Die Mudrabox - Dr. med. Stefanie Schmid-Altringer - E-Book
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Beschreibung

Popstars wie Madonna machen sie, Wirtschaftsbosse wie Bill Gates machen sie und alle schwören auf ihre positive Wirkung. Doch was hat es denn eigentlich auf sich mit den Mudras, diesen Handyoga-Gesten, die in der hinduistischen und buddhistischen Praxis seit Jahrhunderten eingesetzt werden? Wie und warum wirken sie und wie können wir sie auch im Alltag für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden nutzen? Die Mudrabox beantwortet diese Fragen fundiert und zeitgemäß. Unter den drei Kategorien Entspannen, Kraft spüren und gesund werden findet jeder schnell die Mudras, mit denen er sich wirkungsvoll unterstützen kann.

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Seitenzahl: 131

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2015

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2015

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Ilona Daiker

Lektorat: Ulrike Auras

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Daniel Seebacher

ISBN 978-3-8338-4722-6

2. Auflage 2020

Aktualisierungen 2020/002

Bildnachweis

Coverabbildung: Imprinzz Graphic Design Studio, Pondicherry/India

Fotos: Getty Images, Shutterstock

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-4722 06_2020_02

Die GU-Homepage finden Sie im Internet unter www.gu.de

www.facebook.com/gu.verlag

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wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG Leserservice Postfach 86 03 13 81630 München E-Mail: [email protected]

Telefon:00800 / 72 37 33 33*Telefax:00800 / 50 12 05 44*Mo–Do:9.00 – 17.00 UhrFr:9.00 bis 16.00 Uhr (* gebührenfrei in D, A, CH)
Wichtiger Hinweis

Die Inhalte des vorliegenden Ratgebers (Buch und Karten) wurden sorgfältig recherchiert und haben sich in der Praxis bewährt. Alle Leserinnen und Leser sind jedoch aufgefordert, selbst zu entscheiden, ob und inwieweit sie die Anleitungen und Anregungen umsetzen wollen und können. Die Autoren und der Verlag übernehmen keine Haftung für die Resultate.

Das Geheimnis der Mudras

Jeder von uns hat schon einmal erlebt, wie hilfreich ein tröstlicher Händedruck sein kann oder eine Hand, liebevoll auf die Schulter gelegt. Doch unsere Hände können noch viel mehr: Mit bestimmten Handhaltungen lässt sich das körperliche, geistige und emotionale Wohlbefinden positiv beeinflussen. Dieses Wissen um die Heilkraft der Hände und der Yoga-Mudras ist Tausende Jahre alt und bis heute aktuell.

IHRE HÄNDE SIND GOLD WERT

Die meisten Menschen arbeiten mit ihren Händen, aber für mehr Wohlbefinden lassen sie sich massieren oder anderweitig be-»handeln«. Doch dass ausschließlich fremde Hände bei Ihnen Wunder bewirken, glauben Sie nur so lange, bis Sie die enorme Kraft in Ihren eigenen Händen entdecken. Erfahren Sie, warum Ihre Hände so viel mehr Power haben, als Sie vielleicht denken, und sehr viel mehr sind als nur nützliche »Greifwerkzeuge«.

Yoga-Mudras

Buddha-Statuen oder indische Gottheiten werden häufig mit bestimmten Hand- und Fingerhaltungen dargestellt, mit Mudras. Diese sind auch Bestandteil des Yoga, und östliche Gesundheitslehren gehen davon aus, dass wir mit solchen Handgesten eine positive Wirkung für uns erzielen. Seit über tausend Jahren werden Mudras wegen ihrer gesundheitsfördernden Funktion empfohlen und angewandt. Sie ersetzen natürlich keinen Besuch beim Arzt, können aber den menschlichen Organismus oder einen Heilungsprozess positiv beeinflussen und Krankheiten vorbeugen. Dabei wirken sie immer ganzheitlich auf emotionaler, geistiger und körperlicher Ebene.

SO GEHT’S LOS

Egal ob Sie schon lange Yoga praktizieren oder noch nie Yoga gemacht haben – begeben Sie sich auf die spannende Reise, das Potenzial Ihrer eigenen Hände zu entdecken. In dem folgenden Kapitel erfahren Sie interessante Hintergründe zu den Mudras aus östlicher und westlicher Sicht. Sie werden dabei verstehen, was Ihre Selbstheilungskräfte sind und warum das Halten von Finger-Mudras Ihre Gesundheit – Body & Soul – langfristig stärkt. Darüber hinaus erhalten Sie hier eine allgemeine Einführung in die Mudra-Praxis sowie nützliche Hinweise darauf, wie dieses Büchlein und die Karten am besten zu Ihrem »handgemachten« Wohlbefinden beitragen.

DIE HEILKRAFT DER HÄNDE

Mudra bedeutet in der altindischen Sprache Sanskrit »Siegel« und meint damit eine durch die jeweilige Yoga-Haltung »besiegelte«, sehr machtvolle und gesunde Ausrichtung unseres Denkens und Fühlens nach innen. Mudras können mit dem ganzen Körper oder mit Körperteilen, etwa den Augen, der Zunge oder eben mit Hand und Fingern ausgeführt werden. Hand- oder Finger-Mudras gelten als eigenständiger Weg innerhalb des Yoga. Sie dienen sowohl der Gesunderhaltung des Körpers oder der Heilung von Krankheiten als auch der Meditation. Darüber hinaus können Mudras Ihre spirituelle Entwicklung, also Ihr Vertrauen in das Leben fördern.

Was sind Mudras?

Bei meiner Beschäftigung mit Hand-Mudras bin ich zunächst auf deren Ursprung gestoßen: Religion und Tanz. Beide Lebensbereiche haben, wie die moderne Medizin immer mehr entdeckt, ein hohes Heilpotenzial. Spiritualität, Bewegung und Musik helfen uns auch in anstrengenden, wilden Zeiten, gesund zu bleiben! Ganz eng damit verbunden sind Handbewegungen und Handhaltungen: Die segnende Hand auf dem Kopf eines Kindes, die unterschiedlichen Handhaltungen bei Buddha-Darstellungen oder die ausdrucksstarken Gesten der Finger beim indischen Tanz. Aber auch im profanen Alltag drücken wir uns über die Hände aus, etwa wenn wir vor Freude klatschen, jemandem anerkennend auf die Schulter klopfen oder wenn wir – meist nur noch sprichwörtlich – jemandem die Daumen drücken. Das heißt, mit den Händen wollen wir etwas »sagen« und auch bewirken. Für die Mudras gilt im Grunde dasselbe, nur dass wir hiermit Botschaften an uns selbst schicken.

Botschaften an uns selbst

Eine Mudra zu halten und sich nebenbei geistig mit der nächsten Besprechung oder der Zubereitung des Abendessens zu beschäftigen, ist wenig sinnvoll. Wenn Sie sich aber ganz auf Ihre Hände beziehungsweise die Mudra konzentrieren, dann ist das schlicht und einfach eine Meditation! Und Meditieren – das ist inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen – macht Sie gelassener, ruhiger und glücklicher.

Aber was heißt genau, »sich auf die Hände« oder »auf die Mudra konzentrieren«? Eine Mudra-Haltung ist immer auch, wie oben schon erwähnt, verbunden mit einer Botschaft an sich selbst. Es ist also wichtig, dass Sie intensiv an die Wirkung denken, während Sie gleichzeitig die Mudra intensiv spüren. Sie können sich auch auf eine inhaltlich positive sprachliche Botschaft, eine Affirmation, konzentrieren. Durch diese Verbindung von Botschaft und Fingerhaltung können Sie – regelmäßiges Praktizieren vorausgesetzt – Ihr Gehirn sogar umprogrammieren und langfristig zu einer neuen, positiven Geisteshaltung und zu emotionaler Ausgeglichenheit gelangen. Wenn Sie also etwa die Gyan-Mudra (siehe >) mit dem Gedanken an »Ruhe und Klarheit« oder einer entsprechenden Affirmation regelmäßig üben, werden Sie mit der Zeit ruhiger und können sich dann auch besser konzentrieren.

Hand und Hirn

Was die Hirnforschung heute konkret über die Wirkung von Meditation herausgefunden hat, erfahren Sie im Kapitel »Handfeste Fakten« ab >. Diese modernen Erkenntnisse sprechen indirekt dafür, dass Yoga-Mudras tatsächlich wirken. Offen blieb für mich die Frage, ob es nur die Gedanken sind, die helfen. Ist es also unwichtig, wie wir die Finger und Hände halten? Nein: Weltweit anerkannte Mudra-Experten, wie Keshav Dev aus Indien, widersprechen, haben aber keine im westlichen Sinne anerkannten »Beweise«. Meine Anfragen an deutsche Forschungsinstitute und Lehrstühle für alternative Medizin erbrachten ebenfalls keine Resultate. Ebenso erging es mir bei der Recherche in medizinischen Datenbanken: Bisher gibt es in Europa fast keine Studien, also keine direkten wissenschaftlichen Aussagen darüber, warum Mudras wirken. Hier müssen wir auf zukünftige Forschung hoffen – oder uraltem Wissen vertrauen (siehe ab >).

Folgender Zusammenhang könnte aber ein Hinweis darauf sein, warum Finger-Mudras ihre Wirkung erzielen: Jeder Teil Ihres Körpers hat eine sehr präzise lokalisierbare Entsprechung auf Ihrer Hirnrinde, dem Cortex. Interessant ist, dass gerade unsere Hände laut Neuroanatomie im Gehirn durch einen überproportional großen Bereich vertreten sind. Das ist sicher kein Zufall. Irgendeine wichtige Funktion muss hinter dieser Besonderheit stecken. Hier könnte also die Wirkweise von Mudras verborgen sein.

Indische Gottheiten werden häufig mit Finger-Mudras dargestellt.

Ein guter Einstieg

Haben Sie sich bisher nicht an das Meditieren herangewagt? So finden Sie jetzt mit den Hand-Mudras möglicherweise Ihren ersten Zugang. Sich auf die Hand- und Fingerhaltung plus eine Botschaft zu konzentrieren, ist viel leichter als andere Meditationsarten, bei denen Sie einfach nur ruhig sitzen.

Jeder Sinneseindruck unserer Hände – Berührung, Wärme oder Fingerdruck – steht also in unmittelbarem Kontakt zu unserem Gehirn. Ob wir den Daumen in die Handfläche legen (Tse-Mudra) oder damit die Spitze des Zeigefingers drücken (Gyan-Mudra), macht dann sicher einen Unterschied. Denn es wird jeweils ein anderer Punkt auf der Hirnrinde aktiviert.

HANDFESTE FAKTEN

Noch bis in die 1990er-Jahre hat die Hirnforschung fest geglaubt, dass sich fertige Nervenzellen nicht mehr verändern oder regenerieren können. Das stimmt nicht! Die aktuelle medizinische Forschung bestätigt heute das, was Meditierende selbst spüren: Unser Gehirn bleibt lebenslang lernfähig. Es kann sogar durch regelmäßiges Meditieren und Üben von Mudras auf ein »Anti-Stress-Muster« umprogrammiert werden. Wissenschaftler kommen gerade dem Geheimnis unserer Selbstheilungskräfte auf die Spur, die von diesem neuen, entspannten Muster profitieren. Doch was verbirgt sich hinter den oft erwähnten »Selbstheilungskräften«?

Heilung geht vom Körper aus

Ein Beispiel: Sie schneiden sich heftig in den Finger. Sofort verbinden Sie die Wunde, und möglicherweise wird sie sogar vom Arzt genäht. Beides ist im Grunde aber »nur« Hilfe zur Selbsthilfe. Denn heilen muss Ihr Körper trotzdem von allein, und das tut er in der Regel auf faszinierende Weise: Thrombozyten, die für die Blutgerinnung verantwortlich sind, verschließen in Sekundenschnelle verletzte Gefäße. Parallel dazu wird ein Netz aus einem nicht wasserlöslichen Eiweiß, dem Fibrin, gebildet, das hilft, die Wundränder zu verkleben. Klappt das nicht, bildet sich stattdessen ein narbiges Ersatzgewebe. Diese natürlichen Prozesse sind sehr vielfältig und in allen Organen und Körpersystemen zu finden. Das sind unsere Selbstheilungskräfte, die durch körperliche und psychische Faktoren gesteuert werden. Nicht nur durch Einwirkung von außen, also durch Medikamente und Operationen, sondern vor allem von innen werden wir gesund und bleiben es auch. Das ist das Denkmodell einer neuen Medizin, das gerade die Schulmedizin erobert. Es stützt sich auf die Erkenntnisse der neueren (epigenetischen und psycho-neuro-immunologischen) Forschung und holt uns und unsere Kräfte als aktiven Partner wieder mit ins Boot.

Gefühl der Ganzheit

Beim Üben der Mudras arbeiten Körper (Finger), Geist (Konzentration), Verstand (Affirmation) und Emotion (Hingabe) an einem Ziel. Im Alltag mit seinen vielfältigen Anforderungen und Zerstreuungen ist das eine Seltenheit, wird aber dringend gebraucht. Warum? Dieses Gefühl der Ganzheit ist laut Forschung sehr heilsam. Mudras sind also ein – schnell zu erlernendes – Body-&-Mind-Fokussing mit großer Wirkung, ohne Nebenwirkungen. Der denkende Geist kommt zur Ruhe, und die Körperintelligenz – Ihr innerer Arzt – übernimmt die Führung.

Stress – Krankheitsursache Nr. 1

Sie haben sicher schon erlebt, dass Wunden oder eine Erkältung unter Stress schlechter heilen. Sind Sie insgesamt entspannt, werden Sie schneller und komplikationsfrei wieder gesund. Moderne Stressforschung hat mittlerweile nachgewiesen: Verunsicherung, Angst und Stress bremsen Ihre Selbstheilungskräfte aus. Begeisterung und eine vertrauensvolle Lebenseinstellung dagegen sorgen für ein ausgeglichenes Nerven-, Hormon- und Immunsystem, und die Selbstheilung kann loslegen. Ob und wie wir gesund werden, entscheidet sich nach heutigen Erkenntnissen auf körperlicher, aber auch auf psychisch-mentaler Ebene.

Was jemand als stressig erlebt, ist individuell allerdings sehr unterschiedlich und von so vielen Faktoren abhängig, wie es Menschen und Schicksale gibt. Was dagegen bei Stress im Körper passiert, ist bei allen Menschen zunächst ähnlich: Es steigt unter anderem im Blut der Spiegel des Stresshormons Cortisol, dadurch reagiert unser Immunsystem nicht mehr angemessen – überschießend bei Allergien oder schwächer bei Infektionen. Die natürliche Heilung wird erschwert, und das macht auf Dauer krank. An der Harvard Medical School in Boston konnte durch Studien gezeigt werden, dass 90 % aller Arztbesuche auf chronischen Stress zurückzuführen sind. Dabei spielt die Psyche eine entscheidende Rolle. Beispielsweise Ihre innere Überzeugung: Denken Sie oft, was alles schiefgehen könnte? Wollen Sie es allen recht machen? Stress und Krankheiten können viel mit dem – oft unbewussten – Gefühl zu tun haben, nicht geborgen zu sein, und damit, dass uns das Grundvertrauen ins Leben abhandengekommen ist.

Umdenken durch Placeboforschung

Überraschenderweise reagiert unser Körper auch dann positiv, wenn wir bei einer Erkrankung lediglich ein Scheinmedikament – ein »Placebo« – erhalten. Anders als lange gedacht, produzieren wir auch in diesem Fall nachweisbar reale Botenstoffe und Hormone. Bei Asthma bewirken Placebos beispielsweise, dass der Körper selbst diejenigen Stoffe ausschüttet, welche die überschießende Immunreaktion bei Asthma abschwächen.

Über bildgebende Technologien (PET, CT, MRT) zeigten Placeboforscher auch, dass der Körper schon bei der Erwartung eines Medikaments reagiert und beispielsweise bei Erwartung eines Schmerzmittels vermehrt Rezeptoren aktiviert, die auf Opioide (Morphin) ansprechen. Ähnliches passiert übrigens auch, wenn wir beten oder ein Mantra singen: Beides dämpft nachweislich die Schmerzwahrnehmung.

Was bei der Meditation passiert

Der US-Hirnforscher Richard Davidson untersuchte als Erster, wie Meditation auf das Gehirn wirken kann. Er ließ Mönche im MRT (ein bildgebendes Verfahren) meditieren und konnte dabei Veränderungen zeigen, die auch nach der Meditation anhielten: Es kam in verschiedenen Regionen der Hirnrinde zu einer Art gemeinsamer, synchroner Schwingung der Hirnzellen (Gamma-Oszillation). Forscher vermuten darin den Grund für das tiefe Gefühl der Harmonie und Entspannung durch Meditation. Wer regelmäßig übt, kann sogar auf einen positiven Umbau der Gehirnstruktur hoffen, wie Wissenschaftler der Charité in Berlin kürzlich nachgewiesen haben: Durch Meditation verdichtet sich die graue Substanz in dem Areal, das für Konzentration zuständig ist. Das heißt: Auch Mudras, die ja einen meditativen Charakter haben, wirken in diesem Sinne und führen langfristig zu mehr Gelassenheit.

Ganz konkret kann Meditation zu folgenden positiven Veränderungen führen:

Cortisol und Lactat (Stressindikatoren im Blut) sinken.

Der Parasympathikus (für Ruhe zuständiger Teil des Nervensystems) wird aktiviert, es kommt zu verbesserter Muskelentspannung (Ruhetonus), sinkender Herzfrequenz, und die Verdauung wird gefördert.

Die Konzentrationsfähigkeit steigt.

Angst und Depression nehmen ab.

Die Kraft der Gedanken

Positive Wirkungen von Mudras sind indirekt durch die aktuelle Hirn- und Placeboforschung bewiesen. Durch die moderne Stressforschung wissen wir außerdem, dass wir ein gesundes Leben durch bewusstes Entspannen erreichen – nicht in einem dreiwöchigen Urlaub, sondern immer wieder zwischendurch. Das faszinierende Potenzial unseres Körpers besteht darin, dass wir über gedankliche Kraft und bestimmte Emotionen unser Gehirn beeinflussen und so unsere innere Apotheke aktivieren können: Unser Körper produziert dann Opioide, das Glückshormon Serotonin, Antikörper und sogar unsere Gene werden dadurch neu programmiert. Diesen unglaublichen Schatz an Selbstheilungskräften können Sie durch das Üben von Mudras nutzbar machen.

URALTES WISSEN

Traditionelle Heilmethoden, wie beispielsweise die Akupunktur oder jüngeren Datums die Osteopathie, wurden noch vor Jahren von der Schulmedizin nicht beachtet. Heute übernehmen sogar manche gesetzliche Krankenkassen einen Teil der Kosten. Diese Anerkennung erfolgt immer erst dann, wenn die Wirksamkeit der Methode durch Studien bewiesen wird. Schade, denn medizinisches Wissen ist keineswegs immer objektiv nachweisbar. Da es über Mudras bisher kaum westliche Untersuchungen gibt, habe ich mir alternative und traditionelle Heilmethoden genau angesehen, die die Heilkraft der Hände schon lange mit Erfolg einsetzen.

Spiegel unseres Körpers: Die Reflexzonen

Die Reflexzonentherapie geht davon aus, dass alle inneren Organe und Organsysteme über Reflexbahnen mit bestimmten Hautzonen der Hände wie auch der Füße und Ohren verbunden sind. Dieses Wissen stammt aus den unterschiedlichsten Zeiten und Quellen: von den alten Ägyptern um 2500 v. Chr., aus indianischen Kulturen und den Schriften der Chinesischen Medizin. Eine »sichere« Diagnose oder Therapie von Krankheiten lässt sich mit dieser Methode natürlich nicht anbieten, dennoch ist sie gerade im Wellnessbereich sehr erfolgreich. Durch das Drücken oder Massieren der Reflexzonen soll sich das entsprechende Organ beruhigen oder stimulieren lassen. Bei einer Mudra wird ein leichter Fingerdruck ausgeübt. Mudras könnten demnach über diese Reflexbahnen wirken. So liegen etwa die Reflexzonen der Nasennebenhöhlen auf den Kuppen von Zeige- und Mittelfinger. Sie werden bei der Mahasirs-Mudra (siehe >) aktiviert.

Die Kunst der liebevollen Berührung: Ayurveda