DEIN TOTENHEMD HAT KEINE TASCHEN - Wade Kellerhan - E-Book

DEIN TOTENHEMD HAT KEINE TASCHEN E-Book

Wade Kellerhan

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Beschreibung

Drei Gestalten durchqueren die trostlose, nahezu menschenleere Wüste Arizonas; sie wollen eine erhebliche Menge Armeegold an sich reißen, die vor Jahren geraubt wurde: die undurchsichtige Liv Clark, welche das Gold nach dem Raub selbst versteckte, dann jedoch von der Armee gefasst wurde; der von Gewalt besessene Juan Díaz, der Liv widerwillig aus dem Gefängnis befreien musste, weil er ohne sie das Gold nicht zu finden vermochte; und der menschenscheue Einsiedler Peccary, dem sich Liv bei ihrer Flucht aus dem Gefängnis – und vor Díaz – ausgeliefert sieht. Von der unwirtlichen Umwelt eines desolaten Westens geprägt und getrieben von maßloser Gier streifen die drei in sengender Hitze durch kahle Felsmassive, bis sich alle Spannung auf einer namenlosen Ebene mitten im Nirgendwo folgenschwer entlädt... DEIN TOTENHEMD HAT KEINE TASCHEN ist eine spannende Western-Novelle des Krimi-, Thriller- und Abenteuer-Schriftstellers Wade Kellerhan (Jahrgang 1966).

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Ähnliche


 

 

 

 

WADE KELLERHAN

 

 

DEIN TOTENHEMD

HAT KEINE TASCHEN

 

Apex Western, Band 52

 

 

 

 

Eine Novelle

 

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

DEIN TOTENHEMD HAT KEINE TASCHEN 

Erstes Kapitel 

Zweites Kapitel 

Drittes Kapitel 

Viertes Kapitel 

Fünftes Kapitel 

Sechstes Kapitel 

Siebtes Kapitel 

Achtes Kapitel 

Impressum

 

Copyright © by Wade Kellerhan/Apex-Verlag.

Lektorat: Dr. Birgit Rehberg

Cover: Copyright © by Catriona Neri.

 

Verlag:

Apex-Verlag

Winthirstraße 11

80639 München

www.apex-verlag.de

[email protected]

Das Buch

 

 

Drei Gestalten durchqueren die trostlose, nahezu menschenleere Wüste Arizonas; sie wollen eine erhebliche Menge Armeegold an sich reißen, die vor Jahren geraubt wurde: die undurchsichtige Liv Clark, welche das Gold nach dem Raub selbst versteckte, dann jedoch von der Armee gefasst wurde; der von Gewalt besessene Juan Díaz, der Liv widerwillig aus dem Gefängnis befreien musste, weil er ohne sie das Gold nicht zu finden vermochte; und der menschenscheue Einsiedler Peccary, dem sich Liv bei ihrer Flucht aus dem Gefängnis – und vor Díaz – ausgeliefert sieht.  

Von der unwirtlichen Umwelt eines desolaten Westens geprägt und getrieben von maßloser Gier streifen die drei in sengender Hitze durch kahle Felsmassive, bis sich alle Spannung auf einer namenlosen Ebene mitten im Nirgendwo folgenschwer entlädt... 

 

Dein Totenhemd hat keine Taschen ist eine spannende Western-Novelle des Krimi-, Thriller- und Abenteuer-Schriftstellers Wade Kellerhan (Jahrgang 1966).

DEIN TOTENHEMD HAT KEINE TASCHEN

 

  Erstes Kapitel

 

 

 

»Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.« 

- Epikur

 

 

Zuerst war er sich gar nicht sicher, ob er sich die Bewegung nur eingebildet hatte. Einen kurzen Moment später konnte er es jedoch deutlich erkennen: Unten in der Ebene huschte etwas – oder jemand – durch das Gestrüpp. Wie ein scheues Wildtier machte er sich reflexartig klein und glitt herüber zu seinem Unterschlupf. Er schnappte sich die Winchester, die in der Ecke an einen Felsen gelehnt stand, prüfte kurz, ob sie geladen ist, griff scheinbar unbewusst zu seinem Revolver, der im Hosenbund steckte, und schlich wieder an den Felsvorsprung, von dem er das unter ihm liegende Tal beobachten konnte.

Seit knapp einem Jahr lebte der Mann, den sie spöttisch nur Peccary – nach der in Arizona anzutreffenden Wildschweinart – nannten, nun hier oben in den Sierras. Einsam und alleine. Aber das war genau das, was er wollte. Von den Städten, den Gesetzen, den herrischen Ranchern, den braven Bürgern – von den Menschen allgemein hatte er die Schnauze voll. Sein ganzes Leben lang hatten sie ihn betrogen, herumgeschubst, ausgelacht. Ohne Eltern wurde er geboren jedenfalls konnte er sich an keine erinnern. Seit er denken kann, war er auf sich allein gestellt.

Die Schule war ebenfalls kein Ort für ihn. Die fromme Mrs. Shuster hatte ihm damals den Zugang ermöglicht. Wahrscheinlich nur, um in ihrem miefigen Städtchen einmal mehr als einwandfreie Person dazustehen. Aber auch dort war er nur Außenseiter. Er konnte nicht einmal den Sinn einer Schule verstehen. Sie war für ihn nur ein weiterer Ort, an dem er gehänselt wurde. Weil er keine Familie hatte, Geld oder Grundbesitz – ein schönes Zuhause sowieso nicht. Kleiner als alle anderen war er auch schon immer. Und das ist er bis heute geblieben.

Seltsam, dachte er, dass all das sofort wieder in ihm aufsteigt, nur weil er unten im Tal einen Menschen gesehen hat. Immerhin, es war der erste Mensch seit bestimmt sechs Monaten. Er musste sich jedoch eingestehen, dass er sein Gefühl für Zeit hier in den Bergen etwas verloren hatte. Sommer und Winter gab es natürlich, Frühling und Herbst. Monate oder Wochen dagegen bedeuteten in seiner Welt kaum etwas. Vor ungefähr einem halben Jahr also hatte er am Hang auf der gegenüberliegenden Seite des unter ihm ausgebreiteten Tals winzig klein einen Mann ausmachen können. Die schwer bepackten Lasttiere ließen ihn vermuten, dass es sich um einen Prospektor handelte. Ob er wohl jemals Gold oder Silber gefunden hatte?

Peccary kraulte sich nachdenklich den langen verfilzten Bart. Der Mann im Tal war ebenfalls zu Fuß unterwegs, allerdings ohne jegliche Packtiere. Das war äußerst ungewöhnlich, um nicht zu sagen ausgesprochen riskant und töricht. Die Art und Weise, wie er jede mögliche Deckung zu suchen schien, bestätigte Peccarys aufkommenden Verdacht, dass er dort unten einen Flüchtenden sah. Wovor mag er wohl davonlaufen? Peccarys Hand glitt aus seinem Bart hinunter an seinen für einen in der Wildnis gerade vom Nötigsten lebenden Einsiedler ungewöhnlich üppigen Bauch. Sein Gesicht verzog sich ein wenig. Die lange Narbe an seinem Wanst meldete sich. Ein Bulle hatte sich dort mit seinem Horn verewigt. Besoffen und im Bestreben, den anderen Cowboys zu imponieren, hatte er sich dem Stier auf den Rücken geworfen, während er sich auf der Triple T Ranch als Tagelöhner verdingte.

Seither bildete er sich ein, dass die Narbe ihm zuverlässig signalisierte, wenn er in Schwierigkeiten zu geraten drohte. Und jetzt spürte er ein besonders deutliches Ziehen unter seiner Hand. Er glaubte immer noch, dass der Mann irgendeinen Weg fand, der ihn nicht zu seinem Unterschlupf führte. Viele Gelegenheiten, eine andere Richtung einzuschlagen, blieben dem Flüchtenden allerdings nicht mehr. Peccary blickte sich um und suchte den geeignetsten Ort, um den ungebetenen Gast zu empfangen. Er entschied sich für einen etwas über seinem Lager gelegenen Felsen, hinter dem er Stellung beziehen würde. Von hier aus hatte er sein gesamtes kleines Reich im Blick. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr – der Mann rannte geradewegs auf seine Höhle zu. Peccary konnte den Mann nun schon recht genau sehen. Der Mann... war eine Frau! 

Liv Clark bewegte sich wie jemand, der so schnell wie möglich rennen wollte, dies aber schon viel zu lange tat, um tatsächlich noch rennen zu können. Sie taumelte mühsam vorwärts. Der steinige, unebene Weg hinauf in die Sierra und die Absätze ihrer Reitstiefel erschwerten ihr Vorankommen zudem so stark, dass sie fast gänzlich zum Stehen kam, doch ihre enorme Willenskraft schien sie aufs Neue anzuschieben.

Gerade als das Gelände in Richtung der kleinen Ebene vor Peccarys Höhle flacher wurde, verfing sich ihre linke Stiefelspitze in einem Dornbusch, der auf wundersame Weise im nackten Felsen Wurzeln geschlagen hatte, und sie fiel hart zu Boden. Sie rang verzweifelt nach Luft und spürte, wie sich Blut wärmend um ihr Knie ausbreitete und ihre dunkelbraunen Jeans tränkte. Schweiß lief ihr über die Stirn in ihre grünen Augen, und die Erschöpfung ließ die Welt um sie herum für einen Moment ganz schwarz werden. Keuchend lag sie auf dem Bauch und legte den Kopf kurz auf ihrem Unterarm ab.

In diesem Augenblick vernahm sie das leise Geräusch eines vorsichtigen Schrittes ganz in ihrer Nähe. Entsetzt riss sie den Kopf hoch und blickte in den Lauf eines Colts. Knirschend spannte eine dreckige Hand den Hahn des Revolvers. Hinter der Hand wanderte ihr Blick entlang eines zerrissenen, ungewaschenen gestreiften Hemdsärmels bis er bei einem kalten Grinsen hinter einem wilden, ungepflegten, grauen Bart landete.

Das Grinsen des Mannes wich einem ernsten, angestrengten Gesichtsausdruck, als er die Gegend sorgfältig und in alle Richtungen absuchte, den gespannten Colt weiter auf Livs Gesicht gerichtet. Die Frau bemerkte den suchenden Blick. »Nur ich«, presste sie immer noch schwer atmend heraus. Peccary musterte sie mit einem langen, skeptischen Blick und fasste sich mit der freien Hand an den Bauch.

»Durst?

---ENDE DER LESEPROBE---