus lag, liefen Lonni und Nick zur hinteren Terrasse. Von dort aus würden sie unauffällig ins Wohnzimmer zur Geheimtür und damit in das Arbeitszimmer von Nicks Opa gelangen. Wie gut, dass im Sommer die Terrassentüren offen standen.

Doch als die Kinder auf die steinernen Fliesen sprangen, stießen sie an eine Reihe Eimer. Neben diesen stapelten sich Schüsseln und Gartenschaufeln, Siebe und Kannen. Dahinter kniete Henri.

«Was machst du da?» Verwundert starrte Nick seinen Vater an. Henri schüttete aus einer Kanne Kaffeesatz in einen der Eimer und rührte den Inhalt um.

«Ich mische Dünger an», antwortete er. «Damit wieder Blätter an der Gründornhecke wachsen. Wir wollen doch unseren Schutz zur Straße zurück.»

Lonni nickte. Die Raupenattacke der neugierigen Nachbarin Frau Kiesewetter vor ein paar Tagen. Ständig war sie am Schnüffeln und Spionieren, um das Geheimnis der Wendelins herauszubekommen, und die Raupen, die sie ausgesetzt hatte, waren der Hecke kräftig zu Leibe gerückt. Zum Glück hatte der Klappervogel die gefräßigen Gäste verscheucht.

«Boah, was stinkt da so?» Lonni hielt sich die Nase zu. Henri hatte den Deckel eines Kochtopfs gelüftet.

«Gekochte Tomurkenschalen», erklärte er.

Auch Nick atmete lieber durch den Mund. «Tomurkenschalen und Kaffeesatz», näselte er. «Das soll helfen?»

Henri lächelte. «Ist mein Geheimrezept. Wirkt Wunder.»

Lonni und Nick sahen sich skeptisch an. Henris Experimente gingen oft daneben. Was ihn aber nicht davon abhielt, es weiter zu versuchen.

Mit zugehaltenen Nasen stiegen die Kinder über Henris Töpfe und Kannen hinweg zur Terrassentür, als ihnen ein freudiger Ruf entgegentönte: «Lonnick.»

Mit leuchtenden Augen stand Nicks Babybruder Klaas im einzigen freien Gang im Wohnzimmer und versuchte seine ersten Schritte. Dazu schob er einen Stuhl vor sich her und wackelte mit seinem Windelpopo hinterdrein.

«Lonnick», krähte Klaas eins der beiden Wörter, die er mit knapp einem Jahr sprechen konnte, und watschelte samt Stuhl Richtung Terrasse. Gerade noch gelang es Lonni und Nick, zurückzuweichen, als Klaas mit dem Stuhl gegen die Schwelle krachte.

«Monster», brummelte er ungerührt sein zweites Wort, hangelte sich am Stuhl entlang auf die andere Seite und schob ihn wieder Richtung Diele.