Familie und soziale Ungleichheit. Hängen die Bildungschancen eines Kindes von der sozialen Herkunft ab? - Fenna Mohrbach - E-Book

Familie und soziale Ungleichheit. Hängen die Bildungschancen eines Kindes von der sozialen Herkunft ab? E-Book

Fenna Mohrbach

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  • Herausgeber: Studylab
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Warum bekommen Kinder, die Kevin oder Chantal heißen, in der Schule schlechtere Noten? Haben in Deutschland nicht alle Kinder die gleichen Chancen auf Bildung? Woher kommen die Ungleichheiten in unserem Schulsystem? Fenna Mohrbach zeigt in ihrer Publikation, dass es dafür sowohl gesellschaftliche als auch familiäre Hintergründe gibt. Sie beleuchtet die Funktion der Familie und zeigt, wie sich deren Rolle mit dem demographischen Wandel verändert hat. Die Familie ist eine wichtige Institution der Sozialisation, sodass auch Ungleichheiten oft hier ihren Ausgangspunkt haben. Doch wie können wir gleiche Bildungschancen für alle schaffen? Mohrbach verdeutlicht, dass das Thema soziale Ungleichheit trotz zahlreicher Reformen und einem gestiegenen Bildungsstandard noch immer aktuell ist. Aus dem Inhalt: - soziale Herkunft; - Kinder; - Jugendliche; - sozialer Raum; - Schulbildung; - Gleichheit

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Seitenzahl: 58

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Impressum:

Copyright © Studylab 2019

Ein Imprint der GRIN Publishing GmbH, München

Druck und Bindung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, Germany

Coverbild: GRIN Publishing GmbH | Freepik.com | Flaticon.com | ei8htz

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffsbestimmung Familie

3 Familienvariationen und ihre Bedeutung

3.1 Die traditionelle Familie

3.2 Alleinerziehende Eltern

3.3 Alternative Familienformen

3.4 Vor-und Nachteile verschiedener Familienkonstellationen

4 Aufgaben der Institution Familie

4.1 Funktion der Familie

4.2 Familie im Alltag

5 Familiale Entwicklung

5.1 Demographische Entwicklung

5.2 Familienstruktur

5.3 Rollenverteilung innerhalb der Familie

6 Sozialisation in der Familie

6.1 Aspekte der Sozialisation

6.2 Sozialisation in der Gesellschaft: Bourdieu

6.3 Sozialisation in Schule und Umfeld

7 Familie und soziale Ungleichheit

7.1 Der soziale Raum

7.2 Kapitalsorten

7.3 Kapitalsorten in der Familie

8 Was ist Bildung?

9 Bildungsformen und -chancen

9.1 Perspektiven der Bildung

9.2 Außerschulische Bildung von Jugendlichen und Kindern

9.3 Zusammenhang von Bildungschancen und sozialer Herkunft

9.4 Spannungsfeld Schule: Differenzen und Lösungsversuche

10 Fazit

Literaturverzeichnis

Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1Einleitung

Warum bekommt ein „Kevin“ oder eine „Chantal“ im Schnitt schlechtere Noten als ein „Christian“ oder eine „Marie-Sophie“? Haben nicht alle Kinder die gleichen Chancen auf erfolgreiche Bildung? Die Antwort ist: nein! Die Ungleichheiten, die dazu führen, sind vielfältig und zum einen in der Gesellschaft aber auch in der Familie verankert.

Die Fragen rund um das Thema „soziale Ungleichheit“ sind trotz vieler Reformen und gestiegenem Bildungsstandard aktuell (vgl. Allmendinger, 2003). Dabei spielt zum einen die Familie als ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft eine große Rolle, aber auch die Wirkungsmechanismen der Gesellschaft an sich. Im Hinblick auf Schule und Familie werden vor allem die Ursachen, Determinanten und Auswirkungen der sozialen Ungleichheit und ungleichen Bildungschancen ermittelt (vgl. Floren, 2004: 131).

Zum Beginn der Arbeit wird zuerst der Begriff der Familie geklärt (Kapitel 2). Dazu werden einleitend verschiedene Familienformen vorgestellt (Kapitel 3). Danach werden die Funktionen der Familie (Kapitel 4) beleuchtet, bevor die familiale Entwicklung in Bezug zum demographischen Wandel gesetzt wird (Kapitel 5). Darauf folgend soll näher auf die Sozialisationstheorie Bourdieus und der Sozialisation innerhalb der Familie eingegangen werden (Kapitel 6). Die Aspekte des sozialen Raums und der Kapitalsorten werden schließlich unter dem Punkt der sozialen Ungleichheit in der Familie zusammengefasst (Kapitel 7). Letztendlich soll der Begriff der Bildung (Kapitel 8) erklärt werden, sowie die Perspektiven und Chancen in der Bildungslaufbahn (Kapitel 9).

Zum Schluss wird ein kritischer Blick auf das Feld Schule geworfen und Lösungsvorschläge vorgestellt, die sowohl das Verhältnis Schule-Familie, als auch Aspekte der sozialen Ungleichheit ansprechen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden schließlich zur Beantwortung der Leitfragen im Fazit (Kapitel 10) vorgestellt.

2Begriffsbestimmung Familie

Eine genaue Definition von Familie gestaltet sich schwierig, da die Aspekte ihrer Betrachtung zahlreich sind und je nach Fachbereich unterschiedliche Schwerpunkte besitzen. Das System Familie bildet eine elementare Einheit der Gesellschaft. Ob in Debatten um Familienpolitik, Bildung, Erziehung oder wirtschaftssoziologischen Themen - die Einheit Familie ist in der Gesellschaft fest verankert und trägt so zur Entwicklung der Gesellschaft bei (vgl. Maihofer, Böhnisch, & Wolf, 2001: 8). In der Sozialwissenschaft wurden bis dato einige Versuche gemacht, den Begriff der Familie näher zu beschreiben. R. König, beispielsweise, sieht das System Familie zum einen eingebettet in der Gesellschaft an sich, aber auch als eigenes System, der Kleingruppe (vgl. Rosenbaum, 1973: 54). König konzentriert sich bei seiner Familiensoziologie dabei hauptsächlich auf den zweiten Teil: der Familie als eigener, relativ autonomer, von der Gesamtgesellschaft unabhängiger Bereich. Diese Ausgliederung der Familie erklärt er durch die neuen Verhältnisse der Familie zur Gesellschaft, die sich in der Zeit des Kapitalismus ergeben haben und nennt es Desintegration (ebd.: 94). Jedoch spricht unter anderem die Untersuchung von Schelsky dafür, dass die Familie von der Gesellschaft aufgrund vieler Faktoren, die von außen auf die Familie einwirken, abhängig ist, auch wenn er dabei hauptsächlich von der Verlagerung von Ursachen bei Konflikten zwischen Familie und Gesellschaft spricht (ebd.: 129). Hinzu kommt, dass die Familie fest in die Gesellschaft einbezogen wird wie zum Beispiel im Grundgesetzbuch. So steht beispielsweise im Artikel 6 des Grundgesetzbuches, die Familie stehe unter dem Schutz „der staatlichen Ordnung“ (Bundeszentrale für politische Bildung, 2009: 12, zit. nach: Dunkake, 2010: 47).

Grundsätzlich kann man die Familie als ein Geflecht von Beziehungen bezeichnen, welches historisch gesehen früher aus einem Zusammenleben von mehreren Personen als nur Mutter, Vater und Kind bestand. Im 19. Jahrhundert bestand die Familie oftmals vielmehr aus einem Haushalt, also nicht nur aus den Familienmitgliedern an sich, sondern auch aus Dienern oder weiteren Angestellten, die mit der Familie unter einem Dach wohnten (vgl. Bertram, 1991: vi f). Somit unterscheidet sich der Haushalt in dem Sinne von der Familie, als das er Beziehungen beinhalten konnte, die nicht notwendigerweise miteinander verwandt sein mussten (ebd.).

Heutzutage definiert eine Familie nicht unbedingt das Zusammenleben von Personen in einem Haushalt und auch der Konstellation von Familienmitgliedern ist keine Grenze gesetzt. Kinder, die bereits ausgezogen sind, oder Schwiegereltern, die im benachbarten Haus wohnen, werden trotzdem zur Familie gezählt. Jedoch spricht man in diesem Sinne häufiger von Verwandtschaft. Familie bezeichnet in erster Linie die „eigene“ Familie, also den Partner und die eigenen Kinder (vgl. Diefenbach, 2000: 169f).

3Familienvariationen und ihre Bedeutung

Die Bedeutung der Familie und damit verschiedener Familienformen und ihre Entwicklung werden besonders dann diskutiert, wenn es um die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen geht. Vor allem, wenn es zu Problemen der schulischen Entwicklung oder anderen soziale Auffälligkeiten kommt, ist der familiäre Hintergrund von großer Relevanz. In diesem Kapitel wird untersucht werden, inwiefern die Familie und besonders neu entstandene Familienkonstellationen in dem großen Geflecht aus Familie, Gesellschaft und Schule verwickelt sind (vgl. Dunkake, 2010: 47).

3.1Die traditionelle Familie

Ein Blick zurück in die Vergangenheit: Es wurde aus Liebe geheiratet, nicht aus materiellen Gründen. Die Ehe wurde sehr ernst genommen und die Partner schworen sich ewige Treue. Eine Scheidung war in den Augen der Gesellschaft nicht gern gesehen. Nach der Hochzeit kam die Gründung eines eigenen Haushalts. Die Ehe ging somit in die Familie über und blieb die ganze Zeit fest mit ihr verankert (vgl. Maihofer, Böhnisch, & Wolf, 2001: 15). Aus diesen Werten bildete sich somit vor einigen Jahrzehnten das typische Bild einer Kleinfamilie: Ein verheiratetes Paar, welches mindestens ein Kind hat. Die Mutter ist Hausfrau und bleibt daheim bei den Kindern, kümmert sich um sie und den Haushalt. Der Mann geht arbeiten und sorgt so alleine für die Finanzen. Die Kinder wachsen gut behütet bei den Eltern auf, durchlaufen mit großer Unterstützung der Eltern die Schullaufbahn, und ziehen schließlich als junge Erwachsene aus dem Elternhaus aus. Zusammengefasst spiegelt das das Bild einer traditionellen deutschen Familie wieder (vgl. Bertram, 1991: vi). Diese Form der Familie nennt man auch Kernfamilie, bestehend aus Eltern und Kindern (vgl. Bertram,