Diverse apokryphe Schriften, Band 3 - Paul Rießler - E-Book

Diverse apokryphe Schriften, Band 3 E-Book

Paul Rießler

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Beschreibung

Dieser Sammelband apokrypher Schriften enthält folgende Werke: die Sprüche des weisen Menander, die Testamente des Abraham, des Adam, des Isaak, des Salomo und Theodot.

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Diverse apokryphe Schriften Band 3

 

DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL

 

 

 

 

 

 

Diverse apokryphe Schriften, Band 3

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849659615

 

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

 

 

INHALT:

Einführung in "Die Verlorenen Bücher Der Bibel.". 1

Sprüche des weisen Menander2

Testament des Abraham... 23

Testament des Adam... 50

Testament des Isaak. 63

Testament des Salomo. 90

Theodot110

 

 

EINFÜHRUNG IN "DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL."

 

In dieser Serie, einer der umfassendsten Sammlungen apokrypher und pseudepigraphischer Literatur, die je veröffentlicht wurde, finden sich die Kindheitsevangelien, der Brief Jesu an Abgar V., das Nikodemus-Evangelium, die Apostelgeschichte von Paulus und Thekla, die Briefe des Klemens und des Barnabas, der Hirte des Hermas und viele weitere alte Bücher, die immer noch in hohen Ehren stehen, aber letztlich nicht in die Bibel aufgenommen wurden.

Möge der Leser selbst über die Authentizität der einzelnen Werke entscheiden.

Der Herausgeber.

 

Sprüche des weisen Menander

1

Menander, der Weise, spricht:

2

Für alle Menschen sind das Wichtigste

Saaten, Pflanzen, Kinder.

3

Schön ist es, Pflanzen einzusetzen,

edel, Kinder zu erzeugen,

lobenswert und trefflich, Samen auszustreuen.

Doch der, von dem das Wachstum kommt,

verdient vor allem Lob.

4

Gott muß man Ehrfurcht zollen,

dem Vater und der Mutter Ehre geben.

Das alles darfst du nicht verlachen;

es kommt ja auch an dich.

5

Erweise Ehre dem, der älter ist als du!

So läßt dich Gott zu Ruhm und Stellung kommen.

6

Tu keinen Mord!

Laß deine Hände niemals Hassenswertes tun!

Das Schwert liegt nämlich unparteiisch da.

Nichts Schändlicheres als ein Menschenmörder;

man muß ihn augenblicklich töten.

7

Des Vaters und der Mutter Worten schenke tägliches Gehör!

Beleidige sie nicht!

Veracht sie nicht!

Den Sohn, der seine Eltern kränkt und schmäht,

führt Gott in Elend und in Tod.

8

Ehr deinen Vater recht!

Schätz deine Freunde nicht gering!

Tu nie ein Unrecht denen, die dir Ehre geben!

9

Verläßt dein Sohn das Knabenalter, klug, bescheiden,

dann unterricht ihn in der Weisheit Lehre!

Und diese Lehre findet besten Boden:

sie ist gar einleuchtend und wortespendend.

Und helle Augen lassen sich nicht blenden,

und eine Zunge stammelt nicht, die weise ist.

Verläßt dein Sohn das Knabenalter, frech

und unverschämt und diebisch, lügnerisch, verächtlich,

dann unterricht ihn in der Schauspielkunst

und gib in seine Hände Schwert und Messer

und bet für ihn,

daß er so bald als möglich sterbe und getötet werde,

damit du nicht durch seine Strafen und Verluste ins Verderben kommest,

und daß er dir nicht etwas vorspielt, was dir wohlgefiel,

falls er am Leben bleibt!

10

Ein jeder Sohn, der schandbar ist, soll sterben müssen

und nicht mehr weiter leben dürfen.

11

Des ehebrecherischen Weibes Füße haben keine Ruhe,

dieweil sie Tugend gegen ihren Gatten heuchelt.

Doch Gott hasst auch den Gatten,

der nicht an seinem Weib recht handelt.

12

Halt deinen Sohn von Unzucht ab

und deinen Knecht vom Wirtshaus!

Denn beides lernt zum Diebstahl an.

13

Trink ruhig Wein,

werd aber nicht dabei zum Prahler!

Der Wein ist mild und süß.

Und wer beim Wein zankt und krakeelt,

verfällt sofort der Schande und Verachtung.

Geh heim, wenn du den Magen dir gefüllt!

Doch Magenüberladung dient dir nicht zur Ehre,

gleichst du den Hunden, die sich überfressen.

Verhaßt sind jene beiden Sachen,

und dies ist ihnen günstig.

Trinkst du zu wenig,

wirst du verachtet;

trinkst du dich voll,

so wirst du ausgelacht.

Ein jeder, der dem Bauche und der Gaumenlust gefrönt,

wird nach dem Weggang Schimpf und Spott für sein Betragen leiden.

Ein guter Magen und ein starker Appetit ist allzeit nützlich.

Verdrießliche Gewohnheit ist’s,

zur ungewohnten Zeit zu schlafen.

Das Wohnen in der Unterwelt besteht im Schlafen;

das Wohnen bei den Toten ist der Traum.

14

Untätigkeit ist eine schlimme Sache;

sie hungert, dürstet, leidet und ist nackt.

Wie herrlich und wie ehrenvoll ist Fleiß!

Stets hat er einen vollen Magen,

ein strahlend Angesicht.

Kommt aus der Arbeit auch nicht greifbar Nutzen,

so wird man ihn nicht tadeln.

15

Laß ab von Streitereien!

Leg nicht die Hand an den, der älter ist als du!

Es fragten die Genossen den Homer,

was dem geschäh, der einen Greis erschlagen.

Er sprach zu ihnen:

Er wird erblinden.

Dann wurde er gefragt,

was dem geschähe, der die Mutter schlüge.

Er sprach zu ihnen:

Ihn möchte nicht die Erde länger tragen wollen,

weil sie die Mutter aller Menschen ist.

Dann fragten sie von neuem über das,

was dem geschähe, der den Vater schlüge.

Da sprach Homer zu den Genossen:

Das gibt es nicht,

noch sollte man darüber schreiben.

Ein Unding ist ein Sohn,

der seinen Vater schlägt,

falls nicht die Mutter ihn im Ehebruch

von anderswo empfangen und geboren.

16

Vor allem lieb den Vater!

Fürcht ihn und ehre ihn!

Veracht nicht deine Mutter!

Schätz niemals sie gering!

Sie trug dich ja in ihrem Schoß zehn Monde lang

und kam dem Tode nahe, als sie dich gebar.

Verspotte nicht des Greisenalters Reden!

Verzieh nicht übers Alter deinen Mund!

Verachte nicht die Armut!

Denn mit dem Alter kommen auch Gebrechen,

und diese eignen sich die Menschen an;

so wird der Abstieg in das Grab

durch Mängel noch erschwert.

Es fällt ein Mensch gar übel hin,

und niemand glaubt,

er könne sich wieder auf die Füße stellen.

Da faßt zu irgendeiner Stunde Gott ihn an der Hand

und hebt ihn auf

und läßt ihn wiederum zur höchsten Ehre kommen.

Der Reichtum ist nicht ewig,

und ewig ist auch nicht die Armut:

es ist ja alles zufällig.

Ich sah, wie einer, der zum Morden sich erhob, getötet ward;

ein andrer lebte auf,

den sie als Sterbenden schon ausgerufen.

Es ist ja niemand, den auf ewig Gott verstieße

oder immer niederhielte.

17

Willst eine Frau du heiraten,

frag vorher ihrer Zunge nach!

Dann schreite erst zur Ehe!

Denn eine Hölle ist ein zungenfertig Weib;

ein schlimmer Mann ist wie der Tod.

18

Verehre Gott zu jeder Zeit!

Rufst du zur Zeit der Not ihn an,

dann hört er deine Stimme.

19

Freu dich nicht über eines Menschen Tod bei seinem Sterben!

Denn alle Menschen kommen in die Ewigkeit beim Tod.

Und hast du einen Feind,

bet nicht um seinen Tod!

Denn wer da stirbt, wird seines Elends ledig.

Doch bete, daß er arm im Leben werde

und dann sein Leid bejammern müsse!

20

Mach den Vermittler nicht bei Brüdern!

Mach ihnen nicht den Schiedsrichter!

Wenn sich auch Brüder zanken,

was geht’s dich an?

Sie sind ja Brüder und versöhnen sich

und sie verachten dich in ihrem Sinn.

21

Geh nicht auf einen Weg, wo’s Zänkereien gibt,

damit du nicht auf deinem Weg in Schaden kommst

und du geschlagen wirst,

wenn du den Mittler machst,

und dein Gewand beschmutzest.

Bist du auch nur als Zuschauer daselbst zugegen,

so kannst du doch als Zeuge vor Gericht geladen werden.

Vermeide Schlägereien!

Verschmäh, ein falsches Zeugnis abzugeben!

22

Fühl dich dem Eigentum verpflichtet!

Haß den Diebstahl!

Denn Eigentum ist Leben;

zu jeder Zeit ist Diebstahl Tod.

23

Richt nicht die Ohren, nicht die Augen

auf deinem Weg auf einen schlimmen Menschen!

Schenk kein Gehör dem Bösewicht!

Sonst nennt dich jeder, der dich sieht,

des Bösewichts Genossen.

Doch wenn du ihn nicht anhörst noch ihm beistimmst,

blickt er dir dreist in das Gesicht

und fängt dann Händel mit dir an

für seine Schlechtigkeit.

24

Iß nicht dein Brot mit einem bösen Sklaven,

damit nicht seine Herren glauben,

du wollest ihren Sklaven in dem Diebstahl unterrichten!

25

Haß einen bösen Sklaven!

Verschmähe einen freien Dieb!

Denn wie du nicht mit eigner Hand den Sklaven töten darfst,

so kannst du auch den Freien nicht in Schranken halten.

26

Gott haßt den schlimmen Sklaven,

der seine Herren haßt und sie beschimpft.

27

Erblickst du einen schlimmen Sklaven

auf tiefster Stufe der Verworfenheit[,]

dann trauere nicht um ihn,

sag vielmehr:

„Wieviele Güter müssen seine Herren besitzen?“

28

Hab einen fleißigen Sklaven gern,

der in der Herren Häuser arbeitet und emsig ist!

29

Die faulen Menschen insgesamt gab Gott in Sklaverei

und jeder fleißige Mensch ist wert,

in Ehre und in Amt zu kommen.

30

Verschmäh und hasse einen zügellosen Greis!

So wenig deine Hand den Wind in Schranken halten kann,

so wenig kannst du auch den Greis in Schranken halten und belehren.

31

Verlasse nicht den rechten Weg!

Begib dich nicht in Irrtum!

Betritt kein Haus der Ungerechtigkeit!

32

Sei doch nicht händelsüchtig,

damit du dir nicht eine Klage zuziehest,

die dich in Armut bringt!

Und wenn du lügst,

dann wirst du allsogleich verachtet[,]

und wenn du schimpfst,

dann wirst du im Gesichte mager.

Bist du ein Prahler,

so tust du selbst dir Unrecht.

33

Sitzst du mit mehreren bei Tisch,

dann öffne nicht vor ihnen deinen Geldbeutel

und zeig nicht, was du bei dir hast!

Sonst borgen sie von dir

und geben’s nicht zurück

und wenn du es verlangst,

dann streiten sie mit dir

und nennen dich gar hartherzig

und so verlierest du das Deine

und giltst noch überdies als unfreundlich.

34

Lieb deine Brüder!

Gib gute Worte deinen Freunden!

Ich kam ja weit herum,

fand aber nicht, was Brüdern wohl an Wert gleichkäme.

Es machen deine Söhne ihrem Vater Freude;

sie sind ja wirklich eine Freude.

Jedoch, die Söhne gelten mir nicht das,

was Brüder.

Dein Sohn wünscht deinen Tod;

nach deinem Tode wird ihm Ehre eigen;

er selber tritt an deine Stelle

und lebt von deinen Gütern nach Belieben.

Die Brüder aber wünschen dir das Leben an;

sie werden ja, solang du lebst, geehrt,

nach deinem Tode aber unterdrückt.

Und deine Söhne heißen deine Brüder böse.

Es denkt ein schlimmer, unverständiger Sohn an solches;

in seinem bösen Sinn herrscht der Gedanke an des Vaters Tod.

Der schlimme Sohn weiß nicht,

daß seines Vaters Tod

den Söhnen nicht von Nutzen ist;

sie haben ja nicht mehr,

wohin das Haupt sie legen können.

35

So lieb und ehr den Vater!

Er gab sich ja dir selber hin.

Setz deine Freunde nicht beiseite!

Veracht nicht, die dich ehren!

Verfahr nicht trügerisch mit dem,

mit dem dein Brot du teilst!

Besuchst du einen Freund

und hat dein Freund dich gern

und stehest du bei ihm in Ehren,

dann zeigen seine Söhne dies auch äußerlich.

Wenn aber seine Söhne keine Freude vor dir äußern,

dann freut sich auch dein Freund an deinem Anblick nicht.

36

Geh fort!

Geh heim!

Der Sohn des Freien ehrt gar sehr sein Haus,

der Sklavin Sohn das seines Herrn.

37

Bemerkst du, wie ein Edelmann in Schimpf und Schande kommt,

veracht ihn nicht!

Ehr vielmehr ihn, wie’s sich gebührt,

und schenk ihm, was nur deine Hand vermag!

Das ist Gerechtigkeit in hohem Maße, die du übst,

wenn du den Mann beschenkst, der Ehr und Gut verlor.

Hast du etwas, dann schenk es ihm!

Doch, hast du nichts, kannst ihm nichts geben,

dann geh zu ihm mit guten lieben Worten,

und sprich zu ihm:

„Hab keine Angst!“

Dann wird dir Gott ein gnädiger Richter sein.

38

Halt dich vom Ehebruche gänzlich fern!

Was willst du schimpfliche und lasterhafte Güter kaufen,

die einen unheilvollen Anfang

sowie ein schmählich, ekelhaftes Ende haben?

39

Mit hoch erhobenem Haupte wandle in der Ehrlichkeit

und pfleg Bescheidenheit in deinem Sinn!

Bedenke wohl,

wie du nicht wünschest, daß dein Weib mit einem andern ehebreche,

so brich auch selber nicht mit eines andern Weib die Ehe!

Und willst du nicht zugrunde gehen,

geh nie aufs Stehlen aus!