Echte Hasen mögens heiß - Joy Wixxxx - E-Book

Echte Hasen mögens heiß E-Book

Joy Wixxxx

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Beschreibung

Es wird heiß! Die erotischen und abwechslungsreichen Kurzgeschichten entführen den Leser in die Welt der frivolen Fantasien, zu heißen Begierden und lustvollen Begegnungen. Lassen Sie sich mitnehmen, wenn die "Sex-Sterne-Tours" die Wünsche ihrer Reisenden erfüllt; das Interview mit einer Erotikautorin intimer wird als geplant, und eine exotische Fernsehsendung für sexuelle Befriedigung sorgt. Lesen Sie in "Voyeur" von der charmanteste Erpressung seit es geheimnisvolle Liebhaber gibt, und lassen Sie sich in "Der Dieb" von seiner Beute überraschen.

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Seitenzahl: 219

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INHALT
Massage
Das Interview
Sex Sterne Tours
Pimp my fuck
Der Voyeur
Ein ungewöhnlicher Diebstahl

Echte Hasen mögens heiß

Joy Wixxx

ELYSION-BOOKS TASCHENBUCH

1. Auflage: Oktober 2010 (als „Heiß“)

2. Auflage: März 2023

VOLLSTÄNDIGE TASCHENBUCHAUSGABE

ORIGINALAUSGABE

© 2010 BY ELYSION BOOKS, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG:

PRINTED IN GERMANY

ISBN 978-3-942602-01-3

www.Elysion-Books.com

INHALT

MASSAGE

DAS INTERVIEW

SEX STERNE TOURS

PIMP MY FUCK

DER VOYEUR

EIN UNGEWÖHNLICHER DIEBSTAHL

Massage

Ich fühlte mich dreckig und schmierig.

Etwas, was weniger an meinem letzten Kunden lag als an der Tatsache, dass ich dreckig und schmierig war. Na ja, genau genommen war ich ölig und verschwitzt, aber vom Gefühl her lief es auf dasselbe hinaus.

Meine Hände am stets bereitliegenden Handtuch abreibend, musste ich einsehen, dass es nicht viel half. Dazu hatte sich inzwischen zu viel Öl an Stellen meines Körpers verteilt, wo es nichts zu suchen hatte.

Mit einer Mischung aus Verärgerung und Erleichterung machte ich mit meinen immer noch öligen Fingern den Wasserhahn an. Dabei hinterließ ich Fettfinger auf dem Chrom, die ich hinterher würde weg schrubben müssen. Trotzdem überwog die Erleichterung darüber, zumindest meine Hände, Unterarme und mein Gesicht säubern und frisch machen zu können. Kalt!

Ich seufzte vor Dankbarkeit, genoss das kühle Nass an meinen Armen und Handgelenken, bevor ich es mit kelchförmig gehaltenen Händen auffing, um mein Gesicht zu waschen.

Selbst als ich sauber war, wiederholte ich den Vorgang mehrere Male, bis meine Haut angenehm prickelte, in der Hoffnung meine Müdigkeit ebenfalls wegwaschen zu können. Doch dafür war der Arbeitstag zu lang gewesen und die Temperatur zu hoch.

Ich sah in den Spiegel und grinste über den ramponierten Eindruck, den ich machte. Schön, wenn man genauso aussah, wie man sich fühlte: zu recht müde und erledigt!

Ein Klopfen an der Tür schreckte mich aus meiner Selbstzufriedenheit. Bevor ich sie aus reiner Gewohnheit augenblicklich öffnen konnte, fiel mein Blick auf meine Notizen. Ich hatte frei! Jetzt!

Ein Blick in den Terminkalender bestätigte mich.

Wenn es keiner meiner Stammkunden war, der noch in letzter Sekunde erschienen und von meiner Empfangsdame einen Termin erschlichen hatte, würde sich eine der Angestellten darum kümmern müssen. Einen Vorteil musste es schließlich geben, wenn man die Chefin war!

Mit einem Lächeln, das nicht zu meiner Stimmung passte, öffnete ich die Tür – und widerstand dem Impuls, sie sofort wieder zu schließen.

Trotz meiner Instinkt gesteuerten Sofort-Panik-Attacke setzte mein Gehirn die einzelnen Bruchstücke nur zögernd zusammen: Dunkle Locken, glänzend und kurz, blaue Augen, Dreitagebart, groß, wirklich groß, blaues Hemd, eine breite Brust und ein sinnlicher Mund mit einem ausgeprägten Herzbogen. Ein Traum von einem Mann, aber am falschen Ort zur falschen Zeit.

Einzig die Lachfältchen um seine Augen milderten den ersten und erschreckenden Perfekt-Eindruck ab. Doch statt mich zu beruhigen, ließ diese Feststellung einen elektrisierenden Schauer über mein Rückgrat nach unten laufen.

»Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken!« Sein um Verzeihung heischendes Lächeln schickte einen weiteren Schauer durch meinen Körper, ließ ihn heiß prickeln und brachte meine Haut erneut zum Glühen. Ob er erkennen konnte, dass sein Lächeln auf mich aphrodisierend wirkte?

Um meine Reaktion zu überspielen, strich ich mir eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht, zurück ins Haarnetz. Hoffentlich sah sie nicht ebenso klebrig und ölig aus, wie sie sich anfühlte!

»Tina meinte Sie hätten einen Termin frei und ich könnte sofort zu Ihnen durchgehen?!«

Er machte aus den Worten meiner Empfangsdame eine Frage. Wahrscheinlich, weil ich immer noch eine verwirrte Salzsäule abgab.

Endlich gelang es mir, mich aus der Erstarrung zu lösen. Ich setzte ein professionelles Lächeln auf. Trotzdem fühlte sich mein Mund wie ausgetrocknet an, und ich musste zweimal schlucken, bevor ich antworten konnte.

»Stimmt!« Ich öffnete die Tür weiter und trat einen Schritt zurück, um ihn eintreten zu lassen. Wahrheitsgemäß fügte ich hinzu: »Entschuldigung, ich war gerade nur verwirrt, weil ich keinen Termin eingetragen hatte und bei diesem Wetter auch mit niemandem mehr gerechnet hatte.«

Meine ehrliche Erklärung schien zu wirken, denn er erwiderte mein gut gelauntes Grinsen.

»Tut mir leid, dass ich Sie so kurz vor Feierabend überfalle.«

Sein Blick wanderte zur Wanduhr und blieb an meiner Tasche, die ich schon für meine schnelle Flucht bereitgelegt hatte, hängen. Währenddessen vermerkte meine Libido, dass sie gerne täglich von ihm überfallen werden wollte. Das Prickeln, welches sein Lächeln durch meinen Körper geschickt hatte, kehrte zurück. Meine Brustwarzen verhärteten und zogen sich zu kleinen Knospen zusammen. Ich verlagerte mein Gewicht ein wenig, um diesen Umstand zu verbergen. Doch meine Bewegung führte lediglich dazu, dass der Stoff meiner dicken Bluse über die empfindsamen Spitzen rieb und sie nun beinahe schmerzten. Meine Klit begann zu pochen und Signale an meine Nervenbahnen zu senden.

Zum Glück schien mein Gegenüber nichts von meinem Dilemma mitzubekommen oder war zu höflich, um darauf zu reagieren.

»Die Verspannungen bringen mich um – und Herr Schneider, John, hat mir heute einen Gutschein geschenkt ...« Er ließ den Rest des Satzes unausgesprochen.

Doch es waren nicht seine Worte, sondern seine Stimme selbst, die mich dazu brachte, ihn nicht an eine Angestellte zu verweisen. Sehr tief und sehr sinnlich konnte diese Tonlage sicherlich mehr als 50 % der weiblichen Weltbevölkerung in einen orgiastischen Rausch versetzen.

Bei mir jedenfalls wirkte sie Wunder!

Unbehaglich registrierte ich, dass sich meine innere Feuchtigkeit einen Weg durch meine angeschwollenen Schamlippen gebahnt hatte, und meinen Slip befeuchtete. Zu gerne hätte ich diese Nässe auf die Temperaturen und den Schweiß geschoben, aber das fordernde Pochen meiner Klit machte es mir unmöglich, die Anziehungskraft dieses Mannes zu leugnen.

Verdammt! Was war bloß los mit mir? Ich war seit Jahren Masseuse und seit kurzem erfolgreich mit einer kleinen Wellnessoase selbständig. Viele gut aussehende und appetitliche Männer verschiedensten Alters zählten zu meinem Klientel. Die unterschiedlichsten Typen, vom jugendlichen Beachboy bis zum gepflegten Banker, über den verwegenen Motorradhaudegen bis zum orientalisch angehauchten Scheich. Sie alle hatte ich objektiv als attraktiv bewertet und sie massiert. Aber noch nie hatte ich großartig auf jemanden reagiert!

Es muss an den Hormonen liegen! Ich atmete tief ein, um mich wieder zu fangen, und meine Selbstsicherheit in der kurzen Pause meiner Selbstreflexion wiederzufinden.

Doch sein Duft überlagerte den Ölgeruch nach Mandeln und Vanille, der von mir selbst ausging und der wie ein unsichtbarer Schleier im ganzen Raum hing. Ich schnupperte noch einmal unauffällig. Es schien kein Aftershave und kein Parfüm zu sein, sondern der Eigengeruch meines neusten Klienten. Frisch und ursprünglich hätte ich ihn nicht einmal kategorisieren können.

Wenn man diesen Duft einfangen und haltbar machen konnte … Ich fing meine Gedanken ein, bevor sie noch weiter mit mir durchgehen konnten.

»An welche Anwendung hatten Sie gedacht?«

Ich ignorierte meinen Mund, der sich abermals wie ausgetrocknet anfühlte, und meine widersprüchlichen Empfindungen. Einerseits war es entsetzlich heiß und ich wollte wirklich gerne nach Hause, andererseits hoffte ich, dass mein unangekündigter Besucher bereits bei Tina eine zeitintensive Anwendung gebucht hatte, um länger seine Gegenwart genießen zu dürfen.

»Das Hammam-Sonderpaket!«

Gott sei Dank!, frohlockte meine Libido, während mein Verstand leise fluchte. Er hatte eine lange Sitzung gewählt!

»Dann folgen Sie mir bitte!«

Ich machte Anstalten aus der Tür zu gehen und registrierte dankbar, dass er einen Schritt zur Seite machte, um mir ein wenig mehr Raum zum Vorbeigehen zu machen.

»Waren Sie schon einmal bei uns?« Eine unverbindliche Frage, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Und eigentlich eine völlig überflüssige. Ich wusste, dass er noch nie dagewesen war. An ihn hätte ich mich auf jeden Fall erinnert.

»Nein, aber ich habe schon viel von Ihren Fähigkeiten gehört.«

Selbst ohne mich zu ihm umzudrehen, konnte ich das leicht neckende Lächeln spüren, das er aufgesetzt hatte. Frech und irgendwie vertraut. Ein angenehmes Kribbeln lief mein Rückgrat hinab und hinterließ ein flaues Gefühl in meinem Inneren.

Ich warf doch einen kurzen Blick nach hinten. Tatsächlich grinste er, hatte seine Aufmerksamkeit aber auf die Bilder und Regale gerichtet, an denen wir vorbei gingen. Damit nahm er mir den Wind aus den Segeln. Ich konnte einfach keine unflätige Anspielung in seine Bemerkung hinein interpretieren und musste sie wohl unter »Kompliment« verbuchen.

»Ich hoffe nur Gutes, Herr … ?!«, ich ging trotzdem auf den Small Talk ein. Nicht nur, um endlich seinen Namen zu erfahren, sondern auch, um mehr über ihn zu erfahren.

Er wandte seine Aufmerksamkeit von der Vitrine ab, die mit einer großen Auswahl an Massageölen bestückt war, und wieder mir zu. Eine Tatsache, die denselben Effekt auf mich hatte, wie eine Offenbarung.

»Marko, Marko Stevenson!« Sein Lächeln wuchs in die Breite und brachte meine Libido dazu, elektrisierende Impulse durch meinen Körper zu schicken. »Und ja! Ich habe nur Gutes gehört!« Er zwinkerte mir zu. »Sie haben humane Preise, eine gepflegte Anlage und magische Hände. Sie sind auch Orthopädin?«

Marko Stevenson folgte mir, als ich am Ende des Ganges nach rechts abbog.

»Ja, habe ich gelernt«, gab ich zu. Langsam beruhigten sich meine Libido und mein Puls wieder. Offenbar meinte mein neuer Kunde seine Sätze tatsächlich als Kennen-Lern-Small-Talk und nicht flirtend.

»Und ihre Erfahrungen mit einem türkischen Bad …?« Ich ließ die Frage bewusst offen, als ich vor der großen Eingangstür zum Bad stehen blieb.

»Gehen gegen Null.«

Ich sah ihn fragend an.

»Ich weiß, wie man es schreibt«, ergänzte er lachend.

»Okay!« Ich öffnete die Tür und gab den Blick auf das kleine Hallenbad, den Whirlpool, die Entspannungsliegen, die Sauna und den Eingang zum Hammam frei.

»Oh, wow!«

Ich genoss sein Staunen, während ich in zu den Umkleidekabinen an der Längsseite des Pools führte. Es hatte mich ein Vermögen gekostet, mein kleines Paradies zu finanzieren und auch jetzt noch, Jahre nach dem Sprung in die Selbständigkeit, war ich stolz auf mich selbst. Auf meinen Mut und meine Unabhängigkeit.

Zum ersten Mal, seit ich Marko gegenüberstand, schwieg meine Libido und selbst mein Verstand hatte den Anstand sich voll und ganz auf meinen Job zu konzentrieren, statt mir sinnliche Bilder vorzugaukeln.

»Hier können Sie sich in Ruhe umziehen.« Wohl wissend, dass die Umkleide leer war, öffnete ich die Tür für ihn. »Wenn Sie fertig sind, hier«, ich deutete auf die schlicht verzierte Tür, »ist der Hammam. Sie können sich dann zirka zehn Minuten lang schwitzend entspannen – bis ich komme.«

Mein Gegenüber verharrte reglos und das Unbehagen, das plötzlich von ihm ausging, war förmlich greifbar.

»Sie haben noch Fragen?«, erkundigte ich mich, um ihn aus der Situation zu befreien.

»Äh ...« Er wurde rot. Etwas, was ihn weniger Perfekt, aber noch anziehender machte. Beinahe hätte ich dem Impuls nachgegeben, ihm über die Wange zu streichen. Ob seine Haut erhitzt war?

»Ich habe keine Badehose dabei.«

Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, dass ich die Luft angehalten hatte.

»Das ist kein Problem!«, behauptete ich. War es zumindest bis jetzt noch nie gewesen. Jetzt bekam ich Zweifel.

»In der Umkleidekabine gibt es Handtücher, sogenannte Peştemal. Einfach ausziehen, eines als Lendenschutz umbinden und schon sind Sie Hammam bereit!«

Ich zwinkerte ihm aufmunternd zu, prüfte aber mit einem Blick, ob es tatsächlich in der Umkleide noch einige Peştemal lagen.

»Super!« Die Erleichterung über die einfache Beseitigung seines Faux pas war ebenso greifbar wie seine Unsicherheit zuvor. Eine sympathische Eigenschaft!

Doch es gab einen anderen Grund, warum ich ihm hinter hersah, bis die Tür der Umkleide hinter ihm zufiel. Sein Po!

Grundgütiger! Beinahe war auch ich erleichtert, als ich ihn endlich nicht mehr sah. Diese wohl geformten Backen waren einzig dazu geschaffen, eine Frau in Versuchung zu führen.

Dankbar für den Moment der Stille und noch immer über meine eigene, spontane Vernarrtheit grinsend, betrat ich das türkische Dampfbad. Ausnahmsweise war der Temperaturunterschied kaum spürbar.

Kurz inspizierte ich den Marmor des Hammam und den Nabelstein.

Nachdem die Inspektion zu meiner Zufriedenheit ausgefallen war, prüfte ich die sechs Sitznischen mit den jeweils zwei Waschbecken an den Seiten. Perfekt!

Ich ließ die Wasserbecken, dem Ritus entsprechend, abwechselnd jeweils mit warmen und kaltem Wasser volllaufen. Erst dann ging ich in den Nebenraum, um meine Utensilien zurechtzulegen. Und um Marko Stevenson ein wenig länger aus dem Weg zu gehen.

Noch nie hatte ich mich so unsicher gefühlt. Selbst meine Hände reagierten inzwischen auf die Verwirrung meiner Libido. Während die Handflächen schwitzten, erschienen mir meine Finger mit einem Mal steif und ungelenk. So als gehörten sie nicht zu mir.

Jahrelang hatte ich sie geschult und ausgerechnet jetzt verließen sie mich?

Mir wurde heißkalt, als ich daran dachte, wie Marko diese ungeschickten Finger empfinden würde.

Dabei musste die Massage gut sein, überwältigend! Nicht, weil ich unbedingt auf einen neuen Kunden angewiesen war, sondern weil ich diesen Kunden an mich binden wollte. Vielleicht würde er dann sogar außerhalb meines Studios an mich denken … Ab und zu … Vielleicht sogar ohne dabei Rückenschmerzen zu haben. Bevor sich meine Hoffnung weiter mit meiner Wunschvorstellung verbünden konnte, zwang ich mich zurück in die Realität und griff nach den zwei Teilen, die ich benötigen würde: die Kese, einen rauen Handschuh aus Ziegenhaar und meinen alten Holzeimer.

***

Zu meinem Glück lehnte Marko Stevenson entspannt in einer Nische, als ich das Dampfbad zum zweiten Mal an diesem Tag betrat. Und zu meinem noch größeren Glück hatte er seine Augen geschlossen.

So hatte ich genau den Augenblick Zeit, den ich benötigte, um meine Fassung wiederzufinden. Oben ohne, nur mit dem obligatorischen Tuch bekleidet, bot er einen Anblick, den ich bisher noch nie so unverblümt hatte genießen wollen. Eine leicht Braungold schimmernde Haut spannte sich über gut ausgeprägte Muskeln. Sie hatten genau das richtige Maß. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Lecker! Zusammen mit seinem Gesicht und seiner entspannten Lässigkeit war er beinahe zu gut, um wahr zu sein.

Als sich langsam ein schlitzohriges Grinsen auf seine Lippen schlich, wandte ich meinen Blick ab. Hatte er meine Gedanken durchschaut oder tarnte er seine eigene Unsicherheit?

Als hätte ich nicht einen Moment lang in seinem Anblick geschwelgt, ging ich an Stevenson vorbei und ließ Wasser in meinen Eimer laufen. Zum Glück übernahm die Routine. Schließlich benötigte ich kein Thermometer, um die angenehmste Temperatur zu finden. Und keinen Dosierbecher, um den speziellen Sud für den zweiten Eimer vorzubereiten.

Mir meines Beobachters nur zu bewusst, legte ich ein Kissen in die milchige Lösung und nahm mir vor, jeglichen Blickkontakt tunlichst zu vermeiden. Trotzdem schlug mein Herz wie verrückt, als ich mich zu ihm drehte.

»Legen Sie sich bitte hier hin?!«

Noch während ich auf die kreisrunde Liegefläche in der Mitte des Raumes deutete, leistete er meiner Bitte Folge und stand auf. Obwohl er schon zuvor vor mir gestanden hatte, fiel mir jetzt erst wirklich auf, wie groß er war.

Normalerweise mochte ich es nicht, dermaßen überragt zu werden, doch dieses Mal rieselte ein unbekanntes Gefühl, wie fallender Feenstaub, mein Rückgrat hinab und hinterließ ein angenehmes Gefühl in meinem Unterleib. Seine Größe gab mir das Gefühl kein großer, ungeschickter Trampel zu sein. An Stevensons Seite würde ich mir sogar elegante High Heels leisten können!

Unwillkürlich wanderte mein Blick zu seinem Mund, bewunderte den Schwung seiner Lippe und ich fragte mich…

Idiot!, befand mein Verstand, als ihm auffiel, dass sich meine Libido abermals verselbständigt hatte. Trotzdem gelang es mir nur mühsam, meinen Blick abzuwenden.

Man kann auch sein gesamtes Renommee in einem einzigen sinnlichen Moment zunichtemachen!, tadelte er, bediente sich meines Mundes und fügte meiner Aufforderung ein »Bitte an den Rand!«, hinzu.

»Auf den Bauch oder den Rücken?«

Ich sah abermals zu Stevenson auf. Die Versuchung, die bislang nur auf der Lauer gelegen hatte, schlug zu. Sie prickelte durch meine Adern, sandte kleine Schauer durch meinen Körper und brachte die Schmetterlinge in meinen Bauch zum Fliegen.

»Die Entscheidung überlasse ich ihnen!«, war das Intelligenteste, was ich von mir geben konnte, ohne mein Verlange zu offensichtlich zu machen.

Stevenson nickte und dankbar registrierte ich, dass er sich für »auf den Bauch« entschieden hatte.

So musste ich zumindest nicht dauernd seinen sinnlichen Mund anstarren und mir vorstellen, wie es wäre, seine warmen Lippen auf meinen zu spüren. Oder der Verlockung widerstehen, mit meinen Fingern über seinen Bauch zu fahren, über das leicht ausgeprägte V, das seine Muskeln ausgebildet hatten, und tiefer, seinen kleinen, dunkel gelockten Luststreifen hinab nach unten.

Grundgütiger! Wäre ich ein Mann, hätte ich spätestens bei diesen Fantasien einen Steifen bekommen!

»Nicht erschrecken!« Ich musste mir Mühe geben, meine Stimme neutral zu halten. Trotzdem kostete es mich meine gesamte Willenskraft, den Stoff des karierten Peştemal nach oben zu schieben, ohne dabei Stevensons Haut zu berühren. Früher oder später würde ich mich zwar überwinden müssen. Aber später war definitiv besser!

Plötzlich traute ich mir selbst nicht mehr, was meine Selbstkontrolle und meine Fähigkeit einer Versuchung zu widerstehen anbelangte.

Zum Glück lagen die Schenkel meines Kunden eng genug nebeneinander, so dass ich nicht einmal eine klitzekleine Andeutung von intimeren Details erhaschen konnte, als ich das Tuch zu einem schmalen Streifen zusammen schob. Schade eigentlich!

Stevenson drehte seinen Kopf so, dass er mich ansehen konnte. Ein neugieriger, interessierter Ausdruck beherrschte seine Mimik, so dass ich erklärte: »Jetzt kommt der Schaum!«

»Ich dachte, es wäre ein Schaumbad?«

»Glauben Sie mir, dass ist es auch!« Ich lachte leise, weil die meisten Erstbesucher meines Hammam so reagierten.

Routiniert nahm ich den an drei Seiten zusammen genähten Stoff aus dem warmen Sud und schwenkte ihn so in der Luft, dass der Stoff von den Luftblasen aufgepustet wurde. Tausend kleine Seifenblasen füllten nun das Kissen. Ich ließ es über Stevensons Unterschenkel gleiten und ließ dabei die Seifenblasen frei. Sie legten sich über seinen Körper wie eine zweite Haut.

»Wow!«, kommentierte er.

Ich grinste zufrieden, da ich genau wusste, wie er sich fühlte. So warm und geborgen, wie man sich nur in einem guten Hammam erlebte. Oder nach wirklich gutem Sex. Bevor er meinen Gesichtsausdruck sehen konnte, wandte ich mich ab und bemühte mich, meine Gedanken wieder unter Kontrolle zu bekommen. Erst als ich mir sicher war, nicht augenblicklich über ihn herzufallen, wiederholte ich den Vorgang fünfmal. Bis Stevensons Körper komplett in warmen Blasen eingehüllt war.

Erleichtert griff ich zur Kese. Endlich konnte ich mich wieder auf meinen Job konzentrieren, statt auf meine Libido. Wie gewöhnlich bearbeitete ich die Füße und jeden einzelnen Zeh, kreiste mit langsamen Massagebewegungen über den Unterschenkel, vorsichtig über die empfindlichen Kniekehlen und weiter zum Oberschenkel. Dabei übte ich genug Druck aus, um die Haut meines Kunden zum Prickeln zu bringen.

Stevenson seufzte leise, als meine Hand höher wanderte, außen über seinen Oberschenkel und über die Rückseite. Da er seine Beine unter meinen Berührungen ein wenig öffnete, gab ich meiner Neugierde nach und strich mit der rauen Kese über die Innenseite seiner Oberschenkel nach oben. Dabei bedauerte ich ausgiebig, dass ich seinen Po nicht sehen konnte und ihn außerdem berührungstechnisch aussparen musste, obwohl er so nah vor mir lag und seiner Erforschung harrte. Beinahe hätte ich laut geseufzt.

Also blieb ich brav, hob die Hand und machte an seinem Rücken weiter, strich die Wirbelsäule entlang, schrubbte und knetete seinen Nacken, die Arme und Hände.

Nachdem ich mir jeden einzelnen Finger vorgenommen hatte, fragte ich: »Warm oder Kalt?«, obwohl noch nie ein Kunde freiwillig »kalt« geantwortet hatte.

»Warm bitte!«

Seine Stimme spiegelte seinen Entspannungsgrad wieder und war so tief, dass ich mir wünschte, der Entspannungsgrad hätte etwas mit mir zu tun. Und statt mit einer Massage mit gutem ausgiebigen Sex.

Ich füllte meinen Lieblingsholzeimer mit warmem Wasser und spülte Stevensons Körper ab, bis sich keine einzige Seifenblase mehr auf seiner Haut befand.

Ohne auf eine Aufforderung zu warten, drehte er sich um und legte sich auf den Rücken. Bevor ich Initiative ergreifen konnte, zupfte er den improvisierten Lendenschurz zurecht.

»So richtig?« Sein Lächeln ließ meine Libido vergessen, dass ich wegen seiner Eigeninitiative und meines Verlusts eigentlich böse sein wollte.

»Ja, prima!«

Als ich mich mit den neuen Seifenblasen wieder zu ihm umdrehte, hatte er die Augen geschlossen. Ich nutzte die Chance, ihn abermals ungeniert betrachten zu können.

Seine Haut war von so einem perfekten Braun, dass ich ihn für einen Kandidaten für eine wöchentliche Bestrahlung im Sonnenstudio gehalten hätte. Aber er hatte nicht die obligatorischen drei weißen Flecken. Also war die Farbe natürlich. Selbst die Farbe seiner schwarzen Haare, die ich für gefärbt gehalten hatte, musste von Natur aus diesen unglaublichen Blaustich aufweisen. Der Ton setzte sich in den Locken seines Luststreifens fort.

Mit dem inzwischen vertrauten Gefühl des Verlustes verteilte ich die ersten Seifenblasen auf Stevensons Unterschenkel. Sie waren so wohlgeformt, dass sie einem Läufer gehören mussten, der regelmäßig trainierte. Da Stevenson seine Augen geschlossen hielt und offenbar keinen Wert auf Small Talk legte, behielt ich meine Vermutung für mich. Vielleicht würde ich später noch Gelegenheit bekommen, ihn zu seinen sportlichen Aktivitäten zu befragen.

Trotz dieses Vorsatzes wuchs mein Bedauern, je weiter meine Seifenblasenverteilung fortschritt.

Schließlich verhüllte ihn eine weiße, glitzernde Masse, die völlig undurchsichtig war. Abermals griff ich nach der Kese und begann an Stevensons Zehen. Er zuckte zusammen.

»Kitzelig?«

Er wirkte schläfrig, als er die Augen öffnete. »Ja!«

Ich setzte die Massage etwas vorsichtiger fort, während er abermals seine Augen schloss und sie etwas verbissener als zuvor geschlossen hielt. Ob es ihm unangenehm war, von einer Frau massiert zu werden?

Entspannt sah er tatsächlich nicht aus.

Ich erhöhte den Druck ein wenig, strich routiniert über Muskelpartien, bis ich mir den Arm vornehmen konnte, den ich vorher aufgrund Stevensons Position nicht erreichen konnte.

Als ich fertig war, konnte ich nicht sicher sagen, ob Stevenson wach war. Er zeigte keine Reaktion und seine Atemzüge gingen regelmäßig.

»Wieder warm?«, fragte ich leise.

»Hat je jemand kaltes Wasser verlangt?« Seine Stimme klang immer noch rau, immer noch verschlafen. Aber sie enthielt keinen Tadel, nur leise Belustigung. Verführerisch!

»Nein, nie!«, gestand ich lachend.

Als ich ihn mit warmem Wasser abgewaschen hatte, stand er auf.

Das kleine, von seiner Libido gesteuerte Teufelchen in meinem Inneren übernahm die Kontrolle. Ich reichte ihm ein neues, trockenes Tuch. Dadurch, dass es weniger an der Haut haften blieb, würde es mir bei der Massage bessere Einblicke gewähren können. Später!

***

Ich floh förmlich den Gang entlang und in mein Zimmer, nachdem ich den frisch »umgetuchten« Stevenson zu den Liegen gebracht hatte, wo bereits ein Wasser und eine Auswahl an Zeitschriften auf ihn wartete.

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, war ich endlich vor meiner eigenen Fantasie und meiner eigenen aufrührerischen Libido in Sicherheit. Für Sekunden spielte ich mit dem Gedanken, Tina anzurufen und eine meiner Angestellten für die Massage einzuspannen. Aber ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es dafür zu spät war. Stevenson und ich waren allein! Und ich meiner Libido ausgeliefert!

Allein bei dem Gedanken daran, ihn ganz für mich allein zu haben, begann meine Klit erneut zu pochen. Vehementer dieses Mal, beinahe schmerzhaft. Das Verlangen nahm überhand!

Ich knurrte förmlich, als ich nachgab, als hätte ich noch nie etwas von Moral, Anstand oder Benehmen gehört. Aber jetzt war meine einzige Chance, etwas dagegen zu tun. Bevor ich tatsächlich mehr tat, als lediglich zu fantasieren. Entschlossen zog ich meinen Rock nach oben. Schon die unabsichtliche Berührung meiner eigenen Finger auf der Innenseite meiner Oberschenkel ließ mich zusammen zucken. So empfindlich, wie ich bereits war, würde ich nicht einmal eine kleine Stimulation benötigen.

Tatsächlich war der Slip, den ich zur Seite schob, klatschnass. Ich fuhr einmal mit dem Finger durch meine Spalte. Was meine Säfte weiter anregte.

Großer Gott! Die Feuchtigkeit lief förmlich aus mir heraus, benetzte meine Oberschenkel und meine Hand. Ohne einen nennenswerten Widerstand zu spüren, ließ ich den Finger in mich gleiten und meine hitzige Tiefe sog ihn förmlich in sich hinein. Begierig schlossen sich die Muskeln um ihn, drückten und massierten ihn. Endlich, welche Wonne!

Nur mit Mühe konnte ich verhindern, dass meine Knie unter dem sinnlichen Ansturm, der durch meine Adern tobte, nachgaben. Wenn ich so weitermachte, würde ich Stevenson schon allein durch mein wollüstiges Stöhnen anlocken. Aufgewühlt hielt ich mich an der Massageliege fest und machte erst weiter, als ich mir sicher war, nicht laut zu stöhnen. Mein Daumen fand meine Klit.

Der Schock brandete in bittersüßen, beinahe schmerzhaften Wellen durch meinen Körper, ließ ihn konvulsivisch zucken und meine Beine doch nachgeben.

***

Erst als die letzte orgiastische Welle abgeklungen war, stand ich mit immer noch zittrigen Beinen auf. Endlich hatte ich meine Hormone und meine Lust wieder unter Kontrolle!

Während ich zu Stevenson zurückkehrte, genoss ich die sinnliche und befriedigende Entspannung, die meine Muskeln und Sinne gefangen hielt.

So konnte ich ihm gegenübertreten. Und ihn auch berühren, ohne die Beherrschung zu verlieren.

Zufrieden und befriedigt erwiderte ich seinen Blick. Seine Augen wirkten leicht glasig, als wäre er für einige Minuten eingenickt. Plötzlich hatte ich eine sehr genaue Vorstellung davon, wie er morgens im Bett aussah. Sexy!

Und trotz seiner Verschlafenheit folgte er mir ebenso sexy. Mit beinahe aufreizenden Bewegungen, die mich an ein Raubtier denken ließen. War ich die Beute?

»Legen Sie sich schon einmal hin!« Obwohl mir ein verheißungsvoller Schauder über den Rücken lief, deutete ich nonchalant auf die Massageliege und verschwand kurz durch den Vorhang und in den Nebenraum.

Dort machte ich meine obligatorische Musik an. An ihr orientierte ich meine Massage und meine Zeiteinteilung.

Als ich zurückkam, lag Stevenson bereits auf dem Bauch. Das Tuch war nicht mehr als Lendentuch gebunden, sondern lag locker über seinen Po. Die Versuchung, es einfach zur Seite zu schieben war überwältigend. Ebenso überwältigend, wie der Gedanke daran, einfach mit ihm gemeinsam dort weiterzumachen, wo ich vor wenigen Minuten allein aufgehört hatte.

Für Sekunden glaubte ich, meinen intimen Geruch im Raum zu riechen. Ein Indiz für mein Verlangen und für seine Wirkung auf mich.

Rasch öffnete ich die Flasche mit dem Massageöl, nahm eine gute Portion auf die Hand und begann bei den Füßen. Wie zuvor im Hamman gestand ich jedem Zeh meine Aufmerksamkeit zu, bevor ich die Füße einölte, und einige Druckpunkte nutzte, um Stevensons Entspannung zu fördern.

»Sie laufen?«, fragte ich, als ich langsam die Unterschenkel knetete und Muskelpartien unter meinen Fingerspitzen zucken spürte.

»Ja, zweimal die Woche. Je 20 Kilometer!«

»Wow!« Ich musste nicht einmal so tun, als wäre ich begeistert. Seine Muskeln zu fühlen, ihr Zucken unter seiner seidigen Haut zu spüren, war fast so sinnlich, wie ein schnelles Auto oder ein rassiges Pferd. Und ich wollte ihn berühren. So viel wie möglich. Am liebsten alles und das gleichzeitig. Er war wie ein Magnet und ich seiner Anziehungskraft ausgeliefert.