Flipcharts gestalten - Brigitte Seibold - E-Book

Flipcharts gestalten E-Book

Brigitte Seibold

4,8

Beschreibung

Sind Sie bei der Vorbereitung oder während einer Präsentation schon mal vor der Aufgabe zurückgeschreckt, eine ansprechende Skizze aufs Flipchart zu bringen? Oder fehlen Ihnen manchmal ein paar zündende Visualisierungsideen für Ihren nächsten Workshop? Das muss nicht sein. Jeder kann Flipcharts kreativ und gekonnt gestalten! Glauben Sie nicht? Dann lesen Sie dieses Buch. Neben einer kurzen Einführung in die verschiedenen Bausteine des Visualisierens bietet Brigitte Seibold eine inspirierende Sammlung an Flipcharts zu den unterschiedlichsten Themengebieten an: von der Begrüßung über die Agenda, Ziele und die Vorstellungsrunde bis hin zu Themenspeicher und Feedback sowie der Visualisierung von Prozessen. In diesem Ideen-Archiv finden Sie Anregungen für alle relevanten Phasen in Trainings oder Workshops. Kurze Anleitungen, einfache, aber wirkungsvolle "Gewusst-wie-Tipps" und Übungen unterstützen Sie bei der Umsetzung und zeigen Ihnen, wie Sie schnell und einfach Ihre eigenen Flipcharts gestalten können. Probieren Sie es aus!

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Dieses Buch widme ich meiner Mutter.

Brigitte Seibold

Flipcharts gestalten

Kreative Ideen für die Trainingspraxis

Externe Links wurden bis zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches geprüft. Auf etwaige Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt hat der Verlag keinen Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Buchausgabe 978-3-86936-807-8

ISBN epub 978-3-95623-541-2

Lektorat: Anja Hilgarth, Herzogenaurach

Umschlaggestaltung: Martin Zech Design, Bremen | www.martinzech.de

Titelfoto: 279photo Studio/shutterstock

Autorenfoto: Fotostudio Alfen, Aschaffenburg

Fotos: Bornemann Fotodesign, Karlstein

Satz und Layout: Lohse Design, Heppenheim | www.lohse-design.de

© 2017 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2017 erschienenen Buchtitel “Flipcharts gestalten” von Brigitte Seibold, © 2017 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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Inhalt

Einleitung

Liebe Leserin, lieber Leser

Lesehinweis: Der „Beipackzettel zum Buch“

1Bausteine zum Visualisieren

1.1Grundsätze des Visualisierens

1.2Die Skizze

1.3Farben

1.4Kolorieren

1.5Schatten

1.6Schrift

1.7Material-Tipps

2Manikins – die Darstellung von Menschen

2.1Kopf und Körper

2.2Gruppendynamik

2.3Erweiterte Figuren

2.4Figuren in Bewegung

2.5Kolorierte Figuren

3Themen-Flipcharts

3.1Titel

3.2Ziele

3.3Agenda

3.4Zeiten

3.5Fragen

3.6Methoden

3.7Spielregeln

3.8Vorstellungsrunde

3.9Themensammlung

3.10Anleitungen

3.11Feedback

3.12Ergebnissicherung

3.13Transfer

3.14Prozesse

Rückblick und „Danke“

Über die Autorin

Einleitung

Liebe Leserin, lieber Leser,

im Laufe der Jahre habe ich für viele Gelegenheiten Visualisierungen entwickelt: Bilder, die ein komplexes Thema auf den Punkt bringen, Bilder, die den Einstieg in einen Workshop klären, Bilder, die eine pointierte Zusammenfassung bieten, Bilder, die Prozesse strukturieren, Bilder, die einen Spiegel anbieten ... Einen Teil der Visualisierungsideen, die sich in der Praxis bewährt haben, möchte ich Ihnen in diesem Buch zur Verfügung stellen.

Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch zeichnen kann und seine eigene Art hat, sich über Bilder auszudrücken. Insofern stelle ich Ihnen hier als eine Möglichkeit meine „Art“ vor, meinen Visualisierungs-Stil. So kann Ihnen diese Ideen-Sammlung die eine oder andere Anregung bieten, vielleicht schlagen Sie auch einmal ein Motiv nach und zeichnen es ab. Vielleicht lassen Sie sich aber auch mit diesem Buch auf eine Entdeckungsreise ein, selbstbewusst mit den Impulsen zu experimentieren und dabei Ihre eigene Bildsprache zu entwickeln. Dazu will ich Sie ermutigen!!

Auf den ersten Blick sind hier in diesem Buch viele schöne, eindrucksvolle Bildmotive vorgestellt und detaillierte Gestaltungstipps aufgezeigt. Sie erfahren zum Beispiel, wie Sie Farben nutzen oder effektvolle Techniken einsetzen können. Mir ist gleichzeitig wichtig, dass es beim Visualisieren ausdrücklich nicht um künstlerische Ansprüche geht. Trainer und Berater sollen schließlich keine Graphic Designer werden, oder?

Worum es mir beim Visualisieren eigentlich geht:

Wie können stimmige Bilder die Kommunikation erleichtern, vertiefen, verdichten?

Wie kann Visualisierung dazu dienen, komplexe Themen transparent zu machen und damit Verstehen und Erkenntnis erzeugen?

Wie können Präsentationen authentisch, lebendig und klar gestaltet werden, sodass Neugier und echtes Interesse für ein Thema entstehen?

Wie können Lernprozesse so gestaltet werden, dass sie bei den Beteiligten Energie entfalten, dass Inspiration, Freude und Kreativität selbstverständlich dazugehören?

Wie können Bilder einen Beitrag leisten, dass Menschen in einen wertschätzenden Dialog treten, sich in ihrer Unterschiedlichkeit anerkennen und begegnen und ihre verschiedenen Perspektiven austauschen?

Das sind die Fragen, die mich antreiben und denen ich mich in meiner Arbeit immer wieder von Neuem und auch mit diesem Buch stellen möchte.

Ich wünsche mir, dass dieses Buch Ihnen Impulse gibt, Ihre eigenen Anliegen und Themen mit Ihren Visualisierungen wirkungsvoll vermitteln zu können.

Vor allem wünsche ich Ihnen Freude beim Entdecken Ihres eigenen kreativen Potenzials und Ihrer ganz persönlichen Bild-Sprache.

Brigitte Seibold

Lesehinweise – Der „Beipackzettel“ zum Buch

Einfach blättern …

Blättern Sie quer. Sie müssen keiner Chronologie folgen. Vielleicht lacht Sie ja ein bestimmtes Bild an? Dann steigen Sie dort ein. Finden Sie Ihren eigenen Pfad durch das Buch.

… oder suchen,

Sie brauchen noch ein bestimmtes Flipchart für Ihren Workshop? – Vielleicht ist ja eine gute Idee in meiner Sammlung dabei. Dann orientieren Sie sich am Inhaltsverzeichnis. Die Flipcharts sind in Rubriken gruppiert, die sich an ihrem Einsatz in einer Veranstaltung ausrichten, also zum Beispiel Ziele, Agenda, Feedback …

inspirieren lassen …

Lassen Sie sich von den vielen Ideen und Tipps in diesem Buch anregen, aber nicht verrückt machen. Hier sind einfach nur verschiedene Ideen zusammengestellt. Ein bunter Strauß an Möglichkeiten. Die Nebenwirkung dieses Buches sollte auf keinen Fall sein: „Oh, je das kriege ich so nie hin!“, sondern „Ich bin neugierig, was passiert, wenn ich es ausprobiere!“.

… und auswählen.

Betreiben Sie „Rosinenpickerei“ – nutzen Sie, was Ihnen besonders gefällt, das andere übergehen Sie einfach. Picken Sie sich heraus, was Sie leicht umsetzen können, was Ihnen Freude macht oder was zu Ihnen und Ihrem Thema passt.

Einfach anfangen – ohne Anstrengung und Anspruch

Halten Sie beim Lesen gleich auch einen Stift und Papier bereit – so können Sie sofort erste Übungen umsetzen oder Ihre Ideen visuell festhalten.

Meine Empfehlung: einen schwarzen Fineliner oder einen Bleistift und ein leeres Blanko-Heft. Das ist Ihr persönliches Übungsheft, nur für Sie selbst – dieser Gedanke mag Ihnen das Loslegen erleichtern und befreit von zu hohen, lähmenden Ansprüchen.

Buch 1 – Buch 2

Dieses Buch funktioniert eigenständig und baut gleichzeitig auf meinem ersten Buch „Visualisieren leicht gemacht“ auf. Darin erkläre ich Grundlagen des Visualisierens. Es ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für alle, die Flipcharts entwerfen wollen. Ausführlich wird als Einstieg in das Thema erklärt, warum es überhaupt Sinn macht, die Bildsprache in der Kommunikation zu nutzen.

Dieses erste Kapitel können Sie sich als Podcast auch anhören: https://www.prozessbilder.de/publikationen/buecher

Das Kapitel 3

Das große 3. Kapitel ist das „Herzstück“ dieses Buches. Dort finden Sie auf der linken Seite jeweils ein gestaltetes Flipchart.

Auf der rechten Seite gibt es folgende Rubriken:

Info

Unter dieser Überschrift sind konkrete Informationen zum Flipchart zusammengefasst: Erläuterungen zum Motiv, zur Gestaltung, zum Material. Auch zum Einsatz des Plakats im Workshop gibt es ergänzende Hinweise.

Tipp

Hier erfahren Sie grundsätzliche Tipps rund um das Thema Visualisieren, z. B. Skizzentechnik der Überschneidung, stimmige Metapher finden oder Farbauswahl.

Übung

Als Anregung, gleich einmal etwas auszuprobieren und mit Stift und Papier zu experimentieren, erhalten Sie kleine Übungsanleitungen.

Layoutskizze

Auf das Layout des Flipcharts gehe ich mit einer Skizze ein, die die Grundstruktur verdeutlichen soll.

Flipchart mit selbstklebenden Moderationskarten aufgefüllt

Die meisten der hier vorgestellten Flipcharts sind so konzipiert, dass die konkreten Inhalte mit Moderationskarten in das Motiv geklebt werden. Damit Sie eine Idee haben, wie das dann aussehen kann, habe ich diesen Schritt beispielhaft umgesetzt und mit einem Foto dokumentiert.

Illustrationen

Mit zusätzlichen Illustrationen erhalten Sie weitere Anregungen: Ergänzendes, Alternativen, besondere Details. Oft biete ich auch eine einfachere Form der Darstellung an.

Film

Damit Sie bestimmte Arbeitsschritte nicht nur im Ergebnis sehen, sondern auch am Entstehungsprozess teilhaben können, habe ich zu einigen Gestaltungstechniken kurze Erklärfilme produziert.

Im Buch erkennen Sie an diesem Logo, dass es einen Beitrag gibt.

Die Filme finden Sie auf meiner Homepage prozessbilder.de auf der Seite Publikationen:

https://www.prozessbilder.de/publikationen/erklaerfilme

1

Bausteine zum Visualisieren

1.1Grundsätze des Visualisierens

Reduzieren

Das Kernelement der Visualisierung ist die Reduktion. Filtern Sie also aus; weniger ist mehr. Lassen Sie diese Frage wie ein Mantra immer mitlaufen: Was ist wesentlich? Was ist wirklich wichtig?

Visualisierungen sind meist dann wirkungsvoll, wenn sie nicht überfrachtet sind, sowohl inhaltlich als auch in der Gestaltungsart. Das bedeutet oftmals, auf Details zu verzichten oder sich von der ein oder anderen „Lieblingsidee“ zu verabschieden.

Erst der Inhalt, dann die Form

Bevor Sie sich mit den gestalterischen Elementen wie Illustrationen oder Farben beschäftigen, brauchen Sie ein klares inhaltliches Konzept für Ihre Visualisierung.

Was ist das Thema? Was ist die Kernbotschaft? Welche Aspekte gehören dazu? Was ist die Struktur des Themas? Der erste Schritt ist also immer, erst einmal die Information zu durchdringen, zu reduzieren und zu strukturieren, dann erst geht es darum, eine passende Form zu finden.

Eine Symbol-Sprache entwickeln

Visualisierungen haben nicht den Anspruch, die Realität 1:1 abzubilden. Es geht vielmehr darum, eine gemeinsame Symbol-Sprache zu entwickeln. Das bedeutet, „Sinn-Bilder“ zu nutzen, die die Kommunikation erleichtern, erweitern, ergänzen.

Das Ziel von Visualisierungen nach meinem Verständnis ist also nicht, „Kunst zu präsentieren“, sondern mit Unterstützung von Bildern den Dialog zu erleichtern, Verständigung zu erzeugen, die Lösungsfindung zu beschleunigen und Beteiligung zu aktivieren.

Zeichnen, nicht zögern

Zagen, zaudern und zögern – und vor allem zu viel nachdenken, das ist Gift fürs Visualisieren. Fangen Sie einfach an. Am besten jetzt. Mit den Stiften und dem Papier, mit dem Material, das Sie gerade dahaben.

Erobern Sie sich ein Stück Unbedarftheit, Neugier, Unvoreingenommenheit, Sinnlichkeit, Experimentierfreude und Selbstbewusstsein zurück, wenn es darum geht, sich auch über Bilder auszudrücken und zu kommunizieren.

Perfekt unperfekt sein