Einfach ausprobieren - Dark Horse Innovation - E-Book

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Dark Horse Innovation

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Beschreibung

30 junge Gründer beschreiben ihre Generation aus dem Innern heraus und versuchen sich an der Beantwortung der Frage, wie es kommt, dass die hochgradig egozentrische, entscheidungs- und meinungsmuffelige Generation Y unsere Arbeitswelt transformieren soll.

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Seitenzahl: 20

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Dark Horse

Einfach ausprobieren

Aus dem Leben von Hoffnungsträgern in der First-World-Economy

Um 10.23 Uhr rollt der weltkleinste Zug in Letschin, dem weltkleinsten bemannten Bahnhof, ein. Er hat genau einen Waggon und ist immer pünktlich. Auf den 80 Kilometern von Berlin nach hier gibt es 20 beschrankte Bahnübergänge. Jeder wird von einem echten Menschen überwacht. Hier kann nichts passieren. Es läuft immer nach Plan.

Unser Plan ist heute, diesen Text zu schreiben. Und wir müssen ihn im Landhaus schreiben. Es geht nicht anders. Schließlich sind wir Generation Y. Wir haben Häuser auf dem Land, und wir müssen sie benutzen. Sonst lohnt es nicht richtig. Kostet ja auch. Außerdem ist es gefährlich, im Büro zu arbeiten. Wenn jemand von der Presse reinkommt, und wir sitzen fleißig am Schreibtisch, ist unser Image ruiniert, und dann bekommen wir keine Aufträge mehr. Dann können wir einpacken. Das geht ratzfatz heutzutage. Wir wurden nicht gefragt, ob wir dazugehören wollen oder nicht zur Generation Y. So ist das im Leben. Irgendwann kommt ein Soziologe oder das Feuilleton vorbei und klebt ein Etikett drauf, und dann ist das so. Wir sind jetzt also die neuen Hoffnungsträger der First-World-Economy, ein Haufen Momos, die den gestressten grauen Herren der alten Arbeitswelt Diversität und Selbstbestimmung entgegensetzen – eben weil unsere Eltern uns Michael Ende vorgelesen haben.

Wir – die wir hier schreiben – haben unsere Arbeitswelt bei Dark Horse. Das ist eine Agentur für Innovationsentwicklung. Wir sind 30 Gründer, und es gibt keinen Chef. Oder 30 Chefs – je nachdem, wie man das sehen möchte. Der Laden gehört uns allen zusammen. Es gibt keine geregelten Arbeitszeiten, man muss keinen Urlaubsantrag ausfüllen, und wir treffen alle Entscheidungen, die die Organisation betreffen, nach dem Konsentprinzip. Wir sind Soziokraten, später mehr dazu. Und wir kennen uns aus mit der Generation Y, weil wir glauben, dass wir selbst damit gemeint sind. Gerade haben wir ein Buch darüber geschrieben. Am Anfang wussten wir nicht, dass es diese Generation gibt und dass wir dazugehören. Aber dann häuften sich die Anzeichen.

Diagnose: Generation Y