Der Engelmacher von Frankfurt - Alexander Schaub - E-Book

Der Engelmacher von Frankfurt E-Book

Alexander Schaub

4,8

Beschreibung

Band 1 der Engelmacher-Trilogie. Band 2 "Der Schatten des Engelmachers" und Band 3 "Die Rache des Engelmachers" liegen ebenfalls bei mainbook vor. Kaltblütig und unberechenbar tötet er die Schatten seiner Vergangenheit ... Eine Serie an Ritualmorden hält Frankfurt in Atem. Der Täter bahrt blonde Frauen wie Engel auf, heftet ihnen Flügel an, löst die Zunge heraus und stopft ihnen eine Schlange in den Mund. Die Presse tauft ihn "Engelmacher". Privatdetektiv Tom Martini gerät ins Fadenkreuz der Ermittler. Er nimmt die Fährte des Mörders auf, an deren Ende ein dunkles Geheimnis auf ihn wartet …

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Seitenzahl: 356

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Das Buch

Thomas Martini, Ex-Polizist und Privatdetektiv, liebt das Leben und die Frauen. Als eine alte Bekannte von ihm ermordet wird, schaltet er sich in die Ermittlungen der Frankfurter Kripo ein. Die Presse tauft den Täter „Engelmacher von Frankfurt“. Weitere Morde geschehen, vom Täter gibt es jedoch keine Spur. Doch dann gerät Martini selbst unter Tatverdacht, da er mit allen Opfern bekannt war. Er taucht unter, wird auf eine harte Probe gestellt und ersinnt einen Plan, um die Polizei aus seinem Nacken zu bekommen und den Mörder zu fassen. Martini setzt alles auf eine Karte und riskiert dabei nicht nur sein eigenes Leben …

Der Autor:

Alexander Schaub, 1969 in Frankfurt am Main geboren. Seit über 20 Jahren in der IT tätig, zurzeit im Bereich 3D-Druck im technischen Support. Verheiratet mit seiner Traumfrau Corinna. „Der Engelmacher von Frankfurt“ ist sein Debüt.

ISBN 978-3-944124-67-4

Copyright © 2015 mainbook Verlag

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Gerd Fischer

Covergestaltung: Olaf Tischer

Auf der Verlagshomepage finden Sie weitere spannende Bücher:

www.mainbook.de

Alexander Schaub

Der Engelmacher von Frankfurt

Krimi

Für meine Eltern, die besten auf der ganzen Welt. Ihr habt alles mehr als richtig gemacht!

Und für meine Frau, die mir mit ihrer Liebe immer wieder die Kraft gegeben hat, weiterzumachen und nicht aufzugeben.

Prolog

Vor vielen Jahren, irgendwo in Frankfurt

Die Frau blickte den Mann neben sich an. Schwarze Striche überzogen die helle Haut unterhalb ihrer Augen. Tränen bahnten sich den Weg an ihrer Nase entlang. Schminke klebte vom vielen Weinen auf ihren Wangen. Ihre Unterlippe und ihr Kinn zitterten.

Der Mann neben ihr wirkte ruhig. Keine Gemütsregung zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Nur in seinen Augen blitzte unverhohlene Angst auf.

Die beiden saßen auf einer Holzbank, im Rücken eine Wand aus Nut- und Federbrettern. Die Verkleidung des Raumes bestand aus Holz. Zu ihrer Linken erstreckte sich eine Küchenzeile mit Propangasherd und einem Kühlschrank. Vor ihnen stand ein Klapptisch aus Kunststoff. An den Wänden hingen Bilder in hellen Plastikrahmen, eine glückliche Familie war zu sehen.

Der Mann rüttelte zum hundertsten Mal an den Fesseln. Kabelbinder schnürten sich um seine Handgelenke, genau wie um die der Frau. Eine Kunststoffschlinge fesselte die beiden aneinander. Von draußen hörten sie Geräusche, es klang wie das Ausschütten einer Flüssigkeit. Benzindämpfe breiteten sich langsam im Raum aus. Die Frau hustete trocken und wimmerte leise.

„Keine Angst!“, versuchte der Mann sie zu beruhigen, „uns passiert schon nichts.“

Die Frau blickte ihn aus geröteten Augen an. „Und was riechst du hier? Und für was sind die Fesseln? Und für was sitzen wir hier?“ Die Worte hätten sarkastisch geklungen, wäre da nicht diese alles verzehrende Panik in ihrer Stimme gewesen.

„Wahrscheinlich will er uns Angst machen.“

„Wenn dem so ist, hat es bei mir gewirkt.“ Sie legte eine kurze Pause ein, bevor sie rief: „Ich habe Angst! Ja, panische Angst. Mehr Angst als ich kann man gar nicht mehr haben! Ich will hier raus!!!“

„Ruhig! Bitte! Es wird schon alles gut gehen.“ Seinen Worten fehlte die Überzeugungskraft.

Die Frau sprach nicht weiter, resignierend blickte sie vor sich auf den Boden und seufzte leise. Oder war es ein Gebet? Er konnte es nicht verstehen, denn in diesem Moment begann seine eigene Angst, von ihm Besitz zu ergreifen.

Ein Mann betrat die kleine Hütte. In den Händen hielt er einen Benzinkanister. Er lief durch den Raum und begoss alle Möbelstücke, inklusive der Küche, mit dem Inhalt des Metallbehälters. Seine Augen waren dunkel und spiegelten keine Gefühle wider. Teilnahmslos trat er vor die beiden Personen und schüttete ihnen die ätzend stinkende Flüssigkeit über Kopf und Körper. Die Frau wand sich in einem Weinkrampf hin und her, kein einziges verständliches Wort kam über ihre Lippen.

Der Mann auf der Bank starrte sein Gegenüber an. Die Angst hatte sich mittlerweile in seinen Augen wie ein Dauergast eingenistet. „Können wir nicht noch einmal über alles reden? Bitte …!“, flehte er.

„Nein!“ Der Mann mit dem Kanister verteilte die letzten Reste im Raum und warf das leere Behältnis in die Ecke neben der hölzernen Eingangstür.

Er baute sich vor den beiden zitternden Menschen auf, griff in seine Tasche und zog eine großkalibrige Pistole heraus. Mit einer Handbewegung ließ er das Magazin herausgleiten und überprüfte die Munition. Er nickte. Es waren die richtigen Patronen, die keine Funken verursachen und somit die Benzindämpfe nicht entzünden würden. Er schob das Magazin zurück in den Griff und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte er dem Mann den Lauf der Waffe an den Kopf.

Er drückte ab.

Die Kugel löste sich mit einem ohrenbetäubenden Knall und stanzte ein kleines Loch in die Stirn seines Opfers. Am Hinterkopf trat die Kugel aus, Blut und Gehirn spritzten an die dahinterliegende Wand.

Der Tote kippte in Richtung der Frau und eine graurote Masse verteilte sich in ihren Haaren und auf ihrer Bluse. Sie schrie hysterisch.

Der Mann mit der Pistole setzte sein höllisches Werkzeug ein zweites Mal an und drückte ab. Sofort erstarben die Laute der Frau. Auch in ihrer Stirn prangte ein Loch.

Er steckte die Waffe ein, holte eine Packung Streichhölzer aus seiner Hosentasche und rieb den roten Kopf an der Schachtel. Er sah der entstehenden Flamme zu, wie sie an dem Holz entlang leckte. Zwei Sekunden später warf er es auf die leblosen Körper. Im Bruchteil eines Augenblicks entzündete sich der Brandbeschleuniger. Er wich zwei Schritte zurück und beobachtete die Flammen einen Moment.

Dann griff er erneut zur Waffe.

And you need to feel my love inside And I need to show what I can't hide It's something that you just can't fight It feels so good it must be right There ain't no use in lyin' to myself

You’re all that I wantYou’re all that I needYou’re all that I see You’re everything to meYou’re all that I feel You’re my dream come trueYou’re my everything

Kiss UnmaskedYou’re all that I want

Kapitel 1

Mittwoch, 28. Juli 2010, 22:00

Er blickte über den Platz vor der Alten Oper. Für die vorgerückte Stunde wälzten sich ungewöhnlich viele Passanten über den Opernplatz, von der Freßgass zur Bockenheimer Landstraße und in die andere Richtung. Die letzten Strahlen der brennenden Sommersonne waren vor wenigen Minuten hinter dem Horizont verschwunden. Wie ein unsichtbarer Nebel hing noch die Hitze des Tages über der Mainmetropole. Diesen Sommer konnte man das Gefühl bekommen, dass die Protuberanzen der Sonne bis auf die Erde hinab schlugen. Das Thermometer fiel auch nachts nicht unter sechsundzwanzig, siebenundzwanzig Grad. Knappe vierzig Grad am Tag waren keine Seltenheit. Ganz Frankfurt stöhnte unter der Hitzewelle.

Die Menschen sind doch alle gleich, dachte er, erst wollen sie es warm und klagen über die Kälte, vor allem im Winter. Und wenn es dann warm ist, wollen sie es kälter haben.

Beschäftigt mit diesen und anderen Überlegungen lief er vom Mövenpick Restaurant zum Ende des Opernplatzes, zur Bockenheimer Anlage. Viele Male schon war er hier entlang geschlendert, um die Gegend auszukundschaften. Immer anders angezogen, denn er war ein Meister der Verkleidung. Selbst seine Mutter hätte ihn in diesem Moment nicht erkannt. Eine Halbglatze zierte seinen Kopf, ein dünner Kranz grauer Haare hing in Strähnen über seine Schläfen. Eine dicke Hornbrille klebte auf einer fettigen überlangen Nase. Wenn er nach unten sah, konnte er vor lauter Bauch nicht einmal seine Fußspitzen sehen. In der Masse der Menschen fiel er nicht mehr auf als all die Banker mit ihren schicken Koffern, Maßanzügen und frisch gestylten Haartrachten. Er war einer unter vielen und das war genau das, was er beabsichtigt hatte. Ein maliziöses Lächeln umspielte seine Lippen. Wenn sie wüssten, wer hier unter ihnen wandelt, würden sie schreiend das Weite suchen. Nein, nicht wirklich, ein paar würden ihn beglückwünschen, ihm danken und seine Hände schütteln, vielleicht sogar auf die Knie fallen? Ja, einen gab es, fiel ihm ein, er würde sofort vor ihm auf den Boden sinken, wenn er es verlangen würde. Die Vorstellung entlockte ihm ein zufriedenes Grinsen.

Seine Augen wanderten zur Alten Oper, die sich links erhob. Tempel der Künste und Musik. Sie war nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erst 1981 wiedereröffnet worden. Er verharrte einige Sekunden und kam zu dem Schluss, dass der Wiederaufbau sich gelohnt hatte. Wäre das alte Gebäude nicht saniert worden, hätte er keinen Grund gehabt, allabendlich die Gegend um die Oper auszukundschaften. Vielleicht war sie nur für ihn wiederaufgebaut worden. Der Gedanke gefiel ihm.

Das Leben um den ehrwürdigen Bau pulsierte – aber das interessierte ihn nicht. All die Menschen, die über den Platz eilten oder in einem der vielen Cafés und Restaurants saßen: Beiwerk!

Zugegeben: Jeder große Künstler brauchte das. Sie waren sein Publikum. Wenn erst die Zeitungen von seinen Heldentaten berichten würden … Er, der unumstrittene Herr über Leben und Tod, Alpha und Omega, Anfang und Ende. Ja, sie würden ihm danken. Sicher. Nichts konnte ihn aufhalten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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