Die Hofgärtnerin − Kostenlose Bonusstory - Rena Rosenthal - kostenlos E-Book

Die Hofgärtnerin − Kostenlose Bonusstory E-Book

Rena Rosenthal

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Beschreibung

Fliederduft und ein neuer Hoffnungsschimmer – Wie geht es für die Hofgärtnerin weiter?

Gerade hatte Marleene ihren Platz im Leben gefunden, doch seitdem sie sich gegen den Willen ihres Chefs gestellt hat, ist ein großer Traum geplatzt. Wird Marleene jemals wieder zur Oldenburger Hofgärtnerei zurückkehren? Als es einen neuen Hoffnungsschimmer am Horizont gibt, kommt alles anders als gedacht …

Rena Rosenthal zeigt in diesen kostenlosen Bonuskapiteln rund um die Oldenburger Fliedervilla, wie die spannende historische Familiensaga weitergeht.

Lesen Sie gleich weiter mit Band 2 der Familiensaga »Die Hofgärtnerin. Sommerleuchten«.

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Seitenzahl: 99

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Rena Rosenthal hat schon als Kind jede freie Minute in der Baumschule ihrer Eltern verbracht. Die Baumschule in einem kleinen Örtchen in der Nähe von Oldenburg wird heute von ihrer Schwester geführt. Obwohl sie – im Gegensatz zum Rest ihrer Familie – nicht den Beruf der Gärtnerin ergriffen hat, ist ihre Liebe zu Blumen geblieben. Daher war schnell klar, dass ihre erste Familiensaga Die Hofgärtnerin von duftenden Fliederbäumen und prächtigen Rhododendren handeln soll. Die exklusive Bonusstory erzählt, wie es nach Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume, dem ersten Band der Saga, weitergeht. Band 2 und 3 der Saga erscheinen im Frühjahr 2022 sowie im Frühjahr 2023.

Außerdem von Rena Rosenthal lieferbar:

Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume. Band 1 der Hofgärtnerinnen-Saga

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Rena Rosenthal

DieHofgärtnerin

Exklusive Bonusstory

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Copyright © 2021 by Rena Rosenthal

Copyright Deutsche Erstausgabe © 2021 by Penguin Verlag, München

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Cover: Favoritbüro, München

Covermotiv: © Sarah Davis / Arcangel, Anne Krämer / Arcangel; phototropic / Getty Images; Nataliia K, Happy window, Gringoann, Drop of Light, Artens, New Africa, Violetta Honkisz, JeniFotoSpiroview Inc. / Shutterstock

Satz: MR

ISBN978-3-641-28465-7V001

www.penguin-verlag.de

1. Kapitel

Sobald das Hufgeklapper zu hören war, legte Rosalie ihre Zeitschrift beiseite und sprang auf. Endlich waren sie zurück! Sie strich ihr Kleid glatt und prüfte mit den Fingerspitzen den Sitz ihrer Haare.

»Schnell, Meike, die Gläser!«, rief sie ihrem Dienstmädchen durch die Tür zu und hörte kurz darauf schnelle Fußtritte davoneilen.

Durch das Fenster sah Rosalie, wie ihr Vater auf dem Hof die Kutsche an den alten Alois übergab. Er schien mit Konstantin tief ins Gespräch verwickelt, denn seine Hände fuhren mit nahezu jedem Wort durch die Luft.

Aber wo war Julius?

Meike kam mit den gefüllten Champagnerflöten ins Foyer geeilt und Rosalie nahm genau rechtzeitig zwei Gläser herunter, als ihr Vater und ihr Bruder gemeinsam die Fliedervilla betraten.

Verdutzt blieben sie stehen und Konstantin hörte auf zu sprechen.

Rosalie lächelte. Die Überraschung war gelungen. »Auf wen darf ich anstoßen?«, rief sie feierlich und hob die Gläser.

Unverhofft verdunkelte sich Alexanders Gesicht und er stürmte an ihr vorbei. »Es wird gar nicht angestoßen«, sagte er barsch und stieg die ersten Stufen hoch. »Hast du schon gepackt?«

Alles in Rosalie zog sich zusammen. Über genau dieses Thema hatte sie mit ihrem Vater noch einmal sprechen wollen. Aber dazu müsste er in einer besseren Gemütslage sein, denn selbst, wenn er in Hochstimmung wäre, wäre ihr Anliegen ein schwieriges Unterfangen. Daher überging sie seine Frage.

»Ich verstehe nicht … Habt ihr denn nicht gewonnen? Ich dachte, die Hofgärtnerei profitiert in jedem Fall von der Ausschreibung um die Neugestaltung des Schlossgartens, ganz gleich, ob Konstantins oder Julius’ Plan siegreich aus der Präsentation hervorgeht.«

Ihr Vater hatte jetzt das obere Ende der Treppe erreicht. »Das wird dein Bruder dir erklären.« Im Erdgeschoss war ein Donnern zu hören, als er mit wütenden Schritten über den Korridor ging.

Fragend sah sie Konstantin an. »Was in aller Welt ist denn nur geschehen? Warum ist Vater so wütend, und wo ist Julius?«

Konstantin seufzte, ging in den Salon und bedeutete ihr zu folgen. »Setz dich besser.« Er ging zur kristallenen Branntweinkaraffe auf der Kommode und goss sich gleich drei Finger breit der goldenen Flüssigkeit ein. »Ich benötige erst einmal eine kleine Stärkung.«

Danach setzte auch er sich und begann, Rosalie haarklein zu berichten, was sich an diesem Tag zugetan hatte.

»Und dann hat Marleene den Vortrag gehalten? Als Frau?«, fragte sie fassungslos, obwohl ein winziger Teil von ihr ihre Erzrivalin dafür bewunderte. Aber das würde sie gewiss niemals zugeben.

»Ja, das hat sie sich tatsächlich angemaßt. Ich konnte es auch kaum glauben. Vater schämt sich in Grund und Boden.« Konstantin lehnte sich resigniert im Ledersofa zurück.

»Und der Herzog hat sich dennoch für diesen neuartigen, recht unprätentiösen Park entschieden?« Das alles machte Rosalie so unruhig, dass sie nicht länger sitzen bleiben konnte. Sie stand auf, ging zu den großen Fenstern hinüber und sah kopfschüttelnd hinaus auf den Schaugarten der Hofgärtnerei. Unwillkürlich musste sie daran zurückdenken, wie sie hier am Fenster auf Manilo gewartet hatte – und danach Zeugin dieser grauenvollen Szene wurde, als sich gezeigt hatte, dass er und Marleene eine heimliche Liebschaft haben.

Konstantin legte den Kopf in den Nacken, atmete so tief ein, dass sich sein gesamter Oberkörper anhob, und rollte seinen Kopf dann langsam wieder nach vorne. »Ja, das hat er.« Er zögerte. »Und das ist noch nicht alles.«

Rosalie schnaubte. »Also, noch schlimmer kann es nun aber wahrlich nicht kommen!«

Konstantin lachte tonlos und begann, sich mit drei Fingern die Stirn zu massieren. Schließlich schnappte er erneut nach Luft und sah sie eindringlich an.

»Julius wird heiraten.«

»Julius?« Rosalies Stimme quiekte vor Belustigung. Als wenn ihr scheuer kleiner Bruder jemals heiraten würde …

»Ganz genau.«

Irritiert sah sie Konstantin an. »Aber …« Sie suchte in seinen Augen nach den Anzeichen eines Scherzes – doch er hielt ihrem Blick ruhig und bedeutsam stand.

Er hatte sich keinen Spaß erlaubt.

Es war sein voller Ernst.

Rosalie schluckte. Niemals hätte sie vermutet, dass ausgerechnet ihr kleiner Bruder, der in Gegenwart von Frauen fast kein Wort herausbekam, als Erstes von ihnen heiraten würde.

Niemals hätte sie vermutet, dass er überhaupt heiraten würde.

»Aber …, aber wen würde Julius denn heiraten?«

Konstantin räusperte sich und schwenkte den kleinen Rest des Branntweins in seinem Glas umher.

»Konstantin?«

Warum antwortete er nicht? Das konnte nichts Gutes bedeuten, doch sie wollte jetzt endlich wissen, was geschehen war.

»Nun sag schon!« Als könnte sie ihm drohen, machte sie drei Schritte auf ihn zu und sah ihn beschwörend an.

Er atmete tief ein, als müsste er sich für etwas wappnen. Dann sah er ihr fest in die Augen und endlich öffnete sich sein Mund.

»Marleene.«

»Mar-« Im ersten Moment hatte der Name keinen Sinn ergeben. Es gab keine Tochter in den bürgerlichen Familien, die Marleene hieß.

Erst dann erfasste sie die Gesamtheit des Skandals.

»Marleene?«, fragte sie schrill.

Konstantin nickte.

»Meine ehemalige Mitschülerin? Marleene alias Marten? Das Mädchen, das sich als Junge hier eingeschlichen hat?«

Abermals nickte Konstantin.

»Das … das« Ihre Beine schienen nur noch aus Baiser zu bestehen. »Das geht doch nicht!«, wisperte sie.

»Ich weiß, du magst sie nicht. Aber leider ist es so gekommen.«

»Aber, Marleene …« Sie brach ab. Das alles ergab keinen Sinn. Es sei denn … Ihr wurde heiß und sie begann wie wild an ihrem Korsett zu zerren. Sie bekam keine Luft mehr! Konnte das wirklich sein?

Marleene war doch mit Manilo zusammen.

Ihrem Manilo.

Deswegen hatte sie doch dafür gesorgt, dass Marleene sich öffentlich lächerlich gemacht hatte. Das hatte sie verdient. Erneut zerrte Rosalie an ihrem Korsett, die Luft schien nicht mehr an ihre Lunge zu gelangen. »Aber …«

Alles um sie herum begann sich zu drehen und in ihren Ohren schienen ganze Schwärme von Bienen herumzusausen.

»Aber … ich … Marleene …« Kraftlos sah sie zu Konstantin, der aufgesprungen und zu ihr gelaufen war, und sank in seine Arme.

2. Kapitel

Noch als die schwarzen Pferde der Mietdroschke die Nadorster Straße in Richtung der Fliedervilla entlangtrabten, lag ein Lächeln in Julius’ Gesicht.

Sie hatte Ja gesagt.

Er würde den Rest seines Lebens mit der wunderbarsten Frau verbringen, die er sich vorstellen konnte. Eine bildschöne Frau, die seine größte Leidenschaft teilte und mit der er Stunde um Stunde reden konnte. Niemals hätte er zu hoffen gewagt, ein solches Wesen zu finden und doch hatte das Leben ihn reichlich bedacht.

»Auf dich und Marleene«, hatte Bruno im Gasthaus zu fortgeschrittener Stunde gerufen und reihte sich damit in die Reihe unzähliger Gratulanten ein. Dennoch hatten abermals alle euphorisch ihre Gläser aneinanderklirren lassen und getrunken.

Als für einen Moment Ruhe einkehrte und jeder ins Gespräch vertieft war, hatte er Marleene endlich die Frage stellen können, die ihn schon den ganzen Abend beschäftigte.

»Und was ist nun dein geheimer Plan?«

Marleene schien innerlich zu glühen, so freudig und aufgeregt hatte sie gewirkt. »Ich möchte Gärtnerinnen ausbilden.«

Julius war verwirrt. Hatte sie schon so viel getrunken, dass sie die Dinge durcheinanderbrachte?

»Gärtner-innen? Gleich mehrere? Willst du also zwei Lehrlinge auf einmal haben?«

»Nein«, sagte Marleene mit fester Stimme und lächelte siegessicher.

»Aber wie soll es dann gehen?«

Marleene richtete sich auf und er konnte sehen, wie aufgeregt sie der Gedanke werden ließ. »Ich möchte – und ich weiß, dass es sehr schwierig wird und wohl noch jahrelang dauern wird, wenn es denn überhaupt klappt …«

»Marleene, jetzt sag es doch endlich!«

Sie lachte. »Ich möchte eine eigene Gärtnerinnenschule eröffnen.«

Julius war so fassungslos, dass ihm der Mund leicht geöffnet stehen blieb. »Eine eigene …«

»Gärtnerinnenschule.« Sie nickte bekräftigend.

»So eine, wie die, in der Dorothea war?«

»Nein, die schien mir noch nicht optimal ausgerichtet zu sein und es fehlte die praktische Arbeit. Wir werden es viel besser machen! Als Erstes müssen wir natürlich eine eigene Gärtnerei aufbauen. Und dann kommt die Schule, in der wir nur die Dinge lehren, die man als Gärtner auch wirklich braucht. Stell dir vor, dann könnten wir womöglich zwanzig Gärtnerinnen auf einmal ausbilden. Und vielleicht machen diese dann ihrerseits derartige Schulen auf …«

Julius starrte sie an und Marleene stutzte. »Die Idee gefällt dir nicht.«

Er brauchte einen Moment, um seine sich überschlagenden Gedanken zu sortieren. Bestürzt stellte er fest, dass Marleene so traurig aussah, als wäre ihr Lieblingsflieder eingegangen. Er umfasste sanft ihre Schultern.

»Das ist ein grandioser Plan! Ich habe mich nur gewundert, woher du immer all diese vortrefflichen Ideen und deine ganze Energie nimmst. Aber ich kann vollkommen nachvollziehen, was du vorhast! Nur wenn es weitere Gärtnerinnen gibt, die sich für den Beruf der Gärtnerin einsetzen, wird es irgendwann ein Umdenken geben.« Er schloss sie fest in seine Arme. »Du bist wirklich einzigartig! Ich bin so glücklich, dass du Ja gesagt hast.«

»Auf Julius und Marleene!«, rief Johannes daraufhin in voller Lautstärke. Grinsend hoben sie ihre Gläser und stießen an. Als Julius den Bierhumpen abgesetzt hatte, war sein Blick auf einen hochgewachsenen Mann gefallen, der soeben die Gastwirtschaft betreten hatte. Jetzt nahm dieser seine Kappe ab, sah sich um und schließlich verhakten sich ihre Blicke.

Konnte das wirklich möglich sein?

»Entschuldigt mich bitte kurz.«

Julius ging auf den Mann zu, der die Augen seines Vaters hatte.

»Alrich?«, fragte er unsicher. Sein Vater hatte seinen Kindern den Umgang mit seinem Bruder stets untersagt. Er hatte offenbar so etwas wie eine Todsünde begangen und Alexander hatte nie auch nur darüber reden wollen. Daher kannte er Alrich nur von den Geburtstagen seiner Großeltern, als er noch klein gewesen war. Zuletzt hatte er ihn und seine Frau bei der Beerdigung seiner Großmutter gesehen, die kurz nach ihrem Mann gestorben war. Doch das war schon viele Jahre her.

Alrich räusperte sich. »Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich hier bin. Minna hat mir keine Ruhe gelassen. U-und ich wollte es natürlich auch, aber vermutlich wäre ich ein Feigling geblieben.« Nervös lachte er auf. »Es ist nur so … Wir haben mitbekommen, was geschehen ist. Und ich wollte meine ganz herzlichen Glückwünsche aussprechen.« Nun hielt er ihm seine Hand entgegen, die groß wie eine Schaufel war. Julius schüttelte sie lächelnd und spürte, wie sein Herz von neuer Freude durchströmt wurde. Unzählige Menschen hatten ihm heute bereits zu seiner Verlobung gratuliert und es hatte jedes einzelne Mal das gleiche Glücksgefühl in ihm ausgelöst, wie der Blick in Marleenes Augen, kurz bevor sie Ja gesagt hatte.