Der Gesundheitsguide für Therapievielfalt - Christian Knittl - E-Book

Der Gesundheitsguide für Therapievielfalt E-Book

Christian Knittl

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2024
Beschreibung

Was denken Sie, wird möglich, wenn man das Know-how der Allgemeinmedizin mit der altbewährten Naturheilkunde sowie den vielfältigen Möglichkeiten der Alternativmedizin kombiniert? Aus der Sicht des Autors liegt darin eine Fundgrube für unheimlich viel Gesundheit. Dieses Buch gibt Ihnen einen Plan für das Zusammenwirken vielfältiger Therapieformen an die Hand. Wer von chronischen Beschwerden geplagt wird, erfährt hier, wie man seinen Gesundungsprozess unter Nutzung der heute verfügbaren Therapievielfalt über verschiedene Gesundheitsebenen hinweg vorantreibt. Gesundheitsinteressierte erschließen sich einen tiefen Einblick in die Zusammenhänge von Krankheiten sowie der Gesunderhaltung. Wir verabschieden uns hiermit auch vom Fachchinesisch sowie der lebensentkoppelten, medizinischen Herangehensweise an menschliche Beschwerden. Gesundheit ist etwas Lebendiges und so geht es auch im Buch lebendig und humorvoll zu – mit anschaulichen Beispielen über Gesundheitsstolperfallen im Alltag. Für alle Akteure und Befürworter einer Integrativen Medizin liefert das Buch einen therapeutischen Unterbau in Form von Struktur und therapieübergreifenden Strategien. Im letzten Teil werden Therapieübergreifende Gesundheits- und Forschungszentren vorgestellt - als Paradebeispiele einer modernen und effizienten Gesundheitsversorgung in Städten und Landkreisen. Dafür wird es noch kurz gesundheitspolitisch, denn die Lösung der aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung bedarf dringend einer therapeutischen Weitung unserer heutigen Allgemeinmedizin.

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Seitenzahl: 619

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Christian Knittl

Der Gesundheitsguide für Therapievielfalt

Mit einer umfassenden und lebensnahen Medizin auf dem Weg zu Ihrer Gesundheit

Wichtiger Hinweis:

Dieses Buch ist eine Empfehlung für das Aufsuchen von geeigneten Fachtherapeuten (z. B. Ärzte, Naturärzte und Heilpraktiker) aus unterschiedlichen Fachbereichen der Medizin. Es dient zudem der Erweiterung Ihres Bewusstseins für das, was Sie selbst zu Ihrer Gesundheit beitragen können. Der Autor sowie der Verlag übernehmen allerdings keinerlei Haftung für gesundheitliche Schäden oder Folgen irgendwelcher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch des Buches ergeben.

© 2024 Christian Knittl

Website: www.gesundheitsguide.eu

Lektorat: Katrin Gleißner, Walter Fuchs

Coverdesign: 99designs, SantoRoy71

Satz & Layout: Walter Fuchs

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany

www.tredition.de

ISBN

978-3-384-03472-4 (Paperback)

978-3-384-03473-1 (Hardcover)

978-3-384-03474-8 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH - Abteilung "Impressumservice"

Heinz-Beusen-Stieg 5

22926 Ahrensburg

Ich widme dieses Buch den Menschen, die sich mit ihren Beschwerden medizinisch abgeschrieben fühlen sowie deren fürsorglichen Angehörigen. Sie dürfen neue Hoffnung schöpfen, denn mit großer Wahrscheinlichkeit wurden in Ihrem Fall bisher weniger als ein Drittel der therapeutischen Möglichkeiten angewandt.

Des Weiteren dient dieses Buch allen, die sich im Krankheitsfall nicht mehr klein und hilflos fühlen möchten. Menschen im 21. Jahrhundert entwickeln ihren Genesungsprozess gemeinsam mit ihren Therapeuten auf Augenhöhe und sind in der Lage, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.

Ärzte und Therapeuten aller Couleur, aus der gesamten Vielfalt der Medizin, sind herzlich eingeladen, ihr Therapievermögen in das Gesamtbild einer Integrativen Medizin einzubringen.

Vertreter des Gesundheitswesens wie Krankenkassen, aber auch Landräte und Bürgermeister von Landkreisen und Städten finden im letzten Teil des Buches die Matrize für therapieübergreifende Gesundheitszentren, womit sie aus der Problematik des Ärztemangels und explodierender Gesundheitskosten heraus direkt in die vielversprechende, weitaus effizientere Gesundheitsversorgung einer therapieübergreifenden Medizin springen können.

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Widmung

Einführung

Therapeutische Vielfalt statt medizinischer Grabenkämpfe

Achtung, medizinisches Neuland!

Wie Sie dieses Buch am besten nutzen

Teil 1. Gesundes Allgemeinwissen für jedermann und jedefrau

Reichen einzelne Therapieverfahren zur Behandlung chronischer Beschwerden aus?

Wie schöpft man das volle Potenzial der Medizin aus?

Krankheit ist ab heute kein Schicksal mehr

Lifestyle & Gesundheit – Wie unsere Lebensart auf unsere Gesundheit wirkt

Der Tiger ist los – Wie Stress auf unseren Körper wirkt

Stress, Erschöpfung und Burnout bilden das Krankheitssyndrom unserer Zeit!

Der Nervzwerg – Wie Miesepeter auf unsere Gesundheit wirken

Es ist aber auch nicht gesund, ein Nervzwerg zu sein

Nicht immer alles runterschlucken!

Glücklichsein ist auch Hormonsache – Wie unser Körper Glück und Unglück in Hormone wandelt

Glücklichsein macht guten Schlaf

Wer einen Rundrücken hat, steht vermutlich aufrecht im Leben

Ich esse gerne Ziegelsteine. Keine Ahnung, warum ich krank geworden bin!

Die freiwillige Mangelernährung der Europäer featuring Diabetes Typ 2

Warum der eine krank wird und der andere nicht, obwohl alle den gleichen Viren und Bakterien ausgesetzt sind

Herausforderungen auf verschiedenen Gesundheitsebenen belasten die Abwehrkraft

Krankheitsausprägung am Beispiel verschiedener Lebenssituationen

Können wir die Angst vor Viren und Pandemien guten Gewissens ein paar Nummern herunterdrehen?

Welcher Alltagsmist stapelt sich bei Ihnen vor der Immunmauer?

Welche freudigen Ereignisse sind da draußen, vor Ihrer Immunmauer?

Irgendwo muss es ja raus! – Der Aspekt der Verdrängung

Was ist Ihnen wichtig? – Zusammenhänge zwischen Lebensprioritäten und vernachlässigten Gesundheitsebenen

And the winner is …

Wie sehr hängen Sie an Ihrem Leben?

Ein Gesundheitsguide verbiegt sich, was das Zeug hält

Konflikte – Wie würden Sie sich entscheiden?

Teil der Gemeinschaft sein

Karriere machen

Verdrängung als Überlebensmechanismus

Verdrängung für ein besseres Lebensgefühl

Verdrängung auf der Bewusstseinsebene ⑥ – Was ist normal und was ist verrückt?

Realitätsverschiebungen – Die kleinen Psychosen von jedermann und jedefrau ⑥

Krankheiten als Verdrängung

Fibromyalgie als Überlastung auf der Gefühlsebene

Krebs unter dem Aspekt der Selbstaufgabe, des nicht mehr Lebenwollens

Wie äußern sich Verdrängungen auf den verschiedenen Gesundheitsebenen?

Die Urwurzel-Lösung besteht darin:

Die Signatur von Krankheiten – Spiegeln Körperprozesse unsere Reaktionsweise wider?

Der stoische Fritz

Die genervte Ella

Der leistungsstarke „Ich-kann-nicht-mehr“-Franz

Der Volltoleranz- und „War-sicher-nicht-so-gemeint“-Friedolin

Die „Die-anderen-sind-schuld-und-schaut-mal-wie-ich-leide“-Sabine

Ist es Zufall, dass der eine an der Leber erkrankt und der andere an der Niere?

Wenn sich der Lebensweg gabelt und unlösbare Lebensentscheidungen anstehen

Wenn die Kinder im Nest flügge werden

Wenn Lebensschmerz nicht mehr vergehen will

Ja, wo laufen Sie denn hin, in Ihrem Leben?

Im Hintergrund von jeglichen Krankheiten und Süchten steht ein Mensch mit einem individuellen Lebensmodell

Über Lebensziele

Sich wie ein Fisch im Wasser wohlfühlen – Die Lebensfokus-Pyramide

Eine ernstlustige Geschichte zu spirituellen Lebenszielen

Neulich vor dem Prüfungsausschuss – Franz Hinterseher hat´s geschafft!

Glaubenssätze – die mentalen Betonmauern vor gesunden Veränderungen

Was sind Glaubenssätze?

Freies Denken versus mentales Schattengebiet

Glaubenssätze haben eine unterschiedliche „Unbewusstseins-Tiefe“

Glaubenssätze und mentale Schattengebiete aus der Lebenserfahrung heraus

Exkurs: Mein Bier, sein Bier, unser Bier

Glaubenssätze aus der menschlichen Historie

Glaubenssätze und mentale Schattengebiete durch das Sich-Kleinfühlen

Glaubenssätze und mentale Schattengebiete durch religiöse Denk- und Zweifelverbote

Wann werden Glaubenssätze zum Gesundheitsproblem?

Glaubenssätze führen in die Krankheit

Glaubenssätze behindern gesunde Veränderungen

Anti-Placebo-Glaubenssätze blockieren die Therapie

Gibt es auch positive Glaubenssätze?

Wann wird ein positiver Glaubenssatz zur Selbstverarsche?

Wie sich der Raum für akute und chronische Krankheiten, Depressionen und Süchte öffnet

Chronische Sorgen und Überlastungen bieten Raum für chronische Krankheiten

Akute Probleme und Überlastungen bieten Raum für akute Krankheiten

Ist der Alltag grau und langweilig, fehlt die Erfüllung – Raum für Depressionen und Süchte

Das Potenzial für Krankheiten aus unserer Life-Performance in der Übersicht

So sieht gesunde Life-Performance aus

Gesundheit aus einem leicht bewältigbarglücklichen Leben ziehen

Krankheits- und Genesungsprozesse – von chronisch über akut zu gesund

Der Perspektivenzoom zur Ursachenbeleuchtung

Krankheitsprozesse im Lauf des Lebens

Exkurs: Die Auseinandersetzung unseres Immunsystems mit akuten Krankheiten

Heilungsprozesse – Die Gegenwart klären und dann im Vorwärtsgehen rückwärts aufräumen

Hubert Kreuzlinger oder wie ein gesundheitsbewusster Mensch des 21. Jahrhunderts sein Gesundwerden schaukelt

Wirkt die Therapie nun oder nicht?

Wie wirkt Homöopathie?

Das Mittel ist richtig und es wirkt

Unklare Wirkung – mit dem Homöopathen Rücksprache halten

Gründe, warum Homöopathie nicht wirkt

Wie wirken Bachblüten?

Exkurs: Was ist ein Mensch?

Die Bachblütenmischung ist richtig

Die Bachblütemischung ist nicht richtig – mit dem Therapeuten Rücksprache halten

Wir wirken Naturheilmittel?

Teil 2. Die 10 Gesundheits- und Therapieebenen

Was sind Gesundheits-/Therapieebenen?

Drei Einflussbereiche und ein Symptomsammelbecken unserer Gesundheit

Herr Müller bekommt die Diagnose Krebs – ein Beispiel für die Zusammenhänge von Krankheiten auf verschiedenen Gesundheitsebenen

Herr Müller hat Krebs

Vorstellung der einzelnen Gesundheitsund Therapieebenen

① Unser Körper – Der Symptomschauplatz für ungesunde Entwicklungen

Wartung und Pflege – „Wer rastet, der rostet“

Trägt Ihr Körper auch immer brav den Müll raus?

Ursachen für einen zugemüllten Körper

Alt werden! Mehr Zeit auf der Lebensuhr und körperliche Frische

Wie Therapeuten auf der Körperebene wirken

② Steuerung der Körperprozesse – Gene, Hormone und Neurotransmitter

Genetik als ein wandelbares Schicksal? Einflüsse auf genetischer Ebene außerhalb der Verwandtschaft – Die Wissenschaft der Epigenetik

Gene schicken Hormone als Boten los, um bestimmte Körperprozesse zu veranlassen

Was passiert, wenn man im Leben ständig aufs Gaspedal drückt? – Stress, Erschöpfung und Burnout

Exkurs: Normwert ist nicht gleich gesund!

Wie Therapeuten auf der Hormonebene wirken

③ Die Lebensenergie- und Emotionsebene – Sind Sie gut drauf?

Wie sich Emotionen auf den Körper auswirken

Ihre Aura ist gleich Ihr Schutzschirm

Wie Therapeuten auf der energetischen Ebene wirken

Exkurs Fibromyalgie

④ Die Gesundheitsebene des individuellen Charakters – Persönlichkeitsstärke ist gleich Abwehrstärke

Wie Therapeuten auf der Persönlichkeitsebene wirken

⑤ Die Gemütsebene – Unser Lebensgefühl

Überprüfung der Beziehungsgeflechte zu anderen Menschen

Sagt Ihnen der Placeboeffekt etwas?

Wie Therapeuten auf der Gemütsebene wirken

⑥ Bewusstsein – sich in seinem Umfeld mit seinen Lebenszielen reflektieren

Wollen Sie wirklich gesund werden?

Perfektion ist ein Mangel an Priorität

Übernehmen Sie Eigenverantwortung für Ihr Gesundwerden?

Wie Therapeuten auf der Bewusstseinsebene wirken

⑦ Unterbewusstsein – Unser Seelenkeller für Traumatisches und Unverarbeitetes

Nicht Ihr Bier, aber dennoch Ihr Problem! – Traumatisches aus der Vergangenheit Ihrer Vorfahren

Den besten Heiler der Welt einladen, Ihre Intuition

Wie Therapeuten auf der Ebene des Unterbewussten wirken

⑧ Überbewusstsein – Die Joker-Gesundheitsebene mit der Draufsicht auf unser Genesungsgeschehen

Funkverkehr mit dem Heimathafen der Seele, der siebte Sinn (Inspiration)

Über medial begabte Menschen und das „Googeln“ mit anderen Sphären

Wie Therapeuten auf der Ebene des Überbewussten wirken

⑨ Lebensbaustoffe – Essen soll nicht nur Spaß machen, sondern auch ernähren!

Warum sich biologisch ernähren, wenn man leckeren Shit in Dosen kaufen kann?

Pharmazeutische Arzneimittel als Vitalstoffräuber

Vitalstoffe als Munition für Ihr Immunsystem

Wie Therapeuten auf der Ebene der Ernährung und Vitalstoffe wirken

⑩ Unsere Umwelt – Klima, Strahlung, Mitmensch und Gesellschaft

Umwelteinflüsse wie Natur, Wetter und menschengemachte Phänomene

Elektrosmog – Was man nicht sieht, gibt es nicht?

Exkurs: Die schwere Geburt von menschlichen Erkenntnissprüngen

Schutzmechanismen – Nicht alles ist für jeden gleichermaßen schädlich

Umwelt in Form des gesellschaftlichen Umfelds

Wie Therapeuten auf der Ebene der Umwelteinflüsse wirken

Die 10 Gesundheits- und Therapieebenen in der Übersicht

Teil 3. Der therapieübergreifende Plan zu Ihrer Gesundheit

Alle Gesundheitsebenen spielen bei Krankheiten eine Rolle

Die heutige Allgemeinmedizin hat viel zu wenig Therapiemöglichkeiten, um vollumfänglich heilen zu können

Therapievielfalt als Werkzeugkiste – Welches Therapieverfahren wirkt wann am besten?

Die drei Säulen der Medizin

Was Ihnen die drei großen Säulen der Medizin für Ihr Gesundwerden bieten

Zuordnung der einzelnen Therapieverfahren zu Gesundheits-/Therapieebenen

Auf die Körperebene wirkende Therapieverfahren – Therapieebene ①

Check der übergeordneten Hormone – Therapieebene ②

Auf das Energiesystem wirkende Therapieverfahren – Therapieebene ③

Auf die Persönlichkeit wirkende Therapieverfahren – Therapieebene ④

Auf das Lebensgefühl, die Seele wirkende Therapieverfahren – Therapieebene ⑤

Auf das Unterbewusstsein wirkende Therapieverfahren – Therapieebene ⑦

Auf und aus dem Überbewussten wirkende Therapieverfahren – Therapieebene ⑧

Auf die Ernährung und Vitalstofflage spezialisierte Therapieverfahren – Therapieebene ⑨

Auf Umweltfaktoren spezialisierte Therapieverfahren – Therapieebene ⑩

Wann ist Heilung nicht mehr Möglich?

Die Mischung macht´s – Synergieeffekte nutzen!

Grundsätze für eine professionelle, therapieübergreifende Therapie:

Therapeutische Stellmöglichkeiten in der Übersicht

Tipps und Tricks zur Nutzung therapeutischer Vielfalt – So gehen Sie vor

1. Gehen Sie als erstes zu einem Arzt und lassen Sie Ihr Beschwerdebild ordentlich diagnostizieren

2. Ich habe mehrere Baustellen. Was kommt zuerst dran?

3. Welche Therapie bei welchen Beschwerden?

4. Wie wähle ich einen geeigneten Therapeuten aus?

5. Gesunde Rahmenbedingungen schaffen

6. Ich war beim ersten Therapeuten wegen meiner vordringlichsten Baustelle – und nun?

7. Sorgen Sie für Therapieimpulse auf verschiedenen Therapieebenen gleichzeitig!

8. Öffnen Sie sich für Neues!

Exkurs: Warum die Wissenschaft nicht alles wissen kann

9. Es ist Ihre Gesundheit, es ist Ihr Leben – Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihren Genesungsprozess!

10. Ein paar Hinweise noch

Der therapieübergreifende Plan zu Ihrer Gesundheit – Übersicht und Verlaufskontrolle

Anwendung des therapieübergreifenden Plans

Seite 1 – Übersicht und Orientierung über die 10 Gesundheitsebenen

Seite 2 – Erfassung des bisherigen Therapieverlaufs

Seite 3 – Planung einer therapieübergreifenden Behandlung

Übung: Einen therapieübergreifenden Gesundheitsplan erstellen

Therapieübergreifende Strategien vom Gesundheitsguide

Therapieübergreifende Strategie bei Krebs

Erläuterungen zur therapieübergreifenden Strategie bei Krebs:

Therapieübergreifende Strategie bei Burnout

Erläuterungen zur therapieübergreifenden Strategie bei Burnout

Therapieübergreifende Strategie bei einem Bandscheibenvorfall

Erläuterungen zur therapieübergreifenden Strategie bei einem Bandscheibenvorfall

Matrize für therapieübergreifende Strategien

Herr Müller will wieder gesund werden! – Wie eine therapieübergreifende Therapie bei Krebs verlaufen könnte

Wer ist hier der Chef im Gesundheitsring?

Wie lange dauert eine therapieübergreifende Behandlung?

Was kostet eine multi-therapeutische Behandlung?

Budget für eine multi-therapeutische Behandlung als Selbstzahler

Teil 4. Ist die heutige Allgemeinmedizin mit ihren Möglichkeiten am Ende?

Wir wurden zwar älter, aber nicht unbedingt gesünder

Die heutige Allgemeinmedizin ist teuer und ineffektiv

Möchten Sie jährlich rund 1.800 € pro Mann und Nase mehr im Portemonnaie haben?

Strukturelle Versorgungsengpässe und der demografische Wandel

Allgemeinmedizinische Zukunftsprogramme

Fazit: Die Entwicklungsmöglichkeiten auf Basis der heutigen Leitlinienmedizin sind ausgeschöpft

Teil 5. Es lebe die Therapievielfalt

Der Steine-Schürfwitz – Zwei Steine, kurz nach Entstehung der Erde

Über das Therapieren der Zukunft

Therapieübergreifende Gesundheitszentren (TGZ) für eine moderne Gesundheitsversorgung in Städten und Landkreisen

Therapieübergreifende Forschungszentren (TFZ) für bestimmte Beschwerdebilder

Wissenschaftlicher Prüfstand

Kommerzieller Prüfstand

Therapieübergreifende Forschungszentren (TFZ) als Know-how-Träger

Gesundheitsorientierungspraxis (GOP), Gesundheitsorientierungszentrum (GOZ)

Therapieübergreifendes Know-how- und Kompetenzzentrum (TKZ)

Wie anfangen? – Ein therapieübergreifendes Forschungszentrum für Krebs als Pilotprojekt

Was braucht man zur Umsetzung?

1. Finanzierungsgrundlage

2. Wissenschaftliche Evaluation

3. Politische Unterstützung – Infrastruktur in Städten und Gemeinden

Nachwort: Wie ich mir Überblick über die Vielfalt der Medizin verschafft habe

Anhang

Übersicht der 10 Gesundheits- und Therapieebenen

Verzeichnis der Übersichten

Verzeichnis Exkurse

Verzeichnis „aus dem Nähkästchen geplaudert“

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Der Gesundheitsguide für Therapievielfalt - zur idealen Nutzung der Naturheilkunde, Komplementärmedizin und Schulmedizin

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Widmung

Introduction

Einführung

Anhang

Der Gesundheitsguide für Therapievielfalt - zur idealen Nutzung der Naturheilkunde, Komplementärmedizin und Schulmedizin

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Allgemeine Hinweise zum Buch

Auch wenn ich ein Befürworter der Gleichstellung der Geschlechter bin, verzichte ich auf eine Doppelnennung und gegenderte Bezeichnungen zugunsten der besseren Lesbarkeit. Die in diesem Buch verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich gleichermaßen auf weibliche und männliche Personen. In den nachfolgend aufgeführten Fallbeispielen aus der Praxis wurden Namen und das Geschlecht geändert.

Einführung

Therapeutische Vielfalt statt medizinischer Grabenkämpfe

In der Medizin sind sich die verschiedenen medizinischen Fakultäten untereinander nicht sonderlich grün. Allgemeinmediziner wettern über Homöopathen, die aus deren Sicht mit arzneistofflichem Nichts behandeln und Homöopathen poltern ihrerseits über Ärzte, denen nicht viel mehr einfällt als mit pharmazeutischen Arzneimitteln sowie Operationen auf blanke Symptome einzudreschen. Dieses Bild der gegenseitigen Intoleranz zieht sich durch die gesamte heilkundliche Vielfalt, die heute in Deutschland sage und schreibe mehr als 100 verschiedenartige Therapieverfahren umfasst. Was dabei leider auf der Strecke bleibt, ist Ihre Gesundheit als Patient.

Lässt man das unsägliche Geplänkel beiseite und zoomt sich darüber hinweg in die Vogelperspektive der Medizin, sieht man ein enormes Potenzial für die Gesunderhaltung von Menschen. Die meisten Therapieformen bieten wunderbare Heilungsimpulse und verdienen es schlicht und ergreifend mit einer Lizenz zum Heilen an Ihrer Gesundheit mitzuwirken. Das viel zitierte Argument „dies und das sei wissenschaftlich unbewiesen“ können Sie dabei erst mal außer Acht lassen. Zum einen lässt die wissenschaftliche Herangehensweise an die andersartigen, alternativmedizinischen Methoden sehr zu wünschen übrig. Zum anderen ist auch in der wissenschaftlichen Forschung längst nicht alles Gold, was gerne in Leitlinien als medizinischer Goldstandard glänzt. In Teil 4 sehen wir hierzu als Beispiel Artikel aus der medizinischen Fachwelt zum Wirkungsgrad von Krebsmedikamenten.

Die Medizin als Ganzes kann viel mehr als die heutige Allgemeinmedizin allein. Es ist nun an der Zeit, die Scheuklappen in Richtung medizinischer Vielfalt abzunehmen. Meine Erfahrung als leidenschaftlicher Erforscher des gesamtmedizinischen Könnens ist folgende:

MIR LIEF IN RUND 15 JAHREN STUDIUM DER WIRKWEISE VON THERAPIEVERFAHREN KEIN EINZIGES ÜBER DEN WEG, DAS KEINEN NUTZEN GEHABT HÄTTE!

Mit diesem Buch erhalten Sie Zugang zu einer weiten Therapievielfalt, die es Ihnen sehr viel leichter machen sollte, Ihre Krankheiten wieder loszuwerden. Viele Menschen denken, dass die sogenannte Naturheilkunde und Alternativmedizin eher etwas für einfachere Beschwerdebilder wie Husten, Schnupfen und Trallala ist. Wenn die große wissenschaftlich basierte Medizin bei Krankheiten wie Krebs, Rheuma & Co. nicht weiterkommt, was soll dann ein bisschen Naturmedizin schon ausrichten?

Es verhält sich genau umgekehrt! Unsere heutige Allgemeinmedizin stößt speziell bei der vollumfänglichen Heilung von chronischen Krankheiten seit längerem an ihre Grenzen. Ohne Natur- und Alternativmedizin geht es hier aus meiner Sicht nicht mehr entscheidend voran. Viele Krankheiten können in unserem heutigen Verständnis von Allgemeinmedizin nur symptomatisch verwaltet werden und würden ohne ein Zusammenwirken der vielfältigen Möglichkeiten der Heilkunde bis auf Weiteres unheilbar als auch in der Tiefe unverstanden bleiben.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe keine Lust mehr darauf zu warten, bis sich verschiedene Fakultäten der Medizin zu einer therapieübergreifenden Zusammenarbeit zusammenfinden. Sofern Sie als Patient ebenfalls nicht mehr länger warten möchten, schlage ich vor, dass wir für Ihr Gesundwerden schon mal loslegen und Therapiemöglichkeiten zielführend miteinander kombinieren. Denn aus meiner Sicht steht uns hier und heute alles zur Verfügung, was wir therapeutisch brauchen. Aus einer tiefen Überzeugung heraus sage ich:

WIR HABEN HEUTE ALLES, UM NAHEZU ALLE KRANKHEITEN ERFOLGREICH THERAPIEREN ZU KÖNNEN. WIR MÜSSEN DIE VERFÜGBARE THERAPIEVIELFALT NUR NOCH ZIELFÜHREND NUTZEN.

Mit diesem Buch gebe ich an Sie meine Empfehlung ab, sich nach Belieben aus dem großen Pool der therapeutischen Möglichkeiten zu bedienen – nach dem altbewährten Motto: „Was hilft, das gilt!“ Mein Beitrag dazu ist folgender:

ICH BEHAUPTE LOCKER, LEICHT UND FELSENFEST: ALLE THERAPIEVERFAHREN SIND NUR EIN PUZZLETEIL IM GESAMTBILD EINES HEILUNGSPROZESSES UND ICH HABE EINE SYSTEMATIK ENTWICKELT, WIE MAN VERSCHIEDENE THERAPIEFORMEN ZU EINEM SCHLAGKRÄFTIGEN GANZEN FORMEN KANN.

Wer ich bin? Ich bin der Prototyp einer Spezies in der Heilkunde, die sich über alle Grenzen hinweg für das Potenzial von Therapieverfahren interessiert. Ich habe ein Herz für Allgemeinmedizin, Naturheilkunde und Alternativmedizin. Ich betrachte die medizinische Vielfalt aus der Vogelperspektive, tauche beständig in das Potenzial einzelner Therapieverfahren und hebe sie in das höhere Leistungsvermögen einer therapieübergreifenden Zusammenarbeit. Ich nenne therapieübergreifendes Wirken „Gesundheitsguiding“ und Therapeuten wie mich, die an einer therapieübergreifenden Vernetzung arbeiten, „Gesundheitsguides“. Gesundheitsguides sind die Vermittler zwischen Ihrem Genesungswunsch als Patient und dem Vermögen der Therapiewelt.

Sofern Sie mit Ihrer Gesundheit nicht mehr vorankommen und Ihre Ärzte und Therapeuten nur noch resigniert mit den Schultern zucken, dann haben Sie das richtige Buch in der Hand. Ich erweitere den Blickwinkel auf mögliche Hintergründe Ihrer Krankheit über den Tellerrand einzelner Therapieformen zu einem Ganzen hinaus und fächere Ihnen ein breites Feld an zielführenden, therapeutischen Möglichkeiten auf. Sie möchten wissen, wie man sich am besten aus der Vielfalt der Medizin bedient, um gesundheitlich voranzukommen? Seien Sie willkommen, treten Sie ein in den therapieübergreifenden Plan zur Anwendung der Vielfalt der Medizin.

Achtung, medizinisches Neuland!

Einiges von dem, was ich in diesem Buch von mir gebe, ist wenig bis gar nicht bewiesen! Sie finden nachfolgend aus Sicht der heutigen Wissenschaft haltlose Behauptungen en masse. Der Grund dafür liegt darin, dass eine therapieübergreifende Herangehensweise in der Medizinwelt bisher kaum erforscht wird. Ich schlage vor, das Feld nun von unten nach oben aufzurollen. Wenn viele Patienten sich gegenüber neuen Therapieformen öffnen, bleibt der Wissenschaft irgendwann nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen. Eine Medizin ohne Patienten kann nämlich auf Dauer etwas langweilig werden.

Ich gehe davon aus, dass wir uns hiermit auf dem Weg in die Zukunft des Therapierens mit deutlich erweiterten Möglichkeiten befinden. Idealerweise überholt uns die Allgemeinmedizin bald von rechts und setzt sich dieser Entwicklung an die Spitze, denn die Allgemeinmedizin von morgen wird eine Medizin der Vielfalt sein. Das ist nur noch eine Frage der Zeit. In Teil 5 stelle ich dahingehend die Idee von therapieübergreifenden Gesundheits- und Forschungszentren vor. Das Schöne an der Sache – und für Sie als Patient oder gesundheitsbewusstem Menschen wichtig zu wissen – ist:

NATURHEILKUNDLICHE UND ALTERNATIVMEDIZINISCHE VERFAHREN HABEN KAUM NEBENWIRKUNGEN UND SELBSTVERSTÄNDLICH BLEIBT AUCH BEI EINEM THERAPIE–ÜBERGREIFENDEN HEILUNGSGESCHEHEN IHR ARZT AN ZENTRALER POSITION MIT IM BOOT.

Also haben Sie keine Angst. Kommen Sie mit auf eine Reise zu neuen Therapiehorizonten und seien Sie dabei zu jeder Zeit der Kapitän Ihrer Gesundheit, der selbst entscheidet, was er an Neuem annehmen will und was nicht. Sie können damit wenig falsch machen, außer vielleicht an manchen Stellen etwas Geld zum Fenster hinauswerfen, weil auch nicht bei jedem immer gleich alles wirkt. Meine persönliche Empfehlung an Sie lautet guten Gewissens:

NUTZEN SIE DIE VIELFALT DER MEDIZIN EINFACH WIE, WANN UND WONACH ES IHNEN IST! IN DER OBHUT ERFAHRENER THERAPEUTEN KÖNNEN SIE DABEI WENIG FALSCH MACHEN, ABER VIEL FÜR IHRE GESUNDHEIT TUN!

Damit das Ganze möglichst effizient in Richtung Gesundheit führt, finden Sie in diesem Buch eine Bedienungsanleitung zur Nutzung therapeutischer Vielfalt. Sie erhalten hier ebenfalls das nötige gesunde Grundwissen, damit Sie sich Ihrer Krankheit nicht mehr klein und hilflos ausgeliefert sehen, sondern Ihren Gesundungsprozess als zentraler Treiber mitgestalten können. Dieses gesunde Grundwissen stellt eine Verbindung des geschaffenen Wissens aus verschiedenen Philosophien der Medizin dar. Denn wo sich andere in der Medizin an ihren Gegensätzen reiben, habe ich versucht, zu verbinden und Synergien zu schaffen.

Christian Knittl

Gesundheitsguide für therapieübergreifende Synergien

Wie Sie dieses Buch am besten nutzen

Noch ein Hinweis zu Beginn: Krankheit ist ein ernstes Thema, doch es wird definitiv nicht leichter, indem man es schwernimmt. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, kein trockenes Fachbuch zu schreiben. Zum einen birgt dies die Gefahr, dass Sie mir nach 10 Seiten wegschlummern und ich nach 20 Seiten keine Lust mehr zum Schreiben habe. Zum anderen war es mir ein Anliegen, Sie möglichst lebensnah abzuholen, damit Sie das Thema Medizin und Gesundheit gut fassen können. Zugegeben, manchmal geht es im Buch etwas hoch her, mit einem über die Stränge schlagenden Humor. Das ist meinem Charakter geschuldet, den ich Ihnen zusammen mit der Schilderung von gesundheitsrelevanten als auch manchen weniger heroisch anmutenden Erfahrungen aus meinem eigenen Leben nicht verheimlichen wollte.

Mir ist bewusst, dass sich nicht jeder stets und überall brennend für Gesundheit und Medizin interessiert. Sie müssen deshalb nicht zwangsläufig alles auf einmal lesen. Sofern Sie allerdings schon chronische Beschwerden haben, sollten Sie es relativ bald tun. Sind Sie ein Mensch, der die Hintergründe von Gesundheit umfassender verstehen will? Dann erhalten Sie hiermit ein gutes Grundlagenverständnis, um Ihren Lebensabend möglichst gesund erreichen zu können.

Das Buch ist in folgende fünf Teile aufgeteilt, die sich halbwegs eigenständig voneinander lesen lassen. Ich will Ihnen aber nicht verheimlichen, dass Sie sich das Thema Gesundheit am besten erarbeiten, wenn Sie das Buch von vorne bis hinten durchziehen.

Teil 1 „Gesundes Allgemeinwissen für jedermann und jedefrau“ erläutert mit eindrücklichen Beispielen, wie unsere Lebensart auf unsere Gesundheit wirkt

Ob Sie wieder ganz gesund werden liegt auch an Ihnen. Therapeuten können zwar gesundheitlich einiges erreichen, auch wenn Sie selbst als der Mittelpunkt des Geschehens wenig Ahnung davon haben, woher Krankheiten kommen. Doch wenn Sie bewusst die Verantwortung für Ihr Gesundwerden übernehmen, nimmt der Zug zur vollständigen Gesundheit so richtig Fahrt auf. Teil 1 vermittelt Ihnen eine Grundahnung über Zusammenhänge von Gesundheit und Krankheit. Wir installieren damit einige Alarmglocken zu Faktoren, die in die Krankheit führen können. Denn wer gesund werden will, sollte wissen, was krank macht!

Teil 2 „Die 10 Gesundheits- und Therapieebenen“ bringt Gesundheitswissen für Fortgeschrittene

Mit fortgeschritten meine ich nicht Fachleute aus der Medizin, sondern in Sachen Gesundheitsbewusstsein fortgeschrittene Menschen. Sie brauchen keine Angst zu haben, dass Sie danach nur noch in vitaminsaftigen Salat beißen dürfen und Ihnen ein magerer Lebensstil auf der Spaßbremse empfohlen wird. Ich selbst bin ein gutes Beispiel dafür, wie man hie und da mit weniger gutem Beispiel vorangeht und „fünfe gerade sein lässt". Sie erhalten in Teil 2 ein Tiefenverständnis für die Entstehung von Krankheiten aus verschiedenen Aspekten heraus, nämlich den 10 Gesundheitsebenen. Da alle Therapieverfahren in ihrer Wirkung auf bestimmte Gesundheitsebenen beschränkt sind, ist am Ende jeder Gesundheitsebene angegeben, welche Therapieverfahren auf welchen Gesundheitsebenen besonders gut wirken.

Teil 3 „Der therapieübergreifende Plan zu Ihrer Gesundheit“ ist für Menschen, die bereits erkrankt sind, der wichtigste Teil

Hier erhalten Sie das Know-how, wie Sie zielführend Therapien aus der Vielfalt der Medizin auswählen. Als Patient kommen Sie in die Lage, sich eine multi-therapeutische Behandlung auf verschiedenen Gesundheitsebenen zusammenzustellen – ohne dass Ihre Therapeuten wissen, dass sie unter dem Strich als therapieübergreifendes Team zusammenwirken. Insbesondere bei chronischen Beschwerden ist es wichtig, nicht nur auf ein Pferd zu setzen. Vielmehr sehe ich es aus meiner therapieübergreifenden Perspektive als ein Himmelfahrtskommando an, wenn bei schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Krankheiten nur mit einzelnen Therapieverfahren auf einzelnen Gesundheitsebenen gearbeitet wird – egal, ob es sich dabei um Allgemeinmedizin oder Homöopathie handelt!

Teil 4 „Ist die heutige Allgemeinmedizin mit ihren Möglichkeiten am Ende?“ stellt dar, mit welchen strukturellen Herausforderungen unser Gesundheitssystem in Zeiten des demografischen Wandels zu kämpfen hat und weshalb unsere Allgemeinmedizin diese im derzeit begrenzten therapeutischen Rahmen allein nicht lösen kann.

Teil 5 „Es lebe die Therapievielfalt“ zeigt auf, wie Therapie- und Forschungszentren der Zukunft aussehen könnten

Dieser Buchabschnitt bringt Ihnen als Patient für Ihre Gesundheit erst mal wenig. Teil 5 ist Zukunftsmusik, wobei ich mit diesem Buch dafür werbe, dass wir schon mal die verschiedenen Instrumente zusammenholen, um baldmöglichst mit der Ouvertüre einer Medizin mit Perspektive in Form von therapieübergreifenden Gesundheits- und Forschungszentren zu beginnen. Teil 5 zeigt auf, wie man mit Pilotprojekten eine therapieübergreifende Medizin in Städten und Landkreisen etablieren kann. Wenn Sie Bürgermeister sind, dann müssen Sie nicht lange auf Dinge warten, die ohne Pioniergeist vermutlich so schnell nicht kommen werden. Sie können Ihre Stadt gleich in eine moderne Gesundheitsversorgung führen, die viele Probleme wie beispielsweise den Ärztemangel gleich mit beseitigt. Gleiches gilt für Vertreter von Krankenkassen, als eine der Hauptnutznießer einer therapieübergreifenden Medizin. Ich empfehle multi-therapeutische Pilotprojekte als den Grundstein für weitreichende Kostensenkungsmaßnahmen – dank einer deutlich gesundheitseffektiveren, therapieübergreifenden Medizin.

Wenn es aufgrund der Schwere Ihrer Symptome gesundheitlich eilt, dann können Sie gerne direkt in Teil 3 „Der therapieübergreifende Plan zu Ihrer Gesundheit“ springen. Im Anhang finden Sie den „Therapieübergreifenden Plan“ als Übersicht zur Auswahl einer Therapieform für den nächsten Gesundungsschritt. Legen Sie einfach schon mal los. Suchen Sie sich eine Therapieform mit einem Therapeuten, der Sie anspricht. Machen Sie schon mal einen Termin aus. Anschließend sollten Sie sich das Wissen aus Teil 1 und 2 so bald als möglich zu Gemüte führen.

DER CLOU BEIM „THERAPIEÜBERGREIFENDEN PLAN“

Er liefert eine Matrize für die therapieübergreifende Herangehensweise bei jeglicher Krankheit – von Diabetes über Burnout bis hin zu Krebs!

Wahrscheinlich fragen Sie sich nun, wie etwas für alle Krankheiten gleichermaßen passend sein soll. Das ist leicht erklärt: Für einen Wünschelrutengänger, der nach Störquellen in Ihrer Wohnung sucht, ist es vollkommen egal, ob Sie an Krebs oder Rheuma leiden. Umgekehrt belasten energetische Störquellen im Lebensumfeld generell Ihr Immunsystem und erschweren die Heilung, egal ob bei Krebs oder Rheuma.

Ebenso ist eine gute Ernährung und Vitalstoffversorgung für die Überwindung jeglicher Krankheit von Nutzen, da damit Ihr Immunsystem mit Munition und Ihr Körper mit den Baustoffen zur Aufrechterhaltung gesunder Körperfunktionen versorgt wird. In ähnlichem Stil liefern 8 von 10 Gesundheitsebenen wichtige Genesungsimpulse unabhängig vom jeweiligen Beschwerdebild. Einzig bei der Körper- und Hormonebene ist es erforderlich, das Symptombild der Krankheit genau zu kennen und die Therapie darauf abzustimmen.

Dass es letztlich doch nicht so einfach ist den direkten Weg zur Gesundheit zu finden, zeigen die Tipps und Tricks zur Nutzung therapeutischer Vielfalt in Teil 3 als auch die gesundheitlichen Zusammenhänge in Teil 1 und 2. Nichtsdestotrotz, legen Sie los! Denn wer stehen bleibt, kommt definitiv nicht voran. Außerdem führen bekanntlich viele Wege nach Rom. Auch kleine Umwege über vermeintlich weniger zielführende Gesundheitsebenen können Sie gesundheitlich nach vorne bringen.

Für ein besseres Leseverständnis noch ein Tipp

Im Buch wird an verschiedenen Stellen immer wieder auf die 10 Gesundheits- und Therapieebenen verwiesen. Kopieren Sie aus dem Anhang die Übersicht der Gesundheits- und Therapieebenen und legen Sie sich diese zum besseren Verständnis beim Lesen neben das Buch.

Alternativ dazu können Sie alle Übersichten und Übungen im Buch auch in DIN A4 auf der Webseite www.gesundheitsguide.eu herunterladen.

Teil 1

Gesundes Allgemeinwissen für jedermann und jedefrau

Wir beginnen mit Grundlagen in Sachen Therapie- und Gesundheitskompetenz, die man als erwachsener Patient haben sollte. Denn ein wichtiger Teil des Heilungsgeschehens sind Sie selbst.

Reichen einzelne Therapieverfahren zur Behandlung chronischer Beschwerden aus?

Gesetzt den Fall, Ihr heißgeliebtes Auto hätte einen Getriebeschaden. Würden Sie damit zu einer Autowerkstatt gehen, die im Werkzeugkasten nur einen Gabelschlüssel, einen Hammer und eine Feile hat?

Ähnlich verhält es sich aus meiner Sicht, wenn man chronische, komplexe Krankheiten nur mit einzelnen Therapieverfahren behandelt. Chronische Krankheiten sind ein vielschichtiges, körperlich-seelisch-mentales Geschehen. Da der menschliche Organismus eine sehr außerordentliche und komplexe Erfindung ist, gibt es in der Medizin nicht nur einen Mechaniker, der alles reparieren kann, sondern viele verschiedene Fakultäten, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus auf Teilaspekte Ihrer Gesundheit spezialisiert haben. Der eine schaut dabei auf Körperprozesse im Detail (Allgemeinmediziner), ein Zweiter auf die Energieströme (Akupunkteur), ein Dritter auf Ihr Gemüt (Bachblüten-Therapeut), der Vierte auf die Vitalstofflage in Ihrem Körper (Orthomolekularmediziner) und ein Fünfter auf das, was und wie Sie über sich und Ihr Leben denken (Psychotherapeut). All dies und noch mehr spielt für die Entwicklung und Heilung chronischer Krankheiten von Kreuzbeschwerden über Rheuma bis hin zu Krebs eine wichtige Rolle.

Da Therapeuten verschiedener Fakultäten nicht zwangsläufig viel miteinander reden und auch nicht unbedingt viel voneinander wissen, wird das vielschichtige Krankheitsund Ursachengeschehen von chronischen Beschwerden häufig nur auf einzelnen Feldern bearbeitet. Im obigen Vergleich mit dem Auto bedeutet dies, es schraubt ein einzelner Therapeut mit zwei Werkzeugen an Ihren chronischen Herzbeschwerden, wo es aufgrund der Vielschichtigkeit möglicher Ursachen und Symptomausprägungen einen ganzen Werkzeugkasten an Therapieverfahren bräuchte. Die Folge daraus ist, dass Heilungsprozesse am Ende des Potenzials einer Therapieart stecken bleiben. Viele Krankheiten sind auf diese Weise nicht wirklich heilbar oder sie kehren nach der bloßen Beseitigung der Symptome immer wieder zurück.

Wie schöpft man das volle Potenzial der Medizin aus?

Als ich vor rund 15 Jahren mehr oder weniger durch Zufall mit verschiedenen Therapieformen in Berührung kam, war ich erst mal angetan von dem tiefen Wissen und Verständnis, das aus verschiedenen Blickwinkeln heraus über Heilungsprozesse geschaffen wurde und welche Möglichkeiten dies eröffnete. Gleichzeitig überforderte mich diese Vielfalt auch und bei mehr als 100 verschiedenen Therapieverfahren vom Allgemeinmediziner über den Homöopathen bis zum spirituellen Heiler fragte ich mich:

Wie soll man als Laie wissen, wer einem mit seiner Krankheit, in seinem aktuellen Zustand am besten helfen kann? Ist es egal, ob man zum Allgemeinmediziner, zum Homöopathen oder zum Geistheiler geht? Heilt hier jeder alles? Oder braucht es eine bestimmte Reihenfolge, einen Plan, wie Therapien angewandt werden sollten – wie beim Hausbau, wo man mit dem Fundament beginnt und nicht mit dem Dach?

Ich beschäftigte mich mit der Philosophie und dem Wirken verschiedener Therapieformen und stellte bald fest, dass jede von ihnen unterschiedliche Aspekte eines Krankheitsgeschehens betrachtet. Jede Therapieform entwickelt Methoden, die auf das Krankheitsgeschehen in deren individuellem Blickwinkel ausgerichtet sind. Bei ein und derselben Krankheit schaut sich der Orthomolekularmediziner das durch die Ernährung und Vitalstofflage bedingte Krankheitsgeschehen an. Die Kinesiologin ruft Informationen aus dem Unterbewusstsein ab, was der Körper für sich als gut oder schlecht empfindet. Der Allgemeinmediziner sieht sich die Details der Symptomatik in Form von Blut- und Laborwerten an. Der Akupunkteur bewertet Blockaden der Energiebahnen, die im Laufe der Zeit körperliche Funktionsstörungen nach sich ziehen. Ein Genetiker schaut, welche Gene zu finden sind, wobei die Epigenetikerin hierzu verstanden hat, dass diese durch bestimmte Transkriptionsfaktoren erst aktiviert wurden, die wiederum erst durch unsere Gefühlslage oder Ernährungsweise ins Spiel gebracht worden sind. Damit kommt der Psychologe ins Spiel, der untersucht, wie jemand im Leben steht und welche Probleme ihm gerade um die Nase wehen. Eine Osteopathin betrachtet Verspannungen der Faszien, Wirbel und Knochen, sprich den ganzen Bewegungsapparat, der seinerseits Einfluss auf die Funktion von Nerven und Organen hat. Ein Hormonspezialist sieht sich an, welche Hormonungleichgewichte durch die Krankheit hervorgerufen werden, und gleicht diese aus. Der Homöopath verschreibt ein Simile, sprich ein Mittel, das der körperlich-energetischen Gesamtausprägung des Organismus möglich ähnlich ist. Der Bachblütentherapeut schaut auf die Gemütslage des Patienten und aktiviert dort das Prinzip Hoffnung und damit den Placeboeffekt als Heilungsbooster. Und so weiter und so fort. Das alles passiert bei ein und derselben Krankheit beziehungsweise besser gesagt, egal bei welcher Krankheit! Und alle haben sie recht, denn die Symptome und Ursachen einer Krankheit finden sich schlichtweg an allen Ecken und Enden unseres Organismus sowie unserer aktuellen Lebensführung.

Mein Fazit war:

Krankheiten spielen sich auf verschiedenen Ebenen ab und jedes Therapieverfahren wirkt unterschiedlich, auf einen bestimmten Aspekt der menschlichen Gesundheit.

Es galt also, erst mal die einzelnen Ebenen zu verstehen, auf denen sich Krankheiten abbilden und anschließend den Ebenen die Therapieverfahren zuzuordnen, die dort am besten wirken. Das habe ich getan und im Laufe der letzten 15 Jahre entstand daraus das Modell der 10 Gesundheits- und Therapieebenen. Damit liegt ein therapieübergreifendes Gesamtbild des Geschehens um Krankheit und Gesundheit vor, das Sie als Patient brauchen werden, um sich aus der Vielfalt der Medizin zu bedienen und Ihren Teil zu Ihrer Gesundheit beizusteuern.

Krankheit ist ab heute kein Schicksal mehr

Wir alle sind damit aufgewachsen, dass Krankheiten etwas Schlimmes sind, dem wir einfach so ausgeliefert sind. An dieser Stelle möchte ich Sie bitten die Fanfare herauszuholen, denn ich habe etwas zu verkünden. Ich möchte dieses Bewusstsein des Ausgeliefertseins gerne hochfeierlich ad acta legen:

KRANKHEIT IST AB HIER UND HEUTE KEIN SCHICKSAL MEHR!

Eine Krankheit kommt nicht aus heiterem Himmel, sondern viel mehr aus einem wenig heiteren, überheiteren oder unachtsam geführten Leben. Natürlich gibt es auch (epigenetisch) ererbte Krankheitsfaktoren. Aber selbst zu deren Lösung gibt es in unserer Zeit geeignete Therapieverfahren.

Wenn man nicht nur auf den Körper fokussiert therapiert, sondern auf allen gesundheitsrelevanten Bereichen des Lebens für Gesundheit sorgt, dann sollte sich prinzipiell jede Krankheit wieder in Gesundheit wandeln lassen.

So selbstverständlich wie ein Kind aus seiner Mutter kommt, so kommt Gesundheit aus einem gesunden Leben in all seinen Facetten vom Körper, über unsere alltäglichen Emotionen und unserem generellen Lebensgefühl bis zu unserer Denkhaltung – mit unserem Eingebundensein in die irdische Umwelt sowie den großen, weiten Kosmos. Sie haben deshalb als Patient beim Gesundwerden viel mehr selbst in der Hand als Sie denken! Warum das so ist, erfahren Sie im folgenden Buchabschnitt.

Lifestyle & Gesundheit – Wie unsere Lebensart auf unsere Gesundheit wirkt

Es ist wichtig, dass Sie verstehen, dass Krankheiten unter anderem auch sehr viel damit zu tun haben, wie wir im Leben stehen. Diesbezügliche Zusammenhänge lassen sich aus verschiedenen Erkenntnissen der Medizin als auch des täglichen Lebens ziehen. Ich möchte Sie nachfolgend gerne mit ein paar eindrücklichen Beispielen versorgen, wie sich unsere Lebensart, Emotionen und Gefühle auf unsere Gesundheit auswirken.

Der Tiger ist los – Wie Stress auf unseren Körper wirkt

Wie würde Ihnen Ihr Leben gefallen, wenn ständig ein Tiger hinter Ihnen her wäre? Nun denken Sie sich vermutlich: „In Europa ist ein Tiger wirklich meine geringste Sorge.“ Das stimmt natürlich. Allerdings ist Ihr Körper in seinen Reaktionsweisen diesbezüglich etwas undifferenziert. Denn egal, ob Sie sich im Straßenverkehr ärgern oder im Job gehetzt und in die Enge getrieben fühlen, die körperlichen Reaktionsmuster in unserem Organismus sind ähnlich der Situation „Tiger will mich gleich fressen“. Das Reaktionsmuster heißt „Stress“ und wird für die akute Stressphase vor allem über die Neurotransmitter Adrenalin sowie Noradrenalin eingeleitet und im Stresslanglauf durch das Hormon Cortisol aufrechterhalten. Der Körper geht dabei im Prinzip sehr sinnig vor. Er schaltet alles Überlebenswichtige ein paar Gänge hoch und dreht auf der anderen Seite Funktionen ab, die gerade weniger relevant sind.

Der Tiger (die Stresssituation) hat natürlich oberste Priorität und entsprechend wird unsere Energie ins Gehirn für schnellere Denkprozesse sowie auf Herz, Lunge und Muskeln zum Angreifen oder Davonlaufen geleitet. Verdauen ist hingegen weniger wichtig, wenn man gleich selbst verdaut wird, und ein überaktiver Weitervermehrungstrieb hätte angesichts des Tigers eher die Ausrottung der Sippe zur Folge. Kleine Scharmützel unseres Immunsystems mit Viren kann man weiterführen, wenn der Tiger weg ist.

Für das Immunsystem ist allerdings aufgeschoben nicht gleich aufgehoben! Unser Organismus holt die Immunarbeit nach, sobald die Gefahr vorüber ist, beziehungsweise sobald wir in unserem modernen Leben nach wochenlangem Alltags- und Berufsstress in den Erholungsmodus schalten. Kennen Sie das? Sie werden immer an Wochenenden oder in Ihrem wohlverdienten Urlaub krank, oder spätestens in den beiden Wochen nach Weihnachten, wo endlich mal Ruhe einkehrt? Das Gefühl, so richtig krank zu sein, entsteht übrigens weniger aus dem Vorhandensein von Viren im Körper als aus den Entzündungsprozessen im Zuge der Aufräumarbeiten, sobald das Immunsystem die Sache anpackt. Um diesen Umstand besser nachvollziehen zu können, stellen Sie sich ein verruchtes Viertel in einer Stadt vor. Solange sich die Polizei dort nicht blicken lässt, geht dort alles gleichmütig seinen verruchten Gang. Sobald die Polizei einschreitet und dort umfangreiche Razzien und Verhaftungen durchführt, geht es im Viertel hoch her. Es wird geflucht, geflüchtet, getreten und geschossen.

Die umfangreichen Folgen von Dauerstress

Was denken Sie, was passiert, wenn dank chronischem Stress Organe wie Gehirn, Herz, Lunge sowie ein zur Flucht oder Angriff gespannter Bewegungsapparat über mehrere Monate hinweg nicht mehr zur Ruhe kommen und auf der anderen Seite Magen-, Darm-, Sexual- und Immunprozessen ständig eine Zwangspause verordnet wird? Die Folgen daraus sind gelinde gesagt umfangreich. Stress ist bei etwa zwei Drittel aller Krankheiten mit im Spiel. Dazu gehören nervliche Belastungen, Schlafprobleme, Herzbeschwerden, Atemwegserkrankungen, Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, Potenzprobleme und eine mangelnde Libido, eine generell höhere Infektanfälligkeit sowie Autoimmunkrankheiten aller Art. Selbst bei Krebs spielt Stress eine nicht unbedeutende Rolle, wie wir unter dem Aspekt beschädigter Mitochondrien in Teil 2 – Gesundheitsebene ① von Professor Seyfried erfahren werden.

Je länger die Stresssituation andauert – insbesondere negativ empfundener Stress – desto mehr machen überstrapazierte Organe schlapp. Die oben genannten Symptome und Krankheiten verschlimmern sich zunehmend. Eine generelle Infektanfälligkeit geht dazu über, dass die Krankheitsüberwindung immer länger dauert. Erkältungssymptome werden schließlich über Monate hinweg herumgeschleppt. Zum überlasteten Organismus und einem aus dem Gleichgewicht geratenen Immunsystem gesellen sich Vitalstoffmängel. Wer in seinem Leben mit Vollgas unterwegs ist, hat nachvollziehbarerweise einen höheren Verbrauch an Nährstoffen. Gerade in stressigen Zeiten wäre es deshalb wichtig, auf gesunde Ernährung, geregelte Tagesabläufe und Bewegung in frischer Luft an der Sonne zu achten. Doch leider achtet man gerade dann eher weniger darauf, weil es ja zurzeit so stressig ist.

Besonders heikel wird es, wenn die für Stress zuständigen Hormondrüsen nach langanhaltenden Strapazen den Dienst quittieren. Dabei handelt es sich an vorderster Stressfront um die Nebennieren, in denen Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol hergestellt werden und in zweiter Linie um die Schilddrüse sowie übergeordnete Drüsen wie Hypothalamus und Hypophyse. Sobald die Nebennieren schlapp machen, geraten wir in den roten Bereich eines ausgewachsenen Burnouts. Menschen mit Burnout kommen morgens kaum mehr aus dem Bett und sind tagsüber kaum leistungsfähig. Das Symptombild des Burnouts ist durch eine tiefe Erschöpfung geprägt, häufig ergänzt durch Depressionen, ein schwaches Nervenkostüm sowie eine Vertiefung der oben beschriebenen Magen-/ Darmprobleme, Schlafprobleme, Dauerinfekte, Herzrhythmusstörungen, Verspannungen, Migräne, allerlei Schmerzsyndrome, Potenzprobleme etc.

Der mentale Wille ist bei einem ausgewachsenen Burnout kaum mehr auf den Körper übertragbar. Zwischen einem Gedanken und dessen körperlicher Ausführung fehlt es schlichtweg an Botenstoffen, Vitalstoffen und funktionierenden Prozessen. Die Antriebskräfte sowie die tägliche Motivation – mit dem Botenstoff Dopamin als deren Überbringer vom Gehirn in die Körperzellen – wurden in einem Alltags-Hamsterrad abgeschliffen. Irgendwann kann unser Körper den Kamikazeflug unseres getriebenen Willens schlichtweg nicht mehr durchhalten. So wie man einen Armmuskel im Training nicht über 24 Stunden andauernd strapazieren kann, so können auch Hormondrüsen keinen Stressdauerlauf über mehrere Jahre hinweg durchhalten.

Interessanterweise sieht man Menschen eine Erschöpfung von außen nicht unbedingt an. Neben unbestimmten Symptomen wie einer schlechten Gedächtnisleistung, einer höheren Fehlerquote und einer generellen Reizbarkeit kann eines der wenigen, äußerlich sichtbaren Merkmale eines Burnouts eine ungewöhnliche Hautbräune sein, als Folge einer unausgewogenen Hormonansteuerung über die Hypophyse. Nun bringt man Hautbräune in unseren Breitengraden aber eher mit „Sonne – Urlaub – lockeres Leben“ in Verbindung. Deshalb bleiben viele Therapeuten locker, wenn es darum geht, eine tiefgreifende Krankheitssymptomatik zu vermuten. Ein weiterer Grund besteht darin, dass Ärzte neben Lehrern die Berufsgruppe mit der höchsten Stress- und Erschöpfungsquote sind. Was man bei sich selbst nicht sieht, erkennt man auch nicht bei anderen! Der Zusammenhang zwischen Erschöpfungskrankheiten wie Burnout und der Erschöpfung von Hormondrüsen ist in der Wissenschaft und den allgemeinmedizinischen Praxen noch nicht in der Breite durchgedrungen. Medizinische Wissenschaft ist manchmal unheimlich träge. Von der Entdeckung relevanter Erkenntnisse durch einzelne bis zur allgemeinwissenschaftlichen und ärztlichen Umsetzung in der Breite vergehen teils viele Jahre.

Weitere unspezifische Erschöpfungssymptome sind das Verlangen nach Salzigem, ein niedriger Blutdruck und ein niedriger Blutzucker. Wenn nach einer Mahlzeit die Bauchspeicheldrüse per Insulinausschüttung den Blutzucker in die Zellen verfrachtet hat, fällt der Blutzuckerspiegel. Nun wären eigentlich die Nebennieren gefragt, um per Cortisol-Ausschüttung Prozesse in der Leber zu aktivieren, wodurch Blutzucker aus körperinternen Ressourcen wie dem Umbau von Fetten herangeschafft wird. Bei erschöpften Nebennieren findet dies nur unzureichend statt, weshalb der Blutzucker niedrig und der betroffene Mensch müde bleibt. Auch mit dem Abnehmen wird es dann schwierig, wenn der Wandel von Fett in Energie lahmt.

Für die klare Erkennung eines Burnouts braucht es insbesondere eine Untersuchung der Hormonwerte durch jemanden, der sich mit Burnout auskennt. Beachten Sie hierzu, dass die gängigen Normwerte nicht immer passen, wie später in Teil 2 – Gesundheitsebene ② geschildert. Wenn Sie diesbezüglich Zweifel am tiefergehenden Verständnis der Hormonlage seitens Ihres Therapeuten haben, empfehle ich Ihnen sich eine Zweitmeinung der HormonSelbsthilfe einzuholen.

Anmerkungen zu Long-Covid

Long-Covid beinhaltet aus meiner Sicht viele Aspekte, aber ein zentrales Element bei vielen Long-Covid-Patienten könnte eine zugrunde liegende Erschöpfungssymptomatik sein. Deshalb sollten die Parameter der Stresshormone und Neurotransmitter Cortisol, Progesteron, DHEA, Adrenalin und Dopamin mit untersucht werden – idealerweise über Blut- und Speicheldiagnostik mit zielführenden Normwerten.

Stress, Erschöpfung und Burnout bilden das Krankheitssyndrom unserer Zeit!

Frühere Generationen mussten zwar teils härter und länger arbeiten als wir, aber zu keiner Zeit war der Zeitdruck, sprich die Dichte der To-dos innerhalb einer Zeiteinheit, größer als heute. Einerseits haben die modernen Kommunikationsmöglichkeiten alias Internet, E-Mail, WhatsApp und Handy das Arbeitsleben unheimlich beschleunigt. Andererseits ist in modernen Jobs nicht immer klar ersichtlich, wann es zu viel wird. Bei klassischen Tätigkeiten wie Mauern oder Dachdecken ist jedem klar, dass man nur einen Stein oder Balken nach dem anderen setzen kann. Doch wie sieht es aus, wenn gleichzeitig vier Prio-Eins-Mails hereinrauschen, das Handy klingelt und die längst überfälligen To-Dos 2, 4 und 5 auf dem Schreibtisch nach Erledigung lechzen?

Der Kamikazeflug in die Erschöpfung von Mensch und Natur findet insbesondere in höher-schneller-weiter getriebenen Hightech-Nationen statt. In Deutschland geriet die Lage geschätzt vor etwa zehn bis fünfzehn Jahren aus der Balance. Dabei ist allerdings nicht die Hightech das Problem, denn Technik nimmt uns schließlich Arbeit ab und verschafft uns dadurch Freizeit, die wir in Ruhe, Erholung und Trallala investieren können. Das Problem ist ein stupide auf Umsatz- und Gewinnmaximierung anstatt auf das Wohlergehen der Bevölkerung ausgerichteter Mindset. In diesem Zusammenhang müssen wir auch mal unser Wirtschaftssystem in den Fokus rücken und überprüfen, ob es in seiner marktwirtschaftlichen Urform in Wohlstands- und Hightech-Nationen noch zielführend ist.

Fördert eine Marktwirtschaft in Hightech-Nationen zwangsläufig Stress, Erschöpfung und Burnout?

Bei uns in Deutschland wird der Warenaustausch und die Preise durch die Regeln der Marktwirtschaft bestimmt. Eines der obersten Gebote der Marktwirtschaft lautet: Das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage bestimmt den Preis!

Eine Hightech-Nation wie Deutschland ist in der Lage, viel mehr zu produzieren als sie braucht. Firmen, die mehr liefern können, wollen natürlich auch mehr verkaufen und dadurch mehr Umsatz machen. Auf der anderen Seite brauchen wir pro Person aber keine fünf Kühlschränke, drei Autos und vier Handys – obwohl unsere Industrie in der Lage ist, diese Mengen zu produzieren. Aus der Vogelperspektive betrachtet gibt es in Hightech-Nationen damit viele auftragshungrige Lieferanten – und weil wir maximal einen Kühlschrank, ein Auto und ein Handy pro Person brauchen – nur eine begrenzte Nachfrage im eigenen Land (Binnennachfrage).

Eine Folge daraus ist, dass Kühlschränke und Handys so gebaut werden, dass sie nur halb so lange halten, wie es technisch möglich wäre, und wir deshalb doppelt so oft Kühlschränke und Handys kaufen müssen. Der deutsche Konstrukteur richtet damit sein Know-how nicht mehr auf Langlebigkeit und Qualität, sondern darauf, dass das Produkt über die Gewährleistungszeit hinaus nicht allzu lange hält. Eine zweite Konsequenz daraus ist, dass sich Firmen im Neuheiten-auf-den Markt-bringen fast überschlagen. Da die eigentliche Nachfrage zu gering ist, muss sie künstlich über ständige Neuheiten hochgehalten werden. Damit wir das Gefühl haben, das Neue auch unbedingt zu brauchen, beballern wir uns, aus den verschiedenen Unternehmen heraus, in denen wir arbeiten, gegenseitig mit Werbung.

Die nächste Konsequenz einer aus dem Angebots-/Nachfragegleichgewicht geratenen Marktwirtschaft kennen wohl die meisten aus ihren Betrieben: Ein harter Wettbewerb! Der Kunde kann wie ein kleiner König zwischen mehreren auftragslechzenden Lieferanten auswählen und entsprechend großen Druck auf die Preise ausüben. Letzten Endes erzielen deshalb alle im Wettbewerb stehenden Firmen in Summe schlechtere Preise, was das eingangs genannte marktwirtschaftliche Gebot von „Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis“ widerspiegelt.

Was kann man tun, um die Umsatz- und Margenziele dennoch aufrechtzuerhalten oder sogar weiter zu steigern? Man muss schneller, leistungsstärker und kosteneffizienter werden! Das bedeutet zwangsläufig ein noch größeres Angebot am Markt, einen noch größeren Wettbewerb und einen noch größeren Auftragshunger.

So geht es Ihrer Firma, so geht es Ihrem Wettbewerb, so geht es allen in HightechNationen mit einem gesättigten Markt. Wir alle drehen uns im Teufelskreis einer aus dem Angebots-/Nachfragegleichgewicht geratenen Marktwirtschaft. Alle werden seit vielen Jahren gezwungenermaßen immer schneller, effizienter und leistungsstärker … bis die ersten nicht mehr können und vor lauter Stress im Burnout landen – vom enormen Verschleiß endlicher Ressourcen sowie der Umwelt mal ganz abgesehen.

Eigentlich nimmt uns geile Technik viel Arbeit ab. Deshalb sollten der einfachen Logik folgend in Hightech-Nationen deutlich weniger Wochenstunden, bei weniger Stress an Arbeit ausreichen als noch vor 30 Jahren.

Meine Frage an Volkwirtschaftler lautet deshalb:

Ist die Marktwirtschaft in ihrer Urform noch das richtige System zum Warenaustausch in Hightech-Nationen mit gesättigten Märkten?

Im heutigen Berufsleben findet man „selbstverständliche Hektik“ und „selbstverständlichen Stress“ wo das Auge hinblickt. Hightech macht eigentlich das Leben leichter und öffnet uns fast schon das Paradies auf Erden. Wir waren auf gesellschaftlicher Ebene bisher schlichtweg zu dämlich, um unsere technischen Errungenschaften zu einer wirklichen Verbesserung unserer Lebensbedingungen zu wandeln.

Hier sind Wirtschaftsexperten gefragt, schnellstens ein sinnvolleres System für den Warenaustausch zu ersinnen, das Mensch und Natur dient, anstatt sie zu verheizen. Dies ist ein enorm wichtiger Gesundheitsfaktor für uns alle unter dem Aspekt der in Teil 2 vorgestellten Gesundheitsebene ⑩ Umwelt (äußere Einflüsse auf das Leben und die Gesundheit).

Der Nervzwerg – Wie Miesepeter auf unsere Gesundheit wirken

Stellen Sie sich vor, der Mensch, der Sie mit Abstand am meisten stresst, kommt gerade zur Tür herein. Wir nennen ihn nachfolgend der Form halber den „Nervzwerg“. Was macht Ihr Puls und Blutdruck? Bleibt er gemeinsam mit Ihnen gelassen bei gesunden 120 zu 80 mit 60 Schlägen pro Minute? Was machen Ihre Muskeln und Bänder? Wie fühlt sich Ihr Rücken an? Locker und gelöst oder angespannt, wie kurz vor dem Sprung?

An diesem Beispiel lässt sich erkennen, wie unsere Emotionen und Gefühle direkt auf den Körper wirken, in diesem Fall Herzschlag, Rücken, Muskeln, Sehnen und Bänder. Vielleicht spüren Sie auch einen Knoten im Hals, weil Sie gerne etwas sagen würden, aber nicht können, da es sich bei dem Nervzwerg um Ihren Chef handelt oder die 85-jährige Erbtante aus Gelsenkirchen.

Der Nervzwerg verlässt wieder den Raum. Was machen Ihr Puls, Ihre Muskeln und Ihr Rücken? Vermutlich bleibt die Anspannung noch kurz und senkt sich dann alsbald wieder auf den Normalzustand. Alles gut, war nur ein kurzer Aufreger. Die Erbtante reist wieder ab und kommt frühestens in 10 Jahren wieder.

Ihrer Gesundheit tun kurze Aufreger keinen Abbruch. Sie machen das Leben etwas bunter und aufregender. Was ist aber, wenn der Nervzwerg ein chronischer Bestandteil Ihres Lebens ist? Der Nervzwerg ist Ihre liebe Gattin oder Ihr mit Blähungen gesegneter Ehemann. Ein Brief der ätzenden Erbtante aus Gelsenkirchen flattert in Ihren Postkasten, worin steht: „Lieber Neffe, ich möchte bis an mein Lebensende bei euch wohnen, um zu sehen, ob ihr ein gottgefälliges Leben führt und damit mein Erbe auch verdient.“ Was machen Ihr Puls, Ihre Muskeln, Sehnen, Bänder und Ihr Rücken, wenn der Nervzwerg ständig in der Nähe ist? Könnten daraus chronisch hoher Blutdruck, chronische Verspannungen und Herzbeschwerden entstehen? Sagen wir mal so, es wäre sehr unlogisch, wenn es nicht so wäre, oder?

Muskeln sind über Sehnen an unseren Knochen befestigt. Dabei sind sie oft symmetrisch angeordnet, also beispielsweise links und rechts an der Wirbelsäule. Wenn nun ein Muskel dauerhaft angespannt ist und das noch einseitig, dann zieht der linke Muskel mehr als der rechte und verzieht damit dauerhaft unsere Wirbelsäule. Aus der Wirbelsäule treten Nerven aus, die von aus der Fassung gezogenen Bandscheiben gerne mal gequetscht werden. Die Folge daraus sind Hexenschüsse und Bandscheibenvorfälle sowie Schmerzen und Funktionsstörungen im Versorgungsgebiet der Nerven.

Muskeln und Sehnen können sich nicht einfach selbstständig anspannen, wie sie gerade lustig sind. Sie brauchen dafür einen Impuls von oben aus unserem Nervensystem. Und auch unser Nervensystem ist kein kleiner Hobbydiktator, der grundlos dämliche Befehle an den Körper ausgibt. Die Anspannung im Körper ergibt sich schlicht und ergreifend daraus, weil wir im Leben gerade angespannt sind. Der Auslöser dafür kann ein Nervzwerg sein, eine anstehende Herausforderung, eine unverarbeitete Angstsituation aus der Vergangenheit oder ein Nervzwerg-Aspekt in uns selbst in Form von Glaubenssätzen, mit denen wir uns selbst die Hölle heiß machen. Haben Sie eine Stimme in sich, die ständig an Ihnen herumnörgelt, weil sie nichts auf die Reihe bekommen? Ist ein Teil von Ihnen wie die ätzende Tante aus Gelsenkirchen? Setzen Sie sich um Ihrer Gesundheit willen damit auseinander und schließen Sie Frieden mit Ihren Fehlern und Schwächen – egal wie groß oder klein sie sind. Wie später in Teil 2 auf Gesundheitsebene ⑧ genauer ausgeführt, kämpft hinter den Alltagskulissen so gut wie jeder mit seinen menschlichen Fehlern und Schwächen. Dinge zu verkacken gehört so selbstverständlich zum menschlichen Dasein wie der tägliche Stuhlgang!

Der andere Gesundheitsaspekt von Nervzwergen ist deren Wirkung auf unsere Gemütsebene, zum Beispiel wenn man permanent heruntergeputzt wird. Solange einem das am Allerwertesten vorbei geht, ist man gut geschützt und es hat keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen auf der Gemütsebene. Wenn es Ihnen allerdings sehr nahe geht und Dinge als verletzend empfunden werden, dann wirkt ein Nervzwerg auf der Gemütsebene genauso schädlich wie ein Virus auf den Körper. In so einem Fall sollten Sie so bald als möglich anständige Grenzen ziehen, um klarzumachen, dass das bei Ihnen so nicht geht.

Wenn das nicht hilft, stellt sich die Frage, ob man den Nervzwerg aus seinem Leben putzt, anstatt sich ständig herunterputzen zu lassen. Damit meine ich als Lösung nicht die 44er Magnum, sondern aus der gemeinsamen Wohnung ziehen, sich trennen beziehungsweise im Falle eines Nervzwerg-Chefs die Abteilung oder Firma wechseln. Der Nervzwerg darf ja gerne sein wie er will, nur halt eben woanders und nicht in Ihrem Leben! Wenn das viele machen, dann wird es schnell einsam um Nervzwerge herum. Die Lehre daraus wäre, wer daneben ist, steht auch gesellschaftlich daneben statt mittendrin. Die Realität sieht vielfach noch anders aus. In Führungspositionen von Unternehmen finden sich eher Ellbogen, Narzissmus und Egozentrik als fachliche Kompetenz, Charakter und Führungsqualitäten. Hm, wollen wir das so belassen? Das Motto „wer sich am besten gegenüber anderen aufspielen kann, macht Karriere“ ist ein bisschen krank.

Im nachfolgenden Kapitel auf Seite 34 sehen wir, was unsere Haltung im Leben mit unserer Körperhaltung zu tun hat, denn die Folgen daraus auf den Bewegungsapparat sind ähnlich wie ein Nervzwerg.

Es ist aber auch nicht gesund, ein Nervzwerg zu sein

Lustigerweise ist die Emotionslage bei Nervzwergen selbst auch nicht viel gesünder als bei deren Adressaten der inneren Unausgeglichenheit. Wer ständig verärgert und aggressiv ist, dessen Pumpe läuft logischerweise nicht gerade im Ruhebereich. Und wer sich dazu entschieden hat, im Dauerlauf beleidigt und verbittert zu sein, rührt damit keine besonders schmackhafte Hormonsuppe in seinem Organismus an. Einen gesundheitlichen Aspekt muss man Nervzwergen allerdings zugutehalten:

WAS NACH AUSSEN HIN ABREAGIERT WIRD, SCHLÄGT SICH NICHT NACH INNEN.

Nicht immer alles runterschlucken!

Ihr Körper ist naiv und macht, was man ihm sagt. Wenn Sie verärgert sind, dann geht er davon aus, dass hier gleich Dampf abgelassen wird. Entsprechend wird eine Hormonsuppe angerührt und Nervenimpulse an Muskeln und Organe ausgegeben, womit sich ordentlich Ärger machen lässt.

Erfolgt statt der Wirtshausschlägerei nun ein freundliches „Ja, danke für Ihr Feedback. Selbstverständlich, ich tue, was ich kann, um Ihnen nächstes Mal gefällig zu sein.“, dann verbleibt die Überspannung in Ihrem Körper und der Frust in Ihrem Gemüt. Sie sollten schnellstmöglich irgendwo Holzhacken gehen, einen Boxsack malträtieren oder Ihre Wut herausschreien. Sonst schlägt sich die Überspannung und der Ärger nach innen. In diesem Umstand könnte übrigens ein Aspekt von rheumatischen Krankheiten liegen – eine nach innen entladene, nicht ausagierte Aggression.

Das, was der Ärger-Runterschlucker im eigenen Organismus anrichtet, richtet ein Nervzwerg an Schaden in seiner Außenwelt an. Eine ehrliche und transparente Welt würde dies in Form eines sich Abwendens vom Nervzwerg und im Notfall mit einer Ohrfeige unmittelbar zurückspiegeln. Mittels einer angemessenen Reaktion käme unsere Welt wohl langsam, aber sicher ins Reine. Nervzwerge wären gezwungen, ihr Verhalten zu reflektieren und zu ändern, um ein angenehmes Leben inmitten der Gesellschaft zu führen.

Auch wenn Sie sich von Nervzwergen klar und zügig abgrenzen sollten, haben Sie ein bisschen Verständnis. Was nach außen hin so stark, aggressiv und mächtig rüberkommt, kompensiert in der Regel eine innere Verletzung und Schwäche. Bei Nervzwergen handelt es sich oft um Menschen, die nicht die Kraft hatten, bittere Erfahrungen zu verarbeiten und deshalb selbst verbittert sind. Oder sie haben in ihrem Umfeld Aggression erfahren und gelernt, dass sie sich mit Aggression gut schützen und durchsetzen können. Die Hausaufgabe besteht für den Nervzwerg darin, sein Verhalten im Rahmen seiner aktuellen Umstände und Möglichkeiten, wie in den beiden folgenden Beispielen geschildert, zu reflektieren:

Der aggressive Nervzwerg

„Ich wurde früher verletzt und brauchte in meinem früheren Umfeld ein aggressives Verhalten, um mich zu verteidigen und durchsetzen zu können. Brauche ich das heute auch noch? Eigentlich bin ich nun in einer gänzlich anderen, relativ friedlichen Lage. Es gibt nur noch selten Angriffe auf mich und nur ab und zu muss ich mich durchsetzen, um wichtige Ziele zu erreichen. Ich muss gar nicht ständig auf der Hut sein und prophylaktisch alles um mich herum kleinhalten. Außerdem möchte ich nicht, dass meine Kinder durch meine Aggressivität das gleiche erfahren wie ich in meiner Kindheit. Ich ziehe mit meiner Familie an einen besseren Ort, wo Frustration und Aggression nicht ständig präsent sind.“

Der verbitterte Nervzwerg

„Das Leben war echt fies zu mir und irgendwie habe ich danach angefangen, gemein zu anderen zu sein, die eigentlich gar nichts dafür konnten. Ich fühlte mich im Recht, meinen Mitmenschen das zurückzuzahlen, was die Welt mir angetan hatte. Genau betrachtet wurde ich so, wie diejenigen, die mir das Leben versalzt haben. Na gut, neues Spiel, neues Glück. Hier und heute ist eine andere Situation. Ich bin nicht mehr von jemand anderem abhängig und habe es selbst in der Hand! Mal sehen, was das Leben noch so bringt. Was wollte ich eigentlich schon immer mal machen?“

Hinter Nervzwerg-Verhalten steckt häufig eine ähnliche geartete Verletzung. Wer aggressiv ist, wurde durch Aggression verletzt. Wer an allem herumnörgelt, war selbst Opfer eines Nörglers. Leider werden Verletzungen nur allzu oft unreflektiert weiter multipliziert – entweder nach außen gegenüber anderen Mitmenschen oder in der Zeitachse von Generation zu Generation.

Wer von seinem Vater Prügel bezogen hat, legt sich als Blitzableiter für geschändete Emotionen in vielen Fällen ebenfalls die Aggression zu und prügelt damit auf seine Mitschüler und später auf seine Kinder ein, die wiederum die späteren Enkel verdreschen. Das Spiel geht so lange weiter, bis es von einem oder einer unterbrochen wird.