Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels - Prof. Dr. med. Marion Kiechle - E-Book
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Die geheime Kraft des Fettstoffwechsels E-Book

Prof. Dr. med. Marion Kiechle

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Beschreibung

Die Wissenschaft ist sich einig: Wer dauerhaft und gesund abnehmen will braucht einen gesunden Fettstoffwechsel. Doch wie kann ich wissen, ob mein Stoffwechsel funktioniert? Und was kann ich tun, wenn nicht? Was passiert überhaupt bei der Verstoffwechselung von Fett, welchen Einfluss hat das auf meinen Diäterfolg und wie kann ich das beeinflussen? Auch die Hormone spielen eine entscheidende Rolle für den Stoffwechsel und mit jeder Lebensphase verändert sich der weibliche Hormonhaushalt. Bedeutet das, dass ich meine Ernährung mit jeder Lebensphase umstellen muss? Und woran merke ich, dass sich die Hormone in meinem Körper verändern? Die Frauenärztin Dr. Marion Kiechle kennt den weiblichen Körper in allen Lebensphasen aus der täglichen Praxis sowie aus ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit genau. Sie war deutschlandweit die erste Frau, die einen Gynäkologie-Lehrstuhl innehatte. Kaum jemand kennt sich daher besser aus auf dem Gebiet von Stoffwechsel-Erkrankungen von Frauen sowie deren Behandlung durch entsprechende Ernährung. Die Journalistin Julie Gorkow erklärt alle Zusammenhänge einfach und verständlich. Und gemeinsam zeigen die beiden Bestsellerautorinnen, wie durch gezielte und individuell angepasste Ernährung jeder seinen Fettstoffwechsel so ankurbeln kann, dass er dauerhaft abnimmt.   Nehmen Sie Ihren Fettstoffwechsel selbst in die Hand und starten Sie jetzt den Fettstoffwechsel-Turbo! - den eigenen Stoffwechsel verstehen und durch die richtige Ernährung dauerhaft abnehmen - alle Infos und Zusammenhänge zum Thema Fettstoffwechsel klar, verständlich und übersichtlich - ein Schlank-Programm ganz speziell auf den Körper der Frau ausgelegt - wissenschaftlich fundiert und mit vielen gesunden und leckeren Rezepten  Aktivieren Sie ihr inneres Schlank&Gesund-Programm! ....

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2021

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Christof Klocker

Lektorat: Eva Dotterweich

Bildredaktion: Simone Hoffmann

Rezeptautorin: Sarah Schocke

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Isabell Rid

ISBN 978-3-8338-7942-5

1. Auflage 2021

Bildnachweis

Coverabbildung: Kay Blaschke

Illustrationen: Claudia Lieb

Fotos: Becca Crawford; Adobe Stock; Tina Engel; Getty Images; GU-Archiv/Coco Lang; GU-Archiv/Mona Binner; iStockphoto; Stocksy

Scanography: Max Faber/www.foodfaber.com

Foodstyling: Max Faber, Anke Rabeler, Uwe Ocko

Syndication: www.seasons.agency

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LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem online-Kauf.

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Die Informationen in diesem Buch stellen die Erfahrung und die Meinung der Autorinnen dar. Sie wurden von ihnen nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Weder Autorinnen noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Liebe Leserin,

ärgern Sie sich auch über das ein oder andere Speckröllchen an Bauch und Hüfte? Diese besagten zwei bis drei Kilos, die einfach nicht verschwinden wollen, obwohl Sie sich doch so gesund ernähren? Viele Frauen haben sogar noch mit weitaus mehr an überflüssigen Kilos zu kämpfen, die sich im Laufe der Zeit – gerade auch in den Wechseljahren – nicht nur am Bauch, sondern leider auch an Po und Oberschenkeln festgesetzt haben. Das war Anlass genug für uns beide, das Dauerthema vieler Frauen (das uns durchaus auch bekannt vorkommt) genauer unter die Lupe zu nehmen: Schafft man es, dass die lästigen Pfunde endlich schmelzen? Und wie kann das funktionieren?

Die gute Nachricht: Ja, es ist möglich! Und es ist auch gar nicht so schwer. Sie müssen sich nur einen Verbündeten suchen und wieder eine gute Verbindung zu ihm aufbauen. Und dieser Verbündete ist Ihr eigener Fettstoffwechsel!

Das klingt vermutlich erstmal sehr überraschend für Sie. Selbst für uns, die wir uns schon seit Jahrzehnten beruflich wie privat mit gesunder Ernährung beschäftigen, war die Recherche für dieses Buch eine spannende Entdeckungsreise. Wir haben uns aufgemacht, die geheime Kraft des Fettstoffwechsels für Sie zu enthüllen und greifbar zu machen. Denn wir wissen nur zu gut, wie viele Frauen und selbstverständlich auch Männer sich im Laufe ihres Lebens von einer Diät zur anderen arbeiten, um dem Ziel eines gesunden und schlanken Ichs endlich nahezukommen.

Doch das Buch ist keine Diät – soviel vorab. Wir haben etwas anderes mit Ihnen vor. Etwas viel Größeres, Umfassenderes, als es eine Diät je könnte. Sie sind gespannt? Hier also unser Plan: Wir möchten dafür sorgen, dass Sie sich Tag für Tag wieder wohler in Ihrer Haut fühlen. Wir wünschen uns, dass sich Ihr Körpergefühl verbessert, Müdigkeit und Anspannung von Ihnen abfallen und Sie zu einer neuen Power gelangen. Wir möchten, dass sich Ihr Heißhunger reduziert und auch Ihre Verdauung und Ihre Haut sich nachhaltig verbessern. Dass Sie wieder richtig Lust auf Bewegung bekommen und nachts selig auf Ihr Kopfkissen fallen. Und ja, dabei wird sich auch Ihre Figur dahingehend verändern, dass Sie endlich Ihr Wohlfühlgewicht erreichen.

Für all das müssen wir erstmal die Grundlagen schaffen. Wir haben alle wichtigen Basics erarbeitet, die Sie kennen müssen, um den Stoffwechsel zu Ihrem eigenen Arzt werden zu lassen. Denn sobald er wieder in Balance ist, arbeitet er für Sie. Dazu müssen Sie zunächst Ihre Insulinsensitivität verbessern. Wie das geht? Wir drücken gemeinsam mit Ihnen auf Turbo und haben so rasend leckere Rezepte zusammengestellt, dass Ihnen die Ernährungsumstellung spielend einfach fallen wird. Sollten Sie an Fettstoffwechselstörungen, Fettleber oder Wechseljahrsbeschwerden leiden, haben wir auch hierfür Rat.

Und schließlich lesen Sie weiter und erfahren unsere besten Tipps zum Thema Zuckerverzicht, Heißhunger und Sport-Flow. Wir verraten Ihnen alles Wichtige für eine gute Nachtruhe und ein erfolgreiches Intervallfasten. Auch was die Medizin in Sachen Abspecken leisten kann, beleuchten wir.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie die Reise ebenso packend finden wie wir – und Sie damit Ihr Gewicht und Ihre Gesundheit selbst beeinflussen lernen. Leben und schlemmen Sie wohl!

Herzlichst

Ihre Professor Dr. med. Marion Kiechle und Julie Gorkow

WARUM DIESES BUCH?

Unser Fettstoffwechsel ist ein faszinierendes Thema. Wenn er aus dem Ruder gerät, haben wir mit vielfältigen Auswirkungen zu kämpfen. Welche sind das? Was können Sie dagegen tun? Und woran erkennen wir überhaupt, dass er nicht rundläuft?

Was der Fettstoffwechsel mit der Gesundheit macht

Fettstoffwechsel – das klingt nicht gerade nach Spaß, oder? Die erste Reaktion eines an Gesundheitsthemen sehr interessierten Freundes auf unseren ersten Buchcover-Entwurf lautete: »Muss dieses unschöne Wort »Fettstoffwechsel« da so groß stehen?« Die Antwort unsererseits: Natürlich! Denn zum einen sollen Sie ja, liebe Leserinnen und liebe Leser, sofort wissen, worum es in diesem Buch geht. Zum anderen soll es symbolisieren, welche wichtige Rolle der Stoffwechsel, insbesondere der Fettstoffwechsel, für unsere Gesundheit spielt. Nämlich eine enorm große!

Allerdings ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die beiden Begriffe »Fett« und »Stoffwechsel« nicht wirklich positiv besetzt sind, erst recht nicht in Kombination.

WIE SCHÖN, DASS SIE ZU DEN WISSBEGIERIGEN GEHÖREN, DIE AN NEUEN FAKTEN ZU DIESEM THEMA INTERESSIERT SIND.

Wie schön also, dass Sie zu den Wissbegierigen gehören, die an neuen Fakten zu diesem Thema interessiert sind. So wie einige unserer Freundinnen, mit denen wir vorab über den Inhalt unseres neuen Buches sprachen. Sie alle beschäftigen sich viel mit gesunder Ernährung oder bemängeln, dass sie hartnäckige Kilos nicht mehr so leicht runterbekommen wie früher. Sie wollten daher ebenso dringend mehr Details und News zum Fettstoffwechsel erfahren: Was ist das eigentlich genau, der Fettstoffwechsel? Wo findet er statt, was passiert da in unserem Körper? Welche Folgen hat es, wenn er nicht rundläuft? Wie kann man ihn aktivieren und optimieren? Und: Ist er vielleicht der Schlüssel für unser inneres Schlank-&-Gesund-Programm? Auf die letzte Frage schon die Antwort vorweg: ganz genau.

DER HEBEL FÜR IHRE GESUNDHEIT

Manch eine(r) mag sich wundern: Bei all den hippen Ernährungs- und Diättrends kommen wir jetzt mit dem Stoffwechsel um die Ecke? Doch Fakt ist: Beschäftigt man sich intensiv mit den Themen Gesundheit und Ernährung, so lernt man schnell, dass der Stoffwechsel beim Gewichtsmanagement ein Dreh- und Angelpunkt ist. Ein Hebel, den man in Bewegung setzen und nutzen sollte, um Gesundheit, Gewicht und auch Wohlbefinden in Balance zu bringen und zu halten.

Der Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, ist die Gesamtheit der im Körper ablaufenden chemischen Prozesse – und thematisch eigentlich ein »alter Hut«. Es weiß doch jeder: Es ist gut, den Stoffwechsel »anzukurbeln«. Und generell gilt: Bloß nicht den eigenen Stoffwechsel »ruinieren«. Aber kann man das überhaupt? Wie kriegen wir unseren Metabolismus, insbesondere unseren Fettstoffwechsel, auf Trab, und zwar dauerhaft? Was sagen die aktuellen Forschungsergebnisse darüber? Wir haben einige erstaunliche Erkenntnisse aufgespürt sowie neueste Studien gefunden, die uns die Fakten liefern, um selbst aktiv unseren genialen »inneren Verbündeten« zu stärken. Und zwar so, dass es uns in vielerlei Hinsicht guttut.

Wussten Sie eigentlich, dass ein aus den Fugen geratener Fettstoffwechsel für viele Krankheiten verantwortlich sein kann? So gibt es beispielsweise die Fettstoffwechselstörung, die mit erhöhten Cholesterinwerten oder einem hohen Triglyzeridspiegel einhergehen kann – manchmal kommt sogar beides zusammen. Das Fatale daran: Erhöhte Blutfettwerte machen lange keine Beschwerden. Als Spätfolgen können sie jedoch einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall nach sich ziehen. Die Ursache dafür können in manchen Fällen erblich bedingte Stoffwechseldefekte sein. In vielen Fällen liegt ihr jedoch ein ungesunder Lebensstil zugrunde. Und das heißt: Fehlernährung, zu wenig Bewegung – und: Übergewicht. Auch Menschen, die eigentlich schlank sind, sind nicht davor gefeit, eine Fettleber zu entwickeln. Über einen längeren Zeitraum hinweg zu viel Alkohol ist eine Ursache davon.

Die gute Nachricht lautet: Ebenso wie unser Lebenswandel unseren Fettstoffwechsel negativ beeinflussen kann, ist es auch umgekehrt möglich, positiv auf ihn einzuwirken. Kennen Sie zum Beispiel die brandneue Erkenntnis, dass der Fettstoffwechsel auch von den Darmbakterien beeinflusst wird? Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen fanden im Sommer 2020 entscheidende Hinweise darauf, dass unsere Darmbakterien einen direkten Einfluss auf unseren Fettstoffwechsel haben.

Das sind exzellente Neuigkeiten, über die Wahl der richtigen Lebensmittelhaben wir also eine weitere Möglichkeit, unseren Fettstoffwechsel positiv zu beeinflussen. Aus diesem Grund halten Sie jetzt dieses praxisorientierte Handbuch in den Händen. Ein Ratgeber, der erklärt, was alles auf unseren Fettstoffwechsel einwirkt und wie wir es selbst in der Hand haben, ihn so in Gang zu bekommen, dass Gesundheit und Gewicht davon profitieren. Oder kurz gesagt: Stoffwechsel gut, alles gut.

LIEBER NICHT GOOGELN

Machen Sie nicht den Fehler und schauen Sie im Netz nach Symptomen oder Krankheiten, um sich selbst zu diagnostizieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass knapp 41 Millionen Deutsche genau dies tun und sich damit das Leben schwer machen. Wirklich sinnvolle und laienverständliche Erklärungen sind dort meist nicht zu finden – und am Ende ist man eher in großer Sorge als beruhigt. Konsultieren Sie also besser Ihren Arzt, denn hier können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre Stoffwechselparameter und Untersuchungsergebnisse richtig bewertet und eingeordnet werden.

ERGEBNISSE VON GEWICHT

Liest man die neuesten Studien, bei denen das Fett »an« und »in« unserem Körper unter die Lupe genommen wird, so sieht es mit uns Deutschen gar nicht gut aus. Unser gesamtgesellschaftliches Gewichtsproblem ist zwar nicht ganz so dramatisch wie in anderen Ländern, beispielsweise den USA. Aber der Anteil derer in unserer Gesellschaft, die unter Übergewicht oder Fettleibigkeit leiden, ist groß und steigt zudem stetig an. Mehr als jeder zweite Deutsche ist übergewichtig, fast jeder vierte sogar fettleibig.

MEHR ALS JEDER ZWEITE DEUTSCHE IST ÜBERGEWICHTIG, FAST JEDER VIERTE SOGAR FETTLEIBIG.

Wer in die letztere Kategorie fällt, also als adipös gilt, der senkt seine Lebenserwartung durchschnittlich um 2,6 Jahre und erhöht sein Risiko, an Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Krebs zu erkranken. Warum bei so vielen Menschen das Gewicht in die Höhe schnellt, liegt auf der Hand: ein ungesundes Essverhalten kombiniert mit Bewegungsmangel. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Auch ihnen wollen wir in diesem Buch auf den Grund gehen.

In unserer Ernährung spielt Fett – genauer gesagt, der Fettstoffwechsel und die Fette in der Nahrung – eine zentrale Rolle. Und an dieser Stelle kommt jetzt unser Lieblingsspruch ins Spiel: Wissen ist Macht! Denn um die Prozesse des Körpers zu verstehen, wie er arbeitet, was er benötigt und was ihn alles dick macht – unter anderem industriell verarbeitete Lebensmittel sowie kalorienreiche Getränke – müssen wir uns Wissen aneignen. Und uns nicht auf einige immer noch hartnäckig kursierende Ernährungsmythen verlassen: Fett macht dick? Nein, eben nicht. Die guten Fette helfen sogar beim Abnehmen und stärken unsere Gesundheit. Aber auch dazu später mehr Details.

Ernährungsmythen in ganz neuem Licht

Vielleicht fragen Sie sich auch insgeheim: Warum können manche Ihrer Freundinnen Sahnepasta, Croissants und Pralinen verschlingen, ohne dass die Kalorien überhaupt zu Buche zu schlagen scheinen? Bewundern Sie auch Frauen, die alles essen können, was sie möchten, und dabei rank und schlank bleiben? Sie besitzen nicht diese hartnäckigen Fettpolster am Bauch, die bei vielen von uns trotz Sport und Intervallfasten einfach nicht verschwinden wollen. Warum? Was haben diese Frauen, was wir nicht haben? Auch hier gibt es verschiedene Faktoren, unter anderem die Gene oder – Sie ahnen es – den Stoffwechsel, die wir Ihnen erläutern werden. Und wir liefern Ihnen die passenden Tipps, wie Sie Ihren Stoffwechsel boosten, denn mit ihm lässt sich in Sachen Gewichtsmanagement effektiv zusammenarbeiten.

FETT MACHT DICK? NEIN, EBEN NICHT. DIE GUTEN FETTE HELFEN SOGAR BEIM ABNEHMEN UND STÄRKEN UNSERE GESUNDHEIT!

Wir sind nicht alle gleich geschaffen, haben unterschiedliche Körperformen, andere Gene. Und doch gibt es allgemeingültige Regeln, die auch für unsere individuellen Stoffwechselprozesse gelten. Was aber tangiert den Stoffwechsel? Was ist das Geheimnis, was macht die Kraft des Fettstoffwechsels aus?

Unser Gepäck der Evolution

Es liegt nicht immer nur an den »falschen« und einem Zuviel an Nahrungsmitteln, dass wir zunehmen. Die Evolution hat uns ein Päckchen mitgegeben, das wir bis zum heutigen Tag mit uns herumtragen. Aus Sicht der Natur ist dieser Rucksack vollgepackt mit hervorragenden, lebenswichtigen Dingen. Wie zum Beispiel die Funktion, möglichst viel Energie im Körper abzuspeichern, die man dann später, wenn benötigt, fix abrufen kann. Energie, die wir in unserem heutigen modernen Leben aber gar nicht mehr in dieser Art benötigen. Weder sammeln wir den ganzen Tag Beeren und Kräuter, noch sind wir von Morgengrauen bis Sonnenuntergang mit Pfeil und Bogen unterwegs auf der Jagd.

Auch beim Fettstoffwechsel bestehen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Frauen, egal welcher Kultur und Ethnie, lagern aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit mehr Fett ein als Männer. Das klingt erst mal gemein – aber keine Sorge, wir werden auch von gesundheitlichen Vorteilen des weiblichen Fettstoffwechsels berichten. Denn viele der Eigenschaften des weiblichen Körpers, die unserem Vorhaben, Gewicht zu verlieren, hartnäckig zuwiderlaufen, hat die Evolution mit gutem Grund ersonnen. Sie sorgen dafür, dass wir Frauen imstande sind, schwanger zu werden sowie den Nachwuchs auszutragen und ihn zu ernähren.

Ernährung in den Lebensphasen

Dazu sei außerdem noch vorweggeschickt: Innerhalb der verschiedenen Lebensphasen einer Frau – Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre – läuft der Fettstoffwechsel mal mehr, mal weniger rund. Sicher, für unsere Gesundheit ist es im Alter von Vorteil, ein bisschen mehr Kilos auf den Hüften zu haben. Aber es ist eben ein schmaler Grat – was ist ideal, was ist noch gut, was ist zu viel? Und es stellen sich Fragen wie: Warum steigen nach der Menopause durchschnittlich das Gewicht und der Fettanteil? Und kann man überhaupt sein »altes Gewicht« zurückgewinnen? Wir schauen also auch hier genau hin und durchleuchten die Sachlage.

DIE EMOTIONALE BESETZUNG VON ESSEN

Doch das Thema »Fett und Gewicht« ist nicht nur ein rein wissenschaftliches, es ist auch ein hochemotionales. Nicht umsonst sind die Frauenzeitschriften und Ratgeber voll davon. So ziemlich jede Frau kann von sich behaupten, schon einmal eine Diät gemacht zu haben. Wir haben Freundinnen, die sich für ihr Übergewicht schämen, die sich nicht trauen, im Sommer ein Kleid anzuziehen. Und wir kennen schlanke Frauen, die die kaum wahrnehmbaren Gramm Fett zu viel an Hüfte und Po verteufeln.

Fett am Körper gilt in unserer Gesellschaft immer noch als Makel. Zugleich sind sinnliche Kurven durchaus erwünscht. Dieses Paradox ist für uns ein Grund, auch das »emotionale Essen« und unsere Ernährungsgewohnheiten (zum Beispiel »Stressessen«) näher zu betrachten und Ihnen auch einige Motivationstipps an die Hand zu geben, wie Sie nicht nur Gewicht verlieren, sondern Ihr neues, gesundes Gewicht auch in der Zukunft dauerhaft halten können. Heißhunger ist immer wieder einer der Gründe, warum Abnehmvorhaben scheitern.

IN DREI KAPITELN ZUR ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG

Wir haben unser Buch in drei Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Buchteil »Der Fettstoffwechsel-Kompass« erfahren Sie alles Wichtige rund um den Fettstoffwechsel und das Fett an sich. Sie lernen die Schaltknöpfe kennen, die Sie drücken müssen, um den Stoffwechsel in Balance zu halten – und somit auch das eigene Gewicht und die Gesundheit.

Da uns aber oft der Alltag einen Strich durch die Rechnung macht und wir von vielen Frauen wissen, dass eine Änderung von Lebensstil und Ernährung meistens an der Umsetzung scheitert, haben wir Kapitel zwei und drei der Praxis gewidmet. Im zweiten Kapitel »Die Fettstoffwechsel-Booster« finden Sie konkrete Anleitungen für die richtige Ernährung sowie effektive Tipps zum Beispiel gegen Heißhungerattacken oder für den Muskelaufbau.

DIE KÖSTLICHEN VEGETARISCHEN GERICHTE ZEIGEN: ALLER ANFANG IST NICHT SCHWER, SONDERN VOR ALLEM LECKER.

Und im dritten Kapitel des Buchs haben wir Ihnen köstliche vegetarische Rezepte für zwei Etappen zusammengestellt: Einmal für eine Booster-Woche, in der Sie Ihren Fettstoffwechsel regelrecht umprogrammieren können. Dank dieser beiden Kapitel können Sie nicht nur sehen, sondern auch schmecken: Aller Anfang ist nicht schwer, sondern vor allem lecker. Damit Sie Ihre Ernährungsumstellung in diesem Sinne weiterführen können, gibt es im Anschluss viele weitere Vorschläge für neue, gesunde Gaumenfreuden. Sie finden Rezepte für die schnelle Küche sowie leckere Anregungen, wenn mehr Zeit zum Kochen ist. Auch ans Frühstück und süße Speisen haben wir gedacht. Fast alle Gerichte können Sie alternativ mit Fleisch oder Fisch servieren. Sie werden staunen, welche Mengen Sie von den Gerichten essen dürfen. Und Gerichte wie Hot Dog, Taco und Burger auf die gesunde Art zeigen, dass Sie nicht verzichten müssen.

Wir freuen uns, Sie mit auf Entdeckungstour zu nehmen und in die geheime Kraft des Fettstoffwechsels einzuweihen – damit Sie sie auf dem gesunden Weg zu einer dauerhaft schlanken Figur für sich nutzen können.

Als allererste Maßnahme schauen wir uns nun die Symptome an, an denen Sie bemerken können, dass mit Ihrem Fettstoffwechsel etwas nicht in Ordnung ist.

Läuft Ihr Fettstoffwechsel rund?

Sie halten dieses Buch in den Händen – Ihr Vorhaben, sich intensiv mit Ihrem Körper und Ihrem Fettstoffwechsel auseinanderzusetzen, ist also gefasst. Hervorragend! Und dennoch: Fragen Sie sich möglicherweise, woran Sie denn nun genau erkennen, dass Handlungsbedarf besteht? Wie Sie auf > erfahren werden, sprechen ganz bestimmte Laborergebnisse dafür. Wir raten Ihnen auf jeden Fall, sich vorab bei Ihrem Hausarzt durchchecken zu lassen, bevor Sie sich an die Umsetzung unserer Ernährungsvorschläge machen. Bei stärkerem Übergewicht empfiehlt sich die zusätzliche Begleitung eines Ernährungscoachs oder Fachmediziners. Doch schon weit vorher gibt es Symptome, an denen wir erkennen, dass unsere Gesundheit leidet. Wie Sie an der Infografik > sehen, sind die folgenden zehn Anzeichen relevant – je mehr davon auf Sie zutreffen, desto wichtiger ist es, schnell und effektiv gegenzusteuern!

1. Erhöhtes Schwitzen

Bei einer sogenannten Insulinresistenz (siehe >) können Hitzewallungen auftreten. Der vermutetete Grund dahinter: Der hohe Insulinspiegel heizt Ihrem Gehirn im wahrsten Sinne des Wortes ein.

2. Verdauungsprobleme

Diese unangenehmen Auswirkungen sorgen für ein erhebliches Unwohlsein. Sie können Kennzeichen für Dysbalancen im Hormonhaushalt sein, beispielsweise, wenn das Sättigungsgefühl wie bei einer Leptinresistenz (siehe >) nicht mehr vorhanden ist. Auch eine gestörte Darmflora kann sich auf diese Weise äußern.

3. Deutliche Gewichtszunahme

Sie haben eine Crashdiät gemacht und nun bringen Sie auf einmal mehr als vorher auf die Waage? Möglicherweise hat das zu einer Leptinresistenz geführt.

4. Kein Gewichtsverlust

Oder haben Sie zwar Kalorien reduziert, das hatte aber keine Veränderung Ihrer Figur zur Folge? Schuld daran kann beispielsweise eine ungünstige Nährstoffverteilung sein.

5. Kein Sättigungsgefühl

Sie können essen, was Sie wollen, haben aber nie das Gefühl, dass es reicht? Ein Warnsignal, dass Ihr Gehirn nicht mehr auf das Sättigungshormon Leptin reagieren könnte.

6. Gefühl, unter Druck zu stehen

Unser aller Alltag ist von vielen Herausforderungen geprägt. Wenn Sie jedoch über einen längeren Zeitraum das Gefühl haben, nur noch gestresst zu sein, kann dies an einem unausgeglichenen Stoffwechsel liegen.

7. Häufige Heißhungerattacken

Wenn Sie häufig auf die Süßigkeitenschublade schielen oder eventuell sogar nachts an den Kühlschrank gehen, liegen wahrscheinlich Hormondysbalancen vor. Auch ein Nährstoffmangel kann dazu führen (siehe >).

8. Schlechtes Hautbild

Wenn sich Ihre Haut zunehmend verschlechtert, sie öfter Pickel bekommen oder ungewöhnlich blass sind, liegt dem mitunter ein Nährstoffmangel oder ein Ungleichgewicht in Ihrem Hormonhaushalt zugrunde.

9. Müdigkeit und Antriebslosigkeit

Sie kommen morgens nur schwer aus den Federn oder können sich nur unter großer Anstrengung selbst motivieren? Wenn Verdauung und Nährstoffversorgung, beispielsweise mit dem Sonnenvitamin Vitamin D (siehe >f.) zu wünschen übrig lassen, fehlt es uns oft an Power.

10. Schlechte Laune

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Laune häufig im Keller ist, sind möglicherweise die Hormone oder die Nährstoffversorgung aus dem Lot.

DER FETTSTOFFWECHSELKOMPASS

Wie sieht Körperfett aus? Was sind seine Aufgaben? Und welche Einflüsse gibt es darauf? Wir richten uns im ersten Buchteil ganz auf das wichtige Hintergrundwissen aus – damit es Ihnen in Zukunft leichter fällt, sich im Ernährungsdschungel zu orientieren!

Das ABC unseres Körperfetts

Körperfett war lange Zeit ein unterschätztes Gewebe – und zwar deshalb, weil seine vielseitigen Aufgaben nicht gut erforscht und deshalb den meisten von uns nicht gut bekannt waren. Mittlerweile ist jedoch klar: Wir brauchen unser Körperfett nicht nur, um Energie zu speichern, Wärme zu isolieren und die inneren Organe zu schützen. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Produktion von Hormonen, der Wärmebildung und natürlich beim Stoffwechsel. Gleich mehr darüber.

VIELE FRAUEN INTERESSIERT IN ERSTER LINIE DAS FETT AM KÖRPER, DAS UNSERE KLEIDERGRÖSSE AUSMACHT UND UNSERE KÖRPERFORM BESTIMMT.

Viele Frauen interessiert in erster Linie das Fett am Körper, das unsere Kleidergröße ausmacht und unsere Körperform bestimmt. Legen wir also zunächst den Schwerpunkt auf das Fett, das wir als Speckröllchen über dem Hosenbund, den Hüften, dem Bauch oder Oberarmen in mehr oder weniger großer Ausprägung missmutig mit uns herumschleppen. Medizinisch gesehen handelt es sich um das sogenannte Speicher- oder Depotfett. Dieses baut unser Organismus in »guten Zeiten«, in denen er ausreichend oder sogar zu viel Nahrung bekommt, auf, damit in möglichen »Hungerzeiten« genügend Reserven vorhanden sind. Der gesamte Fettstoffwechsel zielt darauf, so sparsam wie möglich zu arbeiten und Fett wirklich nur in Notzeiten abzubauen. So ist das Überleben gesichert. Aus Sicht der Evolution ein durchaus sehr sinnvolles Konzept, denn es gab in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit immer wieder Perioden, in denen wenig Nahrung zur Verfügung stand. Was genau geschieht dann im Körper? Die Details erfahren Sie ab >, hier in aller Kürze: Fettzellen speichern Fettsäuren, die bei der Verdauung aus der Nahrung herausgelöst und ins Blut abgegeben werden. Bei Bedarf können diese dann wieder von den Fettzellen ins Blut abgegeben und als Treibstoff zum Beispiel für unsere Muskeln verwendet werden.

GOLDENE RESERVE

Wussten Sie, dass ein Mensch je nach Konstitution ungefähr einen Monat ohne Essen auskommen könnte? Bei normalgewichtigen Menschen macht das Körperfett ungefähr 15 bis 25 Prozent des Körpergewichts aus, sodass Männer durchschnittlich 15 Kilogramm und Frauen 15 bis 20 Kilogramm Körperfett mit sich herumtragen.

DIE VERFÜGBARKEIT VON ESSEN

Sie erleben es selbst tagtäglich: ein überbordendes Essensangebot, wohin Sie nur schauen. Dem Steinzeitmenschen in uns läuft beim allerorts schnell verfügbaren Essen buchstäblich das Wasser im Mund zusammen und er versucht deshalb, so viel wie möglich davon für sich abzugreifen. Deshalb ist es eine so große Herausforderung, unseren Fettstoffwechsel in Schwung zu bringen. Was also können Sie tun? Die gute Nachricht: Sie sind bereits mittendrin – indem Sie sich informieren und schlaumachen. Lassen Sie uns also das Fettgewebe zuerst einmal genauer unter die Lupe nehmen und sehen, welche Arten von Fettgewebe es gibt, wie es aufgebaut ist, welchen Einfluss das X- und Y-Chromosom auf den Fettstoffwechsel haben und wie Speicherfett unsere Gesundheit beeinflusst.

AUSSEHEN UND FUNKTION UNSERES KÖRPERFETTS

Wenn wir von Körperfett reden, meinen wir das sogenannte »weiße Fett«. Wie Sie weiter vorn schon lesen konnten, liegt dieses Fett als Speicher- beziehungsweise Depotfett unter unserer Haut und dient unserem Körper als Energiequelle. Es schützt uns aber auch vor einer Auskühlung, denn Fett ist im Vergleich zu unseren anderen Geweben ein schlechter Wärmeleiter und verhindert somit einen Verlust der Körperwärme. Dieses Fett ist farblich gesehen beim Menschen allerdings nicht weiß, sondern gelb.

Als junger Medizinerin fielen mir, Marion, die Farbunterschiede des unter der Haut befindlichen Fettgewebes bei den Operationen auf und ich bin dieser Frage schon damals nachgegangen. Denn warum heißt es nun weißes Fett, wenn es doch eigentlich gelb ist? Vielleicht wird dies ja mal eine Frage in einer der vielen beliebten Quizsendungen, die Sie jetzt gleich richtig beantworten können. Wir machen es noch etwas spannend – auf > im Kasten erfahren Sie die Auflösung.

Gut zwei Drittel unseres Fetts liegen als Unterhautfettgewebe vor. Es polstert unsere inneren Organe sowie Muskeln und schützt sie vor Verletzungen. Das verbleibende Drittel liegt im Bauchraum unter der Muskulatur und umgibt ebenfalls die inneren Organe. Daher wird es auch als viszerales, also die Eingeweide umgebendes Fett oder einfach als inneres Bauchfett bezeichnet. Es polstert und schützt wie bereits erwähnt unsere Organe, aber ist im Unterschied zum Unterhautfett von größerer Relevanz für die Gesundheit. Im Bauchfett werden Entzündungsstoffe produziert und freigesetzt, die in vielerlei Hinsicht einen sehr ungünstigen Einfluss auf unsere Gesundheit haben.

Weißes Fettgewebe

Weißes Fettgewebe produziert eine Reihe von Hormonen und anderen Botenstoffen, die für einen gut funktionierenden Stoffwechsel essenziell sind. Mittlerweile ist Fakt, dass das Fettgewebe sogar die größte Drüse, also das größte Organ des Menschen ist, das Hormone produziert.

WEISSES FETTGEWEBE PRODUZIERT EINE REIHE VON HORMONEN UND ANDEREN BOTENSTOFFEN, DIE FÜR EINEN GUT FUNKTIONIERENDEN STOFFWECHSEL ESSENZIELL SIND.

Vorhang auf also für die Botenstoffe, die am Fettstoffwechsel beteiligt sind! Vorweggeschickt: Die dort hergestellten Hormone und Zytokine, die als Botenstoffe des Immunsystems arbeiten, werden auch als Adipokine bezeichnet. Bis heute hat die Wissenschaft Hunderte derartiger Botenstoffe entdeckt. Die bekanntesten Vertreter sind zum Beispiel die Sättigungshormone Leptin und Adiponektin oder auch die als Botenstoffe des Immunsystems funktionierenden sogenannten Interleukine und TNF-alpha.

Durch die Botenstoffe kann sich das Fettgewebe mit anderen Organen »unterhalten«, den Fettstoffwechsel regulieren und auch andere Regelkreise beeinflussen, die für die Energiebilanz wichtig sind, wie den Zuckerstoffwechsel. Die im Fettgewebe produzierten Botenstoffe beeinflussen im Zuge dessen auch Entzündungsprozesse im Körper, wirken damit auf die Gefäße und den Blutdruck, das Immunsystem und die Blutgerinnung.

WIESO HEISST ES WEISSES FETT?

Für unsere Quizauflösung machen wir eienn kleinen Ausflug in die Medizin: Bei der Aufarbeitung von Operationspräparaten wird in der Pathologie menschliches Gewebe haltbar gemacht. Dabei kommt es durch die Anwendung von alkoholartigen Chemikalien zu einem Herauslösen von Fetten, wodurch die Fettblase in den Zellen entleert wird. Danach werden die Gewebeschnitte mit einem Färbemittel bearbeitet, um diese unter dem Mikroskop sichtbar zu machen.

Im Fall der »weißen« Fettzellen ist jedoch nur noch der Zellkern und die Zellmembran vorhanden, die die Farbe annehmen können (siehe Grafik auf >). Der Zellleib kann sich jedoch nicht anfärben, weil hier das Fett herausgelöst wurde – unter dem Mikroskop erscheint die leere Fettvakuole dann weiß.

Leptin

Das bekannteste Fettgewebehormon ist Leptin. Es wird ausschließlich von Fettzellen hergestellt und ist für die Regieanweisung »Sättigung eingetreten« ans Gehirn zuständig.

DAS HORMON LEPTIN IST FÜR UNSER SÄTTIGUNGSGEFÜHL ZUSTÄNDIG.

Es meldet ihm ähnlich wie der Treibstoffanzeiger im Auto den Füllzustand der Energiereserven und hemmt die Produktion von hungerfördernden Botenstoffen im Gehirn. Die Menge an Leptin in unserem Blut steht in direktem Zusammenhang damit, wie viele Fettzellen wir aufweisen: Je mehr Fettgewebe, desto mehr Leptin im Blut. In bestimmten Fällen kann jedoch auch eine Leptinresistenz entstehen – mehr darüber erfahren Sie im Kasten >.

Wenn Leptin in ausreichender Menge im Blut vorhanden ist, empfinden wir ein angenehmes Sättigungsgefühl – ein wichtiger Regulator für unsere Verdauung. Es sorgt dafür, dass wir nichts mehr essen, sodass eine optimale Aufschlüsselung und Resorption der Nährstoffe gewährleistet ist. Denn dieser Prozess braucht seine Zeit und unsere Verdauungsorgane haben ihre Kapazitätsgrenzen. Wir haben das sicher alle mal zu spüren bekommen: Wenn man sich sprichwörtlich »überfressen« hat, geht es einem nicht wirklich gut. Der Körper meldet sich mit Bauchschmerzen, einem Blähbauch und einem sehr unangenehmen Völlegefühl.

WAS IST EINE LEPTINRESISTENZ?

Eine Leptinresistenz kann beispielsweise durch eine extreme Kalorienrestriktion entstehen – Sie kennen sie dann auch unter dem Namen Jo-Jo-Effekt. Dabei wird dem Gehirn mitgeteilt, dass Nahrungsknappheit herrscht – und sparsam wie es ist, wird der Stoffwechsel heruntergefahren. Zudem sinkt einerseits der Grundumsatz, andererseits wird die Sättigungsschwelle erhöht. Evolutionär werden wir darauf getrimmt, einen Nahrungsmangel auszugleichen – das Gehirn wird in der Folge unempfindlich gegenüber dem Sättigungshormon. Eine Leptinresistenz kommt bei adipösen Menschen häufig vor. Im Vergleich zu Schlanken weisen sie hohe Leptinwerte auf.

Östrogene